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Sonntag, äen S. Oktober 1924 Ar. 233 IS. Jahrgang re! tat tnedra 17 Jahren awes kreuz Ml>L akr. Segen in reberg (Sächf. thol. Vereins 7. Oktober, 'asS Zimmer^ i,tt»d« kable ;ra. Str. 74X -ienst, 11 Uhr Gotterbtensl. enst. Freund« ir Herrsurth. b. H.. «u, >illlger. erstraße. .Ü UKr ed U8lK rik. suü H -7/ ! icken r Oenn« en Ünt- Dis deutschnatiormle Presse ist über diie Antwort.di, di« sozialdemokratischen Vertreter dem Reichskanzler ge »eben baden, sehr erbost. Sie hätte offenbar-gehoW Satz dis Sozialdemokraten von vornherein dis Vildunx sine« Volksgemeinschaft nach den Ideen des Kanzler- rblehnen und dadurch den Deutschnattonalen freie Bahr kür ihren Eintritt in hie Reichsregierung schaffen wür den. Indem die Sozialdemokraten die Volksgemein schaft nicht grundsätzlich ablehnten, haben sie mehr Klug heit und staatSpoMischeS VerantwvrtungSbewußtsein ge zeigt. glS die Deutschnattonalen ihnen zugetraut haben. Sach« der Deutschnationalen wttd es nun sein, zu zeigen Vorbereitungen zu den deutsch-polnischen Handelsver- tragSverhandlungen soweit gediehen, datz, schon inmAch« ster Lett mit der Designierung ^de» Vorsitzenden und der Mitglieder der polnischen Delegation zu rechnen ist. Mm 10. d. M. beginnen hier di» Beratungen einer.1«» termintstertellen Kommission,. um den ausgearbeiteten Sntzvurß züM chonLÄtzlMtrgLZv tzrüfen. Guts -iusflchtea für -le pariser wirtschafte- oerhan-lungen. Pari». 8. Okt. Die Konferenz zwischen den deut schen Delegierten und den Franzosen über den kommen den Handelsvertrag finden in Pari« eins ausgezeichnet, Presse. Alle Blätter von der Rechten bis zur Linker wünschen den Arbeiten den besten Fortgang. Der ^,Ma tin" schreibt, dak sich die Verhandlungen in einer Mmo sphäve größter Herzlichkeit abspielen. Der Inhalt de. einzelnen Sitzungen mutz, geheimgeyalten werden uni es wird erst Hann ein allgemeines offizielle- Kvmimu niquse herausgegeben werden, wenn daS Mbereinkom men tu großen Lügen keltgelegt ist. Pigott eSdienst, tenstr Andacht Uhr: Gustav- tunde. Aretz ittittoorträg«. nur für junge »eutung"; mjr ! f. Frauen u. bei". 6 Uhr: ' Jahren: FriedenSktrche e» Manne» ' ieketär Wick- liier !N,ll«r- inäeren «einer rmmluna de» rrsaal: Lr 8 farrsaal: Oe. nst B: L. rage für jung» von MerWg dir sing! r Berlin, 8. Oktober. In der Aussprache, die heute vormittag zwischen bei sozialdemokratischen! sFralktionSWHrem Müllers-Franken, Welt und Dr. Hllferding sowie dem Reichskanzler über eine Regie rungSumbildung ftattfand. wurde von sozialdemokrattsche Seite feftgektellt. daß die S^ialdemokratische Partei sich bei de Entscheidung über die Frage der Erweiterung de« Reichsregke rung nicht vou parteitaktischeu Erwägungen bestimmen last. Ohne der Stellungnahme der sozialdemokratischen Reichstags fraktion vorgreifen zu wollen, wurde betont, dak eine grünt lätzliche Ablehnung der Erweiterung der Reichsregierung st ^inne des Reichskanzlers für die Sozialdemokratie nicht ii Frage komme, baß aber vor abschließender Stellungnahm billige Klarheit geschaffen sein mutz über die Haltung de teutschnationalen Partei zum Schutze der republikanische eichsverfassung, zur Durchführung des Washingtoner Abkom uens und zu den entscheidenden Fragen der. deutschen Nutzen rolitik. Heute nachmittag fanden die Besprechungen zwischen den Beauftragten der Deutschnattonalen