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W. »rstehee lauert » 8 Uhr !I»I llilü IM der Gegenwart, »»ftftldMl»«- «tz»« «MN»,« M«!,«». - Mschftsi,« »,«««,»ch. -ttmftnch. stafihUi- «. /inzeiger für Sas Erzgebirge »MM« M, «-H« »»» »Mi««« W ««I,«-»,««,»« «« Mittch« >UU w «,l»,ß«M,«. »»M—> i»»««« rnchaUro» »l, amtlich,« 0»laantmacha«sn>ft« Kat«, »«« Vadt m,» i«, simt»silicht» ft» »-»ft« «>->«« Nr. 2S0 IS. Jahrgang Freitag, cken r. November IS24 Eintritt stell Iral. mL«r rtrtkssl. Ische Wurst, Sb«. vrrw. Bretschneib«» ng! Coolidges Wahlsieg. Wßnyorl, b. November. Coolidge errang eine« über« «IVtaenvea «eg. BorlSufig hat er S22 Wahlmännerftimmen, also erheblich mehr M die absolute Mehrheit von 2SS aus sich vereinigte und diese Mehrheit dürfte sich bet Eingang aller Re sultate noch erheblich vergröbern. Die Wahl zeigt, datz e» sich im Vrrurde um den traditionellen Kamps der beiden alten Par« teten handelte. LafÄette konnte nur in Wisconsin einen v» folg erringe«. Bisher stehen noch 47 Wahlmänner aus, die in den Staaten Arizmm, Missouri, Montana, Neu» Jersey »West virginia «nd Washington gewählt werden. Diese Staaten hatten sämtlich ein« republikanische Mehrheit bet den legten LrüfidentschastSmahlen. Eine Mehrheit für Davis bestes kn den alten Hochburgen der Distrikte Alabama, Arkansas, Flo rida, Georgia, Kentucky, Louisiana, Mississippi, Nordkarollnar Oklahoma, Südkaroliaa, Texas und Virgin!». Lafolette konnte nur etwas über 1 Million Stimmen auf sich vereinigen, während e- Roosevelt im Jahre 1912 gelungen war, 4 Mllio- neu Stimuli« zu erlangen. Washington, 5. Nov. Nach den letzten Schätzungen ist der Präsident Coolidge mit einer absoluten Majori tät hon rund 5 Millionen Einzelstimmen gewählt wor den. General DaweS wird durch seine Wahl MM Vize präsidenten zugleich SenatSprästdent werden. Nach allen bisher vorliegenden Meldungen über den Aus- fall der Nachwahlen für den Kongreß ist auch die republikanische Mehrheit im Senat und im Abgeordnetenhaus gesichert. Die Wahl ist also nicht nur ein grober persönlicher Erfolg des Präsidenten Coolidge, sondern auch zugleich ein Riesenerfolg für die schon so oft totgesagte G. O. P. (Grand Old Party), die nach dem Oelskandal einen schweren Stand gegen die Demo- kraten hatte. Neuyork,5. November Einige Blätter geben als End ergebnis der Wahlen folgende Zahlen an: Coolidge 379, Davis 1S9 und Lafolette 13 Wahlmäaner. » Die Wahl dvn Coolidge ist in erster Linie ein Zei chen, daß die Bevölkerung der Bereinigten Staaten mit der bisherigen Regierung nicht unzufrieden ist. Die große Mehrheit verlangt vor allen Dingen Ruhe und Ordnung und sicht nicht ein, weshalb man die. bisheri gen Bahnen verlassen soll, die dahin geführt haben, daß doch schon manche NachkriegSwehen überwunden sind und eine Aussicht auf weitere Besserung.der wirtschaft lichen Lage eröffnen. Coolidge hatte es verstanden, tzaS Land au» seiner ursprünglichen Isolierung herauSzu- fÄhren, ihm seinen Anteil an der Regelung der euro päischen Verhältnisse zu sichern und dabet doch jede lä stige Bindung zu vermeiden. Ein guter Wahlhelfer war für ihn zweifellos der Vizepräsidentschaftskandidat Ge neral TaweS, der durch seinen Plan zur Lösung der Reparationsfrage so viel für dis Entwirrung der euro päischen Schwierigkeiten getan hat. Gewiß ist der Ta- ltttt Europas teilnehmen müssen. NM übrigen aber ist Coolidge durchaus bereit, Lin Internationale» Schieds gericht anzuerkennen, international« Abrüstungskonfe renzen gu begünstigen und Abmachungen «tnzngehen, dis Angriffskriegs für unrechtMßtg erklämri.. VaS