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Nr. -7. Euer »«Matt »mb «nzeig-t flk bas Gkz-ebi*gs. Gonnta-, dm >S. Vpril 1«». «ttvwrvlmarloftn Patteipoltttkern in den Dahlkampf aezerrten Gegenkandidaten ein nationaler Unglück größten Ausmaße» vsttt bezeichnet -t« Sowjet-Union al» Gsi-geberi«. Sofia, 24. April. Bet einem Empfang der an»« wärttgen Presse legte Minister Russeff die Maßnahmen dar, di« seitens der Bulgarischen Regierung ergriffen worden sind, um alle 'Aden der verschwörmlg bloß« »ulegen. Hierbei führte er au», daß die Mitglieder der Organisationen und Banden, 'die sich im Solde Moskau» besänden, von dort Monatsbezüge erhielten und für besondere Attentate überdies Prämien bekämen, von den bulgarischen agrarkvmmunisttschen Auswanderern in Jugoslawien seien verleumderische Gerüchte gegen Bul- garten ausgestreut lvocden. Die Kommunisten sowie die Kleinbauern seien an den jüngsten Attentaten in glei cher Weise beteiligt. Die auf den, Umsturz bedachten Ele mente Hütten gehofft Unruhen Herdorrufen und diese für ihre Zwecke ausnutzen zu können. Bulgarien aber hab« die schwere Prüfung überstanden. Unmittelbar nach Verübung des Verbrechens in der Kathedrale seien strenge Maßnahmen ergriffen worden und die Behörden wurden hierbei von der Bevölkerung unterstützt. ' Am selben Tage noch sei der Belagerungszustand auSgerufen sowie Haussuchungen und Verhaftungen vorgenommen worden. Tie Zahl der in dem gesamten Landesgebiet Verhafteten erreiche etwa 1500. Der Kampf gegen die gemeinsame Front werde fortgesetzt. Bulgarien erstrebe den Frieden, sei indessen verpflichtet, zu kämpfen, uM di« Gefahr zu beschwören. Die Urheber der Unruhen genössen den Beistand Sowjet rußland» und anderer aus wärtiger Länder, die ihnen Geldmittel und Waffen lie ferten. Bedauerlicherweise gäbe es in Bulgarien zahl reiche Elemente de» Umsturzes infolge des, Zuzuges der von HauS und Hof vertriebenen mazedonischen und thraztschen Flüchtlinge, die sich in, bitterster Verzweif lung befänden. Trotz feiner beschränkten Mittel tue Bulgarien sein Möglichstes um den Unglücklichen zu Hilfe zu kommen. Angesicht» so vieler Leiden verhalte sich Europa gleichgültig. 'Immerhin sollte man den Glauben nicht verlieren und zur zivilisierten Welt, bei der Bulgarien moralische Unterstützung suche, Vertrauen setzen. ' pstttisehs rNel-reie-eie. Lanzig, 24. April. Der neugewählte Präsident de» Au»schusses für die Hafen- und Wasserwege von Tanzig- d« Los», ist heute vormittag in Lärmig eingetroffen. Paris, 24. April. Die Kammer hat in ihrer heu tigen NachmtttagSsttzung mit 318 Stimmen einstinrmig den Maueranschlag der gestrigen Rede HerriotS be schlossen. f > Rio d« Janeiro, 24. April. Der neue deutsche Ge sandt« Knipping überreichte gestern dem Präsidenten der Republik sein Beglaubigungsschreiben. Tokio, 24. April. Wie verlautet, wird der ehe malige Vtzemtnister für auswärtige Angelegenheiten Tanaka demnächst al» japanischer Botschafter nach Mos kau entsandt werden. ' Konstantinopel, 23. April. Der Vertreter Griechen lands ExindariS erhielt 'von seiner Regierung die Voll macht zur Unterzeichnung de» türkisch-griechischen Ab kommen», durch welches alle gegenwärtigen Streitfra gen zwischen beiden Staaten geregelt werden. Kus Staät mW kamt «>>, 2d. «pltl I»»d Ein stder, der dos Wahlrecht hat, «u iS »icht au»«mütz«n,, und der daheim bleibt faul »ad satt, verdient» nicht zu