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Auer Tageblatt : 21.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192501215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-21
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 21.01.1925
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W » Nr. 17 -eilagr zum Muer Tageblatt. Mittwoch, -en 21. Januar H lanzmtntsterium 2ml knis»Ile»«ng«n Oer lieiÄrvetbrmaer »er ar«s»m Znäesirk. Berlin, IS. Januar. In einer Präsidtalsttzung de» Retch-verbande» der Deutschen Industrie wurde Gehetmra» DutSberg einstimmig »um ersten Vorsitzenden gewählt. Er übernahm in der anschließenden Borstandssitzung sein Amt mit Worten de» Danke» für seinen Vorgänger Geheimrat Dr. Sorge. Die VorstandSstdung befaßte stch dann mit steuerpolt. tischen Fragen. Es wurde nach längerer Aussprache eine Ent. schließung angenommen, die vyn der bekannten Tatsache au», geht, daß die Vorauszahlungen auf Einkommen« und Körper» schaftssteuer 19L1 für große Teile der Industrie in keinem Verhältnis zu den tatsächlich erzielten Einnahmen und Gewin- nen stehen. Deshalb und mit Rücksicht auf die Klarstellung der tatsächlichen finanziellen Leistungsfähigkeit des Reiches, sowie zur Gewinnung einer sicheren Grundlage für die Borauszah- lungen 1925 sei eine unverzügliche steuerliche Feststellung der wirklichen Einnahmen und Gewinne de» Iah re«.1924 erforderlich. Die Entschließung verweist weiter auf die Notwendigkeit, bet zu hohen Vorauszahlungen entsprechende Rückzahlungen zu machen und bezeichnet es al» einen schweren Fehler, daß die bisher zuviel erhobenen Beträae von den Ländern und Ge. metnden, denen sie im wesentlichen zugute gekommen sind, in nicht geringem umfange unsparsam verwendet, sa, mitunter geradezu verschwendet worden sind, linier diesen Umständen fordert die Industrie die baldige Einlösung de» gesetzlich ge» währleisteten Versprechen». Im Anschlüsse an einen weiteren Vortrag de» stellver tretenden Vorsitzenden des NetchsverbandcS, Frowetl, über die Umgestaltung der Umsatzsteuer wurde eine Entschließung zum Finanzausgleich angenommen. Auch diese Entschließung vertveist auf die bedenklichen Folgen, die da- bisherige System, die Erträge der rohen Umlagen auf Einkommen- und Körper- schaftssteuer zn verteilen, gehabt hätte, und verlangt, daß diese Schäden baldigst beseitigt werden. Für eine grundlegende Form erklärt sie erst dann die Zeit gekommen, wenn eine wirk liche Regelung der Einkommensteuer erfolgt ist. dem eine Zusammenarbeit besonder» fördernden Gemeind» leben, läßt es erhoffen, daß auch diese Wahlen in ihrer gan- zen Bedeutung gewürdigt werden. E» ist von ausschlag gebender Wichtigkeit, daß wir Persönlichkeiten mit lebendigem christlichem Leben in diese Vertretung entsenden, und alle Glte- der der Gemeinde sollen stch ihrer Verantwortung hierfür be- wußt sein. Notwendig ist zur Ausübung de» Wahlrechte« die Eintragung in die kirchliche Wählerliste. Diese setzt Vorau« ein Bekenntnis zu dem Entschluß, in der Kirch« al« lebendi ge» und tätiges Glied mitzuwirken. ES kann nur al» ein Fortschritt begrüßt werden, daß die neue Ktrchgemeindeord. nung diese kirchlichen Pflichten klar und deutlich al» Gegen gewicht gegen kirchliche Rechte bezeichnet. , » » Weißbach