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Erzgebirge regle rung Pchanhatstpan abgeschntttea worden. ng einen ebenfalls in diesen Brand Ein diesiger angemessenen fand am Aus ge» von hier es auch stürmen oder schneien, oder beide« zugleich. Drol lig geborgen sitzt sich'S im warmen Zimmer! A««land,kr,dite für da« devts Sinai Bau, r den chr Neue öeamtenforöerungen. Berlin, 24. Olt. Die Vertreter der Spitzenovgani- sationen der Beamtenschaft beschäftigten sich! gestern, dem „Vorwärts" zufolge, erneut mit der Frage einer Gehalts erhöhung. Allseitig wurde betont, daß angesichts der fortschreitenden Teuerung eine durchgreifende Gehalts erhöhung unaufschiebbar sei. ES wurde beschlossen, eine Deputation zum NeichSfinanzminister zu entsenden, die diesem die Forderung auf Anberaumung von Besol dungsverhandlungen unterbreiten soll. Gleichzeitig wur de beschlossen, diese Aktion nach Möglichkeit in gemein samer Front mit der Arbeiterschaft durchzuführen. lüchtrt. Wlchetfu befindet sich in nungßbauten will >ie hief Rüchzug^ der huschen der Zentral- Auslandskrsdtt aufnehmen, ! Dauftrmen -«gute komme« soll. Ule - ndlüngen I mit ausländischen Geldgebern find bereit- ringe leitet. ey. 24. Okt. Nach einer amtl durch die Juniregelung in düs Elend gestobenen Gruppen. Hundshübel. Eine schwere Prügelei ersten Kirmesfeiertag in einem hiesigen Gasthof statt, ringfügiger Ursache schlug der Bäckergeselle B. R. einen aus Neustädte! stammenden sungen Mann so heftig, das, dieser bewußtlos vom Platze getragen werben mußte. Der Arzt stellte schwere Kopfverletzung und Gehirnerschütterung fest Für solche Rohheit wäre eine exemplarische Strafe am Platze. Nendorf i. Erzgeb. Bürgermeister ab bau. Die «Wßg» TLttgchtt-er ' Berlin, 28. Okt. TftitenS der interalliierten Mili- därkontroHkommtsston sind in der Zett ppm 13. dis '18. Oktober 24 Truppeneinheiten, 31 HeereSanstalten, 24 Polizetstellen und 30 Firmen und Fabriken bsntrolliert worden. Außerdem fand eine unangemeldete Besichti gung in Dessau statt. Unter den kontrollierten Firmen befinden sich Auer, Gchwartzkopff, die Freiburger Mo torenfabrik, .Stahlwerk Becker, da- ManneSmannröhren- Werk und Hugo Schneider in Leipzig. > Die Pariser Liga für Menschenrechte fordert Oessnung der Archive. Parts, 22. Oktober. Viktor Marguerite tritt in der heu tigen „Ere Nouvelle" energisch für die Oeffnung der Archive ein, für die die Liga für Menschenrechte jüngst in einem Brief an Herriot eingetreten sei. Dieses Ersuchen der Liga sei be gründet, denn die meisten Franzosen hätten weder die deutscher- Dokumente noch das SchMrzbuch der Sowjets gelesen. Oeff- net die Archive — so ruft Marguerite aus — in denen die Korrespondenzen von Delcasse und Paleologue schlummern. Wetterwende? Ein heftiger Sturm wütete gestern abend und vergangene Nacht und rüttelte und schüttelte ar- allem, was nicht niet- und nagelfest war. Manche Fenster scheibe fiel klirrend zu Boden und die Hausdächer wurden auf ihre Sturmfestigkeit erprobt. Die Bäume waren an schlimm sten daran, denn der wilde Geselle Sturm zauste sie, hgß die vergilbten Blätter nur so flogen. Es war der erste Ansturm des Winters, der aber heute morgen von der Sonne siegreich zurückgeschlagen wurde. Noch glüht das Herbstgold in der Natur und wir hoffen, daß der Himmel uns noch eine An zahl schöner Herbsttage schenkt. Unter Diebstahlsverdacht. Von der Ordnunqspolizei wurde vergangene Nacht ein Mann von auswärts festgenom men. der im Verdacht steht, hier einen Didbstahl ausgeführt zu haben. Der schon mehrfach wegxn Diebstahls Bestrafte wurde der Kriminalpülizei übergeben. Zur Anzeige gebracht wurde eine Person, die