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»bfprw«« lvo a. Lme I ungefähr ,stvrt tzttttr, zevretn di» lttentat bet Leicht- und » dem Koo« gleich Ich e, bin ich n, datz ich xden kann. » g 1928. punkt aller and ölumen» : strahlenden tat okt ganz >" nur allzu t gewöhnlich die „wonne- sollte. Doch Karl der na „Wunnt- ielmehr das r Weide be it" ist. d. h. mgem Grün ,i zu Ehren i Göttin der > und Heil- pfert wurde. anntlich mit und rechte es von Gei- Haden oder ie nur allzu n sich unge- läuten und all, bis zum ch, wenn er rischer Über feiner Poe- Mai wäre leshalb die seien hetra- am letzten werden. taae: Christi — am 11-, ie drei Eis- In Süd« . der heilige aanchen kal- nicht immer nehr häufig ie Jagd auf !r doch noch ; die richtige und „Gab- >aß man sie braucht im issen sie Ge- em gleichen sorgen. daS wird. Tie a Ende dcs rchen guten äpeisesischen, ißlust. Be- Fltege und oährcnd der esetzung der lchen ausge- egen bringt, M heißt es fei. nehr, desto t der Wein erhofft man h. Gibt eS >te auch di« werdender« Kn seinem denen Bor- tellung au», Sesellschust». t" wird der dargestellt» Gesellschaft, ' Wildente, it zur Frei- t es auf die n doppelte» oblem de» Verhältnis schäft. Mit und ihre !, daß in asgestaltung sein müffe. i .dte Keime Volk sah. Ln Spa»Lt«n«» Uhr Kommunionmesse. IZstündigeS Gebet bis Borm. ^10 Hauptgottesdienst mit der am 19. dienstliche Abwesenheit des Pfarrers unterbliebe- der Erstkommunikanten an die Mutter Gottes. Maicrndacht. Donnerstag abend 7 Mütterverein Idet wird, unternahm Dienstag nachmittga der Flug- gführer Robert Förster vom Flugplatz Fuhlsbüttel aus en wissenschaftlichen Höhenflug mit dem Flugzeug der utschen Seewarte. Er erreichte die für Hamburg ciußerge- hnliche Höhe von 7200 Meter. Das Thermometer zeigte in ser Höhe eine Kälte von 44,6 Grad Celsius an. Der Flug ergab v«rw»ll« ... ^.... herrschenden Luftströmungen. Via voaelsthußMrr t» Karlsbad. Der schon sett längerer Zett gehegte Plan, tn den städtischen Waldungen in Karlsbad einen Vogelschutzpark zu errichten, kommt nun endlich zur Durchführung. Dieser Bogelschutzpark wird eine Grütze von etwa 7 Hektar haben und von einem Drahtzaune umschlossen werden. Die Erhaltung de» Parke» hat di» Stadtgemeinde übernommen. Erleichterte Einreise in» Saargebiet. Zur Einreise in» Saarqeöiet, die bisher an «ine vorherige Einreisegenehmigung der RegierungSkommifston gebunden war, bedars«» nach einer Verordnung der Regterungskommtssion vom 4. April sortab nur noch eine- ordnungsmäßigen Passe» oder Personalaus weise». Der Einretsend« hat sich binnen drei Lagen bst der örtlichen Polizeibehörde zu melden, und fall» er sich länger al» 14 Tage aufzuhalten beabsichtigt, unter Vorlegung de» Per sonalausweises eine Aufenthaltsverlängerung bet der Abtei lung des Innern zu beantragen. Die Aufenthaltsgenehmigung kann bis zu drei Monaten erteilt und nach Ablauf verlängert werden. Umbenennung aller monarchistischen Straßennamen in Frankfurt. Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung hat einen Antrag der Sozialdemokraten und de» Zentrum», auf Umbennung aller monarchistischen Straßennamen mit 80, gegen 30 Stimmen durch Stimmentscheiduna de» Vorsitzenden angenommen. Die Demokraten hatten gegen diesen Antran i gestimmt, da die allgemeine Beseitigung der monarchistischen Straßennamen nicht angängig sei. Mit großer Mehrheit- wurde ein Antrag angenommen, die Verlängerung der Bis-! marck-Allee Friedrich-Eöert-Gtraße zu nennen. St. Nicolai. Jubilate, 3. Ü-: vorm. 9 Uhr PredtgtgotteSdtenst, zugleich SrvffnungsgotteSdlenft zum Konftrmandenumerricht: L. 11 > Uhr Ktnderg. B.r L.; nachm. K3 Taufgottesdienst: L.; abends! 