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Ar. S8k). «uer <ag,viatt »,sv ikinzeige» für da« Erzgedtr,,«. Donnerstag, den S. Oktober 1884. B-».Ec,vl>stl'a>i»-!rc>>» Schwarzenberg veranstaltet und au» »lien Orten bea Bezirk», in denen Obst gebaut werden kann, beschiß »»erden. A.-.ßer Obst- nnd Obstvrrwertungserzeug. nlssen werde»» »»»ich nach »Geräte slir Obst- »ind Garleubai», VIj'porale zürn Kvnservierei» vm» Obst- und Beerenfrttchten, Bücher nnd vtnschannnn»n»>tlel slir den Obst» nnd Gartenbau an-,gestellt »»»erden. Der Besuch dieser Ausstellung wird allen Obsllielchabern viel Anregung bieten. Kartoffelernte. Atährcud der letzten Tage hat tu der hi.,,gen (legend die jiarlassclernte allgcincli» bcgvnnen. Sie bändigt uock- Onalitcit nnd Onanlitlit. Auch di« In b«»» letzten Jahre»» zur Landplage anvgcartelen Kartosscldiebslähl« sind in diesen» Jahre nnr wenig hervargetrete»». ffartsetznng der Onäkerspeisniigen. Die amerikanische Onäkerarganisntian Hai, nach hier varliegenden Meldungen, auch siir da» Winterhaldsahr 1924/1U25 die Fortsetzung der Oväkerspcisuvgei» siir die deutschen Städte beschlassen. Siingertag. In Döbeln fand an» Sannabcnd nnd Sannlag ein Siingertag der Vereinigung miltelsächsilcher Bäckermcistergesangaercine statt, an der sich mehrere hundert Sänger ans sächsischen Städten beteiligten. An» Sanntag morgen tagte der Barstaud. Ergebnis dieser Sitzung ist, das» die bisherige Freie Bereinigung in einen Bund mitielsächslschcr Bäekermcislergesnngvcrctnc unigewandelt wird. Bäckermeister Bogt, Dresden, wurde als erster Präsident des neuen Länger bundes gemichtt, der durch seine Eluzelacrelne nahe Beziehung zum Deutschen Sängerbund Hal. Ort des nächsten Sänger tages soll Euaheuhain sein. Der Posamiettchor-ttrelsverk'and Westsachsen hielt in Nenwcit-Scknuarzeuberg sein zweites Pasauneusest ab. Am Sannlag such erschallen abwechselnd van» Felsen Mehrings- berg und Pnvzeß Mori nstift feierliche Pusannenklänge herab ins Tal. Nachiniliug sand in der festlich geschmücklenEmmans. Kirche die <-<g> nliiche Feslvcrs-uaiulung jtait, in der der Kreis- pasaunennikisler, Pfarrer Paigt-Hahenheida die Festansinache hielt. Herzliche Willkainnicnsgrtitze entliat »Bürgermeister Dr- Rietzsih a-s »Uerireter ^e- Stad! Sch'warzenberg und Prokurist Hermann ms Vertreter der gesamten Kircheiige- meindcvertrelnng, »aähreiid die Suueriuiendcntnr ihre P!ili- kommeiisgrüße durch den Ortspsarrcr übermitteln lieh- Laut ar Mehlharn sprach in" höchst interessanter und recht packender »Bieise über dis Entstehung der beiden Lieder „Herr Gott Dick» laben wir" und „Ein' teste Burg ist unser Gatt". In der Geschäfts-Sitzung wurde der bisherige Lreisdirigent, Pf. Vaigt, der inzwischen van Nlcderhaßlau nach Hvhenhatda bei Leipzig versetzt worden ist, also jetzt außerhalb des Ver- bandsgebictes wohnt, einmütig gebeten sein »Amt als Kreis- dirigcnt weiter auszuübcn, was er schließlich auch znsagte. 1, Ostsöchsischer Handwerkertag. Am Sonnabend trat in Bautzen der 1. Ostsächsische Handwerkertag zusammen. »Aach Fnchgrnppensitzungen sand ein Vegrüßungsabend statt. Ain Sonntag vormittag wurde eine van etwa 5000 Personen besuchte öffentliche Kundgebung abgehalten, die in zwei Sälen stattsand. In beiden Sälen sprachen Obermeister Kuutzlch-Dresden, Syndikus »Weber-Dresden, Obermeister Kaiser-Dresden. Es fanden drei Euschlstßuugen einstimmige Annahme, die die Gegenwartsfordcrungen d---. Handwerks an die Regierungen enthalten. Nachmittags bewegte sich ein historischer Festzug durch die Straßen der Stadt, der von Oberbürgermeister