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IS. Jahrgang Mittwoch, äen IS. November IS24 Nr. 270 etter" 9 Uhr- — 1MIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII cksal" in 6 Akten. > der Handlung , die Zeit der r, Anton Ernst Lolette Brettel. '' Nur 2M! Schauspiele idet" in 7 Akten, veier V-Züge aber rlilsn. Ins veblicke. DchEIlIOUl MG MRID§AW DWD HDD MMtz DF DOMOM»§GG, DDO» Zungen u»stattung»> ew-Aorl. ten mit Gesang vle stegierung zur?rei;ges»ait«ng. Zur Frage Preisbildung für die Lebensrnittel schreibt die sächsische LandeSpreiSprüsungÄstelle u. a. r In den letzten Wpchen hat sicht.eine bedenkliche Ten denz der Steigerung der LebenSMittelgrotzhandelSp reise int Einzelhandel ausgewirkt und da» schon vorher be stehend« Mißverhältnis -wischen Bedarf und Kaufkraft breitester Kreise äußerst drückend empfinden lassen. Di« Folgen sind energische Bestrebungen auf Lohnerhöhung und Lorwilrfe gegenüber der Wirtschaft, daß die von der Reichsregierung etngeleitete.beispielgebende Preis« abbauaktion von den Erzeugern und dem Kandel ledig lich -u neuer Gewinnerztelung benutzt worden sei. Bon einem..Abbau der Preise ist tatsächlich, nicht« zu spüren, wenn man auch billigerweise mit einem.Urteil über die Wirkung der Aktion, zurückhalten sollte, bis ein län gerer "Zeitraum verstrichen ist. > Die Fletschpreise halten sich nach Feststellung der Landespreisprüfungsstelle Sachsen noch immer auf einer Höhe, dke nicht gerechtfertigt erscheint. .Seiten» der Fleischer wird immer betont, datz die höheren Un- kosten (Steuern, Frachten, Köhn«, Male Abgaben ^rstv.) und die höhere« Ansprüche -er Lerbrauche^chaft. die Einfuhrerlekchterungen nach -er Schweiz. Berlin, 17. yiov. Di« Verhandlungen zwischen Deutschland und der Schwei-, betreffend den Abbau d« beiderseitigen Einfuhrbeschränkung sind heut« abgeschlos sen worden. Da» Abkommen wurde um 10 Uhr vormit tags im Auswärtigen Amt vgn den Leibern der ^Dele gationen, deutscherseits von dem Ministerialdirektor tm Auswärtigen Amt M. Föpke, schwei-erifchersettV von dem Gesandten Dr. Ruefenacht und dem Veit« der Kan« delsabtetlung de» schweizerischen BollSwirtschastSdePar- tements Dr. Wetter unterzeichnet. EA bedarf noch, der Genehmigung durch die beiden Regierungen und Wird 14 Tage nach gegenseitiger Ratifizierung der Genehmi gung in Kraft treten. Bern, ,'17. Rod. Die Schweizer Regierung erklärt, daß bis jetzt mit niemandem offizielle oder inoffiziell« Verhandlungen über ein russisch-schpxizertfche» Kandel». Abkommen stattgefunden haben. eebere. -r 1924 LUS. - iMrlc. L. Memsnn. tm Gegensatz! zur Vorkriegszeit nur noch beste Ware zu verlangen pfleg«, «in« Hochhaltig der Preis« bedingen. Jedenfalls lehrt aber die Erfahrung, daß die Fleisch, und Wurstprets« nicht immer bei Rückgang der Viehpreise eine entsprechende preisstnkende Tendenz -eigen, und e» liegt daher die Vermutung nahe, .datz die Preisbestim mung mehr oder weniger von den Innungen auSgeht, um die Preis« auf einem möglichst hohen Niveau zu halten und eine gesund« Konkurrenz nach Möglichkeit auszuschalten. Datz die Ursache für die hohen Fleisch- Preise zum Teil in den jetzigen höheren Viechpreisen liegen, zum Teil auch in dem wesentlich.geringeren Vieh- auftrteb, so sind dies« Gründe doch keineswegs hinrehi chend, UP die hohen Fleischpreise zu rechtfertigen. GS bleibt zu hoffen, datz nach der nunmehr eingetretenen Be endigung der Weidezeit ein lebhafterer und verstärkter Marktaustrteb einsetzt und datz dadurch notwendigerweise auch .eine wettere Rückentwicklung der Preise für Pich und Fletsch angebahnt