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Auer Tageblatt : 23.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192409239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-23
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 23.09.1924
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erium ! ScuUq- bend abend stltchen Ge- hren Ange- vereine in versammelt r Erschiene- den Abend, retnssänuer er So?' en einen le- s, zu dessen , Zinnner- erweise ist cöt gewesen uiden, ohne scheu über- des Baues, die Würde Anknüpfend über die finanziellen seien und besonders Spendern unsche, daß iedeus u:') ine Wei' -- lllverein Sorsitzent...« :s 1. Bor en Worten und Dank überreicht, cäjge usw. r Sonntag :bauten 3 ae Aus- AuSstellung neut. was -günstigsten sehen von gleit und man Gar- >i, Kürbisse ktwnre an- Liebe und Auch die re Erzeug rung viel t sich auch Zwischen scheidende etet. Den nderverein p Schlözer !, eine ge rn in ein- Preisträger rch Ehren» 2. Preis, Herr Edw. 7. Preis, >er Natur recht »u- -onnabend in mif der :r Johann ausierhan- ibend die unsicher er Strahe igung und war ihm r auf der :dnring zn l machte, scher aus- vorgehen. n. DieSs-t estigkeit. ^trat an res Busch and er gewesen sredi.Lt" TVübfO Ä haM ade mch- it letstr bor noch der daß . Li« .mit - !utz und M W. aMatifch gefaket ar aber UM den >et Wer cht nicht ' Ernst wn ver- in« daß «NN Str. KL2 Nuer »ag«diatt u»o »nzelger sur du» Grzgeong». Dtenttag, den 88 September it»84. Schaukafttn-Etnbrnch. Unsere Stadt Ave ist für dunkele rtstenzen, Einbrecher, herumstreunende» Gesindel usw. ein eißer, unficherer Boden, auf dem sich nur mit Gefahr „arbet- >n" läßt. Unsere städtische Polizei ist dieser Sorte „Nacht- landler" höllisch auf den Fersen und selten hat einer das >lück, mit seiner Beute zu entkommen. Vergangene Nacht elang es unserer Polizei gemeinsam mit den grünen Kollegen 'ieder drei Einbrecher hinter Schloß und Riegel zu setzen liefe» Kleeblatt, der Schlosser Wilhelm Holfert aus Königs- rück, der Mechaniker Wilhelm Beu aus Kiel und der land- lirtschaftliche Arbeiter Kurt Seiler aus Stünz bet Leipzig alten dem Geschäft des Kaufmanns Schuster, Ecke Wettiner- nd Carolastraße, einen nächtlichen Besuch abgestattet, einen Schaukasten erbrochen und daraus zwei Ärbeitsmäntel und inen Arbeitsanzug gestohlen. Als die Polizei Kenntnis von em Einbruch erhielt, wurde sofort eine umfassende Streife orgenotnmen und dabei gelang es, alle drei Einbrecher gegen Uhr früh dingfest zu machen. Die gestohlenen Sachen lat en sie unter ihr eigenes Zeug gebunden. Während der eine en Einbruch zugestanden hat, legen sich die anderen zwei aufs leugnen, was ihnen allerdings wenig nützen dürfte. Der ertappte Schwarzfahrer. Gestern nachmittag gegen Uhr erschien ein hiesiger Fabrikbesitzer auf der Polizeiwache uid meldete, daß ihm sein Motorrad aus den Fabrik gestohlen wrden sei. In Frage konnte nur eine Persönlichkeit kommen, ie mit den örtlichen Verhältnissen gut vertraut war. Das iimmte auch. Ein bei dem Fabrikanten beschäftigter Arbeiter ntt« das Rad heimlich zu einer Schwarzfahrt benutzt und es llerdings dabei zuschanden gefahren. Heute früh stand das iab wieder an seinem Platz. Der betreffende Arbeiter wird ch wegen Fahrens ohne