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»tt. »1. Iu»r »aqediatt und AnzA-« für da« GrzaedNt«». Gtznnta-, kn lt. 1«»-. kkanMN.. Klus dar Gatt» dar Kandidatur Marr ««Ist Mar« selbstmtt rüickhaltloser Osfencheit und Klarheit/ wir »r «an Weg du Hiner besseren deutschen Zukunft sucht r auf dar an-eren Seit» sucht man, vergeben» auch nuv ety Wort Über die konkreten staatrpvltttschen Ziele. Ent» weder hat man keine, oder man hat Men AnlaH sie zu verbergen? ein Dritte» gibt e» nicht. So dunkel die gewollten staat-politischen Ziele der Kandidatur Hindenburg von ihren Urhebern gehalten werden, so Nar Kegen dis ungewvlltvn Folgen zu Tage: outzen- und Innenpoltti ch. ' , ! i Wie auhenpolttisch schon di« Kandidatur Hinden burg», geschweige denn eine etwaig« Wahl — wirkt, zeigt täglich die Auslandspresse. E» ist schmerzlich zu sehen, wie selbst 'ein so feiner politischer Kopf, wie dev volk-parteiliche sächsische Kultusminister, ' '-n diese Es- scheinung glaubt hinweggletten zu könnun und dabei BtSmarÄ als Kronzeuge anrust. Vielleicht erinnert er sich, dah BiSmank bet einer außenpolitischen Kompli kation einmal erklärte: Lord SaltSvurg ist mir im bri tischen Auswärtigen Amt mehr wert als ganz Ostafrika. Konkret gesprochen: eS war der Fluch der nachbtsmanki- schen Zeit, daß sie die politische Seelenstimmung der anderen Völker niemals in die eigene nationale Rech? nung an di« richtige Stelle eingestellt hat. Bei dev Kandidatur Hindenburg vollzieht sich die gleich« Er? scheinung. E» mag sich viel ungereimte« Zeug in der Auslandspresse in oteser Frag« finden, aber darüber kann niemand im Zweifel sein, daß bei den nun einmal gegebene,: außenpolitischen Realitäten eine Wahl Hin denburgs einen schweren Rückschlag aus allen Gebieten bedeuten würde. Tas Gleiche gilt in innerpoltttscher Bestehung. Es bedarf, um das zu erkennen gar keines besonders ttvsll gründigen Nachdenkens. Wenn an der Spitze des Rei ches ein Repräsentant des alten System»! steht, der mit seinen Anschauungen bewußt, und gewollt ganz in der Vergangenheit wurzelt, wird dem deutschen Volke der Ilebergang zur neuen StaatSform und zu neuen Lebens formen unendlich viel schwerer werden, als wenn «S von einer Persönlichkeit geführt wird, die ganz auf dem Bo den der neuen StuatSord..,'ng steht und mit dem BtzuL nicht in der Vergangenheit haftet, sondern mit Herz und Verstand in dem historisch gewordenen Heute wurzelt. Politik, Kultur und Wirtschaft des deutschen Volkes können kein „Zurück" zu alten Formen vertragen. Er weist dem historischen Hindenburg als Mensch und Heer führer die schuldig« Dankbarkeit und Verehrung, aber verschont uns mit einem Repräsentanten der Vergan genheit! — Der kommende Reichspräsident must die ge waltige staatSpolitische Problematik unserer Zeit inner lich beherrschen und in der Praxis des StaaMebens Meistern. Wenn er das wicht kann, wird er ein Spielball der politischen Parteien. ' - Marx in Berlin. Berlin, 17. April. IM Sportpalast hatten sich heute abend etwa 20 000 Personen etngefunden, um den Präsidentschaftskandidaten Dc. Marx sprechen zu hören. Nicht alle Besucher konnten Einlaß finden, sodaß die Redner abwechselnd in, Saal und im Freien sprechen mußten. Nach dem Fahneneinmarsch des Reichsbanners ergriff Müller-Franken das Wort. Der Redner betonte es gelte das Erbe EbertS zu verteidigen. Alle Republi kaner müßten gssanunelt werden zu einer großen Ein heit. Die Spitze des Reiches müsse in den Händen der Republikaner bleiben. .Marx sei ein loyaler Republi kaner, er sei ein Richter, uüd man müsse wünschen, daß Deutschland viele solcher objektiver Richter haben möchte. Es gehe jetzt nicht uM die Person, sondern um die Zu kunft von Deutschland. 