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Auer Tageblatt : 28.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192410281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19241028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19241028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-28
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 28.10.1924
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ete das Reich, andenburg, hie des Banner waren mehrer end erschienen in einer An Staatsgedankei n, daß der Ge inziehe. Ober iherede. Bein l kleineren Zn der Verbände, mnisse mehrer, nchspräsidente« ng der Löhn,, nen Deutschen mnerstag und Vertreter des «den Teuerung Dabei wurde Senkung der te. Vielmehr Unternehmer, bnis sei ein« ie Beratungen aß sowohl di, it tiefgehenden ;nen mühten, herbeigeführt ie fehlerhaften schiebung der eigten. Der g der Lebens, sichen Statistik i viel zu hoch ausschuh ein- n Statistischen tischen Inder- und objektive ltung herbei. a. Oktober. von allen e zur Kirmek treibt et kn er den steilen n den Wald. Feierlich ist ,enes Klingen ne Regen der Wie goldene i Boden, um en mit seinen ligen Säulen Schellengetön schwellendes nden Orget- qewaltigen r stehen auch r schon völlig eiter schrciter ötzlich lautes lder schreiten und Ohr für ^beblätterter n, aber auch ! Wanderers rden sie ein- 'chreitcn, ein eben möchte, hönhcit ist? ewsckt, daß en aufgab. s. Er at- iahlow, so- und warm Kind, nach rnda unter Knie saß, ferdeknecht ika spielte, n Hof ge- echt. Ge rm besten, «vgen ein - Ein Te- sich schon in nächsten Kur war Kurkon- mmel, der des freien nach sei- ?auS oer- e wünschte ganz hin« orgestellt, ohne zu Tova sei. er mit der wletbtheU! ergrauten mrgesicht, te. Seine tin eine» rfeld, ge- N' -52 »uer Tageblatt uao Anzeiger Nlr das Erzgeknigr. Dienstag, den 28 Oktober 1924 Mim werden fie wieder lmmen, mit rmderenMenfchnuntetl- baren Schmerz hinaus zu ihm zu tragen und mit seiner leisen, heiligen Predigt Stille ins unruhige Herz avfzunehmen* „Du groher Meister über dem Walde, laß Du sie doch genesen von ihrer Blindheit und Unrast!" Der Wanderer betets und geht still durch den goldenen Regen. GAG MuseumSvereln Aue. Der Museumsverein hatte am Frei tag die Künstler und Kunstgewerbler des Bezirkes Schwarzen berg, die im vorigen Jahre sich an der ersten Ausstellung für Kunst und Kunstgewerbe in Aue (Akka) beteiligt hatten, zu einer Sitzung etnberufen, in der beschloßen wurde, auch in diesem Jahre eine solche Ausstellung zu veranstalten. Sie soll Anfang Dezember eröffnet werden, damit die Kunstfreund« des Westerzgebirges sich rechtzeitig künstlerisch wertvolle hei mische Weihnachtsgaben auswühlen können. Um von vorn herein der Ausstellung minderwertiges fernzuhatten, soll eine von den Ausstellern gewählte Jury vor Beginn der Ausstellung die Gegenstände auf ihre Eignung prüfen. Da bereits zahl reiche Meldungen vorliegen, verspricht diese zweite westerzge- birgische Kunstschau eine bedeutsame Förderung heimischer Kunstpflege zu werden. Konzert. Das dritte bisSwinterliche Konzert der Volks hochschule Aue, ein Arienabend, findet am Dienstag, den 4. November in der Oberrealschule statt. Konzertsänger Steinherr aus Dresden, ein vorzüglicher Tenorist, der m allen deutschen Großstädten als glänzender Sänger geschätzt