wird. VoM Aleischergewerbe mutz unter allen Umständen erwartet werden, datz es seinerseits durch schärfste Kalkulation in jedem einzel nen Falle dazu beiträgt, die Fleischpretse auf ein ange messenes Matz herabzusetzen. Bet der diesjährigen Kartoffelernte tn Deutsch land tst nach Feststellungen der LandeSprei-prüfungS« stell« tn Sachsen quantttattv ein gute» MtttelergebniS zu verzeichnen. Nach den ersten Lieferungen, dte auf den Markt kamen, war indessen Mit erheblicher Quali tätsminderung zu rechnen. Niese Annahme scheint sich — wie die PreiSberichtSstelle beim Deutschen Landwirt- schaftsrat mttteilt — erfreulicherweise nicht zu bewahr heiten, denn in wichtigen Produktionsgebieten, wie PoM- mern, Brandenburg, Ostpreußen, Sachsen stellt sich die Qualität der Früchte immer besser heraus, al» anfangs angenommen wurde. Auch von Süddeutschland wird sehr gut« Kartoffelernte gemeldet, so datz ein« Einfuhr von Norddeutschland und, aus den Nonaugegenden nach Südwestdentschland diesmal kaum in Frage kommen dürfte. Dte Preise für Kartoffeln gingen aller dings kurz nach der Ernte sprunghaft in die Höhe, doch ist in den letzten Wochen ein merklicher Rückschlag zu ver zetchnen. Zum Teil tst da» Geschäft vollständig äbge- flaut, da starkem Angebot nur geringe Nachfrage gegen übersteht. Bon Breslau wird berichtet, datz starke Wn- lteferungen polnischer Kartoffeln gleichfalls zum Denken der Inlandspreise erheblich beitragen. Die Preise für frisch« Milch.sind nach den Er- mittlungen der Landespretsprüfungsstelle Sachsen ,tm Oktober dte gleichen geblieben. Sie stehen in den säch. fischen Großstädten 60 Prozent über dem , Preis .der Vorkriegszeit und «rschetnen allervrt» übersät. Wie skrupellos dl« Lage ausgenutzt wird, zeigen die Preise in den am günstigsten liegenden Gebieten, in Kempten kostet di« Milch 83 Psg. pw Liter! Die sächsischen Groß- städte Haben die gleichen Preise wie München, Berlin, Nordbahern, in den anderen süddeutschen Städten Find dte Preise etwa» höher, in den norddeutschen etwa» niedriger. Neuerdtng» zeigen sich Erhöhungen tm Erz gebirge. «» wird Aufgabe der Prettprüfung sein, sie scharf zu kontrollieren und gegebenenfalls ungerecht- fertigte Ansvrüch« PurüchkUweife«. iele nge« 768. Steuern unä Preise. Di« Kritik an der neuen PreiSermäMungA-Mtion der Neichsregierung tst besonder» Mars gewesen. MS Grund hierfür ist natürlich tn erster! Vinte der Wahlkampf anzusehen. Die nicht zur bisherigen RegierungSkoalitton gehörenden Parteien werfen dem Kabinett vor, ft« be nutze» de» Steuerabbau zU Propaganda-Wecken. Dieser Borwurf ist schon deshalb ungerechtfertigt, .weil ja be kanntlich die TvennungSltnie der beiden großen einan der bekämpfenden Parteigruppen mitten durch die bis herige RegierungSkoalitton hindurchläuft. Man wird daher dte Regierungsverordnung über die.Ermäßigung wichtiger Steuern als eine rein wirtschaftspolitische Maß nahme ansehen und werten müssen. Die praktische Fra ge, um di« es sich hier handelt, lautet: Hat dte Steuer ermäßigung Aussicht, zu einer PretSexmäkWung zu führen? . ' ' > > ZV' Ein Teil der Steuerermäßigungen bezweckt dte Herabsetzung der Gestehungskosten für wichtige Ver brauchsgegenstände. Wenn innerhalb vgn wenigen Wo chen die Umsatzsteuer don SV, auf 3, dann wieder von 2 auf IV» Prozent, also um volle 40 Prozent herab gesetzt worden tst, so mutz dteS^auf den Verkaufspreis beim Einzelhändler etnwirken. i Prozent vom Waren wert — so hoch beläuft sich, die Ermäßigung — bedeutet in Wirklichkeit die Möglichkeit, die Ware um mehrere Prozent zu verbilligen, weil ja doch