Führerschein und ohne Steuerkarte u verantworten haben und sein Arbeitgeber dürfte auch eine leins Abrechnung mit ihm haben. . Die Anti-Kriegsdemonstration, die gestern nachmittag eilens der Sozialdemokratie und des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten auf dem Sportplatz am B'rünnlaßgut statt end, war von der Arbeiterschaft von Aue und Umgebung lark besucht und verlief, trotzdem von kommunistischer Seite eplant war, die Demonstration zu vereiteln, ohne jede Störung. Auf den Schnb gebracht wurden am Sonntag abend durch ie Sipo von Schneeberg nach Aue eine Anzahl Personen, ie von der Schneeberger Polizei bei -wer Streife „gesam melt" worden waren. Die Bezugspreise der Zeitungen. Bei der sächsischen Rc- ierung war über die zu hohen Bezugspreise der Zeitungen eklagt worden. Um eine Klärung dieser Beschwerden herbei- »führen, hatte das Wirtschaftsministerium u. a. die Plauener wndelskammer um Stellungnahme hierzu ersucht. Nach ein- ehenden Erörterungen gelangte die Kammer, einem uns ns Plauen zergehenden Berichte zufolge, zu dem Ergebnis, aß die Angriffe auf die Zeitungen einer durchschlagenden Begründung entbehrten. Staffelung der Kohlenpreise? Wie aus Dresden gemeldet ürd, sprachen sich die sächsischen Handelskammern dem lrbeits- und Wohlfahrtsmintsterium gegenüber kürzlich dahin us, daß sie eine Staffelung der Kohlenpreise nach der Ent- rrnung vom Revier nach wie vor für eine große.Schädigung ,^-ds der sächsischen! Industrie hielten. Ihrer Ansicht nach nd die Interessen der auf den Verbrauch der Kohlen angewie- enen Industriezweige, in volkswirtschaftlicher Hinsicht für Sachsen sehr viel wichtiger und bedeutsamer als die Vorteile, ie die Kohlenwerke durch die Staffelung der Kohlenpreise ec- alten. Neustädte!. Erntedankfest. Der Kirchenvorstand cschloß, das kirchliche Erntedankfest Sonntag, den 5. Oktober u feiern; man erwartet, daß die Landwirte dex Kirchfakrt in bescheiden Teil ihres reichen Erntesegens aus Feld und Zarten ins Gotteshaus für ihre armen Nächsten bringen »erden. Das Kirchweihfest findet Montag, den 27. Oktober tatt. Scheibenberg, »Ein schwerer" Zusammenstoß wischen Motorradfahrer und Radfahrerin erfolgte gestern mchmittag auf der Straße von Elterlein nach Scheibenberg, in der Nähe der Roten Mühle fuhr ein von zwei Personen besetztes Motorrad eine vorherfahrende ,Radfahrerin, die >em Motorrad ausweichen wollte, an. Bei dem unvermeid- ichen Sturz erlitt die Radfahrerin einen schweren Schädel ruch, an dessen Folgen sie bald darauf verstarb. Der Motor ehrer zog sich schwere Kieferbrüche zn und seine Begleiterin m,rde gleichfalls schwer verletzt. Die Untersuchung über die Schuldfrage ist noch im Gange. Hohenstein-Ernstthal. Kckmpf mit Einbrechern, üei dem Laden gcschäftsinhabcr Müller in Langcirberg bcl whenstcin-Ernstthal wurde in der Nacht zum 17. d. MtS. iugebrochen, wobei die Einbrecher von Müller, der infolge >es Geräusches mis dem Schlafe erwacht war, verscheucht und erfolgt wurden An dem in der Nähe gelegenen Walde holte r die Beiden ein und stellte sie, um sie mit Hilfe eines hin- ,»gekommenen Einwohners festzunehmen. Dabei zog einer >er Einbrecher sein Messer und ging damit auf Müller los, >en er an der Hand blutig verletzte. Mittlerweile gelang