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ai LStzb. hse«. s. rservffnunq Großstädte i. 78 An- Igels Maste m betrafen äste und i mstrte, 61 >. Beendet n 24 durch folge allge- tSaufsirhten abgelehnt 3 Einzel« idustrie, 14 :t wurden »ergleich, 6 rs eröffnet nehmungen kriege ent- gSzeit und ammenden. liärz 1924 und Ge» maenosten« i. b. H. in .Familien- AM der nsckmft er» iit auf 60. men noch Fräulein ilS Opern« :t worden. :zollpolilik. folgende tehen im Stärksten Schwachen >rige Lage chlechtern. le Forde- Monaten forderliche azfähigkeit Lrotz be« aber bis dern die gsverhält- Notwen- ! chast trttt chung der r weitere die Land- Industrie q unter des Brot, »en. hin, daß impfe er- nd nicht traurigen m dieses itteln zur müberzu- rem Etn- iz Joseph f erschüt- stederlags e seiner den Ver- Trost ist ltunq der ad Feind ! er Unge- werhand« j gesichert, e Haupt- l zwungen! ingt ihm och nur nnit da» ürdel — ren, von muß er llnttz cm. ", durfte m, und machen", m König Nedesind Tochter icchtSan- änaerin, begabte kanntge- n findet ma für Präses- (Nau« Kr. 122 Setlas« -um kiurr Tagedlaa. donner-tag, -en 28. Mat I-2S zSSSSSSSSSSSSSSSSSIKäMSMKWGWKIMWSIKSSSlWSSSSSRKI» Runck um äie Welt. hllfstxpa-lllon -»» polarfihlssa, „Island" für fimunösta. London, 26. Mat. Mit zunehmender Besorgnis derfvklt man hier da» Schicksal de» Nordpolflieger» Amundsen. Ta Hilfeleistungen über kurz oder lang not« wendig werden könnten, hat der junge Polarforscher Gretter Algarson, dessen Luftschiff „Island" augenblick. ltch tm Hafen don Liverpool liegt, Anordnungen erteilt, die Vorbereitungen für seinen Nordpolflug zu beschleu nigen, um unter Umstünden Amundsen beistehen zu rön nen. Algarson ist ein Konkurrent Amundsen», doch will er sich im Gegensatz zu t-M bei seinem Nordpolflug nicht des Flugzeug», sondern de» Luftschiff» bedienen. Algarson veröffentlicht heute im „Daily Expreß" seine Ansichten über den Flug und sein Schicksal. Da» Hoff nungsvollste, wa» man sagen könne, sei, datz, Amundsen einen sicheren Ort erreicht habe, daß es ihm ober un möglich sei, ein Lebenszeichen zu geben. ES sei mög lich, daß er am Nordpol sei und nur wart«, um ihn wieder zu verlassen, obwohl die» nach seinen Plänen, auf Grund derer er höchsten» 24 Stunden am Nordpol bleiben wollte, unwahrscheinlich sei. vielmehr sei zu befürchten, daß eins» der Flugzeuge in Schwierigkeiten geraten sei und da» ander« den Fehler beging?, zu Hilfs zu kommen, wobei womöglich beide Flugzeuge beschä digt wurden. Wenn eins» der Flugzeuge beschädigt wurde, so hätte da» andere nach KtngSvah zurttckkliegen und Proviant herbeiholen müssen. Algarson sprach sich sodann gegen da- schwere Flugzeug au». Er selbst be vorzuge einen leichteren Motor. Die Landung-geschwin- digkeit des Amundsenschen Motor» betrage 60 Meilen die Stunde, woraus man ersehen könne, wa- eS be deute, mit einem solchen Apparat auf einer rauhen Eisfläche zu landen, zumal man deren Beschaffenheit von der Luft au- nicht beurteilen könne. Sollten die Amundsenschen Flugzeuge den Nordpol erreicht haben und dort zulammengebrochen sein, so sei die Rückkehr Mit großer Gefahr verbunden. Amundsen hätte zwar Proviant Mr 30 Tage, doch glaube er nicht, daß eS in dieser Jahreszeit Möglich sei, Kap Columbia in 30 Tagen erreichen zu können > denn da» Ei» sei fetzt in schlechtem Weichen Ausland uvd werde dauernd von Was serflächen überschwemmt und unterbrochen. Die- sei einer der Gründe, weshalb er selbst sich Mr da- Luflt- schiff anstatt für das Flugzeug entschieden habe, da ein Luftschff? im Falle eine« MotordefektS wie ein Luft ballon treiben könne. Wenn es feststehe, daß Amundsen in Gefahr sei, so werde er zwecks Zeitersparnis ver suchen, mit seinem Luftschiff an der Küste entlang zu fliegen, obwohl