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Mer Tageblatt im» f>rHtm»>^<iti»I«p»ft«nst»U»» »n«»«,»». — E»sch«i»t wirkt»,»ch. Z»rafpr»ch-fwschlutz Nr. SS. /lnzeiger für -as Erzgebirge Dyin^rWif«, vi, ßi»nt,«fr*u,»« fi>! Mn»,«,» »»» Mu« «»4 »«,,,,«» er *»«»pf»m,I„, «u». »»««»» flaz,!,«» lU «»Ntiini'pititzitt« <» »>>«,,, «mtUch, -,U, »S »»>»,/»»«>»«. «asedlau ^u.krzgedirg». Enthalten- -le amtlichen Sekanntmachuagea -es Nates -er Gta-t UN- -es Amtsgericht» fiue. p-M»ck-evntor ftmi Leipzig Nr. lee, Nr. 222 Dienstag, cken 23. September 1S24 IS. Jahrgang Vie Aablr« In ObeiWesten. Oppeln, 21. Sept. Net der heutigen Nachwahl Lum Reichstag wurden 3 ZentrumSabgeordnete 1 Deutsch nationaler und 1 Kommunist.gewählt. Oppeln 21. Sept. Nach dem bisherigen Ergebnis der Reichstagsnachwahl werden sich voraussichtlich leine Veränderungen hinsichtlich per Mandatsziffern der Par teien ergeben. Die bisherigen Mandate de» Zentrums der Teutschnationalen, per Deutschen Volkspartet der Sozialdemokraten und der Demokraten scheinen gesichert zu sein. Bet den Kommunisten dürste infolge des starken Verlustes von rund 64 000 Stimmen der bisherige Ab geordnete Jendrasch sein Mandat verlieren. An seine Stelle tritt infolge der Reststimmenberechnung Frau Emilie Lade-Berlin. Beuthen v 21. Sept. Die heutigen Rcichstagswählen in Oberschlesien waren von prächtigem Herbstwetter be günstigt. Soweit man nach den Beobachtungen in Beu chen schliessen darf, .war die Beteiligung.nicht sehr rege. Die Wahlhandlung verlief phne sede Störung. Auch im Stratzenleben merkte man kaum! etwas von dein bedeu tungsvollen Akt. Wnh'en in Tittmannsdors. In Dittimnnwderf, Amwhmipkuminnclnft Meise» >WW> kreis 28 Dreedeii-Bauheiii, sand a»> So»»!»» i eae» »in» verlässiger W»hlpcop»g»»d» bei den N »chol»»>5io»l>!e» eü Wiederhvliuig-nvnhl statt, bei der fatgende Slimoic» ab ^'e den wnrdeii: Sazialdeniakrateii !!» (bei der H»»pl>o»!>l 1't DeiUschnatiaiiale 207 <2!>7>, Deiiiokrate» 9 tI8>, Loimouiiistt»! <> (0) Deutsche Volkspcirtei l l. (26), DcMschw.gale 5> s!V ' kisch-sozialer Block l (0), Zeiilru»! snislige ^i>ak> gr»ppei> 3. Die Wahlbeteiligung war gering. Es lonrdcii iui ganze» nur 276 gegen 41 l Stimmen bei der Haupt» ahi abgegeben Der v-lkerbun-sbektrltt Veutfchlan-s Di» bieheriaen Sondierungen günstig verlaufen Berlin, 20. Sept. Der Berliner Berichterstatter des ..Dalli) Telegraph" meldet, daß die neuerdings von der deutschen Regierung -urchgeführten Sondierungen be züglich der Aussichten eines deutschen Antrages auf Eintritt in den Völkerbund so günstig verlaufen seien daß die Sitzung des Reichskabinetts am Dienstag nicht Mehr die Frage zu prüfen brauche, ob es zwecktnäss.ig sei einen solchen Antrag zu stellen, sondern daß das deut sche Kabinett nur die Frage prüfen werde, in welcher Form der Antrag gestellt werden solle. Gerücht«! Berlin 21. Sept. Nach in Berliner politischen Kreisen umlaufenden Gerüchten soll der Staatssekretär im Auswärtigen Amte Lewald, der sich zurzeit in Genf aufhält, dort mit maßgebenden Persönlichkeiten kon feriert und als Ergebnis dieser Konferenz dem Nus» wärtlgen Amt die Mitteilung habe zukommen lassen, daß Deutschland eintreten könne. Weitere Gerüchte wollen wissen,daß, wenn Deutschland den Eintritt iü den Völ kerbund vollziehe .es in der Weise belohnt werden solle, daß.ihm ein Teil seiner Kolonien provisorisch wieder gegeben werde. (I!) ES würde zunächst das Mandat für Ostafrika erhalten. — Tie Meldung Aber die teilweise Rückgabe der Kolonien ist mit großer Vorsicht auszu nehmen. ' ! Frankreich führt