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»tt. 104. «un »agevlan uno «nznger sur o« «k-g«»g«. Mittwoch d«n S. Mat IVittz. )ie C undert Z der der Paris, 4, Mai. Ueber die Operationen in Marokko verbreitet die Agence Havas einen Bericht, nach welchem General Colombat den Riffleuten eine schwere Niederlage beigebracht habe. Die Marokkaner Netzen mehr als oO Tote und Gefangene und viel Material zurück. Die Verluste der Franzosen waren geringfügig. aLIchnrnden, Haltung der vereinigten Staaten von Ame- rika nicht in Kraft treten konnte!, ha- der WMerbunv diese neu« Konferenz ein berufen uno thr einen Entwurf für ein neue» internationale« Abkommen nörgelest. Die Konferenz setzte eine VollmachtenprüfungSkom- Mission ein und einen Ausschutz für die Ausarbeitung eine». Verhandlungsreglement«. Die nächste Sitzung findet am TitenStag nachmittag statt. Untersuchung über -en To- Höfles. Berlin, 4. Mai. Ter Untersuchungsansschutz de» Preußischen Landtages zur Prüfung der Durchführung des Hastverfahrens gegen den verstorbenen ReichSpost» Ministers Dr. Höfle hielt heute unter Vorsitz, des Abg. Seelmann (Tn.) seine erste Sitzung ab. Ein Vertreter oes preußischen Justizministeriums gab zunächst einen geschäftlichen Ueberblick über die Un tersuchung der KorruptionSaffäre gegen Bavmat und Genossen, die zum Verdacht der Untreue zum Nachteile des Reich svostministerium», zum Verdacht der passiven 1N«r,te politisch- M-lduirs-ir. Berlin, 5. Mat. 12. Gewerkschaftskongreß. Wie „Vorwärts" mitteilt, wird der diesjährige fällige Kongreß freien Gewerkschaften im August in Breslau abgehalten wer den und zwar entweder vor der Breslauer Herbstmesse oder im Anschütz hieran. Poftzuftellung. Von amtlicher Sette wird unS mitge teilt, daß Postsendungen an Untermieter infolge gänzlich unzureichender Anschrift oftf unzustellbar sind. Die Schwierig keiten der Zustellung sind besonders groß, wenn im Sommer die mit den Verhältnissen vertrauten Brisftrckm-r während ihres Urlaubes durch Vertreter ersetzt werden müssen. Daher ist jedem Untermieter anzuraten, dafür zu sorgen, daß seine Postsendungen von den Absendern nicht nur mir d-r Angabe von Straße und Hausnummer, sondern auch des Stockwerks und des Namens des Vermieters versehen werde»! Auch em pfiehlt sich die Anbringung eines Schildes oee- einer Karie mit dem Namen des Untermieters an dec Fluriür. Der Frankaturzwana für Güter nach Polen und Polnisch oberschlesien ist aufgehoben. Abfertigung kann in Frankatur oder in. Ueberweisung erfolgen. Für Güter nach Ungarn, Rumänien und Jugoslawien besteht der Frankaturzwang Wetter. Fahrt der Reichsregierung nach München. Zu den Feier lichkeiten anläßlich der Einweihung des Deutschen Museum- in München sind gestern der Stellvertreter des Reichspräsiden ten Dr. Simons, Reichsaußenminister Dr. Stresemann, Reichsinnenminister Schiele, Reichswirtschaftsmtnister Neu haus, Reichspostinintster Stingl sowie mehrere Stagtssekre- täre mit der Eisenbahn nach München abgereist. Die übrigen Mitglieder der Reichsregierung mit Reichskanzler Dr. Luther an der Spitze, werden, wie.gemeldet, heute vormittag mit dem Flugzeug fahren. Aus Staüt unä Lancl. «»«, b. Mai IVllb. Volks-, Semfs- u«ö Setrlrbszühluttg. Auf Grund des RetchSgesetzeS vom 18. März d. I. und der Verordnung des ReichSwittschastSmintster» vom folgenden Tage findet am 18. Junt diese» Jahre» tm Gebiete de» Deut schen Reiche» mit Ausnahme de» Saargebtete» eine allgemeine Volks-, Beruf»- und Betriebszählung statt. Diese Zählung wird an Umfang und Mannigfaltigkeit alle Erhebungen übertreffen, die bisher im Deutschen Reiche vorgenommen worden sind. Sie hat sür den Staat und die Kommunalverbände, insbesondere die Gemeinden, die größte Bedeutung und wird voraussichtlich für