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Nr. 47. isiuer Las«' latt Ustd »«zoi-or fUs da» WE-»dir,,'. «itttvsch» N» 75. tzedm« IMG. Sonnabend nachmit. Ü?LÜ8! MV»V«i»» dss «osßsn» ßio «Lttfttaiton-urkunldan stusgotauW.!. . ! Aus aller Welt. Sin gebärtiger Plauener al» Räubrrhauptmann. Dam- bürg, 23. Februar. Die Polizei hat die Amerikaner Mac Million und George Hansen wegen Teilnahme an einem Uebcr- fall verhaftet, den sie im vergangenen Jahre gemeinschaftlich mit einer Reih« anderer Banditen auf da» Motorschiff „Vero. nica^ an der Küste von Lang Irland unternommen hatten. Der Bande waren bet dem Ueberfall rund 20 000 Kisten Spi rituosen im Werte von rund 680000 Dollar in die Hände ge fallen. Der Ueberfall war unternommen worden, um die Ver sicherungssumme von einer süddeutschen Versicherungsgesell schaft zu erlangen. Der Führer der Bande, der au» Plauen gebürtig« Kaufmann Hartmann, konnte bisher noch nicht festgenommen werden. Boxkämpfe in der Stadtverordetenversammlung Dort» mund. Dortmund, 23. Februar. In der heutigen Stadt» Verordnetenversammlung kam es zwischen dem Hanptwortfüh» irer der Kommunisten und einem Zentrumsstadtverordneten zu einem erregten Wortwechsel, in dessen Verlauf der Kom munist von dem Zentrumsstadtverordneten einen heftigen Schlag in» Gesicht erhielt, wobei das Auge verletzt wurde. Wettere Tätlichkeiten wurden von dm FraktionSgmofsen der beiden Gegner verhindert. herltef, war schon vorher zur Seile gesprungen. Oberwiesenthal. Hauptversammlung de? Säch sischen Verkehrsverbandes. Die nächste Haupt versammlung des Sächsischen Verkehrsverbandes findet dies mal in den Tagen vom 7. bis 8 März in Oberwiesenthal statt. Falkenstein. Ausdehnung der Jahrmärkte- Die Zahl Ker Iahrmarktsaussteller ist zu dem bevorstehenden Jahrmarkt dermaßen angewachsen, daß der Markt und die an stehenden Straßen mit Ständen versehen werden mußten. Die Jahrmärkte nehmen infolge Vermehrung der Kleinhändler eher zu als ab. Chemnitz. Gasvergiftung durch Rohrbruch. Am Sonnabend früh ereignete sich im Hose eines Grundstücke in der Oststraße ein Gasrohrbruch. Um diese Zeit war die im Erdgeschoß des Hinterhauses des Grundstücks wohnende vier Köpfe starke Familie Date an Gasvergiftung erkrankt. Auch bei der im Obergeschoß des Hinterhauses wohnenden Familie Weigel, dem Ehemann, besten Frau und einer 17fährigen Tochter wurde Gasvergiftung festgestellt. Man alarmierte sofort die Feuerwehr, die mit Sauerstoffapparaten auch rasch zur Stelle war. Der etwa 59 Jahre alte Herr Weigel war bereits bewußtlos. ES gelang aber der Hilfe der Feuerwehr, ihn ins Leben zurückzurufen. Das Gas ist vom Hofe aus in das Hintergebäude etngedrungen. Chemnitz. Flugdienst Leipzig-Chemnitz. Während der Leipziger Messe vom 1. bis 8. März findet ein regelmäßiger täglicher Luftverkehr zwilchen Chemnitz bezw. Dresden nach Leipzig statt: ab Chemnitz 8,30, an Leipzig 9,10, Rückfahrt 5,00, an Chemnitz 5,40; ab Dresden 8,45, an Leip zig 9.30, Rückfahrt 4,45, an Dresden 5,30 gar keine Aussicht hierfür bester. Lekanntltch hat die Entente schon früher Einspruch gegen die Umwandlung kommunaler