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/luer Tageblatt Israel Nr. 2S9 Dienstag, cken iS. November IS24 IS. Jahrgang Die Handelsvertragsverhandlungen er MIW - - Möler eher sofort tanzwnkzeug» ln- «w 8nSt»L » Uw. ar eem. Odor, aste kstr NSt« Paris, 16. Nov. Tier gestern veröffentlichte Brief des Generalagenten für die Reparationszahlungen Par ier Gilbert an den Neichsfinanzminister Dr. Luther^ über die 26prozentige Abgabe von der deutschen Einfuhr in England und in Frankreich wird 'vom „Petit Paristen", offenbar beeinflußt, wie folgt gedeutet: Der Brief be deutet, ,datz der Generalagent die Einnahmen aus dem Reparation Recoverh Act unter eigene Kontrolle /tei len will. Er will selbst mit den Einnahmen aus dem Tawesplan die Summen zurückzahlen, die die alliierten Zollbehörden 'von den deutschen Industriellen erhalten, und er will sogar selbst die Verwendung dieser.Ein nahmen bestimmen. Dadurch wird die Abgabe aus dem Recoverh Act in die deutsche Annuität, die.das Reich aus.Grund des Sachverständigenplanes zu leisten hat, einkalkuliert Tie Einnahme aus dem Recoverh Act fügt sich also den Modalitäten an, die das Komitee Da wes festgestellt hat, die deutschen und die französischen Zollbehörden werden im Grunde genommen hinsichtlich! der Einfuhrtaxe in Zukunft nur noch Agenten der Re parationskasse sein. Ter Vorteil der Einnahmen aus dem Recoverh Act wird also nicht mehr eine Erhöhung der Einnahmequellen sein, er wird ein bequemes Mittel für den Transfer bilden. Die englische öffentliche Mei nung hat sich über die Entscheidung Gilberts erregt. Wir vertreten den Standpunkt: um sie gerecht zu würdi gen, muß Man Aufklärungen abwarten, die der Ge neralagent für die Zahlungen nicht verfehlen wird zu geben. ! liiige ommen. Fabrik. Waren zu verhindern. Frankreich müsse darauf dringen^ daß alle diese Einfuhrbeschränkungen aufgelassen würden, und daß auch die hohen Schutzzölle in Deutschland ab geändert würden. Unter dieser Bedingung könnte man wegen der 26prozenttgen Ausfuhrtaxe mit sich.reden lassen. l , > Einigung in den deutsch-schweizerischen Wirtschaft«» Verhandlungen. Berlin, AK. Nov. Dtie seit Wochen schiebenden Ver handlungen zwischen Deutschland und der Schweiz, .be treffend den Abbau der gegenseitigen Einfuhrbeschrän kungen. stehen vor dem Abschluß, nachdem unbeschadet der Bestimmungen des deutsch-schweizerischen Handels vertrages über die wesentlichen Grundsätze eine Eini gung erzielt worden ist. T!er völlige Abbau ist für den 30. September 1925 vereinbart worden. Me .Zahl der Waren, hinsichtlich deren sich die Regierungen für die Uebergangszett Einfuhrbeschränkungen noch.Vorbehalten, hat eine wesentliche Verminderung erfahren. vor einem Elnlenken Zrankrelchs hinsichtlich -er 2b prozentigen flusfuhrabgabe. Paris, 16. Nov. Die Pariser amtlichen Stellen erklären, daß es sehr wünschenswert wäre, wenn Staats sekretär Trendelcnburg am Montag mit versöhnlicheren Absichten nach Parts zurückkehre, und wenn die deut sche Abordnung im allgemeinen ihre angebliche Kroße Unnachgtebigkett abändern wollte. Deutschland habe fetzt einen Zolltarif, der den Eintritt französischer Wa ren vollkommen unmöglich mache, weil dieser insbeson dere für Luxuswaren eine beinahe etntausendprozentige Erhöhung der vor dem Kriege in Kraft gewesenen Ta rife vorsehe. Außerdem Mtten die deutschen Einzel staaten und viele Gemeinden das Recht, den Eintritt von «inea mden Schuhmacher > Frage. »st. b». Bl. erd. V»«tMe M, Die «m» Um,«,.