7 Uhr Iungfrauen-Beretn. I Bibel-Lehrgang für Frauen und Mädchen Dienstag bis! Donnerstag im großen Pfarrhaussaale: Dienstag: vorm. 9 Uhr Morgenandacht.: P. Dreves aus! Dresden. A10 Uhr: Die unvergängliche Bedeutung der Bibel als Ganzes: Pfr. Fiebig aus Leipzig. — Aussprache. Nackm-, A3 Uhr: Ist es notwendig, daß der Frauenueretn Bibelarbeit treibt und in welcher Art? Sekretärin Fräulein Nagel aus Dresden. — Aussprache. Abends 8 Uhr in der Kirche — für alle Gemeindeglieder: Evangelisations-Vortrag: Unsere Bibel der Weg zur Seligkeit. Sup. Nicolai, Schneeberg. Mittwoch: vorm. 9 Uhr Morgenandacht: P. Dreves. N1V Uhr, Die Bedeutung des Alten Testamentes für unsere Bibel arbeit. Frl. Käthe Lauterbach aus Leipzig. 11 Uhr: Prakti sches Bibellesen: Biblische Geschichte. Frl. Lauterbach. — Aussprache. Nachm. A4 Uhr: Praktische» Bibellesen: Lebens bilder aus dem Alten Testament. Frl. Lauterbach. Abends 8 Uhr in der Kirche — für alle Gemeindeglieder: Biblische Lichtbilder. P. DreveS. Donnerstag: vorm. 9 Uhr Morgenandacht. P. Dreves. All) Uhr: Die Bedeutung des Neuen Testamentes für unsere Bibelarbeit P. Dreves — Aussprache. Nachm. A3 Uhr: Praktisches Bibellesen: Biblische und ethische Begriffe: Frl. Nagel. — Aussprache. Nachm. 4 Uhr: Schluß des Bibellehr ganges. «Seschäftlleh«». Awingerlotterke. Unserer heutigen Nummer liegt ein Werbeschreiben für die Lotterie zur Erhaltung deS Dresdner Zwingers'bet. Wir empfehlen dringende Beachtung für den großen Zweck, den jeder gute Deutsche unterstützen. muß, um somehr, als die Gewinnaussichten der Lotterie, wie au» dem Gewinnplan hervorgeht, außerordentlich günstig sind. Opfere nun jeder, und wenn er auch schon ein Los hat, fauch diesmal 1 Mark, um zum letzten Sieg, zum Ausverkauf dejr Lose mit beizutragen. Im übrigen sind die Lose bet allen Kollekteuren erhältlich. > vttlsg» -u Ar. 1Y> «us» Tageblatt,» und Anßchnß jttr da« Trzgebirg», Gomtta-, tz« H. Mai INK. »rtvollr AufschlÜfs« tUkr di« in diel«, Hühcaschtchttn VKnStag: ALcn 8 Uhr dort »ksttett Wt. «r hat M dam, nach «u» tgabsn, um dort den S-Uhr-Zug nach «chnrobopg zu >reich«n. Der erste Verdacht ist durch dl» SSO Meter Tatort« gefundene Invalid entarte de» Angeklagten diesen gelenkt worden. Die Zeugin G. blieb irN- wteder dabet, daß M. der Täter gewesen ist. Sie nnt ihn an dem Gesicht an dem scharfen, stechenden ick und an den tadellosen Vorderzähnen wieder. Di» ugtn Bl. ist tn ihren Aussagen viel unsicherer. De» «geklagte hat sich aus der Haft Bescheinigungen über nen Aufenthalt tn verschiedenen Orten verschafft und nn Nachweisen, daß er für die Nacht vom IS. zum 14. »vember tn Neuhammer t. B. al» Fremder «tnge- ,gen ist. Ter Staatsanwalt beantragte tn dem ersten lle die Freisprechung, da kein schlüssiger Beweis zu hren ist. Dagegen hielt er M. in dem Falle G. für »erführt und beantragte -1—.IV» Jahr Zuchthaus, ent- Zechenden Ehrenrechtsverlust und die Zulässigkeit der tellung unter Polizeiaufsicht. Gegen dergleichen Straf ten, die die öffentliche Sicherheit gefährdeten, müsse