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-i ' il. „V, ^., ">^««.. t- „»../7. «... «Öl' >. s» Str Itztz n« »»,<" > < i <»> >,» ^»zgevirg« MttiWoch tzek 10 IfUkt IKKtz» Am» »KM Partei!« hsir. 13 Winter kurze Pettod« strengerer Kälte auf. die jedoch den vorherrschenden milden Wttterungicharakter nicht verändern, da auch in den meisten strengen Wintern kurze Zeiträume mit gelinderer Witterung verkommen. In dem hundertjährigen Zeitraum ist der Winter 1924/2S der mildeste Winter in Berlin gewesen. Milder war nur der Winter 17SÜ/V6, in dem in eineu unmittelbaren Folge von zehn Tagen die Tem peratur im TageSmittel höher als 9 Grad lag. Die Zahl der Tage mit einer Temperatur über 0 Grad betrug in den Mona ten Dezember-Februar 81. Fast ebenso milde Wttterunq wie der Winter 1SÄL/2Ü hatte der deS Jahres 1868/69 aufzuwei- sen, der jedoch durch eine vom 17. bis 26. Januar auftretende Kälteperiode unterbrochen war. Der Winter 1V24/2K in Ber lin gehört zu den trocken-milden Wintern, die viel seltener als die feucht-milden Vorkommen. ES wurden in den Monaten November—März nur 21 Tage mit Schnee beobachtet. Die geringste Zahl an Schneetagen hatte ohne die Jahre 1842 bis 1847, für die Beobachtungen über den Schneefall nicht vorlie- qe.., .uit 9 das Jahr 1881/82, die höchste mit 67 das Jahr 1887/88. Jugendzelt. Man schreibt uns: Der gestrige Abend brachte die Zuhörerschaft unter das aktuelle Thema: Die Jugend im Drange von Liebe und Leidenschaft. Das haben wir wohl alle empfunden, daß die dem Evangelisten Laus eigenartige Rede weise nicht bloß den Kern der Sache traf, sondern daß sie wie eine zu Herzen gehende Stimme die Zuhörer umwarb und jedem, selbst der in der Liebe und Leidenschaft irrenden Jugend noch Hoffnung machte, auf den rechten Weg sich zu- rückzufinden, wenn sie ihre Liebe in göttlicher Liebe reiniaen und heiligen. Heute wird über Lebensrevision im Lenz des Lebens geredet. -- Wir sind gebeten worden. Wirtlich vor solchen Leuten zu warnen, welche für das ?.e/t Gelder ein sammeln. Es ist niemand dazu beauftragt worden, sondern die Unkosten werden allein durch die Kollekten im Zelt selbst gedeckt. Jager und Schützen, die dem Rufe zum General-Appell nach Zwickau folgen wollen, tresfen sich am Samstag den 13. Juni nachmittag 4 Uhr im Kaffee Georgi. Von dvrt er folgt der Abmarsch mit Musik nach dem Bahnhof. Programm über die Festlichkeiten in Zwickau sind im Kaffee Georgi er hältlich Mpvllo-Lichitfpiele. Lias laufende Programm bringt neben zwei herrlichen Lustspielen und einer -Sv- chensch.au der Tieulig-Ftlnrgesellschaft ein Drama aus den Bergen „Firnrausch". Gewaltige Bergzüge der Alpen, edelweißgeschmückte Abhänge und friedliche Täler bilden den Hintergrund für eine Tragödie der Liebe und des Todes. Toni, der junge Bergführer, liebt eine Sängerin, der er die Schönheit seiner Heimat zeigt. Seine Liebe kommt zur übermenschlichen Größe, al« .er ihre Liebe zu einem Grafen entdeckt und -nit dessen Gattin den Weg des Todes beschreitet. Wundervoll sind die Naturaufnahmen, die den Besuch de« Theater lohnend machen. ' ' > " t Schwarzenberg. Verschiedenes. Hier wurde die Lüjährige Plätterin Thomas, gebürtig aus Sohland an der Spree wegen Betruges festqenommen. Sie borgte Waren ver- schiedener Art auf die Namen bekannter Persönlichkeiten. Hinterher stellte sich heraus, daß die Geschäftsleute einer Schwindlerin in die Hände gefallen waren. — Am Sonnabend in der lO.