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- "7-'*" v vti. »9. Lu«, »agevlatt und «nzeigtt für da» Erzgebstkg» ynttag, d,n »7. «prll12»5. Nr e . R. hiesiger staol» des Schiilfnhres Füritenfchule zu Dio n vei Anfli Einl Für qen MN die l Betr ist. sen führ« nun, «ne, LNsins psHtische Mel-uttKen. Brüssel, 15. April. (Meldung der Agence Beige). Dus Kriegsgericht von Brabant verurteilte den Hauptmann der Feldgendarmerie Karge in contumaciam zum Tode. Der Vkr ,kapUallofe^ Svwjer-Unkoa. Die heute abgeschlossene Zeichnung auf dre neue innere Anleihe mit dem Ausgabekurs von 82 Prozent, rückzahlbar nach einem Jahr mir 105 Prozent, hat über 45 Miistonen Rubel ergeben. Bei der Verteilung der Obligationen werden hauptsächlich die kleinen Zeichner, di« bis 500 Rubel einge zahlt haben, bevorzugt werden. In der Presse wird erklärt, der Erfolg der Anleihe bedeute, daß im Lande freies Geld zur Verfügung stehe, was die Möglichkeit für weitere innere Kreditvperationen dec Regierung biete. Offizier soll grlegrntltch der Einnahme von Aerschot durch die deutschen Truppen angeblich den Befehl zur Erschießung von 155 belgischen Zivilisten gegeben haben. Konstantinopel, 15. April. (Reuter.) Wegen Teilnahme an dem kurdischen Aufstand sind bisher 20 Personen ln Diarbekir gehängt worden. In Bitlts wurden gestern weitere vier Personen hingerichiet, darunter ein früherer Abgeordneter und ein mohammedanischer Priester- Angora, 15. April. Die Nationalversammlung hat den Gesetzentwurf, der die Negierung zur Prägung von Klein geld im Betrage von 3 Millionen Pfund ermächtigt, der Finanzkommission überwiesen. Bogota, 15. April. (Neuler.) Eine Anzahl Offiziere, die den Präsidenten der Rcvnllii' Kolumbien noch abwesend glaubten, und den Sturz der Negierung planten, wurden auf Befebl des inzwischen zurückgekehrtcn Präsidenten verhaftet und befinden sich jetzr im Gefängnis. Ten c dem , m Sat rwegen n vor Ttas er die < Eine „Wo rt?" h Die tte sie „Hal gc, ve: „Hie ich zu i Uebe loäwerk ir aus elzmich« ,Hm r Bean r sich v ie Ihre Vers! ng- Aue, „Ma e Au>ge nd. „4 re Nase ,-AH - " ie werdt „So tter. r Mhe Lor > in 19! In Bil rdetet Ursa dem i anntl chsen, gs", d ig T oben otogr« s vog Stad Rhei Ueber stlich Was' emm -re H dtteil rdtchei inden er Ke iigö-die stehen igniss« igyn < at«S Ein? emnitz zgebiri baue rd die gt, tr ischen in, ve> terbrii rknzelhrtttn über Sen Überfall auf König Sorte von Sulgarken, Das königliche Auto geriet plötzlich in einen Hinterhalt von Stratzenräubern, welche auf beiden Seiten der Landstraße versteckt lagerten und das durchfahrende Auto beschossen. Der erste Schutz tötete einen Leibjäger des Königs, durch «inen zweiten wurde der Chauffeur im Gesicht verletzt. Der neben dem Chauffeur sitzende König übernahm nun die Führung des Wagens. Doch hatte der Chauffeur instinktiv, als er sich getroffen fühlte, das Auto zum Stehen gebracht, das auf der steilen Stratzcnstelle plötzlich zurück zu fahren begann und durch Auffahren auf eine Telegraphenstange zer schellte. Der König und die übrigen Insassen wurden her- ausgeschleudert. Alles das spielte sich in wenigen Sekunden ab. Die Begleiter des Königs setzten sich gegen die Banditen zur Mehr, während der Kö selbst kaltblütig dem inzwischen nachgefahrenen Auto-Omnibus entgcgcneiltc, ihn bestieg, den Chauffeursitz einnahm und den Wagen nach Orhanie selbst zurücklenkte. In Orhanie alarmierte der König die Garnison und führte ein Detachement von etwa 80 Soldaten wieder persönlich in dem Autobus nach der Ueberfallstellr, wo sich inzwischen die Begleiter des Königs gegen die Räuberbande