der Flug ursprünglich in Spitzbergen beginnen sollte. Das Luftschiff würde dann genau auf der Route Amundsen- zum Nordpol fliegen. mit«« Zubilligung mildernder Umstände wegen.Dovvelbtaamte auf insgesamt 10 Monat« Gefängnis. Liebestragbdie in einer Kirche. An dem Orte Lioni in der Nähe von Neapel hatt« der erst stebzchnjähttqe Luigi Delbono «in von ihm verführtes Mädchen im Stich gelassen. Als der junge Mann die Messe in der dichtgefüllten Vtnenzo« Kirch« besuchte, drängte sich da» Mädchen an ihn heran und gab hinterrücks drei Schüsse auf ihn ab. Der erste Schuß streckte Delbono nieder, die beiden anderen aber verfehlten ihr Ziel und töteten eine neben dem Jüngling knteend« Frau, die sechs unmündige Kinder hinterläßt. Ein Munitionslager explodiert. Wie die Blätter berichten, vernichtete eine große Explosion da- MuntttonSarsenal in Mukden und zerstörte alle Gebäude tm Umkreis von 1 Kilo- Meter. Die Ursache der Explosion ist noch nicht bekannt. Etwa 800 Menschen find ums Leben geokmmen. «ine Eisenbahn über da» Stilfier Noch. Der Vertrag van Saint Germ atü enthält Bestimmungen über den Bau einer Eisenbahn über da» Sttlfser Joch. Diese» Projekt wird anläß lich der Versammlung eine» hierfür eingesetzten Propaganda- koniitee» in Rom wieder viel diskutiert. ES bandelt sich dcwei um Herstellung einer kürzeren Verbindung zwischen Genua einerseits, Mitteldeutschland und der Tschechoslowakei anderer- seit», sodaß z. B. dis Strecke Genua—München um zirka 140 Kilometer verkürzt werden würde. Die Ausführung dieser Bahn wäre für die Wirtschaft Italiens von besonderer Bedeu tung, weil durch sie di« Hochtäler der Etsch und der Abda mit einander verbunden und hierdurch die Interessensphäre der Häsen von Venedig und Genua wesentlich ausgedehnt wird. E» wäre zugleich die einzige internationale Alvenbahn, die auf italienischem Boden ihren Eingang»« und AusaanaS- punkt hat. Erfindungen, die gemacht werden sollten. ES heißt immer, daß die Patentämter sich vor Arbeit nicht zu retten wüßten, und tatsächlich werden ununterbrochen alle möglichen Erfin dungen gemacht. Aber bei Licht besehen, haben wir wenig Grund, von diesem Stand der Dinge begeistert zu sein, wie ein skeptisch veranlagter Engländer meint, der '.n einer Lon doner Zeitschrift das Wort zu diesem Thema ergreift. „Was habe ich schon davon," ruft er ärgerlich aus, „wenn eS fa belhaft wirksame Giftgase gibt und märchenhaft« Kraftma- schinen, Flugzeuge, zusammenlegbare Häuser und andere Wunderdinge? Was mich weit mehr angehl, ist eine Teekanne, die nicht tropft, und ein Regenschirm, der mir Schub gewährt ohne daß ich Gefahr laufe, anderen Leuten die Augen aus zustechen oder ihnen das Wasser, das von meinem Schirm abtropft, hinter den Hals zu schütten. Ueberhaupt berücksich tigen die Herren Erfinder viel zu wenig die kleinen' Dinge des täglichen Leben! Wo ist der Mann, der uns den Wäsche stoff beschert, der es aushält, in einer modernen Großwäscherei behandelt zu werden, ohne sich beim zweiten oder dritten Mal in seine Bestandteile aufzulösen? Wer konstruiert mir eine Vorrichtung, die mich davor bewahrt, daß ich meinen Füll federhalter regelmäßig liegen lasse, so oft ich ihn benutze?" Der Mann hat wirklich nicht so unrecht: obendrein ist er ein Spaßvogel, denn am Schlüsse seiner langen Wunschliste richtet er an die Erfinder aller Länder den dringenden Appell, schleu nigst ein Bankkonto zu erfinden, das sich,immer wieder auto matisch auffüllt. Ein solches Bankkonto wäre allerdings — patent. Dke neueste Errungenschaft der Verbrechertechnlk. Ame- rikanische Verbrecher haben, wie auSNeuhork gemeldet wird, eine gefährliche Erfindung gemacht, von der sie auch bereits stellten fest, daß er drei Kopfschüsse erhalten hatte. Einer von