Reich stagsfral tion und dem Reichskanzler über die geplante Erwei terung der Reichsregierung statt. Die deutschnattpna len Vertreter bezeichneten den Plan der Einbvziehun der Sozialdemokratie in die Regierung als eine vöM neue Tatsache. Die bet einer Erweiterung der Regte rung in Bettacht kommenden Gesichtspunkte wurden ein gehend besprochen. Die endgültige Stellungnahme zi den erörterten Fragen wird die deutschnationale Reichs tagSfraktton ebenso wie die Fraktionen der anderen Par leien in der nächsten Woche treffen. Die deutschnationale ReichstagSfrakttpn war bei de Besprechung durch die Abg. Hergt.Graf.Westarp Schiel- and BekrenS vertreten. Bon der Reichsregierung wa cen außer dem Reichskanzler Vizekanzler Dr. ZarreS Außenminister Sttesemann und der Reich-Minister fg Ernährung Md Landwirtschaft Graf Kanitz anwesend Die auf heute nachmittag änberaumte Kabinetts sitzung hat mit der Frage der RegterungSumbildunj nichts zu tun blonder« beschäftigt sich« mijt anderen Frage: Versuche mit der großen Volksgemeinschaft Keine grrrndsStzliche Ableh imng der Sozialdemokraten. Die überraschten Deutschnattonalen. KanzlererklSrung über BStt rrbund und -andelsoertrüge. Dia „Tournee Industrielle" meldet aus Brüssel daß die LSprozenttge belgisch« Einfuhrabgabe gusl hie deut, schen Waren voraussichtlich aM IS. Oktober in Kras. tritt. - vk. Mn» «btt sie üemsckr psi«»;. Dkt. Dr-Marx hat dem Sonderkvrre« in Berlin ehn Anter- üiÄ dem Blatts veröffentlicht wird. Auch die für England so vitale Fraas »ob Deutsch« land sich durch hohe Zollschranken vor jedem Jmmmt au» England abzuschließen gedenk«, erwiderte derFwm! ^.datzi Et der geringste Mund sür sine solche Loll- volttik vorhanden sei. Im Gegenteil hätten die Statt- sttken der letzten Jahre bewiesen daß in Deutschland Auhaus ein starker und sich steigernder Bedarf an «ng- M55.^^°^°"den sei. Aus die Frage nach seiner Ansicht über die gegenwärtige allgemeine Lage erklärte Dr. Mars dak seiner Meinung nach nicht allein in öko nomischer sondern auch..tn politischer Hinsicht ein« neue Phase für Europa begonnen Habe. Was! Deutschland an« botteffe..ko könne er nur versichern. daß es den Ver- Vfltchlungen ^'die es mit Annahme des DaweSbertchteS Übernommen habe, bis zur äußersten Grenze seiner Lei« stungSWigkeit Nachkommen werde. Der Standpunkt Her deutschen Regierung hinsichtlich! de« .Eintritte« Deutschland« in den DMkerbUnd habe gleich falls bei der Londoner Konferenz eine grundlegende Minderung erfahren. Da« deutsch« Volk habe bisher keinen Grund gehabt, sich.um sein« Mitgliedschaft bet dem KLlkerbund zu bemühen. Aber nun.wo da« Re« varattonsproblem gelöst lei, müsse Deutschland in An betracht der wichtigen Fragen, über die der Völkerbund letzt zu ^entscheiden habe, .seine bisherige Haltung än dern. Er hoffe daß der Beitritt Deutschlands in nicht allzuferner Zeit erfolgen werde. ', - ' ! Hinsichtlich der Schutzzölle erklärte Dr. Marx daß Deutschland ein Land set.daS arm an Rohmaterialien sei UM» so gezwungen wäre. diese von auswärts >in»ufüh-i rsn.^um sie dann als Fertig- oder Halbfertigwaren wie der austzuführe«. Der größte Teil der deutschen Be völkerung sei damit beschäftigt die Rohmaterialien zu verarbeite«. Dies sei der Grund, warum Deutschland geswungen sei. eine 'Schutzzollpolitik zu verfol gen eben um seiner Bevölkerung die ExtstenzMögltchksit Su gewähre«. Die Zolltarife bedeuten aber keineswegs daß sich die deutschen Märkte von den ausländischen ab« schließe« wollen. i > mich ibzugrbe». MM- /lnAeiger Dr -as Erzgebirge «amsiau EMHaltenö Sie amtliche« Sekanntmachungen -es Nates -er Bta-t UN- -es Amtsgerichts Nu». pystsihA».