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Auer Tageblatt : 06.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192501069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-06
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 06.01.1925
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ionSgeneral g besetzt. Flucht. Teile von ar 1925. gefang- 50jährigen Jubiläums herren des Spitze Herr Leitung des ereine des ndesvereine, Die Feier der Stadt- csch v. Käst- Nach einem it -Orchester« : Kaufmann hen Worten er die Ge- Miljtärver- eigene Füsse n klangschv« dem Verein Auer Kind, gebildeter rchs aus den Pensen. Die >erer Lieder- sie — nicht :rn auf dem nun folgen« in in kurzen Not unseres mit berufen >er inneren Er beglück' engaoe der r einer Ro» gleitnng gab diesem Jn- sfännerchöre: t Walde von . Becker. Der nter Leitum isters, Her er das deutsch !ten für ibrl die übriger köarst aufge :s cm. Dar-,, chrungen ck und an ind wurden ugen unter or Semmler »e, Herr Dr Klüclwünsch chte als Ge ere Geschenkt sich erfreut nimoristischer dem Lieder - Umsicht uni m, harmonl fanden gleicl e auf den sich als aus irde noch ge endlich auä llm Sonntn u fröhlichem r, macht nur eine Schutz VllderM st r, oder W -stellte dies s ' ! >ene Borur n über.dM üntigen Äi i teile, M «II anke gebsn/I stellen slänl . so junükR rgenug UiM ädchen ntch s t Grundsatz W schätz«, trauen, da schienen ist. licht«, er er n verlasse» lebt er vo hieben. Te s sind trän ! und er tu «rin an de rt, aber al r sie bereit Nr. 4. <u»r Lagevlatt und Anzeiger für dar Er--»btrq». Dteuttag, Januar Utzb. Da» morgige «piphaniassest ist seit Jahrzehnten in der" sächsischen Landeskirche als JahreS-MtsstonSfest gefeint wor ben. Daran sesthaltend werden am EpiphantaSfest in der Nicolaiktrche vormittag S Uhr Festgottesdtenst und am Nach mittag und am Abend zwei besondere Missionsveranstaltungen gehalten werden. Nachmitags ö Uhr findet für die Kinder eine Missiousstunde statt, in der zugleich Lichtbilder von der Berli« ner Mission im Kapland und der Leipziger in Ostafrika gezeigt werden. Abends 8 Uhr ist Misstonsabend, ebenfalls mit Ltchtbildervorführung, bet welchem auch der Blälerchor von St. Nicolai Mitwirken wird. Im BormittagSgottesdienst wird Frau Fabrikdirektor Brunner „Die Könige" von Cornelius singen. Sturmschaden. Der gewaltig« Sturm in der Nacht vom 8. zum 3. Januar verursachte auch in unserer Stadt hier und da Schäden durch Umlegen von Zäunen usw. Poltzeibericht. Im Monat Dezember beherbergte Aue in Hotels 461 Personen. Ferner wurden in der Polizetnmche 88 Obdachlose und in der Herberge 32 Fremde untergebracht. Das Betteln nimmt wieder mehr überhand. Gestern wurde wiede rum eine Person wegen Bettelns zur Anzeige gebracht. Ein umherkrrender Knabe wurde von der hiesigen Polizei aufgegriffen und den Eltern in Schneeberg wieder zugeführt. Die Lage de» kaufmännischen Stellenmarkte» ist gegen den Vormonat fast in allen Teilen des Reiches unverändert ge blieben. Der gemeinnützigen Stellenvermittlung des Gewerl- schaftsbundes wird jedoch berichtet, daß in Berlin in der Me- talltndustrie, namentlich in der Automobilbranche, eine' leichte Besserung zu beobachten sei und in