Poltzeiverwaltungen in staatliche erhoben, weil darin — wa» ja freilich unsinnig ist — eine militärische Maßnahme, eine Verstärkung der militärischen Machtmittel erblickt wer den müsse. Ist auch — wie gesagt — die Ansicht abwegig, so muß doch im gegenwärtigen Stadium der Entwaffnungs schwierigkeiten damit gerechnet werden und an eine Berstaal. ltchung der Zwickauer Polizei — wie sehr sie auch «r wünschen ist — ist in absehbarer Zett kaum zu denken. Zmtck«. Der Bezirkstag der Amt-Haupt, Mannschaft Zwickau hat beschlossen, Protest zu erheben gegen die Entscheidung der Regierung, die die Abberufung de» Amt-Hauptmann» Robert Müller-Zwickau abgelehnt hat. — Der Hau-Haltplan de» Beztrküverbande» Zwickau für 1924 der mit 1038000 Mark Au»gaoe, 394 000 Mark Einnahme, rund 641000 Mark Fehlbetrag obschlteßt, ist setzt genehmigt worden. Inzwischen hat der Bezirk 330 000 Mark au» den, AuSgletchSfondS erhalten und demnach nur noch rund 325 000 Mark durch Bezirksumlage aufzubringen. Lsichdentann». vet-lerunwesen. In unsittlicher Weise belästigt wurde eine ArbetterSfrau von einem älteren Manne, der in ihrer Wohnung um eine Gabe angesprochen hatte. Erst al- di« Frau ander« Personen herbetrief, ergriff der frech« Patron dl« Flucht. Man glaubt, daß der Täter ebenfalls der in den sechziger Jahren stehende Gelegenheit-- arbeiter Reinhold au- Schwarzenberg ist. der kürzlich in Trünzig «in« Frau veim Vetteln unsittlich belästigt bat. Hohndorf. Unglück-fälle. Am Donnerstag nach mittag ereignet« sich vor der Wasserschänke ein Unglück-fall. Auf der stark abschüssigen Straße, die vom vereinigtfeldschacht kommend, bet der Wasserschänke auf die Hauptstraße mündet, fuhr ein vollbeludsne» Geschirr de» Gutsbesitzer- Falke aus Lichtenstein herunter. Infolge versagen» der Vrem-vor- richtung kam der Wagen in schnelle» Fahren und durchbrach mit aller Wucht die Bretterplanke de- Tarten» von der Was serschänke. Dem einen Pferde wurde von dem zusammen brechenden Wagen da» Rückgrat gebrochen, sodaß e- abaestochen Linkspartei««, do sie an diesem Tage in der Minderheit werden mußte, während da« andere mit einer leichten Fußver- Soip-itz. Vor vogtkündifch« Kluß zu Loip, ,t« veranstaltet am Sonntag, den 1. März, abends 6 Uhr, im Festsaal de- Gesellschaft-hauseS »Elysium-, Eltsenstr. 78. einen Messeabend. Wenn auch die Einladung in erster Linie an die Mitglieder de» NaturveretnS ergangen sind, so sind selbstverständlich auch Ntchtmttgltedeo willkommen. Lreode». Di« kulturelle Aufgabe de« 14 deutschen Sender«. Anläßlich der Einweihung de» Dre»dner Sender» hob Dr. Kaiser dl» große Bedeutung d»»selben hervor. „Auch der sächsische Kultu»ministet kann dir Schaffung de» eigenen Dr«»dnrr Sender» nur auf» freudigst, begrüßen. Seit Jahr hunderten haben sich in Dresden Kultur- und Kunstschätze angesammelt, di« zu den berühmtesten der Welt zählen. Di« Land«»hauplstadt Dresden hat immer den Vorzug gehabt, daß da» ganz« Land für die Kunst und Kultur einer ein zelnen Stadt sorgt«. Dies« Tatsache schafft« aber auch di« Verpflichtung, den Genuß dieser Kulturwert« mvgllchst dem ganzen Land« wieder zugänglich zu machen- Da» ist