Volltext Seite (XML)
Nr. 12- Seilag« zum N»rr Tageblatt. Sonaabenö, -en Aval 1-25 "SU»-e Runck um äie Wett, rrksttund A hilfsexpeüMonr« für fimunüfeu. Dertchl»» 4 London, 4- Juni. Der Polarforscher Algarson, der «st Wesen) «dsprünglich die Absicht hatte, mit einem Luftschiff Amundsrn r-and üe- 2 Hilf« zu kommen, hat seinen Plan oufgeben müssen, da XN dieser L, Luftschiff nicht rechtzeitig sertiggestellt werden konnte- te Gewalt M, Erpedition wird deshalb versuchen, so rasch wie möglich »sicht aber Mn Flugzeug zu beschaffen, um von Spitzbergen au» nach chqekührt. Mmundsen Ausschau zu halten Mit etwa» Glück könne Weigerung Man, nach Ansicht «Ine» Mitglied«» der Erpedition, bi» zum ückkehr zu »2. Breitengrad Vordringen. Wie diese» Mitglied der E»pe- stenS mttAition in Liverpool bemerkt«, sind dir Aussichten für wieder Hlmundsen wenig günstig. ftüstun« Kopenhagen, 4 Juni. Augenblicklich finden unter tsstürzt Huziehung bekannter Norbpolkenner, wie Kapilün Sverdrup, dge steht, Major Jsachson und Kapitän Godfrrd Hansen, in der Nor- kapidaren Negtschen Luflschiffahrtvgesellschaft Besprechungen über n fördern Utlf»erpeditionen statt. Unter Zugrundelegung der S nur die M«i Möglichkeiten: nämlich 1. daß Amundsrn auf der Rück- listigen Ahrt vor Spitzbergen niedergegangen ist- 2. bah er auf dem leit zur Wückflug nach Alaska au» Benzinmangel vor der Küste hat I '! > ! i Gnben müssen, und 3- dah er zu Fuh auf dem Wege nach Hap Columbia ist, soll dl« Nachforschung dreifach geführt Werden. Di« beiden norwegischen Marineflugzeuge, die am - . Gonnabend per Schiff nach Spitzbergen abgehen, sollen die Annerimi Mrecke zwischen Spitzbergen und der grönländischen vltküst« «>»tlang absuchen, der Franzose Lharcot soll von Wz Grönland nach Kap Columbia und der Amerikaner Mac das Land W'^k," in Richtung auf Kap Narrow suchen. Geiebent. L P a r i», 4. Juni- „New Pork Herold" meldet aus rung von V^renz, dah Sir William Eilsworth gestorben sei, der hrer Cnt. Dkannrltch durch seine Spende von 100000 Dollar« Amundsrn Regierung DE Nordpolerpedttion ermöglicht hatte, und dessen Sohn, f Amund- Gncoln Ellsworth, eine» der Flugzeuge der Erpedition tion und Htet. Der Vater soll au» Kummer über da» Schicksal -iten über Mne» Sohne» gestorben sein. bschneiden H Berlin, 5 Juni. Nach einem Funkspruch von Bort Ar „Fram" wird die Such, nach der Nordpolerpedttion an Der Packeisgrenz« beginnen, weil man damit rechnet, dah Dmundsen und seine Begleiter zu Fuh nach Spitzbergen , Mrückkehren werden. Die Hoffnung, dah Amundsrn auf dem tervane Huftweg« zurückkehren wird, muh nach einem Telegramm aus ^slo endgültig aufgegeben werden, ta die 14 tägige Frist, Welche Amundsen als letzten Termin für seine Rückkehr mit A WM Flugzeug bezeichnet hatte, verstrichen ist. Entweder Mas Ka- Mrd Amundsen Im Herbst d. I. zurückkehren, oder erst nach tAr Ueberwinterung im nächsten Jahr- In Oslo nimmt n Partei Amand an, dah die Forscher verunglückt sein könnten. dk^'Wran glaubt, dah die Flugzeuge beim Landen so beschädigt >ie Lage Horden sind, dah sie für den Weiterflug unbrauchbar wurden- Der Flieger Uugewltter abgestürzt. Während des Deutschen Rundfluge» stürzte gestern nachmittag gegen 85 Uhr s Wr von dem Piloten Ungewitter geführte Albatroß-Eindecker « Hatzlach bet Kronach au» mäßiger Höhe ab und wurde voll, Ammen zertrümmert. Ungewitter erlitt einen komplizierten lungStage Wnterschenkelbruch und wurde nach Anlegung eines Verbandes )er