^Vormittagsstunde wurde in der Nähe der Eisen bahnhäuser ein Schulknabe von einem Auto überfahren. Er erlitt beträchtliche Hautabschürfungen am Hinterkopfe. Die Insassen des Autos gaben den besinnungslosen Verunglückten sofort in ärztliche Behandlung. — Am Donncrstaa. den 11. Juni wird tu unser« Naturtheater da» Märchenspiel »Die versunkene Glocke" von Gerhart Hauptmann gegeben. Zueick«. Deutscher Evangelischer Ge- metndetag. Zwei große gottesdienstliche Feiern geben den Auftakt zum diesjährigen evangelischen Temeindetaa, der vom 21. bis 28. Juli in Zwickau gleichzeitig mit der Taaung der Gesellschaft für sächsische Kirchengeschichte abgehalten wird. Die wichtigen Fragen der Beziehungen von Pfarrhaus und Gemeinde, ihre Hemmungen, die Aufgaben der Frau, die Wertung der Gemeinschaft und die BolkSöildungsarbeit werden Sachkenner wie Univerfltätsprofessor D. Dr. Herme- Itnk-Marburg, Direktor Dr. Löckle-DreSden, Pfr. D. Blanck- meister-DreSden, Frau Dr. Hummel-Altenburg u. a. behan deln. Anmeldungen (TagungSbettrag S Mark) an Pfr. Heberlein, Zwickau, Talstr. 10. Glauchau. Selb st Mordversuch. Am Freitag abepd warf sich in selbstmörderischer Absicht der Zimmermann Schramm aus Tauscha bei Penig zwischen Tauscha und WolkenSurg in der Nähe von Zinnberg vor den gegen 8,48 in Glauchau eintreffenden Zug der Muldentalbahn. Der Selbst mörder wurde vom Puffer erfaßt und zur Seite geworfen. Er erlitt schwere Verletzungen, sodaß er mit nach Glauchau genommen und durch das Krankenauto in das Glauchauer Krankenhaus gebracht wurde. Hier ist er nach kurzer Zeil gestorben. OelSnitz l. P. Wassernot. Infolge der anhaltenden Trockenheit.ist der Wasserzufluß aus den Ouellgcbieten stark zurückgegangen. Der Stadtrat verbietet daher die Verwen dung von Druckleitungswasser zu Bauzwecken, zum Begießen der Gärten und Bleichen bis zum Eintritt normaler Wasser verhältnisse. Auch muß die Verwendung von Druckleitungs wasser zu gewerblichen Zwecken und zum Baden in weitgehend stem Maße eingeschränkt werden. Bärenstein. Selbstmord. Dieser Tage hat sich der Chauffeur Edi Fischer aus Weipert erhängt und erschossen. Die Beweggründe zu dieser Tat sollen in seiner Entlassung wegen einer Panne am Auto liegen. Eine seiner Schwestern bat' sich vor drei Jahren zum Trinitatis-Sonntag vom Anna- öerger Kirchturm abgestürzt und fand den Tod. Chemnitz. Schwerer Unfall. Am Sonnabend nachmittag erlitt in einer Färberei der Hartmannstraße Lei der Benützung eines autogenen Schweißapparates, der explo dierte, ein hier wohnhafter V9 Jahre alter Handarbeiter einen Schädelbruch. Der Verunglückte fand Aufnahme im Krankenhaus. Heidelbach bei Setffen. Großfeuer. Am Sonntag nachmitag brach in dem GutSgehöft des Herrn Martin Schlü ter Feuer aus. Das dreijährige Söhnchen des Besitzers hatte ich in einem unLewachten Augenblick Streichhölzer als Spielzeug zuqeeignet und ein brennendes Hölzchen wegge» warfen. Sofort entwickelte sich ein großer Brand und in ganz kurzer Zett stand das Wohnhaus in Hellen Flammen. Das Feuer griff sehr schnell um sich und äscherte das An wesen, bestehend aus drei Gebäuden, vollständig ein. Sämt liches Mobiliar wurde ein Raub der