ist, wird eine Reihe berühmter Arien, besonders aus modernen Opern, darbieten. Beamtenbesolduug. In einmaliger Abweichung von der durch Verordnung vom 24. April dieses Jahres, Sächsische Staatszeitung Nr. 96, getroffenen Regelung, hat das Ministe rium angeordnet, daß die den Beamten, Lehrern, Bchördenan. gestellten und sonstigen Bediensteten am 30. Oktober zahlbaren Dienstbezüge, soweit die erforderlichen Mittel vorhanden sind und ohne Gewähr für die Einhaltung des ZablunqstageS, ausnahmsweise bereits am 29. Oktober 1924 ausqezahlt werden. Die vierteljährliche Barauszahlung der Beamtengehälte», Wie verlautet beabsichtigt die Reichsregierung die vierteljähr liche Gehaltsvorauszahlung für die Beamten wieder in der Weise einzuführen, daß nur immer ein Drittel der Beamten- schast das Vicrteljahrsgehalt gezahlt werden soll. Am 1. No vember werden die neuen Sätze des Wohnungsgeldzuschusses in Kraft treten. MS Höchstbetrag der Abfindung, die den Beamten gezahlt wird, die nach dem neuen Ortsklassenverzeich nis um mehr als eine Stufe herabgesetzt sind, werden etwa 25V Mark in Frage kommen. Neuerliche Herabsetzung der Postscheck- und Fernsprech gebühren. Wie gemeldet wird, ist neben der bereits beschlosse nen und bekanntgegebenen Ermäßigung der Postscheck- und Fernsprechgebühren eine weitere nicht unerhebliche Herab setzung dieser Gebühren in Aussicht genommen. Die entspre chenden Entwürfe sind bereits ausgearbeitet und dürften in allernächster Zeit Verwirklichung finden. Tot aufgefunden wurde gestern abend im Floßgraben ein iSjähriges Mnd einer Familie in Oberschlema, das seit nach mittag als vermißt gesucht worden war. > Zur Anzeige gebrgcht wurde ein Unhold, der sich oberhalb der Schneeberger Straße Andern in unsittlicher Weise ge nähert hatte. Zur Konsirmationsfrage in Sachsen. Die Ortsgruppe Dresden der Freien Volkskirchlichen Vereinigung hat folgend«! Entschließung gefaßt: Die Sächsische ev.-luth. Landessynode hm mit Stimmenmehrheit gegen eine Minderheit von 2sl Stimmer» die bisherige Konfirmationsordnung, wenn auch mit ganz ge ringfügigen Verbesserungen, zum Gesetz erhoben. Da es kn unserer Landeskirche keinen Minoritätcnschutz gibt und für die starke Minderheit nicht einmal ein Parallelformular durchzu setzen war, bedeutet dieses Gesetz ein durch und durch unprote- standisches Hinweggehcn über die Gewissensnöte eines großen Teiles unseres Kirchenvolkes der verschiedensten Richtungen und seiner Geistlichen. Die „Freie Volkskirchliche Vereini gung" hat mit Entrüstung und Bekümmernis zugleich von den» Ausgang der Verhandlungen über die Konsirmationsfrage Kenntnis genommen. Sie würde sich zwar bei solcher Ein stellung der Mehrheit der Synode nicht wundern, aber es tief beklagen, wenn erneut Teile des Kirchenvolkes in ihrer Liebe zur Landeskirche schwer enttäuscht, dieser völlig entfremde! würden. Um so nöliger ist cs, daß sich alle, die weder auf dte wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gegenwart noch auf dte christliche Frömmigkeit verzichten wollen, sich zur Erreichung einer wahren freien Bolksktrche in der »Freien volttllrch- liehen Bereinigung" -usamwenHießen. Lauter. Di« Volkshochschule beginnt nächsten Dienstag S Uhr ihre Wtnterdarbietungen mit einem Künstler- Konzert. in dem dte Klavterkünstlertn Mathilde Papst-Leipzig