natür lich immer nur in beschränktem Maße möglich. Um so er freulicher ist «», wenn neu« Mittel gefunden werdrn, dies« Möglichkeiten zu erweitern. Zu diesen Mitteln zählt der heut« eröffnet« Dr«»dn«r S«ndrr. Zwar nicht für di» bildend» Kunst, di« Dresden mit seinen Vllderschätzen' und unvergleichlichen Bauwerken «»»zeichnen, wohl aber für di« Dresdner Musik, lnrbesonder« für dl« Verbreitung d«r Lelsmn-m unser,» berühmten Staat»orch«st,r» und unsere» Dr«»dn«r ebenso berühmten Theater- Abgesehen davon, daß auf diese Weis, Dreodner Kunst in» ganz, Land hin- au»g,h«n kann, wird gleichzeitig den minderbemittelten Kreisen nicht nur de» Lande», sondern auch Dreeden, der Genuß von Kuiturwerten erleichtert, den thnen ihr, Leben,Haltung sonst nu, schwer gewähr,n kann." Zittau. Für di« Familien der verunglückten Bergleute in Dortmund haben di« Stadtverordneten 1000 Mark bewilligt. Derselbe Beschluß wurde in Hohenstein- Ernstthal gefaßt. Bodenbach a. «. Beim Pflücken von Weiden, kätzchen tödlich verunglückt. Nächst dem Bahnhof BürumLurg ost Bodenbach a- 4. erhebt sich der zis Mch hohe und steile Holubstein. Auf diesem befinden sich Weiden sträucher. di« infolge de- abnormen Wetter» bereit» dis soge nannten »Palmkätzchen" tragen. Der Schüler Hein au» Bü- naubupg erkletterte den Felsen, stürzt« au» beträchtlicher Höhe ab und blieb tot mit zerschmetterten Gliedern liegen. Schneeberg. Verschiede ne». Die zwei letzten Sitzun gen der hiesigen Stadtverordneten mußten sofort nach der Er, öffnung wieder geschlossen werden; bei der ersten verließen die wme77den'Sitzu^g-s'-^l. und M der au?vergangenen'Freitag letzunq davonkam.' Der Kutscher, der neben dem G-schtrro anberaumten Sitzung waren die Vertreter der Bürgerlichen gar nicht erschienen, um Vergeltung für die Obstruktion der Linken zu üben. — Im Laufe de» Sommer» wird hier der KreiSfeuerwehrtag der Bezirke Annaberg und Schwarzenberg abgehalten. Vom ö. -iS 7. September werden die Abgeordne ten de» Verbandes Deutscher' GebirgS- und Wandervereine zum 84. Deutschen Wandertag in den Mauern der alten Bergstadt Schneeberg weilen, die allen Teilnehmern dieser Veranstaltung gastfreundliche Aufnahme bieten wird. Schedewitz. Autounfall. Am tag ist ein von Oberhohndorf kommendes Auto auf den Bock- wa-Schedewttzer Brücke gegen da- linke Brückengeländer ge fahren. Durch den wuchtigen Anprall wurde es auf die ent- qegengesetzte Seite, geschleudert. Mit gebrochener Vorderachse mußte da- Auto aStranSporiiert werden. Auch das Geländer ist dabei beschädigt worden. Au schnelles Tempo und zu scharfe Kurve sollen die Ursache gewesen sein. Die Insassen sind dabet nicht zu Schaden gekommen. Zwichm. Verstaatlichung der Polizei. Das hiesige sozialdemokratische Organ wollte am Sonnabmd er fahren hcüen, daß da» Ministerium des Innern an die hiesige Kreishauptmannschaft eine Verordnung erlass:» habe, wonach der Stadl untersagt werde, die geplante Neuorganisation der Polizei vorzunehmen, mit Rücksicht'auf die in „sicherer Aussich! stehende Verstaatlichung der Zwickauer Polizei. Diese Nach sicht hat sich bi» setzt noch nicht bewahrheitet. Es wird