Leipzig das Export' geschäft sich etwas gehoben habe; in Hamburg seien von einigen Großbanken die ausgesprochenen Kündigungen zr rück genommen worden, des weiteren in Nürnberg von Industrie betrieben. In allen Großstädten werden mgere Kontor kräfte beiderlei Geschlechts gesucht, besonders fe-che mit sehr guter Fertigkeit in der Stenographie und auf der Schreib-1 maschine. In Essen und Leipzig werden auch sprachkundige Kontorkräfte verlangt. Außerdem werden noch immer Ver käufer aus der Tcixtiloranche, vor allem aber aus der Manu- faktnrwarenbranche, in allen Teilen des Reiches gebucht. Auch Verkäufer der Lebensmittelbranche werden zum Teil lebhaft nachgefragt, z. B. in Berlin, Hamburg, Hannover, Leipzig (in dieser Stadt auch Eisenverkäufer) und München. Reisende, namentlich solche, die bereit sind, gegen Provision auf die verkauften Waren tätig zu sein, werden nach wie vor in großer Anzabl und, überall gesucht. Lessing auf den Hundert-Mark-Noten. Die neuen Hun- dert-Mark-Banknoten der Sächsischen Bank, die in den näch sten Tagen zur Ausgabe gelangen, tragen auf der Rückseite das Bild Lessings.. Die bereits in Verkehr befindlichen Fünf- zig-Mark-Banknoten sind bekanntlich mit dem Bild Ludwig Richters geschmückt. Der neue Zittauer Amtshauptmann. Es verlautet, dab der frühere sozialdemokratische ReichStagsadgeordnetc Her mann Kahmann, Potschappel, als Amtshauptmann von Zittau in Aussicht genommen ist. Der Posten ist schon fett einem halben Jahre unbesetzt, da der frühere Amtsb.auptmann Dr. Richter zum Kreishauptmann von Bautzen ernannt worden ist. Kahmann, der dem rechten Flügel der Partei an gehört, ist 1881 in Schlanstedt geboren und von Beruf Mecha niker. « * « Beierfeld. Feuer. Sonntag früh 4 Uhr brach in dem Wohnhaus der Gebrüder Schmidt, Schmiederei, Feuer aus. Bei der Schnelligkeit des Umsichgreifens Feuers war es der, Hausbewohnern käum möglich, das nackte Leben zu retten, so verbrannten sich auch die beiden Hausbesitzer Schmidt schwer, als sie noch zu retten suchten. Mit 8 Rohrleitungen ging man an die Löscharbeiten. Das Wohnhaus ist vollständig, das Schmiedegebaude ist mit vom Brand ergriffen worden. Den Hausbesitzern wendet sich allgemeine Teilnahme zu. Leipzig. Auf dem Friedhof vergiftet. Am Sonntag vormittag in der neunten Stunde wurden auf dem Friedhof in E n g s l s d or f bei Leipzig der Schuldirektor T. und die Handarbeitslehrerin S. vergiftet aufgefunden. Nach den bisher festgestellten Erörterungen scheint es sich um ge meinschaftlich vorbereiteten Selbstniord durch Gift zu handeln. Neben den Toten lag eine mit Kakao gefüllte Thermosflasche. Der Kakao enthielt allem Anschein nach ein starkes Gift. Die Leichen wurden Polizeilich aufgehoben und später zur Beerdi gung freigegeben. T. hinterläßt eine Frau mit fünf Kindern. Den bedauernswerten Hinterbliebenen wendet sich die allge meine Teilnahme der Bevölkerung zu. Leipzig. Unglaubliche Robbei t. Von der ebe- maligen 34. Bezirksschule in der Rochlitzer Straße b-b-m rnb- Burschen in der Nacht zum Sonnabend das etwa 90 Meter lange Eisengitter niedergerisfen, mitsamt den 23 Steinsäulen, die das Gitter in bestimmten Abständen hielten. Der dadurch angerichtete Schaden beträgt