tapfer verteidigt hatten. Anteilnahme der deutschen Regierung. Dr. Simons hat aus Aulatz des Attentatversuchs an den König Boris von Bulgarien folgendes Telegramm gesandt: „Euerer Majestät spreche ich anläßlich dec glücklichen Errettung von dem verabscheuungswürdigen Dandenüberfall die aufrichtigsten Glückwünsche und zugleich das wärmste Mitgefühl kür die beklagenswerten Opfer ans- Dr. Simons, Stellvertreter des Reichspräsidenten." Aus dem gleichen Anlaß hat Außenminister Dr. Strese- mann heute nachmittag dem bulgarischen Geschäftsträger einen Besuch abgestartet und ihm die Anteilnahme der Reichs regierung sowie die Genugtuung über das Mißlingen des Attentats auf den König von Bulgarien zum Ausdruck gebracht. Bll» Koazvrt veranstaltet am 12. Mat tm Bürgergarten die Arbetttgemetnschaft der Gesangvereine MLnnerchor und Liedertafel. Zur Aufführung gelangen Männerchöre mit und ohne Orchesterbegleitung unter Mitwirkung von Herrn Prof. Fischer, Berlin. Apollo-Theater. Betrachten wir uns amerikanische Filme, so können wir uns eines Lächelns über die oft allzu naive Auffassung nicht erwehren. Das übliche „kisslng -nd", die flüchtige Behandlung des Stoffes, bar jeder psychologi schen Durcharbeitung, erinnert an 50-Pfennig-Romane. Eines aber können wir von den Amerikanern lernen: einen rich tigen sensationssprudelnden lustigen Film zu schreiben. Der „Film zum Lachen" ist kein Lustspiel. Der Lust-spielstlm ist eine Zusammensetzung der unbegrenzten Möglichkeiten mit Hilfe der Technik. Wohl der bedeutenste Film dieser A-t ist „Ausgerechnet Wolkenkratzer". Harald Lloyd, der geborene Darsteller dieser Filmarten, leidet die schrecklichsten Qugl. n., erduldet Höllenangst, bis er das Ziel seiner Wünsche erreicht. „Er" erklettert Wolkenkratzer und kämpft mit Heldenmut gegen die Tücke des Objekts. — Ob wir in Deutschland auch einmal etwa» derartiges Herstellen können? Kus Staät unä Lanä. Au«, 16. April 1925. Erhöhung der versorgungsgebührnisfe ab 1. April 1925. Der Zentralverband deutscher Kriegsbeschädigter und Krieger hinterbliebenen, Berlin NO. 13, teilt mit: Die Versorglmgs- geöührnisse nach dem Reichsversorgungsgesetz sind mit Wir kung vom 1. April um 3 Prozent auf 18 v. H.-erhöht worden. Da bei der Zahlung der Versorgungsgebührnisfe für April 1925 nur die bisher geltende Rentenerhöhung um 15. v. H. berücksichtigt wurde, wird bei der Zahlung der Versorgungs gebührnisse für den Monat Mai ein Ausgleich voraenommen und demzufolge werden einmalig 21 v. H. zur Auszahlung kommen. Die Fürsorgestellen können bei der Zahlung der Zu satzrente Mitte April die Rentenerhöhung nicht mehr berück sichtigen. Darum wird bei der Zahlung der Zusatzrente Mitte April noch der bisherige Satz von 15 v. H. zugrunde gelegt. Die Nachzahlung um 3 v. H. wird bei der Zahlung der Zusatz rente Mitte Mai mit den laufenden Bezügen verbunden werden. Diese Rentenerhöhung gilt cwch für reichsdrulsche Rentenempfänger im Auslande, die ihre Versorgungsgebühr nisse in fremder Währung erhalten. Wiedereinführung der Briesmarkenheste. Wie zu früheren Zeiten beabsichtigr die ReichSpost wiederum demnächst Mar- teuheste mit 5- und 10-Pfenniq-Mark-M einznsühre.t. Die einzelnen Hefte sind im Werte von 2 und 3 Mark zusammen gestellt und sollen bereits im Sommer in Verkehr kommen. Die Ausgabe neuer Briefmarken mit den Kopfbildnissen be kannter Männer soll dann auch erfolgen. In Vorschlag ge bracht ist bereits eine Präsident-Ebert-GedächtniZ-Marke. Eilbriefsendungen. Auf eine zweckentsprechende Behand lung der durch die Briefkasten eingelieferten Eilbriefsendungen ist nur dann sicher