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Dkl. »6-. Aue« La-Matt und Anzeige, st», da» LrzgeLtrge. Gsnntag, dm 16.ßMvemb« 1»>L DI, DmalH fthMNe «nl^iM Ed«we^»Ot»aald" »Kd vmrdem Führer' dtt"DeutfchMkiKn"v' GraT^-nt- schtedea abgelehnt. Er gibt dafür m ^Deutschen Tageblatt" die Parole au»r »Hie Erfüllunatpolittk — hie Freiheitskäm pfer!" kett dem ÜV. Lugust sei di« deutschnationale Führung immer tiefer auf dem Wege zur Erfüllung-Politik abgerutschr. Die .mißbrauchten deutschnationalen Frauen und Männer" dürsten nur nationalsozialistische Freiheit-Partei wählen. Di« Freiheit und da» Himmelreich gewinnen keine Halben!" Falsch verbunden. Lm » November tagte im großen Saal de» Ztvilkasinos tu Frankfurt an der Oder die Bertreterversammlung der v. v. P. zur Festsetzung chrer Kandidatenliste. Die Verhand lungen sollen beginnen. Der Vorsitzende greift zur Glocke, da öffnet sich di« Tür: «in eleganter Herr im Gehrock und Zylin der tritt ein und durchmißt den Saal, freundliche Grüße ein- »elnen Herren und Damen -unickend, St» er beinahe zum Vor- stand-tisch gelangt war. — —» Plötzlich stockt er, erblaßt und verläßt fluchtartig den Saal. Da löst die lautlose Stille, mit der alle diese Erscheinung beobachtet hatten, brausendes Lachen au», denn der fremde Gast war — Herr von Kemnitz, der sich dm „Deutsch»ationalen" (!) al» Kandidat präsentiere» wollte. — — Dtplomatenpech! Ei« politischer Mord in Brüssel. Part», 14 November. Nach einer Meldung des .Matt«" au» Brüssel ist der bekannte Gewerkschaftsführer und Vorsitzende de» belgischen Staatöarbeiterverbandes Gilleß gestern abend in Brüssel ermordet worden. Von den Tätern Mt bi» setzt jede Spur, Die Arbeiter haben beschlossen, mn Montag in dm ktnst zu tret««,. ! ' i, der deamtenbun» verlangt Nealgehülter. Berlin. 14. Nov. der Vorstand de« Deutschen Na« amtandunde» hat zu dar Absicht der Rqzierung, dis B«- amtanbezüg« derFriedenSnominalgrhälter anzunähern, «ine Entschließung gefaßt, die eine darüber hinausgehen- d« Regelung verlangt. E» wird gefordert, ^datz alle Be amten «in angemessene» Realetnkvmmen erhalten, und daß insbesondere die Bezüge de« untersten Beamten gruppen aufgebefsert werden. De« Verlkner HochbahnstreN daurrt fori. Berlin, 14. Rod. Der Streik der Hoch- und Un tergrundbahn dauert immer nych an. Beide Warteten erklären, unnachgiebig auf ihrem Standpunkt verharren zu wollen. Die Behörden scheinen wegen per eigen tümlichen Recht»lage zu einer VerMtttlungSaktion wenig geneigt, obschon sie eigentlich! die Verpflichtung hätten, die vollkommen unhaltbaren sguststnde, die sich hei,den anderen Verkehrsmitteln durch den AuSfau per tzoch- bahn ergehen Haven, im öffentlichen Interesse zu be seitigen. Ruch die Gewerkschaften haben keine rechts Möglichkeit etnzugreifen, da nur ein» ganz gering» Min derheit der Streikenden überhaupt organisiert ist. Ver schärft wird der Konflikt noch, durch! eine sehr einseitige und verbitternde Berichterstattung de« Berliner Presse, besonder» de» „Lvkalanzetgsr»" und per »Aeutsche» All gemeine» Leitung", Vle Umlegung -er Jnöustrle-öelastung. Der Verteilungsschlüssel für die Umlegung der Da- w«»lasten auf die.belasteten Unternehmer, abgesehen Pon den Schiffahrt»« und Bahttunternehsmern, wird /«etwa Mitte Dezember vom Retchsfinanzminister bekanntgege ben werden. Der Schlüssel wird auf Grund der Per- Vtögenssteuer-Statistik 1924 festgestellt, und zwar in der Meise, .daß von dem Verhältnis auSgegangen Wird, in dem der auf die Belasteten entfallende Teilbetrag der Gesamtbelastung