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Auer Tageblatt : 22.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192501225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-22
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 22.01.1925
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Nr. 18. «uer Lageblatt und «»zeig« für da» EqMr-r. Donnerltag, dm ÜÜ Januar 18»». »örgeschlag« war. Mr fragen, ob man nicht durch Verband- lungen etwa» hätte erreichen können. Dr. Stresemarm scheint aber in der letzten Zett so stark mit tnnerpoltttschen Partetprob« leme» Seschästt-t gewesen zu sein, dich er darüber sein eigent liche» Ressort vernachlässigt hat. (Sehr wahrl bet Ken Soz.) Wr Sozialdemokraten bedauern die Fortsetzung der Besetzung und die Art, wie sie verfügt wurde, ohne dak uns die Verseh« lungen tm Einzelnen mttgeteilt wurden. Wir warten die offizielle Note ab. Anderseits darf man aber nicht von vorn herein alle Beschwerden der Alliierten für unbegründet erklä ren. (Unruhe recht».) Tatsächlich ist der Entente ein Borwand für ihr vertragswidriges Vorgehen geliefert worden durch den kindischen Unfug, der mit den Ze ttfrei Willi, gen bet der Reichswehr getrieben wurde. Das durfte der ReichSwehrminlsier nicht dulden. (Lärm recht». Abg. Henning (Nat.«Soz.) ruft: „Kriegen Sie diese Rede von Frankreich bezcchlt?" Abg. Breitschetd ruft gegen den Abg. Henning: „Sie Lump.* Biele sozialdemokratische Abgeordnete rufen Henning dasselbe zu. Auf eine Frage des Präsidenten Loeb« bekennt sich ALg. Henning zu seiner Frage. Er erhält dafür einen Ordnungsruf. Auf sein Verlangen erhält auch Dr. Breitschetd einen Ordnungsruf. Er antwortet darauf: „ES tut mir leid, aegen die Ordnung des Hause» verstoben zu haben, aber wenn derartige Fragen an einen gerichtet werden, w kann man nicht in parlamentarischen Formen antworten." Beifall link») Der Redner warnt dringend vor einem Zoll krieg mit Frankreich. Gr würde das Kabinett Herriot ge fährden. (Abg. Henning (Nat.-Soz.): „Jetzt redet er schon wieder für Frankreich!") Au» diesem Ruf spricht einfach völli ger Mangel an Intelligenz. Ihne« wär» freilich «in Kabinett voinrare lieber al» ein Kabinett Herriot. (Sehr gut links.) Wir wünschen volle Aufklärung und Ver folgung der jüngsten Ftnanzskandale. Der große Api. parat aber, der tm Falle Barmat aufgeboten wurde, in Ver. btndung mit der eigenartigen Information der Presse erweckt den Anschein, al» wolle man hier die Republik kompromittieren, wie man in den: ganz unmöglichen Magdeburger Urteil den Reichspräsidenten herabsetzen wollte. Wenn Mitgliedern un serer Partei irgendetwas nachgewiesen werden kann, so werden wir unser Haus reinzuhalten wissen. Sie aber (nach rechts) sollten gefälligst vor ihrer eigenen Türe kehren. Wir brauchen nur an die Skandale aus der Kaiserzeit zu erinnern, die Lasker einst aufgedeckt hat. Dr. Luther verlangt von uns, wir sollten ihm glauben, daß fein Kabinett für die Hebung der Kaufkraft der breiten Massen wirken will. Er denkt wie sein großer Namensvetter an die Seligkeit durch den Glauben. Wir bewilligen aber nur die Seligkeit durch gute Werke (Heiterkeit), und die können wir von den Männern dieser Regierung nicht erwarten. Herr v. Schlicken, der jetzt Finanzminister