die 26prozeirtige Einfuhrabgabe ein. Barts, 21. Sept. ES verlautet bestimmt, daß die 26prozentige Ausfuhrtaxe auf deutsche Waren in Frank reich etngeführt werden soll. In Paris wird zur Be gründung zur Wiedereinführung her Taxe erklärt -daß dadurch das Transfer von Kapitalien vermieden würde. Die Franzosen, die deutsche Waren einführen, müssen ihren Wert erMren. und die französischen Zollbehörden werden in Franken 26 Prozent von diesem Wert,ein heben und sie auf ReparationSkvnto abführen. Tier deut sche Fabrikant läßt sich bet seiner Regterung-en Gegen wert in Mark ersetzen. Diie Taxe wird übrigens von Waren, die aus nichtdeutschen Ländern kommen und nur durch Deutschland geleitet werden« nicht erhoben werden. Wenn ferner nachgewiesen wird, daß die Bestellung bei deutschen Häusern vor Veröffentlichung der fetzigen Verordnung erfolgte und daß eine Anzahlung, geleistet wurde wird die Steuer gleichfalls nicht eingehoben werden. - ' ' Part», 21. Sept. Nach dem „TemPS" berechnet man di« jährlichen Einnahmen, Pie der französische Fiskus durchs die 2kprozenttge Abgabe von der deutsche - Aus- fuhr erzielen dürfte, auf mehv al» 250 Millionen Pa- vierfranken. ' " w > ' I« Zeichen -er Räumung. KodlE. -21, Sept. Die Besatzungstruppen haben Flammersfeld, Neustadt a. d. Wied, Puderbach und Mün dersbach geräumt. Übsage Savemr an äen üaMaHrmur. Red« d«, Ministerpräsidenten Heid in Tuntenhausen. München. 21. Sept. Bet der Generalversammlung des Bayrischen Patriotischen Bauernverein» in Tunten hausen hielt heute Ministerpräsident Held eine andert- halbstündige Rede über die politische Lage die in ver schiedenen Punkten großes Aufsehen zu erregen geeignet ! ist. Ter Ministerpräsident kam zunächst.auf -as DaweS- gutachten und die Londoner Beschlüsse zu sprechen und beleuchtete die absolute Notwendigkeit ihrer Annahme. Die Leute, die nur kritisieren und keinen anderen Weg weisen können, sollen zuhause bleiben. Sodann ging der Ministerpräsident auf den Völkerbund über und sagte, die bayrische Regierung lehnt den Eintritt im fetzigen Augenblick ab. In der Kriegsschuldfrage Vars es kein Halt mehr geben. Die Kriegsschuldnote muß unter allen Umständen notifiziert werden. Wir in Bayern sind der Ueberzeugung, daß die Politik nur bürgerlich und rechtsgerichtet sein kann. Wenn die Deutschnationalen noch so viel Dummheiten bei -er Ab stimmung gemacht haben, so groß kann eine Dummheit nicht sein, ,-aß sie einen Büvgerblock verhindern würde. Die bayrische Regierung weiß daß neue Gefahren für den Staat von links und rechts drohen. Ich.lasse das bayrische Volk und den bayrischen Staat nicht zum Sptelball der Bestrebungen und Launen persönlichen Ehrgeizes einzelner Leute machen. Wir lehnen die völkische Diktatur ab. Wenn wir schon einen Diktator wollen, dann holen wir uns ihn selbst dann holen wir unseren bayrischen König wieder. (Lange stürmische Zurufe.) Zum Schluß richtete Held Mah nungen an die Bauern..am Wiederaufbau mitzuarbeiten- Die Münchner Verhaftungen. München, 20. September. Gegen die vor einigen Tagen verhafteten 5 Führer des nationalsozialistischen Front ringes Oberleutnant Brückner, Oberleutnant von Prosch, Hauptmann von Kraußer, Leutnant Oßwald, mit Ausnahme von Dr. Meidlng, ist nunmehr nach Abschluß der polizeilichen Eruittelnngen vorn Gericht Haftbefehl erlaßen worden. Auch gegen den neuerdings verhafteten Dr. Schramm liegt ein ge richtlicher Haftbefehl vor. fibbau -er -Men StenernotverorSnung. Berlin . 