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Erzaev. RunvfGa« für Gewerve, Hande« und Industrie. «ettsse A«m ««er rraaevlatt ««v M«-eßser f«r vß»s «»»oevrese. Sonntag, den 8. Oktober 1SS4. -es Gaues er I. Masse. MMI. Jugend, mannia III. rmannia II. rnnla Knabe«, »igten Eintritt. ie 51 e KIsxen, >. u'xsten ?LIIea ieruksstürung. - ?r. k. xck. npieklen" — vorrüZIicbv 8ub. mboa klomo 8e6!ngungen -^nslsll ?»nu>pr. 6S0, 651,7ZO-32 Der äeutsche Linzelhanäel ! WEzu-äen Sleuersragen. Berlin, 1. Oktober. Der HauptaUSfchuß! der varrvtgemetnlcha.lt -es Deut« scheu Einzelhandels, der Spttzenv«rtretung de« flam ten Berufsstande», Mgt« kürzlich unter außerordentlich starker Beteiligung seiner Reichsfach- und LandeSver- bände um zu den wichtigsten Tagesfragen Stellungen nehmen. Außerhalb der Tagesordnung wies der Bor. sitzende in seiner Begrüßungsansprache auf. .die.Einwir kung bin. Vie die Londoner Vereinbarungen und d e neuen Zolloorschläg« auf den Einzelhandel haben müßten Ein« eingehende Diskussion rief die von einer Grui - Vs des LebenSmttteleinzelhandel» erhobene .Forderung auf Verleihung des öffentlichen Recht» hervor.. D<r Hauptausschuß, lehnte diese Forderung für den gesamte r Einzelhandel einmütig ,ab^ glaubte aber die Bestrebui - gen des Antragstellers in einer Kommission unter b - sonderer Berücksichtigung der Belange der Lebensmittc branch« nochmals einer Prüfung unterziehen lassen x t müssen. Das Steuerreferat gab Veranlassung zur Nnnahr e nachstehender Entschließung r „Die Hauvtgemeinschaft des Deutschen Etnzelha - delS hat in ihrer Ausschußsitzung vom 22. Septemb r zu den schwebenden Steuerkragen folgende Entschließ»: r angenommen r Die Hauvtgemeinschaft des Deutschen Einzelhande s ist.einmütig der Auffassung, daß eine Umgestaltung d s Systems der Umsatzsteuer in ihren Grundzügen gege - wertig nicht in Frage kommen kann und darf, wer r nicht das Erträgnis für den Staat ganz, gewaltig b - einträchtigt werden soll. Exvorterscheinungen muß oh e Aenderung des Systems^ durch ein verbessertes Rückde - aütungsverfahren an die Exporteure begegnet Coerde . Die Hauvtgemeinschaft des Deutschen Einzelhande s erhebt einstimmig Protest gegen die von Industrie ni d Großhandel vvrgeschlagene Kleinhandelssteuer die d.1 gesamte« Einzelhandel ruinieren, di« Konsumenten tib r Gebühr belasten, -en Schleichhandel fördern würde ui d letzten Ende« durch Verringerung des Absatzes Wied r ungünstig guf die Produktion einwirken müßte. 2 Dringende Vorstellung erhebt die ^Hauptgemei - Wschaft des Deutschen Einzelhandels gegen das heutt e U System der Vorauszahlung auf ein angeblich Vorhand - n«s Einkommen, dessen Urtstenz nach dem Verlauf, d s bisherigen Geschäfte- in diesem Umfange bezweift t werden mutz. Ohne die Notwendigkeit zu -erkenne - dem Staat die für seinen Bestand erforderlichen Steuü n zuzuführen, .muß daher daS dringende Verlangen g - stellt werden, Katz so schnell wie irgend möglich, dies s System der Vorauszahlung vollkommen verschwindet m d spätestens vom 1. Januar 1925 ab wieder eine "B - steuerung nach dem tatsächlich! int Jahre 1924 erzielt: a Einkommen erfolgt. Für 1924 bereits zuviel gezahl e Beträge müssen auf die neue Steuerschuld in Anrechnm a gebracht werden können. Die Hauptgemeinschast d s Deutschen Einzelhandels ist.