ist, hat vor einem Jahre als Staatssekretär den Reichsarbeitsminister in einem Schreiben aufgefordert, auf die Schlichter im Sinne einer Herabsetzung der Löhne einzuwirken (hört, hört! links: Reichs, kanzler Dr. Luther: „Das war ein Teil der Maßnahmen zur Sicherung der Währung!") Wir können zu diesem Kabinett nicht das Vertrauen haben, daß es die in der gestrigen Kanzlererklärung gegebenen Versprechen einlöst. In dieser Regierung sitzt Dr. Geßler, der Wehrminister von iglest zu Ewigkeit (Heiterkeit und Beifall). Neben diesem ganz zweifellosen Republikaner sitzen so zweifellose Mo- Men wietSchiele, von Schrieben und Dr. Neuhaus. Neuhaus hott jetzt als Minister den Eid auf die repuolika- Verfassung geleistet, den er einst als Staatssekretär ver- rr hat. Pf-Kris ist ihm eine Messe wert, ihm ist es einen st die Rep Lrblik wert, wenn er in eine Regierung ein- 'ann, die» zu betrachten ist, als eine Etappe auf dem mr MonnFrchie (Zuruf rechts: „Gott sei Dank!", große mg linkr/^ und Rufe: „Jetzt haben Sie sich verraten!") ' ist ^allerdings die beste Charakteristik des Kabinetts -erden diesem ausgesprochenen Rcchtskabinett in schärfster Opposition gegenüberstehen oen gemeinsam mit den arbeitenden Massen außerhalb rlamentS alle Kräfte aufbieten, um es durch eine re- mische Regierung zu ersetzen." (Lebhafter Beifall bei Sozialisten.) Präsident Loebe teilt mit, daß von den Teutschnationa- leä,*der Deutschen Volkspartek, dem Zentrum (!), der Bayeri sch«! Bolkspartei und der Wirtschaftspartxi ein Antrag ringe- gangen' sei: „Der Reichstag billigt die Erklärung der Reichs- regierung." Bon den Sozialdemokraten und Kommunisten sind An träge eingegangen, in denen der Regierung das Mißtrauen des Neich-ttkge» auSgesprocheu wird. fibg. Graf Westarp (änatl.) erklärt sich bereit, den Antrag auf Billigung der RegterungS- erklärung anzunehmen, um der Regierung es so zu ermöglichen, die Geschäfte des Reiches zu führen. Wir haben dem Eintritt von Parteimitgliedern und dem eines Fraktiousmitgliedes in das Kabinett zugestimmt: Leicht ist uns dieser Entschluß nicht gemacht worden (Lachen links), es war nur durch weitestes Entgegenkommen von unserer Sette, durch schwere Opfer un serer Ansprüche möglich (erneutes Lachen links). Es ist ein Anfang, ein erster Schritt, ein Versuch, keine endgültig be, friedigende Lösung (großes Gelächter links). Der jetzige An. teil an der Regierung entspricht nicht der Tatsache, daß wir die weitaus stärkste Regierungspartei sind (Lärm links). ES wäre richtig gewesen, wenn die Regierungsparteien das Ver trauen in unzweifelhafter Form ausgesprochen hätten. Wir hätten ein direktes Vertrauensvotum gewünscht im Einklang mit dem Reichskanzler und der Deutschen Volkspartei. Leider hat sich das Zentrum dielem Gedanken versagt. Wenn damit durchaus eine losere Verbindung zum Ausdruck gebracht wer den soll, so nehmen wir das gleiche Recht für uns in Anspruch, nicht voll gebunden und verantwortlich zu sein (Aha-Ruse links.) Politisch legen wir den entscheidenden Wert darauf, haß auch die anderen Parteien ebenso wie wir, die Annahme der DilligungSformel in voller Geschlossenheit aussprccheu. (Hört, hört!) OS damit die Sicherung der Regierungsvcr- hältnisse wirklich gewährleistet ist. wird die Zukunft lrweisen. Sie wird aufs schwerste gefährdet sein, wenn nicht auch in Prenßen der Einfluß der Sozialdemokratie ans di« Führung der Geschäfte aushört. (Lebhafter Beifall recht-, stürmische Aha!