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Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß durch die Art, wie das Aufwertungsproblem fett Anfang dieses Jahres behandelt wurde, die Situation gründlich ver fahren wurde. Insonderheit scheint die Einsetzung eines Neichstagsausschusses für die Auswertüngsfrage ein in jeder Beziehung mißglücktes Manöver gewesen zu sein. Ohne die Sachkenntnis der einzelnen Mitglieder dieses Ausschusses in Zweifel ziehen zu wollen, wird man doch das Urteil abgebcn müssen, daß, nach der parteipolitischen Ausschlachlung der Aufwertungsfrage im Wahlkampf svährend des letzten Frühjahrs die Vertreter der voli- tischen Parteien nicht sehr geeignet waren, das Problem nüchtern'M behandeln. In der Tat sind -em SchoW dieses Ausschusses auch Anregungen und Ideen entspros sen, tzie in keinem Punkte ernster Kritik standhalten. Wenn es manchem Mitglied des Aufwertungsausschusses vielleicht schmerzlich war, bei näherem Studium der Aufwertunasfrage die Undurchführbarkeit früher geheg ter und ausgesprochener Absichten zu erkennen, so wäre es zweifellos würdiger und richtiger gewesen, den Irr tum offen zuzugebcn und nicht den Versuch zu. znachen, zwischen früherem Irrtum und neuer Erkenntnis .ein un mögliches Kompromiß zu schließen. Denjenigen Deut schen, welche mir leidenschaftlicher Sehnsucht wenigstens teilweise eine Wiederherstellung ihres Vermögens er hoffen, und die das brennende Verlangen danach tra gen, aus AlmvsenemMngern wieder zu berechtigten Rentenbeziehern zu werden, ist durch die Behandlung, welche das AufrvcrtungSproblem im Reichstagsausschuß erfahren hat, nicht gedient worden. § Die Behauptung, das Deutsche Reich werde keine An leihe aufnchmen können, solange es sich nicht mit seinen früheren Gläubigern auseinandergesetzt habe, ist in ge wissem Grade durch die Entwicklung widerlegt worden. > Tie Reparationsanleihe — für die allerdings .'j.n be- § vorrechtigter Anspruch auf Reichsbesitz und Reichseinnah men geschaffen worden ist — ist zustandegekommen, ohne daß die Neichsregieruug eine formelle Erklärung über Anerkennung früherer Schulden abgegeben hätte. Tas schließt natürlich nicht aus. daß bei weiteren Kreditge suchen des Reiches die organisierten ausländischen In haber deutscher Anleihen bei ihren Regierungen eine ! grundsätzliche Anerkenntnis ihrer Ansprüche und viel-! leicht sogar die Forderung auf Befriedigung in gewissem Umfange durchsetzen. Tie parteipolitischen Versprechun gen und die Verhandlungen im Aufwertungsausschuß Bezüglich der Gemeindeanleihen erscheint es zweckmäßig, in Ausführung 8 16 Abs. 3 der dritten Sleuernotverordnung baldigst zu beschließen, daß für die in 8 16 Abs. 3 erwähnten Anleihen der allgemeine Aus- werlungssatz zu gelten hat, wobei die oberste Landes behörde beim Vorlieben besonderer Verhältnisse eine wechselnde Regelung treffen kann. Eine Erhöhung des Umwertungssatzes erscheint vor behaltlich des Härteparagraphen 8 2 der dritten Steuer ¬ notverordnung wirtschaftlich, tragbar. Eine Rückwirkung der AuswertungSvorschrtften erscheint möglich. ES er scheint wünschenswert, Pen Sparkassen durch! Bevor- rechlung bei den Reichsanlethen, Erhöhung des , Auf wertungssatzes und Heranziehung des Geranten Mittel zur Auswertung in einem solchen Umfange zukommen zu lassen daß sie Teilbeträge, die sich dem allgemeinen Aufwcrtungssatze nähern, ausschütten können. Die ewige Regierungskrise. Ein „Ultimatum" der Deutschnationalen. Tie Verhandlungen zur Lösung der Kabinettskrise haben auch gestern nachmittag noch zu keinem Ergebnis geführt. Ter Reichskanzler war bemüht, ein Kabinett zu bilden, das sämtliche bisherigen Minister enthielt, und nur die beiden vakanten Posten der Justiz und des Verkehrs mit Persönlichkeiten, die den Deutschnationalen nahe stehen, zu besetzen. Tie Deutschnationalen aber ^klärten sofort, sich mit einer solchen Atrappe nicht be gnügen zu können. In der siebenten Abendstunde durf ten die Versuche des Reichskanzlers nach dieser Richtung hin als gescheitert angesehen werden. Gegen 7 Uhr er schienen die Führer der Deutschnationalen Dr. Hergt, Gras Westarp, Schiele und Behrens, um dem Kanzler eine Art von Ultimatum zu stellen. Im Augenblick, da diese Zeilen geschrieben werden, dauert die Konferenz des Kanzlers mit den Deutschnationalen noch an. Für