bet Wtesenburg. Einbrüche. Nachdem.erst vor kurzem in das Matertalwarengefchäft von Anton Bauer etngebrochm wurde und den Dieben dabet außer anderem ein größerer Geldbetrag in die Hände fiel, trieben in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend voriger Woche im Niederdorf Einbrecher ihr Unwesen, tzetmgesucht wurden die Grund, stücke von Paul SMckert, Matz Kunz, Paul Mehlhorn, Gut»- besttzer E. Hahn, E. Badstübner und Hausbesitzer S. Pleul. In allen Fällen gelangten die Dieb« nach Aurschnetben ein« Fensterscheibe in» Innere. Den Gaunern fiel aber außer kleineren Geldbeträgen bi» zu 20 Mark nicht» in die Hände. S» wirdvermutet, daß zwei junge Burschen, die Tag» zuvor mit Gewürz im Orte hausierten, al» Täter in Frage kommen. Falkenstein. Mtlchketea. Die Bauern sind mit den Mtlchhändlorn Lier in einen Milchkrieg eingetreten. Die letz, teren fordern einen Preisabschlag von 2 Pfg. für den Liter; die Bauern wollen aber diesen nicht bewilligen und fahren von jetzt an die Milch direkt tn Wie Stadt an die Kundschaft zum Preise von 80 Pfg. für den Liter. Die Mtlchhändler verlan. gen 82 Pfg. Man ist gespannt, wie lange der Mtlchkrteg an hält. Mülsen St. Ricla». Amtsjubiläum. Bürgermeister Grimm beging da» 25jährige AmtSjubiläum. Mosel. Von Einbrechern hetmgesucht wurden in der Nacht zum 8. tw Mts. der Oberpostschaffner Walther, der Fabrikarbeiter Burkhardt und die Witwe Karch, hier. Bei Walther wurde ein Fenster zertrümmert und nach Ein. steigen in die Wohnung sämtliche Behältnisse durchwühlt. Gestohlen wurden hier sechs Rentenmark und für sechs bis sieben Mark Briefmarken zu 10 und 20 Pfg. Bei Burkhardt und der Witwe Karch ist nichts gestohlen worden, doch haben die Diebe hier ebenfalls eine Durchsuchung der Wohnungen vorgenommen. Anderen Tages wurden im Dorfoache in der Nähe des 'Karchschen Grundstückes ein Paar schwarze Schnür schuhe aufgefunden, die offenbar von einem Einbrecher her rühren und vor dem Einsteigen auSgezogen, dann aber auf der Flucht zurückgelassen worden sind. Chemnitz. Schwindeleien im großen. Don der Kriminalabteilung wurde ein hier wohnhafter 24jähriger Buchbinder festgenommen, der von einem hiesigen Kaufmann Textilwaren im Werte von hunderttausend Mark auf Kom mission erhalten und diese sofort zu Schleuderpreisen weiter verkauft hat. Außerdem kommt er noch in Frage, mehrere Geschäftsleute mit noch höheren Beträgen auf gleiche Weise ge schädigt zu haben. Leipzig. Gattenmord. Der 61 Jahre alte Gutsbe- sther Friedrich Morenz in Groß-Dalzig wurde tot in seinem Bett liegend aufgefunden. Die Leiche zeigte eine schwere Schußverletzung im Rechten Auge. Die 49 Jabre alte Frau des Getöteten, Hulda, wurde unter dem dringenden Verdacht der Täterschaft verhaftet und der Staatsanwaltschaft Leipzig zugeführt. >Am Donnerstag früh wurde der Gemeindevorstand von Grost-Dalzig durch den ältesten Sohn des Gutsbesitzers aus dem Bett geholt. „Er möchte doch einmal mitkommen, es sei etwas passiert." Beim Betreten des in der ersten Etage des Gutshanses gelegenen Schlafzimmers fand der Vorstand den Gutsbesitzer Morenz tot im Bette liegend vor. Blut rie. selte aus dem rechten Auge, das eine'schwere Schußverletzung zeigte. Die Ehefrau des Toten befand stch in ziemlicher Auf regung. Der Arzt Dr. Matthes aus Bösdorf wurde sofort be nachrichtigt. Er konnte nur den Tod des Gutsbesitzers, hev- beigeführt durch einen wohlgezielten Revolverschuß ins rechte Auge feststellen. Inzwischen war auch Amtsgerichtsrat Bell- mann in Zwenkau benachrichtigt worden, der.