'Menn die Republikaner zusam- Menhalten, sei ihnen der Sieg sicher. Reichstagsabg. Erkelenz erklärte, vast die Monarchie in Deutschland vor erst verschwunden sei. Selbst Hindenburg, der heute kandidiere, habe erklärt. Vast er ein treuer Wächter der Verfassung sein wolle, und für Hindenburg hätten sich Ludendorff und Hitler erklärt. Tr. Stresemann fei gegen die Kandidatur Gestler gewesen, wie cr heute noch gegen diejenige Hindenburgs sei. Hierauf sprach Tr. Marx, oft durch begeisterte Zustimmung und Beifall»« stürme UttcsvlWchen, As» Lio Wege und /'-cke der deut schen Politik zur Sicherstellung und Grhc.- -.-ng der Ein heit de» Reiches. Er führte au»», die Einheit des deut schen Reiches in dem von Risnwrck geschaffenen Rahmen ist das wertvollste Erbe, das uns aus der Vvpiriegszeit überkommen ist. Seit mehr als sechs Jahren regiert sich nun das dänische Volk in demokratischer Weise selbst. ES wav gerade 'der demolratisch'-n MgiernngSweise unl dem Umstand, Vast eS Minner de» Lüste» waren, dis dis hochpolitischen Entscheidungen der letzten Jahrs zu treffen hallen, zu verdanken, daß, uns vor llrrst der- äusterrn ReichSllnheit erhalten blieb. Sie haben LaS Erb« unserer Väter erfolgreich zu schützen verstanden, ob wohl man es ihnen wahrhaftig nicht leicht machte. Heute stehen wir an einem gewissen Abschluß dieser Sorgen uM die Reichseinheit, wenn auch noch, nicht alle Sicher heiten gewonnen sind. Es ist der Geist der jungdeut schen Demokratie, der feinen politischen Befähigungs nachweis in überzeugender Form erbrachte. In länge rem Ausführungen schilderte Marx die Gefahren, di« der Neichr-etnheit von inrwn her drohen ivnnerr. Er wandte stch dabei gegen die These, daß innerer Hadep und nationaler Zwiespalt «in unauslöschlicher Erbfeh ler de» deutschen Volkes sei und erklärte, Wie gewaltig im deutschen Volke der Wille zur politischen Einheit ist das bewies für jeden Vorurteilslosen Wieden das Wei marer VerfasfnngSwerk? in ihm weht ein selten leben diger Hauch, sozialer Gesinnung, umfassender Toleranz und deutschen ZusammengehörtgkeitSbewuhtseins. Wir wollen im Herzen Europas ein Kulturstaat' sein, an dem jeder Volksgenosse sein« Freude und seinen Stotz hat. Dio nationale Einigung Wit Oesterreichs da» Er stehen de» seit einem Jahrhundert vorn, deutschen Volk« s» sehnsüchtig h»rd»tg«wstnscht«n GrvtzdentWand» ist «in» Forderung, di» wir tzerad« heut«, wo der Eicher- hottSpatt zur Debatte stekn wieder erheben müssen? sie fand in der Weimarer Verfassung bereit» einen starten Niederschlag, wir sehen st« stchtbarlichi immer wieder aussprechen in dem rauschenden Zusammenklang der neuen deutschen Retchssarben Schwarz-Rot-Gold. Die großdeutsche Frage kann nur in diesem Zeichen de» schwarz-rot-goldenen Banner» für Oesterreich, für uns und für die stbrige Welt gelöst ioe.den. Der Redner schloß: Tie junge deutsch« Demokratie hat bereit» Schwie rige» vollbracht, seien wir einig, dann mutz da» deuiu scho Wort einen neuen und schöneren Klairg bekommend Deutschland hoch in Ehren I Painleve Badmett. Vriand Außenminister, Vaillau« Ainanzminlstex. Pari?, 17> April. Da? Kabinett Painleo 6 ist unter großen Schwierigkeiten heute morgen um zwei Uhr gebildet worden. Es setzt sich folgendermaßen zusammen: Ministerpräsident und Kriegsminister: Puinlevö; Außen minister: Briund; Finanzminister: Caillaur; Justiz- Minister: Steeg; Innenminister: Schram eck; Marine minister: Emil.