es >em anderen zu. entkommen. Der Stecher wurde festgenom- nen und der Gendarmerie übergeben. In ihm wurde ein KO inkre alter Siebmacher Solbrig aus Zwickau festgestellt, mäh end der andere ein Handarbeiter Werner aus Leipzig sein «ll. Stssa. Sein letzter Gang. Am Mittwoch wurde Polizetoberwachtmelfter Hermann Fiedler zu Grabe getragen. Herr Fiedler hat über 40 Jahre lang in gewissenhafter Pflicht erfüllung und in vorbildlicher Weise der Gemeinde gedient. In dieser langen Zett ist er mit der gesamten Einwohnerschaft aufs engste verknüpft gewesen und war so die lebende Thront? der Ortsgeschichte. Nur 2 Jahre war eS ihm leider vergönnt, seinen Ruhestand zu genießen, ein schweres Leiden raffte den alten, wetterfesten Mann dahin. Sein Andenken wird in der Gemeinde immerdar in Ehren gehalten werden. Chemnitz. Ratsbeschlüsse. Der Rat bewilligte bOO 000 Mark al» Darlehen an die HauSerhaltungLstelle, sowie 60000 Mark an den „Volkstümlichen Schwtmmverctn Wiking" zur Errichtung eine» Schwimmbades auf Reichen- Hainer Flur. — Der Rat beschloß ferner, von der Stadtge- meinde aus für Darlehen an Kriegsbeschädigte und Hinter bliebene aus der Kreditgemeinschaft gemeinnütziger Selbst hilfe-Organisationen Deutschlands und der Sächsischen Kredit hilfe in besonders dringenden Fällen Bürgschaft bis zum Ge- samtbetrag von 20 000 Mark zu übernehmen. — Zum Nach folger des bisherigen Leiters der Realschule, Oberstudtendicek- tors Prof. Dr. Diebler, wurde der jetzige stellvertretende Schul- leiter, Studiendirektor Verlach, ab 1. Oktober d. I. gewählt. Att» den» Demokratischer Landesparteitag für Sachsen. Am Sonntag, den 19. Oktober halten die sächsischen De mokraten einen Landesparteitag in Dresden ah. Auf der Tagesordnung stehen u. a. verschiedene Wahlen und Berichte über die Landespolittk (Abg. Dr. Sehfert), über die Reichs politik (Abg. Koch, der Vorsitzende der D. d. P.) usw. Auch eine Sitzung des Parteiausschusses soll stattfinden. Aunst unä Wissenschaft. Hänel—Claus-Kirchenkonzert in Schneeberg. Den Freunden der Kirchenmusik bot der Kirchenchor St. Wolfgang, verstärkt durch den Hänel—Claus-Chor und ben Männvvgescmgverein „Liedertafels-Schneeberg unter, Leitung des Herrn Kantor JunghanZ am gestrigen Sonntag in der St. Wolfgangskirche das Oratorium v. Becker „Selig aus Gnade" für Chor, Soli, großes Orchester und Orget Das Oratorium, das zu den bedeutendsten Chorwerken Beckers gehört und von diesem dem ehemaligen Kaiser gewid met ist, ist textlich und niusiknlisch der Toteijfeststimmunq an- gepaßt und bietet in seinen drei Teilen eine sinnige Zusam menstellung von Worten der heiligen Schrift und Kirchenlie dern. Der erste Teil ist ein Rück- und Aufwärts-, ein In- und Umsichschauen in der Totenfeststimmung, daher die Selig preisung der Toten, die Klage über die eigene Schuld und über die reiche Ernte des Todes und am Schluß die ernste Ermahnung: „O Mensch, gedenk ans Ende". Der zweite Teil ist ein.Aufblicken zu Gott, dem Herrn über Leben und Tod, und zu Christus, dem Auferstandenen, der dritte Teil aber ein Vorwärtsschauen auf das jüngste. Gericht. Von der Vergäng lichkeit alles Irdischen überzeugt, greift auch bei diesem Aus blick die Seele nach dem einzigen Trost, nach der Gnade und in heißem Gebete