-mm stt» «Hm Ermittelungen und daD BerhHr der Anui üvrenH A-rniWW» :n künftig die wie lohnsteuer- Bet der Ein- WÄ dabei "herau-gekommen ist, darüber wird ftrea-M GM schweigen beobachtet. Jedenfalls steht aber soviel fest, dW ; Frau Hulda ihren Gatten erschossen hat. V« wir- gemutmaßt Ä man bekannt- scheinlich nicht ruerermäßigun- ld. »nuar 1S2b. ehr» und »er, bahn sucht den Sie trägt sich !etzr nach Kräf- ind auch Richt haftsfahrten zu agen beliebiger i und Rückreise r Bündeln den Mtndestteilneh- :n oder 400 in Aug kann aber t Wagenklassen »meter etwa l2 mg der Gesell- der Ausgangs- e mit gemein- einsamer Rück, erden die Vor. on ganz ande. »altungSsonder- besondere dem tfernten Zielen Heren Wochen- nn Sonnabend an Extrazüge Ganzen. Im portsonderzüge md mit der den Fahrpreis gewährt wird, an die stattge- christliche El. bend im Bür» ittelpunkt ein md der chrisd- :ist in der Er les Abends ist -stellt worden, nstspiel, erzge- kvorträge her- >end viel An in Besuch des- ,angene Nacht dem er sich in Gegen 3 Uhr mit Hilfe von :dnungspolizei Sofa liegend it ist in eheli- wister wegen lsruhe. rten Sachsen» rühlingsboten, ihr Eintreffen auS Dttters- icm folgende Magdeburg", hen drei Per- liche Gebäude b einer bs- m. Als Enr- lde Vorschüsse Unternehmen i bisher die rden. Henry t nichts mehr i bisherigen, Demker, Paul t, am Sonn ganzen Reich Weltkrieges zu Klage bisher ag der Feier sitz der Präst- lrsorge e. V. ehörden der er kultureller ir Mitteilung gen falscher Nerkmale der d im Stein schmäler äl tst da» Pa getönt. Der klebte Fasern die Fasern haft nachge- m kleineren tergrund der ndern abge- arbe (grün- lrosette nur re» Fäk- der ersten befindliche Latz sie'die Tat in einem Anfall von Eifersucht buumaeu HG Z Andererseits wird aber auch angenommen, daß di» Fran M , § geistiger Umnachtung zum Revolver gegriffen und den IM ltchen Schuß abgefeuert hat. Frau Morenz ist fest etwa zh , Jahren krank und bettlägerig. > Ylbha. Ehrenzeichen im Dtsnft« der «üchk sten liebe. Im Auftrage de» Direktorium« de» Land«»»«- - eine« vom Moten kreuz wurde eine Anzahl Mitglied« der 1 hiesigen «Freiwilligen SanttätSkolonne da» trcmbäre Ehren zeichen nebst Urkunde al« Anerkennung für langjährig« Diensh letstung verliehen, und »war Malermeister Paul Auerbach Elektromonteur Arthur Tarlowitz, Spinneretarbetter Alfred Frenzel, HtlfSmetster Paul Liesst, Werkstattqjpedtent Karl Böttcher au» Flöha, Tüllweber Paul Wunderlich, Villar Hof mann, HilfSmetstep Ernst Höhn, Tischler Paul Thiel« mid Glaser Emil Jäger. Die Auszeichnungen wurden den Ge» nannten anläßlich der letzten Uebung durch den kolonMnarz» Dr. med. Azt, ylüho, vor versammelt« Mannschaft überreich«. Meißen. Städtische». Nachdem d« Einspruch d« ytnanzdrzernenten der Stadt gegen die Durchführung, d« kostenlosen Totenbestattuna vom Vtadtvrrordnetenkollegiu« abgelehnt worden ist, hat der Rat mit Stimmenmehrheit be schlossen, die Entscheidung der Gemetndllamm« herbeizufüh