gesetzliche und Ber- waltungSmaßnahmen in viel höherem Grade als Unterlage diener» als irgendeine frühere Zählung. Der Minister erwar tet daher mit Bestimmtheit, daß alle an der Durchführung der Erhebung beteiligten Stellen diese mit dem größten Eifer för dern, umsomehr als ihre sorgfältige Durchführung im eigen sten Interesse dieser Stellen liegt. Frühere Erfahrungen haben gelehrt, daß diejenigen Verwaltungsbezirke, Gemeinden usw., die nicht die genügende Sorgfalt auf die Durchführung solcher Zählungen verwenden, sich selbst damit aufs schwerste schädigen. Um die nicht minder wichtige verständnisvolle Mitarbeit de» ganze« Volke» für dieses große Werk zu gewinnen, ist e» eine der wichtigsten Aufgaben aller beteiligten Stellen, die Bevölkerung über Sinn und Bedeutung der Zählung aufzuklären und ihr Interests da für zu erwecken. Der Minister empfiehlt zu diesem Zwecke die Veröffentlichung volkstümlicher Aufsätze in der Ortspreste, frühzeitige Erläuterung des Zwecks und der Aufgaben der Zäh lung in den Gemeindeversammlungen auf dem platten Lande und Veröffentlichung der hauptsächlichsten Vorschriften in den Amts- und Kreisblättern. Dabei soll, um jedes Mißtrauen der Bevölkerung zu bekämpfen, mit großem Nachdruck darauf hingewiesen werden, daß völlige Sicherheit dafür gegeben ist, daß die Angaben in den Zählpapieren nicht der Steuerbe hörde zugänglich gemacht werden. Da die Zählung sehr schwierig ist, und seit der letzten Volkszählung bereits 6, seit der letzten Berufs- und Betriebszählung sogar 18 Jahre ver flossen sind, so wird es in vielen Fällen notwendig sein, daß die Gemeinden zur Gewinnung der Adressen der Haushaltun gen, Land- und Forstwirtschafts- sowie Gewerbebetriebe Vor erhebungen drrchsühren, und zwar tunlick'vier Wochen vor her. lieber die Aufgaben der o-r der Hebung beteiligten Behörden macht der Minister eine große Reihe von Ausfüh rungen, in denen er u. a. sagt, daß diesmal ein besonder dringendes Bedürfnis nach der Gewinnung eines vorläufigen Ergebnisse» bestehe. Die Zahl der ermittelten ortsanwesenden männlichen und weiblichen Personen sowie ihre Gesamtzahl ist deshalb bi» spätestens 27. Juni dem Statistischen Landesamt Berlin zu übersenden. Das gesamte Material ist bis zum 10. Juli zur Absendung an dieselbe Stelle bereit zu halten. Das Zähler amt ist jetzt bekanntlich ei« gesetzliches Ehrenamt, zu besten Uebernahme alle über 20 Jahre alten reichsdeutschen Männer und Frauen verpflichtet sind. Zum Schluß weist der Minister darauf hin, daß darauf Bedacht zu nehmen ist, daß Veran staltungen, welche die ordnungsmäßige Ausführung der Volkse Berufs- und Betriebszählung in einzelnen Orten oder für einzelne Berufsklassen gefährden können, namentlich öffent liche Versammlungen und Feste, Jahr-, Kram- und Vieh märkte, Gerichtssitzungen usw., in der Zeit vom 13. bi» IS. Juni nicht stattfinden. Gottfrieö Keller un- -ie Zrauen. lSchluh.) Keller hält wie die Alten dafür, daß eine schöne Seele auch in einem schönen Körper wohnen müsse. Die äußere Schön- hehit aber erblickt er in der Harmonie der Glieder und Be wegungen. Regina im „Sinngedicht" hat herrlichen Wuchs und Gang. Ihre Glieder und Bewegungen zeigten bei jel^r Arbeit die gleiche geschmeidige Kraft und gelassene Schönheit. Alles aber war beherrscht und harmonisch zusammengehatten durch ein Gesicht, dessen ruhige Regelmäßigkeit von einem Zug leiser, unbewutzter Schwermut veredelt wurde, einem Zug, so leicht und rein, wie Schatten eines durchsichtigen Krhstalls. „Obwohl ihr Gesicht die Demut selber zu sein schien, so ver boten doch Form und Ausdruck desselben jede unzarte Be- rübrung." — Bei Fide» in der Novelle „tzadlaub" „war die Schönheit von innen heraus ernsthaft, wahr und untrüglich, obwohl ein Zug ehrlicher