und Gewerbeoberlehrer Schramm als Sänger, auserlesene mu sikalische Perlen bieten werden. Wie bet allen Veranstaltungen der Volkshochschule ist jedermann herzlich willkommen. Schneeberg. Kaufmann Otto Heybe beging sein bOjähtt- ges Jubiläum als Bürger unserer Stadt. Der Verband der Landwirtschaftlichen Genossenschaften überreichte durch Guts- besitzet Oskar Mehlhorn (Siegelgut-Oberschlema) eine Ehren» urkunde. Die Handelskammer zu Plauen übermittelte dem Jubilar gleichfalls eine Glückwünschabresse. Wiffenbad i. E. ^inBerbot des Nibelungen- films. Der sozialdemokratische Bürgermeister von Wiesen- bad hat die Vorführung des Nibelungenfilms vor Kindern ver- boten. Er begründet sein Verbot u. a. folgendermaßen: „Die Gegenwart der beginnenden Bölkerversöhnung soll nicht durch „Phantastereien", die mit dem Schmieden von Mordwaffen (Siegfrieds Schwert) beginnen, in Verrat und Meuchelmord (Siegfrieds Tod) enden. Zudem ist auch der Name Siegfried durch die berühmte Siegfried-Stellung (!) traurigen Ange denkens im Weltkriege dermaßen tief in das Gedächtnis des deutschen Volkes eingeprägt, daß es einem Frevel gleichkäme/ die Erinnerung daran erneut wachzurufen." — Armer Richard Wagner, nun wird wohl auch dein „Ring der Nibelun gen" verboten werden yiüssen! Leipzig. Van! der Straßenbahn) ,totge- quetscht wurde am Sonnaoenbnachmittag gegen 2 Uhr am Augustusplah eine noch unbekannte Frau. Den geringem Ab stand zwischen einem Anhängewagen und einem Motorwagen benutzte die Frau, um zwischen den Wagen hindurch auf dte andere Seite der Straße zu kommen. In diesem Augenblick ruckte der Motorwagen an und fuhr auf den vor ihm stekenden Straßenbahnwagen auf. Die Frau kam zwischen die Puffer und wurde entsetzlich gequetscht. Der Tod der Frau muß eingetreten sein, ehe man sie aus ihrer schlimmen Lage be freien und in einen gegenüberliegenden Hauseingang schaffen konnte. Ihre Persönlichkeit konnte noch nicht einwandfrei festqestellt werden. Man fand aber bei ihr eine an Fräulein Clara Schlegel, Karlstr. 12, gerichtete Postkarte. Genchtssaal. Tausend Fälschungen eines mecklenburgischen sozialhzmokratischen Beamten. Bor dem Schöffengericht Schwerin hatte sich der 24 Jahre alte Staatsangestellte Paul Schultz wegen Unterschlagung im Amte zu verantworten. In Vertretung des erkrankten Mi nisterialrates Krüger führte Schultz mit einigen weiblichen An gestellten die verantwortungsvollen Geschäfte der Zahlungs- stelle zum Kauf von Lebensmitteln und Vieh, in der größer«- Beträge vereinnahmt wurden. Auf dieser Aiytsstelle herrschte die denkbar größte Unordnung, solange Ministerialdirektor Krüger abwesend war. Akten und Gelder wurden nicht ver schlossen und lagen bunt durcheinander. Während sich Schultz auf seiner Hochzeitsreise befand, wurde eine Prüfung seiner Kassenbücher vorgenommen u. dabei wurden weit über tausend Zahlenfälschungen in den Büchern und ein Fehlbetrag von 31 000 Goldmark festqestellt. Schultz war geständig und leqtr dem Gericht ein Verzeichnis über die Verwendung der unter schlagenen Gelder vor; er wurde zu 114 Jahren Gefängnis verurteilt. Neues aus aller Welt. Zwei Mädchen im Auto entführt. Zeitz, 25. Oktober. Aus Zangenberg bei Zeih wurden am Donnerstag abend in der 9. Stunde 2 junge Mädchen, nämlich die 15sähriqe Gertrud Schmidt und die 19jährige