Meitze Hau» wird überschivemmt mit Mück- wünschen, di« bet Präsident Coolidge etnlaufen. Prä sident Coolidge bat der Presse Line Erklärung abgegeben, in der er unter anderem auSfützrft, datz er von.dem Vertrauen, da» da» amerikanisch« Volk! in ihn gesetzt habe, geradezu überwältigt sei und datz er sein Aeußer- steS tun würde, sich diese« Vertrauen» Würdig zu ev- wetsen. Nach einer persönlichen Meutzerung pe» Prä sidenten Coolidge wird dieser da» alte Kabinett bei behalten. Umbesetzungen von vlemtern werden voraus sichtlich mur in den unteren Stellen eintreten. Angesicht» der gesicherten Wiederwahl de» Präsi denten Coolidge wird seitens de» Weißen Hauses Joch einmal mit Nachdruck auf die Grundlinien der auswär tigen Politik unter der Verwaltung Coolidge» hinge wiesen, al» welch« in der Hauptsache zu gelten haben r Befürwortung eine« WeltschtcdSgertchtShofe», be grenzte Teilnahme an internationalen Konferenzen, so fern Amerikas LebenStnteressen auf dem Spiele stehen, allgemeine Abrüstungen» Hilfe für den Wiederaufbau Deutschlands, Einforderung der Schulden von den aus ländischen Gläubigern Amerikas und al» Kardinalpunkt die Verweigerung zum Völkerbund getreu den Tradi tionen der amerikanischen Politik de» „Sich! fernhalten". Siörnngeversuch« bei der Wahl. Neber Neuhork wird in der Nacht gemeldet, datz bisher sechs Totschläge während der Wahl dorgekarmnen sind. So wurden in Lextngton (tM Staate Tennessee) zwei Wahlmänner erschossen und einer verletzt. Much! in Chicago wurde ein Wähler erschossen und zwei verletzt. In.mehreren Orten Luisianas mußten Truppen zum Nrnenschutz ausgeboten werden. In Chicago waren nicht weniger als 4500 Polizisten zur Aufrechterhaltung der Ordnung herangezogen worden, ..und es ist zu ver wundern, Latz trotzdem zwei Wähler verwundet und einer getötet wurde. Zwischen zwei vollbesetzten Mo to rlastwagen entspann sich ein Kampf, wobei sieben Re volverhelden verhafte: wurden. In Niles in Ohio zer brach die Menge die Urnen und verbrannt« sie, bevor die Polizei eingreisen bannte. Die anrtickende.Miliz wurde mit Steinen beworfen, wobei ein Soldat schwer verletzt wurde. Dawes und Lafolleti« über das Ergebnis. MM Po» Wetters« iBchjchluß- vk« v»-nv»»«o«ng Ist Rheftland-Westfalen. Ms«», fi. Mw, H»uts do «mittag Wat dis »onfe- renz ps» Lohttiommission sind do» Äeschäfwführer h« freien und de« christlichen Gewerkschaften Per Gemeinde. und Staatsarbelter für Rheinland und. Westfalen zu sammen. L«s Abstimmungsergebnis für den Bezirk hat 00 Prozent für den Streik ergeben. Auf «rund dies«» «bstimmung»,rgedntss«tz , bat He» RetchSkvmmtssar Wr heuts nachmittag erneut Ver-andlungen in Dortmund angesetzt deren Ergebnis Mm do» weiters« >Beschluß fassung abwarten will. > Berlin, S, November. Zwischen der Direktion der Ntichslmbn-A.-A. und Bertrstern der Beamten wurden gestern BerhmidlunM über di» Personalordnung geführt, dir eine Slunähemng b»r beiden Parteien brachten. Di, Besprechun gen sind auf heute vormittag vertagt worden. Berlin, 0, November. Nm Lohnkonfltkt im Buch- druckeraewerb« hat «ine Reibe von Firmen bi« Forderungen der Gehilfen bewilligt. Dia übrigen Firmen haben sich bereit erklärt, ba» Ergebnis einer Einigung von vornherein anzuer kennen. Nur ü Firmen haben di« Forderungen rundweg abge- lehnt. Man erwartet »ine friedlich» Lösung d»S Konfliktes. In Leipzig sollen in 140 Betrieben di» Lohnforderungen ab gelehnt worden sein. Darauf sek in diesen Betrieben dem Personal gekündigt worben. Ko«tr»lls«tschanfaU la Sa-olsta-t. Münch««, b. Nooeuüwr. DI» Korrespondenz Hoff mann meldet