Schalkhaftigkeit darin schtümmene, der deS Glückes zu hqrren schien, um zu erwachen." — „Ursula" in den „Züricher Novellen" hat ein stilles, schlichtes Wesen ohne allen Schein. Weder schön noch häßlich, war sie „gut wie das tägliche Brot, frisch wie das Quellwasser und rein wie die Luft der Berge." — „Lucie" im „Sinngedicht" wie „Figura Leu" im „Landvogt von Greifensee", ein auSgcpräg- tes Ideal Kellers, ist eine „schöne, gereifte und frische Erschei nung, das reizvollste Frauenwesen der Welt. Ihr Gesicht erscheint in der Nähe wie ein schönes Heimatland aller guten Dinge. Ihr Gesicht läßt sie beim Kusse des Geliebten lachen, während ihr Herz sie erröten macht." — Bet „Figura Leu" sagt der Dichter: „In ihren Augen lagen die Witze auf dem Grmüw, sie glichen einem bläulichen Master, in welchem die Silberfischchen unsichtbar sich unten halten." — Wie da» Lachen bei Keller wie ein Sonnenskahl der Trost« erscheint, der in tzt« Nacht he» MM«« M, so sieht dn Züricher Altmeister der -eutsch-rumänische Konflikt. > Bukarest, 4. Mai. Im Finanzministerium fand! am Sonnabend ein Ministerrat über die Frage des deutsch-rumänischen Konflikte» statt, in dem beschlossen Kurde, den Antrag der deutschen Regierung, den Schieds spruch der englischen Regierung anzurufen, abzulehnen. Die rumänische Regierung wird demnächst eine neue Note nach Berlin abgeh en lassen, in der der Vorsch lag gemacht werden wird, eine deutsch-rumänische Konfe renz zur Erledigung der in der Frage der LeiHstotett der Banea-Generale aufgetauchten Differenzen einzu berufen. Die rumänische Regierung soll bereit sein, Er leichterungen hinsichtlich der Art der Zahlungen zu ge währen. in dem Humor eine Verherrlichung deS Göttlichen, und den meisten Frauencharakteren des Dichters ist eine anmutige seelische Heiterkeit eigen. — Keller ist Realist tm edelsten Sinne deS Worte». Man hat bet allen seinen Werken den Eindruck, daß er die Charaktere, seien es männliche oder weibliche, die er uns schildert, im Leben gekannt und gesehen hat. Trotz der genialen Phantastik die gerade den echten Poeten in ihm gekennzeichnet, muß mm. Meister Gottfried den Dichter des Natürlichen nennen. Mit der Gestalt der „Hulda" im „Grünen Heinrich" könnte man allen modernen Realisten Heimleuchten. Solche kleinen zierlichen, siebzehn Jahre alte Gestböpfe sehen wir auf Schritt und Tritt, wenn wir die Augen öffnen und sie schauen wollen. — „Zum Ueöerfluß", sagte uns der Dichter, nachdem er unS die feine Gestalt, die zierliche kleine tzantp daran zarte Fingerspitzen von unzäh ligen Nadelstichen eine rauhere Haut bekommen hatten, qeschil- dert, „zum Ueberfluß hieß sie noch Hulda." Ihre vier ande ren schönen Namen hotte sie wegen der Länge und wegen der Schererei mit den Behörden avgeschafft. Sie schlägt Heinrich selbst vor, mit ihr zusammen zu esten, wobei sie selber be zahlt, — nur damit sie ein Pärchen darstellen wie die anderen. Im Gegensätze zu den beiden sie.begleienden Paaren, die eine Liebschaft überS Kreuz haben, meint sie: „Es dürfen nur zwei bei einer Sache sein" und nennt jene ein Lumpenvolk. Leicht wie eine Flaumfeder fliegt sie im Tanz dahin. Ihre wohl wollend warmen Augen sprechen eine hingebungsvolle Güte aus für alle», waS ihr nahe kitt. Dabei ist sie arbeitsam, fleißig und ordnungsliebend, letzteres auch gegenüber Heinrichs 'twaS heruntergekommener Garderobe. Ein heißes Leben glüht tn dem zartgegltederten Geschöpfe. Sie überwallt von Zärtlichkeit ohne eine Spur von falscher Schmeichelei oder gar Gemeinheit. Alles ist Set ihr in anmutigste Bescheidenheit gehüllt. Charakteristisch dafür ist die Anknüpfung mit Hein rich. Als sie ihn grfrWt. »b er frei ist und er bejahen» ««- Bestechung und schließlich der Betrug-Verdacht »um Nach teil der Abteilung