etwa 2000 Mark. Leider konn ten bis jetzt die Täter nicht ermittelt werden. Böhmisch-Lelpa. Der Wettlauf mit dem Tode. In angeheiterter Stimmung gingen drei Burschen von Lesch- witz nach Petrowitz und kamen, auf die frevelhafte Idee, mit dem eben daherfahrenden Zuge um die Wette zu laufen. Sic liefen nun sogar zwischen den Schienen. Einer davon kam zum Sturz und wurde von dem Schneepflug der Lokomotive etwa 150 Meter wett geschleift. Dabei wurden ihm ein Arm und ein Bein abgeguetscht. Bald erlag der verunglückte Franz Hartl seinen Verletzungen. Astronomisches. V!r Sonnrnfinsteml» 1-LS. Veobachtunge« vo» „Zeppelin" au». Am 24. Janar 192b sindet bekanntlich eine totale Son nenfinsternis statt, die in Amerika zu sehen sein wird. Die wissenschaftliche Welt in Amerika hat zu diesem Zweck die Mariüeöehörde ersucht, der Beobachtung der Sonnenfinsternis die beiden Luftschiffe zur Verfügung zu stellen, und zwar das deutsche Zeppelinluftschiff ,,Lo» Angeles" und die „Shcnon- doah", da man sich von der Beobachtung mit Hilfe von Luft« schiffen gute Ergebnisse verspricht. Bor allen Dingen sollen die photographischen Aufnahmen der Sonnenfinsternis mit Hilfe der Luftschiffe getätigt werden. Die Marincbehörde Hal die Pläne ihrer Astrologischen Gesellschaft unterstützt und Anweisung gegeben, datz die beiden Luftschiffe zur Sonnen- finsterns zur Verfügung gestellt werden. Die Voraussetzung dabet ist, dah sich bet den Schiften die notwendigen optischen Instrumente anbringen kaffen werden, die einerseits zur Be obachtung der Finsternis und andererseits zur Herstellung der photographischen Aufnahmen «forderlich find. Vrelvlttiri Mülls» kill «ine ffridtrdewnnlg. Wie au» zuverlässiger Quelle verlautet, schwebt etn« Klage de» bekannten Berliner Verteidiger» Justtzvat Werthauer gegen Pen sächsischen Staat wegen etner Ho- norarsorderung für Rechtsberatung tn der Angelegen heit der Auseinandersetzung de» sächsischen Staate» -mit dein vormaligen Königshaus«. Husttzrat Werthauer hatte, dem Ahen Wert de» Objekt» entsprechend, «ine sehr hohe Forderung geltend gemacht, die sich hem ver- nehmen nach auf dretvtertel Millionen Mark belaufen soll. Tie Berufung de» Herrn Werthauer d» Sach, verständigen ist seinerzeit durch den damaligen Minister präsidenten und JusttzMinister Dr. Zetgner erfolgt, und zwar ohne Zustimmung de» Finanzministerium», zu des- sen Ressort die Auseinandersetzung mit dem-vormaligen Königshaus gehörte. I Au» diesem Grunde hat die jetzige sächsisch« Regte- rung die Honorarfordeyung desi, Berliner Verteidiger» nicht anerkannt. Justizrat Werihauer Kat jedoch »inen geringen Teil der Förderung an seinen Soztu» abge treten, offenbar, um selbst al» Zeuge in dem! Prozeß auftreten zu können. Sollte sich Herausstellen, datz Dr, Zeigner al» Ministerpräsident tatsächliche einen Staat», austrag an Justizrat Werthauer erteilt hat, und würde da» Gericht infolgedessen zu seinen Gunsten entscheide«, so ergäbe sich für den sächsischen Staat di« Möglichkeit, Dr. Zeigner regreßpflichtig zu machen, wasi aber^ nach Lage der Sache nur theoretisch« Bedeutung haben würde. Tie Honorarforderung übersteigt den Barbetrag, den da» vormalige sächsische Königshaus auf Grund der .vom jetzigen Ministerpräsidenten Heldt herbeigeführte« AuS- einandersetzung erhalten hat, «m da» Mehrfach«. Unwetterkatastrophen. Sturm über Veft-eutschla«-. Au» Frankfurt a. M. wird gemeldet: Der fett Frei tag nachmittag tobende Sturm hat den Telephottver- kehr sehr empfindlich gestört, und zwar dadurch, daß vielfach Telegraphenlettungen zerrissen oder durch! ge knickte Bäume zerstört wurden. Besonders schlimm sicht es zwischen Marburg und Kirchhain au». Alle über diese Strecke führenden Leitungen «ach Berlin sind unterbro chen,. ebenso steht «S in der Umgebung von Bad Hom burg, Hanau und dem Odenwald. Durch stürzend« Bäu me wurde zwischen Frankfurt und Hanau der Eisenbcchn- verkehr völlig gestört. Der von Frankfurt abend» unt 7 Uhr abgehende Personenzug geriet tn die aas dem Gleise liegenden TelephondräGe uttd mußte von einer Lokomotive daraus befreit werden. IM Schwarzwald wbt ein heftiger AömsturM. Bet raschem -Sammeten- fall ist die Temperatur rapid gestiegen. Infolge Her warmen Lustwelle ist der Schnee Unter 1000 Mettrrr verschwunden, und der Sturm hat tn den Hochwaldun- gen sehr starken Schaden asgerWtS. In Nordwestdeutschland wütete, wie a»S Hamburg gemeldet wird, die ganze Nacht etn heftiger Sturms, per gegen 2 Uhr nacht» die größte Stärke erreichte. Zu dieser Zeit gingen Windstöße tn einer Geschwindigkeit von 28 Sekundenmetern über Hamburg hinweg. Nach Mitteilung der Deutschen Seewärts jst eine wesentliche Aenderung des Wetter» noch nicht M erwarten, .da «tn neues Lief über dem Ozean heran-ietzt, da» bereit» die irische Küste erreicht hat. Vos Hochwasser im Nuhrgebiet. Essen, 4. Januar. Die anhaltenden starken Regenfälle der letzten Tage haben auf der Ruhr ein Hochwasser hervorge» rufen, wie es seit zehn Jahren nicht mehr erlebt wurde. In Duisburg zeigte der Pegel gestern Morgen einen Stand von 0.55, heute Morgen von 1.6 und heute nachmittag um 5 Uhr einen Stand von 2.20 bei weiter steigendem Wasser. Von den Beobachtungsstaticmen oberhalb der Ruhr wird allerdings eine Abnahme geme.det. Die Niederungen an der Ruhr sind weit überschwemmt. Viele Straßen stehen unter Wasser. Die Ver bindungen sind gestört. In Mülheim an der Ruhr zeigte der Pegel Sonntag nachmittag einen Stand von 4.20. Gegen Abend wurde ein Stillstand der Fluten beobachtet. Es stehen eine Reihe von Straßen unter Wasser. Wenn das Wasser in Hattingen noch einen halben Meter steigt, wird die Verbindung mit Bochum abgeschnitten. Auch/dürfte dann die Turbinenan lage außer Betrieb gesetzt werden. Die Bewohner vieler Häuser mußten sich in die oberen Stockwerke begeben. Der Betrieb der Zeche Gibraltar bei Herbegge ist durch das Hoch- wasser unterbrochen. Das Wasser füllte die Stollen (die Ze chen haben einen sogen. Stollbetrieb ohne Fachanlage). Aus Witten wird gemeldet, daß das Wasser seit heute morgen stehl und voraussichtlich wieder zurückgehen wird. Die Ueber- chwemmungen sind auch dort sehr stark. Sämtliche Ruhrwte- en und die in den Mederungögebietm stehenden Wohnhäuser ind unter Wasser gesetzt. Die Hattinger Ruhrbrücke, die die Verbindung zwischen Witten und Herbegge herstellt, auf der Straße Hattingen—Blankenstein—Herbe gge ist unter Wasser gesetzt. Der auf