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— Seklage zum Huer Tageblatt. Sonntag, -en 10. Mal i»rs Nr. isr zä sl sn. !U. 7- kernspr. 650, 651, 730—32 »««»» ,k der deine Zunge ge ¬ bt» zu (Fortsetzung fvlgt.) und vtel- ent» a!öer Schneider. Die Schein." r. 2 Runä um äie Welt. Ot-rnng de« Unt«rhaltung«rundsunk» durch Lelegraphler- ende«. An den ln drn letzten Wochen von der Deutschen «ichepoft veranlaßten ausgedehnten Ermittlungen über Störungen de« Unterhaltungsrundfunks durch Telegraphier sender haben sich neben amtlichen Beobachtungsstellen auch ei« Anzahl Funkfreunde beteiligt. Wie wir hören, sind und 1000 beobachtete Störungen gemeldet worden. In nur v */o der gemeldeten Fälle wurden deutsche, in V1°/o dagegen ausländisch« Stvmngen festgestellt. Die Beseitigung nd möglichste Fernhaltung der Störungen werden nach- ksäcklich angestrebt.- im besonderen sind auch erneute Er örterungen mit den beteiligten ausländischen Verwaltungen eingelritet. Es mutz jedoch auch bet diesem Anlab darauf ngewiesen werden, bah die Frethaltung des Unterhaltungs- ndfunks von Störungen zum wesentlichen Teil auch eine Empfängerfrage ist. Wer störungsfrei empfangen will, tut daher immer gut daran, ein gut abstimmfähiges Gerät für den Rundfunkempfang zu verwenden. IubiläumSmarken der Rheinlands. Die Reichspost wird läßlich der Tausendjahrfeier der Rheinlands eine Iubi- äumsmark, von Otto Firle entworfen, herausgeben. — ine neue Flugpostmarke (Entwurf Professor Bedank) soll dem' üchst zur Ausgabe gelangen. — Beabsichtigt ist ferner die ^erie der postalischen Städtemarken fortzusetzen, erschienen sind nshcr Marten von der Wartburg und dem Kölner Dom. Parken mit dem Bilde der Marienburg und dem Dom zu Hetzer sind projektiert. Marken mit den Kopfbildnissen Her- Dringender deutscher Persönlichkeiten werden voraussichtlich rstmalig am Ende des Jahres erscheinen. ES kommen zu- lächst unpolitische Köpfe der Vergangenheit in Frage und war sind Bildnisse von Goethe, Schiller, Beethoven und Bach Entwurf Luzian Zabel) vom Reichskunstwart bereits geneh migt. Die Ausgabe wird noch zurückgehalten, da grobe Men en der setzt gül.igen Zahlenmarken gedruckt vorlieaen, die erst ufgebraucht werden müssen. Dr. Eckener in Prag. Der deutsche Luftschifführer Dr. lckener wird am 20. Mai in Prag einen Vortrag über die Llmertkareise des „Z. R. 3" und über die Entwicklung der deut- chen Luftfahrt halten. Der Verband der deutschen Akademiker trd unter dem Protektorat der beiden Rektoren der Prager eutschen Hochschule Gelegenheit nehmen, den berühmten deut schen Luftschifführer in würdiger Weise zu begrüßen. Den Mieter im Streit erschosien. In der Stadt Teuchern ntstand zwischen dem Hauswirt Gaul und seinem Mieter, dem Schuhmacher Stempel, wegen eines Wohnungsstreites eine Auseinandersetzung, in deren Verlauf der sehr nervöse Haus wirt Plötzlich eine Pistole zog und zwei Schüsse auf Stempel abgab. Stempel war sofort tot, Gaul wurde verhaftet. Tobeslturz von der Rutschbahn. Ein junges Mädchen stürzte in Mannheim von dem. 20 Meter hohen Turm einer iutschbahn herab und war auf der Stelle tot. Wie die Ver unglückte über das Geländer des Turmes geriet, ist noch nicht usgeklärt. 2 Bergleute verunglückt. In der 23. Abteilung des Julius-Schachtes bei Waldenburg in Schlesien wurden in der .NittagSsMcht zwei Bergleute durch hercinstürzende Gesteins- massen verschüttet. Es besteht keine Hoffnung, sie zu reiten. Der englische Seifenkönig gestorben. Im Alter von 74 Jahren ist, wie aus London gedrahtet wird, in seiner Villa in Hampstead Lord Leverh-ulme, der Gründer des großen Sunlight-Seifen Trusts, gestorben. Leverhulme hat seine Laufbahn als Lehrling in dem kleinen Kolonialwarenladen seine» Vater» in de« Sptnneretstadt Bolton tn Laneashtre de» gönnen. Al» er mündig geworden war, lieh er sich sein Erb teil auszahlen und gründete damit eine