zu der Sutttme der Betriebsvermögen der in der Gewerbe-Abteilung B zusammengefaßten Un ternehmer steht (Industrie einschließlich Bergbau und Baugewerbe). Beträgt das belastete Betriebsvermögen z. B. 1 Mill. Gokdmark und wird als BelastungSschlüs- fel der Satz von 20 Prozent des Betriebsvermögens be- sttmntt, so wird der Unternehmer mit Lev Verzinsung und Tilgung eine» Betrage» von 200 000 Goldmavk be lastet. Bet den in der Gewerbe-Abteilung G enthalte ¬ nen Betrieben de» Banken-, Versicherung»-, Gast, Schank-»Beherbergung», und Handettgewerbe» wird der gesamt» Betrieb belastet, wenn di» .Prüfung im Einzel fall ergibt »daß «in Nebenbetrieb industrieller oder son stigen dl» Belastung begründenden Charakters vorhan den ist. i -i !> i i ! Da» Umlegungsverfahren wird aM 21. Januar 1S2S abgeschlossen, die in den LandesfinanzKmtern errechnete Gchlußsumme bi» zum 20. .Februar dem NeichSftnanz- Minister, per fortlaufend über die Höh» der vprgeschrte-' denen Belastung.unterrichtet sein mutz, deSgkeichen ein» Nachweisuyg der Namen, .Anschriften und Betriebsver mögen der Unternehmer, die aM 21. Januar 1S2Ü «in Betriebsvermögen von 16 Mitt. Gold Mark und wehr besitzen, hi» zum S1. Januar 192S mttgetetlt. , -„'M - Vr. Eckener über feine ElnürÜcke in fimerlka. Neuhork, 14. Nvo. Kapitän Dr. Eckener, der deut sch« Führer de» Z. R. S, ist vyn seiner amerikanischen Rundreise nach Neuhork zurückgekehrt. Gr sagte einem Berichterstatter» „Meine elMtge Reis« von Ctnetnatti nach Boston. .Cleveland, Detroit (als Gast der, Ford- Werre). Chicago, Milwaukee, wohin auch Lafolette kam, war ziemlich anstrengend. Besonder« in Chicago hatte ich fast täglich »inen vterundzwanzigstündigen Festtag von beständigen Paraden, Empfängen, Besuchen, Ban- ketten und Frühstücken zu absolvieren. Ich bin überwäl tigt von der Hcrzltchkett und Gastfreundschaft in Amerika. Ich Hoffe, daß die Zeppeltnfa-rt «inen nachhaltigen Mutzen gestiftet hat. Ich sprecht nicht nur hon her rüh renden Begeisterung der Deutschamerikaner,. die mich „Diplomaten im Luftschiff" getauft haben, ich versuchte auch hei meinen zahlreichen Begegnungen mit führenden Amerikanern stet» heraus^ufinden, ob es sich um «ine Momentane Sympathie oder uM einen dauernden Freundschaft-Willen handelt, ob man gewillt ist, Deutsch land fortan nicht immer wieder mißtrauisch und vor eingenommen, sondern vbjekrio gegenüber >zu Stehen. Diese Frage wurde mir stets überzeugend positiv beant wortet. Die Gerüchte, daß ich für immer nach Amerika übersiedeln will, find unrichtig. Ich kehre nach! Ame rika schon im Frühjahr zurück und werde als Direktor einer neuen Godhear Zeppelin Company überhaupt ost herüberkommen, wie ein anderer Geschäftsmann, der seine Geschäfte hier zu erledigen hat. Aber mein Wohnj sitz bleibt Friedrichshafen, dessen Erhaltung meine ein zig» Lebensaufgabe ist. Ich bin in Deutschland alt ge worden und werde in Deutschland mein Leben beenden." Wir die Erhaltung her Friedrichshafener Werft. Stockholm, 14. November. Die schwedische wissen schaftliche Akademie hat beschlossen, die Schwesterakademirn in den neutralen Ländern aufzufordern, gemeinsanr für die Be seitigung der Schwierigkeiten zu arbeiten, die in einer weite ren Herstellung der Zeppelinluftschtffe im Wege stehen. Aus dtaüt unä Lanä. Au«, 1». November. Zeitgemäße Geselligkeit. Der Krieg und seine Folgezeit mit ihrer sozialen Um- schichtung haben den meisten unter uns die Möglichkeit genom men, Geselligkeit in den verschiedensten Formen zu pflegen. Den beruflich notwendigen „Abfütterungen" der Vorkriegs, jahre ist gewiß keine Träne nachzuweinen und auch die in manchen Kreisen vergangener Zeiten periodisch Wiederkehr en- den steifen „Einladungen" sind abgelebte Götzen. Aber es gab auch damals schon Menschen, denen der Kontakt mit gleichge- stimmten Seelen, ein anregender Meinungsaustausch, eine Stunde geistvoller Unterhaltung oder angenehmer Plauderet ein tiefes Bedürfnis ihrer gesunden Veranlagung war. Sie dürfen und sollen nicht auf Geselligkeit verzichten, brauchen sich nicht um manche schöne und anregende Stunde ärmer machen und die so wertvollen Beziehungen von Mensch, zu Mensch zu verlieren. Trotz der Hast und Jagd dieser schweren Tage mit ihren Anforderungen an Zeit und Nervenkraft kön ¬ nen st« Geselligkeit pflege«: st« müßen nur andere Wege gebe«, alt« Forme« de» freundschaftlichen Verkehr» neu beleben. Fort mit allen Einladungen, Verabredungen, die zeitraubend und daher unzeitgemäß find. Fort auch mit den Besuchen bei Gelegenheit, die oft dem andern Teile durchaus ungelegen kommen. Richten wir un» einen Abend, einen Nachmittag in» Monat ein, an dem wir offenes Haus haben für alle Freunde und guten Bekannten, mit denen wir und die mit uns ein paar Stunden verbringen möchten. Keine Vorbereitungen, Verabredungen find dazu nötig. Jeder weiß, daß er kommen und gehen kann, wann er Zeit und Lust hat, daß er keine Um stände macht und sich zu nicht» verpflichtet. Eine Tasse Tee mag gereicht werden, ein paar Kuchen, eine Schüssel Solar oder ein paar Schnittchen, eine süße Speise, zwanglos an kleinen Tischen, in Ecken, beim Schein einer Stehlampe. Diese leicht zu bietenden Erfrischungen find unauffällige, unverbinv- liche Gastlichkeit zu einer angenehmen Form der Geselligkeit, die keinen der Teilnehmer belastet und verpflichtet. Und alles das löst alle Bindungen zu jener Gelassenheit und inne ren Freiheit, die nur da» völlig Zwanglose eines Verkehrs umgeben kann. , « « Zur Wetterlage. Die Druckvertelluna der letzt« Lage (hoher Druck über östlichem Europa, tiefer rm Nordosten Euro- paS) besteht fort. Die kalte kontinentale Ostströmung be herrscht somit weiterhin die Lage. vo« Wochenmarkt ist wesentliche- nicht zu berichten. Aus dem Fleischmarkt gab es für schmale Geldbeutel Gefrierfleisch zu billigen Preisen: Rind IX Psund 1 Mark, Schwein 90 Pfg., fettes Rindfleisch S Pfund 2 Mark, Hammel Pfund 90 Pfg., Frischfleisch kostete Rind 1.00—1,10, Schwein 1,20-1,30, Hammel 1,10, Wurst 1,00—1,80, Rollschinken 2 Mark. Aus'» dem Obst- und Gemüsemarkte war immer noch ein reichliches Angebot an Aepfeln, Rot. und Weißkraut, Welschkraut und Blumenkohl zu unveränderten Preisen. Auch der Fett- unv Buttermarkt verkaufte zu den Preisen des letzten Markttages. Der Verkehr war infolge der Kälte nicht so lebhaft, wie an anderen Sonnabendmärkten. BersorgungSamt. Am Donnerstag, den 20. November 1924 vorm. ^9—12 llhr und nachm. 143—^5 Uhr findet im Stadthause zu Aue, Zimmer 12, Sprechtag des Versorgungs amtes Zwickau statt. Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern nachmittag ge- gen 83 Uhr auf der Schneeberger Straße. Jni dem Moment, als ein.großes Paketauto in die Schneeberger Straße einbog, kam ein Radfahrer in schnellem Tempo die Schneeberger Straße herabgesaust und fuhr dem Auto in die Flanke. Der Radfahrer, ein in Niederpfannenstiel wohnhafter Schlößer T., trug Verletzungen im Gesicht und an den Beinen davon. Sein Rad wurde stark beschädigt. Der Verunglückte wurde durch einen Beamten der Ordnungspolizet zunächst zum Poll, zeiarzt