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o.st.Uu»,«, -»««> »I. n . E- - x^,«,^f,I H ß,»«,,,^-«— /snAbrger für oas ^rzgrvlrAr LM» ,mn>e« Sill,««»chpft«»!,». ,.»,»«««< k-l><u-» n-.-nxU,,,. rnlhallen» »I, amtlich,X Sekanalmachungin oe» Nate« »,, Stadt und Se, ^mt«z,richt« Nu,. »,M,am, e„,a, »,.,«, Nr. 230 Donnerstag, äen 2. Oktober 1S2, IS. Jahrgang l Die Regierungsfrage. Besprechungen de» Kanzler» mit den Parteiführern. — Die deutschnationale Entscheidung. — Araktionesitzung der Demokraten am nächsten Dienotag. Reichskanzler Marx wird heute die Verhandlun gen mit den Parteiführern über die Frage aufnehmen, ob eine Erweiterung -er Regterung-grundlage möglich t t. Liese BerhandluiMn werden, unabhängig von den Bemühungen gewisser Kreise der Deutschen Volkspartet eingelettet. eine einseitige Heranziehung der Deutsch nationalen zu erzwingen. Für die Demokratische Par tei kommt eine Gruppierung, die sehr zutreffend als ..Bürgerblock" bezeichnet worden ist die Väter dieser glorreichen Idee versuchen vergeblich,, einen schöneren Namen für eine unschöne Sache zu finden —, hinter keinen Umständen in Betracht. Im Zentrum überwiegt ebenfalls die Strömung die ein« Verhöhnung des Ge dankens der Volksgemeinschaft durch die Bildung eines Klassenblocks ablebnt. ES kann als sicher gelten, daß-er Reichskanzler bet den Verhandlungen, die heute begin nen von vornherein keinen Zweifel darüber lassen wird daß er unter keinen Umständen bereit ist, auf die Mit arbeit der Demokraten zu verzichten und die linke Flü- aeli artet, die bisher, ohne in der Regierung vertreten zu sein, loyal mttarbettete, in die Opposition zu drängen. Wenn die Deutsche Volkspartet nicht ohne die Deutsch nationalen leben zu können glaubt, so kann sie wieder einmal etne Krise hervorbringen, aber die Lösung die ihr vorschwebt, wird sie nicht erreichen, wohl aber — wider Willen — die Auflösung. Der deutschnationale Vertretertag trat gestern vor mittag 10 Uhr zu der angekündtgten Sitzung zusammen um die Entscheidung über die künftige Haltung der Partei zu fällen. Es sind ungefähr 350 Vertreter der Partei aus allen Teilen des Reiches angemeldet. Die Verhandlungen stehen unter so strenger Kontrolle,-aß nicht einmal die Vertreter der deutschnationalen Presse zugelassen sind. Der Parteivorfitzende Hergt erstattete Bericht über die Reichstagsberatungen zum Sachverstän digengutachten und über die inzwischen stattgefundenen Besprechungen über den Eintritt der Deutschnationalen in die Neichsregierung. In der Aussprache wurde zum Ausdruck gebracht, .datz auf Mund der Kundgebungen der Deutschen Volkspartei sich eine Verständigung.über etne gemeinsame nationale Arbeit mit den anderen in Betracht kommenden Parteien finden lassen könne, ..bet der die Deutschnattonale Volkspartet ihr vornehmstes Ziel ,dte politische und wirtschaftliche Freiheit Deutsch-, lands. unter allen Umständen weiter zu verfolgen ent? schlossen ist. , ! i Ferner wurde auch in vollster Würdigung der schwie rigen Lage das unablässige, selbstlose Bemühen deSSar« teivorsitzenden anerkannt, unter Wahrung des eigenen ablehnenden Standpunktes einen Ausgleich unter den abweichenden Auffassungen der Reichstagsfraktion her beizuführen und dadurch die Geschlossenheit der Frak tion zu erhalten. Mm Schlich der Tagung wurde folgend« Entschlte- tzung angenommen» Die Parteileitung per Deutschnationalen Volks partei ist,ebenso wie die Vorsitzenden der Landesver bände einmütig gewillt, Pt« Geschlossenheit und Einig- keit zu wahren. Nachdem der Reichstag die auf MS Londoner Abkommen gegründeten Gesetze angenommen hat und damit neue rechtliche Organe zur Durchfüh rung geschaffen sind, ist .es Pflicht der Partei, .sich Einfluß auf Pie Auslegung, Handhabung und Ver besserung der Gesetze zu verschaffen. Die Partetver- tretung billigt deshalb, -atz die Reichsiagsfraktion sich den vom Reichskanzler in Aussicht gestellten Ver handlungen über die Beteiligung der Deutschnationa len an der Negierung nicht versagt hat. Mas die Kabinettsumbildung gnlangt,so verlautet datz Graf Westarp eventuell Mr Justiz. Hergt Mr In- neres, Behren» für Arbeit und Schiele Mr die Land- wirtschaft in Frage kämen. G. Sieben Fragen des Abg. vrlelen,. Der ReichStagSabgeordnete Erkelenz, der ^zweite Vorsitzende der demokratischen ReichStagSfraktivn, fordert in der nächsten Nummer der „Hilfe" die Deutsche Volks partei auf. den Deutschnationalen bet der Erörterung ihres Eintritts in die Neichsregierung folgende sieben Fragen vorzulegenr ! 