Flammen. DaS Vieh konnte bis auf ein Schwein gerettet werden. Die Ortsfeuer- webr von Seissen, die gerade ihr bvsähriges Bestehenh feiern wollte, mußte den Festzuq, der sich kaum erst in Bewegung ge setzt hatte, sofort wieder auflösen. Mit dem Brande mußte die neue Motorspritze, die in Verbindung mit dem Jubelfeste ge weiht werden sollte, ihre Prüfung bestehen. Der Besitzer ist nicht versichert. CoSwiq. Raubmord. Im Walde in der Nähe des Hubertusberges Lei Coswig wurde die 79 Jahre alte Witwe Senst aus Coswig ermordet aufgefunden. Die alte Frau war vollständig entkleidet und hatte einen Schuß und eine Stich wunde im Halse. ES wird Raubmord vermutet. S-M-ta-rmg VmtjHta Voiksparirt ehsamltz—ZMcka«—ft««—Mmaderg. Am Sonntag, den 7. Juni, fand in Hartenstein ein« trotz del herrlichen Frühlingswetter» gut besuchte Wahlkreis tagung statt, an der auch der Erbprinz von Waldenburg auf Schloß Hartenstein tetlnahm. ReichStagSabg. Stadtrat Find eisen, Plauen gab einen Ueberblick über die RetchSvolttik. Der geschätzte Vertreter des Mittelstandes, insonderheit al- Kolonialwarenkaufmann der Vertreter deS Kleinhandels, ging von der neuesten BergewaltigungSnote de» FetndbundeS au». Sie zeige uns wieder _jn erschreckender Weise die Ohnmacht unsere» Vaterlandes, die mit. der schmachvollen Unterwer- fungSpolttik einer Erzberger begonnen habe. Die Deutstk Bolkspartet werde sich zu nicht» bereit finden, was gegen die Würde und da» Ansehen des deutschen Volkes verstoße. Mit dem Eintritt StresemannS in die ReichSregierung sei zum ersten Male überhaupt wieder aktive deutsche Außenpolitik getrieben worden. Und die Neunmalklugen, die in Deutsch land mit seiner Politik nicht einverstanden seien, sollten bet der Ohnmacht unseres Staates doch andere Wege zeigen. Aber nicht ein einziger könne daS! Und deshalb habe sich ein solcher Realpolitiker wie Hindenburg durchaus hinter die Außenpolitik StresemannS gestellt. Auch auf das Aufwer tungsproblem ging der Redner ein. Die Deutsche Volks partei habe nie mehr versprochen, als zu erreichen möglich ist und deshalb sei sie jetzt auch in der immerhin angenehmen Lage, daß sie sich' jetzt keinen Wahlstimmenfang vorzuwerfen lasten brauche. Sie werde auch weiterhin innerhalb deS Mög lichen für die Aufwertung eintreten. Jetzt gelte es vor allem innerhalb der Gemeinden für die Erhöhung der Anleihen und Spargelder einzutreten, lieber die Landtagstätigkeit berich tete in interessanter Weise Abg. Voigt. Er ging zunächst auf die Umgestaltung der Gemeindeordnung ein und hob u. a. her vor, daß in Zukunft OrtSqesetze wieder der Genehmigung der vorgesetzten Stelle bedürfen, daß in Zukunft der Stadtrat wieder mehr Einfluß insonderheit auf die Aufstellung de» Etats habe, daß überhaupt viele Unmöglichkeiten der bisher radikal sozialdemokratisch eingestellten Gemeindeordnung au»- gemerzt worden seien. Daher sei auch die Gewaltoppofitian unter der Führung deS Arztflügels und der Kommunisten zu erklären. In Schulfragen seien wichtige Fortschritte zu ver zeichnen. Wenn hier jedoch nicht alles so schnell geschehe wie gewünscht, so liege daS mit in der Verschleppungstaktik einzel ner Demokraten begründet, die damit aber auch die Verant wortung dafür übernehmen. Die Deutsche VolkSpartet sehe einer LandtagSauflösung mit Zuversicht entgegen, denn