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/lnZeiger für -as Erzgebirge Mittwoch, äea 10. Dezember 1S24 Ar. 287 IS. Jahrgang stürzte. Ste mutz es sein, die darauf Bedacht nimmt, Auren uno uveroies noch i-r von summen ver metch»« datz der neue nicht durch Machenschaften von links oder, liste zusühren. Der Verlust, den die Dresdner D^o« rechts aus eine Bahn gedrängt wird, die den klaren! ^aten erl tten haben,wird zur H^lfwvon dem Gewinn Sinn der denkwürdigen Wahlen des 7. Dezember ent, dec Leipziger Tenwkrawn L6000 Stimmen) auSgegli, stelleri würde. -er ier»t»L »enükknuni Die einzel- zusammen. Berlin, S. Dezember. Der „Germania" zufolge den sich die Führer der bisherigen Regierungsparteien, Hier ist der Punkt, wo sich die Aufgabe der Tie iri sch en Demokratischen Partei mit aller Deutlichkeit ab« hebt. Sie war es, die durch unerschütterlichen Wider« stand gegen die Bürgerblockidee den alten Reichstag lsnri Seicken- « l, Damen st irr unä es ickler, -^ost reppe. repariert st («la l^öl ^e» LS. vrr krgebnlr in Zschsri,. Dresden, 8. Dez. Mm 7. Dezember wurden 40 Ab geordnete aus Sachsen in den Reichstag entsandt gegen nur 38 im Mat. SS stnd demnach viel weniger.Stim men verloren gegangen oder auf die RetchSltste abge wandert, als vor einem halben Jahre. Da« hat darin seine Ursache, Paß die Splitterparteien, so zahlreich st« auch auftraten, doch sehr wenig Stimmen erhalten ha ben, sm Verhältnis noch weniger als bet der Matwahl. Daraus erklärt sich auch, datz trotz der geringeren Wahl beteiligung, die grotzen Parteien durchweg einen be deutenden Stimmenzuwachs erfahren haben. Kur bet den Demokraten tritt der geringere Wahlbeteiligung»« auotient in Erscheinung und da» mit «tner.geradezu mathematischen Genauigkeit, denn der Verlust dvn etwa 9000 Stimmen, den diese Partei im Dresdner Wahlkreis erlitten hat, ist nur auf das Konto der ge ringeren Wahlbeteiligung zu buchen. Gr ist aber auch bedeutungslos, denn die Demokraten werden genauso wie im Diät drei Abgeordnete aus.Sachsen nach.Berlin schicken und überdies noch 12 000 Stimmen der Reich»« chen, die sich überhaupt glänzend geschlagen haben. Die Sozialdemokraten gewinnen Met Mandate und geben überdies 35 884 Stimmen an die RetchSltste ab, also bin halbes Mandat. Das Zentrum hat den relativ stärksten Stimmenzuwachs zu verzeichnen, nämlich -BO Prozent. Wenn diese Partei auch diesmal Linen Abge ordneten aus dem WahlkretSberband entsendet, so wer den ihr doch die 26 000 Stimmen auf der ÄeichSltste zugute kommen. Die Deutschnationalen gewinnen eigent lich nur ihr Mandat von der. RetchSltste zurück, haben also keinen positiven Gewinn zu verzeichnen. IM Mat fehlten ihnen zum neunten Mandat nur die 30 000 Stim men, die sie jetzt mit Mühe erhalten Haben. Die Deutsch« Volkspartei dagegen gewinnt ein gutes Mandat, denn ste kann ebenso wie im Mat autzerdeM noch SO 000 Stimst men dem Reichswahlvorschlag zugute kvMmen lqssen. Die Kommunisten haben in Sachsen geringere Verluste gehabt als man erwartet hat, und sie verlieren mu« zwei Mandate der sächsischen Liste, liefern.aber der Reichsltste 55 000 Stimmen, also fast ein ganzes Man dat. Ste haben also tatsächlich nur einen geringen Ver lust erlitten. Tle Völkischen erhielten «in Mandat (sie hatten zwei Abgeordnete im Mai). Der Verlust tritt nicht so zu Tage, wie der Verlust der Sttmmenzahl. Sie hatten im Mai in Sachsen 169 848 Stimmen, also zwei sichere Mandate und ein sicheres ReichSrtzandat. Heute haben ste nicht viel Mehr abS -en Dritten Teil ihrer Stimmen behalten. Die WtrtschaftSpartei gewinnt ein Mandat. Sie hat aber bei den letzten Wahlen in Dresden und in Leipzig nicht kandidiert, und so.bannte ste in ganz Sachsen 124124 Stimmen aufbrtngmr. >r«i > -Urten. »cd »cküa« 6er ju»L« evig n»cl !