ringt sie sich durch zu dem gewaltigen Glaubensbekenntnis „Aber mein Heil bleibt ewiglich." Mit dem ergreifend schönen Choral-Kanon „Jerusalem, du hoch gebaute Stadt" schließt das Oratorium. Das Werk stellt nichl geringe Ansprüche, ein großer gemischter Chor, vier Solo stimmen, großes Orchester und Orgel sind die Ausdrucksmittel, deren sich der Komponist mit glücklicher Instrumentationstech, nik bedient. Die herrliche Tiefe Beckerscher Vertonung klingt uns überall aus dem Werke entgegen. Soli und Chor, Orgel und Orchester vereinigen sich zu einem fesselnden Tongemälde. Die Vermittelung dieses Werkes durch die obengenannten Chöre war eine hoch zu schätzende Chorlcistung. Der Chor singt bewußt schön und stellt seinem Dirigenten das Zeugnis eines guten Stimmenbildners aus. Das Einhalten der abso luten Tonhöhe, Exaktheit der Einsätze, die dynamische Schat tierung und gute Textaussprache sind rühmlichst zu erwähnen. Aber auch die aus Dresden und Chemnitz herangezogenen Solisten hatten einen guten Tag und boten durchweg Hervor ragendes. Frau Llschkes Sopran stand auf strahlender Höhe, ebenso gab Frl. Klara Pachaly mit ihrer schönen Altstimme wohl ihr Bestes. Tenor und Baß (Schubert-Meister und Kurt Wüstner-Chemnitz) boten gleichfalls Glanzleistun gen und Paßten, wie die Glieder einer goldenen Kette, treff lich zum Ganzen. Das Orchester entledigte sich seiner Aufgabe in dankenswerter Weise. Die Hauptarbeit hat aber Kantor Iunghans geleistet. Einleitend bot er an der Orgel eine technisch wie musikalisch mustergültige Wiedergabe von Hans Fährmanns „Todeszug und Totcnfuge", ein Memento mori von zwingender Kraft in der musikalischen Zeichnung. Bei der Aufführung des Oratoriums großzügig über der Masse der Miiwirkmden stehend, gestaltete Iunghnns>Musikernatur das Beckerschc Werk in allen seinen Teilen zu reinster Klarheit und Schönheit, Licht und Schatten fein abwägend. Als Ganzes betrachtet wirkte das Konzert wie ein erhabener Gottesdienst, der die Herzen der Hörer tief ergriff. Hf. Neues aus aller Welt. Lustmord bet Berlin, Berlin, 21. September. Heute mittag wurde in einer Kiefernschonung zwischen Friedrichs- Hagen und Rahnsdorf von einem Spaziergänger eine vollstän dig entkleidete, nur mit einem Mantel zugedeckte, etwa 80 Jahre alte unbekannte weibliche Person tot aufgefunden. Neben der Leiche saß ein etwa l Jahre alter Knabe in völlig erschöpftem Zustande, der den» Spaziergänger sagte: „Erich darf nicht Weggehen, Mutti schimpft sonst." Nach den bis herigen Feststellungen handelt es sich um einen Lustmord, der wahrscheinlich schon Sonnabend abend in Gegenwart des Kinkrs begangen worden ist. Dis veamteufordoruugeu »um Abbau. Berlin, 1V. September. Bekanntlich hatten die Gpitzenorgcmtsationen der Beamten dem Ausschuß de» Reichs tag», der sich mit der Aenderung der Abbauverordnung be fassen soll, ihr« dringendsten Wünsche eingeretchl. Trotzdem sind nach Ansicht der Beamten in dem Regterung»entwurf fast alle Härten stehen geblieben. Daher haben die Organisa tionen beschlossen, nochmal» ihre gemeinsamen Forderungen dem Reichstag zu unterbreiten. Sie haben ihre Forderungen dahin formuliert: 1. Di« Bestimmung, daß lebenslänglich angestellte Be amte in' den einstweiligen Ruhestand verletzt werden können, ist zu streichen. 