ren. — Der Rat beschloß den Neubau eine» Stechen, und Kinderheim». Die Mittel sollen auf dem Anletheweg beschasft werden. vautzen. Der Deka« de» Domfttste» Bautzen gestorben. Im Alter von 74 Jahren starb in Bautzen nach längerer Krankheit der päpstliche Protonotar und Dekan de« Domstiftes Bautzen Jakob Scala. In den Jahren ISIS und 1914, während der Krankheit und nach dem Tode d« Bischof» Schäfer, vertrat der Verstorbene al» Senior de» Bautzener DomsttfteS diese» in der früheren Ersten Stände- kammer. Zittau. Seltsames Verkettung von llm> ständen. In Bensen verpaßte ein Einwohner au» Fran- zenthal den Zug. Auf dem Heimwege gewahrte er mehrere Männer am Ufer de» Polenzflusse« in groß« Aufregung. Im Wasser sch deinen Frauenkörper treiben. Rasch env- schlossen sprang er in den Fluß und brachte die bereit« bewußt lose Frau an Land. Sofortige Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg. Der Retter eilte aber, ohne diesen erst abzuwav- ten, nach Franzenthal, um sich in trockene kleid« zu werfen und Leute zum Transpott der Frau zu holen. Al» er zurüL kam, mußte er sehen, daß Pie Gerettete, die « anfänglich iw, folge seiner Kurzsichtigkeit und da da» Gesicht der Frau im eiskalten Wasser blau und aufgedunsen war, nicht erkannt hatte, seine — eigene Schwester war. Vera. Verbrannte» Auto. Auf der Leumnitz« Straße verbrannte da» Auto einer hiesigen Autoverleihanstalt. Der Wagen, in dem stch nur der Chauffeur befand, blieb plötzlich stehen, weshalb sich der Führer nach außen begab, um ! den Motor wieder anzukurbeln. In diesem Augenblick schlug eine Stichflamme aus dem Auto heran» und im Nu stand der ganze Wagen in Flammen. Da kein Wasser in der Nähe war, mußte der Führer, ohne eingreisen zu können, da» Auto völlig ntederbrennen sehen. / Aus Stadt und Land. Au«, 20. Januar 1925. Finsternisse 1925. Im Jahre 1925 werden zwei Sonnen- und zwei Mondfinsternisse stattftnden. Die erste Sonnenfin sternis findet am 24. Januar statt, die total ist und stch über Westeuropa erstreikt. Beginn: 1,^1 Min., Ende 6 Uhr 6 Min., die zweite Sonnenfinsternis findet, am 20./21. Juli statt, sie wird ringförmig sein und am Stillen Ozean sichtbar werden. Beginn: abends 8 Uhr 3 Min., Ende: 1 Uhr 33 Min. morgens. — Die erste MondftnsterntS ist eine Partielle, sie ereignet stch am 8. Februar. sSie dauert von 9 Uhr 9 Minuten abends bis 12 Uhr 15 Min. morgens. Der Mond wird bis zu drei Vier, tel des, Durchmessers verfinstert. Auch die zweite Mondfinster nis ist eine partielle. Sie geschieht am 4. August von 11 Uhr 27 Min. vormittags bis 2 Uhr 18 Min. nachmittags. Sie ist bei uns nicht sichtbar. Erholungsheim „Jägerhof" des deutschen Beamtenbundes. Das vom Landeskartell Sachsen des Deutschen Beamtenbundes eingerichtete Heim Jägerhof in Rehefeld ist am 11. Januar 1925 mit einer schlichten Feier der Benutzung übergeben wor den. Das Hauptgebäude nimmt erholungsbedürftige Bundes mitglieder und deren Angehörige zu längerem Aufenthalte auf, während das Nebengebäude den Wanderern und Sport lern unter den Bundesmitglicdern zur Verfügung steht. In beiden Gebäuden sind besondere Speise- und Aufenthaltsräume vorhanden. Das Heim ist das ganze Jahr geöffnet und wird zu jeder Jahreszeit einen angenehmen Aufenthalt und vorzüg- liche