-Ru>e der Sozialisten.) Der Redner erklärte dem Zentrum, daß i. «n Vertrauen In die HllltblNckett und Brauchbarkeit diese- RegterungSzusam- mrnschlusse» im Reich wesentlich davon abhängen würde, ob das Zentrum in Preußen an dem Bündnis mit Braun und Severtng festhalten wolle. (Bewegung und lebhafte Unruhe.) Auch sachlich bedeutet eine sozialdemokratische Regierungsg«- iwalt in Preußen schwerste Hemmnisse für die von der neuen Regierung beabsichtigte sachliche Arbeit im Reiche. (Großer Lärm links, Beifall rechts.) Nur der Umstand, daß die Deutsche Volkspartei in Preußen Schulter an Schulter mit den Deutschnationalen stehe, habe es diesen überhaupt erst er. mögltcht, am Kabinett Luther teilzunehmen. Sie hätte damit eine Pflicht dem Vaterland gegenüber erfüllt, das unbedingt eine handlungsfähige Regierung brauche. Kein Politiker zweifle daran, daß nach der Aufdeckung des Korruptions- sumpfeS eine Neuwahl für die Linke endgültig vernichtend sein würde. (Lebhafter Widerspruch be: den Sozialisten.) Die be vorstehende Reichspräsidentenwahl werde diese Voraussetzung bestätigen. Die nationale Bewegung müsse auch in Gesetz gebung und Verwaltung den gebührenden Einfluß erhalten. Die Deutschnationalen würden weiter kämpfen, uin zu voll kommeneren und besseren Ergebnissen zu gelangen. Der In- halt der Regierungserklärung ermögliche den Deutschnalionn- len die Billigung, obwohl ausgesprochen werden müsse, daß sie manche Konzession an die Linke enthalte, die besser unterblie ben wären. Begrüßenswert sei der Entschluß, der für die Deutschnationalen maßgebend war, endlich zu sachlicher Arbeil zu kommen. Wenn die Sozialdemokratie die Unabhängigkeit wahre, könne der Reichstag durchaus sachliche Arbeit leisten. Begrüßenswert sei auch da- Bekenntnis zur christlichen Grund lage unserer Kultur (Beifall rechts), mit eisernem Besen müsse Sauberkeit und Reinheit de- öffentlichen Lebens wieder hergestellt werden. Zu den Aufgaben des Innenministers ge höre besonder» die bester« Beachtung der föderalistischen Rechte der Bundesstaaten und die Befreiung und Förderung der Vaterländischen Be wegung. (Lebhafte Aha!°Rufe links.) Bei den finanziellen und außenpolitischen Aufgaben sei Vorsicht am Platze, um nicht erneut die Krise einer Kreditinflation herbeizuführen. Ohne Festigung der ganzen Volkswirtschaft und ohne Beseiti gung der Fehlbeträge in der Handels-, Zahlnngs- und Vinnen wirtschaftsbilanz seien gesunde Verhältnisse nicht zu schassen. Der Redner skizzierte dann die Aufgaben des neuen Kabinetts: eine gesunde Agrar- und Mittelstandspolirik, Schaffung einer Steuerreform usw. Zur Regierungserklärung über die Ar beitszeit könne endgültig praktisch noch nicht Stellung genom men werden. Auch zu den übrigen von der Regierung ange kündigten Gesetzentwürfen behalte sich seine Fraktion die Stellungnahme vor. Der Redner kritisiert dann die bisheri gen Handelsvertragsverhandlungen, in die man mit völliger Planlosigkeit hineingeschlittert sei. Das Versäumte müsse hier nachgeholt werden. Der Redner fordert, daß der innere Markt nach Bismarckschem