20. Sept. Die neue sensationelle Kurs steigerung -er Deutschen Anleihen an der Berliner Börse, die an den Auslandsbörsen noch Überboten wor den ist. hat den Reichsfinanzminister Dr. Luther ver anlaßt die Führer der Direktionen der Berliner Groß banken LU einer Besprechung, zu bitten. Die Bespre chung,die streng vertraulich .war, hat gestern abend statt- gefunden. Nach Ansicht der Berliner Großfinanz ist.ein klares Ncgierungsdementi nicht mehr zu erwarten,-« nach allgemeiner Auffassung imi jetzigen Reichstag keine Mehrheit für eine Aufrechterhaltung der dritten Steuer notverordnung vorhanden ist. Me-er ein politischer Mor-, Rostock, 20. September. Wie die „Mecklenburger Warte" meldet, ist heute nacht der Abschnittsführer des Front banners, Just, in der Nähe von Noggensdorf aus dem Hinter halt durch einen Schrotschuß getötet worden. Die mutmaß lichen Täter sind verhaftet. Gegen -en Mtstun-entag. Essen, 18. September. Die Bvliversammlimg der In dustrie- und Handelskammer in Bochum beschäftigte sich mit den der deutscher» Wirtschaft aus den Londoner Bertragsver- handlungcm entstehenden Lasten und nahm eine Entschließung gegen die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens an, das Deutschland trotz erheblich belastender Kalkulatious- Voraussetzungen gegenüber dem Ausland unter dem Zwang gleicher Arbeitsleistungen stellen »'alle. Die Arbeitszeit des deutschen Volkes dürfe weder international gebunden, rock innerpolitisch zur Parteifrage gemacht werden. ,NK wkeöer Kriegs KunSgebung. Leipzig 21. Sept. Heute nachmittag wurde auf dem AuSstellungSgelände vor dem Völkerschlachtdenkmal„eim Kundgebung veranstaltet, die vom Bezirksvorstand.der sozialdemokratischen Partei, -em Ufa-Bund und dem GewcrkschoftSkartell Leipzig unter dem Motto „Nie wieder Krieg" einberufen war. Tie Veranstaltung ^dtc sehr zahlreich besucht war, und bet -er auch! auslän dische Redner da» Wort ergriffen, verlief in völliger Ruhe. Entschließungen wurden nicht gefaßt. Großfürst Kprlll ruft sich ?«m Farrn aus. London, 20. September. Der Großsürst Kyrill, ein Vetter de» letzten Zaren, der sich schon vor zwei Folgen als Hüter de» leeren russischen Throne» bezeichnete, hat eine Pro klamation unterschrieven, in der er sich Zar aller Russen nennt. Diese« Schritt hat der Großfürst aus Anraten prominenter russischer Persönlichkeiten unternommen. Die Proklamation wird in russischer Sprache in einem Belgrader Blatte er» scheinen Tagung <ter MuMItMenkorscher vom 18. bi, 20. September in Aue. Die Veranstaltung pe» Internationalen Verein»! -er Wünschelrutengänger stand ofsenstchtltch unter , einem sehr günstigen Stern. Ta» Wetter war ausgezeichnet, am ersten Tage glänzender Sonnenschein, am zweiten Tage al» die praktischen Versuche im Gelände fürttfan- den klares Wetter bei bedecktem Himmel ohne Über mäßige Wärme und am dritten Tage wieder glänzender Sonnenschein. Starker Besuch aller Vorträge und Ver anstaltungen! xcgeS Interesse in der gesamten Bevölke rung. Das einstimmige Urteil lautet sowohl für die praktischen Versuche, wie für die Vorträge: fehl! span nend; wir hätten gerne noch lange zugehört und zu-^ gesehen; die Zeit ging im Fluge dahin. Mm Donnerstag nachmittag fand im Hotel Viktoria in Aue zunächst die Versammlung der Mitglieder dcS Internationalen Vereins -er Rutengänger statt, die überaus zahlreich erschienen waren auch auS dem Aus länder Oesterreich. Holland, Tschechoslowakei, Südame rika. Tank der ausgezeichneten Vorbereitung durch die Tagespreise hatten viele Interessenten noch im. letzten Augenblick von den Veranstaltungen erfahren und die Gelegenheit wahrgenommen, an den Veranstaltungen persönlich