Bayern de» Postmintstertum» gegen den Postminister Höf le geführt halt«. ES sind zwei Gutachten über den GesundhettStzu- stand Dr. Höfle» eingeholt worden. Da» letzte Gut achten stammt vom 1k. April und besagt, daß Lebens gefahr nicht Vvrliege, wohl aber Zunahme der Herz- läligkek und daß die BerhandlungSMigkett gefährdet sei. ES wurde eine Wiederholung der Kur in Nauheim empfohlen. Der Staatsanwalt erklärte sich gegen eine Haftaufhebung und oem trat die Strafkammer de» Land gericht am 17. April bet. Am 18. Avril verschlim mert« sich der Zustand. Eine abermalige Untersuchung stellte wieder fest, das» Lebensgefahr nicht oorltege. AM Abend trat eine weitere Verschlimmerung ein, so baß der Ge L.'.gniSarzt herbeigerufen wurde, und am 20. > A ril wurde Dr. Hüfle in» St.-HedwigS-KrankenhauS' überführt, wo er starb. § Zu der Darlegung "des MedtzinalratS Kuhnt ist noch nach'utraaen, daß Dr. Höfle au» der GefängniSapo- theke bereit» vom 11. Februar ab Schlafmittel erhalten a»e. Am '(8. A. ril, als die Verschl mmerung deS Zu«i s «! des eingetreten war, hat auch der behandelnde Arzt! Dr. Miele Lebensgefahr für vorliegend erachtet. Am! 10. April wurde Frau Tr Höfle von dem schwerkranken Zustand ihre» Manne» erst benachrichtigt. Abg. Wester (Zentr.) bemängelt, daß im Obduk- tionSProtokoll gesagt wird, es handle sich um einen 1,82 Meter großen Mann von regelmäßigem Körperbau und. gutem Ernährungszustand. Demgegenüber "müsse er fest stellen, daß Dr. Höfle kurz vor seinem Tode von denk Untersuchungsarzt auf 120 bis 130 Pfund im nackten! Zustande geschätzt worden sei. Dr. Hüfle habe zwei Tag« vor seiner Verhaftung mit Bekleidung 105 Pfund gewogen, alio etwa 185 Pfund im Nacktgcwicht gehabt.' Am 4. April sei da» Gewicht bereit» auf 154 bzw. 144 Pfund zurückgegangen. Das von dem Vertreter des Justizministerium» ver lesene LbduktionSprotokoll kommt zu dem folgenden vor läufigen Gutachten: Die Leichenöffnung hat eine be stimmte Todesursache nicht ergeben. Ter Leichenbefund widerspricht nicht der Annahme, daß der Tod durch Ein nahme eine» narkotischen Mittels erfolgt ist. Ter In halt des Verdauungsapparate» macht die ausgespro chene Möglichkeit einer Vergiftung wahrscheinlich. In dein Protokoll der Nachuntersuchung heißt es; Es kann vorläufig nur gesagt werden, dast wahrschein lich beide Stoffe, Luminal und Mervtn, zusammenge- wirkt und den Tod herbeigeführt haben. Sicher kann diese Frage nur beantwortet werden nach! Kenntnis- nähme der KrankhettSerscheinungen, die der Verstorbene vom Zeitpunkte der Erkrankung an bi», zu seinem Tode zeigte. . ! ! ; ; ! ( i ! ; i ! AM te groß« anbei» f iuchhänd iner Zett hastliche !s, hat inter ih inaus ei ntfaltet. Der ank dies» esamten ii» zur m Main ier in d« häften o üden u rankreick iner deui »ehr an ( d es dan anbei be esuchen. mchtstelli törsen'ver urch ger gten Fa Wichgewe weck schu S sich dc rgten Ni arischen Die ! er Aegtt elsbräuch n dentsck roße Re rtigsten ! en. Der inzelnen in einzix un nicht n seinen ellung o lissionär» irekt, so: te beim rmmenfli einen Bi eilt, wob utzen de möglichst Verfahren adurch, L immten wnz eilt, ie ebenso ite bei ui Zerlagsor Präzision Zerleger ichr zu vllsiändi ohe Pers ereilten hrigen» ionSplatz, outschen Da» egangen !auschgesi icht in j >urde» d. iücher zu urückzug« ie erste iesen ko; urrde B -inne de« plttterun antwortet hat, meint sie: „Nun denn, so lasten sie un» gan- still und gemütlich eine Bekanntschaft anfangen und ruhig sehen, wohin sie uns führt."' Sie ist nicht ohne Menschen kenntnis; obwohl sie nur Sonntags ausgeht und SamStag» abgeredet wird, hat sie trotz ihrer Jugend doch schon zwei Liebhaber gehabt. Der erste ist ihr untreu geworden, den zweiten hat sie erhalten müssen, kaum laufen lasten, „Dena wer