sie habe auch hier sachliche und erfolgreiche Arbeit geleistet, lieber Frauen- und Jugendarbeit, in der Partei sprach dann in sehr wirkungsvoller Weise Frau Dir. Unger-Kirchberg und GewerSeschullehrer Schaarschmidt-Werdau. Reicher Beifall folgte allen Rednern. — In der Aussprache lud Derr Stu dienrat Bartholomey. Annaberg u. a. alle OrtSgruvpen zum Besuche der SonnenHendfeier am 24. Juni nach Annaberg ein. Einer der bedeutendsten Redner deS Reichstages, Geheim rat Dr. Runkel-SchleSwig, sei als Hauptredner gewonnen. Amtliche Bekanntmachimli- V«vft«r-e*rrirs. Am 10. Juni 192ö porm. 10 Uhr sollen im gerichtlichen DerstetgerungSraume öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 1 Kredenz, 1 Standuhr, 1 Sofa, 1 Auszieh tisch, 1 Fernglas, oersch. Silbersache«. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Aue. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dr. Fritz DebiG. Druck u. Verl.: Auer Druck- u. BerlagSgesellsch. m. b. H., Au«. am 14. Juni 1925 in den Bürgerschulen zu Aue. DaS gesamten Unterricht muß wieder der Religionsunterricht werden Darum wählt am Sonntag Vater u. Mutter Christlich! Liste der Christlichen Ctternvereinigung. fast unfähig, die Rolle deS stupiden Schokoladenfabrikanten in der „Schokoladenreise" zu Ende zu spielen; nur das „Muß" hielt ihn und ließ ihn den letzten Rest Kraft au» dem müden Körper pressen. Es gelang; doch er war fettig. Den ganzen folgenden Tag über lag er zu Bett, und Frau Marga pflegte ihn in Angst und Sorge. Am Abend rappelte er sich erneut auf. „Muh" stand über seinem Bett. . . und seine tonlose «Stimme sagte laut: „Ich muß". „Du kannst unmöglich", wendete die Frau ein. „Ich muh", sagte er und ging. Er spielte. Vorher nahm er heimlich Morphium, zwei Lripfen, und er war frischer dadurch. Er vermochte zu spielen und erzielte Lachstürme wie sonst . . . war der Star, der Liebling de» Publikums, verbeugte sich lächelnd . . . Alles wie sonst! Es hatte kein Mensch gemerkt, daß er krank war, der köst- liche,, himmlisch komische Hann» Eythel. . . Auch am folgenden Tag merkte niemand etwas. An diesem Tage hatte Hanns Eythel vor der Vorstellung drei Tropfen genommen . . . und diese Menge genügte für die drei Stunden. Dann brach er zusammen, wie gestern. Was war dabei? Bor allem die Vorstellung nicht absagen! Nicht die Leute vom Theater wegziehen lasten, wenn er nicht spielte. Wieder nahm er am folgenden Tage Morphium ... und am nächsten und übernächsten. Immer lag er den Tag über krank im Bett. Am Abend spielte, durch daS Gift aufge- pettscht, der andere Hann» Eythel der für den e» nur ein vor wärts und ein Aufwärts gab. Der Mensch Hann» Eythel mit seinem menschlichen Sorgen und Gebrechen blieb im Bett. Acht Tage ging e» so. Die Krankheit wich nicht ... und das Stück zog unentwegt. Tin Absetzen vom Sptelplan wäre Verbrechen gewesen! «... Verbrechen. . sagte Hann» Eythel allen, und hörte auf niemand, wenn ihm vorgehalten wurde, die Ge sundheit gehe über alle« Am wenigsten achtete er der Worte seiner Gattin. Ihre Sorge um ihn tat ihm wohl, gewiß, allein einen Einfluß auf seine Tätigkeit durste sie nie zu erstreben suchen. Frau Marga hatte den berühmtesten Spezialisten holen lasten. Der sah auf den ersten Mick, wie wett eS war, und wich auf das Bitten der geängstigten Frau nicht