zu rechnen, wenn die Sendungen durch den in großen Buchstaben anzüöringendeu Vermerk „Durch Eil boten" ausfällig gekennzeichnet sind. Der Vermerk ..Durch Eil boten" ist zweckmäßig links neben den Bestimmungsort zu setzen und mit Farbstift kräftig zu unterstreichen Die Ver wendung von roten Klebezetteln ist dringend zu empfehlen. Absendern, die häufig Eilsendungen aufliefern, werden rote Klebezetteln unentgeltich geliefert. Reichsbcamtengcsetz. Im Verlag von E, S. Mittler und Sohn in Berlin ist soeben der amtliche Wortlaut des Reichs beamtengesetzes in der neuesten Fassung erschienen. Die Ausgabe, die alle Aenderunaen bis zum 1. Januar 1925 be rücksichtigt, wird den Reichsdienststellen und Rsichsbeamten gute Dienste leisten. Bezirksobftbauverein Schwarzenberg. Baumpf Hege» kursus des Herrn Oberamcsstraßenmeister Beil'cke. In Aue Sonnabend, den 18. April, van nachmittags 2 Ahr ab in den Schrebergärten am Eichert. en. Schuber, wurde ingeln die Mädchen sind sie daun cius- ,. Von allem, was weiter geschah, ist in seiner Erinnerung nur ein nebel haftes Chaos zurückgeblieben. . . Ein Auto, daS por- überfuhr, er winkte und sie stiegen ein, blauer Sternen himmel, unter dem sie hinglitten, durch dunkle Alleen, wie der Herzog Lauzun . . . und in seinen Arm schmiegte sich eine reizende Frau, eine sanfte Stimme sprach zu ihm. . . endlich, endlich . . . er erlebte etwas — sein Leben hatte Inhalt bekommen . . . Sie fuhren an einem großen Wasserbassin vorbei dessen Ufer von Lichtern glitzerten, durch lange dunkle Straßen, die immer enger wurden und sich zusammenzuschlietzen schienen, endlich hielten ste vor ihrem Hause und stiegen aus. Sie gin gen ein paar Treppe« hinauf, das Haus schien zu schla fen, denn es war dunkel auf. der Treppe, aber die Hand der kleinen Japanerin hielt ihn fest. Vor Mer Wvh nung angekomEn, läutete sie dreimal, die Tür öi> e- sich mir einem Ruck und vor ihm stand ein junger öi tiger Mann von gewaltigem Aeußern, der ein Messer in der Hand trug . . . Die Japanerin stieß einen leich ten. Schrei aus, und der Mann warf sich aus ihren e?-> starrten Begleiter: „Sie haben mstne Frau verführt" schrie er und schwang das Messe-. Aber n-.ir ein-04 loästigen Stotz harte der ihn gegen die Wund geschlen dert, dann stürzte er die Treppe hinunter aus diesen^ HauS. Er lief und lief durch endlose dunkle Stratzen und fand sich endlich im Hafenviertel, wo er in den dunklen Gassen uinherircte bis ihn ein Polizist nach seinem Hotel zurückbrachte. Tort fuhr er auf sein Zim mer, schloß sich ein und drehte den Schlüssel zweimal um. Am nächsten Morgen fuhr er mit dem ersten Zug nach Hause. Und er fühlte eine große Erleichterung, als er die kleine Stadt und ihre zitronengelben Briefkästen wtedersah. ' Er hatte keinem Menschen etwas von seinen Aben teuern erzählt, und man weiß nicht, wie sie dennoch be kannt werden konnten. Aber in dieser Stadt läßt sich nicht- verheimlichen. Und wenn seine Kollegen beim Kaffeeskat im Zentralhotel fitzen und er geht vorbei, in den weißen Gamaschen der Blum« im Knopfloch, stoßen st« sich an . ., Auch schon gehört, Kollege? Za, ja, so ein Heuchler . . . Und dreißig Jahre Hat man nicht« davon gewußt . . . Und ste schauen ihm netdvoll nach, der in korrekter Haltung durch die Alleen de» Her zog» Lauzun noch dem Rosengarten geht . . vag« tm Innern und nach außen auf die Notwendigkeit einer verständigen sachlichen Zusammenarbeit de» Reichs- tvtrtschaftßmlnistertum» mit den beratenden und gesetz gebenden Körperschaften hin. Er gedacht^ auch dabet de» Entwurf» zwn endgültigen RetchswirtschafüSrat, welcher -ur