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Mer Tageblatt MchDÜ^M»»«««, «« p»ftm>ft»u«« tt»»»»» - «»sch»« ,«na,«ch. IMsttth-ftnsihw- M. «. Mzeiger für -as Erzgebirge «v«««, rasttitt Eoihaltea- -l» amtttchea Vrkaaatmachuagra -es Natt» brr Sta-t «ab -es Nmttgertchtt Mr». peftssteck-üttw» Mw «Sw m. ree» Vie umstrittene beparatisnrnbgabe. Mer Kampf uni die Lkprvzenttge Reparatwnsav- gäbe, die in England und Frankreich von der deutschen Einfuhr erhoben wird, ist durch den Brief deS General agenten für Reparationszahlungen Gilbert an Reich«, ftnanzmintster Nr. Luther in da- entscheidende Stadium gekommen. Lurch diesen Brief wird einwandfrei fest gestellt, daß die 26prozentige ReparationSabgaLe in den Rahmen der vom Reparationsagenten kontrollierten deutschen Zahlungen gehört. Nie hierfür .benötigten Betrüge müssen also aus dem allgemeinen ReparattonS- topf genommen werden und stellen daher keinerlei tzu- sätzliche Belastung Neutschland» dar. Diese Zahlungen unterliegen also der Kontrolle de» Transfer-Komitee», da» über die Stabilität der deutschen Währung tzu Wa chen hat. In der englischen und französischen Oeffent- lichkeit scheint man sich darüber vielfach noch nicht gan- klar gewesen zu fein und infolgedessen eine gewisse Ent täuschung über den Brief Gilbert« -« empfinden. Die hgprvzentige Abgabe verliert dadurch natürlich ^twa» an Wert, daß England und Frankreich durch sie keine neuen Wittel erhalten. Man darf Wohl hvffen, daß sie nun nicht mehr mit so großer Hartnäckigkeit an dieser Ahgabe feflhalten, Pie für den deutschen Handel eine starke Be- Migung und eine Benachteiligung gegenüber dem Han del anderer Länder bedeutet. Die deutschen Unterhänd ler bet den Handelsvertrag-Verhandlungen sind bekannt lich bemüht, unter Hinweis auf diese Schwierigkeiten die Aufhebung der Abgabe -u erwirken. Tjer Brief Gil- bertS wird hoffentlich d.azu beitrggen, die Gegenseite zu Entgegenkommen in dieser Frage -zu veran- Parts will b»n Wirtschaftsvertrag ükktleren. Genf, 18. «ovember. Der „T«nps" meldet, daß der französische SabinettSrat sich am Montag mit dem Stande der Beratungen de- deutsch-französischen Wirtschaftsvertrages be faßte. An der Beratung nahm der Vorsitzende der französischen Delegation teil. 'DaS Kabinett hat ausdrücklich beschlossen, daß die Fortsetzung der Verhandlungen mit Deutschland die An- nähme der französischen Bedingungen zur Voraussetzung haben müsse. Tren-elenburg «keörr nach Parts. Berlin, IS. Nov. Der Führer der deutschen Dele gation für die deutsch^ranzöftschen HandelSvertragSoer- handlungen. Staatssekretär Nr. Drendelenburg ist, nachdem er der ReiMregierung über den Verlauf der bisherigen Verhandlungen Bericht erstattet hat, Dien«, tagabevd «ach Paris zurückgeretfl,.uM die Verhand lungen über de« deutsch-fran-Lstschen Handelsvertrag svrtzusetze«. welche Bedeutung man sowohl auf deuH. scher wie auf französischer Veit« der ^gegenwärtigen Phase der Verhandlungen hetlegt, geht daraus hervov, daß do« deutscher Veit« mit der Führung der Verhand lungen der Botschafter in Part» Dv. von Hoesch^beauf- tragt worden ist, dem Staattsekretär Lvendelenburg bei gegeben ist. i > ! > «nch de Maegerie nach Paria. Berlin, IS. Rod. Wie die „vosstsche Zeitung* Mit- teilt, ist der französisch« Botschafter in Berlin he Mar- gerie Montag nach