und dann vermittels des am Zusammenstoß beteiligten Autos nach seiner Wohnung gebracht. Wen die Schuld an dem Zusammenstoß trifft, unterliegt noch der Prüfung. Eine verdächtige Person wurde vergangene Nacht gegen ^3 Uhr durch die Ordnungspolizei festgenommen. Der Mann, der einen Rucksack mit Blechwaren bet sich hatte, nannte sich zunächst Müller, dann Schlegel. Es ist aber ein gewisser Petzold aus Lößnitz, der sich wohnungslos herumtreibt und diese Nacht in einem hiesigen Gasthaus Unterkunft suchte. Er wurde der Kriminalpolizei übergeben. Wegen unbefugten Waffentragens gelangte ein Reisender von auswärts zur Anzeige. Er hatte die Waffe, einen Trom. melrevolver mit Patronen in einem hiesigen Gasthaus zum Kauf angeboten. Vergehen gegen die Verordnung btr. Waf fen und Schießbedarf vom 1b. November 1904. Die sächsischen Münzen mangelhaft. Die sächsischen Han- delskammern haben beim Wtrtschaftsministerium gemein, samen Einspruch gegen die mangelhafte Ausprägung von I-Mk.- und I-Mk.-Stücken erhoben, die den Prägestempel E tragen, also aus der sächsischen Münze in Muldenhütte bei Freiberg stammen. Die Kammern haben darum ersucht, daß künftig keinesfalls mehr derartige Stücke in Kurs gesetzt wer. den und daß nach Möglichkeit alle mangelhaften Stücke wieder aus dem Verkehr zurückgezogen werden. Russtellung der Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Hand- werkSkultur in Dresden. Die Arbeitsgemeinschaft für Deut sche Handwerkskultur, daS vom Reichskunstwatt geführte Bündnis von Behörden und kulturellen Verbänden mit dem deutschen Handwerk, wird im Ausstellungsgebäude der Dresd- Bunte Leitung, Sine Legend«. Frau N. war gestorben. Ihrer Seele ward, wie üblich, der Prozeß gemacht. Tie geheim« Beratung dauerte noch an. Im Vorzimmer de» himmlischen Gerichtshöfe» erwartete indes Pie Seele angstzttternd Pie Entscheidung, ob sie in den Himmel oder in die Hölle komme. Eine Anzahl von Engeln und Teufeln, die nichts zu tun hatten, Vertrieb sich an diesem neutralen lOrt die Zeit indem sie auf den mutmaßlichen Ausgang de» Pro- tzeffe» tippten. ! „Zehn gegen ein» — Hölle," sagt« einer der Teufel. ,DaB geht schon darau» hervor, datz zugunsten der Da me überhaupt nicht» Wesentliche» vorgebracht werden konnte. Geboren — verheiratet — Kinder. hervorge bracht und versorgt — alt geworden, gestorben. Haben Sie der Verhandlung etwas andere» entnommen? Ein gleichgültige» DnrchschnitMeben. Keine einzig« Tat von Nächstenliebe, kein Aufschwung, nicht der kleinste, edlere Herzens-ug konnte im Plädoyer angeführt werden. Und wen« schon eure himmlischen Anwälte, die so geschickt find, nicht» Entlastende» Vorbringen können —" Die Stimmung der kleinen Versammlung neigte sich immer Mehr der Ansicht zu, datz diesmal die Teufel recht behalten dürften. In diesem Augenblick wurde die Debatte durch einen kaute« Ruf unterbrochen) „KreigefprochenI In den GdMekl" Nun öffnete sich auch! Pie Türe de» Gerichtssaale» — und «ran sah die Seele dex.Frau N., noch ganz er schöpft von den Strapazen d-r Verhandlung, von drei Ewtzeln unterstützt, ihren Weg -um Paradies antreten. Di« Wartenden stürzten sich auf die Eskorte. „War um? Was ist geschehen?" — Da» günstige Urteil war W mrerwarwt gekommen, datz sogar dei den Engeln hie Neugierde nach den Urteilsgründen,die Freude über die Rettung einer Seele überwog. „IM letzten Augenblick," erklärt« einer aus der Es korte, „ist dem Advokaten ein Umstand eingefallen, der das schon ausgefertigte VerdammüngSurtetl nmstieß — Frau N„ sagte der Advokat, war