besitze»! Gebt Bettlern Wohlfahrtsmarke». Um dem Bettlerun wesen, dessen Ueöerhandnehmen zu einer Landplage geworben ist, wirksam entgegentreten zu können, hat der hiesige Stadt- rat im vorigen Jahre Wohlfahrtsmarken zu 4 Pfg. Ange führt, die zum Preise von ö Pfg. vom hiesigen Wohlfahrts amts bezogen und an Stelle von Bargeld an Bettelnde abge geben werden können, die ihrerseits, wollen sie zu Bargeld kommeip die Marken beim Wohlfahrtsamts einlösen müssen. Dadurch soll eine Kontrolle und eine Prüfung der wirt schaftlichen Verhältnisse der Bettelnden ermöglicht werden. Die Erfahrung hat nun gelehrt, daß den Bettlern an diesen Wohlfahrtsmarken nichts liegt und daß sie die Haushaltungen und Geschäfte meiden, von denen sie diese Marken erhalten' Um nun den Bemühungen des Wohlfahrtsamtes in der Be kämpfung deS Bettler-Unwesens einen vollen Erfolg zu ge währleisten und der Bettelei einen wirksamen Riegel vorzu schieben, ist erforderlich, daß auch alle diejenigen, die bisher den Bettlern noch bares Geld in die Hände gaben, sich Wohl fahrtsmarken beschaffen. ES gilt, da» wahllose Almosengeben aufzugeöen und dadurch der Züchtung des Bettelwesens wirk sam entgegenzutreten. Die Wohlfahrtsmarken werden vom Wohlfahrtsamte für 5 Pfg. das Stück abgegeben; bet der Gin- lösung durch Bettler, die meistens ortsfremd sind, werden nur 4 Pfg. vergütet, sodaß 1 Pfg. zu Gunsten der städtischen Wan- dererfürsorge verwendet werden kann. S. Jbsenabend der Volkshochschule. Die Vermittelung von Ibsens „Peer Gynt" war die schwere Aufgabe, die sich Werner von Blumenthal im Verein mit Frl. Lotte Lürmanu aus Dresden (in Vertretung der erkrankten Friederike Stritt) am gestrigen Tage gestellt hatte. Peer Gynt ist das Gegenstück zum Pfarrer Brandt. Sich selbst getreu ist dieser finstere Re formator bis zum letzten. Der Egoist Gynt, der Repräsentant der großen Mehrheit der Menschen, der schwachen und halben Charaktere, die weder im Guten noch im Bösen ans Ende! gehen, folgt dem Wahlspruch: Sei dir selbst genug! und^ kommt so nie zu seinem inneren Menschentum. Durch die reine Liebe Solveigs wird auch er erlöst. — Es gelang den Vortragenden meisterlich, die zahlreich erschienene Zuhörer schaft an die Tiefe dieser phantastisch-allegorischen Märchen dichtung größten Stils heranzuführen. Der unvergängliche Gehalt gewisser symbolischer Szenen wurde durch erklärende ! Worte in sehr dankenswerter Weise vor der Darbietung der betreffenden Teile aufgezeigt. In dem für den 30. April festgesetzten Vortrag wird W. v. Blumenthal nochmals an diese Dichtung anknüpsen in seinem Bortrage: Zusammenbruch und Lebenserneuerung. Der 1. Mai gesetzlicher Feiertag, in Sachsen. Weiteren Anfragen zu begegnen, teilen wir mit, daß in Sachsen der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag ist, auf ihn also alle Bestim mungen für die Sonntagsruhe zu^xeffen. Lohnstreit in der Metallindustrie. Die seit einiger Zeit in der sächsischen Metallindustrie be stehenden .Lohnstreitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit-> nehmern haben an verschiedenen Orten Sachsens äußerst scharfe Formen angenommen und bereits zu Teilstreiks geführt. Gestern nachmittag fanden in Dresden unter dem Vorsitz de» Arbeitsministers Elsner Verhandlungen statt, um die von den Metallindustriellen angedrohte Aussperrung zu verhindern. An dem Lohnkampf sind etwa 20 000 Arbeiter beteiligt. Geeßhlmdebkiuöerzisstr. Dt« auf