Zeit sertiggestellt werde. Die Arbeiten de» Reichs- Wirtschaftsrates würden nach diesem Entwürfe in den Ausschüssen zu leisten sein. ES werde dafür Sorge ge tragen werden müssen, daß durch Beschränkung der Zahl der Mitglieder und 'Konzentration der Arbeit das Wis sen und Können der in ihm vorhandenen Persönlich keiten in dollem Maße nutzbar gemacht werde. Schneeberg. Versetzungen. Vom lichen Reformgymnasium wurden mit Ende versetzt die Siudtenräte Dr. Caspari an die Vfcjßen und Dr. Winter an die Fürstenschule zu Grimma, vom Lehrerseminar nebst Oberschule die Studienräte Dr. Herberger an das Lehrerseminar Frankenberg und Leistner an die Höhere staatliche Versuchsschule in Dresden. HiigerSgMru Waldbrand. Am 2. Oster feiertug brach in einer Abteilung des unfern der Auerbaa)^- Ktingenthaler Straße nahe an Jägersgrün gelegenen zum Forstrevier Georgengrün gehörigen 30jährigen Fichtenbestandes der Abteilung 39 Feuer aus„ das sich mit rasender Geschwindigkeit begünstigt durch das dürre Gras, fvrtpslanzte, und ungefähr 20 Ar des jungen Bestandes ein Raub der Flammen werden ließ. Tank des sofortigen Eingriffs der Feuerwehren von Jägers^ grün und Tannenbergsthal konnte größerer Schäden verhütet werden. Annaberg. Rad uns all. Der Friseurgehilfe Arnim Schubert'kam auf dem Rade von Falkenstein, um zur Arbeits stelle zurückznkehren. Vor ihm gingen eingehakt mehrere Ar- defterkmen, öle die g.mze Straße verspe-- unsicher auf dem Rade, da trotz Ästigem keinen Platz machten. Im letzten Moe. einandergestoben und daoei rannte eine Arbeiterin aus Falken stein direkt in das Rad. Schubert kam zu Fall und erlitt einen schweren Schädelbruch. Auch die, Arbeiterin wurde schwer ver letzt. Beide sind noch nicht vernehmungsfähig. Zwickau. Obstbau. Die Bezirksverbände des sächsi schen Landesverbandes für Obst- und Weinbau in der KreiS- hauptmannschaft Zwickau haben sich zu einem Kreisverband vereinigt, dessen Ziele sich auch auf die Hebung des Frischobst absatzes durch Veranstaltung von Kursen für Obstsortierung und Obstverpackung erstrecken. Falkenftein. Verschiedenes. Gestohlen wurde am 14. April vormittags aus dem Hausflur des Hotels Pohlandt ein Herren-Fahrrad, Marke Diamant, mit schwarzem Rah menbau, hochgebogener Lenkstange, schwarzem Kotschützer, schwarzen Radfelgen mit roten Streifen, braunem Sattel und brauner Satteltasche. .— Das Bäckermeister Adolf Viehwegsche Ehepaar feierte die goldene Hochzeit. Vav Eljsttt. Die diesjährige Sommerkur- zeit begann am 15. Avril. Bis das städtische Orche ster aus Plauen die regelmäßige Kurmusik übernimmt, wird eine kleine Kapelle aushilfsweise täglich vormit tags, nachmittags und äbendS konzertieren. Der Bade- bet rieb ist mit dem 15. April im vollen Sommerum- Der Abenteurer. Von Liledbet Dill. Er hatte sie satt die enge kleine Stadt mit ihren dumpfen holprigen Gassen den muffigen Geschäften, sein Büro mit den staubigen Akten, den Frühschopperi tm Bürgerbräu, den Stammtisch im Kasino, den Kaffee skat im Zentralhotel, den Spaziergang durch den ewi gen Rosengarten und dre hohen schattigen Alleen an dem Rennplatz vorbei, auf dem seit dem vorigen Jahrhundert keine Rennen mehr stattsanden und das Gras wucherte, j Durch dieselben Alleen war einst der schöne Herzog Lau-! zun gesprengt und in vergoldeten Karossen zu Aben teuern und Stilldichein nut pfälzischen Fürstentöchtern und Hofdamen gefahren, als er in dieser kleinen Garni son residiert hatte . . . Kett ihm das alte blaue Büch in die Hände gefallen war über das Leben dieses Grand seigneurs, hatten sich ihm die Augen über sein eigenes Leben geöffnet, das ihm