Muster durch Schutz- und Ausgleichszölle gestärkt werde. Die Lasten des Londoner Abkommens bezeich net der Redner als unerfüllbar und unerträglich. Die Regie rung müße die nötigen Aenderungen des Abkommens durch setzen. Die Nichträumung der Kölner Zone sei ein Rückfall in die Sanktionspolttik. Die deutsche Note hätte die Verletzung deutschen Rechts noch klarer und erschöpfender darlegen müs sen. Die Entwaffnungsfrage sei für die Alliierten nur ein Vorwand. Der Redner verweist dann ans den neuen Rechts bruch im Osten und fordert Gegenmaßnahmen der Reichsregie rung. Das Handelsprovisorium mit Frankreich werde so lange nicht zustande kommen, als die Franzosen bei ihrer Haltung bleiben. Ein Aufnahmeantrag in den Völkerbund dürfe keine Wiederholung des Schuldbekenntnisses bringen. Für die amtliche Widerrufung der Kriegsschuldlüge würden die Deutschnationalen allen Einfluß einsetzen. Der Redner er klärt sich zu gemeinsamer Arbeit mit den anderen Regierungs parteien bereit, obwohl Regierungsgemeinschaft noch nicht völlige Gesinnungsgemeinschaft zu bedeuten brauche. Selbst verständlich müsse die Verfassung anerkannt werden, selbstver ständlich werde keine Aenderung durch Gewalt beabsichtigt. Zu begrüßen sei die Regierungserklärung aber, daß eim- Nachprüfung mit dem Ziele der inneren Gesundung erfolgen soll. Dabei müße besonders das Eigenleben der Länder be achtet werden. Auch auf dem Gebiete der äußeren Politik müsse man an den alten Grundsätzen und Zielen sesthalten. AKg. F-Hrenboch (Ztr ) verliest gine Erklärung seiner Fraktion, in der es Heißt: TkS Zentrum verfolgte immer das Ziel, alle zu. '-erant- wortlicher Politik und Aufbauarbeit auf dem Boden der 1 bisher bestehenden RetchSoerfassung bereiten Kräfte zu praktischem, politischen Zusammenwirken heran'uziehen. ! Diesem Ziele diente sein Eintreten für den Gedanken der Volksgemeinschaft und für die große Koalition. Diese Möglichkeiten sind vorerst zunichte geworden. Unter diesen Umständen müßte die Fraktion versuche», ihre Politik auch im Rahmen einer „MinderheitSregierung" zu verwirklichen. Das Resultat der letzten Wahl müßte, rein sachlich gewertet, auch.heute noch für eine Politik der Mitte oder der großen Koalition ein« tragbare Mehr heit ergeben, wenn alle diejenigen, die diese Politik bis- ! her unterstützten, daran festgehalten hätten. Im Gefolge der Aufkündigung der Koalition durch die - Deutsche f Volksparret sind aber alle Bemühungen des ReichSkanz« . lerS Marx gescheitert. Angesicht» der Gefahren einer i weiteren Hinausschiebung der Krise hat die Fraktion aus politischen Erwägungen heraus sich den opfervollen . Entschluß abgerungen, un'er Vorbehalt aufmerksamster Prüfung der künftigen Politik und unttzr Ablehnung jeder fraktionellen Gebundenheit in eine persönliche und besch änkte Beteiligung im neuen Kabinett einzuwilligen. Die im gegenwärtigen Kabinett verwirklichte Ent lastung entspricht nicht den grundsätzlichen und iMäch- lichen Anforderungen, die an eine auf Trauer berechnete Regierung gestellt werden müssen. Die Fraktion tritt in diese neue Regierung-Periode ein mit ernster Sorge für die weitere Gestaltung der Geschicke Deutschlands, be sonders angesichts der ernsten «nß,«politischen Lag«. Ter Amtsantritt der neuen