den Stichtag de» 22. April berechnete Großbau- delSinderziffer de» Statistischen RetchSamteS ist gegenüber dem Stande vom 1b. April (181,4) um 0,b v. H. auf 130,8 zurück gegangen. Niedriger lagen vor allem die Preise für Roggen. Weizen, Butter, Schmalz, Hopfen, Baumwollgarn, Hanf und Schwingflach», sowie einige Nichteisenmetalle. Gestiegen find die Preise für Hafer, Zucker, Heringe, Fletsch, die meisten Textilrohstoffe und Jutegarn. Von den Hauptgruppen haben die Leben-mittel von 127,9 auf 127,1 oder um S v. H. nachge- qeöen. Die Jndustrtestoffe find mit 137,8 (Vorwoche 138,0) nahezu unverändert. Schneeberg. BlaukreUztagun g. Am nächsten Sonntag findet hier eine BeztrkStagung der Blaukreuzver einigung hn Erzgebirge statt, wobei Pfarrer Rudolf, Chemnitz, in zwei öffentlichen Versammlungen in der Hospitalkirche Vorträge halten wird. veMnitz (E rzgeb). Unter dem Verdach t des Mor de» wurde Tischler R. In Haft genommen. Er soll seiner Schwiegermutter, mit der er in ständigen Strei tigkeiten lebte, Aetznatron In ein Getränk geschüttet ha ben, um ihren gewaltsamen Tod herbeizuführen. Glück licherweise schöpfte die Bedrohte jedoch! Verdacht und trank nicht, so daß sie mit einer Verbrennung der Lip pen dem Tod« entrinnen konnte. rveneit. KraftwaoenverBindung Treuen— Bettenhäuser—Gchreiersgrün—Eich. Die Einbeziehung der Gemeinden Bettenhäuser und Schveiersgrün in die staatliche Kraftwagenverbindung dürfte bi» zum 1. Juli perfekt wevd«n. Werda«. Unfall. Ein'24 Jahre alter Handwer ker hatte auf seinem Zweirad beim Abwärtsfahren in der Brüderstraße die Gewalt über da» Rad verloren, wo bei er an der Ecke der Meinen Brüderstraße an eines steinerne Gartensäule ansuhr. Hierbei zog er sich er hebliche Verletzungen im Gesichte zu. Meerane. Kreuzotte rüge fahr. Die Kreuzottern treten auch hier früher und häufiger auf als in anderen Jahren. Plauen. In einer He rings tonne ertrun ken. Im Hofe de» Hause» Johannslraße 23 ereignete sich ein vr^all, der bedauerlicherwe's den Ted eine» Kinde» zur Folge hatte. Tas bierjä' ige Söhnchen deS BarbierS Seifert machte fick, in Gene ^.rschaft mit einem kleinen Freunde an einer im Hofe stehenden HeringS- tonne, die halb mit Wasser gefüllt war, zu schaffen. Bei dem Versuch, aus der Lonne Wasser zu schöpfen, verlor der Knabe da» Gleichgewicht und stürzte in das Gefäß, Als die Mutter des kleinen Seifert in den Hof eilte, fand sie ihr Kind mit dem Kopf in der Tonne liegend, während die Beinchen aus ihr herausragten. Der Kleine wurde sofort zu einem Arzr gebracht,, leider zeigte sich, dort aber, daß, da» Kind schon tot war. Shemnitz. Erzgebirgische Pferdeschau. In Anbetracht des großen Erfolges in den Vorfahren wird auch in diesem Jahre wieder in der gleichen Weise während der Pfingstfeiertage eine erzgebirgische Pferdeschau mit großzügig angelegten Leistungsprüfungen in Form eines Reit- und Fahr- turnierS auf den Plätzen der ehemaligen Ulanenkaserne zu Chemnitz abgehalten werden. Die Ausschreibungen für das dreitägige Reit- und Fahrturnier liegen vor und zeigen nicht weniger als 18 verschiedene Materials- und Eignungs prüfungen von Wagen- und Reitpferden. Dressurprüfungen und Jagdspringen je nach Anforderungen in Klassen geteilt. Alle Konkurrenzen sind mit Ehren- und Geldpreisen recht am aiisgestattet. Für jede einzelne Konkurrenz ist zur Förderung Der Brautschleier. Bon Margarete Hobt. „Brennt