zu dem stark bezweifelt, daß die nun schon seit ein paar Jahren immer wieder angekündtgte Verstaatlichung der Polizei in Zwickau setzt auf einmal kommen solle — gerade fetzt, wo in- fplae der von der Entente erneut bereiteten Schwierigkeiten Aus Stallt uncl Lanä. >««, 84. Februar 1S8b. AchtüLbonwetrug. Am 88. Februar, abrnd- 7 Uhr, findet im Etnverständnt- mit dem Wohlfahrt-Ministerium ein LtchtbiLervortrag im Schulsaal der Oöerrealschule über „Ziolo und Erfolg« d«r modernen Krüppelfürsorge" statt. Der Emtritt ist unentgeltttch. Probefahrten «ieres Nirseuautobu». Nächsten Donnerstag Vormittag wird ein für die Lutoverbtndung Aue—Schlema— S Mneederg—Neüstädteb—Zscho rlau—Aue vorggseheiner 6» Rad-Autoomntbu- Probefahrten unternehmen, zu denen dre städtischen und örtlichen Vertreter und besondere Interessen, teil'eingüaden sind. Wir werden Nähere» über diese Fahrten noch mtttellen. Bet« Diebstahl abgesaßt wurden zwei Mädchen au» Bernsbach in einem hiesigen Schuhgeschäft. Sie verlangten Schnürriemen und al- der Verläufer sich umwandte, um da« vorlangte zu holen, ließen sie 1 Paar Lackschuh« in ihren Marktkorb verschwinden. Der Verkäufer hatte e» aber be merkt, rief di« Polizei und di« beiden wurden der Kriminal abteilung zugeführt. Dort gaben st» erst nach längerem Leug. non di« richtigen Personalien an. Fund mm Diebesgut. In der Schleuse bet Rittergut Klbsterlein wurd« ein« Hängematte und ein Paar gut erlal- ton« Stiefel gefunden. Da mm anntmmt, daß die Sachen von «inom Diebstahl herrühren, wird gebeten, zweckdienliche Angaben der Krtmtnalabtetlung zu machen. LI« Zahlung der MilitärversorgungSgebührnisie für Mo nat März 1VLÜ findet am 86. Februar 1925 statt Aunst und Wissenschaft. Mensch und Meister. Betrachtung«» zu einig«« -andzeichnungen Hm» Thoma» s von Iaktzb Ludwig Schwalvach. Tas ist da» Große an der Natur, datzl sie einfach tst, meint Goethe, und, so kamt man sagen, da» ist auch das Große an der echten Kunst, daß ft« sich einfach gibt. „Natur und Kunst, sie scheinen ftch zu fliehen und ha ben sich, eh' 'man es denkt, gefunden." Zwischen beiden steht der Mensch Ze einfacher er sich gibt» desto echter ist sein Menschentum. Tas Einfache steht zwar niedrig im Kur», und in Leben und Kunst übersehen die .Leute" gern da- Einfache Zugunsten de« Gespreizten, do» Auf geblasenen. des Gleitznertschen, aber in Kunst und Leben hat der Geschmack der „Leute" blutwenig zu sagen. Da» Leben und Schaffen Altmeister Thoma» ist ein Gleichnis hierfür r Er mußte 50 Jahre alt werden, ehe in der öffentlichen Meinung ein Umschwung zu seinen Gun sten eintrat; aber dieser Umschwung trat ein, weil sich das Gut« wenn e» sich auch noch sv einfach, gibt!, doch einmal durchsetzen mutz. Dem im Jahre 183S zu Ber nau im Schwarzwald Geborenen wurde im Mat 1890 zu München durch eine Ausstellung von 86 Bildern sei ner Hand ein erster und nachhaltiger Erfolg zuteil, von da an war er ein populärer Künstler, dem es auch an äußeren Ehrungen nicht gebrach, und doch muß vom rein malerischen Gesichtspunkt au» betont werden, daß gerade vor dieser Lebenswende der Höhepunkt seiner Meisterschaft