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WW W »mii Ar. 27S IS. Jahrgang Sonntag» äen 30. November 1S24 Abfchlvk -er Wirtschastsoerhandlangen mtt England ntvvr»1»nü. :li»I er u freu. Pfd. Juha« tt etea Posten tt d. Blatte». im »N. en en lUto. mnitz st Aue. lachtfest kbier. «. Meusel. Al. UM. s 8 vkr Staunlngs Mrüstungspla« angenommen. Kopenhagen^ 28. November. Der vbm dänischen sozialdeouckratischen Kabinett Stauntng eingrbrachto AV- rüstungSvorschlag ging in erster Lesung im Folkething durch. 87 Sozialdemokraten und Radikale stimmten dafür, 24 Kon servative dagegen, während die Liberalen sich der Stimmab gabe enthielten. Der Vorschlag wurde einem Komitee von 15 Mitgliedern überwiesen. Nathuflus' Protest gegen -le SegnaSlgung. General von Nathustu» bat den Kasseler Korrespon denten de» „Berliner Lokalan-eigerA" ausdrücklich fest- Austellen, daß er nicht die Begnadigung angenommen ha be. Gr habe einen schriftlichen Protest gegen die Be gnadigung Mtt feiner Unterschrift versehen, ..feinem Recht»beistand eingehändigt und gebeten, da» Schriftstück Herrtot zu unterbreiten. Er habe dargelegt, daß er nie- mal» diese Begnadigung annehmen könne, da er Vein Schuldbekenntnis ablegen könne. E» bestände darauf, dah man ihm seine Ehre Mied ergebe, und zkvar dadurch, daß Man diese» Völlig ungerechte Urteil aufhebe. . Gr habe auch noch! ein zweite» Schriftstück unterschrieben, in dem er feststelle, daß er sofort die Revision vor dem obersten Gerichtshof beantragt habe. Er sei jederzeit be reit, sich nochmal» vor die Schranken eine» ftnnMtschen Gericht» zu begeben, weil er al» aufrechter deutscher Mann und alter Offizier jeden Tag dafür eintrete, daß er nicht» gegen das Gesetz getan habe. > » vdr »OK ML Vorettm» Kurve. ! ^potkebe. leatdnl. liest lioa. attunx andwerk auch da» müßte Interest» an der Weiterverfolgung der ruhigen Linie dieser Außenpolitik ! und wird genügend staatiyoltttscher Verständnis besitzen, mn annehmen. Wetter wiederholt die Note die ErkWrung über die vollständige politische und administrativ« Un abhängigkeit der kommunistischen Internationale von der Sowjetregierung. < i l 1 , Sitzung -er Nepko. Pari», 28. Nov. Ueber die heutige Sitzung der Reparationskommission ist folgender amtlicher Bericht ausgegeben worden r Tie ReParationHkoMmission hat den Generalagenten für dte Reparationszahlungen Parker Gilbert gehört, der den Bericht über den Verlauf der Arbeiten seit feinem Amtsantritt gab und der Kommis sion Auskunft erteilte über den Stand der Zahlungen. Ein längerer Meinungsaustausch entwickelt« sich! .hierauf zwischen dem Generalagenten und den Mitgliedern der ReParattonskvMmission über alle Kragen, bezüglich de ren eine Zusammenarbeit zwischen ihm und der Kom mission notwendig ist. Die Kommission hat ferner ein LieserungSdekret über 2500 Tonnen Stickstoffdüngemittel und KOO Tonnen schweselsaureS IlmMoniak für Frank reich auf Reparationskonto für November und Dezem ber 1924 genehmigt. > ! ! ! ! S Engländer getötet. London,..28. Nov. Nach einer Reutermeldung au» Kairo meuterten „heute zwei Abteilungen de» 11. suda nesischen Bataillon» in KartuM, überfielen da» Milt- tiärhospital und tö!teten einen englischen und zwei syri sche Aerzte. Me englischen Truppen feuerten auf bis Meuterer, hie ernstliche Verluste erlitten. Englische Meldungen au» Chartumi geben jetzt eine interessante Erklärung über den AbMgSbefehl de» Kö nig» von Aegypten an sein« Truppen im Sudan. Al der Stellvertreter de» .ermordeten Str Lee Stack an di« ägyptischen Truppenteile den Befehl gab, dpn Sudan zu verlassen, haben diese sich geweigert, Folge zu leisten. Vie wurden daraufhin von englischen Truppen in den Garnisonen de» Sudan» umzingelt, und