iars vorgeschritten werden. Ta» Gericht erkannte we hr versuchten schweren Straßenraubes tn einem Falle tf IV» Jahr Zuchthaus, S ZaAre EhrenrechtSserlusst rd Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht, vet Monate der Untersuchungshaft wurden ihm an rechnet. Bezüglich de» Falle» Bl. wurde M. fretge- rochen. Mildernde Umstände wurden ihm versagt. . ist dauernder Arbeit offenbar abhold und bildet eine rsahr für die «öffentliche SicherWtt. Die Angabe der ugtn G. über die Kleidung de» Verbrechers spricht cht gegen die Schuld de» Angeklagten. Dieser ist ichtig geworden und hat sich in die Hamburger Gegend «eben und so sehr woh!l Gelegenheit gehabt, den An» g zu wechseln. M. erklärte, daß er da» Urteil nicht nchme. ' vtenNag: Abend» XI Jrngmännrrverein. MatthovmM schließt sich dem kirchlichen vortrage an. Donnerstag, ?. Mast «Send» 8 Uhr im Pfarrsaale Vortrag von Karl Dudey (Mil- glted de» Deutschen evang. Kirchentage») über: Vhristentn» and Arbeiterschaft. Alla Sameindaalieder sind derzl. eingalada». In Auerhammer, Schule: abend» 8 Uhr: Btbelstunder tz. Freitag: abend» 8 Vorbereitung für Ktnderg. A: Oe. 8 Män- nerveretn. Vortragsabend von Pfr. Reinhardt erst am 12. Mat. FritbrnSkirch«. Sonntag Jubilate. 9 Uhr: tzauptgotte»dienst (Eröff- nungSgottesdienst für den Konfirmandenunterricht.) 11 Uhr: Ktndergotte»dtenst. Montag, 8 Uhr: Christ!. Verein junger Männer. Donnerstag, 7. Mat, 8 Uhr im Nicolat-Pfarrsaal: Vortrag de» Herrn Dudey (Mitglied de» evang. Kirchentage») über „Christentum und Arbeiterschaft. Christ!. Arbeiter herzlich ejngeladen. Eintritt frei. SemeinschaftShau» (Bockauer Straß« Id). Sonntag, All: Sonnragsschule; 8 Uhr abends: Vortrag vom Blaukreuz-Reisesekretär Soeder-Reichenbach für Jeder mann. Dienstag, 8: Blaukreuzverein. Mittwoch, 7—9: Mädchen-Iugendbund. Donnerstag, 8: Bibel- und Gebet»- stunde. Freitag, 8: Iungmänner-Iugsndbund. Methodiftrnkirche, Aue. VIsmarckstraß« 12. Sonntag vorm. 9 Uhr Gottesdienst; vorm. 10A Uhr SonntagSfchuIr; abend» 7 Uhr Hauptgottesdienst: Pred. Meyer. Mittwoch, abend» A8 Uhr Btbelstunde: Pred. Meyer. Neuapostolische Gemeinde Rue (Kavell- Schneeberg. Str. 741 Sonntag, 8. b. 1928:: 9 Uhr vorm. Hauptgottesdienst, - 11 Uhr Kindergotte-dienst, 8 Uhr abends Gottesdienst. Mitt, woch abends 8 Uhr Evangelisationsgottesdienst. Freunde und Gönner sind herzlich willkommen. Katholische Kirche. 2. Mat: abends 6 bis 8 Uhr hl. Beichte. Auch ein frem der Beichtvgter ist da. Sonntag (3. Mai) früh von 6 an hl. Beichte. 7 " --- -- abends A9. April durch nen Weihe Abends A8 im CafS Zimmermann. Mittwoch abend A8 Maiandacht. Werktags hl. Messe früh 7. Runä um äie Welt. Eine Lokomotive in eine Arbeiterkolonne gefahren, stern früh 3 Uhr SO Minuten erfaßte eine vorschriftsmäßig euchtete Lokomotive auf der Fahr von Smichow nach Prag ilson-Bahnhof) im Weinberger Tunnel eine von der Ar- t zurückkehrende Arbeiterkolonne von 9 Mann. 1 Arbeiter rde auf der Stelle getötet, 1 tödlich verletzt und 4 ver- ndet. - 208 Tote bei der Katastrophe in Sofia. Die Regierung hat fen Kredit von 1Ü Millionen Lewa genehmigt, der unter i bei dem Attentat verletzten Personen verteilt werden soll, ss Gesamtzahl der Opfer, einschließlich der in den Kranken usern Gestorbenen beträgt 208. ! Zusammenstoß zweier Flugzeuge. An der Küste von seshire ereignete sich gestern