die späteren Abendstunden haben die Fraktionen der De mokraten, der Volkspartei und der Deutschnationalen Sitzungen anberaumt, lieber den Ausgang der Krise läßt sich auch gegenwärtig noch, nichts Bestimmtes sagen. Ueber die Besvrechungen der deutschnationalen Ver treter mit dem Reichskanzler, die am Freitag abend stattfanden, liegt das nachstehende neutrale Telegramm des Wolffbüros vor: „Nachdem sich die Unmöglichkeit ergeben hatte, auf dem Wege der Verhandlungen mit den Fraktionen des Reichstages zu der notwendig gewordenen.Erweiterung der Reichsregternng zu gelangen, hat der Reichskanzler nach Beratung mit den Reichsministern heute abend die Beauftragten der deutschnationalen Volkspartei zwecks Verhandlungen über Einbeziehung deutschnatio- trotzdem das Verbleiben des Reichswehrministers Tr. Geßler zu erreichen. Tr. Geßler selbst erklärte, er werde unbedingt Parteidisziplin wahren. Berlin, 18. Okt. In einer redaktionellen Bemer kung zu der Nachricht über die gestrigen Verhandlungen zur Beilegung der Regierungskrise weist die „Vossische Zeitung" darauf hin, daß ein Kabinett, .das sich aus Deutschnationalen, der Deutschen Volkspartei, dem Zentrum und der Bayrischen Volkspartei zusampPnsetzt, sogar mit Unterstützung durch die.Wirtschaftspartei und den Bayrischen Bauernbund auf dem Papiere nur eine Mehrheit von neun Stimmen haben würde. Tas hätte aber zur Voraussetzung, daß alle Bänke der Regierungs koalition vollständig besetzt sind, und daß alle Ange hörigen der Regierungsparteien auch geschlossen für Pie Regierung stimmen. Schon die Stimmenthaltung einer kleinen Gruppe von etwa 12 Abgeordneten würde ge nügen, um ein solches Kabinett zu Fall zu bringen. Aus dieser Feststellung ergibt sich, welch entscheidendes Ge wicht auf die Haltung der Demokraten gelegt werden müsse, für die sowohl nach,dem genannten Blatt als auch nach dem „Berliner Tageblatt" höchstens eine wohl wollende 'Neutralität gegenüber, der Rechtsregierung, keinesfalls aber eine offizielle Beteiligung an der Re gierung in Frage komme. t Vie Hoffnung auf Unsegen. Ein Berliner Organ der Rechtsparteien verrät in seinen Betrachtungen über die Regierungskrise, wie hef tig die Sehnsucht unserer „nationalen Kreise nach der Wiederkehr Poincares ist. Es heißt da: haben dazu geführt, daß ein weiterer großer Prozent!-, naler Parteimitglieder in die Peichsrcgierung emp- satz von Kriegsanleihezeichnern und anderen Ursprung-! fangen." lichen Anleihebesitzern seine Papiere an Spekulanten! Wie wir noch von anderer Stelle aus Berlin er- verkauft hat. Eine Berliner Montagszeitung hat sogar fahren, hat man die Besprechungen der deutschnatio- die Behauptung aufgestellt, daß zwischen den einzelnen nalsn Fraktion, die Freitag abend einsetzten, um die Mitgliedern dieses Ausschusses und den neuen Auswsr- Mitternachtsstunde abgebrochen; die deutschnationale tungsiuteressenten enge Beziehungen bestanden haben-! Fraktion hat beschlossen, Sonnabend früh wieder zu- An der Tatsache jedenfalls ist nicht zu deuteln, daß die j sammenzutreten. Wenn man in der Sonnabendsitzung Massenaufkäufer deutscher Anleihen das .Haussefieber zu einem Beschluß kommt, können dem Reichskanzler immer wieder durch Ausschlachtung von Vorschlägen und ! die deutschnationalen Vertreter für die Reichsregierung Anträgen des Aufwertungsausschusses entfachen konnten.! also am Sonnabend mittag namhaft gemacht werden. Nach dem Zusammenbruch der Haussebewegung hat sichn Berlin, 17. Okt. In den Wandelgängen des Reichs- das früher schon bestehende Dilemma weiter verschärft: tages spricht man davon, daß der Reichskanzler den Um das Vertrauen der Geldgeber wiedevzugewinnen, Deutschnationalen vier Sitze im Reichskabinett zuge- müßte das Reich seine früheren Schuldverpflichtungen standen habe. Als künftige deutschnationale Minister ohne Einschränkung anerkennen. Damit würde es aber werden die Reichstazsabgeordneten Tr. Hergt und Leo ben Hausse-Spekulanten vom Sommer 1924 ungerecht- Pold und die Landtagsabgeordneten von Kries und Frei fertigte Geschenke machen. Tie für eine solche Auswer-! Herr von Gail genannt. Angesichts des heute abend tung aufgewandten Summen würden, nicht mehr über-! erneuerten Beschlusses der demokratischen Fraktion, «ei wiegend im nationalen und sozialen Geiste verwendet! nem Demokraten die Zugehörigkeit zu