man gab ihnen Gelegenheit, sich mit der ägyptischen Regierung in Ver bindung zu seihen. Darauf hat der König von Aegypten unter Anerkennung ihrer tapferen Haltung ihnen, „um Blutvergießen zu vermeiden", besohlen, dem AbzuaSüe- fchl Folge zu Listen. ! stllenbp für Gefamtmobklkfotkon -er britischen Zlotte. Rotterdam,'28. November. „Courant" meldet aus London: Das Kabinett hat sich wegen der sehr bedenklichen Nachrichten aus Aegypten in Permanenz erklärt. Die Minister bleibens für das Wochenende in London. Die konservative „Morning Poft" schreibt, die Verschwörung in Aegypten gegen England sei soweit fortgeschritten, daß Lord Allenby die Ge- amtmobilisierung der englische« Flotte dem Kabinett nahege- legt habe. llelne Msnahmebeftimmungen gegen Deutsche mehr. London, 28. November. Die beutsch-englischen Han- delSvertragSverhandlungen find, soweit der Handelsvertrag selbst in Frage kommt, zum Abschluß gebracht worden. Die Grundlagen des Handelsvertrages bestehen darin, daß England die vollen Meiftbegünftigungsrechte und gewiss« Garantien gegen ein« schlechte Behandlung der englischen Einfuhr durch die Behörden, die den Außenhandel überwachen, gewährt wer- dem Deutschland erhält'die Zusage, daß die englische Regie rung dem Parlament unverzüglich ein Gesetz oorlege« wird, Nationale Politik. München, <27. Nov. Der früher« LandtagSabgeord- nete Dr. Dirr wandte sich tn elner Wahlversammlung der Deutschen Demokratischen Partei gegen den Vorwurf, daß diese tn den letzten sechs Jahren nichst nationale Politik betrieben habe. Me Regierungsparteien hätten für Deutschland» Wiederaufbau und Deutschland» West geltung Ungeheure« geleistet. Dasselbe gelte für die Annahme de» TaweSjplane». Die Stabilisierung dex Mark fei da» Verdienst de» Demokraten Schacht- Di« Erstarkung der Reichswehr s«t dte Tat de» Demokraten Geßler. In der Frage de» Völkerbunds» Dünne eine Ent scheidung nur tn dem Sinn«, tn d«m die jetzige Reich»- regierung auftrete, getroffen werden. Da ein« Recht», regterung in dieser Frage einen anderen Standpunkt ein nehmen wolle, bestehe kein« Möglichkeit, di« Deutschva- ?ung zahlen kann. Da» ist der Erfolg der versönltt beit unseres Parteifreunde» Schacht, aber auch die b tionalen in ein« künftige RegtenmgSkoalttton hineinzu« Voraussetzung, daß eine vernünftige Außenpolitik nm n-HMen. Mr Redner warchte sich fchltetzlich gegen dte Londoner Abkommen ihre erste praktisch sichtbare ^Wirkung Versuche, in Bayern wieder die Monarchie einzaifühven gesunden hat — dte deutsche Wirtschaft psr den Lrschütterun- und gegen Li« von der rechten Seit« betriebene Berun- ge« bewahrte, dte un» jederzeit von außen her drohen. Ge- gliMpfung der Farben Schwach-Rot^Gold, wobei noch rade deHckb hat da» Landwerk "' «die ehrwürdigen schwsW-w«iß<ot«n Farben zur! Partei- der Deiterverfolgung der ruht, flagge degradiert würde«. ! " '" — —" " """ Vle russischen Antwortnoten an Englan-. London, 28. Nov. Heute sind die Antwortnoten der Sowjetregierung auf die beiden britischen Noten PoM 21. »tovember im yoreign Office überreicht worden. In der ersten Note erklärt RaomMkt, die Sowjetregierung bedauere dte Ablehnung de» allgemeinen und de» Han delsvertrag«» Pom 8. August auf da» lebhafteste und könne keinerlei Verantwortung für dte Unzufriedenheit übernehmen, die der Beschluß der britischen Regierung in beiden Ländern verursachen werde. Die Mette Note weist darauf hin, daß der voM letzten britischen Ka binett MU der Untersuchung der Sinowjew-Brtef-Mw yelegenheit beauftragte Ausschuß festgestellt habe. Daß weder die Regierung noch irgend «ine» der Aemter da» Originaldokument gesehen habe. Me Sowjetregierung sei daher aus» äußerste überrascht, daß dte jetzige