einer Ruhrinsel stehmde Neubau einer Tur binenanlage ist schwer beschädigt. Die Betonmaschine steht unter Wasser und ein großer Stapel von Gerüstholz ist teil weise weggeschwemmt worden. Auch sonst wird starkes Hoch wasser gemeldet. In der Unigegcnd von Mppensü.rth und deren Keinen Gemeinden ist der Verkehr unterbunden. Gleiche Meldungen treffen auch aus Solingen ein. MchterUches Unwetter an -er amerikanischen lküste. Reuhork, 8. Jan. Den gestrigen Lag über herrschte in Neuyork, Washington, Philadelphia und den westlichen Orten der Ostküste Nordamerika» furchtbare» Unwetter. Schneestürme haben Meral! Pen verkichr unterbunden. Gin großer Dampfer „Mohavk" der LlydeÄmnjPfschiff« fahrtSgesellschaft hat bet Neu-Jersey infolge dg» hohen Seegange» Feuer gefangen Zrnd konnte nur «mit großer Mühe brennend in di« Delavaere-Vucht geschleppt wer den, wo 807 Passagiere gerettet wurden. In Reuyork selbst setzte am frühen Morgen etn starker Schnee sturm «tn, der mit einer SMudengeschwtndigkeiit von SO Mellen dahtnbrarrste. 6000 Mann M Schneepflug« sind damtt beschäftigt, dte Hauptstraßen freizwnachkn. «Per «HNW ls^ tMr 10 ZMtWAr Hoch. verantwortlich für den gesamten Inhalt: Arthur Herrsurttz Druck u. Verl.: Auer Druck« ». PerlaqsaestMch. m. b. - w» Neue» aus aller Welt. vtderwenstiae rckaMw. Berlt«, Ü. Januar. Die Tänzerin Anita Berber wurde am Sonnabend abend auf Veranlassung etner Autovermietfirmcy al» ft» da» Kabarett „Die Rampe" am Kurfürstendamm verließ, verhichet. Dte Firma hatte eine «»geklagte Forderung gegen dte Tänzerin, dte den OffenbarungSeid nicht geleistet hat. Al» Anita Ber ber mm festgesetzten Termin nicht erschien^ hatte dte Firma Haftbefehl gegen sie beantragt. Dte Tänzerin setzte ihrer Fest nahme so heftigen Widerstand entgegen, daß dte Hilfe von Schutzpolizetbeamten tn Anspruch genommen werden mußt«. Devisruunterschlagmrg «s «tue« Verltuer Postamt. Der „Montag" meldet: Der an der am Sonnabend entdeckten Riesenunterschlagung auf dem Postamt W. 9 schuldige Ober- postsekretär Fischer stellte sich gestern vormittag fretwtlltq der Kriminalpolizei. Gleichzeitig verhaftete dte tirtmlnalpoli^t die Postinspettoren Erich Drägler und Willy Berfknecht, sowie den OberpostsÄretär Schmidt. Sie hatten schon längere Zeil von den Unterschlagungen Fischer» Kenntnis, erstatteten aber keine Anzeige. LSOOOo Mach unterschlagen. Nach Unterschlagungen von svoooo Mach AmlSgeldern ist der 42jährige Oberpoftsekrerär Verthold Ft scher in Berlin flüchtig geworden, der ans einem Postmnt iw Westen von Berlin al» Kassenvorsteher beschäftig: war. Tr hat dte Unterschlagungen Li» zu einer jetzt erfolg- ten Revision durch Büchersälschungen zu verheimlichen gewußt. Fischer war auf den Rennbahnen ein häuftaer Gast und scheint ein Opfer seine« Spiel« und, Wettletdenschast geworden zu seit: Lus seine Ergreifung ist eine Belohnung von 30000 Mark ausgesetzt. Soritschieber Weber verhaftet. Der „Montag" berichtet: Dem Krtminaltnspektor Vorwerk ist es Sonntag mittag ge lungen. den berüchtigten Spritschieber Weber tn Brchlabi tn d« Tschechoslowakei zu verhaften. Tragische, Tod eine» Geistliche«. Unter eigenartigen llmständeu tst der Superintendent Cremer tn Gommern bei Halle