Bewirtung bieten. Anfragen und Anmeldungen sind ausschließlich nn die Geschäftsstelle des Landeskartells Sachsen des Deutschen Beamtenbundes, Dresden, Antonsplatz 1, zu richten. Kirchliche Wahlen. Bis zum 1. März muß eine Hälfte der gegenwärtigen Glieder der Kirchgemeindevertoetungen nach der neuen Kirchgemeindeordnung neu gewählt werden. Das immer mehr erwachende Verständnis der, tätigen Mitar- Veit aller Gemeindeglieder am kirchlichen Leben, vor allem an Aunst und WissenÜchasl Frühzeitige Operation heilt sicher Iven streb Zu der viel erörterten Frage über die Vtzeilyn ses hat soeben vor einer Versammlung bei» „Vep Wissenschaftler" der Universität Leeds Sir-gierst Han, der berühmteste der englischen ChtrurgeHv, da griffen. Seine Ausführungen verdienten schoM hervorragenden Stellung, die Sir Berkeley Moxs^ medizinischen Welt einnimmt, Beachtung. Er gn, dere als Weltautorttät in allen Fragen der Uniert gie, und seine Klinik wird zu Studienzwecken vo aus aller Herren Länder besucht. „Nichts ist sichere - -an lev / 1 i r> Der Sieger. Roman von Marie Stahl. ^merür. Oopyriztit 1,1t. Suresm 51. l.lnclte, Dresden 21. <77. Forttehung.t Dieser Brief brachte Wilderich noch einmal um sein so schwer errungenes Gleichgewicht. Er glaubte gewapp net zu sein, doch er wurde schwach. Was galt ihm sein Erfolg, sein junger, glanzvoller RiHm, die Anerken nung der Besten? Die Arbeit sank zum leeren, freud losen Frondienst herab, die Muse war ihm nur eine Fratz«, .der Tempel der Kunst nur ein kalter, finsterer Kerker. Seine Seele lag im Staube und schrie nach WeibeSliebe, nach dem Weibe au» Fletsch und Blut mit lebensfreudigen Sinnen, nach dem Frauenherzen, zu dent er mit Othello sprechen könne: hier ist mein Reiss- ziel- mein Ankerplatz, die fernste Geemark für mein ruhend.Schiff! — Wohl gab eS Überall Frauen und LtebeSgenuß, aber sein eigensinniges Herz.kannte nur die eine, neben der ihm alle anderen zum Ekel wurden. Rur diese eine entflammte ihm Herz und Seele, wie e» auch nur einen Ort auf der Welt gab, der ihm echte- Heimatsgefühl erweckte, da« war Mahlow und, nur al» Erinnerung an Mahlow, TovaS Heim. Sr hatte einmal von einer sehr edlen Pferderasse gelesen, die äuSstarb, weil der Hetzte überlebende Sproß keine Gefährtin au» Hinern anderen Stammbaum aner kennen wollte. Sollte nicht vielleicht ein Künstlervoll- blut Ähnlich organisiert sein köttnen? wie dunkel und unerforscht war doch dem Menschen noch da» eigene Seelengebtet der Wechselbeziehungen zum anderen Geschlecht in Liebe und Abneigung! Hier war die Terra ineognita, deren Untiefen noch nie au-- gelotet wurden und durch deren pfadlose Dickicht« noch kein Sterblicher gedrungen. Es half kein AufbüuMen, lein« Philosophie dagegen, er Mußt« sich damit «-finden, daß «in kleine», törichte» Wüschen, «in unratsa» Mschstpfchm vhme Pgrstchm mrd ohne Herz für ihn, seine Tage zur Qual und seine Rächte zur Marter macht«. Und daß sie ihm di« Freud« an seiner Arbeit und Kunst nahm. Noch einmal wandte ihm di« göttliche Muse ver ächtlich den Mücken ob seiner Schwachheit und erst nach verzweifeltem, wochenlangem Ringen hatte er t-ve.Gunst zurückerobert. . ' i ! . i > l i » An Tora schrieb er: „Wenn du meinen Rat und Beistand brauchst in