Re gierung von Großbritannien dte unbewiesene und unbe stimmte Erkbärung aögebe, da» Dokument sei echt. Me Sowjetmgttrnns stem« Me p-AKÄge Behauptung nicht ver Osikerbuncl nimmt HegMen; Protest an. London, 28. November. Das Sekretariat des Völker bunde» hat sich «un doch entschlossen, den Protest der ägyp tischen Kammer zur Kenntnis des Präsidenten des Völker- bundSratS, Hymans, zu bringen, „weil nicht klar ersichtlich, ob der Protest an bas 'Sekretariat oder persönlich an den Vor sitzenden des Völkerbundsrats gerichtet ist". Man dars an- nehmen, daß dieser Entschluß auf den stärksten Druck Frank reichs und Italiens zurückzuführen ist. Neue Vorsichtsmaßnahmen der Engländer. London, 28. Nov. M« britische Militärbehörde hat wettere Verhaftungen in Aegypten vorgenommen. Man spricht von 2ö neuen Verhaftungen. ES handelt sich! in der Hauptsache um bekannte Agitatoren. Wie ausgedehnt dte Verschwörergruppe in Aegypten ihre Netze auSge- breitst Hal, geht daraus hervor, daß innerhalb verhetz ten fünf Jahre 23 britische Beamte und Soldaten er mordet und 14 verletzt wurden. Brittscherseit» hat man e» auch für notwendig gehalten, die Führer der ägyp tischen Studentenschaft festtzunehmen. Der ägyptische Premierminister Zirwar Pascha hat ebenso wie dte «ghp. tische Presse gegen die Verhaftungen scharfen Protest der- üfftntlicht. das vorsieht, daß Me Donderbestimmungen gegen die Betäti gung deutscher Staatsbürger oder Unternehmungen zu beseiti gen sind, sodaß die Deutschen in England in Zukunft dieselben Rechte genießen werden wie jeder andere Ausländer, der nicht als „ehemals feindlicher Ausländer" betrachtet wird. London, L8. Nov. Die britische Regierung Veran staltete heute ein Frühstück M Ehren der deutschen Dele gierten ^ei den deutsch-englisch,eh» HandeIsvertragDver- Handlungen. , , ! > i Me waklt äas yanäwerk? Bor einiger Zeit erging sich dte reaktionäre Presse tn der triumphierenden Verkündung, daß das deutsche Handwerk jetzt nun endlich endgültig von der Deutschen Demokratischen Partei abrücke. Denn der Handweckerbund, d. h. der soge nannte Vogtsche Verband, der in Friedenau bet Berlin fitzt, hatte erklärt, daß die Demokraten sich mit der Sozialdemo kratie verbinden, sich selbst international eingestellt und da mit das Recht verloren hätten, sich als bürgerliche Partei zu betrachten. Angesichts der geringen Ansprüche, dte an da» Wissen! der Leser unserer chauvinistischen Presse gestellt werden dürfen, ist anzunehmen, daß viele sich haben täuschen lassen. Der kleine Vogtsche Verband ist weder nach seiner Mitglieder zahl noch nach der Art seiner wirtschaftspolitischen Einstellung befugt, im Namen des deutschen Handwerks als solchem zu sprechen. Dafür kommt allein der Reichsverband des Deut schen Handwerks in Betracht, der im wohlverstandenen tvirt» schastspolitischen Interesse es vermeidet, sich für oder gegen eine bestimmte politische Partei zu erklären. Was den Porwurs anlangt, daß wir Demokraten mit der Sozialdemokratie zusammengtngen, so ist er gerade tn den daS Handwerk interessierenden Fragen eine bewußte Abirrung von den tatsächlichen Geschehnissen. Denn überall, wo in den Parlamenten von Reich, Ländern und Gemeinden die Be strebungen zur Sozialisierung oder Kommunalisierung auf tauchten, hoben unsere Parteifreunde nicht nur dagegen ae- kämpft, sondern in weitem Maße sogar dte Führung tn dieser Gegenarbett gehabt. Es sei nur daran erinnert, daß dte Deutsch-demokratische Reichstagsfraltion im Frühjahr 1021 die Initiative ergriff, um daS Reich gegen dte Kommun alt- fierungsbestrebungen einzelner Gemeinden mobil zrt machen. Daß wir tn Fragen der StaatSform, der Republik, nicht ge gen diejenigen kämpfen, die mit un» bereit