hei jedem einzelnen Uebergang r vom Produzenten auf den Weiterverarbei- ter, von diesem wieder aus den Großhändler und schließ lich vom Großhändler auf den Kleinhändler diese Er- Mäßigung der Gestehungskosten führt dte Verminderung der Steuervorauszahlungen auf die Einkommen- ,.wnd Körperschaftssteuer. Bisher war e» vielfach so, daß Ein- kvmmen versteuert wurden, die früher einmal Mauden haben, in der betreffenden Steuerpertode jedoch garnicht etngetreten sind. Mittelbar wirkt auf die Warenpreise die Erhöhung de» sogenannten „steuersteten Existenz Minimums" bei den Gehalts- und Lohnempfängern und die Ermäßigung des Lohnabzüge» «tn. Praktisch kommt dte» in einer gesteigerten Kaustrast der zurzeit bestehenden Löhne und damit.in einer gvf steigerten Kaufkraft der zurzeit bestehenden Löhne und damit tn einer Minderung des.Anreiz«» zu Lohnfor derungen zum Ausdruck. Die Gegner der PreiSerMätzt- gungsaktion sitzen überall dort, wo der Produzent bezw. der Händler kurzsichtig und hartnäckig an den zurzeit geltenden Preisen festhält und sich weigert, die Stauer ersparnisse in feinen Warenpreisen zum Ausdruck zu bringen. Besonder» Mbfatzkartelle und PretSkonventio- nen Mr Ermäßigung de» Preisniveau- und zur Stei gerung der deutschen Konkurrenzfähigkeit auf dem Welt markt. Natürlich tst nicht jede Pretsverabredung und nicht jedes Festhalten an einem einmal -estehenden Preisniveau al» ungerechtfertigt und unsozial zu,-be zeichnen. Oft bildet das Festhalten an einem.gewissen! auskömmlichen Preisniveau im Jnlandgeschäft die un entbehrlich« Voraussetzung dafür, datz die mit der Er weiterung des AuSlandabsatze» notwendig verbundenen «erluste getragen werden können. Much wo solch« Er- ' Wägungen ausgestellt werden, sollten e» sich die Produe zenten und Händler reiflich überlegen, ob sie sich, dem von der Neichsregierung auf die Preist auÄgeübten Druck widersetzen sollen. E» handelt sich nicht nur um da» praktische Ergebnis, datz dte fortgesetzt« Steigerung der Lebenshaltungskosten ihr Ende findet, sondern auch grundsätzlich darum, daß einer wirtschaftspolitischen Initiative der Regierung Erfolg und Achtung tm Land« verschafft wird. Dr. Troll. Selgksche Meistbegünstigung für VeotjHlaa-. Brüssel, ;17. Nov. Di« ,Libre velgique" teilt in ihrer MontagsauSgabe mit: Dir glauben zu wissen, datz die belgische Regierung sich entschlossen hat, Deutschland da» Vorrecht der meistbegünstigten Nation zu bewilli gen." Die Nachricht hab« tn Kreisen her französische« Kolonie «tn« lebhafte Aufregung hervorgerustn. . , Pofmär- entgegnet. Paris. >7. «ob. Potncare richtet» o» dte Htzenee HavaS «inen Brief, hem er Erklärungen do« »Jule» Ehambon, Ptcho« und dem neuernannte« frantzöstsche« Botschafter in Washington Dechanei beifügt. Gr erklärt, die unter dem «amen Georg«» Louis ^veröffentlichte« Noten enthielten ebensovtele Unwahrscheinlichkeiten wie materielle Unrichtigkeiten. DK« von ihm unterbreitet«, Zeugnisse bewiest» genügend, datz sie keinen Glaube« verdienten. Potncare stellt tn Aussicht, datz er viel leicht eine» Tage» die Gelegenheit Habdn werd«, auf dte Ereignisse von ISIS und di« Ereignisse der darauffol genden Jahre zurücktzukomMen. Autzerdem.werd« « vielleicht auch zeitgenössische Prtvatbrtefe don .Paul Cambon, Cuerard und don vtestn anderen autoritativen Persönlichkeiten, ja sogar von Georg«» Laut».selbst vew öffentlichen. Sie werden alsdann die Berichtigungen noch verstärken, die er heut» de« Oefstntltchkeit unter breite. In seinem Briefe an Potneave schreibt gulo» Cambon: „Mein Bruder und ich haben um ihm«, Ke« Poincare