Gertrud Winter mit einem Kraft wagen gewaltsam entführt, lieber letzteren kann nur ange geben werden, daß er in der Richtung nach Leipzig davonge- fahrcn ist. Wahrnehmungen zur Sache werden schnellstens an die nächste Polizeiwache erbeten. Eine Berliner Falschgeld-Werkstatt ausgehoben. Ber lin, 26. Oktober. In einer östlich Berlin gelegenen Sied lung wurde eine vollständig eingerichtete Werkstatt für die Herstellung von Falschgeld entdeckt. Drei Personen wurden verhaftet. Die in Angriff genommene Herstellung alter 1V- Bunte geitrwg. Newpork am Morgen. Von Friedrich F. K*almar. Die Subway dröhnt, die Fords blitzen über daS spiegelglatte Asphalt, die Ferrhboote, .die über den Hudson fahren, tuten. Business! Jeder eilt, drängt, stößt, hastet; Hustle! Hustle ist ein spezifisch amerikani scher Ausdruck und bedeutet soviel wie „sich rühren". „Rühr dich, mein Sohn, dränge dich vor, daß du umt Gotteswillen ja nicht einen Augenblick später kommst, als dein Nachbar, denn er könnte, eS wäre ja mögliche, dir dein business wegschnappen! Rühr dich, du hast ja Ellenbogen und breite Schultern!" Die Autocars fahren in langer ununterbrochener Kette den Broadway entlang. Auf den Gehsteigen eine unübersehbare Menschenmenge; Arbeiter, Beamte, Büro angestellte, Ladenmädchen; alle Nationalitäten sind ver treten, Deutsche, Chinesen, Japaner, Spanier, Franzosen, Russen! Alles drängt, schiebt, hastet! Me offtce, der allmächtige Dollar ruft und alle, alle folgen, Hustle! business! Von den Straßendämmen führen alle sechse bis acht hundert Meter lang steile Treppen in das unterirdische Reich NewyorkS; dte subway. Alle 40 Sekunden in der Hauptgeschäftszeit (und in Newhork ist nahezu im mer Hauptgeschäftszeit) fährt ein Zug ab; vollgepfropft mit Menschen und merkwürdig, alle lesen sie die Zei tung, aber im Grund« genommen ist dies gar nicht so merkwürdig; denn der kurze Augenblick der Fahrt ist für den Newporter Geschäftsmann dte einzige Gelegen heit, sich über die Lokaleretgnisse zu informieren. TeM entspricht auch die ganze Form und Aufmachuikg der Zeitung. Knallig fette Ueberschrtften erleichtern ihm das Suchen nach bestimmten Ereignissen, halbfette Ueber- schriften in drei Zeilen geben ihm den Inhalt des Be treffenden Artikels an. Er liest also während der Fahrt; denn in der office lesen? „No, mH boh, das wäre Zett verschwendung. In der office wartet das Geschäft, der Dollar." Um halb acht ist die Hauptverkehrszeit erreicht. Bor der Ekvatet (Newhorker Hochbahn) stehen dichtgedrängt die Menschen, warten auf eine chgnce, in den überfüll^ ten Zug zu steigen. Keiner hat einen Augenblick Zeit zu verlieren. Tie Eleoatet beginnt im Süden der Stadt, ist zweigleisig und dient ausschließlich dem Personenver kehr. Tie Fahrgeschwindigkeit ist ungefähr 35 Kilometer, dte Züge folgen sich in Abständen von einer Minute. Ter Fahrpreis ist einheitlich fünf Cents für jede be liebige Strecke. Auf einer GleisMnge von 52 Kilome tern sind nicht weniger als .97 Stationen. ES Verkeh ren täglich rund 3500 Züge. Brooklyn, eine der BovoughS. (Bezirke) Newho-rkS, hat ebenfalls seine Hochbahn, die allerdings nur 21 Kilometer lang ist, aber jährlich nicht weniger als 45 Millionen Menschen befördert. Die cars (elektrische Straßenbahnen) sind von 5 Uhr morgens an so dicht mit Fahrgästen behangen, daß