plötzlich zwecklos und leer er-j schien. Mit einem wütenden Bedauern fühlte er, was für Gelegenheiten er versäumt! Er hatte zu allem' keine Zeit gehabt. Er hatte dreißig Jahre in dieser! Stadt in deist-lben Straße demselben verbauten winkli gen alten Haus gewohnt dessen Fenster wieder auf sol che grauen altmodisch nüchternen Fassaden anderer Häu ser schauten, an deren Ecken zitronengelbe Brieftästchen hingen, in die er niemals einen Liebesbrief eingesteckt . . Nein, er mußte einmal heraus in eine neue Atmosphäre, etwas von der Luft der andern Welt atmen, an deren Existenz er durch diese« glitzernde Buch, wieder erinnert war. Und er fuhr nach Wiesbaden. Es war Frühling, er nahm Wohnung in einer vor nehmen Pension am Kurvori, von der er durch den Obe», de» Zentralhotels wußte, daß e» dort hoch herging. . Aber als er hinkam, fand er nur einige ältere Ehepaare, dort und einige vertrocknete Engländerinnen. Die Sai--^ son hatte scheinbar noch nicht begonnen... Gr durch-' streifte die Stadt, die Anlagen, die Parks und den Kur-- garten. Ueberall begegneten ihm schöne Frauen, ele gant, reizvoll und anziehend, aber er fand keine Ge legenheit, sich einer zu nähern. Eine» Nachmittags traf er an den Tennisplätzen eine hochgewachsene junge Dame mit wetzengelbem Haar, die für eine Schwedin hielt. Sie warf ihm tm Borübergehen einen lächelnden entzückte: Sie und kein anderer. . Blick zu, der sein Herz in Sturm versetzte. Er folgte ihr auf den sanften Schlängelwegen durch den blühen den Park, einige Male sah sie sich um, und es war ihm, als lächle sie wieder. . . Am Ausgang holte er sie ein, faßte sich ein Herz und sprach sie an. Aber die Lame wich entsetzt drei Schritte zurück und rief mit Heller Stimme: Schutzmann! Schutzmann! Schon nahte einer um die Ecke, die Herren im Lese saal warfen die Zeirungen auf den grünen Tisch und kamen herauSgestürzt. Er ergriff die Flucht, aber seine Bersolger waren ihm auf den Fersen. Er rannte dis Wilyelmstratze herunter um Bäume, Bänke, alte Damen, die ausschrien, ritz spielende Kinder im .'Lausen um, und Himer ihm her liefen alte Herren, junge Männer, Kin der und Hunde und zuletzt der dicke Schutzmann, der sein Seitengewehr im Laufen sesthielt'. . . An der Post fin gen sie ihn ein, umrmgten ihn und die Herren bearbei teten seinen neuen Hut mit Regenschirmen. Ter Schutzwunn schrieb seinen Namen auf und for derte ihn auf, ihm nach der Wache zu folgen. SAuhdem er seine Strafe entrichtet hatte, rille er auf Umwegen in seine Pension und sich z: Bert. Drei Lage ließ er s-L> nicht mehr in der Stütze des Kurparkes blicken. Er wagte kaum auszugehen. In der Pension war dieses Ereignis durchgesickert, man rückte von ihm ab. von einem Manne, dec am Hellen Tag auf offener Straße Damen anstel, fi donc . . . Und seine Wirtin kündigte ihm das Zimmer. Er führ nach Hamburg. In dieser Weltstadt konnte man rvenigstenS leben wie man wollte, dort verschwand der Einzelne in dem bunten Strom. Von blonden Schwedinnen hatte ec genug. Und er hatte Glück. Gleich am ersten Abend al» er in St. Pauli pro menierte, begegnete er einer entzückenden sangen Da ni« von interessantem, etwa» japanischem Aeußern. Er schwärmte für da» Exotisch«. Sie trug ein hochelegante» graues EhiffonNeid und einen Griffon unterm Arm und ging mit zierlichen kleinen Trtppelschrittchen vor ihm Her. Ein einziger Blick und e» war geschehen. Ihre Be kanntschaft war angebahnt ohne Worte, und ohne Prä- liminarien. Sie kam aus ihn zu, schaute ihn mit ihren schwarzen Samtaugen durchdringend on und sagte mit leiser fester Glimme und einer Entschlossenheit, die ihn