überhaupt der Ansicht^ de ß für den Einzelhandel in Zukunft lediglich! eine Besten - rung nach dem wirklichen Ertrag in Frage kommen kan derartig daß der Steuer stets da» Einkommen Les ve - slossenen Jahres bezw. des Durchschnitts von 3 Jahren zugrunde gelegt wird. Auch, hierfür ist Voraussetzung daß di« derzeit bestehenden abnorm hohen Etnkommei - steuersätzs von ^lO bis.60 Prozent den heutigen Be hältnissen entsprechend herabgesetzt werden. In der Frage der Gewerbesteuer ist eins Regelung, von Reichswegen dahingehend zu. erstreben, daß auch^ hier nicht willkürlich äußere Merkmale des Geschäftsbe triebes sondern lediglich di? tatsächliche erzielten Er träge und -aS tatsächlich vorhandene Betriebsvermögen als Steuergrundlage herangezogen werden." Die Tagung schloß mit der Aufstellung von Rtch:- ltnten für die Umgrenzung deS AufgabenkretseÄ.her Hauvtgemeinschaft und ihrer Nnterverbände^endlich mit der Aufnahme einiger der wenigen noch außerhalb der Gesamt»rgantsation sichenden Verbände. Der Drucksachenverkehr. Der RetchSovstmtnister Latte auf Mund verschiedener Eingaben de« Svttzenorgantsattvnen über die Neurege lung der Drucksachenbesttmmungen sich dahin geäußert, daß er bereit fei, M Anbetracht der au» Bersenderkyetsen argen einzelne Bestimmungen erhobenen Vorstellungen Win eine Nachprüfung Per Drücksachenvorschrtften einzu- Itreten. Diese Bereitwilligkeit ist.zu begrüßen^ sie scheint M aber «ach Mitteilung Pe» Verbände« Sächsischer Indu ¬ strieller auch außerordentlich notwendig Ku sein. Zwei Beispiele sollen diese Notwendigkeit erläutern r Eine Firma versandte ein Rundschreiben al« Druck sache an ihre Kundschaft und legt« dieser Drucksache «ine gedruckte Freikarte bei. Li« Post Htbt ihr hierauf Lur Antwort, «ach den neuen Drucksachenbesttmmungen darf die .»-Pfennig-Marke die al» besondere» Druckstück zählt nicht aufgeklebt werden (auf die Antwortkarte). Dagegen ist e» zulässig, die Briefmarke durch! ein« BriesklamMer oder in ähnlicher loser Form den Antwortkarten beizu fügen. Tie Post.besteht bet der betreffenden Firma au» Mehreren hundert Drucksachen. Um diese also al» Druck sache versenden zu können, nötigt die Poft.die Firma zur Anschaffung pon ebensoviel Briefklammern, und ferner zu der Arbeit, an feder Karte mittel» Klammev eine Marke lose zu befestigen. Da» Aufkleben der Marks würde .eine Maschine besorgen und Ist .Mnutenarbeit. Diese Maßnahme der Post geht jedenfalls nicht von de.m Gedanken aus, der Wirtschaft unnötige Unkosten und unnötige Arbeit zu sparen. Auch! bei der Postbehörde dürfte eine solche Ersparung, durch Hiess merkwürdige Bestimmung nicht etntreten. — Die Maßnahme trifft nicht nur etwa eine Firma, sondern die Postbehörde er klärt selbst daß dieser Maßnahme bereits viele Fir men Fplge leisten. Ein anderer Fall zeigt ebenfalls^ wie die Post -en Bestrebungen. Ersparnisse in der Wirtschaft zu machen «ntgegenarbeitet. Ein dem obengenannten Verband an- Segrünclet 1889. Fernsprecher 128. : Mill Wer, kille I. Lrrgeb. j z Mr-, MIn-, kok-, Mkrtl-ürGrM»!,. - kausbronäkobleii unü Lrlkett » In kleinen unll groben kubren ! frei vors kaus. geschlossener Fachverband hat ein Rundschreiben in mel - reren hundert Exemplaren an seins Mitglieder zu ve-. senden. AuS Ersparnisgründen Verwendet rr^für di- - ses Rundschreiben die Rückseite von alten Rundschreiber welche vor Jahren gedruckt und nicht zmn Versand g- - bracht waren. Die Rückseiten werden von -em Ve- band um sie als ungültig zu bezeichnen, mit Mlausti < durch gestrichen. Die