neue 'M? Krankenhaus nach Bamberg gebracht. n Beifall A Wkedesaufnahmrverfahren gegen Gran». Da» Oberlan- rlung so-Msgericht Celle hat nun auch die Wiederaufnahme des Ver« in ihren Ahrens im Falle Hannapel. beschlossen, in dem Grans wegen gen, an Aeihilfe zum Mord zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden viskusiion Wir. Im Falle Wittig, in dem Gran» zum Tode verurteilt Horden war, ist schon früher eine Wiederaufnahme de» Ver« muh in fßhrens angeordnet worden. ,ung im Z vertauschte Rollen. Von Mitte Oktober bis Ende Sep« Die Er- Ander finden grohe englische Manöver statt, an denen auf k ist 'ö"i Diden Seiten je etwa vierzigtausend Mann Truppen teilneh- >mus in Men werden, und die den Zweck haben, alle neu entdeckten ms, der Methoden der wissenschaftlichen und technischen Kriegführung, g beson- Wsoesondere den Gebrauch der Flugwaffe und des Gaskrieges lahrzebn- Giszuprobieren. Offiziersdeputationen aus allen Ländern I :ben hat, erfassung I ^7" . r»ndi»d-V Verinachtnir. dem mm ver- U Eine Erzählung von Gustav Frey tag. l4- Fortsetzung.) M« ,Mun, Herr Doktor, wa» Halte» Sie vor dem Be«, Anden de» Vetter»?" fragte st» bange. H „Gr ist ernstlich krank -und die Symptoms sind schr Ke Ver« Deutlicher Art," entgegnete Marcu». „Ich will eine erfüllt Wrznei verschreiben, die Tie Wn aber Pünktlich reichen er deut« Mstssen. che Leh« I ^nd also Arzneien durchaus nötig?" fragte eit und Mnrilie Neinlaut und mit einer gewissen Unruhe. ;ue zum D. --Nur wenige!" entgegnete. Mareu», der sich die ng und WerlegenHett d es Mädchens zu deuten Nutzte; „der M>o- rtschritt« Moker rvird sie Ihnen sogleich de-raibfolgen. wenn Tie Whm mein Rezept überreichen?" Das Mädchen zauderte folgend« »roch immer und MareuS 'fuhr fort: „Ich errate Ihre »Bedenklichkeiten. Emilie! Aber kümmern 'Tie sich nicht Warum, dah die Medikamente Geld kokten: es soll LHncn 'ulqcseh« lall es aus meinen Namen beliefert werden und ich kann md die A>i» RluSlwge später mit Herrn Hartmann verrechnen!" ; in der A „Ich dan^o Ihnen herzlich für Ihrs grohe Güte. Nemein« iMerr Dv'tor!" rief Emilie 'mit dem freundlichen Blick » maß« Mer Dankbarkeit. „Aber ich fürchte, wenn der Vetter Hrbährt, dah die Arzneien 'später Bezahlt werden müssen, e sie in Mo weigert er sich, dieselben einzuneihmien. Ich möchte t aller Mober — da» heißt — Ich möchte — Sie um Erlaubnis n Rah« Witten," fuhr sie stotternd 'wrt, „daß ich dem Vetter werden. Hagen dars, ich bekomme die Arznei unentgeltlich und Teilen Hch mache mich anheischig, den Betrag davon lieber svä- erichtet, Her von dem Ertrag meiner Arbeiten zu bezahlen." zsehun- H „Dun Sie dask Ich fass«. Ahnen hierüber voll« iet nur Mommen freie Hand," entgegnete Marcu». dem die ver« : nicht Henencheit und da» Errvten deS armen Mädchen» nahe llächte« Htog. ,Zch will Ihnen gern in allem an die Hand « , Weihsn " Fugleich erbot er sich, nm Emilien« vorgeben «rtW H, d«n de» Alten desto waPrschchnItcher? »u> vta- aß Vie M find eingeladen worden. Frankreich wird durch Marschall Main und den Chef de» Großen Generalstabe» Beney ver« treten sein. Japan, Italien und die vereinigten Staaten sol len gleichfalls die Entsendung von Tachverständtgen-Abord« nungen »»gesagt haben. Ein« furchtbar« Lragödi«. Au» Preßburg wird un berichtet: In Gommeretn wurde da» Dut»besttzer»«hepaar Den«« durch «inen Unglücksfall seiner drei Söhne beraubt. Dies« gerieten beim Baden in einen Stromwirbrl und ertranken- Der Beamte