halbamtlich» Bet ein« Kontroll» der mrbvndsstaatlichen Distriktkom- Mission in der Waffenmeisters Nngolftabt vom Ü. NovemVer 1924 kam »» bei der vbfabrt der Kontrollkommission zu einem Zwischenfall. Sin, erregte Volksmenge drängte an der Dona«, brück« unter Drohrusen ain »in,« Kraftwagen heran, ohne datz dies von der Polizei hätte vermiede« ««de« können. Nach vorläufigen Berichten mürben zuxi der »ntenteofftztere ver spottet. Die bayerisch« Staat« »girrung hat sofort streng« Un tersuchung etngeleltrt. Der an Ort «nd Stell« befePendo Po- lizetbeantt« ist vorläufig vom Dienst« enthöbe« worden. a 5000 Deutsch« am VIlerhelligentag« auf ftanzösischem Boden. Berlin, y. Nov. Nach Mitteilung«« au» Straßburg haben zum Besuch -er Gräber in Tlsatz^ochringen etwa 5000 Deutsche geweilt. Der größte Lei! .ist von d« badischen Seit« nach dem Slsatz gekommen. Mwa.2000 T!eutsche wurden in Lothringen gezählt. Oesterreich vor einem Elsenbahnerstreik. Wien, 5. Nov. Tie Lohnverhandlungen de« Iifen- bahner sind in «in kritische» Stadium «tngetreten, so datz die Anwendung der angedrohten schärfste« gewerk schaftlichen Mittel für den 7. November zur Durchset zung der Aorderungen tm Bereiche de» Möglichkeit liegt. abgestempelter 1924 im Bürger ) des Invaliden ültig. ilmlibenbunde;. lckner. . > .. > uttei' per lSeednedme I (Merstlsz.) Neuhork, ö. Nov. Die „United Preß" hat sofort nach Bekanntgabe eines Teiles der Resultate versucht, von den führenden Persönlichkeiten Erklärungen über die geschaffene Lage zu erhalten. General TaweS antwortete in seiner bekannten knap pen und drastischen Form» „ES.sieht wie eine,republi kanische UeberschwemMung aus." Damit war sein Kom mentar erledigt. > i Senator Lafollette, der durch die bisherigen Resul tate nicht entmutigt ist, sagte: „Man kann sich! über die neue radikale Bewegung gar nicht optimistisch, genug äußern* . i i ' ; ! . i Das demokratische Hauptquartier erklärte,, daß e» sich noch Nicht geschlagen gebe, bevor die Resultate au» sämtlichen Staaten vorlägen, die immer m>ch einen Um schwung der Verhältnisse yerbeisWren könnten. . Die Demokraten spielen hier auf den Sieg Wilsons jM !Jaihre 1916 an per auch durch die Staaten an der pazifischen Küste zu ihren Gunsten entschieden wurde, nachdem die Republikaner, schon glaubten, triumphieren zu Winnen. eine Aadlrear ser stanrlerr. Münster, 4. Nov. Vor einer stark besuchten Ver sammlung beantwortet« der Reichskanzler ^dte Trag«, ob die Auslösung de» Reichstage» .notwendig war, be jahend. Er wie» dabei besonder» auf außenpolitische Gründe hin, und betonte, datzl di« Hinzuziehung deutschnationaler Mttgsieder zu der Re gierung das bisher Mühsapt bekämpfte Miß trauen de» MuSland«» Von neuem erweckt bätte. Mit aller Entschiedenheit wie» dann »der Kanzler die Behauptung zurück, -er Reichspräsident habe auf die Auflösüng de» ReichÄage» hingearbeitet. Der Reichspräsident habe in keiner Weise die Schritte, de» die Verantwortung für die Politik allein tragenden Kanzlers zu beeinflusse» versucht. In außenpolitischer Hinsicht müsse der einmal eingeschlagene Weg konsequent weiter verfolgt und an -em Gedanken -«« Verständi gungspolitik festgehalten werden. Den Weg.zur Frei heit, so sagte der Kanzler, müssen wir.un» durch M? beit und besonnene Haltung t« ruhiger, kühler Beur teilung der wirklichen Sachlage erkämpfen, vir müssen den Weg zur wirtschaftliche« Gesundung.Wetter verfol gen, -er durch den Londoner Vertrag und die DaweS- Gesetze eröffnet ist. Ob wir di« dem deutsche« Volke auferlegten Lasten in vollem Umfange tragen , Wem««, wird die