«» W « «rUpferiU,,, Lrirgramm», Tageblatt ftueerzgeblrg^ Enthalten- -le amtlichen Sekaontmachungen -es Nates -er Sta-t UN- -es Amtsgerichts fiue. psgfih«ck.g»nt», fhnt Leipzig o». ins vle omer-vsim ilberrsdtt. Bisher 84,80 Millionen Eoldmark. Parts, 18. Nov. Senator Lubersac hat an de« Mi nisterpräsidenten Herriot eine Anfrage gerichtet, um zu erfahren, was Deutschland in Ausführung des Londo ner Abkommens bis jetzt bezahlt hat. Herriot Hat ge antwortet, Deutschland habe am 1. und 11. September in bar zusammen 40 Millionen Goldmark an die alli ierten Mächte auf Grund ihrer besonderen eigenen Ein nahmen, außerdem zwei Zahlungen geleistet, die eine im Betrage von 3,3 Millionen, hie andere im Betrage von 51/2 Millionen Goldmark, wozu noch die Einnahmen aus der belgisch-französischen Zollverwaltung und der Eisenbahnregie im Betrage von etwa 6 Millionen Gold- mark kämen. Ter Zahlungsagent Habe also im ganzen 54,8 Millionen Mark erhalten. . » > Dazu müsse man den Ertrag der englischen Reco- verh Act aus dem Monat September mit »11,2 Milli onen Goldmark rechnen und die requirierten Markbe träge in Höhe von 5,4 Millionen Goldmark. ES seien ferner in den monatlichen Zahlungen einzelne Requisi tionen auf Grund des Rheinlandabkommens Mit 2 Mil lionen Goldmark, Sachlieserungen iM Betrage von 11 Millionen, Erträge der Sachlieferungen und der Ruh» besetzung mit 441/2 Millionen sowie endlich die Kosten für die Reparationskommission im Betrage von 600 000 Goldmark eingerechnet. Daraus.gehe Hervor, daß der Zahlungsagent eine höhere Summe erhalten Habe alh eine Monatsrate von der ersten !JahreSvrte in Höhe von 1 Milliarde Goldmark ausmache. , Vle Neuregelung -er Seamtenbefol-ung. Berlin, 16. Nov. Das' ReichSfinan!zmtnistertuM hat die Spitzenverbände der Beamten für Donnerstag nach mittag dieser Woche zu einer Besprechung über die ge planten Besoldungserhöhungen eingeladen. Am, Diens tag dieser Woche wird die Besoldungsfrage ponr.Reichs« finanzministerium mit den Referenten der einzelnen Landesregierungen besprochen werden. Di« Lohnverhandlungen bei der Reiihepost. Berlin, 15. Nov. Tie Verhandlungen über di« Er höhung der Löhne der Lohnempfänger bei der Deutschen Reichspost Mußten abgebrochen werden, .da bisher «in« Verständigung nicht zu erreichen war. Die Zugeständ nisse der Verwaltung wurden von den Vertretern der Arbettnehmervrganisationen als unzureichend und als nicht ungenügender Ausgleich! .für die etngetretene Teue rung bezeichnet. Tie Verwaltungs- und Arbeitnehmer vertreter vereinbarten schließlich . eine Vertagung . der weiteren Verhandlungen aus lFreitag, den 21. November. — Tann wird der ReichSpostminister Höfle wieder in Berlin sein, in dessen Gegenwart Wetter verhandelt wer- öeglrm -er -eutsch-rujsischen hau-elsvertrags- verhan-lungen. Moskau, 16. Nov. Die feierliche Eröffnungssitzung der deutsch-russischen Handelsvertragsverhandlungen Hat gestern im großen Konferenzsaal des AußenkoMmissariatS stattgefunden. ' ' l > ! 