kleine Seifenfabrik tn der Nähe von Liverpool, au» der da» größte Setfenunter nehmen der Welt hervorgegangen ist. Leverhulme» Fabriken in Port Sunligth beschäftigen 12 000 Arbeiter. Er hat eine eigene Dampferflotts, eigene Hasen« und Werftanlagen am Mersey-und Plantagen in der Südsee und tn Westafrtka, wo die Rohstoffe für die Setfenfabrikatton gewonnen werden. Der Wert der Lenverhulmeschen Anlagen in England und tn den englischen Kolonien wurde von einer Treuhandgesellschaft in diesem Jahre auf 78 Millionen Pfund geschätzt. Die Lei tung des Unternehmens übernimmt jetzt Lord Leverhulme» einziger Sohn, der im Alter von 87 Jahren steht.. Wahnsinnstat. Während der gestrigen Vorstellung im Burgtheater in Wien gab in einer Loge eine Dame, die sich tn Begleitung eines Herrn befand, mehrere Schüsse ab, wodurch ein Mann getötet und eine in seiner Begleitung befindliche Frau verwundet wurde. Die Vernehmung durch die Polizei ist noch nicht abgeschlossen. Es handelt sich in beiden Fällen um Mazedonier. Der fliegende Leichenwagen. Von dem ersten Letchenbe- aängnis zu Lust melden englische Blätter. Die Leiche des Fliegers Rowell, der einem Unfall zum Opfer gefallen war, wurde von dem Flugzeug Flugplatz Croydon auf dem Luftwege nach dem Flugplatz Shrewsbury gebracht und dann von dort aus bestattet. Bericht vom Alkoholkrieg. Vier Alkoholschiffe, die alle auf die erneute Tätigkeit der amerikanischen Schmuggeljagdschiffe nicht gefaßt waren, wurden beim Ankerwerfen von acht Wachschiffen, die ihnen den Weg zum Hafen abschnitten, aufgebracht. Ein „Riesen-Unterseeboot." Gestern vormittag ist das 66 Meter lange Unterseeboot „Ondine" in Le Havre vom Stapel gelaufen. Drei weitere Unterseeboote dieses Modells sind gegenwärtig im Bau. Jackie Coogan filmt nicht mehr. Wie der „Newyork Serald" berichtet, wird Jackie Coogan in nächster Zeit seine Filmtätigkeit vollkommen einstellen. Er hat die Absicht, nach« dem er das Rtesenvermögen von zehn Millionen Mark für sich, beziehungsweise seine Eltern, zusanimengefilmt hat, etwas für seine Bildung zu tun. Er wird also in Zukunft die Schul bank drücken, und zwar will er das Gymnasium besuchen, um später die Universität zu beziehen. Ob er dann wieder zum Film zurückkehren wird, ist noch ganz unbestimmt. Notwen dig hat er es jedenfalls nicht. Internationale Streikhilfe. Vom Sozialdemokratischen Pressedienst wird geschrieben: Die dänischen Arbeiter stehen seit Wochen in einem berechtigten Streik um ihre Existenz. Die Schwierigkeit dieses Kampfes wird der Arbeiterschaft noch durch die Valutasorgen ihres Landes erhöht. Die Mittel sind zwar nicht erschöpft, aber sie reichen dennoch nicht, den Kampf um dis Existenz siegreich zu Ende zu führen. Als die deutsche Arbeiterschaft vor, während und nach der Inflation in einem ähnlichen Ringen stand, wie es jetzt von den dänischen Arbeits- kollegen ausgefochten wird, zögerten die dänischen Gewerk schaften keinen Augenblick, zu helfen. Diese Tatsache verpflich tet zu einer Anerkennung der dänischen Hilfe. Sie verpflich tet, weil eS den dänischen Gewerkschaften nicht besonders gut geht, während die deutsche Partei und ebenso die Gewerk- schaftsorganisationen im Vergleich wesentlich bester gestellt sind. Aus diesem Grunde hat der Allgemeine Deutsche Ge werkschaftsbunden den dänischen Gewerkschafen einen Betrag von 400 000 Mark überwiesen. -> »äern halbweih« 8..MS.- -, 10.