^ Ver französische Mknksterrat über Veutschla«-s völkerbunüsnote. ParW .3. Okt. Heber de« letzten Ministerrat kann berichtet werden r Tie deutsche Denkschrift wegen des Eintritts in den Völkerbund wurde lange erörtert. Es wurde beschlossen, .daß die französische Regierung keine Einwendungen gegen die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund machen will, daß aber die Zulassung Deutschlands keinerlei Privileg für Deutschland bedeu ten solle. Herriot wurde beauftragt-.sich mit den alltz ierten Ministerpräsidenten in Verbindung zu setzen uM eine gemeinsame Antwort auf die deutsche Denkschrift abzufaLsen. > Sonüertagung -es völkerbun-es km Januar! Genf 3. Okt. Ma« rechnet noch immer mkt der Möglichkeit einer außerordentlichen Tagung her Dülker- Vundsversammlung jm Januar, die der Annahme Her MbänderungSanträge zum Völkerbundspakt gewidmet Wäre die durch das Genfer MriedenSprotokoll notwendig ist. Diese Abänderungen zum Völkerbund-Pakt -sollen deshalb beschleunigt werden, weil nach dem Völkerbund pakt den Staaten zwei Monate Zett gegeben sind, um btt Abänderungen zu ratifizieren. Bei dieser Gvnderta« gung könnt« ein evtl, vorliegendes Aufnahmegeluch Deutschlands erledigt werden. > Uj . — — Neus politische Mor-e ist Sulgarien. Sofia, 2. Okt. I« de« letzten 48 Gttmden hat die politische Mordchronik Bulgaren» wiederum drei töd lich« Attentate zu verzeichnen. In der Hauptstadt Ss« fta wurden zwei Führer der Mazedonier auf offen« Straße niedergeschossen und in der MH« von Vellutt d« kommunistisch« Abgeordnete Dr. Warirnvkk. getötet. Leicht, Eatßsaaauag ia Eaglaa-. Kein« Btimwung für sofortig« Renwahien. »v! London, 8. Okt. Bereit« km Laufe deS^gestrigen „ i Tages lagen Anzeichen vor, dak die Möglichkeit so« Warschau, 8. vtt. Bon polnischer Sette sind die»forttger Neuwahlen in liberalen und besonder« in Ge- L——— ... fchäftSkreisen keinen starben Anklang gefunden hat. In d« Sith ist man sehr ungehalten darüber, .dak Iw« Wei-nacht-geschäft schon wieder durch «euwahlen ge- stört werden Fbnne, .wie man die« schon zweimal -tu de« letzten Jahren erlebt -ab«. Bei dies« «immun« ist es verständlich daß di« Liberalen schon wttdm et wa« Wall« auf ihren Wei» geschüttet stab«. AnstMt wt« sie sich zu den großen Lukunftsaufgaben stelle«. Much di« Deutsch« Volk-Partei und der rechte Flügel des ^Zen trums di« den Eintritt der Deutschnationalen in die Regierung wünschen, .sind der Auffassung dak die. bis herige« Erklärungen der Deutschnattonalen nicht Heuti gen können. ES liegt fetzt also lediglich bei den Deutsch nationalen.ob auch sie an der Reichsregierung. beteiligt werden können oder nicht. Die Haltung der Sozial demokratie hat jedenfalls die Lag« bereits soweit ge klärt. dak man auch in Zukunft zur Not auf.ihre Mit wirkung verzichten kann. ,! i i i Berlin 3. Okt. Die volk-parteilich« „Zeitl" schreibt zu den Verhandlungen heute u. a. folgendes r Eine Wiederaufnahme der Großen Koalition ist zurzeit un möglich. Aber auch Has Fortbestehen der bisherigen Koalition zählt nicht mehr zu den Möglichkeiten., Die Regierung muk eine Erweiterung erfahren damit sie an dis wichtigen und grundlegenden Fragen der Auken- und Innenpolitik, die unS jetzt gestellt werden, mit einer sicheren Mehrheit Herangehen kann. Bewachtet man die Dinge wie sie sind, so gibt «S zur Lösung dieser Frage heute eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten r die Ein beziehung der Deutschnattonalen in die bisherige Koali tion. oder aber die Auflösung des Reichstages. Berlin. 