1 ! l ! ! Il i Krassin eröffnete die Sitzung mit einer längeren Rede, in der er betonte, daß die Sowjetregierung an dem Grundsatz des Außenhandelsmonopols als we sentlichster Stütze de» politischen und wirtschaftlichen Sy stems der Sowjetunion unentwegt festhalte. Er gab gleichzeitig seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die deutsch-russische Zusammenarbeit auf allen Wirtschafts gebieten durchaus möglich.sei. Botschafter Graf Brvckdorff-Rantzau nahm das Wort tzu einer Erwiderung, in der er m a. sagte: Auch ich vxrhehle mir nicht die Schwierigkei ten, dtp im Laufe der Verhandlungen entstehen könnten. Bei dem festen Willen der beiden Regierungen, diese Schwierigkeiten zu überwinden, werden sie aber, wie ich hoffe, aus dem Wege geräumt werden. TaS deutsche Volk weiß, was ihm der in Freundschaft freigehaltene Weg nach dem Osten bedeutet. Es ist entschlossen, ihn zu betreten, .nicht als Bittsteller, nicht als Eindringling, sondern als aufrichtiger Freund, um gemeinsam mit den Völkern der Sowjetunion aufzubauen, was durch den Krieg zerstört wurde. Wenn Rußland Deutsch land hilft und Deutschland Rußland unterstützt, so be deutet das Selbsthilfe. ES ist der aufrichtige Wunsch d§r deutschen Regierung, daß die Verhandlungen zu einem Erfolg führen. Durch diese positive Arbeit wird 1>er Sache des Friedens und dem Wohle der Menschheit ehe licher gedient als durch die blendendsten Phrasen. »MM,, MZM /lnzeiger für -as Erzgebirge r), vlr. llllnE. Sa« (Violine), übler (Orgel), lvr. züc., empor« lnicul. Steuer) :n von doren» rrümtslcsnrlei. r, Herren- und ellzahlung ügkelt ieses Blatt«. Nekbungslose Uebergabe -er Keglebahnen au -le -eutsche Kekchsbahngefellfchaft. Essen, 16. Nov. Die Uebergabe der Regiebahn an die deutsche Reichsbahn ist überall reibungslos und ohne Störung des Betriebes erfolgt. Der Zustand der zurück gegebenen Betriebsmittel läßt an verschiedenen Stellen zu wünschen übrig. Ein Bezirk meldete bisher, daß die dortigen Lokomotiven sehr Herabgewirtschaftet seien und zahlreiche Maschinen noch in Betrieb gehalten wur den, die nach deutschen Grundsätzen in diesem Zustand nicht mehr verwendet werden dürfen. Die deutschen Be amten und das deutsche Publikum haben die Uebernahme der Bahnen durch die deutsche Verwaltung überall auf daS freudigste begrüßt. i ^-i"— vle GemelnSe un- Krekstagwahlen ln Inhalt. Dessau, ,16. Nov. Die anhaltischen Gemeindewah len sind nach den vorliegenden Nachrichten im ganzen Lande ruhig verlaufen. Im allgemeinen kann gesagt werden, »daß die beiden Flügelparteien Völkische - und Kommunisten wieder beträchtlich, an Stimmen verloren haben. Die übrigen Parteien dürften durchschnittlich Wohl ihren Besitzstand behaupten. WaS die einzelnen Parteien in einigen Städten verloren haben, haben sie in den anderen wieder gewonnen. Die Volksgemeinschaft hat in Ballenstedt und Bernburg an neugebildete Wtrt- schaftSgruppen Stimmen abgeben müssen. Li« SMdtverordnitrnwahlin in Schwerin. Schwerin, .16. Nov. Heute fanden in der Stadt Schwerin die Stadtverordnetenwahlen statt, die ein über raschend günstige» Ergebnis! für die Demokraten hatten. Gegenüber den Reichstag-Wahlen vom 4. Mat stieg di« Zahl der demokratischen Stimmen von 1688 guf 2698, die der Sozialdemokraten von 5352 auf 6628. Tie von den Teutschnationalen und der Deutschen Volkspartei aufgestellte gemeinschaftliche sogenannte „Wirtschaftliche Einheitsliste" ging von 11 547 auf 9739 