Zukunft lehren. Di« Pflicht verlangt von un», da» Reich zu erhalten und ehrlich -en Willen zu be kunden, unseren Verpflichtungen nach besten Kräften nachzukommen. Da» ist zurzeit die einzige Politik, di« un» Luft schafft und un» die Möglichkeit gibt, unsere zerrüttet« Wirtschaft allmählich wieder aufzurichten. Deo Kanzler verwarf schließlich die rein negative Kritik der Gegner dieser Politik und betont« die ernste Pflicht Mit aller Cntschtedercheit sich auf den Boden der Perftssung tzu stellen und jede ungesetzliche, namentlich gewaltsam« Menderung der Verfassung nach Kräften -u bekämpft». Die Ausführungen de» Kanzler» fanden wiederholt und besonder» am Schluss» lebhaften Beifall. weSplan eine Prtvatarbeit feine» Urheber»^ sein Erfolg hat aber zweifellos dazu beigstragen, die.Anziehungs kraft der republikanischen Liste zu erhöhen. Maßgebend für den Entschluß der amerikanischen Wählerschaft, Coolidge ihre Stimme zu geben, war in hohem Maße auch der Wunsch die Lähmung der Aktion»- Fähigkeit der amerikanischen Regierung zu vermeiden, die unausbleiblich gewesen wäre, wenn die Wahl zu einem Prästdentenwechsel geführt hätte. Tsenn der neue Prä sident tritt erst im Februar nächsten Jahre» fein Amt an, und bis dahin hätte der gegenwärtige Präsident keine Irgendwie entscheidenden Beschlüsse mehr fassen können, da er das Land nicht hinter sich hätte. In den außenpolitisch so wichtigen nächsten Monaten wäre also Amerika praktisch au» der internationalen Politik auS- geschleden. Das ist der Grund, .der zweifellos viele Amerikaner veranlaßt hat, für Coolidge zu stimmen. Auch Pom deutschen Standpunkte au» ist die Wahl Cpo- lidgeS unter diesem Gesichtspunkt zu begrüßen, «denn ein großer Teil unserer außenpolitischen NÄe.ist ja darauf zurückzuführen, -aß Amerika sich nach, der Nie derlage Wilson» vollständig von den europäischen Din gen zurückgezogen hatte. Präsident Coolidge hat vor den Wahlen versprochen, daß er nach seiner Wiederwahl energischer al» bisher t« die internationale Politik ein greift« werde. La» außenpolitische Programm Coolidge», an dessen Verwirklichung er jetzt, gestützt auf feinen großen Wahl erfolg, mit besonderer Autorität Herangehen kann, ent spricht in seinen wesentlichen Zügen durchaus den deut schen Interessen. Coolidge lehnt zwar den Beitritt zum Völkerbund ab, weil die Bindungen^ die da» Vül- kerbundsstotut vorstehl, -en Amerikanern «nshmpathisch sind. Amerika will möglichst freie Hand behalten und sich nur soweit in die europäischen Dinge mischen, al« sein« eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen dadurch berührt werden. Da diese aber in ^» .letzten Zett immer enger vnr Europa verflochten worden find, Wird Amerika t« der Praxi» doch,s«hv staH -n de« Vo- All! i« u IN k» n n >8 M8ctünea errieken ru pre kren. Nets ftm »cdinea. — r, ^ue, elekon 641. Politische Rundschau. Gewerkschaflsanflurm gegen Sie Preise. Berlin, 6. Slov. In d?r gestrigen Gewerkschafts sitzung wurde mitgeteilt, daß mit den geringen Steuer herabsetzungen abermals die BexbilltgungSaktion,der Regierung erschöpft sei. Wettere Maßnahmen tzur Be kämpfung der Teuerung würden nach Mitteilungen aus dem ReichSkabtnett zur Zeit nicht erwogen. Die Mit teilung erregt« in der GewerkschastSsitzung einen GturM der Unzufriedenheit. Beauftragte der Gewerkschaften begaben sich TienStag erneut zuM Reichskanzler, uM die Regierung auf die ernsten Folgen aufmerksam tzu machen, fall» die Teuerungswelle sich, weiter rglgeheMmt fortjetzt. Seit Montag haben in Großberltn fast alle Preise bi» zu 15 BroMnt erneut angezogKU- >