Riedner auf dem .siornmarkte begrüßt wurde. « « » Schneeberg. No lks hoch sch ule. Eine Versammlung des Hnuptausschusses der Volkshochschule Schneeberg und Umgebung fand am 25- September unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Dr. Kieeberg statt. Nach Vortrag verschiedener Eingänge wurde die Frage erörtert, ob man auch iu diesein Herbste Volkshochschulkurse in Schneeberg und Umgebung abhalte:» solle- Sic wurde von der Versammlung bejaht. Die Vorschläge des Studienrats Dr. Göllnitz, vier Lehrgänge in Schneeberg und einen in Niederschlema am 20. Oktober beginnen zu lassen, sanden Zuilimmuug. Eine Eröffnung», feier, die dem Gedenken Anton Bruckners gewidmet sein soll, wird Sonnlag, den Utz Lktubor, folgende Lurse einleitend O Obersludieurat »Atz Friedrich, Hauptfragen des Alten Testa ments und des Judentums. 2- Studienrat Dr. Gerlach, Goethes lyrische Dichtungen. Eine Einführung iu das Fühlen und Denken dr» 'Dichter». 8. Stttdtrnrut Matibf», Amur- »vissrnschastliche Arbeitegeineluschast! Vererbungslehre. 4. Stu- bienrat Hch '.nherr: Gebt Raum für deutsche Linder! Ein» volkswirtschaftliche EnFlerung in» Geiste der Bob-mresmm. lNirchbera- Durck» Neuer Zerstört wurde dass Franksche Anwelrn »Schnpven und Scheune, in Hirschfeld. Der Besitzer war auswärts, die Fra»» hürle in», Schlaf ein Knisterst und sal» .nach Erwachen zu ihrem «Schreck! auch schon die Helle»» Flammen aus der.Scheune schla gen. Die Kinder rannten, .nur uotdürstig.bekleidet^ In das Tors .»»nd machten Lärm. Denk Besitzer ist Hie ge samte Ernte verbräunt. Hinein Feuerwehrmann der Staugengrüner Wehr wurde bei,,, Bespannen der Spritze von einem ausschlagenden Pferd ei»» Auge mwgeschlauez» und et»» Arm zerschmettert. Kirchberg. Wegen Unregelmäßigkeiten in, Amt« die bei einer Revision «nfgedeckt wurden, muht« der Stadtkassenassistent Schrapo In Hast genommen werden. Wir man erzählt, soll er sich Gelder in Höhe von mehreren tausend Mark nngeeiguet haben. Da bet Schrapv, der ver heiratet ist, von einen» unsoliden Lebenswandel nichts bekannt ist, steht man vor einem Rätsel, wie er zn Verfehlungen kommen konnte. Brand-HrbiSvors. An» der Ttadtverirrdne» teusltzuug.. In öffentlicher Sitzung wurde die An gelegenheit de» StodtratS Pvrstendvrser behandelt in dessen Amtsführung ZnreaelmäßigkeUe»» durch den Bü cherrevisor fesigestellt »norden sind. Von bürgerlichen Seite wurde gefordert, daß, in der seit längeren/Zeit schwebenden Angelegenheit nun endlich .energisch Vvrge- gangen und die Entscheidung den» Gericht« übergeben werde. Der »Antrag Pmsteudorser dem Gericht zur »vet teren »Verfolgung zu übergeben, wurde mit den »Stim men der Sozialdemokraten nnd Kommunisten abgelehnt ebenso die Forderung -nif Eröffnung des Disziplinär" ve»sul>rens ^dagegen der »Antrag, die svsorllge Kündigung auvzusprechen. einslimmig angenommen. .Viebenwerva. E t >» g r o ste r Di» n a m > tdie b st a hl wtlrde nachts ans den Grödener Dvinverken anvgesührt. Tie Einbrecher erbeniete»» 17 Kg. Dhnamlt^25 Spreng kapseln, 16'.» Sprengpatronen und «0 Zentimeter Zünd schnur. »Bun den Diebe»», hi« den Sprengstoff zweifellos für Irgendwelche dunkle Pläur benutzen wollen, hat mau noch keine Spur. Dresden. Zn den großen Unterschlagungen in der Geschäftsstelle der Dresdner Volksbühne schreibt eine Korrespondenz anderweit noch folgendes: Der 19 Jahre alte Angestellte »Wolfgang »Metelmann, der durch rnsslnicrie Fälschungen 46000 Ml. veruntreute und sich dann in der Rathnuswachc eine tödliche Schußvcrletzung beibrachle, ist das Opfer des »Rennsports, des wilden Buchmachergewerbcs