zurück. Tiie Nationalsozialistische FreiheitSpartet ging von 4313 auf 1398 zurück, die Liste der Kommunisten von ^1230 auf 689. Außerdem wurden auf eine linksstehende Ange stelltenliste 442 Stimmen abgegeben. polnische Hetze. Berlin, 16. Nov. Die „Polska Zbrojna" brachte kürzlich eine Nachricht, daß unlängst eine geheime Kon ferenz sämtlicher ehemaliger Admirale und anderer OM- ztere der kaiserlichen Marine stattgefunden hätte, um überfeinen schnellen Wiederaufbau her deutschen Kriegs flotte zu beraten, ferner, daß, uM diesen Zweck zu ver-i heimlichen, eine HandelsschiffaHrtSgesellschaft mit finan zieller Unterstützung der Reichsregierung gebildet wor den wäre. Die Nachricht ist von Anfang bis zu Ende erfunden. ES hat nirgends weder eine Versammlung von Inakti ven oder aktiven Seeoffizieren stattgefunden, noch ist von ihnen eine Handelsgesellschaft gegründet worden. Ebenso unsinnig ist die weitere Behauptung der „Polska Zbroj na", daß zwei Kreuzer im Bau seien, die das Aussehen von Handelsschiffen hätten. Im Bau ist zur Zett pur ein Kreuzer normalen TYPS, wie er von den gesetzge benden Körperschaften genehmigt wurde, und wie er den Bedingungen des Versailler Vertrages entspricht. wirtsihaftskatasirophe la Polnksch-Gbersihleflen. Posen, 15. Nov. Wie da» Posener Tageblatt au» Warschau meldet, stehen in Polnischk-Oberschlesien smnd 80 Prozent der Eisenindustrie und 50 Prozent de« Kohlentndustrie vor der Stillegung. den soll. Die Lohnempfänger bei der Reichspost sind im wesentlichen die Telegraph enarbettex. > Vle Steuereinnahmen lm Oktober. Der Voranschlag weit überschritt««. Die Erwartungen, daß daS Reich mit einer weiteren günstigen Entwicklung der Einnahmen aus Steuern, Zöllen und Abgaben rechnen könne, werden durch! den Ausweis für Oktober voll gerechtfertigt. Nachher end gültigen Aufstellung betragen die Einnahmen im ^Ok tober insgesamt 686,73 Millionen Mark, daiS sind 75,5 Millionen Mehr als im September. Bemerkenswert W, daß die Mehreinnahmen nicht auf das FäNigwerden An- ß maliger Steuern zurückzuführen sind, sondern wahrschein lich, wie im Vormonat, auf eine allgemeine Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse. Die Umsatzsteuer er- V brachte im Monat Oktober 197 Millionen, die Einkom mensteuer jaus Lohnabz ügen 1147 Millionen. Dis Steuer ablieferungen der vorauÄzahlenden Einkommensteuer pflichtigen ergaben 97,84 Millionen Mark. AM die Einnahmen aus Zöllen und Verbrauchssteuern weisen mit 128,79 Millionen eine Steigerung uM 4,56 Milli onen gegen September auf. Dies« Steigerung ist Haupt sächlich! auf die erhöhten Zolleinnckhmen zurückzufiühren. Die auf Grund des DaweSgutachtens verpfändeten Reichs einnahmen, Zölle, Tabaksteuer, Biersteuer, Luckersteuer und Einnahmen aus dem Branntweinmonopol, sind ge sondert ausgewiesen; sie brachten im Oktober zusammen 117,96 Millionen. . . . Di« R«ich»flnanz«n in der «rst«n Novtmb«rd«kad<. Rach dem! Ausweis der ReiWhauptkasse betragen für den 1. bis 10. November tn Millionen Reichsmark die Einzahlungen 117,5, die Auszahlungen 82,7, sodatz sich ein Überschuß von 84,8 ergibt und sich der Gesamt überschuß dadurch für daS laustnde Finanzjahr vom..1. April bis 10. November auf 205 erhöht. Der Stand der ReichSmarkschuld hat sich vom! LI. Oktober um 18 auf, 8S am IS. November «Höht.