sind, für den inneren Ausbau des republikanischen Staates etnzutreten, daS wird kein Einsichtiger einer republikanischen Partei verübeln. Die Rechtsparteien versuchen aber jetzt, dte Aufmerksam keit der Wählerschaft auf das rein parteipolitische Gebiet, auf Fragen des Prestiges, der Staatsform usw. obzulenken, well sie da mit Stimmungen arbeiten können. Das deutsche Hand werk ist aber durch dte schlechten Erfahrungen, dte e» tn der Vorkriegszeit mtt den oft zum Ausdruck gebrachten, niemals aber tn die Tat umgesetzten Wohlwollen der herrschenden Schichten de» alten Regime» gemacht hat, nachdenklich gewor den. Daher besteht kein Zweifel, daß dte in nüchterner, sach licher Arbeit der Demokraten erzielten sichtbaren Erfolge schwe rer wiegen, als di« Versprechungen und.Verdächtigungen, mtt denen man von recht» Stimmung zu machen versucht. Denn dem Handwerk darf es aus wohlverstandenem BerufSintereste nicht auf dte Partei ankommen, sondern auf den fachlich zu wertenden politischen und wirtschaftspolitischen Erfolg. In dieser Beziehung ist nun aber keine Gruppe der deutschen Wirtschaft so sehr darauf angewiesen, daß dte Politik der äußeren Verständigung und Beruhigung und der wirtschaft lichen Gesundung weitergetrieben wird al» gerade da». Hand werk. Die Lebensinteressen de» Handwerks lassen sich tn den drei Worten zusammenfassen: Arbeit, Kredit und ehrliche» Geld. Die Deutsche Demokratische Partei unterscheidet sich tn ihrer nstrtWaftspolitischen Einstellung gerade dadurch von der Dogmatik des Sozialismus und der Parteien, deren Schwerpunkt bei der Grotz-Landwirtschaft und der industriel len Urproduktion liegt, daß sie dte volkswirtschaftliche Daseins berechtigung des Kleinbetriebes anerkennen. TS wär« auch wenig sinnvoll für eine Partei, dte den wirtschaftlichen und sozialen Ausgleich als Voraussetzung auch der politischen Kraftentfaltung der Nation ansteht, die große Bedeutung zu verkennen, die in dem Vorhandensein eines breiten Mittel standes liegt. Da nun aber das Handwerk einer der wichtig- sten Teile diese» Mittelstände» ist, ist dte Deutsche Demokra- tische Partei überall dort am Platze gewesen, wo es galt, durch Vergebung öffentlicher Arbeiten bet der Verteilung von Rohstoffen, von Heeresgut usw. ArbettSmöglichketten für da» Handwerk zu schaffen. Noch tn der allerletzten Zett haben dte demokratischen Vertreter im preußischen Landtag sich mit Er folg dafür eingesetzt, daß dte Benachteiligung, die da» Hand werk durch die steuerliche Bevorzugung der Konsumvereine und den Landbundgenossenschaften erfuhr, beseitigt wurde. Auch auf dem Gebiete de» Kreditwesen» hat die Deutsche De mokratie immer dahsn zu wirken sich bemüht, daß die vorhan denen Kreditinstitute tn größerem Umfang sich für da« Hand werk zur Verfügung stellen. Wir werden auch weiterhin energisch dafür etntreten, daß dte Retchsbank und dte Preußen kasse in Verbindung mtt den Kreditgenossenschaften dte für da» Handwerk notwendigen Betriebsmittel berettstellt. Man darf endlich auch nicht vergessen, daß da» Handwerk und der ganze Mittelstand in der Inflationszeit die Haupt leidtragenden gewesen find; denn bqtte da» Handwerk schon von jeher unter ungünstigen Zahlungsbedingungen gelitten, so mußte dte Unsicherheit de» sinkenden Geldwerte» sich hier ganz besonders vernichtend auswirken. Jetzt haben wir wie der ehrliches Geld, mit dem man rechnen und ohne Beunruhi gung zahlen ftmn. Da» ist der Erfolg der persönlichen Ar ¬ le sie'im /luer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge ZMM «egemmne, Tageblatt ft««qg.blrg^ Enthalten- -le amtlichen Sekanntmachungrn -»» Rate» -er Sta-t im- -es Amtsgerichts Me. p»M«k-Konto, mm Leipzig ar. ,em Nachnahme. luag. -b. Ren!