die Nacht- ruhe erheblich störte und die Straßenpassanten belästigte. Gefunden wurde ein Notenständer mit Futteral. Abzu holen rm Polizeiamt. Unveränderte Novembermiete. In weiteren Kreisen war das Gerücht verbreitet, daß die Miete-für November eine Stei gerung erfahre und zwar auf 85 Prozent der Friedens-Miete kommen würde. Wie gemeldet wird, entspricht das Gerüchr nicht den Tatsachen. Von zuständiger Seite wird auf Anfrage mitgeteilt, daß die Novembermiete unverändert bleibt, d. h. es werden dieselben Sätze für Miete und Mictzinssteuer erhoben, wie im Monat Oktober. Der heutige Wochenmarkt zeigte das gleiche lebhafte Bild, wie in den lebten Wochen. Bei reichlichem Angebot herrschte auch lebhafte Nachfrage. Auf dem Obstmarkt sind allein noch Aepfel vorherrschend, 4—7 Pfund 1.— je nach Qualität. Der BeanttenHund Sch eine gutbesuchte Versäm sitzende des Bezirkßlnktel - .... . ther-Niederschlema zugleich in Vertretung de» Krels- Awtckau teilnahm. Der Vorfitzend« des Bezirttkartells Die Lohnverhandlungen der Organisationen der Ar beiter der Reichsbetriebe mit denk Reichsfinanzministe rium sind ergebnislos beendet worden. Las Ministe rium erklärte sich bereit, etwa in zwei Wochen neue Ver-r Handlungen anzuberaumen. Ein neues Ortsklassenverzeichnis. Berlin, 24. Okt. Zm Einvernehmen mitt den Län dern hat das Reichsfinanzministerium ein neues OrtS- klassenverzeichnis für die Beamten auf der Grundlage der Wohnungsmiete ausgestellt, das demnächst im Reichs besoldungsblatt veröffentlicht und infolge der Reichs tagsauflösung im Ermächtigungsgesetz in Kraft gesetzt werden soll. Tas Verzeichnis ist auf Grund von Erhe bungen, die sich aus etwa 600 000 Beamte erstreckten, jzusammengestellt worden. Tie unterste Klasse E wird in Zukunft Wegfällen, dagegen werden für einzelne Orte neue Klassen geschaffen werden. Wo sich Herabsetzungen der Stufungen nicht vermeiden lassen, werden den Be amten besondere Entschädigungen zugestanden werden. In zahlreichen Fällen sind Höherstufungen erfolgt. Gleichzeitig mit dem Verzeichnis gelangt «ine neue er höhte Wo'hnungsgeldskala zur Anwendung, die das Wohnungsgeld den zu erwartenden Mietssteigerungen anpaßt. , i Deutschen im Ratskeller — . .. welcher auch d«r Vor ¬ sitzende des Bezirkskartell- im D. B. B. Weft-Erzgröirg«: Kan- tor Rother-Niederschlema zugleich in Vertretung des Krels- kartellS Zwickau teilnahm. Der Borfitzend« des BezirMartellr Vogtland. Lehrer Beger-Plauen, sprach über die Organisation des Deutschen Beantcnbundes und seine Politik, zuletzt auch die die Beamtenschaft zur Zeit beschäftigenden'TageSfragen berührend. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der die Versammlung die Politik des D. B. B. als einzig möglich zur Erreichung des hohen Zieles: Erhaltung eines gesicherten, arbeitSfreubigen Berufsbeamtentums, anerkennt, Beseitigung der Personalabbauverordnung und Schaffung eines neuzeit lichen Beamtenrechts fordert, ebenso eine Reglung der Besol dungsfrage, Wie bqr tatsächlichen Wirtschaftslage Rechnung trägt und die Beamtenschaft aus ihrer unerträglichen .demora lisierend wirkenden Lage herausbringt. Die Versammelten stellen sich in diesem Zusammenhang« geschlossen hinter die i unteren 1/' kbl »»er vtizemer tue . .... düng Kun in tz-s GesandtMaftSvier- tet. Wupetfu bestndet s.i Äus 9tsät unä kanä. Ave. 2b. Oktober. Doppelfenster. „Anna, hol' dl« Doppelfenster vom Boden!" — ..Aber liebe- Kind," fleht der Ehegemahl, „ich beschwöjrck Dich, laß mich erst raus! Wenn ich fort bin, kannst Du meinetwegen auch noch doppelte Türen einsetzen oder mir meine letzten paar Kröten derdoppeln — aber ich will nichts von der ganzen