liegt. Ter Thoma vor 1890 ist ein and«, r« als der -rach 18S0. viele sehen da» spezifisch Deutsche in Thomas Schaffen nur in den Werken, wo er sich dem Mythos, der Allegorie zuwenpet, kurz, wo er im „Was", im Gegenständlichen, deutsch ist, wo seine Bilder künstlerische Interpretationen literarischer Gegen«! ständo sind. Wer aber Kunst um der Kunst willen schätzt, wer auch auf da» „Wie", die künstlerische Mache achtet, wird den Werken feiner Hand den Vorzug ge ben in denen er ftch mit echt deutscher Treue in di« wst- lerischen Probleme seines Geaenstande» vertieft hat. Dieser Gegenstand ist zunächst di« deutsche, genauer ge- saqt, di« süddeutsche, seine Schwavzwaldhotmat und die Gegend am Main. Da ist zum Botfpter rin Bild aus dem Sah« 187V, „Matnobene*. da» malerifcho Qua- litäteir auftvoist, wie wir sie nur «Sou bei Lotb^ Eivur- hyt und bep MoWm mm kurbiM» ad— »Md-, tal im Schwarzwald" au» dem Jahre 1882 oder „Berge bet Carrara" von 1886. Dies« Versenkung in die Na tur zeigt sich 'beispielsweise auch in einer Bleistiftzeich- nung au» dem Jahre 1899, „Landschaft bet Tronberg im Taunus", oder der Ziegenstudi« au» „Ponte Malle" aus dem Jahre 1880, während eine Tuschezetchnung au» dem Jahre 1876, „Wotan", mehr illustrativen Charakter aufweist. Ein ganz frühes Blättchen >auS dem Jahre 1859, ebenfalls eine Bleistiftzeichnung „Blick auf Schluchsee", bekundet, wenn auch in etwas schüler hafter Unbeholfenheit, wieder jene Treue und Ehrfurcht seinem Gegenstände gegenüber, wie wir sie Sei seinen späteren realistischen Landschaftsbildern kennen, klebri gen» bat dieses unscheinbare Blättchen seiner Zeit dem Karlsruher Akademie-Professor Schirmer vorgelegen und dem werdenden Künstler die Pforten der Mrdemte geöffnet. Ueberhaupt läßt sich. Thoma» Werdegang in seinen Handzeichnungen lückenlos verfolgen. Au» allen Zetten seine» Leben- liegen Blätter vor, die uns zei gen, welchen Weg er ging, und daß er seinen Weg un beirrbar ging, trotz de» späteren AbMoenken- L»m Illustrativen, trotz der späteren Verschiebung de» Schwergewichts vom ,Mie" auf das ,Mas"; denn auch da ist er noch ganz SHoma, und nur die künstlerische Soagoftollung hat sich geändert. Sächsischer Kunst» er ei« zu Dresden. Den Mittelpunkt der gegenwärtigen Ausstellung auf der Brühlschen Terrasse bildet eine Gruppe von Werken junger rheinischer Künstler „Da» iunge Rheinland" (Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Gra phik). Außerdem SonderSauSstellungen von: Rudolf Bernhard Adcgn, Dresden; Artur Gläser, Dresden; Franz Lenk, Dres- den; Otto Rost, Dresden; IrchanneS Thiel, Freiburg t. Br.; Johanne» walter^Kurau, Berlin. Einzelwerke hiesiger und auSwärttger Künstler. Gemälde, Plastik, Gvapbik. Die Kommission für die Denkmäler deutscher Tonkunst, deren Fortführung im preußischen Ministerium für Wissen schaft, Kunst und Volksbildung beschloßen wurde, ist aus die sem Anlaß dort neu gebildet worden. Vorsitzender ist nun mehr Prof. Dr. Hermann Abert, der ordentliche Professor der Musikwissenschaft an der Universität Berlin, stellvcr- tretender Vorsitzender ist der Psychologe Dr. Karl Stumpf, der <a auch