man sich wundert, daß es hier und da doch, einem gelingt, mitzukommen. Tie Newhorker cars fahren stundenweit, und man kann z. B. von Newhork bis Philadelphia fahren, wenn man will; aber es will keiner, denn zuM Spazierenfahren hat der NSwhorker keine Zeit. Er hat so wenig Zett, daß, wenn dte Haltestelle der subway in der Nähe eines Warenhauses ist, dieses Warenhaus ihm von der Haltestelle ein eigene» fahrbare» Trottoir ein gerichtet hat. Bequemlichkeit? p nein; aber es ist praktisch und vor allem man kommt schneller zum Ziel! Denn wie schon gesagt, her Newhorker hat keine Zett. Der Newhorker hat nie. Zeit! Er arbeitet, aber nur ivetl Rentenmarkscheine wat noch Nicht vollendet, deshalb Ist dkestS Falschgeld auch nicht in Verkehr gelangt. Der Vüterzug t» MrÄenhaeS. Tin Güterzug, der in einer römischen Vorstadt über ein tote» GleiS hinausfuhr, rannte in ein StreckenhLuSchen hinein, in dem Bahnarbciter beim Abendessen waren. Zwei Arbeiter wurden getötet und ein dritter verletzt. Ein Berliner Bettüger im Südexpreß verhaftet. Im Süd- expreß, der von Biarritz nach Pari» fährt, ist der Berliner Bankbeamte Max Unger verhaftet worden. Unger war fahre, lang bei einer Großbank in Berlin tätig und ist im Lause des Sommers zur Entlassung gekommen. Er war mit den ge- ichäftltchen Gepflogenheiten sehr genau vertraut und hat es fertiggeöracht, durch ein Schetnmanöver die Bank, bei der er tätig war, zu täuschen. Es gelang ihm. indem er Papiere zum Verkauf aufgab, den Erlös dafür in Höh« von 120 000 Gold mark der Bank zu entlocken, ohne kasper die verkauften Papiere lieferte. Das ist ihm nur möglich gewesen, weil er ganz genau von den einzelnen Manipulationen unterrichtet war und sei nen von ihm ausgedachten Betrugstrick an der richtigen Stelle einzusetzen verstand. Mit den erbeuteten 120 000 Mark reiste Unger ins Ausland. Hannover—Amsterdam in einer Stunde 40 Minuten. Hannover, 24. Oktober. Das Postflugzeug des Deutschen Aero-Lloyd D. 468, Flugzeugführer Pieper, lat heute einen Rekordflug von Hannover nach Amsterdam gemacht und legte die Strecke von 340 Kilometern in der Zeit van «iner Stunde und 40 Minuten zurück. Erneuter Angriff auf Mount Everest 1926. In einer Sitzung der englischen geographischen Gesellschaft und des Al pinenklubs erklärte der Vorsitzende, baß beide Vereine die Ab sicht haben, bei der tibetanischen Regierung um die Erlaubnis nachzusuchen, 1926 einen neuen Versuch der Bezwingung des Mount Everest zu unternehmen. Unter dem Straßenbahnwagen operiert. In Oxford-Street einer der belebtesten Straßen von Sydney, versuchte ein 11- jähriger Schuljunge namens Philipps auf einen fahrenden Straßenbahnwagen aufzuspringen, geriet dabei unter die Rä der und blieb, als der Führer den Wagen sofort zum Stehen brachte, mit einem Bein unter dem Rad liegen. Vergebens versuchte man durch die Anwendung von Hebeln den Straßen bahnwagen aufzuheben, um das verletzte Glied zu befreien. Daher beschlossen drei junge Aerzte, die sich an der Unglücks- stelle zusammenfanden, die notwendige Amputation des Beines sofort an Ort und Stelle vorzunehmen. Während ein, starkes Aufgebot von Polizisten die herumstehende Menge zurückhielr, wurde der Knabe betäubt und darauf wurde zur Operation geschritten. Die Aerzte fanden, daß sie das Bein des Patienten nur erreichen könnten, wenn