ein Zusammenstoß zwischen sei Flugzeugen, von denen eines zur Erde abstürzte. Die den Insassen wurden getötet. l Ein wissenschaftlicher Höhenslug. Wie aus Hamburg ge- Maggis fleisckbrük-Mürfel gut« ermöglichen es. kräftige Suppen, schmackhafte Gemüse und delikate Soßen herzustellen. j Achtung auf üen Namen Maggi unk Sie rot-gelbe Packung, j 1 Würfel nur »A. Pfennig. Der seltsame Haft. Seit einigen Tagen — e» war in den vierziger Jahren - vorigen Jahrhunderts — kam jeden Vormittag ein scher, junger Mann in dieKonditorei Crantzler, Unter den den, trank stillschweigend eine Tasse Kaffee und bezahlte ür regelmäßig einen Dukaten, ohne von dem betreffenden idchen etwas wieder zu nehmen. Diese war beim ersten ile erfreut, zumal sich erwies, datz der Dukaten echt war. Beim zweiten und dritten Mal wurde sie ängstlich und ich mit ihrem Prinzipal... Dieser erzählte die Geschichte dem Poltzeirat Dunker, sich dann am folgenden Morgen einfand. Bald darauf erschien der junge Mann und Dunker ver gelte ihn in ein Gespräch, konnte aber nichts über die chältntsse des anderen erfahren. Bald daraus wollte der junge Mann zahlen und zog seine rse, die von Dukaten strotzte. „Sie haben da einen schönen Vorrat", sagte Dunker. „Nicht mehr, als ich so im Laufe des Tages ausgebe, -iderte der Fremde. „Dürfte ich Sie um ein kleines Geschenk bitten," fubr der izeirat fort, „ich sammle für einen wohltätigen Zweck und e Sie freundlichst usw." „O ja", erwiderte der Gast, „aber da müssen Sie schon in ne Wohnung kommen, die Kleinigkeit hier im Beutel hte ich nicht wagen, Ihnen anzubieten." DaS war eS gerade, waS Dunker wollte. Sie gingen und der schlaue Polizetrat wollte bemerken, der Andere im Gedränge vor einigen Läden stehen blieb, wolle er entschlüpfen. Aber er verlor ihn nicht aus Auqen. ' So kamen ste an da» Schloß. M „Ich gehe aber durch den Schloßhof," sagte der funge tz^cmn. W „Schön," dachte Dunker, „da gibt es viele Wachen." I Im gleichen Augenblick trat der Prinz von Preußen M rrch daS Portal. „Na, Esterhazy! Meder zurück?" lautete die Anrede I !» Prinzen. W Dunker war wie vom Blitz getroffen: der freigebige W nn NarÄ war der nkche Fürst Esterhazy, der sett «trügen Tagen tn Berlin weilte. Dunker suchte sich heimlich zu entfernen. Der Fürst aber rief: „Warten Siel Ich will Ihnen ja etwas für Ihre Sammlungen geben." Und in seiner Wohnung angelangt gab er Dunker hundert Dukaten, die dieser mit verlegener Miene einstrtch. Han» GLfgen. Gottfrle- Keller unk -ie Zeauen. Der große Schweizer war, wie wohl bekannt, ein ein schichtiger Junggeselle. Er hat da- Schicksal deS einsamen Spatzen mit schweigsamem Ernst getragen und nur wer in seinen Dichtungen zu Hause ist, der fühlt, daß auch er schwer daran gelitten hat, daß so „ein alter, wunderlicher Knabe doch niemand hat, der ihn so recht von Herzen liebt." Dieses trübsinnige Wort steht tn der köstlichen Novelle vom „Landvogt von Greifende", jenem seltsamen Kauz, der sich in eincr übermütigen Laune seine fünf Schätze zu heiter-melancholischer Rückschau einlädt, sodaß seine alte Haushälterin Marianne ausruft: „Sie haben immer getan, als ob ste die Weiber nicht auSstehen könnten! Und sie haben alle diese Würmer anal schmiert und sitzen lassen?", worauf der Landvoat verlegen lächelnd entgegnet: „Nein, denn sie haben mich nicht gewollt." — Charakteristisch