Josef Sarkany, der zu Hilfe eilt«, sand gleichfall» den Tod in den Wellen. Der älteste der ertrunkenen Brüder war «in bekannter Sportsmann, der zweite ein Leutnant, der jüngst« ein 14jähriger Gymnasiast. Al» die Eltern ihre Söhn« In einem Wagen vom Baden abholen wollten, wurde ihnen von Landleuten Mitteilung über da» entsetzliche Unglück. Am Ufer lagen die Kleider ihrer Söhne. Rekordau»b«ut« an Sold ln »ransvaal. Da» Jahr 1924 hat, wie die Ftzt vorliegenden abschließenden Ziffern darlun, eine Nekordansbrnt« an Gold in dem für die Gold gewinnung wichtigen Tranovaalgebtet erbracht- Es sind im ganzen gewonnen worden: 9601784 Unzen. Die höchst, bisher festgestellt« Ausbeute im Jahr« 1916 belief sich auf 9 259 619 Unzen. Man führt dies« Steigerung auf verbessert« Arbeitsmethoden zurück. Wa» di« KIlt«maschln«n leist««. Nach einer Statistik von A. Fischer waren vor etwa 12 Jahren 5100 Kälte maschinen in Drmschland im Gebrauch. Heut« wird dl« Zahl auf mindesten» 8000 geschätzt. Diese Maschinen leisten rund 400 Millionen Kälteelnhetten. Wenn statt dieser Leistungen Naturei» au» den nördlichen Ländern eingesührt werden müßte, so würden fast 7000 Schiffsladungen zu je 8000 Tonnen nötig sein. Der natürliche Eisverbrauch ist infolge der künstlichen Kälteerzeugung sehr zurückgegangen, was im Interesse der Volksgesundheit nur zu begrüßen ist, da sich im Eise eine ungezählt« Anzahl von Kronkhettskeimen befinden, die beim Auftauen wieder lebendig werden und eine verhängnisvoll« Rolle spielen können. In einer Reihe von Fällen ist infolgedessen bereits von Behörden gegen die Verwendung von Natureis Einspruch erhoben worden. Der Umstand also, daß in diesem Jahre kaum ein genügender Vorrat von Natureis hat geschnitten werden können, kann uns wirklich „kalt lassen". Da» neu« russische Urheberrecht. Obzwar in Sowjet- Rußland bekanntlich das Eigentumsrecht offiziell abgeschafft ist hat die Sowjet-Regierung sich vor kurzem entschlossen die literarischen und künstlerischen Eigentumsverhältnisse wenigstens einigermaßen den sonst in der Kulturwelt üblichen Grund sätzen anzupassen. Das neue russische Urheberrecht, das diese Verhältnisse regelt erstreckt sich allerdings grundsätzlich nur auf Werk«, die in Sowjet-Rußland erschienen sind oder sich in Form von Manuskripten befinden. Werke, di« im Au»land erschienen sind, genießen dagegen den Schutz des Urheberrecht» nur in dem Umfang, der durch Verträge mit den betreffenden Staaten festgelegt ist. Da» Urheberrecht gilt lediglich während einer Frist von 85 Jahren vom Zeitpunkt der Veröffentlich ung des Werkes an. Stirbt der Verfasser vorher, so geht e» auf seine Erben über, aber nur für höchstens 15 Jahre, fall» di« Schutzfrist von 25 Jahren nicht vorher abgelaufen sein sollte. Auch das Urheberrecht an posthumen Werken gehl für die Dauer von gleichfalls höchsten» 15 Jahren auf die Erben über- Bedenklich und gefährlich ist die Bestimmung, die di« Sowjet-Regierung ermächtigt, das Urheberrecht an jedem in Sowjet-Rußland erscheinenden Werk jederzeit gegen ein« einseitig von ihr selbst festzusetzende Entschädigung zu enteignen. L"« Hartleibigkeit, gib Karlsbader Dittlinge, ErhSltltch bei: Hunt««» »potbsilv. N»fo-mb»u» l'U,!»