den Augenzeugen macht» sich sofort an dt» Verfolgung dor Mörder, hatte aber noch nicht zwanzig Schritte gemacht, als er gleichfalls toi niederste!. Auch er war von einer Kugel ge troffen, ohne daß man auch nur das leiseste Geräusch einer Detonation gehört hatte. Bisher war die Technik nur tm« stand«, den Knall zu mildern, konnte aber das Geräusch der Detonation nicht ganz beseitigen. Dt« Erfindung der ameri kanischen Banditen ist geeignet, nickt nur auf dem Feld der Kriminalität, sondern auch hinsichtlich der Taktik und der Strategie im ZukunftSkrieg umwälzende Folgeerscheinungen zu zeitigen, vorausgesetzt natürlich, daß di« Nachricht auf Wahr heit beruht, was «wer, da sie au» Amerika kommt, immerhin noch abgewartet werden mutz. Das Karussell der Mod«. Ein tonangebende» Pariser Modeatelter hat soeben ein großes Iahrmarktskarustell mit den obligaten Holzpferden und einer mit Dampf betriebenen Drehorgel angekauft, aber nicht etwa, um den Kunden des Hause» Gelegenheit zu geben, sich die langwellige Wartezeit durch Karussellfahren zu kürzen. Nein, da» war nicht der Zweck der Hebung. Man hat > vielmehr die Pferde abmontiett, und an ihrer Stelle drehen sich jetzt bet den lustigen Weisen der Drehorgel hübsche Mannegutns im Kreise und mit ihnen di« neuesten Modeschöpfungen des Heule», dt» auf diese Weise der Kundschaft vorgeführt werden. Bei diesem, dem Jahr- marktSleben entlehnten ReNcnnetrick dürste sich den schönen Kundinnen der Kopf wohl nicht minder drehen wie den im Kreis herumgewtrbelten Mannequins! Nackett, der neuefte Tanz. Nach einer Erklärung de» Pariser Tanzmetster» Professor Robert hat der Ehtmmv an Volkstümlichkeit etngebüßt. Er befürwortet daher seine etae- ne Erfindung, den Rackettanz, der einige Schritte enthält, die der Tennisspieler zu machen hat. Er bestehl au» 7 Schritten im Taft einer spanischen Musik. Prof. Robert ist Mtterfinder des Tango (1601). Ein Garte« Eden in Vritisch-Columbien. Don Boncou- der auS begibt sich demnächst eine Expedition nach dem Nor den von Brtttsch-Tolumbten, wo sich nach den Mitteilungen eines von dort zurückgekehrten Reisenden ein bisher unbekann tes, märchenhaft schönes Tal mit einem idealen Klima befin- end soll. Der betreffende Reisende, ein gewisser Perrv, har diesen neuen Garten Eden, den bisher noch niemand betreten hatte, bei der Durchforschung eines bisher gleichfalls unbe kannten Gebietes am Flusse Stikine entdeckt. Da» Tal zeigt eine ungewöhnliche Fruchtbarkeit, die eS den von unterirdi schen heißen Quellen gespeisten Flüssen verdank, die es durch strömen. DaS Tal hat insolgedeen tropische» Klima und eine ungemein üppige Vegetation. Guatemala, da» Aeaypten der Neuen Welt. In der Nähe von Guatemala in Mexiko hat man neuerdings eine Stadt ent deckt, die anscheinend von Mayas, einer bedeutenden indischen Rasse erbaut wurde. Diese Mayas bewohnten das Gebier Jahrhunderte, bevor die Spanier nach Mexiko kamen und hin terließen riesenhafte Tempel und Kathedralen, die von einem hohen Niveau der Zivilisation Zeugnis oblegen. Die Archäologen glauben, daß nicht nur hier sondern auch im ganzen Zentralamerika unter der Oberfläche der Erde die Ueberreste einer vergessenen Zivilisation begraben liegen, deren Bedeutung mit den ägyptischen Ausgrabungen Schritt halten dürfte. Bekämpfung der Schlafkrankheit. Der englische Unftr, staatSsekretär tm Kolonialamt, OrmSby Gore, hat auf der Schlafkrankheitskonferenz in London angeregt, zur Be kämpfung der Schlafkrankheit in Afrika eine Expedition dort- hin zu senden zwecks Ausrottung der Tsetse-Fliege, des Neber- träaerS der Krankheitserfolqe. (Angesichts der Erfolge, die Professor Kleinert vom Institut für Infektionskrankheiten Robert Koch in Britisch-Rhodesia und dem Kongo mit dem