zu Tode gekommen. Gr hatte tn «Dessau bet einer be freundeten Familie an einer HochzeitSfeter teilgenommen und in fröhlicher Stimmung mit dem Rachteilzuge die Heimfahrt »»getreten, cckS er kurz hinter Gommern bemerkte, daß er das AuSstetgen verschlafen hatte. Kurz entschlossen öffnete er die Abteiltür, warf die Reisetasche hinaus und sprang hinterher. Gr stürzte dte steile'Bahnböschung hinunter und blieb mit ge brochenem Genick in einem Wassergraben liegen. Bald da nach zogen Arbeiter dön Leichnam guS dem Schlamm. Di« Hochzeittsahrt tu de« Tod. Die Schauspielerin Elisa- -eth Kürttzl, die sich in Begleitung mehrerer Kollegen und Kolleginnen in einem Autobus nach Klausenburg begeben wollte, um ftch am Sonntag mit einem TextilsaLrikanten zu vermählen, ist tödlich verunglückt. Der Kraftwagen, der in- folge eines Defekte» eine dreistündige Verspätung hatte und infolgedessen mit großer Schnelligkeit dahtnfuhr, durchbrach bei etner scharfen §ft»rve da» Geländer einer über den Samov- flufi führenden Brücke und stürzte 6 Meter tief auf die Eis decke des Strome». Der Autobus wurde vollkommen zertrüm- merk and dte Passagiere blieben besinnungslos auf dem Eise liegen. Erst «ach mehreren Stunden kam Hilfe herbei. Dte SchanMÄerta Mscckech Bencze war bereit» tot. Elisabeth kürW wurde samt ihrem Bruder in» Spital gebracht, wo die Besinnung wieder zu erlangen, verschied. Zwei Gabe» sich Arm« oder Beinbrüche zugezogen. Haa««, in Rmaäaiea. Wie die „Lodzer Fren zu berichten weiß, beginnt in der nächsten Zeit tu Szatmar (Rumänien) der Prozeß gegen Pen Kaufmann und ehemaligen Synagogenkantor Jakob Retnitz, dem 11 Morde Mv Last gelegt werden. Er soll außerdem noch viele andere Mordtaten verübt Gaben, dte noch nicht aufgeklärt sind. Ter Angeklagte erklärt sich immer noch für unschuldig. Er trieb in Rumänien, Ungarn und der Tschechoslowakei sein Unwesen. Wie es fiH herau»stellte, lockte er jxtne Lpßr mit sich, indem er ihnen feine Hilfe ÄS Valutahändler anbot. Unterwegs er schlug er ste und nahm ihnen das Geld ab. Sich selbst «fgBtchrt. Au» Budapest wird gemeldet: Die 29jährige Gattin des Privatbeamten Josef Popper, geborene Irene Flesch, hat sich tn ihrer Wohnung vergiftet. Die junge Frau wohnte.mit ihrem Gatten bei ihren Eltern. Sie war schwer nervenleidend vnd stand bis zum 12. Dezember i>- ärztlicher Behandlung. Am 29. abends nahm Frau Popper von ihren Ellern und von ihrem Gatten in der besten Laune Abschied und zog sich in daH Speisezimmer zurück, wo sie auf dem Sofa allein zu schlafen Pflegte. Am anderen Morgen um 9 Uhr klingelte da» Telephon, das sich im Speisezimmer befindet, und Josef Popper eÜte dahin. Die Tür war vei- sperrt und als nach wiederhollem Klopfen keine Antwort kam, wurde dte Tür erbrochen. Auf dem Diwan lag seine Frau, LiS zum Kinn mit einem weißen Tuch bedeckt, ganz regungslos. Rechts und links vom Kopfende stand je etn Stuhl mit einem silbernen Leuchter, die Kerzen waren schon- abgebrannt und die Flammen beleuchteten unheimlich flackernd da» totenbleiche Gesicht. In der Hand hielt die Frau, dte den Seift schon längst «ufgegeNn hatte, etn Gebetbuch mir der Aufschrift „Mtrtcnn*.
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