Postbeh örde erklärt jedoch ^ daß -ie e Turchstretchung der Drucksache die Eigenschaft einer Vol - drucksache annimmt und daß Pas Porto dementsprecher) zu erhöhen ist. Die Oberpostdirektipn schreibt wörtlick r „ES ist daher nicht zulässig in solchen Drucksachen Ve: - allsten Text oder von einer früheren Versendung he- - rührende Angaben durchzustreichen. Die Sendung, mr H als Ganzes beurteilt werden. Welche Bedeutung d r Mitteilungen frir den Empfänger haben und aus we - chen Gründen eine Streichung yvrgenommen wird, i t bet Polldrucksachen unerheblich." ' Was der Verband also auf.der einen Seite an P< - vier usw. zu sparen beabsichtigt. muß er auf der ai - deren Seite der Post für Porto bezahlen. ES ist,-rii - gend zu wünschen, daß der Reichspostminister, wenn «c glaubt derartige Fälle nicht durch bestimmte Perori - nungen im allgemeinen regeln zu können, den Pos - anstalten die Freiheit gibt, -en Begriff Voll- und Hal- - drucksache« sinngemäß aüszulegen. Die Horäerungen lies Hanäwerkk, Handwerkertag in Bantzen. Bautzen, 29. September. Eino überaus etndrucksvol e Kundgebung des Lausitzer und im weiteren Sinne des ganz! i sächsischen Handwerks, fand, wie schon kurz gemeldet, am 2 , und 28. September in Form eines 1. ostsächsischen tzandwr - kertages in Bautzen statt. Die Tagung erfreute sich ein r außerordentlich zahlreichen Zuspruches aus allen Teilen O' - ächsens und weit darüber hinaus und dürsten etwa 30 ' ächsische Handwerker mit ihren Führern und Parlamentär - chen Vertretern in der alten Markgrafenstadt zusammeng - ührt haben. Die Tagung begann am Sonnabend, mit D ratungen der Fachgruppen. Abends fand ein großer B - grüßungsko-mmers statt, zu dem neben zahlreichen Ehre - gästen ca. IbOO Teilnehmer von nah und fern erschienen Ware . Die Grüße Bautzens entbot Stadtrat Dr. Förster. Krel - Hauptmann Dr. Richter-Bautzen betonte, daß sich das Handwerk auch im Industriestaat seinen Platz sichern werde. Der Sonntag brachte eine große öffentliö? Kundgebung des ostsächsischen Handwerks, die infolge d - überaus großen Beteiligung, in zwei Sälen stattftnden mußt. DaS sächsische Wirtschaftsministerin« hätte dazu einen Der» treten entsandt. Landtagsckbgeordneter Obermeister Kuntzsch-Dre-den. sprach für die Spttzenorgantsationen des sächsischen Handwerks wandle sich gegen die von den Behörden ost betriebene Regie arbeit und betonte, daß im Kampfe um die wirtschaftlich« Un abhängigkeit des deutschen Volkes daS Handwerk neben der Landwirtschaft der wichtgste Fastor sei. Syndikus Bremer vom Landes-Ausschuß des sächsischen Handwerks sprach über die Auswirkungen des, Londoner Abkommens auf unsere Wirtschasts- und Kreditpolitik unter besonderer Berücksichti gung des Handwerks. Obermeister Kaiser-Dresden sprach unter dem stürmischen Beifall der Versammlung über die. Stellung des Handwerks zur Steuer- und Zollpolitik und wandte sich entschieden gegen die Umsatzsteuer, sowie entschie den gegen den Plan der Einführung einer lOprozenttgen Klelnhandelsstener. Bezirksleiter SchasfratHtttau spracht über die Versicherungsanstalt Sächsischer Gewerbekammern und ermahnte mich, auf sozialem Gebiet den Grundsatz berufsstän- dtscher Organisation durchzuführen. Die Ausführungen der Redner wurden in drei Entschließungen zusammengefaßt. Die erste beschäftigte sich mit der Steuerpolitik, fordert umgehenden Abbau der Steuerlasten und ferner weitestgehen des