SchlafkrankheitSmitel Germanin erzielt hat, dürfte seine Zu- ziehung zu einer solchen Expedition selbstverständlich sein.1 Der Mwm mit den drei Frauen. Wegen Doppelbigamie mußte sich der Schmied Thürmann aus Nowawes vor dem Potsdamer Schöffengericht verantworten. Der Anaeklagte hatte während des Krieges geheiratet und im November 1S18 in der Zeit des allgemeinen Wirrwarrs seine Frau ver lassen. Ohne sich weiter um sie zu bekümmern, schloß Thür mann eine neue Ehe. Diese Ehe behagie ihm auch nicht: er verließ dann wieder Frau und Kind und heiratete die dritte Frau, ohne daß er von den beiden nderen Frauen geschieden war. Da» Schöffengericht erkannte gegen den Angeklagten Georauch machen. Während eines Volksfestes, das kürzlich in dem belebten Stadtviertel Gravesend in Brooklyn statt fand, beobachtete man, wie sich plötzlich aus der Menge drei Männer lösten, die blitzschnell an einen gewissen Günsbera heranatraten und unmittelbar darauf schleunigst die Flucht ergriffen. Kaum waren sie verschwunden, als Günsbeyg tot niederfiel. Die Personen, die sich um den Getöteten bemühten, Dämmerungen. Von Alfred Gramsch. Auf einer Segelfahrt hatten sie sich zuerst kennen gelernt, der junge Schriftsteller, der in der Stille de- Wald- und SeengebietS seine zweite Heimat gefunden hatte, und Grete Dietmar die in dem benachbarten Kur haus zu 'Gast war. Bei ihrer ersten Begegnung schon hatten sie beide gefühlt, daß sie sich nicht fremd bleiben konnten. Sie mutzten zueinander — zwei Sterne in dunkler Nacht, die dock nicht wissen, wer ihre leuchtende Bahn vorgezeichnet hat. Ihre Augen blieben ineinan der verkettet. Und wenn sie sprachen, dann schwang in ihren Stimmen ein eigenes, zitternde- Läuten mit. Ta- schwebte noch in ihnen al» sie sich Angst schon ver abschiedet hatten. * Immer häufiger waren fie dann zusammengekom- tttem. Auch jetzt wieder hatte sie die Abenddämmerung zu einem ^aziergang zusammengosührt. Am Wald rand gingen sie entlang. Zu ihrer Linken dehnten sichl weite Roggenfelder, di? sich müde unter da» graue Mdendlicht kauerten. Nur manchmal lief ein Deden durch die Mehren wie ein große-, schwere- Atemholen. In der Ferne umschloß sie der Wald — eine starre'Wand. Dahinter war die Nackt. Sie hatten sich eine Zeitlang ganz der wachsenden Stille überlassen. Tann begann Ernst zu erzählen, — halblaut. TaS Schweigen der Felder, die geisternde Ruhe des Walde- tönten in seinen Worten mit und ga ben. ihnen einen geheimnisvollen, tieferen Klang. Er zählte er noch oder lauschte er selbst fernen Stimmen, di« auS verdeckten Welten hineinhtngen in die traum schwere Abendstunde wie süße, satte Trauben? Vom Alleinbleiben sprach 'er, und wie er als Kind schon am liebsten durch die Dämmerung gelaufen sei. Wie es ihm dann immer gewesen sei, al» laufe da ie- wand neben ihm, 'ein Freunds der ihn an der Hand hakte. Ten habe er alle- gefragt wa» sein sehnende- Kinder- hewz bedrückt habe. UUd immer habe er Trost und Ant wort gefunden. Nur unter den Menschen habe ihM wsmand Freund werden können. So fremd habe er unter den vielen gestanden. Tann versank er in Schweigen. Nur di« Dämmr- rung noch raunt« uw ihn. Mn seltsam«» Bangen kavr über Gret». Zh- war. aks poche eine scheue Kinderhand an ihr fröhliche- Herz: „Tu auf! Latz mich doch, ein!" — Tann aber war- ihr, als zähle auch sie zu den Vielen. Hatte sie denn etwa- gemein mit feiner vergrübet ten Einsamkeit? Gehörte sie nicht vielmehr zu den anderen, den offen vertrauenden, den geselligen Welt kindern ? Aber war nicht seine Abgeschlossenheit vielleicht auch ein Unrecht gegen diese anderen? Sie konnte ihn Wohl verstehen. Loch eine Stimme in ihr bäumte sich da gegen auf, sein Recht auch anzuerkennen. Buhlte er nicht vielleicht auch, mit seiner Einsamkeit? Auch