2. Die Vorschriften über die Kürzung der Versorgungs bezüge bei Prtvateinkommen 'st aufzuheüen. 8. Die Dienstzeit, die im einstweiligen Ruhestand verbracht wird, ist wieder wie früher auf die Ruhegehalt berechnende Dienstzeit anzurechnen. Weiter sind die Beamtenverbände von ihren Mitgliedern aufgefordert worden, beim Reichs; lnanzmlntstcr vorstellig zu werden, um eine Erhöhung t.r Bea-ltengehä'tcr zum I. Ol> tober zu erwirken. Bindende Beschlüsse sind in dieser Ange- legenheit aber seitens der Organisation noch nicht gefaßt worden. Gerichtssaal, Freispruch im Schwarz-Rot-Gold Prozeß. Guben ^22. Sept. Der Prozeß gegen 20 Angehörige de» Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold auSE Gassen Bezirk Sorau ivor dem großen Schöffengericht endet« mrit per Freisprechung Per Angeklagten. Bet der Verkündung des Urteils führte der Besitzende auS^ es Handele sich um keine politische Hundertschaft und auch« um,keinen Geheimverband. wie in der Anklage behauptet werde. Ter Zweck..den di« Angeklagten verfolgten, brauche nicht vor der Staatsregterung, geheim ^halten zu wer den. Auch dafür daß eS sich um eknen verbotenen mi litärischen Zusammenschluß gehandelt habe sei kein Be weis erbracht worden. l - ver ebin-Hitteg vsr Oer kntsckrisung. Räumungsaufforderung an dis Ententeschiff». Paris 21. Sept. Nach einer Meldung deS „Petit Paristen" aus Peking führt di« Regierung eine ernste Truppenaushebung durch; sie requiriert auch Pie Fahr zeuge > Milchkühe, Esel und Kamele. Groß« Munitions sendungen gingen an die Nordfront ab. Diese seien für die drei Armeen bestimmt, welche die Regierung der vor marschierenden Armee Tschangtssoltns entgegenstelle. Ter ehemalige Ministerpräsident Marschall Tuanschisthut ver suche zu vermitteln; er habe den beiden kriegführenden Parteien Telegramme gesandt und als Bedingung für die Entspannung den Rücktritt des Präsidenten der Re publik versprochen, den er für die jetzige Lage verant wortlich erkläre. London. .21. Sept. Wie das Reuterbürv aus Mul den meldet, gab Tschangtsolin vor einer Versammlung der ausländisch en Konsuln^ darunter .deS britischen und des amerikanischen, eine Erklärung ab, daß er alle «Frem den und ihr Eigentum schützen werde, solange er feine gegenwärtige Stellung in der Mandschurei inne habe. Tschangtsolin wies dann weiter darauf hin^ daß sich das feindliche Hauptquartier in Kschingwangtoo befinde und richtete an alle Ausländer die Bittediesen Platz zu verlassen, da eine Beschießung in AusUcht genommen fei. Ferner forderte er die ausländischen Kriegsschiffe in Schanhaikwan und" Tschingwangtvo auf, sich! Mr Ab fahrt bereit zu halten, .da er beabsichtige, die feindlichen Kriegsschiffe zu bombardieren. ZuM Schluß.seiner An sprache erklärte Tschangtsolin^ daß er um fein Leben und um di« Sicherheit der Mandschurei kämpfe und nicht auf halbem Wege stehen bleiben werde. Letzte Drahtnachrichten Der Beuthener Oberbürgermeister f. Beuthen, 20. September. Heute früh starb kurz vor Vollendung seines 40. Lebensjahres an Scharlachfieber der Oberbürgermeister der Stadt Beuchen, Mitglied deS Staats- rates Dr. Stephan. 