3. Okt. Zu ver heutigen Besprechung des »Reichskanzlers mit den Sozialdemokraten bemerkt .die '„Deutsche Tageszeitung". daß die Annahme der von der Sozialdemokraten gestellten Bedingungen für dit Deutschnattonalen nichts anderes bedeuten würde alt sich der sozialistischen Herrschaft auf innen- wie außen politischem Gebiete bedingungslos.auszuliefern und aul jede eigene Bewegungsfreiheit von vornherein zu ver zichten. Eine solche Zumutung.fei natürlich, Mr ein» Partei von der Bedeutung der Deutschnationalen un erträglich. . > ' i ! Di« „Germania" wendet sich gegen diie in der deutsch nationalen Presse aufgetauchte Meinung, datz der grö ßsre Teil der Zentrumspartei für die Bildung Finet Bürgerblockes sei und dak lediglich ein unansehnliche, Linksflügel unter Führung deS früheren Reichskanzlers Wirch -er Bildung einer Bürgerblockregierung.wider strebe. Die Hoffnung -er Deutschnationalen, dak sich di, Zentrumspartei letzten Endes doch noch Lu einer Bürger blockregterung bereitfinden würde, sei trügerisch. Das „Berliner Tageblatt" erklärt, die Entscheidung liege nunmehr bei den Deutschnattonalen. Wie auüudi, deutschnationale Entscheidung.ausfalle, ,so könne dock wohl der volksparteiliche Plan einer Regierungserwei terung schon jetzt als gescheitert angesehen werden. Ent weder bleibe alles beim alten, oder daS deutsch« BVV Müsse dazu ausgerufen werden, dem unmöglichen Reichs tag vom 4. Mai ein Ende "zu Machen. Die« „Vorwärts" schreibt; Sollten die Deutschnatio Nalen aus taktischen Gründen zu allem ja sagen, so werd, die sozialdemokratische ReichStaMraktton die letzte Ent ! scheidung.zu fällen haben. , - Keine katastrophale Mißernte. Berlitt, L. Ott. Wie de« Blättern mitgeteilt wird erklärt ein Vertreter de» Retchsernähvungsmtnistertums im Hinblick auf -Ke übertvievenen Zeitungs nachricht «ü vom Ausfall der bisherigen Ernte daß sich der Ausfall gegenüber dem Vorjahre muf höchstens 20 Prozent stellen werde. Die Wiedereinführung der Brotkarte sei fetten» der zuständigen Stellen noch nie mals in Erwägung gezogen Morden. Den Ausfall der bisherige« Ernte zahlenmäßig zu belegen. seil,heute noch unmöglich weil der Ausdrusch kaum begonnen habe. WBinen erheblichen Anteil an dem bisherigen Minder- «trag hätte« insbesondere Westfalen und Süddeutsch land während Vie östlichen Gegenden. Deutschland» Kornkammern, eine günstige Rvggenernte aufzuwetsen hätten. Da» Retchsernäihrnng-mtntsterium .habe dem Mtnderertrag dadurch bereit« Rechnung.getragen datz rechtzeitig M«»landMufe getätigt wurden, die jn den nächsten Wochen Vereinkommen würden. Da« Reich!»- «isenbahnmtntsterium habe bereit» Vorsorge getroffen datz die äu» dem Auslande eingehenden Mengen den durch den Ausfall bedrohten LandeStetlen möglichst di rekt -ugeführt werden. Durch solche Meldungen wird nur unnütze Beunruhigung gefchasfen. Der Markt wird erschüttert, die allgemeine Prete- «tg,rung g,fördert und da» Publikum »um Hamstern veranlaßt.