tetlzunehmen. Erschienen war auch.ein Per treter des österreichischen Ministerium» und ein staatli cher Vertreter südamerikanischer Bergbau- und Handels interessen, sowie der in weitesten Kreisen als Redner und Schriftsteller bekannte Arzt T«. med. Eduard Aigner aus Freiburg in Breisgau, der Vorsitzende des wissen schaftlichen Verbandes zur Klärung der Wünschelruten frage. . i ! Mm Donnerstag abend fand int großen Saale de« Hotels Blauer Engel in Aue der erste öffentliche Vor trag statt über unbekannte Kraft des sogenannten „Un terbewusstseins" mit besonderer Berücksichtigung de« Wünschelrutenfrage. Der Vortragende, Dr. Behm« , ist ein weit in der Welt umhergekommener Mann, der sich lange Zeit in Rußlands,Edina, Afrika und Amerika auf gehalten hat und dort besonders dir Fundpunkte -an Bodenschätzen aus eigener Anschauung kennen gelernt hat. Der Redner wies darauf hin daß die Frage der Ouellensucher zwar fett Jahrhunderten lebhaft erörtert aber noch gänzlich ungeklärt ist. ES gibt ganz wenig Wissenschaftler, die sich -ieser Frage gegenüber gan- unparteiisch Verhalten. Tie meisten haben von vorn herein sofort Partei genommen und sind entweder zu sehr gläubig oder unbelehrbare Gegner. An keiner Hoch schule der Welt ist -te Frage bis jetzt systematisch wissen schaftlich untersucht worden; eine solche Untersuchung, hat erst der 1911 in Hannover gegründete Verband In Pie Hand genommen. Die Hauptschwierigkeit besteht darin daß die Frage in zahlreiche, ganz verschiedene wissen schaftliche Gebiete greift, insbesondere in die der Medi zin.,Psychologie. des Bergbaues, der Physik Geologie und Chemie. Ter Ort Aue war insofern für.die Ta gung und Untersuchungen im Gelände besonders geeig net, weil hier nicht nur Erzgänge in den verschiedensten Mineralien auftreten, sondern auch die Erscheinungen der Radioaktivität, -es neuesten ZweigeS der physika lischen und chemischen Wissenschaft, an Ort und Stelle zu beobachten sind. Während nun die Untersuchung -er Bodenschätze bis vor etwa 10 Jahren ausschließlich in den Händen der praktischen Bergleute und 'Geologen lag ist darin fast plötzlich eine grundlegende Aenderung eingetreten r Auf der einen Seite hat die Physik in über raschender schneller Reihenfolge eine' große Anzahl neuer., rein physikalischer Arbeitsmethoden entdeckt, uM den Untergrund ohne Bohrungen und Grabungen di rekt von der Erdoberfläche aus zu untersuchen. Gleich zeitig hat man aber entdeckt, daß im sogenannten mensch lichen Unterbewußtsein seelische Kräfte vorhanden Und die ebenfalls unter günstigen Umständen zu genau den gleichen Zwecken benutzt werden können. ES ist.eine seltene Duplizität der Fälle, daß die wissenschaftliche Bearbeitung dieser beiden ganz verschiedenartigen Unter« suchungsmethoden fast üleichzeitig von Hannover au»ge- gangen ist. Während man sich nun früher di« Arbeitsweise der Rutengänger absolut nicht erklären kvnnte. ist -» durch die neuste Untersuchung wahrscheinlich! geworden daß sie auf dem Gebiete des fgst Mch unbekannten menschlichen Unterbewußtseins liegen. Der Vortragende erklärt« die se» und die ganze Arbeitsweise der Rutengänger an der Hand von Lichtbildern nach eigener Aufnahme, und e» war wohl da» einstimmige Urteil aller Zuhörer daß durch die volkstümliche AN de» Bortrage» di« Schwierigkeit der so einfach erscheinenden Streitfrage am besten erläutert wurde. .Tlnterbewußtsetn" nennt man denjenigen Teil der seelischen Vorgänge im Menschen, die unterhalb der Schwelle de» menschlichen Bewußtsein» liegen. Daran arbeiten wohl sämtlich« fast ausWkkktch Unterbewußte