-, achnahme. «gestattet. Böhme«. Taulenü Jahre Rheinland Et« Rückblick «ah Ausblick. Wenn tn nächster Zeit die festlichen Veranstaltungen an» Anlaß der tausendjährigen Zugehörigkeit de» Rheinländer zum Deutschen Reich beginnen, so lenkt sich die allgemeine Aufmerk samkeit noch mehr al» e» tn den letzten Jahren der Kall war, auf die deutsche Provinz im Stromgebiete de» Rhein». In einzigartigem Zusammenwirken von Landschaft Menschen ist hier im Lauf einer wett ausholenden und fach verschlungenen Entwicklung eine historische Einheit standen, die uns heute ganz selbstverständlich erscheint, gleichwohl eine» der größten Wunder de» Genius ist. Bildet doch der Rhein, selbst wenn man von dem Ouxllgebtet tn der Schweiz absieht, keineswegs eine natürliche Einheit. E» ist daher durchaus kein Zufall, daß die ältere Geographie und Kartographie von einem einheitlichen Rheinland weder dem Begriff NLÄ dem Worte nach etwa» gewußt hat. Mit Recht weist Joseph Hansen tn einem tief schürfenden Aufsatz tn den „Westdeutschen Monatsheften" darauf hin, daß auch heute noch die Bevölkerung des Rheinlands» die Merkzeichen starker Mischung seit alter» an sich trägt. Aber Hansen geht doch wohl zu wett, wenn er meint, daß man auch heute noch nicht von einer allgemein rheinischen StammeSeinhett und ebenso wenig von einem einheitlichen rheinischen StammeSbewußtsetn sprechen könne. Seit den Tagen Julius Cäsar» wuchsen die schon lange am Rhein wohnenden und nun über den Strom nach Westen drängenden Germanen mit keltischen (gallischen) und römischen Bevölkerungselementen zusammen und bildeten tn den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung eine Bevölkerung ge mischten Blute», die tn Wirtschaft und geistiger Kultur durch das überlegene römische Element bedeutsame und unvertilg bare Eigenschaften empfing. Dennoch nannten die Römer das von ihnen unterworfene und beherrschte Land nach den Germanen: Germania inferior und supertor. Die von ihnen tn Aussicht genommene große rechtsrheinische Provinz Germa nia mußte nach der Schlacht am Teutoburger Walde (9 nach Chr.) aufgegehen werden. So ging der Name auf das linde Rheinufer über, das die Römer zwar ursprünglich zu Gallien zählten, auf das aber zahlreiche germanische Stämme herüber geführt wurden. Während der Völkerwanderung, die die römische Herrschaft beseitigte, erstarkte in der linksrheinischen Bevölkerung durch neuen Zuzug, und zwar vorwiegend frän kischer und alemanischer Herkunft, der germanische Kern so sehr, daß nun das ganze Rheingebtet sich in der Hand von Germanen befand, und daß sich vom Jahre KOO n. Chr. ab die der Maa» und Schelde entlang verlaufende Sprachgrenze bi» heute nahezu unverändert behaupten konnte. Auch tn die westlich von dieser Grenze wohnende Bevölkerung drangen zwar Franken als Sieger ein. Aber e» überwog daselbst da» römisch-gallische Element,, sodaß sich eine romanische Bevölke rung und eine romanische, die französische, Sprache bildete. Die nationale Eigenart der Bevölkerung Gallien» ist durch die römische Eroberung für immer umgewandelt worden. Wenn sie nun auch den Namen Franken übernahm, so bestand sie doch aus Romanen. Zwischen Maas, Schelde und Rhein blieb aber die Bevölkerung vorwiegend germanisch, und die Sprache der Ueberwtnder des römischen Reiches behauptete dauernd die Herrschaft. Die neue germanische Herrenschicht war hier so zahlreich, daß sie umgekehrt die älteren Bevölke- rungsbestgndteile sich assimilieren konnte. Am Niederrhein überwogen die fränkischen, am Oberrhein die alemanischer, Germanen. Beide waren keine ursprünglichen, homogenen Stammeseinheiten, sondern aus verschiedenen germanischen, Stämmen zusammengewachsene Verbände. Die heutige Rhein- Nsuplsnslstt: ».siprls empkieftit sicii rur aller dankmäülZen Oesckäkte ru ßsüngtißsgten keäinßsungen. „ES wird Zeit. Herr KreiÄvmmisfar. Sonst geht unL die Spur verloren." > ,-Ihre Leute sind nicht Mit besonderem Spürsinn begabt, Herr Kollege. Sie müßten Ihre eigenen Fähig keiten mehr als Beispiel tn die Erscheinung treten lassen." 