Regierung wird besonder» im < besetzten Gebiet mit wachsamer Sorge betrachtet. Die Bevölkerung erwartet, daß man ihr vermeidbare Kämpfe erspart. Die Fraktion erwartet, daß der neue Reichs kanzler den bisherigen außenpolitischen Kurs beibehält und daß die realpolittsche Einsicht de» neuen Kanzler fich durch kein« kräftig« Gruppe seine» Kabinett» in einer Weise abdvängerr lasse» wir», in der tat» jhm! sachlich nicht «chr zu svlgen vermögen. Da» gttt nicht nur für bi« Außenpolitik, sondern auch Mr unser» Vor aussetzungen verfassung-rechtlicher, wirtschaft»- und staat-politischer, sdwte kulturpolitischer Art. Dem Lhrri- stentum muß al» überragende Kulturmacht der gebüh rende Einfluß «ingeräumt werden. Unbedingt erforder lich ist die Verabschiedung de» Reichsschulgesetze- und die Aufrechterhaltung de» Bekenntni-schulwesen-. Die Fra», tton wird die Regierung nach ihren Taten beurteilen. (Beifall tm Zentrum.) Ab«. Dr. Scholz (v. Bp«i begrüßt da» Zustandekommen der neuen Regierung. Etz müßte endlich mal eine verantwortlich« Regierung Zu standekommen, die über eine Mehrheit verfügt. (Wider spruch links.) Auch die Bolkspartei betrachtet -a» jet zige Kabinett als eine Etappe. Auch sie werde zunächst die Taten der Regierung abwarten. (Lachen links.) Da bedeute kein Mißtrauen. Die Bolkspartei könne der Re gierungserklärung in fast allen Punkten xückHaltlo» zu stimmen und habe zu den Ministern das volle vertrauen, daß sie ihre Pflichten erfüllen werden. ,ES dürfe nicht Gepflogenheit de» Reichstage» werden, einzeln« Regie- rung^Mitglieder, die ein ehrenwerte» veamtenleben hin ter sich haben, hier mit Mißtrauen und lebhafter Ge- hässigkeit zu Empfangen, wie da» Breitscheidt getan hat. Die Deutsche BollSpartet werde auf dem.für richtig «. kannten Weg bleiben. Der Redner «Hebt Einspruch gegen di, «eiter, !v«s,tz«ng Köln«. Er fordert d.ann «in« Htnaufsetzung de» wahlfähigen Wl- ters, Hebung der Produktion, Beschränkung per 'Ein fuhr und Vermehrung der Ausfuhr, Wiederaufnahme des Zinsendtenste» der öffentlichen Anleihen, Erhöhung der Aufwertungsprozente unter Ausschluß der Jnfla- tions- und AufwertungSgewtnnler. .Bon der Regierung erwarte man ein« gesunde national« Realpolitik. Der Redner wendet sich gegen da» so ost mißbrauchte Wort vom Bürgerblock und erklärt, wir. kennen keinen Unter schied zwischen Bürgerschaft und ÄrbeitertuM, wir ken nen nur Deutsche. .(Lebhafter Beifall.) Abg. Fra» Golk« (Kom ) bezeichnet di.- heutige Rede de» Grasen Westarp al« of fenes Bekenntnis zur Ntonarchie, während Luther sein wahres Spiel verschleiert habe. Die Redner wirft den Sozialdemokraten vor, sie.seien die Ursache dieser Re gierung. Als di« Rednerin von einer deutschen Zucht hausregierung spricht, wird sie zur 'Ordnung gerufen. Darauf vertagt da» Haus die wettere politische Aus sprache auf Mittwoch. Ter Gesetzentwurf über daS Reichsschiedsamt wird noch angenommen. Nächste Sitzung Mittwoch 2 Uhr: Fortsetzung der politischen Debatte. — Schluß KV» Uhr. Paris zu »en Erklärungen vr. Luthers. Zurückhaltung «ud Mißtrauen. Parts, 20. Jan. Zu der Regierungserklärung Nr. Luthers nimmt nur ein Teil der Morgenpresse Stellung. „Echo de Paris" nennt sie farblos. Marx, Hermann Müller und Wirth hätten seinerzeit dieselbe Sprach geredet. DaS