Wascherei, Putzerei und Scheueret hören noch söhen!" — Bald darauf hat sich der Herr de- Hause- entfernt. Und nun poltert'S auch schon die Bodentreppe herab, Scheiben klirren, der dienst bare Geist bringt die Doppelfenster. Aber in welchem Zustande! Fingerdick — so wenigsten» meint die Frau des Hauses — liegt der Staub auf den Rahmen. Die Wanne her? Und nun wird die Wurzelbürste genommen. Schrr — schrr — fchrr — das klingt, al» ob noch heute das ganze HauS abgescheuert werden sollte! Loch schon wenige Stunden später ist die Arbeit vollbracht. Blitz blank sind die Doppelfenster im Fensterrahmen befestigt. Jetzt kann getwst der Herr des Hause» kommen, er wird r-»«- .«w- L" stischen gegen fünf bürgerliche Stimmew die Abberufung des Bürgermeisters Leonhardt und wählte den Mühlenbauer Bauer zum Nachfolger. Oberwiesenthal. Die Ernte hereingebrachr. Erleichtert seufzt in diesen Tagen wohl mancher kleine Land wirt unserer Gegend auf; denn dieses Jahr konnte die Ernte, bis auf wenige noch außenstehende Ka«clofsein, glücklicher hereingebracht werden, als es in unserer höchstgelegenen Stadl des Reiches der Fall zu sein Pflegt. So kann man den dem Winter mit etwas mehr Ruhe entgegensetzen, denn die aller drückendste Sorge ist beseitigt. Auerbach i. V. Groß feuer. Am Mittwochmittag brach aus bis jetzt noch unaufgeklärter Ursache in dem noch ziemlich neuen Anwesen des Gutsbesitzers Pock Feuer aus, das sich mit rasender Geschwindigkeit ausbreitete. Das an das Wohnhaus anschließende Waschhaus, nebst großem Stallge- bäude und die mit Erntetzorrätcn reich gefüllte Scheune .vurde ein Raubflrer Flammen. Der herrschende Wind trieb gewaltige Rauchmasscn über die Stadt hinweg. Mit knapper Mühe konnte das Vieh ins Freie geschafft werden. Ein Wagen, ge laden mit Briketts, der erst kurz vorher eingefahren wurde, konnte nicht mehr gerettet werden und ging Flammen auf. Große Sachwerte dürften durch vernichtet worden sein. Oelsnitz i. V. Ein ganz Schlauer. Hausbesitzer kam, um sein Haus zu einem ihm Preise verkaufen zu können, auf den Gedanken, eine Lotterie zu veranstalten. Neben Motorrädern und anderen schönen Dingen sollte das Haus dem Gewinner des großen Loses zu fallen. Leider machten ihm die städtischen Behörden einen Strich durch die Rechnung; sic verboten die Veranstaltung der Lotterie mit der Begründung, daß die Hauslotterie wahr scheinlich sehr bald unerwünschte Nachahmung finden würbe. Chemnitz Hier wurde eine 31jährige Arbeiterin aus Kleinbothen verhaftet, die in Männerkleidung und kurzge schnittenen Haaren seit mehreren Monaten hier und auswärts den 26. Oktober tvr«. Um die Neuregelung der sächsischen Gewerbesteuer. Tv die Vorlage eines Entwürfe» über die endgül tige Regelung der sächsischen Gewerbesteuer sich verzö gert hat, wurden die sächsischen Handelskammern im Einvernehmen mit dem Verband Sächsischer Industriel ler beim Wirtschastsministerium und beim Finanzmini ster dahin vorstellig, daß mit Rücksicht aus die gebesserte Lage der Staats- und Gemeindefinanzen und bei der ungeheuren Belastung der Wirtschaft mit Reichs-, Staats- und Gemeindesteuern aller Art die hisher vor geschriebenen Vorauszahlungen auf die Gewerbesteuer für 1924 in der Weise erlassen werde, daß erstens die Arbeitgeberabgabe mit dem 1. Oktober 1924 außer Kraft gefetzt wird und zweitens auf das letzte .Viertel der einprozentigen Abgabe vom Betriebsvermögen, da» am 15. Februar 1925 fällig werden würde,.schon heute ver zichtet wird, so daß die letzte Vorauszahlung auf die Ge werbesteuer für das Rechnungsjahr 1924 die am 15. November d. Z. fällige dritte Rate aus die Abgabe vom Betriebsvermögen darstellen