nach bestem Können dafür gearbeitet, Pt« .un mittelbare Kriegsgefahr zu beseitigen. Wir Haben dis Gewißheit, Hatz man der Regierung Frankreich» auch nicht dte geringste Verantwortung für die Ereignisse Po« 1914 aufhalsen kann." Pichon schreibt, er -bnne bw stimmt sagen, datz Potncare al» Ministerpräsident, al» Autzenmtntster und al« Präsident der Republik Immer für dte Aufrechterhaltung de» Frtttren» gearbeitet Latz». Schwierigkeiten bei -er wiener Kablneflsbkl-uaa. Keine Rückkehr vr. S»ip.w? Wien, 17. «ob. Di« ««-Handlungen Dr. Sech«», die ihm die Garantie» zur Wiederübernahme d«r Regie rung schaffen sollen, gestalte« sich'Sutzerst schwierig. GS erscheint daher dte Möglichkeit gegeben -u sein, datz Dr. Seipel im Sinne seiner Wiederholten Erklärungen tn letzter Zett eine Wiederwahl ablchnen, vtzw. letzter« überhaupt nicht mehr in Frage kommen wird. Wien, 17. Nov. Wie di« Politische Korrespondenz mttteilt, ist der von Dr. Seipel al» sein Nachfolger emp fohlen« gewestne Minister Dv. Rudolf Ranstk bereitS von der christlichsoztalen Partei MU den.Vorarbeiten.«für dte Regierungsbildung betraut worden. Die bisherigen Minister werden von LP. Seipel «flucht, einer' «ventnll- len wstderberufung Folge zu leisten. Ftnanzminifter Kienböck wird jedoch dem neu« Kabinett sticht ange hören. Dr. Seipel wird sofort di« Obliegenheiten de» vbmanne» der christlichsoztalen Parttt Wied« .Mw» nehmen. Vie -eutsch-franz-sisthen Verhan-lungeo. Die Differenzen in den deutsch-fnmzöstschen HaudelS- Verhandlungen werden auch heute im Reichßkabinett Gema- stand wr Erörterung sei«, «m Nachmittag findet unter dem Vorsitz de» Reichskanzler» eine Ministerbesprrchung statt, tn de» die neuen Instruktionen Pr di« deutschea Unterhändler fest- gelegt werden sollen. Mit diese» Instruktionen wird Staats sekretär Trendeleuburg wieder nach Pari» reisen, «n di« Ser» Handlungen dort fortzusetzen. >d Patachan, öern" i-enten" nn6u.»/«9Uhr Mer Tageblatt MLM /lnzeiger für -as Erzgebirge Wivwnaw, ra-mtatt ftuewMdtege. Enthalten- -sg amtlich«» Srkanntmachuogrn -g» Nate» -er Sta-t uv- -»» Amtsgericht» fit». pestscheck.Kem», MM «WR« a». Iw, ' Kriegsschuldanklagen gegen Poinears Neue französische Enthüllungen. Pari», 17. Nov. Die hier erscheinende Zeitschrift „Eurvpe" gibt auflehenerregende Memoiren des eHema- ltgen französischen Botschafter» jn Petersburg, George- Louis, heraus, der bekanntlich auf Wunsch Iswolskys 1913 von seinem Posten in Petersburg entfernt wurde. Aus den Blättern, von -denen da» ,Qeuvre" .gestern einige Dokumente veröffentlichte, geht Hervor, daß Louis den Hauptantetl an der Kriegsschuld Potncare und Iswolsky beimitzt. Seine Aufzeichnungen beweisen auch, daß andere hervorragende französische Staatsmän ner wie Pichon und der ehemalige Botschafter in Berlin JuleS.Cambon diese Ansicht teilten. Dte Veröffentlichungen aus den Tagebüchern de» ehe maligen französischen Botschafter» in Rußland Georges LouiS und die darin enthaltene ernst« Beschuldigung Potncare» für den Weltkrieg verantwortlich zu sein, ha ben einer Reutermeldung zufolge tn der französischen Hauptstadt Aufregung verursacht. Auch in der englischen Press« werden die Veröffentlichungen viel beachtet. .Westminster Gazette" trägt am Köpf die fettgedruckte veberschrtft „KrtegSschuldanklagen gegen Poincare" und erklärt, -iplomatische Kreise in gawz Europa würden un vermeidlich durch.hie gestrigen Enthüllungen de» Oeuvre erregt werden. „Morningpost" Veröffentlicht das Tele gramm ihre» Pariser Berichterstatters unter der lieber- schrtft „Neue Theorien über die KriegSUrsacha".