Blatt weist darauf hin, daß Luther Vie Geschäfte in einem Augenblick übernähme, wo die wirt schaftliche Lage Deutschlands sich, fortschreitend bessere, was selbstverständlich die Aussichten des Kabinetts auf erfolgreiches Wirken beträchtlich erhöhe. Aus diesem Grunde wäre es angezetgt, mit Voraussagen über die Lebensfähigkeit des Kabinett- Lu her vorläufig zurück, zuhatten. Es sei zu bedenken, daß das Kabinett Cuno sich acht Monate lang habe halten können. Alles wird von der einen Tatsache beherrscht, so schreibt der Ber liner Vertreter des Blattes, daß die deutschen Reaktio näre am Ruder sind. Es ist aber nicht anzunehmen, daß sie zu einer allgemeinen Offensive auf dem Gebiete dec auswärtigen und inneren Politik ausholen werden. ES kann sogar der Fall etntreten, daß das neu« Kabi nett sich versöhnlich zeigen wird, um die Sympathien des Auslande» zu gewinnen. Vielleicht wird sog« Staatssekretär Trendelenburg Anweisungen erhalten, di« den Fortgang der Wirtschaftsbesprechungen ermöglichen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß die meisten Blätter übereinstimmend einen Beweis Mr die Versöhn lichkeit der neuen deutschen Negierung in der Fortfüh rung der Wirtschaft-Verhandlungen erblicken würde». — „Oeuvre" steht dem Kabinett Luther noch immer miß trauisch gegenüber. DuS Blatt -rklärt, man werd« Lu ther nach seinen Handlungen beurteilen müssen. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die franzv» stsche Presse zu der neuen deutschen Regierung.eine ab wartende Haltung etnzunehmen scheint. Di« Londoner Pr,sse. London, 20. Jan. Die englische Presse bringt aus führlich die Erklärungen Dr. Luthers tm Reichstag, ent hält sich jedoch noch jeder Meinungsäußerung. Nur die „Tully Mail" kann nicht umhin, den üblichen Borstotz gegen Deutschland zu unternehmen. Sie schreibt, di« Aeußerungen Dr. Luther», daß die deutschen Exporte vermehrt werden müßten, um Deutschland in die Lage zu versetzen, seine Kaufkraft auf dem Geldmarkt M ver bessern, mit der Schlagzeile „Deutscher Handelsvorstoß". Der Takt seiner Rede habe den Eindruck nicht aufgeho ben, der durch die Mitteilung geschaffen worden sei, daß zwei wettere Beamte, deren nationalistische Sympa thie bekannt sei, für die Vakanz«»Posten im Kabinett er nannt worden seien. > i I I' < Zortgang öer pariser wkrtsthaftsverhonölungeir. Part-, 20. Jan. „Petit Journal" betont, Baß die deutsch-französischen Wirtschaft-Verhandlungen über die Fragen, di« nicht mit den Zolltarifen in Verbind»"- stehen, fortgesetzt werden. E» sei unverkennbar^ Da durch di« Bildung de» neuen Kabinett- in Berlin Stö rungen in dem Fortgang der Verhandlungen entstehen! Wanten, e» wäre sogar möglich, daß VtaatSseLoetU O« vef FW Der Bvi de» de» der» Aui proi lem scha der sehe Ab« die mat aW eure Veh trag müft groß weil Verl, wert gort, vorr tion. in 1> Nach einer Sitz» zur trach tige! zuor! 4 tuan I tiian > B tzoefle worde mehre: aus di bestrei eine V Reichs men d H die St schien Beamt an die Durchs dehnt, der in Li T steht d Filmg, aufsich sind « VÜrov V Antrag zum N ^rr Willst A Tisch, bet w< men. ost, ft alS D; Schein ein« g Fveunl ihre <r daß G äuge s Word« finden met« si Ku fest heute 1 Ku gen weil si Ei
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