geworden. In dieser Richtung erfolgte bereits eine auf-! schcuerregende Verhaftung. Die behördlichen Erinlltlnngcn dauern noch unvermindert an, um diese Angelegenheit restlos aufzu klären. Großenhain. Das hiesige Reichsbanner Schwarz- rot-gold hält an» nächsten Sonnabend und Sonntag seine Fahnenweihe ab. Fackclzng sowie Umzug wurde genehmigt. Am darauffolgenden Sonnabend und Sonntag findet die Fahnenweihe der hiesigen Ortsgruppe des Stahlhelmes statt. Auch dieser beabsichtigte einen Umzug durch die Stadt, der ihm aber durch ministerielle Verfügung verboten wordenAsl. Begründet wird dies damit, daß das Reichsbanner neutral sei während der Stahlhelm als politische Vereinigung be trachtet wird. Greiz. sN e d a k t e n r - I»» b t l ä n m.) Der durch seine Dichtungen und seine vielgespicltcn Voiksstücke bekannt ge wordene Schriftsteller Franz Kellert kann am 1. Oktober sein 25 jähriges Jubiläum als Redakteur der Greizer Zeitung feiern. Weimar. (Zwei Obdachlose verbrannt.) In der Sonuabendnacht brannte die zum Sägewerk Erosch gehörende, an der Schwanseestraße gelegene große Scheune nieder. Zwei Obdachlose, die darin nächtigten, sind im Feuer umgekommcn. Wie »non hört, sollen sic durch Unvorsichtig keit bUm Zigarettenrauchen selbst den Brand verursacht haben kehle Drahtnschrlchttn Düsseldorf 1. Olt. Auf Antrag per LMefdorfer Stadtvrrwaltunst Hat hi» B«satzung»be-Vrd« angeordnet, daßl di« Kontrolle aller Brief» der Verwaltung ^tnae* stellt wird. Travemünde, ,1. Vst. Ein Kaspar-Flugzeug mit einem IL-V.S.-ABE-Kleln-Uutvinotor hat «inen neuen Rekord von 14V0 Meter ausgestellt. Da» Leergewicht de» Apparate» (Flugzeug und Motor) betrügt nur.146 (Kilogramm. > Berlin. SO. Sept. Der Netchspostmtntfter Dr. Hüfl« eröffnete heute die dritte Sitzung de» KerwaltungBrats der Deutschen Reichapost. Er erMrte^ lein Streben gehe dabjn die fetzigen Gebühren nach und »eiach Pen Friedenssätzen anzugletchen. )vt« e» fa beim Briefporto mindestens schon der Fall sei. Der am -6. Juli vom Verwaltungsrat vorläufig verabschiedet« ^Voranschlag für 1V24 witrde mit den durch den Hrgänzur»g»voran- schlag bedtngten Aenderunge« angenommen. Zugestimmt wurde den Vorlagen betreffend die Srniäßigung der PvstgMZsuugs- ^Postscheck- „nd PoMkredttbrief-ebühren. Es wurde elne Hutsch lteßung gefaßte daß Pom Retchspost« lml»»tslerinn» »»»»glichst bald eine allgemeine Herabset zung her Telegrammgebühr«»» herbelgeflilhirt werd». An- igeuvinmen »vurde die Vorlage Wege»» Ermäßigung der Fernsprechgebühren, svwio die Vorlage betreffend einig» Aenderunge»» der Bestimmungen Uber Drucksachen durch wejchr nennenswerte Erleichterungen im Betrieb »dienst erzielt werden. Tic hiernach sich ergebende»» Gebühren- ändemiugeri werden besonders bekanntgegeben werden. Gens lio. Sept. Wie man heute Abend erfährt wird die Völkerbund-Versammlung frühesten» morgen nachmittag in die Beratung -z>S Protokullentwurfe» ein- treten, da Politis (Griecheulaud) seiuei» Bericht den letzte»» Abänderungen entsprechend umgestaltet hat. Für Frankreich wird in der letzte»» großen Versammlung»- debatte außer Paul Buurourt noch Brinnd sprechen, »ind zwar zum'Ersten Mal« seit der Tagung,der Ver sammlung. Er wird dabei mitteilen, daß Frankreich b-rett ist sofort das Protokoll sowie auch da» Sonder- vroivkoll über den ständigen Gerichtshof zu unterzeich nen. Die französische Delegation, die in den letzten Tagen in säst stundenlangem Tclesonverkehr mit der französischen Regierung gestanden hat. ist l» der Tat zur Unterzeichnung ermächtigt worden. Rach Annahme des Protokoll» bleibt daun nur