für den Dichter ist ein Werbeorief,, den der Achtundzwanziqjährige an eine hübsche Landsmännin im Ok tober 1847 schrieb, der ihm ebenfalls ein zierliches Körbchen deS angebeteten Mädchens eintruq: „Verehrtes Fräulein Nie ter! Erschrecken Sie nicht, daß ich Ihnen einen Brief schreibe und sogar einen Liebesbrief. Verzeihen Sie mir bitte auch die unordentliche und unanständige Form desselben, denn ich bin gegenwärtig in einer solchen Verwirrung, daß ich un- möglich einen wohlgesetzten Brief schreiben kann und ich muß schreiben, wie ich ungefähr sprechen würde. — Ich bin noch qarnicht» und muß erst werden, was ich werden will, und bin dazu ein unansehnlicher, armer Bursche: also habe ich keine Berechtigung, mein Herz einer so schönen und ausgezeichneten jungen DM« anzutragen, wie Ste find. Aber wenn ich einst denken müßte, daß Sie mir doch ernstlich aut gewesen wären, und kch! hätte nicht» gesagt, fo wäre daS ein sehr große» Nn- glück für mich und ich könnte e» nicht wohl ertragen. Ich bin deshalb mir selbst schuldig, hoE tch diesem Zustand ein Ende mache: denn denken Sie einmal, diese ganze Woche bin tch Ihretwegen in den Wirtshäusern herumgestrichen, weil e» mir angst und bange ist, wenn ich allein bin. — Wollen Sie so gütig sein und mir in zwei Worten, ehe Sie verreisen, in einem Willst sagen, ob sie mir gut sind oder nicht, Nur damit ich etwas weiß; aber um Gotteswillen bedenken Ste nicht etwa, ob Sie es vielleicht werden könnten! Nein, wenn Ste mich nicht schon entschieden lieben, so sprechen Ste nur ein ganz fröhliches Nein guS, und machen Sie sich herzlich über mich lustig; denn Ihnen nehme ich nichts übel, und eS ist keine Schande für mich, daß ich Sie liebe, wie ich e» tue. Ich kann Ihnen schon sagen, ich bin sehr leidenschaftlich zu dieser Zeit und weiß gar nicht, woher all das Zeug, waS mir durch den Kopf geht, in mich htnetnkommt. Ste sind daS allererste Mädchen, dem ich meine Liebe erkläre, obgleich mir schon mehrere eingeleuchtet haben, und wenn die mir nicht so freundlich begegnet wären, so hätte tch mir vielleicht auch nichts zu sagen getraut. Ich bin selbst gespannt auf ihre Ant wort. Ich müßte mich selbst verwundern, wenn ich über Nacht zu einer so holdseligen Geliebten gelangen würde. Aber genieren Sie sich sa nicht, nur ein recht rundes grobes Nein in den Briefeinwurf zu tun, wenn ste nicht für mich sein können, dann will ich mir nachher schon aus der Patsche helfen. E» ist mir in diesem Augenblick schon etwas leichter geworden, da ich direkt an Sie schreibe und ich weiß, daß Sie in einigen Stunden dies Papier in Ihren lieben Händen halten. Ich möchte Ihnen so viel Gutes und schöne- sagen, daß tch jetzt gleich ein ganzes Buch schreiben könnte; aber freilich, wenn ich vor Ihren Augen stehe, werde ich wieder der alte unbe holfene Narr sein, und ich werde Ihnen nichts zu sagen wissen." — Luise Nieter war ratlos angesichts eine» solchen Liebesbriefe». Sie zeigte denselben ihrer Mutter. Und da nun Keller 1847 wirklich qoch gcrrntcht» war, so wurde er in aller Höflichkeit abgewtesen. Einen poetischen Niederschlag de» Briefe» findet man tn folgenden bitteren Versen, dte sich eben falls an die Geliebte richten: Weise nicht von Dir mein schlichte» Herz, Weil e» schon so viel geltebet! Einer Teige gleicht e», die geübet Lang ein Meister unter Lust und Schmerz.