nicht arbeitet", meint sie, soll nicht nur nicht esten, son dern braucht auch nicht zu lieben." Vom zwölften Jahre cm allein in der Welt stehend, hat sie sich jeden Tag mit Arbeit ehrlich erhalten. „Darum", sag: sie, „Liebe ich die Arbeit, sie ist mir Vater und Mutter, und nur eins gibt», das ich ebenso lieb habe, nämlich die Liebe. Eher sterben al» nicht Kell haben." — In den „Sieben Legenden" hat Keller den Triumph seiner FrauendarstellungSkrmst auSgesptelt, indem er nicht da vor zurückscheut, auch die Mutter Jesu mit den LieblingSzügea seiner Frauen auszustatten. Und tn welch wundervoller Weise ist ihm die» gelungen! Die Jungfrau stellt bet thm dte reine, gesunde, sittlich gute und zugleich lebensfrohe und schelmische Natur des WeibcS dar, tn» Göttliche erhoben. Seine Himmelskönigin besitzt, wie die schönen und guten Er dentöchter, natürlichen Humor und macht gerne einen Scherz, um das Edle dadurch zu belohnen. Sie erheitert sich selbst da durch und beglückt die Menschen mit ihrer neckischen Anmut. Nachdem sie ihren Platz in der Kapelle verkästen und in aller- iri Wandlungen und Gestalten den Bedrängten geholfen, steht sie hernach wieder, ihrer freundlichen, schelmischen Gemütsart entsprechend, so still und heilig auf ihrem Altar, al» sei st« nie heruntergesttegen. — Im Änschauen von Keller- Frauenge stalten erleben wir immer von neuem eine wahr? und reine Freude, überall glauben wir ihre Hellen, lachenden Augen zu sehen und eine süße Sehnsucht nach ganzem, vollem Leben er greift un». Charlotte Ullmann, Hannover. Lrotzky Kehrt nach Moskau zurück Trotzki» Rückkehr nach Moskau bedeutet natürlich nicht nur einen Aufenthalt-Wechsel, sondern seine bal dige Inbesitznahme eine» Machtstellung, die in erster Linie.auf wirtschaftlichem Gebiete liegt. Schon vrr ei' em Jaßre galt Trr> t nach seinen Erfolgen al» m:- kit-rischer Organisator für berufen, eins wichtig« wärt- schaftliche Ausgabe durchzuführen. Damals scheiterte der uttan aber an Streit um die Be^rernung sei ner Befugnisse. Auch heute sind diese Erwägungen noch nicht abcechlosfe:. Di.' eze^N' n : ens Wirts tzafts- diktator» würde trresühren. Praktisch könnte sich eire verstärkte Bedeutung des sogenannten „Sto Sowjet Tru- da t Lboronij" des Rate» für Arbeit und Landesver teidigung, ergeben, wenn Trotzki an seine Svitze tritt. Gle'chettig käme eine Vereinigung der Kommissariate! für Innen» und Außenhandel zustande, dte dem Sto in! ihrer l-anwirtscha tl chen Tä igieit un erständen. Die Landesverteidigung würde aus dem Gebiete de» Sto aus scheiden, der dann Tro' i e ne rein wirtschaftliche Tä ig- k«tt ohne militärische 'Verbindungen bietet. Eine An« gl'ederu"g de» Obersten 'Volkswtrtscha tSeatS, an dessen Spitze D'cherzinski steht, hätte die friedliche Auseinan-; Versetzung zwischen Trotzki ünd Tischerzinski zur Bor-' aussetzung. Jedenfalls müßte die Ueb^. nähme einer; für die Wirtschaft 'so bedeutenden Position durch Trotzki« auch einen Einfluß auf die Troika ausüben. Tas Trei-f gewann der Troika, da» für Europa dis eigentliche po°-> ltttzsche Machtausübung Rußland» ^repräsentiert, ist! staatsrechtlich kein fester Begriff und nicht einmal im; Statut der Kommunistische Parket irgendwie festgelegt. § In seiner Zusammensetzung aus Stalin, Kamenew und; Sinowjew schien schon seit einiger Zett eine Verände rung bevorstehend. Sinowjew hat sich zuletzt immer' mehr auf die Komintern zurückgezogen und in den eigentlich russischen Angelegenheiten weniger betätigt, j Auch als Redner bet öffentlichen Anlässen und in der Funktion der Eröffnung von Kongressen ist! er in den, Hintergrund getreten. Es scheint sich also an Stelle der alten Troika "eine neue Troika oder eine Tschetwerka Trotzki, Stalin, TscheczinSkt und Kamenew zu bilden.,