Pari« gereist. LWS Blatt bringt die« mit der Wiederaufnahme der deutsch-französischen Han- delsvertragSverhandlungen in Zusammenhang. Much der englische Botschafter Lord dMbermm soll sich dem Blatt ßuMge Montag nach London zur Mündlichen Bericht erstattung über di» deutsch-englischen HandellvtttvagA- berhaudlunge« hegab«» habtt. Nr. 272 Freitag, cken 2t. November 1S24 IS. Jahrgang MM CnM; MN ins EM WM. Var Sntumrf geht nochmal» vor dl« nächstjährig« Völlerbnndeversammlung. Genf, M Nov. Durch eine Pariser HavaSLepesche wurde beule bekannt, daß di» englische Regierung darum ersucht, die Frage des Genfer Protokoll« und per Wb- rüstungskonferenz von der Tagesordnung der am 8. NeAeMber 1924 in RoM stattfindendeu Tagung de» DA- kerbundsrat« abzusetzen, weil infolge der.Tatsache, daß die englische Regierung erst kürzlich Lur Macht gelangte, sie einige Zeit nötig hat, UM sich eine wohlüberlegte Meinung über den Inhalt de« Protokoll« zur friedli chen Regelung internationaler Streitfragen zu machen. Außerdem würde die englische Regierung nicht -in der Lage sein, ihrem Vertreter im Völkerbundst Instruk tionen über die vorbereitenden Arbeiten der Abrüstungs konferenz, die der Rat auf seiner letzten Tagung,unter nehmen wollte, zu erteilen. . Man zweifelt nicht daran, daß der Rat dem.engli schen Vorschlag Folge leisten werde, klebrigen» hat der Besuch, Pen der Generalsekretär de» BöMerbunde« in den letzten Tagen der englischen Regierung abgestattet, wie Man hört, jedenfalls Klarheit darüber gebracht, daß die englische Regierung gegen jede überstürzte Bchand- lung der Protvkollfrage ist, und daß jedenfalls, selbst wenn noch irgendwelche Ratifizierungen ohne Vorbe halt erfolgen sollten, da« Protokoll noch einmal vor die nächste BöllerbundsversaMMlung gelangen muß. London, 19. Nov. Der diplomatische Berichterstatter de« „Daily Telegraph" sieht da« an den BöllerbundS- rat gerichtete Ersuchen der britischen Regierung, die Er örterung des Genfer Protokoll» auf unbestimmte Zett tzu verschieben, als Preisgabe dp» Protokolls an und er klärt, angesichts der von den Dominien erhobenen star ken Einwände sei die« keineswegs überraschend. Wäh rend die vereinigten Staaten tzu der geplanten Abrü stungskonferenz nur einen Beobachter entsandt > haben würden, werde Eoolidge jetzt in der Lage sein, eine Konferenz «inzuberufen, auf der die Bereinigten Staa ten wieder ein« führende Roll« übernehmen könnten: MllltMsnttollr Sur» Sen VMerbuna Pari», IS. November. „Neuyork Herold« mekdei, daß die Untersuchung der interalliierten Militärkoutrolllommission in Deutschland nahezu beendigt sei. Entgegen gewissen sensa- tionellen ausländischen Meldungen hat der Korrespondent de» „Neuyork Herald" von autorisierter Quelle erfahren, daß die Kontrolle, mit Au-nahme de» „durch einen Fanatiker" hervor, gerufenen Zwischenfalles von Ingolstadt, ganz und gar be friedigend verlaufen sÄ und die demnächstige Abreise der «om. Mission rechtfertige, die ihre Vollmachten vorher noch Ms den Völkerbund übertrage» müsse. wir- Köle» lm Januar geräumt k London, 19. November. Wie die „Daily Mall« be- richtet, werden die britischen Truppen vielleicht gegen Ende Januar 192ü aus Köln zurückgezogen werden, vorausgesetzt, daß Deutschland die Alliierten von der Erfüllung seiner Ent- wqsfnungsverpflichtung überzeugen könne. Die Räumungs- frage werde Anfang Januar erwogen werden. -smrrkkas Neparatkonsansprüche. Rttft, 18. Nov. In hiesige« politischen Greifen glaubt man, daß Amerika auf der bevorstehenden Kon« ferenz der yinanzminister dxr Alliierten den Anspruch erheben wird, an der Aufteilung der ersten GoldMl- liarde, die Deutschland .