fie sich auf den Rücken unter den Straßenbahnwagen legten, und in dieser schwierigen Stellung wurde die Operation von ihnen schnell und glücklich ausaefükrr. Unterdessen mußte der ganze Verkehr im Umkreis von etwa 2 Kilometer aufhören. Der Knabe wurde dann ins Kranken haus gebracht, wo seine Heilung gut vonstatten ging. Lastto Drahtnachrichten Berlin, 27. Okt. Nach einer Meldung deS „Montag" aus BreSlau kam es in Striegau zu ernsten Zusammen stößen zwischen Stahlhelmleuten und Mitgliedern deS Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Auf beiden Seiten gab eS Schwerverletzte. Der Polizei gelang eS erst nach Einsgü stärkerer Kräfte, die aus Jauer herbeigeholt wur den, die Ruhe wiederherzustellen. ES.wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Berlin, 27. Olt. Nach einer Meldung des „Montag" aus Osterode i. Harz brannten die dortige Eisengießerei und ein angrenzendes Zehnfamilienhaus vollständig nie der. Tie Entstehung des Brandes ist noch ungeklärt. Lakehurst, 26. Okt. Dias Luftschiff „Shenandoah" hat nach Zurücklegung von 9000 Meilen auf der Fahrt zuM Stillen Ozean und zurück den Heimathafen heute morgen utst 4 Uhr wieder erreicht. Nie Offiziere spra chen mit hoher Anerkennung von den Leistungen de» Luftschiffes. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Arthur Herrfurth. Druck n. Verl.- Auer Druck- u. Berlaqsaesellkch. m. b. -st.. Aue. die Arbeit lebensnotwendig ist, so lebensnotwendig wie die Luft zum Atmen; und weil er krank wird, wenn er nicht arbeiten darf. Er stürzt morgens nach einem, allerdings sehr aus giebigen break-faft in die office (denn daß er in die office geht ist etwas Selbstverständliches und die ein zige Entschuldigung, daß er es. nicht täte, wäre dte, .daß er schwer krank oder bereits gestorben ist) verschlingt in der Pause, stehend natürlich, (da er zuM Sitzen keine Zett und keine Ruhe findet) sein lunch; er rennt, schiebt, drängt; er hastet, sich keinen Augenblick Erholung gön nend, durch den Tag; und während er telephoniert (o, die wundervollen amerikanischen Telephone) und mit der linken Hand den Hörer hält, schreibt er mit dep rechten seine Briefe und bedauert nur, nicht gleichzeitig auch in Wallstreet sein zu köynen. Hustle heißt seine Devise, sich rühren, sich vordrängen! Das kommt davon . . . Kürzlich erhielt ein Lanbmann in einem oberschlesischen Dorf den Besuch eines Freundes, der ihm sein neues Motor rad vorführen wollte. Nach einigen wohlgelungenen Runden des Besitzers wollte nun auch der Bauer zeigen, daß er mkt dem neumodischen Verkehrsmittel gut Bescheid wüßte. Stotz stieg er auf bas Vehikel, warf den Motor an und sauste, be wundert von der ganzen Einwohnerschaft die Dorfftraße ent lang. Mer als er stoppen wollte, wußte er nicht mehr, wie man das macht. Angstvoll begann er an verschiedenen Hebeln herumzudrehen, kam aber an die falsche Stelle, wobei er nun erreichte, daß das Fahrzeug um so schneller zu rasen begann. So mußte er gezwungenermaßen noch eine qanze Weile wie der wilde Jäqer durch die Landschaft rasen, bis er endlich, weit von seiner Heimat entfernt, in einem anderen Orte auf einem Misthaufen sanft und weich landete. Das kommt davon, wenn mast mit seinen Kenntnissen prahlt und doch nicht ganz Bescheid weiß.
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