« Borel; Handelsminister: Ehaumet; Unterrtchtsminister: de Monzie; Ackerbau: Lurant; Kolonialmtnisterr Andrö Hassä; Arbeitsmtnistrr: Dura- four; Peusiousminister: Antäriou; Minister für öffent liche Arbeiten: Laval. Umerstaatssekcetäre; Minlsteipräsi» denischäft: Georges Bonnet; befreite Gebiete: Paul Morel; Luftschiffabrt: Lanrent Eynac; technischer Unterricht: Delbos; Handelsmarine: Daniölou; Kriegsministerium: Ossola; Ober- kommissar im Krirgsministerium: Bänazet. Ts ist möglich, daß die Kabtnettsliste, vor allem die der Unterstaatssekretärr, noch geringe Veränderungen erführt. So soll nach den, „Matin" der Abgeordnete Paul Morel da? Unterstaais- sekretariat für die befreiten Gebiet« schon abgel.hnt Haven. An seiner Stelle werden die Abgeordneten Schmidt und Devois genannt. Das Ministerium Painlevä zählt nur dreizehn Mit glieder gegenüber vierzehn der Ministeriums Hrrriot. Das Ministerium für die befreiten 'Srbftle ist nümstch in «in Uuterstaatssekretariat nmgewandelt worden, das dem Finanz ministerium angegliedert wird. Vom parlamentarischen Stand punkt aus gesehen, besteht das neue Kabinett aus fünf Senatoren, vierzehn Abgeordneten und einem Nichtparla mentarier (Caillaur) Weiter setzt sich das Kabinett aus vier sozialistischen Republikanern, elf Sozialistischradikalen, vier Mitgliedern der radikalen Linken und einem unabhängigen Sozialisten zusammen. Der Abgeordnete Violet, der an den Verhandlungen der Nacht ebenfalls teilgenommen hatte, ist an Stelle Steegs zum Eenerolgouvernrur von Algerien er nannt worden. Herrkot kommrrpräsi-rnt. Nachdem Kammerpräsident Painlevä zum Minister präsidenten ernannt worden ist, wird, wie verlautet, Abgeord. neter Hrrriot an seiner Stell« zum Kammerpräsidenten gewählt werben. Ercelsior wcll missen, daß der Abgeordnete Herriot das Kammerpräsidium nicht aunehmen werde, da es in seiner Absicht lieg-, eine längere Reis« durch Europa und Amerika zu unternehmen, um sich über die wichtigsten wirtschaftlichen und politischen Fragen sowie über den Einfluß des Völker bundes zu unterrichten- v?r rrjlS. Kakknrttsrat.. Paris, 17. April. Aas 'Kabirurtt Painleve hat heute vormittag am Quai d'Orsay «seine exste Beratung abge halten. Im Anschluß daran hat mittags im Elysee unter dem Vorsitz Doumergues der erste Ministerrat des neuen Kabinetts stottgesuaden. Die Minister werden heute vr.mittag den Wvrllaut der Programmerklärung aufsetzen, mit der das Kabinett Painleve am Dkontag vor Kämmer und Senat treten wird. In den politischen Kreisen von Paris werden zur Stunde hauptsächlich zwei Fragen erörtert: Wie wird der Senat das neu« Kabinett aufnehmen, und wie wer den die Sozialisten sich In der Kammer verhalten? In den Kreisen der Oppoittion die bi» zum letzten Augen blick da» Scheitern Leg: Kombination Painleve—vriond —-CrWruzz sÄwfk Heck Md IHre chofftkULgL« ivedet haupt sächlich auf VLiarid sechst., wird du» orsst. Kabinett vis «in totgeborenes Kind bezeichnet. Man erklärt e» in oppositionellen Kreisen für undenkbar, daß der Senat! d«m. Kabinett das Vertrauett cu.Sspv rchon wird. Diese oppositwnelle Voraussage, bei der der Wunsch natürlich di« Hauptrolle spielt, ist Wit großer Vorsicht aufzuneh- m-u. Painkve har bei Virduug seines Kadir, auch an di« Hollnnq des LenaqS gedacht. So ».