noch die Wahl von sech» nichtständiger» Ratsmitgltedern tzu erledigen. Ter Bvl- kerbundsrat wird nach dem AuSetnaudergehen der Ver sammlung noch mindesten» einen Tag irr Genf bleiben, um die notwendigen Beschlüsse für die Einberufung, der internationalen Abrüstungskonferenz zu fassen. Parks.60. Sept. , Tie französische Regierung hat wie HavaS berichtet^ dem deutscher» Botschafter heute die Antwort auf hie deutsche Note betreffend die 2Spro- zeutige Exportabgabe überreiche»» lassen. Die franzö- sische Regierung bemerkt, Paß, diese Taxe analog der jenigen sei, die von England erhoben werde. Ihre Hin führung sei sogar durch den D-nweSplan al» Zahlungs mittel vorgesehen. Tie französische Regierung erklär« weiter. Heu» deutschen Reiche würden durch diese finan zielle Maßnahme keine neuen Laste,» aufgebürdet. Sie habe nicht die Absicht durch- diese Abgabe die Klauseln des DawcSplancS zu umgeHen. Budapest. SO. Sept. Heute nacht erstattete der.Fi nanzrat Tr. Kosztka bet der Oberstadthauptmannschaft die Anzeige, daß er vor einer halben Stunde den Ober sten Siegmund Valerian aus Her Straße erschossen habe. Einzelheiten fehlen noch. Verantwortlich für den gesamten Ivhall: Arthur Herrsurth. Druck »i. Verl.: Rner Druck- u. Berlnasaesellsch. m. b. H.. Aue was ciie ^rau interessiert. In welcher Jahreszeit entfaltet Sie Zrau ihre höchste Schönheit! lieber die Frage, in welcher Jahreszeit die Fran ihre l,„cl>stc ^chöuhcil entfallet, ist in bugtand ein heftiger Stielt entbrannt. Die li nsrage eines Londoner Blattes bat uäiu- tict> die verschiedenartigsten nnd entgegengesetztesten Ansichten eimwen. Die Modeiachversländigen ertiäien, daß die Damen nn Zuli nnd Angnst am reizvollsten ansscbe», weil sie in die se" sommerlichen Zeit die leichtesten nnd an nntigslen Gewän der tragen. Sic- glauben, daß der Fran, nichts so gnl steht, wir ein weißes stleid oder eine andere jener duftige,» Schöpfungen, wie sie die Souunenuode schasst. Tie Künstler aber neigen mehr dazu, dem Winter die PgLmI zn »eichen, und sie führen dafür den Grund an. daß in dieser FahieSzeit der großen Bälle nnd Feste die Dame an, häufigsten in Gesellschansloileue er scheint. „Alle Fronen sehen im Abendkleid entzückender ans als sonst," mein! zmn Beispiel der Zeichner George Whitelaw. „Das künstliche Licht, die zarten Farben, die größere Eorgsail, mit der sich die Fran zn einem Fest anzieht - all das trag» dazu bei, ihren höchsten Reiz zn entfalten." Aber gegen den Winter wird anderseits angeführt, daß in nnserni nordischen ülima Wind nnd Lalle höchst ungünstig »ms Franensthänhelten "'mnirken „Die öm§lZMerIn stehl am Besten ans, »neun kein Wind weht", sagt der Maler Robinson. „Elm- Fran wird durch den Wind immer zerzaust nnd der Teint wird gerötet Unglücklicherweise benscht bei uns last immer Wind!« Des- WNo entscheidet sich der Maler Domo inr den Frübling: „In, Frühling herrscht nicht die Wärme, die den Teint beeinträchtigt herrscht nicht der Ostwind, der ein« rote Nasenspitze verleiht. Die Kleider sind in dieser Jahreszeit besonders frische nnd r izvoff. Die Franen fühlen sich von neuer Jugend belebt. Deshalb sind sie Im Frühling nm schönsten." Auch mehrere .