würde. Zugleich brachten die Handelskammern erneut dxn dringenden Wunsch zum Ausdruck, daß sie entsprechend den gemachten Zusagen von der Regierung zu den Richtlinien für ein neues Gewerbesteuergesetz gutachtlich gehört und nicht vor eine vollendete Tatsache gestellt werden möchten. Denttcher Landwirttämfts-xt. Berlin, 24. Okt. Der Deutsche Landwirtschaftsrat hat in seiner außerordentlichen Vollversammlung ein stimmig beschlossen, zu fordern, daß die Errichtung einer landwirtschaftlichen Kreditanstalt, wie sie in 89 des Gesetze» über die Goldnotenbank vorgesehen ist, unver züglich und in engster Anlehnung an die erfolgte Um gestaltung der Deutschen Rentenmark porgenommen werde. Sparkassenoerttetertagung in Weimar. Weimar, 23. Oktober. Auf einer Tagung der Ver einigung der Kommunalsparkassen, die unter starker Beteili gung von Vertretern des Sparkassen-Verbanbes für Sachsen- Thüringen und Anhalt und in Anwesenheit von Vertretern der Thüringischen Regierung in Weimar stattfand, Vurde eine rege Mitwirkung der Lehrerschaft bei Wiedererweckung des Sparfinnes der Schulkinder gefordert und nach längere» Aussprache beschlossen, sich für eine höhere Aufwertung der Sparkassenguthaben einzusehen. In dem Bortrage des Gene raldirektors Hartmann-Magdeburg über die Zinspolitik der Sparkassen wurde festgestellt, daß die Sparkassen durchweg zu einer Herabsetzung der Zinssätze im Interesse der Wirtschaft bereit sind. Gemüsemarkt wird von Rot- und Weißkraut beherrscht, dane» ben Blumenkohl, Spinat, Kohlrabi, Zwiebeln und Kartoffeln bei unveränderten Preisen. Auch die Fleischpreise zeigen keine Veränderung. Butter ist um 5 Pfg. gcstieaen und kostet deute 1,25—1,30, Eier 5—6 Stück 90 Pfg., Bücklinge 6 Stück 50 Pfg. Der Nibelungenfilm. Der erste Teil des großen Niäelun- qenfilms der Ufa läuft bis morgen Sonntag im Apollotheater und erzielt jeden Abend außerordentlichen Beifall. Den stärk sten Eindruck machen die landschaftlichen Szenerien, vor allem die phantastische und wohlgelunqene Tötung des Drachens durch Siegfried, sodann die Ueberwindung Brunhilds und Siegfrieds Ermordung. Von Montag abend ab wird der zweite Teil: „Krimhilds Rache" vorgeführt. Zur Berufswahl. Im Anschluß an unfern gestrigen Ar tikel wird uns geschrieben: Nächste Ostern kommen im Bezirk der Berufsberatungsftelle und Lebrstellenvcrmittlung Aue ca. 1350 Kinder zur Entlassung, um in das Erwerbsleben einzu treten. In den meisten der Familien wird eifrig die Frag«, besprochen „Was soll der Junge oder das Mädel werden?" Ehe die Eltern sich endgültig entscheiden, ist es notwendig, sich mit der zuständigen Berufsberatungsstelle in Verbindung zu setzen. Dort wird sachverständiger und unparteiischer Rat für die Berufswahl und weitere Fortbildungsmöglichkeiten ei teilt und kostenlos eine geeignete Lehrstelle in dem gewählten Be ruf vermittelt. Die Beratung erstreckt sich auf alle Zweige des Handwerks, dec Industrie, des Handels und der Landwirt schaft. Selbst dann liegt der Besuch der Berufsberatungsstelle im Interesse der Eltern, wenn dieselben bereits eine Lehrstelle für ihr Kind haben. Die Beratungsstelle erteilt auch Aus kunft über den ärztlichen Befund des Kindes. Die Bcrufsbe- ratungsstelle und Lehrstellenvermittelung Aue umfaßt alle Ort- schäften der Amtsgerichtsbezirke Aue, Schneeberg und Löß nitz. Sie! befindet sich im Stadthause Aue, Eingang Lesskna- straße, Zimmer Nr. 23. Sprechzeit: Jeden Dienstag von 5 bis 7 Uhr und jeden Freitag von 4 bis 6 Uhr. Zur Bekämpfung der Bisamratte. Aus Werdau wird ge meldet: Der Reuther Einwohner Prüfer bat bis jetzt 227 Bisamratten gefangen und zwar bloß in Reuth und Beiers dorf, 