>N.VI«g-l Igti,« ckvl wlung. «r 8ple>t»1 -Sport- uni Ul-on" Vke Serlkner presse zum Ausfall Kelchstagswohlen. Die gesamte Berliner Presse beschäftigt sich in ih ren Montagsnummern mit dem Ausfall her Wahlen und kommentiert sie, je nach der politischen Einstellung der einzelnen Blätter, in dem einen oder andern Sinne. DaS Zentralorgan der deutschen BvlkSPartei, die „Zeit" schreibt: Tie Deutsche Volkspartei ist an sich! völlig frei in ihren Entschließungen gegen andere.Parteien, da selbstverständlich das der alten deutschnationalen Fraktion abgegebene Versprechen sich! nur auf die Zu sammensetzung dieser Fraktion bezog. Wir glauben aber, daß ihre Grundeinstellung sich kaum geändert haben dürfte. Wir würden uns freuen, wenn man jetzt nach! den Wahlen auf jenen Gesichtspunkt der Heranziehung aller bürgerlichen Kräfte auf der Grundlage insbeson- dere der Fortführung der bisherigen Außenpolitik zu rückkommen würde, den man niemals.hätte verlassen dürfen. ! ! ^ !!>;!!!!!!! I , Die „Kreuzzeitung" gibt ihrer Genugtuung Ausdruck über den Stimmenzu wachs, den die Deutschnationale Partei erhalten hat. Sie schreibt u. a.r „Die Trennung der Partei bei der Ab stimmung über die TaweSgesetze mußte natürlich in der Wahlbewegung nachwirken. UM so erfreulicher äst eS, daß der große nationale Gedanke sich als stark! genug erwiesen hat, um Verärgerungen und Meinungsverschie denheiten innerhalb unserer Kreise htntanzuhalten. Da mit ist der Beweis gegeben, datz die nationale Bewegung über eine feste und geschlossene Masse verfügt. Aufgabe der Führung wird es jetzt sein, die Partei geschlossen zusammenzuhalten und eine Politiker geraden Linie zu verfolgen, sei es nun, datz die Partei mit den anderen bürgerlichen Parteien Zusammenarbeiten wird oder daß sie die Stellung der grundsätzlichen Opposition betrifft." DaS Organ des Reichskanzlers Tr. Marx, . die „Germania" schreibt: „ES lätzt sich mit Bestimmtheit sagen, datz auch im neuen Reichstag eine starke Mehrheit für die Außen politik der Regierung vorhanden ist. DaS ist aber auch das einzige, was man einstweilen mit Bestimmtheit von der neuen Volksvertretung im voraus sagen Hann. Die Regierungsbildung wird wiederum sehr schwierig.sein und jede denkbare Koalition wird mit einer starben und vermutlich auch , scharfen Opposition zu rechnen haben. Der „Vorwärts" schreibt: „Wer da glaubt, eS sei nach diesen Wahlen eine Kampfregierung gegen die Sozialdemokratie mög- lich geworden, der mag sehen, wie weit er damit kommt. Auf der anderen Seite ist auch das Zusammenarbeiten der bürgerlichen Mitte durch, da» Verhalten der Volks partei und die starke Spannung, die zwischen ihr und Demokraten erzeugt ist, außerordentlich erschwert wor den. Selbstverständlich ist Hie Spannung .zwischen So« ztaldenwkraten und Volkspartei noch viel stärker.' fektigung Ml» da» hervorstechendste Merkmal de» Wahlergeb nisse» ist die Konsolidierung, Festigung, Klärung der Partetverhältnisse de» Reichstage» zu begrüßen. ..In richtiger Erkenntnis des wirklichen Zweckes der Mahlen, der