-er befragten Damen sprechen sich für den Mai ans während dir Ostchncctü MrS. Mocdonnld den Herbst für die Jahreszeit hist», die den Frmien- »nn bestei steht, mail sie dann in der Witz jamen Spar!!cach» m,kl. -w., Die einzige Lrcm, öie über Chaplin weinte. Charlie Chaplin, der Komikerkön'a ist ein Mann der nicht nur reich (sehr reich,!) an Dollars ist sondern auch reichbegabt mit allen möglichen Lugenden. Sein Geschinack in künstlerischen Dingen ist berühmt. Er liebt Mnsik^trägt gut vor. nnd zur Erweiterung seiner Bil dung Zep er alle möglichen Bücher historische ^belletri stisch« und philosophische. Er ist .stets liebenswürdig, entgegenkommend, hilfsbereit nnd seine Wohltätigkeit kennt keine Grenze»». Daß der Mensch Chaplin aber auch Untugenden haO davon weiß vielleicht niemand besser zu berichten als Mildred Harris, seine geschieden« Frau die übr'gens eine anssallende Schönheit ist. Wa? sie nach ihrer Scheidung einen» umertkanischen Journa listen erzählt hat .pleibt interessant auch wen»» nur Pie Hälfte davon wahr sein sollt«. Ich gebe zu. sagt« die Exgattin Chaplins, -aß Eharlie ein Genie ist.und eben deshalb hätte er lieber nicht heiraten.sollen. Gentes bleiben besser allein. Charlie ist .aber für di« Ehe.ganz besonders ungeeignet. Dieser Mann mit dem fo komi schen kleinen Schnurrbart, -en lächerlichen Hosen, den unmöglichen Schuhen tm Filin ist zu Hause ein Tyrann. Charlie lernte mich in Kalifornien kennen, als «ich.17 Jahre alt war. Er warb sogleich uin mich und »vir heirateten bald. Damit begann auch schon die Hölle für mich. Chaplin hatte die Gewohnheit ^nachts in den Straßen heruinzulaufen und unter dem Nachtges'.ndcl Stndien für seine komischen Figuren zu machen. Ist dies ein Leben für eine fungc Frau, Nacht für Nacht bis zum Hellen Morgen schlaflos auf ihren Äkann zn warten? Ich bin fung. und liebe Gesellschaft. Wohl! liebt auch Chaplin Unterhaltung omb bracht« oft' Freunde zum Essen mit.. Aber was für welche! Bär- tige.würdjgc, intellektuelle Fünfziger mit denen er ü»er Kc" t um -kkse's-an deba».»-rte. M wwst »nd kein Bioer <»» ur- "ttc dH redlichste MUv* Mb. Chaplin ist aber auch unerhört geizig: zu Hause. Er hat nicht so viel Geld wie die tzente glauben, aber «r ver dient wirklich genug. Und dieser Mann, der -jährlich «ine Million verdient, verlangt vvn mir. ich ^olle > nur 1000 Dollar monatlich im Haushalt verbrauchen. Täg lich erklärte er mir wütend, eine Mahlzeit brauche nur aus Fleisch, Kartoffeln »»nd Pudding bestehen. Salat Obst Eis seien lächerliche und überflüssige Näschereien. Meine Klct-errechnungen waren Gegenstand tagelanger Auseinandersetzungen. „Jetzt bist du meine Frau, setzt brauchst du keine eleganten Kleider mehrl" schrie er immer wieder. Wem» ich (hm erklärte, daß ich mich, mir für ihn schön kleide, .damit er trotz langer Gewohn heit stets Gefallen an mir habe, stellte er sich taub. Tas Schlimmste aber war seine blödsinnige Eifersucht. Der Mann der selbe" oft wochenlang verschwand, bet seinen Freunden zu Besuch war, ohne auch,nur ein« Zeile zu schreiben, verlangte von mir wenn wir zu sammen ausgingen. ich sollte meinen Kopf.gesenkt Hal- ten.damit niemand mein Gesicht sähe. Wenn ich im Filmatelier oder auf -er Bühne mit etüem Mann sprach verdächtigte er mick.sogleich, mit ihn» in verbotenen Be ziehungen zu stehen. Hs tft.wahr, er versteht e» nicht besser. Charltc ist ein unheilbarer Kafkehauszigeuner und dort, wo er herkoinmt, verkehrte er immer.nur Mit solchen Zigeunerinnen. Bon dein freien und reiferen Verhältnis der Geschlechter in Amerika kann er sich keine Vorstellung machen. Daß ich .nicht Zigaretten rauche.hält er für eine absichtlich prüde Pose. Einmal studierte er mir für einen setner Film» selber einen Tanz Mit einem Angestellten ein. Obwohl er sede Be wegung .selbst angab. warf er noch am selben Wend den armen Tänzer hinaus. Mso sprach dte schön« Mildred Harrt» al» die anscheinend ein-ige Person, di« über Ehapltn nicht gelacht sondern geweint hat..