-rtlärt es sich>, daß der e rrrsstrsreiche Führer des RechiLflügelA der SenatSttrrken, der Ge»er».l?.Sttvt»i,r«^ den Algier Steeg, zum Ju.riza.irllster und jwllrrrtretenden Ministerpräsidenten ernannt wurde, und der Führer der neuen Zwtschenfrattion zwischen der Mitte und der Lin ken des Senats Ehaumet dem neuen Kabinett als Han- dülsminister angehört. LS ist anzunehmen, daß die gesamte Linke mit der Von Ehauvret gegründeten demo kratisch-radikalen Union im Senat für da» Kabinett Painleve stimmen wird. Die Sozialisten, werden auf da» neue Kabinett aller Voraussicht nach weniger Einfluß Haden als auf oa» Kabinett Herriot, al» dessen wahrer Leiter von der Op position ost genug der Sozialistenführer Leon Blum be zeichnet worden ist. Trotzdem werden sie zweifellos das Kabinett Painleve unterstützen, so -atz di« bisherige j Kartcllmehrhett in der Kammer gesichert erscheint. All gemein wird angenonunm, daß, da» Kabinett Painleve ot« äußere Politik Herriots fortseh«» wird. Ob die Er- i seitzung de» bisherigen HandelSminister» Raynaldtz durch oen Senator Lhaumet die deutsch-französischen Handel»- ! vertragSverhandlungen irgendwie beeinflussen wird, das . bleibt abzuwarten. Rahnaldy war allem Anschein nach kein angenehmer Vertragspartner, weil '«p die «inschlä^ atz»« Problem« nicht immer ganz zu beherrschen Wer, La» wird -am neuen tzandeümtntster kaum nachgesag werden können. E» ist jedoch zu beachten, daß der bis hartg« Ministerialdirektor Serruy» al» wahrer Ver handlung»sttter auf französischer Seite zu gelten hat Ueber die letzten Vorgänge, die bi» heute nacht vv: dar endgültigen Bildung de» Kabinett» sich abgewickel haben, besteht noch keine völlige Klarheit. Tu» Lou chsur-Ovgan „Petit Journal" veröffentlichte heute frü eine Mtnisterltste, tn der seltsamerweise Loucheur al Handel-Minister genannt wird. Man Weitz zur Stund noch nicht genau, warum Loucheur nicht tn da» neue Ka otnett eingetreten ist, und warum Loucheur» Fraktion« genoss« Morel, der schon -um Unterstaatssekretär bei befreiten Gebiet«, d. h. de» Wtederaufbaumintsterium ernannt war, tn letzter Minute durch den radikalen M geordneten Sammy Schmidt ersetzt werden mutzte. Veutsthenverfolgung in <dsi-Gberschlesien. Nach einer Meldung der Vossischen Zeitung ans Vreslo: wird erst jetzt bekannt, daß am Karfreitag der Deutsch Schwenker in Bielschowitz in Ost-Oberschieslen von ehemalige: polnischen Insurgenten erschossen worden ist, weil er sein: Kinder die deutsche Schule in Hindenburg besuchen ließ. An gleichen Tag« wurde rin Rangierer aus Hindenburg in de Nähe von Bielschowitz von 4 bewaffneten Banditen überfalle: und schwer mißhandelt. Es wird angenommen, daß es sici tn beiden Fällen um dieselben Täter handelt. Am Osler sonnabend zogen mit Knüppeln ausgerüstete polnische Ins::: genten durch Bielschowitz und schlugen an 20 Häusern, in denen deutsche Familien wohnen, die Fenster rin. Ein pol nischer Hausbesitzer, der irrtümlich für einen deutschen ge halten worden war, wurde von einem Mitglied des deutscher Westmarkenvrrrins erschossen. Vke siegreiche Türkei. Sämtliche Zeitungen betonen bei Besprechung der Be rndigung des Aufstandes in Kurdistan m Erfolg, den da- Kabinett Ismet Pascha davongetragi" har, und beglück wünschen die Regierung zu der bemerkenswerten Energie, di: sie bet der Unterdrückung der aufständischen Bewegung be kündet Hai. Hskimiet Rilltet sagt: „Der vollständige Miß erfolg der Empörung in Kurdistan ha er Welt bewiesen baß di« Türkei kein günstiger Voden < reaktionäres Ränke spiel mehr ist." Die gefangenen Reo. »nführer werden u Diarbekir vor Gericht geführt werden. Die Zeitungen betone: die Wichtigkeit der Tatsache, daß die hauptsächlichen