nur in der Schaffung eines arbeitsfähigen Parla ments und einer starken Regierung bestehen kann, ist die Masse der Bürgerschaft achtlos an allen den Gelegen heitsprogrammen borübergegangen, die ihr von Eigen brötlern angcpricsen wurden. Gleichwohl sind noch im mer zu viele Stimmen sinnlos an irgendwelche Phan- kasieltsten vergeudet worden, doch mit einer gewissen Anzahl von Unbelehrbaren wird man schließlich stets zu rechnen haben. Auch Haben wir noch bet weitem zu viele Parteien, erreicht man doch fast das Putzend, selbst wenn man nur diejenigen rechnet, deren Werbung chjcht..erfolglos geblieben ist. Von neuem ergibt sich ^aus diesen Wahlen die Lehre, datz als eine der wichtig sten Aufgaben unseres politischen Lebens ^eine Verein fachung zu betrachten ist. Indessen zeigt ein Blick auf die Tabelle Per errun genen Mandate doch bereits eine entschiedene.Konsoli dierung, die sich etwa dadurch kennzeichnet, datz rund eine Million Stimmen das Mindestmaß dessen bst, was hinter den Parteien steht, die zu bestimmendem Einfluß berufen stnd. Wenn diese unterste Grenze von der verworrenen und problematischen Partei der National sozialisten nicht mehr erreicht wird, so bedeutet ^auch !das, wie wir schon gestern zu bemerken hatten, einen erfreulichen Fortschritt auf deM Wege zu einer vollkom men klar und eindeutig gegliederten Volksvertretung, die für bloße Abenteuer und Freibeuter des öffentlichen Lebens, wie sie in dem ThpuS der „völkischen" Führer öfters zu erkennen waren, keinen Raum Mhr hat. Schon der neue Reichstag zeichnet sich von seinem Vor gänger, dessen Unzulänglichkeit .glücklicherweise -durch seine Kurzlebigkeit wettgemacht wurde, durch weit grö ßere Klarheit aus. Jedem Zweifel enthoben ist vor Mem der ausgesprochen republikanische Charakter feiner Mehr heit. Wie auch der Machthunger zur Rechten oder etwa verantwortungsscheuer Doktrinarismus zur.Linken mit den Ziffern spielen Mag, auf keine Weise läßt sich eine andere als republikanische Mehrheit ausrechnen, selbst wenn man die gesamte volkÄparteiliche Anhängerschaft dem Monarchismus zuschreiben wollte, was nicht ein mal auf die Teuschnationalen zutrifft. Tenn auch unter diesen sind viele, die bei ihrer Stimmabgabe an ganz andere Dinge dachten als an bje Wiederherstellung der Monarchie. Es ist unerfindlich, wie ein so beschaffenes Wahlergebnis als ein „Tendieren zum Bürgerblock" aus gelegt werden kann, es sei denn, datz man der.offen kundigen Lehre des Wahlresultates auSzuwetchen wünscht, das gerade den Zusammenschluß der Republikaner nahe legt. Loch darf man annchmek, daß ein Gutachten, das der Vertretung von nahezu acht Millionen Wählern ih>- ren Platz ausschließlich in der Opposition anweisen zu wollen scheint, auch in dec Sozialdemokratie selber we nig Beifall finden wird. Die Aufgaben, die -es neuen Reichsparlamente warten, sind groß genug, um all« zur Weimarer Verfassung Haltenden zu positiver Mitarbeit aufzurufen, und eine Partei,, der Millionen Staatsbür ger ihre Stimme gegeben Haben, kann sich nicht mehr den Luxus leisten, sich als bloße Klassenvertretung im Sinne irgendwelcher überholten Theorien zu betrachten. Tas Ausland, das sich natürlicherweise nur für das We sentliche an dem Ergebnis! des gestrigen Tage» inter essiert, hat nicht gezögert, den republikanischen Grund zug de» Wahlresultates festzustellen. ES wäre kläglich, wenn der unbestreitbare Steg de« republikanischen