100 Person«« im Kino v«rbrannt. Konstantinopel, 21. Sept. In einem Lichtspiel theater in Smyrna brach! ein Brand aus, bei dem 100 Personen umS Leben gekommen sind. Man glaubt, daß auch, die Schwägerin Jsmed Pascha» sich unter den Toten befindet. 300 Dörfer durch Erdbeben zerstört. London, 21. Sept. Nach einer Exchange-Meldung aus Konstantinopel haben sich im Bezirk von Erzerum neue Erdstöße ereignet, durch die gegen 300 Dörfer zer stört und 50 Personen getötet wurden. G G G London LI. Sept. Der Verband der britischen Industrie hat an Maedvnald einen Bvief gerichtet^ der vvn' seinem Präsidenten Sir Eric Geddes unterzeichnet ist und in dem betont wird, .eS sei notwendig» vor dem 10. Januar ein befriedigendes HandelSabkdmmen mit Deutschland tzu schließen. Paris 21. Sept. Heute nachmittag wurde «ine grotzie Kundgebung für den Frieden durch di« französi schen Gewerkschaften. Pie im Allgemeinen Arbettervsr- bande organisiert sind veranstaltet. An dieser Kund gebung nahmen auch die politischen Parteien .teil^ di« dem Block der Linken angehvren, ferner pazifistische Organisationen, di« Liga der Menschenrecht«^ die Frei- maurerlogen und die Vereinigung -er republikanischen Frontkämpfer. Im großen «aale de» Twcode« wuo> d» mach eine» Umzug» eist* Versammlung, abgehalten in deren «erlauf ». a. dar «eueralsekreM du»,Allge mein«» «rbettervmch-uds« Iouhau» da« «ort.««via. Chemnitz, Raubmord. Wie die „Ch. N. N." aus Meinersdorf melden, wurde auf dem dortigen Bahnhof gestern niltag der einen Viehtranöport begleitende Sohn Walter des lllehhändlers Wilhelm Dittrich aus Thum in einem Viehwagen rschosscn aufgefunden. Da Uhr und Kette fehlten, wird ümlbmord angenommen. Chemnitz, Sch weres Straßenb ah n u n g l ü ck n Schönau. Gestern Sonntag nachmittag ereignete sich n Schönau zwischen der Kirche Schönau und dem. Gasthaus chönau ein schweres Straßenbahnunglück. Aus noch unbc- nnntem Grunde fuhren zwei Wagen, die in mittlerer Ge- chwindigkcit fuhren, scharf aufeinanoer. Unter gewaltigem rachen stießen die Wagen zusnmme.l, wobei es zu einer er- hütternden Szene kam, da beide Triebwagen mit Ihren An- längewagen stark besetzt waren. Im Augenblick des Zusam- nciistoßeS hörte man lautes Schreien und Weinen der In- assen, unter denen sich auch eine ganze Anzahl von Frauen nd Kindern befand. Insgesamt wurden 8 Personen verletzt, am-lter vier ziemlich schwer.. Die übrigen Fahrgäste konn- ru glückstchern»etsa unverletzt Ue Wagen verlassen. Die beide:' Führer kamen wie durch -1« Wunder unbeschädigt davon. Das Begräbnis des KinoftarS. Aus Baden bei Wien wird gemeldet: Die Aufbahrung der durch Selbstmord ge endeten Filmdiva Eva May gestaltete sich zu einem Ereig nis, wia cs hier noch nicht gesehen wurde. Die Filmdiva wurde in der Totenkammer des städtischen Friedhofes in prachtvollen Toiletten aufgebahrt und mit einem Mantel im Werte von 36 000 Dollar bekleidet. Mit diesem Mantel hätte sie ursprünglich zur Verbrennung nach Wien übergeführt werden sollen, aber im letzten Moment wurde er der Leiche wieder ab genommen. DaS Publikum pilgerte zu Tausenden auf den städtischen Friedhof, um die aufgebahrt« L«tch« in ihren kostbar m Gewändern zu sehen. Auch die Uebersührung in da» Krnnatvr'.um nach Wim gestaltet» sich zu r^em Er eignis, an vem vie!« NauMde von Menschen tellnahmm.
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