die Lampe heute besonders trübe, Lottchen? Ich kann garnicht ordentlich sehen", sagie das alte Fräulein Walter mit ihrer sanften Stimme zu ihrer Nichte und strich sich mitder Hand über die Augen. „Die Lampe brennt so hell wie sonst," war die Antwort. „Aber du solltest jetzt die mühsame Arbeit weglegen, und über haupt" „Und überhaupt sind die seinen Stickereien viel zu an strengend für dich", wollte Lottchen ihren Satz beenden, aber sie besann sich und brach den Satz ab. Was sollte werden, wenn die Tante nicht mehr stickte? Das kleine Vermögen, von dem sie beide früh« sorgenlos gelebt hatten, war in der Inflati onszeit entwertet. DaS Anfangsgehalt, das Lottchen als Ste notypistin verdiente, reichte nicht einmal für sie allein. Sie konnte dem lieben Gott nicht danklar genug sein, daß er der Tant solche geschickte Hände gegeben hatte. Wenn man ihr nur ihrn Fleiß besser bezahlen wollte! Lottchen seufzte. Bis tief in die Nacht hinein saßen die beiden zusammen und arbeiteten. Lottchen hatte ihr Stcrwgrupieouch vor«e- uommen, und die Tante zog Stich um Stich in dem kostba ren Brautschleier, der die Tochter einer der reichsten Fami lien in der Stadt an ihrem Hochzeitstage schmücken sollte „Lottchen ich glaube, die Lampe geht aus", sagte die Tante plötzlich. „Du verdirbst dir die Augen, mein Kind. Ich muß auch aushören zu sticken. Gott sei Dank, noch diese paar Stiche — dann ist der Brautschleier fertig". Lottchen war aufgesprungen, hatte sich zu der Tante hin gekauert und bedeckte ihre Hände mit Küsten. „Liebe, liebe Tante, deine fleißigen Hände und dein« Augen, deine Augck." Am ganzen Körper zitterte sie vor Aufregung und große Tränen tropften nieder auf den kostbaren Brautschleier. „Ich seh« nichts mehr", sagte daS alte Fräulein leise und sah mit leeren, erloschenen Augen in- Licht. Am nächsten Morgen ließ sich Lottchen in ihrem Bureau entschuldigen und führte ihre Tante zum Arzt. Der freund lich« Herr untersuchte die Augen der alten Dame sehr gründ lich und sagte zum Schluß: Versprechen sie mir, daß Sie Mut und Vertrauen nicht verlieren wollen." Als dann Fräulein Walter ins Wattezimmer zurückqesührt worden war, und er Lottchen allein gegenüberstand, hieß es ernst: „Die alte Dame hat zu sehr mit ihrem Augenlicht gewütet. TS besteht leider kein« Hoffnung, daß die Sehkraft zurückkehtt. Es war nur gut, daß die Tante nicht sehen konnte, wie Llaß Lottchen aussah, al» sie zu ihr zurückkehrte und zärtlich itzrttr Arm nahm, um fie nach Haufe zu ftchren. Am Nachmittag desselben Tages kam ein Bote und wollte den Brautschleier holen .Mit zitternden Händen packte Lott chen die zarte, duftige Hülle ein. „Auch bitte die Rechnung dazu legen!" sagte der Bote. Die Rechnung! Lottchen stiegen die Tränen heiß in die Augen und mit abgewandtem Gesicht antwortete sie: «Die Rechnung hat meine Tante noch nicht ausgeschrieben." Am nächsten Tage war die ganze Stadt in Bewegung. Die einzige Tochter des Fabrikbesitzers Stein feierte ihre Hochzeit. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt. In einem wunderbaren Kleid von reicher Seide, ganz einge- büllt in den kostbaren gestickten Schleier, kniete die Braut am Altar, und in dem rieselnden Weiß de» Schleier» blitzten Per len. Die sahen aus wie Tautropfen, und man konnte sie auch für Tränen halten. Als die Braut sich erhob, geschah es, daß Ze auf den Schleier trat, so daß er zerriß. „Wie schade!" sagte später der Bräutigam und streichelte ledauernd und zu gleich liebkosend über daS duftige weiße Gebilde. Da sagte die Braut nur zwei Worte, uni» die klangen sehr oberflächlich und kalt: Macht nichts!" Langeweile. Won F. Pott Westen. Hans Berger schlenderte durch die Straßen und langweilte sich entsetzlich. Zum Nachhausegehen war e» zu früh. Lia» leere möbliert« Zimmer zog nicht. Die Lokale waren ungefüllt mit denjenigen, die gleich ihm kein behagliches Heim litten und gelangweilt hinter einer Tasse Kaffe« saßen. GS war Montag, wer geht am Montag au»! — ZuM hundertsten Mal« hatte er schon die Aus lage der wenigen Beleuchtet«» Schaufenster betrachtet. Energisch machte er Nun kehrt». Er hatte einen Ent schluß gefaßt.' ES muhte etwas geschehen. Zn ihm wühlte da» heiße Blut, Da» nach einer Abwechslung schrie, das sich auflehnte gegen daÄ ewige Einerlei dcs> Lebens in der Kleinstadt. Also — Kino, Kaffee, Re staurant — ? Damit waren sämtliche Vergnügungsstät ten aufgezählt. Plötzlich zuckte e» durch seinen Köcher. An ihm vorbei ging ein« jung« Dame mit festen, etwa» über-, eilten Schritten.' Han» Berger faßte dt« vor ihm Ge hende in einem Blick zusammen. Er sah die hellgrauen Strümpfe, den eleganten ausgeschnittenen Lackschuh, den enganliegend«» mit Pelz besetzt»» schwarzen Mantel und den kleinen, Baudgezierten Hut. — Sehnsucht umschlich sein Herz und trieb ihm da» Blut in die Schläfen. Ohne die Aufmerksamkeit der wenigen Passanten zu erregen, beschleunigte auch er feinen Schritt und folgte. Mit klopfender Brust sah er, wie sie die Haupt straße überquerte und in die Parkanlagen einbog. Ein Jubel wallte auf. — Gewonnen! Gpttseidank, der Abend wird nicht verloren fein. — Loch die Enttäuschung.' Sie hatte bereit» wie ¬ der da» trauliche Dunkel der alten Baumriesen ver lassen und schritt ein« stille Villenstraße entlang. Han» Berger sann. Umsonst hatte sie ihn nicht hierher geführt. La» Mit den Anlagen war nur ein Trick! Im gemeinsamen Takt hallten die Schritte auf der stille» Straße. Wie zwei alt« Bekannte, dachte Han» Berger. Ganz vertraut schien er mit der Voran schreitenden zu werden. — / Nun machte sie halt. — Han» Berger beschleunigte seine Schritte. Sie sucht in ihrer Handtasche und geht auf eine Vorgartentür zu. ' Han» Berger hat sie etngehM, alÄ die Tür in den' Angeln schreit, zieht er den Hut . . § ; > 1 Tie Dame lächelt, tritt ein und ist mit wenigen Schritten verschwunden. Lunchs Mlt die Haustür in das Schloß. . i Han» Berger schüttelt den Kopf. War der Weg um sonst. Sv bestimmt hatte er schon an da» Glück gedacht. Doch sollte ihr Lächeln, nicht» bedeuten. Vielleicht kommt sie wieder. Han» Berger beschloß zu warten. Er braucht «» nicht lang«. —* ! ! ! ! Im ersten Stock de» Hause» klirrt ein Fenster, ein Kopf wird sichtbar und eine tiefe Männerstimme ruft: „Herr Berger, kommen Sie doch! bitte etwas herauf. Zu nett, daß sie meiner Frau so als Schutzengel folgten." Wie Han» Berger.die Treppen hinauf kam, wußte er nicht. Er wachte erst auf, nachdem er mehrere Gläser prickelnden Sekt getrunken und von seinem Kol legen, der mit ihm im selben Büro arbeitete, vernom men hatte, daß er dessen junger Frau, die er persön lich nicht kannte, gefolgt war. —> „Entschuldigen ist unnötig," lieber Berger, „die Hauptsache, wir Somme» zu einem gemütlichen Wend." « Hell klangen die Gläser und der Stoff zum Lachen reicht« für bi« ganz« Nacht.