!, p»ul U/Intoi». p»ul U/«I0, Zlnnstratze. luraen, Sport unck Spiel. Er«Mrgst»ragar (D.».) Für den Gaumetster 1985 tm Schlagdall der Turner macht sich ein Entscheidungsspiel notwendig, denn Turnverein 1847 Eibenstock hat das Vorspiel, Semtnarturnverein Schneeberg da» Rückspiel gewonnen. Deshalb muß ein Entscheidungsspiel stattfinden. Dasselbe wird am 7. Juni vorn». KV Uhr atzj dem Sportplatz Alemanntas am Brünnlaßberg abgehalten. Der Sieger wird Gaumetster für 1925. Die Würde als Gaumetster wird tn diesem Jahre zum letzten Male verliehen. Nachdem die Gauvorturnerstunde für das Männerturnen erst um K12 Uhr beginnt, wird ein sehr reger Besuch auch fettens der Teil» nehmer an der Vorturnerstunde erwartet. Infolge der Mannigfaltigkeit des Spieles lohnt sich ein Besuch sicher. — Die angegebene Zett und der Ort, wie tm „Turner aus Sachsen" bekanntgegeben, ist abgeändert worden. Stdl. Pftngstttts, des BfA. tzluerhammer. Unter dem Klange der Musik trat dervsR. am 1. Feiertag früh 7 Uhr mit seiner Damenhandöpllmannschast, der 1. Fuß ballelf und 17 Reisebegleitern die Fahrt tn» Bühmrrlanh an. Das Ziel war der .im Gau Erzgebirge bestbekannte deutsch« Fußballklub Neudeck. Um K10 Uhr wurde die deutsche Reichs grenze mit einem Gruß auf das deutsch« Land und Lied passiert. KL Uhr war Neudeck erreicht. Di« Aufnahme war sehr vorbildlich. Um 8 Uhr mußten schon die Damen ihr Wunder erleben, 8:0 für Neudeck. Dieses Resultat ist ober keinesfalls tragisch zu nehmen. Unsere Damen spielten das S. Wettspiel, Neudeck da» 20. Während die Damen nacht» in Privat und Hotel» untergebracht waren, mußten sämtliche Herren Massenguartier beziehen. Anderen Lage» 8 Uhr nach mittags ertönt nach einer beiderseitigen Beschenkung der Mannschaften da» Signal des Schiedsrichter» zum Kampf. In der 17. Minute kann Neudeck durch seinen repräsentativen Halblinken den erste» und zugleich auch den letzten Treffer in unser Netz jagen. Aber unermüdlich spielte VfR. auf Aus gleich. Beide Torleute, die stärksten ihrer Mannschaft, ernten de» Oefteren sehr starken Beifall. Halbzeit 0:1. Nach der Halbzeit hat Auerhammer gegen die Sonne zu kämpfen und Neudeck drückt jetzt auf den letzten Knopf um einen zähl baren Erfolg zu schaffen, nicht» gelingt, die schönsten Sachen werden Beute des Tormannes. Aeußerste Ruhe, fair in feder Meise, kurz alle», was ein guter Sport noch zeigeo kann, war in diesem Kampse verbunden. Schluß 0:1, sehr befriedigend für un» al» 2. Klaffe. Eckenverhältnis 9:11 für Neudeck. Un serer Mannschaft gebührt für diesen Tag ein Gesamtlob. Am Sonntag früh 7 Uhr Abmarsch nach dem Filzteich. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. killiee Lebensmittel T»k«lw»rC»riae, krbcde Vrw Pkä.-Vürkel 58 G Koborkett »Kunerol' . . . Pkunä-I»kel 7V G ämerklllm. Sekns»ln«ebm»l» . . Kkunck 98 G Weirenmotil, SO»/» ^uemeklung . 5 ?kuaä 1.18 Ller-Sebnlttaackoln, N»rtgrieüv»n!, ?kcl.-?»bet 55 G »»»Iltcnroni, 11»rtgrIeLv»w . . ?kunä-?»I«t 55 G Luell«»', gemeklen 5 pkunä 1.80 Smxrn» Tskelketzen, groll, «ktix . pkunä 28 KnUkorn. pkluumen, ruebereüS . . kttunä 55 A äz»lrlc»kkee, feinste (Zueltttt . . pkunä-pellet 35 H' Vollmilck-öluSsckotcoleäe in 100 xr.1', 2 7>k. 75 Kslrso „zitgötr" 2 k» » Ksuüiau» 8clroclüön ch^n, die Arznei selbst,au» Ber ApvtHeiksi zu. Bolen und schockte sie trotz. WeS Widerstrebens anfvagend zu dem Kranken hinein. Um aber den Vetter z.u "bestimmen, daß: er siH den He'ltrank reich,?