Entgegenkommen bet Stundungs-, Herabsetzung»- und Erlaßgesuchen. Besonders die sächsische Gewerbesteuer müsse auf ein Erträgliches herabgesetzt werden. Die Herabsetzung der Umsatzsteuer auf 2 Prozent sei unzulänglich. Eine zweit« Entschließung betraf die Zollpolitik, fordert Schutz der Land wirtschaft, erwartet von dieser aber andererseits, daß sie von Maßnahmen abläßt, welche die Existenz des« Handwerk» un tergräbt. Eine dritte Entschließung fordert gerechte Behand lung des Handwerks im allgemeinen und insbesondere di« Verabschiedung des Handwerkgesetzes, ebenso die Zuführung von billigen Reichsbcmkkrediten. Am Nachmittag fand ein nach Tausenden zählender Fest zug statt. , Deutscher Handwerkertag 1« Barmen. Auf einer unter sehr starker Beteiligung in Barmen abge haltenen Tagung des gesamten westdeutschen Handwerk«, an der Vertreter des Regierungspräsidenten in Düsseldorf, son stiger staatlicher Behörden und der Handwerkerorgantsationen des rheinisch-westfälischen Gebiets tetlnahmen, wurde «im Entschließung gefaßt, in der eS u. a. heißt: „Der deutsche Handwerkertag erhebt schärfsten Protest gegen die Ausschaltung des Handwerks vom Ver»valtung»rat der neuen Reichsbahngesellschaft und vom. Aufsichtsrat der Bank für Jndustrieobligationen. Die Hochschutzzölle für indu strielle und landwirtschaftliche Produste müssen ebenso al» mit den Interessen des gesamten deutschen Volkes unvereinbar bekämpft und abgelehnt werden. Einem mäßigen Schutzzoll als Instrument künftiger Handelsvertragspolitik kann zugs- stimmt werden." Für äas Hanäwerk. Di« Gewerbekammer Plaue« wesst auf -e« -VW 28. bi8 25. Oktober durch da» Forschungsinstitut für ra- ttonelle Betriebsführung im Handwerk veranstaltete« 8. betriebsgenossenschaftlichen Kursus hin. Derselbe fin det In Karlsruhe in Baden statt und hat den Zweck, solchen Herren, die geneigt sind, sich für die Verbreitung betriebswissenschaftlicher Kenntnisse und Erfahrungen im Handwerk zu betätigen, eine Einführung in die einzelne« Fachgebiete zu geben. Im Hinblick auf.die starke Be tonung die der Betriebswissenschaft in der Gegenwart zuteil wird, stiird den in Frage kommenden Stellen und Verbänden anheimgegeben, guf eine rege Teilnahme Hin- zuwirken. Die Anmeldungen haben bi» zum 10. Oktober zu erfolgen. Nähere Auskunft erteilt . die Bewerbe kammer. ' . Bekanntlich kommen Lehrlinge, die auf Grund eines Lehrvertrages von mindesten» einjähriger Dauer beschäf tigt sind >seit 1. Mir- 1924 für die BeitragSvflicht zur Erwerbslosenfürsorge nicht mehr in Betracht. Soweit in der Zwischenzeit für Lehrlinge Beiträge zur Erwerb»« losenfürsorge entrichtet worden sind, können Ye daher von den Handwerkern zurückgefordext oder mit den von ihnen noch zu zahlenden Beiträgen verrechnet werden. Wirtschaftliche Runäschau. Mbau Ser Pressprüfungsflelle« ua- des Preistreiberei-Rechts. Wie verlautet, hat der WirtschaftSminister ein Rundschrei ben an die Länder gerichtet, in dem er diese auffordert, zur Frage eine» beschleunigten Abbaues der PretSprüfungSstellen und ferner auch zu einer Reform! oder Beseitigung der Preis treiberei-Verordnung Stellung zu nehmen. Wa» die Preis treiberei-Verordnung anlangt, so würde es sich tm Falle eine» vollkommenen Beseitigung dieser Verordnung darum -an» zoez empkieklt siek rur ^uitükruox aller deoltmliLlzea Üei Ldkkte ru FÜiutlzrten -Ulsemslns vsulseke LrsM LalmbolgtraS, S-7 'LilVSlßkrtSlIV FUV ---I 'I!