einem Kabinett werden, da die heutigen Inhaber der öffentlichen An-! zu gestatten, in dem die Deutschnationalen eine einsluß- leihen zweifellos nur zum geringen Prozentsatz den! reiche Stellung einnähmen, sind Kräfte am Werke, um „Das mir Sicherheit zu erwartende Verschwinden Macdonalds aus der englische« Regierung und die schwa che Srellung dcS Kabinetts Herriot in Frankreich werden vielen Wählern in Deutschland die Augen über den Wert der internationalen Demokratie öffnen." Unsere Nationalisten hoffen auf die Stärkung ihrer Gesinnungsgenossen im gegnerischen Lager, wogegen die französischen Chauvinisten alles tun, um ihren deutschen Kollegen das Spiel zu erleichtern. Die blutige Inter nationale ! Bcrltcckie Zvtzc g-oen den Rcich-prälid-nt«». Berlin, 17. Okt. Die Tclegraphenunion verbreitet eine Meldung, wonack .der Reichskanzler am Mittwoch abend zum Reichspräsidenten berufen worden sei, mit dem er eine längere Unterredung gehabt habe. Die Wirkung dieser Aussprache glaubt man in dtzr Absage an die zu einer Besprechung mit dem Reichskanzler ge ladenen Deutschnationalen und in dem überraschenden, ablehnenden Beschluß der Zentrumsfraktion zu erblik- ken. Die Meldung, daß der Reichspräsident den Reichs kanzler in dem von der Telegraphenunion angedeuteten Sinne beeinflußt habe, ist falsch. Kreisen derer angehören, dezien man von Rechts und Anstands wegen wenigstens teilweise eine.Wiederher stellung ihres Vermögens gewähren müßte. Ein Antrag Emminger im Aufwertungsausschuß. Berlin,. 17. Okt. Ter Unterausschuß des Aufwcr- tungsausschusses des Reichstages erörterte die Richt linien, die er dem Plenum des Aufwertungsausschusses als Antwort auf die von ihm gestellten Fragen zur weiteren Verhandlung vorlegen will. Abg. Tr. Emmin ger (Bahr. Vp.) beantragte folgende Richtlinien: Der Unterausschuß war mangels genügender Unter lagen nicht in der Lage, alle Fragen abschließend zu prüfen. Unter diesem Vorbehalt äußerte er sich gut achtlich dahin: Eine Verzinsung der Reichs- und Staatsanleihen entsprechend dem Vorschläge Emmingers erscheint trotz der schlechten Finanzlage des Reiches möglich, wenn sie sich beschränkt auf die Verzinsung von selbstgezeich neten, von infolge Zwanges zur mündelsicheren Anleihe erworbenen oder infolge langen unveränderten Besitzes ihnen gleichznstellenden Stücken. Eine Berücksichtigung spekulativen Besitzes auf Kosten der deutschen Steuer zahler muß unter allen Umständen vermieden werden. Der Sremenser Senat gestürzt. Bremen, 17. Okt. In der heutigen Sitzung der bre mischen Bürgerschaft wurde nach längerer Debatte das von der Sozialdemokratie cingebrachte Mißtrauensvotum gegen den Senat wegen seiner Zustimmung zur Schutz zollvorlage mir 69 gegen 40 Stimmen angenommen. Dafür stimmten geschlossen die .Sozialdemokraten, Hie Kommunisten, ferner der größte Teil der Völkischen, ein Teil der Nationalen, Hie drei Hausbesttzervertreter und zwei Deutsche Volksparteiler. kün-igung sämtlicher Nekchsarbektertarife. Nene Lohnbewegung bei den R«i<b«arbeitern. Berlin, 17. Okt. Vom Deutschen Verkehrsbund wird dem „Vorwärts" mitgeteilt, daß er die Lohntarife für die Arbeiter der Deutschen Reichspost, für die der Reichs- wasserbanverwallung und für die RetchsbetriebS- und -Verwaltungsarbeiter zum 31. Oktober gekündigt hat. Die Zuständigen Ministerien sind um umgehende Ber- handlungsaufnähme ersucht worden. In Amerika über 1 MilliarSe Dollars gezeichnet. London 17. Okt. Während der Gesamtbetrag der Zeichnungen auf die Reparationsanleihe in England bis jetzr noch nicht ganz sestgestellt werden konnte, weil der Bescheid zahlreicher Bankfilialen der Provinz noch nicht vorliegen soll, steht bereits der ungefähre Betrag der amerikanischen Zeichnungen fest. Er beträgt zwischen 1000 und 1100 Millionen Dollar. Der aufgelegte Be trag von 110 Millionen Dollar ist also mindestens zehnmal überzeichnet. Wohlkoalitlon in Amerika! Neuhork, 16. Okt. Staatssekretär Hughes hielt heute hier eine große Wahlrede, in der er die Bildung eine- republikanisch-demokrattschen Wahlkartell» zur Abwehr der räglich wachsenden Gefahr durch die Kandidatur Lafollettes forderte. Der frühere HandelSmtnistev Karl Nagler, der einflußreichste Deutschamerikaner, wendet sich in einem Aufruf an die Deutschen der Bereinigten Staaten und fordert sie quf, Coottdge zu wählen.