Ge« danken» verdorben werden sollte, .und zwar von jener Seite her, von der die Anregung zu der Gründung de» „Reichsbanner» Schwartz-rot-gold" gekommen ist, da» zum erstenmal in Deutschland, und schon mit bedeuten dem Erfolg, die schädliche und unwahre Trennung zwi« scheu .Bürgern" und »Arbeitern" M LberbrAcken strebt. wer- also der Demokraten, des Zentrums und der Deutschen Volkspartei voraussichtlich bereits am Donnerstag dieser Woche in Berlin versammeln, um zu der durch die Reichstagswahl geschaffenen Lage zunächst unverbindlich Stellung zu nehmen, nen Fraktionen werden noch vor Weihnachten treten. — - .... Vke sächsischen fibgeorüneten, Dresden, 8. Dezember. Nach den nun vorliegenden Wahlergebnissen für den 15. Wahlkretsverband (Sachsen) sind im Freistaat Sachsen insgesamt 4 0 AVgevrbnete ge wählt worden und zwar: 15 Sozialdemokraten (bisher 13), 9 Deutschnationale (bisher 8), 4 Kommunisten (bisher 6), 0 Deutsche Volksparteiler (bisher 6), ein Nationalsozialist (bis her 2), 3 Demokraten (wie bisher) und 2 Wirtschastsparteiler (bisher 1). Vorbehaltlich geringer Aenderungen bei der end gültigen Berechnung sind demnach als gewählt zu betrachten: Im 28. Wahlkreis (Dresden-Bautzen) die Sozialdemokra ten Meißner, Toni Sender, Schmidt, Krätzig, Schirmer und Dr. Margarete Stegmann, die Deutschnationalen Dr. Quaatz, Biener Domsch und Hartmann, der Kommunist Rädel, die Deutschen Volksparteiler Dr. Heinze und Dr. Schneider, der Demokrat Dr. Külz und als Vertreter der Wirtschaftspartei Beyer; im 29. Wahlkreis (Leipzig) die Sozialdemokraten Seger, Lipinski, Saupe und Maria Schilling, die Deutschnationalen Philipp und Hoetzsch, der Kommunist Strötzel, die Deutschen VolkspartetlecWünderlich und Thiel, der Demokrat Dr. Goetz; im 30. Wahlkreis (Chemnitz-Zwickau) die Sozialdemokra ten Ströbel, Seydewitz, Kuhnt, Dr. Levi und StÜcklen, die Deutschnationalen Dr. Ouaatz, Biener und Domsch (wie in Dresden), die Kommunisten Bertz und Schneller, die Deutschen Volksparteiler Brüninghaus und Findeiscn, der National« sozialist Feder, der Demokrat Brodaus und als Vertreter der WtrtschaftSpartei Lucke. nM räen ä»küi i komme» msndsü" schließend ist, weil einige Berliner Kreise noch fehlen, ergibt, daß von der Deutschen Demokratischen Partei 32 Abgeordnete gewählt find: In den Wahlkreisen stnd gewählt: Koch, Frau Lüder», Dernburg, Bergsträsser, Kopsch, Hummel, Frau Bäumer, Graf Bernsdorff, Büll, Schurig, Freiherr v. Richthofen, Ziegler, /luer Tageblatt UZM Mzeiger für -as Erzgebirge - »»«Ich. vwiramm,, Tageblatt fluttrzg,l>lrg,. Enthalten- -le amtNchr« öekanntmachungra -es Kates -er Sta-t UN- -es Amtsgericht» Mre. p»flw»<r-e,nt», ftmt Leiptzis Nk. ,44» Die MMMlteiiiW Im mm MslU Ein Vergleich mit dem alten Reichstag. Vke neue -emokratifche Kekchstagsstaktkoa. DaS bisherige Ergebnis, das allerdings nicht ganz ab« ? Partei Deutsch- Völkisch Deutsch nationale Deutsche Volks partei Bayrische Volks partei Zentrum Wirtschafts partei Bayr Bauernb. , Demo kraten V.S.P.D. Kommu nisten Hannov. Partei Landbund »bgegeb. Stimmen lm Dezember 891K71 6122 255 3017132 1111786 4 041593 995 723 1 902 646 7788250 2 279429 258145 498003 Nbgegeb. Stimmen im Mai 1 917 578 5 755605 2642 843 841 982 3 899 022 1 069 350 1 657 451 5 973 770 3712 001 318 451 247 468 Abgeordnete , im Dezember 14 102 50 19 68 17 33 ^30 45 4 8 Abgeordnete im Mai 32 96 44 16 65 10 28 100 62 5 10