bedeutsame musikwissenschaftliche Untersuchungen ver- ' öffentlich» hat. Mitglieder sind die Professoren Setffert in l Berlin, Schering in Halle und Schneider in VreSlau. Die Kommission hat ihre beiden Aufgaben, die Weiterführung de» Gesamttataloge», für die die Regierung die Mittel zur Ver. fürung Mr« und di« Fortsetzung dez DenkmLler-Reihe als ¬ bald in Angriff genommen und hofft in nicht allzuferner Zett einig« Bände vorlegen zu können. Dr. Rudolf Lothar. Der Schriftsteller feiert in voller Frische seinen 60. Geburtstag. Lothar ist der Verfasser der bekannten Romane „Die Fahrt ins Blaue". „Kurfürsten damm" und „Der Herr von Berlin". — Auch mit seinen Bühnenwerken „König Harlekin" und „Casanovas Sohn" hatte ev großen Erfolg. Me Vielseitigkeit von Lothar, er ist bald als Reiseschriftsteller („Seele Spaniens"), bald als Theaterbiogaph („Wiener Burqtheater") bald als Journalist und Operettenltbretist hervorgetreten, sicherte ihm eine breite Leserschaft, die er nie enttäuschte. Vrebms Tierleben in Volksausgabe. Der Verlag nm, Philipp Reclan fr. in Leipzig bringt soeben eine sechsbändig- Auswahl mit 150 Bildtafeln, von Karl W. Neumann bear- beitet, heraus. Diese Auswahl legt besonderen Wer, a>.' d u Charakter des Werkes als Volksbuch. Neumann hat d rauf verzichtet, die Bearbeitung der neuesten Werke der Orion: . ausgabe nachzuahmen. Man hatte dort alle Probleme der Tier- seelenkünde, für die sich Brehm einsetzte, den Resultaten d u neueren Forschungen zuliebe entfernt. Die Rcclamsche Aus gabe bietet diese Zeugnisse der Bvehmschen Persönlichkeit un gekürzt. Sie beruht auf der zweiten Auflage und behandelt Säugetiere, Vögel, die Kriechtiere, Lurche und Fische. Turgenjew über Tolstoi. Die Pariser „Revue Mondiale" veröffentlicht in ihrer letzten Nummer eine Reibe von bisher Unbekannt peMebenyn Briefen des russischen Romanschrift steller» Turgenjew, denen die Fülle der Bemerkungen, die hier der russische Dichter über Werke der zeitgenössischen französt. schn und russischen Literatur macht, einen ganz besonder pikanten Beigeschmack verleiht. Bemerkenswert ist besonder- da», wa» Turgenjew an seinen Freund Onegin über Tolstoi» „Anna Karenina" schreibt. „Ich habe „Anna Karenina" ge lesen," schreibt der Dichter, „und ich bin in meinen Erwartun' gen arg getäuscht worden. Bisher stecke ich noch im ersten Band, und ich weiß nicht, wa» die Fortsetzung bringen wird. Aber schon jetzt kann! tchs sagen, daß die Geschichte sehr manie riert, kleinlich und gerade herausgesagt, langwellig ist. Sagen Sie daS aber nicht weiter; denn man könnte glauben, daß hier der literarische Neid auf den erfolgreichen Kollegen auS mu spricht." Nach vier Wochen ergänzte er sein Urteil dann wie olgt: „Gewiß, Tolstoi ist ein ungewöhnliches Talent. Aber in der „Anna Karenina" hat ec sich, wie man hier sagt arg in dis Nesseln gesetzt. Schuld ist daran der Moskauer Ein^ich, »er Einfluß der slavophilen AdelSkrejs« der orthodoren Be»- chwestern, der Einsamkeit und der Mangel wirklicher künst- erischer Unabhängigkeit. Dieser zweite Band ist einfach anqweilig und ausgesprochen unbedeutend. E» ist nn Imymor."