sie hatte ihre verlassenen Stunden gehabt) nicht als Kind, aber in späteren Jahren. Auch sie hatte bei den Menschen Erlösung gesucht don ihrer' Qual — denn «s hatte sie gequält — aber! sw tzatA diele Er lösung auch gefunden. Sie gerade hatte erlebt, wie aufrichtiger Menschen Mitgehen alle Einsamkeit über windet. Davon mußte sie jetzt sprechen r „Wohl macht vielleicht vrst Not und Vereinsamung un» reif zueinander. Auch meinen Lebensweg haben sehr viele Menschen gekreuzt, mit denen man wohl ein Stück Weg- zusammen ging lachte und sich freute aber dann trennten sich die Wege wieder. Melleicht noch einmal ein Gruß, den man sich von Meilenstein zu Meilenstein zurief. Aber bann wurde die Entfernung immer weiter. Andere Pfade mündeten auf meine Straße, liefen eine Zeitlang in gleicher Richtung und Log«, auch wieder ab. So diele kamen, so viele gingen. Aber dann fand ich doch auch ein andere- Mitein- qnd«rgetzen. Wir können doch auch nicht alle einsam bleiben! Wenn un- wvbl auch Einsamkeit und Gehn- sucht erst fähig Machen dazu? AVer wo zwei dasselbe Leid erlitten haben und dieselbe Sehnsucht, da können sie doch nicht so fern nebeneinander bleiben." Si« zögerte weiterzusprechen. Aber dazu war be reits zuviel gesagt. Zaghafter fuhr si« fort: „Ich hab in meinen einsamen Jahren einen treuen Freund gesunden. VteNeich'.waren wir un» einst mehr. Aber nun hat sich'» schon lange zu stiller Freundschaft geklärt. Kein Beehren Wehr. Doch wo der eine in Not ist, da Weitz er, datz her andere ihm treu zur Gelt« steht. W» vielleicht einer von beiden einmal den Menschen gefunden hat, der ihm noch wehr ist al» nur Helfer und Freund."' ' Immer leiser hatte sie gesprochen. Nun dnstummw sie ganz. Unter ihrer Rede war in ihr selbst etwa» aufgestandsn, was sie bannte. Nun hingen ihr« letzten Worte zitternd über ihnen. Ergriffen nahm er sie auf. Wie ein Rausch quoll eS in ihm hoch: „Kann man mehr als ein Leben leben? Kann man nebeneinander gehen und dann doch wieder so inein ander sein? ES 'soll wühl Eine» geben — und da» — ist da- Größte: datz zweier Menschen Sein -in- wird — eines im anderen lebt — Ströme, die ineinanderfließen, und deren letzte Tropfen miteinander verquellen." Und leiser fuhr er fort: ' „Datz Eine» de» Andern tiefste Erfüllung wird und seine höchste Sehnsucht." ' ' ' ? Ein weltferner Glanz taute in seinen Augen auf: „E- rieselt ein Quell durch alle» Leben. Die Bäu« wo tropfen ihren Schatten hinein und die Sonne ihr Gold, die Träume der Menschen fließen hinein und die Ström« de» Glück» der blau« Himmel taucht hinein und die ziehenden Wolken. Und immer singt daS sil berne Klingen darin. Woher?" Wohin? Quell« und Mündung, wer kann sie noch trennen? ES rundet sich der goldene Ring alles Leben». Don Wannen komwst du? Wohin gehst du? — Von dir. Zu dir. Sehn sucht wird Erfüuuna, — Erfüllung Sehnsucht. Alle» Wird Eine», Eine« wird Alle». Ist'» Liebe Sehnsucht ?" ' Grete mär'», al» rührten sich tn der blaffen Däm merung goldne Schwingen höben sich, hoch, immer höher- Ist'« Liebe Sehnsucht ? Tonn fuhr Ernst fort: „Einmal begegnete es wir — in den Stunden qual vollsten Suchen- — — dock Vein — — Er brach jäh ab. Ein hastige- Krächzen schreckte durch den Wald, da- Splittern dürrer Aest«. — Ein Vogel mochte wohl aufgescheucht sein. — Eindringlich fiel der spröde Klang in bis jähe Gtisils. j > „Verzeihen Sie. — Ein ander Mak. — Noch nicht. — Es mutz noch wachsen." Ein Zittern kam über Grete. Sie wandten sich zum Rückwoa. D'cht hing die Nacht um sie. Ihre Augen sanden sich nicht wehr zueinander. Aber in zwei Seelen schwang ein Klang. ..E- Mutz 'noch wachsen." Grete bannte nicht sprechen. Die» Beben in ihr — di« dunkel glimmenden Liefen — war'» Liebe — — Seh nsucht - ? I ' (Fortschung svlgt.)