1 „ES ist eine Gabe, die angeboren sein muß, Herr Kveiskommissar." „Wenn man sie aber so gar nicht durchblicken läßt, Herr Kollege, kommt man tn den Geruch allzu großer Bescheidenheit. Die meisten Menschen verstehen so et was nicht und verwickeln sich tn fatale Trugschlüsse." Dem Kommissar kroch wieder das alte Unbehagen durch die Adern, das ihm ein Gespräch mit dem Vor gesetzten die Lust zu redlichem Schaffen raubte. Er schwieg und starrte vor sich hin. „Wir kommen jetzt zu einem- wichtigen Abschnitt unserer Untersuchung. Leider habe ich festgestellt, daß Photographien von dem Fürste« und seiner Familie nicht aufzutreiben sind. Unsere Hauptaufgabe bleibt die Verfolgung der Prinzessin, denn mit ihr haben wir auch da» andere Nest. Haben Sie an der Prinzessin irgend ein besondere» Kennzeichen feststeNen können, Herr Kollege? Irgendein Mal eine Eigenart der Körper beschaffenheit?" Der Kommissar überlegte. „Sie hat sehr fetngebauts Knöchel und ich glaube mich an eine auffallend große Brühnarbe aus der Brust zu erinnern." „Auf der Brust? Ti Herr Kollege, an welcher Stelle war das?" „Dicht unter« Halse zur linken Schütter hin." „Hm. La« ist allerdings eine recht auffallende Stelle. Sind Sie mit Ihren Beobachtungen auch auf da» Näherliegend« gegangen, etwa auf die Haar- oder LujMsarLe, auf Käsen- oder Mund form?" ... schluchzen. „Das ist schlimm. Man hat mir bi» jetzt nicht» zu essen ge geben." , > Der KreiSkvmmissar öffnete die Tür. Zu dem ein tretenden Beamten sagte er: „Führen Sie den Mann in den Arrest zurück, und sorgen Sie dafür, daß ihw! der Magen nicht zusammenschrumpft." Kolja torkelte hinaus ' „Hören Sie," rief der KrciSkommissar de« Beam ten brüt nach. „Ich wünsche den Herrn Kommissar so fort zu sprechen." , Bis zum Erscheinen des Defvhlenen dauerte e» eine geraume Zeit. Als er tn strammer Haltung herein trat, stand der Kreiskommtssar am geöffneten Fenster und sah den Tropfen nach, die der Tauwtnd au» Len Gchneezungen der Dachrinne herunterjagt«. „E» wird Z«tt, Herr Kollege, daß wir »um Ziele kommen. Der Westwind setzt sich bald unter die Flü- gel des BSs«l." ' , ' - > . > " Mö r Dan.en . KapsNil i«r Apr» ialartik'l. r Kenn> ch. A> 5289 < n SW!» Die Llrreht. Roman von Wllly Zimmernmnn-SsuSlow. <38. Fortsetzung) Tvr Schneider wand fick in den Zusicherungen wie rin Aal in der Faust. Dann schrie er plötzlich auf: „Der Holzbauer hat ihn mit einem Scheit erschlagen." „Tu bist ein braver Mensch," grinste der KretSkom- missar. Unter seinen Brauen blitzte es verschmitzt. „Was ist mein Geständnis wert, Herr?" fragte Kol ja gespannt. l l § >! ! l ' „Tas müssen wir erst nbwiegen, Gewichte sprechen oft ander» al» „Kann ich jetzt geben, Herr?" „Tu bleibst solange tn Haft, rechtfertigt ist." „Herr, Herr." Kolja begann „So weit ich mich entsinne, hatte die Prinzessin blondes, welliges Haar und dunkelblaue Augen. Ihre Nase ist schlank, gerade, die Lippen " „Zum Küssen schön. Sie machen mir den Mund wässerig, Herr Kollege. Ein Maler könnte nach dem Resultat Ihrer Beobachtungen ein täuschend ähnliche» Porträt verschulden. Ich bin im Bilde. Was meinen Sie wohl, wo sich diese Schönheit jetzt auMlt?" „Sie wird einen beträchtlichen Borsprung haben. „Etwa tn Twer, in Petersburg?" „So wett Wohl noch nicht. Aber sicher auf dem Wegs dorthin." ' ' ' I 1 I. ! „Sie haben gut gesehen, Herr Kollege. Auf dem Wege dorthin. Allerdings hat man im ersten Dorfe hinter dem Gemäuer Halt gemacht, den dortigen Holz« bauern zum Morde an einem Beamten veranlaßt und sich stille tn irgendeinen Winkel des HolizbauernhauseS zurückgezogen, wo man, der feinnqrvigen Poltzeinase spottend, die erste Gelegenheit zu einer Wolgaspazier fahrt eHvartet." » ,M» klingt unglaublich Herr KreiVkomMssar." „Ich nehme an, daß auch Ihre Kombinationen von d«M Ergebnis meiner Nachforschungen nicht fern sind." „So etwa hab ich » Wohl vermutet." , i „Tas freut mich, Herr Kollege. Wir werben gleich an die Arbeit gehen. Schicken Tie' einen Mann mit Befehlen zu Leo und logen Sie ihm an» Herz, die be fohlenen Maßnahmen nicht vor der Dunkelheit auszu führen." iv Io. ehe« hlen igung rel d itel- > 1 Tn». Mr frn. der Gl- te». /UIZemSms vsutselie LakllftokstrsLe 5—7