180 Stück seit dem 1 September dieses Jahres, 53 Stück allein in einem Reuther Rittergutsteiche. Der Jäger benützr zum Fange geschickt konstruierte Fallen. Auch in Chemnitz wurde am Donnerstag inmitten, der Stadt eine Bisamratte er schlagen. Es ist also dringend zu wünschen, daß./ endlich in ganz Sachsen energischere allgemeine Maßnahmen zür Be kämpfung dieser schädlichen und gefährlichen Nager ergriffen werden. . Venus als Heller Morgenstern. Seit einigen Tagen ist am Himmel ein besonders Heller Stern zu sehen. Allgemein wurde von astronomischen Laien angenommen, daß es sich um einen neuen Stern handelt. Wie Dr. F. Archenhold, der Direktor der Treptower Sternwgrte, mitteilt, ist es aber dir Venus, die zurzeit wie eine hochkerziqc Bogenlampe in über-/ wältigender Leuchtkraft am Himmel stehtt ihren Lebensunterhalt durch Betteln erwarb. Geringswalde. Die Linke als Gegner der Preßfreiheit. In der Stadtverordnetensitzung am Mon tag kam als erster Punkt der Tagesordnung der Antrag Hoffmann, Schilling, Patzig zur Debatte, in welchem beantragt wurde, der hiesigen Ortspresse den Pressetisch zu entziehen. Trotzdem die Redner der bürgerlichen Fraktion gegen den An trag polmisierten, auch auf die Folgen der Annahme verwie sen, wurde der Antrag mit der sozialdemokratisch-kommunisti schen Mehrheit angenommen. — Es wäre interessant, die Gründe für diesen eigenartigen Beschluß zu erfahren. Dresden. Ein schweres Verbrechen wurde am Mittwoch in der 4. Nachmittagsstunde in der Nikolaistraße 17 verübt. Dort befindet sich das Ladengeschäft des in den vier ziger Jahren stehenden Schlossermeisters Georg Eichner. Zu vorgenannter Zeit erschien ein zunächst unbekannter, in den zwanziger Jahren stehende junger Mann, der ein Fahrrad zum Kaufe anbot. Das ganze Benehmen des Verkäufers erregte Verdacht; Eichner sah in den sogenannten Diebstahlsbekannt machungen nach und beauftragte seine Frau, von der Werkstatt aus die Kriminalpolizei anzurufen. Schlossermeister Eichner schloß beim Weggang der Frau die Ladentür ab und Verblied mit dem Verkäufer allein im Geschäftsräume. Der gehegte Verdacht war nur zu begründet. Der mit eingeschlossene Ver- käufer zog plötzlich einen Revolver hervor und feuerte drei Schüsse auf Schlossermelster Eichner ab. der in Kopf, Hals un» Brust getroffen, bewußtlos zusammenbrach. Hierauf zertrüm merte der ruchlose Täter die Glasscheibe der Eingangstür und ergriff die Flucht. Eine Frau, die sich unerschrocken entgegen- stellte, wurde auf der Nikolaistratze durch einen vierten Schuß am Arme verletzt. Die entsetzlichen Vorgänge blieben begreif licherweise nicht unbemerkt. Man vermochte den flüchtenden Verbrecher zu verfolgen und am Stephanienplatze erneut zu stellen und der Polizei zu übergeben. Der Täter entpuppte sich als der am 7. Januar 1903 zu Wilsdruff geborene Mol kereigehilfe Fritz Mietzsch, der bereits steckbrieflich gesucht würbe. Runst unä Wissenschaft. Entdeckung von Krebsbazillen. In der am Donnerstag in Berlin abgehaltenen Sitzung der Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten berichtete Professor Blumenthal-Berlin über Reinkultur-Züch tungen von Bakterien, die er aus menschlichen Krebsgeschwül sten gewonnen hatte. Er vermocht« durch Uebertraqung dieser Batterien bei Tieren Krebs zu erzeugen. Es wuchsen bei den Züchtungen auf ben Nährböden drei verschiedene Bazillen, die, auf Tiere verimpft, echte Krebse als „Tochtergeschwülste" her- vorrtefen. Zur Entwicklung dieser Geschwülste war der Zusatz eines „Reizmittels" notwendig; als solche» »bürde Kieselgur benutzt. Wenn Krebs entstehen sollte, mußte ein äußerer Retz mit ben Bazillen zusammenwirken.