Gestnen» Angelegenheit, wend« dich immer an mich, doch, sonst schreibe mir nicht» mehr darüber." > j , > ES war an einem schönen Sonntag iM Juni, im Hofgarten in München gab «» NachmittagSkonzert. AU« Tische unter den Linden, deren junge» Laub nach<eini- gen Regenhuschen so blank und lustig auSscch wie frisch lackiert, waren dichtbesetzt und in den Zswischengängen fla nierte die elegante Welt, die sich Hier Rendezvous gab bet Kaffee, Schokolade und Kuchen. Man genoß die Pause zwischen der Saison ^und dem Aufbruch in Vie Sommerfrischen und fand sich, hier noch einmal.voll zählig zusammen. Wenn die Musik schwieg, glich fda» Stimmengewirr dem Summen und Surren xtne» un geheuren Bienenschwarm» »md man stattet« stch gegen seitig an den Tischen Visiten ab. Tora und Gesine saßen Mit «einigen befreundeten Tvmen au» der Gesellschaft zusammen und Gesine war lieblich anzusehen im Hellen FrWltngSgewand, .einen Kranz wilder Mosen auf dem großen Schäferhut. - Sin wenig verträumt und abwesend gingen ihre Augen ost in die Fern« oder sie überflogen suchend die Meng«, bi plötzlich ein Heller Schein über ihr Gesicht zog. Gleich darauf nickte sie grüßend. Gabler und Je-ka Pesch«? waren Vvrbeigegangen. Gabler, wie immer, auffallend, alle Blicke aus sich ziehend, immer der schütte elegant« Mann, im großen.Stil der neuesten vornehmen Herren mode gekleidet, di« er ohne Geckentum zu Sagen der« Hund, .und in Haüsuul Ißi-M hi» aü»D schend« Sicherheit de» voml Publikftm verwöhnten* Lieb lings. Seine Begleiterin stand Hm ylcht nach. Ein« de zent« Einfachheit schien sie auszuzeichnen, die jedoch ausgesuchte» Raffinement war, so daß ihre Grfcheinung höchst apart und reizvoll wirkt«. St« fetzten sich an ein Tischchen ft» der Müh« und es dauert« nicht lang«, Li» Gabler kam, Lora And Ge sine zu begrüßen und dann ging Gesine «ft Ilhch »U Fväuletn Peschek. Sie sagten, st« wollten ei» wertig flanieren. ! < . Gesine begrüßte di« Sängerin sehr herzilich, poch Je-ka Peschek schien heul« nicht bet Sanne. Bet d« Aufforderung zum Spazierengehen verzog ste da» Ge sicht. ,Mr haben un» ja eben erst hingesetzt i" de- merkte sie verdrießltch. „Ich dacht«, St« hätten Lust MM Gehen, vet! SW vorhin sogar nach dem.Englischen Garte« wallten" wandte Gabler ein. „Nun ja, aber jetzt habe ich keine Mst. Gehen Ste nur MU Fräulein von Hünecken, ich hleiLe hier sitzen," war di« unfreundliche Antwort. „Nein, jda bleiben wtr auch hier," sagt» Mesftw. Gabler fügte sich, er bestellt« Melange und Kuchen und legt« Jeska das Beste den Teller. Und « War so bemüht, sie auWhettern, -atz er sogar veraast, G», sine von dem Kuchen anMtete». Sie nahch stch.^-lbft ein Stück und sagte lachend ohne jede EmpfindÄchheUr < „Nun ess« ich gerade lftuhxn, wenn St» ihn Mi« auch nicht gvnnen." ! i i i ,L. Vitt«, lch WM Sie nicht berauvtzn," Mr SeHa ohn« jeden Grund gereizt ans und.schob ihr den gangen Teller vtn.' 1 I ! < i ! I i Gabler wurde Verstimmt. ,Hch stacht», SU HAM» schon mft Ihrer Frau Mama Kaffte «tmnftn." end« dteSsährtgen ruar, veran- elische Frau- e weibliche schuldigte er sich. Setzt gtng auch »in Matten finenß Gesjcht, stochet« schwieg. Wh» ! der an zu spiel«» jchlechw Hanna ZWstatz IHUn HMGa gvar G»- i MM».
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