« liest, mutzte man ihm mehrmals wie- derholen, dast Doktor MareuS "weder fLr Arzneien noch kür Behandlung die mindeste Vergütung anfttrech-, und erst als er die Gewistheit tzrlangt hatte, daß keine Hei- luna ihm nicht» kosten iverde, unterwarf er sich gs- fügia der ärztl'ch?n Behandlung. MareuS besuchte schon nm anderen Morgen seinen Vatienten wieder, fand aber seinen Zustand bedeutend schlimmer. T«S Uebel hatte schon solche Fortschritte ge macht, dast die Bemühungen der Wissenschaft um so nutzloser bleiben muhten, al» die karge Lebensweise des Gre'fe» keine Krst'te zuvor schon bedeutend herunterge stimmt hatte. Heftige Fieberanfälle wechselten mit an haltenden Ohnmächten uno gänzlichem Tvrniederliegen aller Kräfte, snelch? von Tag zu Tag- immer mehr schwan den, und der Doktor bemerkte bald, daß! er all? Hoffnung aukgeben müsse. Er 'oerztchete daher auf den ferneren Gebrauch ^on Heilmitteln, die hft»nedem wirkungslos g», worden waren, und liest den Vhantasien und Hirnge spinsten seines Vaftenten freies'Sdiel. Dieser baute s'ch tausenderlei Luftschlösser, hatte alle Möglichen Wünsche und Projekte, deren Erfüllung "und Ausführung aber stets im Augenblick der 'Erfüllung an dem Geiz de» Alten schgiterten. Da» aber entging dem Kranken doch nicht, dast die Quellen des Leben« in ihm allmählich zu ver stech?» begannen, und er Übertrieb daher den Drang der Vorsicht tn der Selbsterhaltung ünd erhielt ftch in der Illusion, er werde bei gehöriger Schonung seiner Kräfte noch manche Jahre zu leben haben. Er liest e» deshalb geschehen, dast ihm Emilie Zuweilen einige Löffel alten Wein und eine Schnitte don einem Huhn reicht», um so mehr, al» er bemerkte, dast sbe die Aufgaben dafür von dem Ertrag ihrer «tgenen Arbeit deckt«. Go Vorsingen virrzihn Tage^ Emilie Koto «1« wahre Engelsgeduld und Selbstverleugnung an den Tag und versäumte nicht das Mindeste in der Pfleger deq Greises, den sie ihren Wohltäter nannto. Seit zehn Jahren war sie schon an diese selbstgewühlte, Dürftigkeit gewöhnt, so dast sie diese Ahne Murren ertrug und bei nah» selber glaubte, der Vetter sei« ein armer Mann der kaum zu leben Habe< The beklagte, den Kranken, anstatt ihn anzuklagen und hatte nie au» anderem! Grund« reich zu sein gewünscht, al« um ih« besser ver pflegt zu sehen und den Genuß! -ehaglich-wer Existenz mit ihm zu teilen. Tier Dollar hatte zuvor schon ein graste» Interesse an dem stillen, freundlichen Mädchen genommen; nun aber entdeckt« e>r bet jedem Gesuche immer neue treffsichere Eigenschaften, neue Schätze in diesem Gemüte, da» alle'- au» sich selb« war und nicht» von anderen begehn«, al» di« ihr so erfreuliche Erlaub nis, sich für sie aufzuopfvrn, ihnen Helsen und dienen zu dürfen. D'e steigende Teilnahme und Hochachtung für Emi lie übertrug sich bei dem Tvftar uwbewustt auch aus den alten Geizhals» als den Einzigen Verwandten und Freund, den die arme Waise auf der ganzen Welt hatte. So lärgl'ch auch Schutz ünd Obdach gewesen waren, wel- che der alte Hartmann ihr gegönnt hatte, so waren sie ihr doch Ersatz für die eigene Familie gewesen. Aber was sollte nach seinem Tode au»! ihr werden- Ein Erbteil hatte sie von dem Alten nicht zu erwarten, denn er hatte nähere Verwandte, ' einen leiblichen Neffen, Sohn seiner einzigen Schwester, den reichen Braue» Strumpf, au» einem benachbarten Marktflecken, mit dem dar alte Hartmann stet» im besten Einvernehmen gelebt Hatto. Der Bierbrauer pflegt« alle paar Tage dem Greise einen Besuck abzustatten, Nm hu sehen, welche Zgitfrtst ihn noch von dem Antritt seine« Erbe» trenn te, und so> kam er denn mit sein« Gattin auch an de« Tage, an welchem Hartmann» Uebel ein« entscheiden den Krise entgegenginp. ' ' (Fortschung