«rach Pen Vorschriften ^>«S Na- WeSPlaueS leisten wird, teilzuhaben. LaMaux' Amnestierung vom Senat beschlossen. Pari», 18. Rov. Der Senat hat heute mittag nach einer Rede HerriotS, bis stet« von dem Lärm der Rech^ ten unterbrochen war, Mit 176 gegen 104 Stimmen dert Text de» Mmnestiegesetze« der Konüntfston angenommen, auf Grund dessen Walvh und Eaillaux begnadigt werde». Meflge rutsche Nüstungsausgabea. Helstngfor», 18. MV- Finnisch« Zeitungen melden aus Moskau r Im Haustzaltplan der Sowjetregierung sür da» nächste Jahr sind al« Aufgaben Mr die rote Armee und die rote Flotte 378 Millionen Goldrubel veranschlagt. In diesem Jahre beträgt der Anschlag für Heer und Marine 856 Millionen Goldrubel. Mess Mehrausgabe von 22 Millionen Goldrubel.soll zur Ver stärkung der Flotte und de« Flugwesen« ^verwendet wett««. . . -> ! > Krach lm bayrischen Landtag. München, IS. Nov. IM Landtag kam eS heute bei der Aussprach« über den Etat de« Ministerium« de» Meutzern zu erregten Szenen während der , Red« Vs» völkischen Abgeordneten Buttmann, ak» dieser.e« al» «in« Ungeheuerlichkeit be-etchüet-e, daß Adolf Hitler wach in Landsberg schmacht«. De» völkische AVg. Straffer rief dem Ministerpräsidenten zur PMt über dies« Klaf- senjustiz! Bayern wird von einer Sauband« vtzgiertl Die Völkischen Abgeordnete« stimmten im Chor «in, und es kam zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen Mit gliedern der bayrischen Bollspartet und d-S völkischen Blocke». Der Ministerpräsident und der Präsident des Landtag» verließen den Saal, sodaß die Sitzung unter brochen werden mußte, . ' Rücktritt de» pmeM-i,Mm Kebwtttt. Lissabon, 19. Nov. Da« Ministerium ist -urückge- treten, Mchdem tt im Parlament mit 46 gegen ^3 Glimmen in der Minderheit geblipben war. bsnbm-Meet« I« tzalw. Der englische Generalissimus für Aegypten schwer vettetzt. Kairo, IS. November. Gegen den Sidar der ägypti- schen Armee Sir Lee Stack wurde« heule, al» er da» Krieg ministerium verlief zwei Bombe« geschleudert, vo« dtte« die eine explodierte. Sir Lee Stack wurde schwer verwundet. Die Attentäter find entkommen. Dazu wird «och weiter gemeldet, baß die Attentäter erst eine Bombe warfen, die «ich explodierte Md dann mehrere Revolverschüsse abgaben, welche Sir Lee Stack, seine« Adju- tante«, seinen Chauffeur Md einen Polizifte« verwundete». Sir Lee Stack wurde ins Hospital gebracht. Ma« schätzt bi« Zahl der SlttentSterjauf zwei oder drei. Zu dem Attentat auf Sir Lee Stack wird Wetter bekannt^ daß sich die Attentäter in einem Torweg.ver borge« hatten. Ml» sip sahen, daß die von Wien ge schleudert« Bombe nicht explodierte, folgten st« dpm Mut» Str Lee Stack» und feuerten einige Revolverschüsse ab. Dann bestiegen sie eine in einer Seitenstraße haltend« Droschke und fuhren schnell davon. Zaglul Pascha, d.te Minister und «ine Deputation der Kammer sprachen bei der Botschaft vor und drückten ihren Abscheu und iHv Bedauern über di« Bluttat au». vestmeickr nm« llrgierung. Vr. Ramek Mlnisterprüstüeui. Wie«, 