zwar «ine gewöhnlich«, gleichgültige, vielleicht sogar wie die meisten Menschen hartherzige und wenig mitfühlende Erscheinung. Denn- noch beantrage ich! Fresspruch. Frau N. hatte.nämlich eine Gewohnheit, durch die sie ihren Nebenmenschen un- LkMvltch viel Aerger erspart hat und sich geradezu als ein Muster zarter Rücksichtnahme erwies: Niemals Hat sie, wenn sie erkältet war, Theater oder Konzerte He^ sucht. Infolgedessen hat sie auch! nie in ein gesungene» oder gesprochene» Piantssimo hineingehustet. Und über fiel sie trotz der Vorsicht ein Hustenreiz, so nahm st» stet» ein Taschentuch vor den Mmd. — Ach habe noch nie," so schloß der Eskorte-Engel, „eine so einmütig« und sofortige MetnungSstnderung de» Rschterkollegium» und eine so rasche UrtetlsMung gesehen." Berühmte „ketzte Worte". „Ich sterbe" — das find die letzten Worte, di» vna- tole France gesprochen hat, M er noch, einmal in den langen Tagen seiner Agonie das Bewußtsein erlangte. MeseS „letzte Wort" ist weder geistvoll noch bedeutend; eS hat aber den Vorzug der Echtheit, den viele be rühmte „letzte Worte" nicht Dr sich! in Anspruch neh men können. Gerade um diese Vermächtnisse, mit denen berühmte Männer au» dem Leben geschieden sein sollen, hat sich ja ein dichter Kranz von Legenden gesponnen. Am bekanntesten ist die Erzählung von GoerheS letzten Worten: „Mehr Licht", die die Forschung in da» Reich der Fabel verwiesen hat. Sehr Piel zitiert war auch früher der letzte Ausspruch de» sterbenden Pitt: „Mein Vaterland, wie liebe ich dich!" bi» Lord Roseberry nachwie», patz der große Staatsmann tatsächlich zuletzt gesagt hat: „Gebt mir noch etwa» von Bellamh» Schweinepastete". Immerhin entpuppte« sich nicht alle „letzten Worte" als so nüchterne Weußerungen, und stet» wird «» Interesse finden, mit welchen Worten auf den Lippen die großen Geister der Weltgeschichte ihre Seele auSgehaucht haben. Einer Zusammenstellung in einem englischen Blatt seien die folgenden verhältnismäßig gut, verbürgten „letzten Worte" entnommen. Washington sagte: „Ei lst .gut", Phronr „Ich mutz jetzt schlqfen", Nelson: „Küsse mich, Hardy". Bon der Königin Elisabeth wird überliefert, daß sie sterbend sagte: „Alle meine Besit zungen für einen Augenblick Zett". Str Walter Na- leigh erklärter „E» ist ganz gleich, wie der Kopf liegt". „Laßt mich sterben beim Klang« schöner Musik", war Mirabeaus letzter Wunsch. „Mir ist, ah» wenn jch,jetzt wieder ich selbst wäre", soll Walter Scott gesagt haben, während Tasso mit dem frommen Wunsche starb: „In deine Hände, o Herr, befehle ich meinen Geist". „Eist sterbender Mensch ist zu nicht» Mehr gut", sagte Benja min Franklin. Bon Haller, dem großen Dichter -und Naturforscher, wird berichtet, datz er bi» zuletzt seine« Pulsschlag verfolgt« und mit den Worten starb: Pul» hört auf zu schlagen". „Gott erhalte den Kaiser" sott Haydn gesagt haben, Während Mozart in seinen Tvdesphantasien von schöner Musik sprach. Lord Chester field blieb der „vollkommene Gentleman'? bi» zum Ende. Seine letzten Worte waren: „Gebt DaYrvlleS (dem Arzt) einen Stuhl". „Set ernsthaft", soll der » große Staatsrechtslehrer Grotiu» beim Sterben gesagt haben. Von Humboldt wird berichtet, datz er auSrtef: „Wie großartig ist diese« Licht; e« scheint Himmel jind Erde zu verbinden". „Reich mir die Hand, mein Freund, jch sterbe", sagt« schlicht -er italientstv» Dichter Mftert, und Dr. Johnson Meinte: „Gott segne dich, Mein Lieb". Die letzten Wort» der Ara« von Stael waren: «Zch hab« Gott geliebt, «reinen Pater uttd die Freiheit". '