vom Bett deS Kranken. Als der Abend kam und die Stunde, wo Hanns Eythel sich erhob, ließ er ihn reicht aufstehen. Bis sieben Uhr ver- weilte er an seinem Bett, dann ging er. Frau Marga hatte genaue Verhaltungsmaßregeln empfangen und versprochen, sie aufs gewissenhafteste durzuführen. Frau Marga begleitete den Arzt bis an die Borsaaltür. Als sie ins Schlafzimmer zurückkam, war eS leer. Erschreckt sah sie ins Nebenzimmer. Da fiel draußen die Tür. Nun wußte sie: Er war doch noch fort ... in letzter Mi nute. — Die Vorstellung begann um 7>t Uhr. Sie wußte, daß er zum letzten Male den Weg gegangen war. Felsenfest wußte sie eS . . . und vermochte rücht einmal zu weinen. — Doch in der schweigenden Wohnung litt sie eS nicht. Sie wollte ihn spielen sehen . . . . daS letzte Mal. Sie sah ihn, hörte ihn, lauschte ihm . . vernahm da» Ge lächter ringsum in ihrem Weh und ging doch nicht. Sie saß bis zum Schluß, bi» der Vorhang über dem bleichen HannS Eythel gefallen war Auf den anhaltend starken Beiall öffnete sich der Vorhang erst nach geraumer Weile, und eS zeigten sich nur die übrigen Darsteller, der dem der Beifall galt, fehlte. Man klatschte stärker, doch er kam nicht. Da trat endlich einer der Darsteller vor und öffnete den Mund zum Sprechen ... und im gleichen Augenblick schrie in der Bühnenloge die Frau, die alle» wußte, gellend auf und schlug mit dem Kopf auf da« rote Polster. Aieäcich äer Große auf Reisen. Im Jahre 175S unternahm Friedrich der Große eine Reise in die westlichen Provinzen seines Staate». Mit derselben Reise verknüpfte Friedrich noch einen wet teren Ausflug, besten heitere» Bild die Reihe seiner fried lichen Vergnügungen, die bald durch neu heretnbrechende Stürme auf lange Zett zerstört werden sollten, anmutig be schließt. Tr ging nach Holland, vornehmlich in der Absicht, die dortigen Kunstschätze zu besichtigen, denn er selbst batte jetzt im Sinne, in SanSsouei eine große Gemäldegalerie anzu legen. Doch legte er, um ungestört seinem Plahne folgen zu können, auch diesmal die Zeichen seiner königlichen Würde ab, und e» gelang ihm bester, al» auf seiner ersten Reise nach Straßburg. Er nahm den Charakter eine» reisenden Flöten- spieler» an. Sein ganze- Gefolge bestand au» dem Obersten Balbi, der ein Kunstkenner war, und au» einem Pagen; er trug eine schlichte schwarze Perücke und ein zimtfarbene» Kleid mit goldenen Knöpfen. E» werden manche komischen Szenen erzählt, zu denen diese» Inkognito Anlaß gab. So im Gasthofe zu Amsterdam, wo er sich eine besonder» kostbare Pastete, deren Geschmack ihm höchlichst gerühmt worden war, bestellen ließ. Die Wirtin, die von dem unscheinbaren Aeutzeren ihrer Gäste auf ihren Geld- beutel schloß, fragte, ob man denn auch imstande sein werde, da» teure Gericht zu bezahlen. Sie erhielt zur Antwort, der Herr sei ein virtuos, der mit seinem Flötenspiel in einer Stunde wohl mehr verdienen könne al» zehn Pasteten wett seien. Die« erweckte ihre Neugierde; sie eilte zu Friedrich und ruhte nicht eher, al- bi« er sich vor ihr auf seinem Instrument hören ließ. Ganz fortgeristen von der Schönheit seine« vor trage» rief sie endlich au» „Gut„ mein Herr, Sie können gar schön pfeifen und wohl einige Batzen verdienen: ich werde Ibnen die Pastete machen!" (ÄuS §. Kugler, „Geschichte Friedrich« d«t Großen.")