verant wörtlichen Urheber des Aufstandes in die Hände der Regie rung gefallen sind, und fügen hinzu, die Untersuchung werd! Licht in einige noch dunkel gebliebene Einzelheiten der Be wegung bringen. Aus Staät unä Lanä. Aue, 18- April 1S2ö V»r wekßr Sonntag. Zum IS-April. An den ersten Sonntagen nach Ostern, der tn der Kirchen, spräche Ouasimodogeniti, im Volksmund aber der weiß: Sonntag genannt wird, knüpfen sich einige Ausläufer de: österlichen Bräuche. Der Name „weißer Sonntag" weist au frühchristliche Zetten zurück, da die Sitte herrschte, daß all: Täuflinge, die in der Osternacht die Taufe empfangen hatten bis zum Sonntag nach Ostern ihre weißen Täuflmgsgewän der trugen. Der „weiße Sonntag" führt tn der Volkssprache a'ös: noch alle möglichen anderen Namen. Der Niederdeutsch: nennt ihn Kuckucks- oder Freudensonntag, weil es glückbringen! iß, den Kuckuck lam weißen Sonntag zum ersten Mal iin Jahr: zu Horen. In Bayern hieß er früher der Meth-Sonntag, noü dem alten Brauch, am weißen Sonntag süßen Meth zu trinken um „Schönheit und Stärke" zu erlangen. Während des Meth Trinkens bewarf man sich gewöhnlich mit kleinen Honigku chen, was nach dem Wunschglauben, der diese Sitte entstehe: ließ, Fruchtbarkeit bringen sollte. In der Schweiz heißt er dc: Bohnen-Sonntag, weil er -mit einigen alten Bohnenbrauchc: verknüpft ist, und der Engländer nennt ihn den „kleinen Sonn' tag", zum Unterschied vom „großen Sonntag", dem Ostertaq In einigen Gegenden Westfalens wird der weiße Sonntag ge> legentlich als „Kachensonntag" bezeichnet, da es seinerzei Brauch war, den Tag mit einem großen Kuchenessen zu be. gehe«, u>ch im schwäbische« Tannheim erhielt er von -er Sitte baß u»cherzi«che«de stnzend« A«s2en mit allerlei kleine« Gr oen beschenkt wurden, .den Name.« ...KnMe-Ssmrtag". Gewissen Gebäcksorten, die am weißen Sonntag gebackc: werden, schreibt dec Volksglaube besondere Kräfte zu. I- den Küsteugegenden der Ostsee, sowie in' Teilen des norde, n schne Binnenlandes bäckt man ein schönes Festörot, das k den. elbischen Geistern, denen man an diesem Tage gern ck was zu Gesallen tut, sehr beliebt sein soll. > Andererseits ln- dicses Bror auch die Eigenschaft, Krankhe.tsdttmonen und bös: Geister zu vettrewen. In Deutschböhnen dagegen gilt d« st-eitbrot des wKßsn Sonntags, d-r hier auch „Pröbel-Son.: tau" genannt wird, wenn inan es in Milch geweicht verzehr! als wirksames Mittel gegen die Mückenstiche des kommende: Sommers. Der Glaube cm die Segenskraft der am weißer Sonntag verzehrten Backwaren erstreckt sich sogar bis nach Rußland, wo an diesem Tag, der die dem Andenken der Veo stvrbenen geweihte sogenannte Thomas-Woche einleitet, all jährlich auch! ein großes Frühlingsfest gefeiert wird. Ein hllhsteigcntlimlicher Brauch heftet sich noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts an den weißen Sonntag in Hannover nähmltch das „Bullenstoßen". Die beiden kräftigsten Buller w.-rdon mitten Im Dorf zum Kampf zusammenqebracht und dc: «Likg-r kann im Triumph heimgeführt, worauf ein Festessen im Wirtshaus folgte. Für den Gchnepfenjäger ist der weiße Sonntag kein cr> sreultcher Tag, denn nun heißt es: „Quasi modo geniti- Halt, Jäger, halt! Jetzt brüten sie!" Ui»< U«»steltm» selbstverferttgter Korbwaren ' und Korbmöbel veranstcckten im Saale des Blauen Engel» ain >?>. und 20. April die Mitglieder der freien Korbmachertmnm der Amtlhauptmannschaften Schwarzenberg, Stollberg und Annaberg. Den Besuchern wird außerdem da» Unfertigen von Körlme durch «ine» Blinden gezeigt.