18. November. Der Ha«ptm»schvß de» Ratio- «alrate» trat heut« nachmittag Htsammm und wählte btt Lam deShauptmanu-Stelloertreter von Steiermark, Ramtt zu» Bundes km zler> Wien, 18. November. Die erste Mintsterltste de» Kabi netts Ramek hat in der späten Nacht eine teilweise Verände rung erfahren. Dr. Mataja kommt nicht mehr für da» Aus wärtige in Frage, da» Dr. Ramek selbst übernehmen will. Al» Handelsminister wird der Abgeordnete Heinl, der schon früher dieses Amt innehatte, genannt. Ftnanzminister soll der Lan deshauptmann, Stellvertreter der Steiermark, Dr. Ahrer, werden. Er ist Advokat in Graz, gehört zu der „strammeren* Richtung, der die Organisation von Hetmatwehren (zur Be kämpfung der Sozialisten) zuzMchretben ist, und war auch zu sammen mit dem steierischen LandeShauvtman Dr. Rtntelen Begründer der Steirer-Bank, in der LastiglioinscheS Geld eine Rolle spielt. Die Minister Buchiner (Landwirtschaft), Dr. Schneider (Unterricht) und Baugotn (Heer) sollen verbleiben. Schalz-Zökster kn Serble«! Belgrad, 18. Nov. Der SrzbergermSrd« Schutz hat nach seiner Abreise au» Budapest am 15. November die südslawische Grentze überschritte« und sich btt Man- tag i« .Subotica verborgen gehalten. Van der portjgeu Polizei entdeckt, flüchtete er «ach Belgrad. De» Minister de» Innern hat einen. Steckbrief gegen ihn erlassen. Dtt gesamte Belgrader Polizei ist aufgeboten, seiner habhaft zu werden. ES scheint PW Absicht zu bestehen, Schutz, sobald seine Ergreifung möglich ist, auf Antrag, Deutsch land auszulwjern. , ! > ' l . Veirtsih-Gejkrrekcher «n- Schwarz-Rot-SolS. In der Monatsschrift ,O«swrreichDeutschland", dtt» Zentralorgan de» Oesterretchisch-Neutschen Bolkftbundech nimmt der Schriftsteller Hermann Kienzl namen« sei ner in Deutschland lebenden LsterreichMen Land-leute Stellung tzu den kommenden Wahlen. Da« Recht dazu gibt ihm de« steiermärkischen Dichter« Robert Harner« ling Wortr ^Deutschland ist.mein Baterland — und Oesterreich? Et, mein Mutterland!" Der Oesterreichtsch^Deutsche Bolksbund,-schreibt Her mann ^Kienzl, will nicht Stellung nehmen im Kampf der Partei. Trotzdem r die undeutsche Wahlparole Pott Kampf gegen Schwarz-Rot-Gold zwingt ihn zu der fol genden Erklärung» „WaS den Wahlkampf zwischen Schwarz-Weiß-Rot und Schwarz-Rot-Gold, betrifft, so liegt e« dem Bollsbund ak« solchem durchaus fern, Liebe und Treue zu den alte« Reich-farben, die übrjgen« auchl die Republik mit ihrer Flottenskagge hißt, herabznsetzm. Aber ketneSweg» duldet er «tue Schmäh««, von Schwartz-Rvt-Mptd, der grvtzdeutschje« GtnheitS-Trtkolvre, der Fahne jahrhun- dertalter Sehnsucht att!er Deutsche« Oester reich«." ' . ' ! E I! , f Der wahr« Sim» von Tchwarz-rot^old. Der deutsche Gesandte in Wien, Dr. Pfeiffer hat bei dem Begräbnis de» ersten deutsch-österreichischen Gesandten in Ber lin, Ludo- Hartmann, einen Kranz mit den Fatten Schwarz- rot-gold ntevergelegt und dabet eine Begründung für dies« Farven gegepen, die allgemein festgehalten zu werden verdient. E» »Var der Rat Ludo Hartmann», diese» Deutschen, der für Deutschland und AlLeutschland lebte Md wirkte, die Farben schwarz-rot-gold zu dm Farben de» Reiches zu machen, »veil ste an die Ueberlieferun, de» Frankfurter Parlamente» an. knüpften, att Trost für uns alle, al» gemeinsam« lleberltefe- »MIM» , ! »ittMsttzll l ! . LL