1. Erkennen Sie die Weimarer Verfassung an? 8. Sind Sie bereit, fede gewaltsame Aenderung der Weimarer Verfassung abzuwehren und alle.Mittel der Staatsgewalt gegen BerfasfunOverbrecher anzu wenden? > - 3. Sind Sie bereit, die Londoner Abmachungen als die Grundlage für die deutsche Außenpolitik anzuer kennen? ! 4. Sind Sie für etne demokratische und nationale Außenpolitik Deutschlands tm Nahmen deS Völkerbunds? 5. Sind Sie bereit, jegliche Förderung per perfas sungsfeindlichen Organisationen zu unterlassen? 6. Sind Sie bereit, -en Ausbau der Reichswehr als einer verfassungstreuen republikanischen Wehrmacht zu fördern? 7. Sind Sie bereit, Verächtlichmachungen der Ver fassung und der verfassungsgemäßen Einrichtungen im Rahmen der bestehenden Gesetzgebung entschieden zu be kämpfen? Erkelenz überschätzt offenbar die Gewissenhaftigkeit der Deutschnationalen und unterschätzt ihren Eifer,end lich aus der Opposition heraus und zur Macht zu ge? langen. Es wird nicht viel geben. waS sie .setzt nicht versprechen. Eine andere Frage ist, WaS sie tun.wer den, wenn sie erst.tM Sattel sind. Von den Reichstagsfraktionen tritt als erste die De mokratische Fraktion am Dienstag nächster Woche zu sammen. Das Parlament ist Auf den 15. Oktober ein berufen. Bis dahin wird Wohl eine Klärung erfolgt sein. vir geplante ülelndanaelrsieuer. Im Gesetzentwurf -er geplanten Kleinhandelsyeuer der vom Einzelhandel kategorisch abgelehnt wird, wer den als der Kleinhandelssteuer unterliegend bezeichnet: Alle Umsätze in Betrieben, -io vorwiegend Gegenständ« des hauswirtschastlichen Gebrauchs unmittelbar an den »er reitpnM «er Kbksbr» Serk st. 111 «as> Kinn»:-. yrled»lch»tz«»en, ttv. Rach sw« washwawm, Melkung stutz die amtlich,« »t,N,« tz,s stuft- schiffhaf,«« stalehurft in NewJerliy »«stilntzlgt worden, daß tz« neue Aevpelinleeu»» fein» Amertlafahet «oh», schelultch am nächsten Vinning anireten «i,d. Lie drei Krtngnschiff», tz», tzazu tztttimmt wmtzen, tm noetzattanttjchen v,,an fest, »«»llunnin ,lnzun»h>n,n und tz,m stuftlr«u,«r bchnsiehen, fall» irgmtzmtlch, -tifeleiftung ulltig «erden sollt», sowie elneu tzasontzeeen Melteetzlensi »» versehen, sind am Vlenetag tu «„ g,stochens st« werden spät,ft,n» Sud, dies,» llvoch, «« V,t «ntz «t,ll< f,ln. wir lang« braucht -er Aappslln nach Amerika! Der so glänzend verlaufene groß» Deutschlandflua des Zeppelin» führte das Luftschiff über einen Weg von 3000 Kilometer,.dle e» tn »8 Stunden, also mit durch schnittlich 110 Kilometern Stundengefchwindigkett zu- rücklcgte. Es hat dabei ga»H verschiedenartige» Wetter aesunden, .fuhr bald mit Stückenwind, bald in heftigem Gegensturm wobei es meist nicht sein, volle Maschinen kraft ausgenützt hat. i Mus diesen Erfahrungen feine» Rekordfluge» lallen sich gewisse theoretische Berechnungen für fein« nun im ersten Oktoberdrittel geplante Amerikafahrt anstellen. Sein wahrscheinlicher Weg vom Bodensee rhetnabwärt». übe« Holland, südlich von England, Aber Newhork nach Lakehurst tn New-Jersey kann auf reichlich 7000 Kilo- Meter geschätzt werden. Auf -em Ozean dürfte er Mit ziemlich gleichmäßigen Winden zu rechnen haben,da er die günstigsten Luftschichten aufsuchen kann. Eiste mittlere Geschwindigkeit von 110 Stunden-Ktlometern zugrunde gelegt kann man die voraussichtliche Dauer seiner Amertkasabrt auf 80 bis 68 Stunden schätzen. Tie gleiche Fahrt mit den schnellsten Zügen und Schif fen würde ^mindestens 7 Tage oder 168 Stunden er fordern. — Das ist vorläufig nur Theorie. Die.Wirk lichkeit kann stoch Merkt unberechenbare Zufälle brin gen. ' >. ! DaS Zeppelin-Luftschiff, daS nach .Amerika geliefert wird bleibt Eigentum der amerikanischen Regierung. DaS Luftschiff wird tn Lakehurst! stationiert sein. Da« Luftschiff.soll nur zum Transport von Passagieren und Post zwischen Newhork und London verwendet werden. Was b,tz,«t,t „8. N- Diele wissen nicht. WaS di« amerikanische Bereich!« nung „Z. R. 3" des letzten deutschen Zeppelins „L. Z. 126" bedeutet. ES ist die Abkürzung von.„Zeppelin ri- ged" und bedeutet Starrer Zeppelin. Die Nummer 3 bedeutet, daß ,es das dritte Starrluftschisf -er Ber einigten Staaten ist. Nr. 3 ist die in Amerika gebaute ..Shenandoah",genannt nach einem amerikanischen Fluß und Nr. 1 war der unglückliche VickerS-ZePpeltn, der schon über dem.Humber verbrannte. vor Sem Kbfckluß Ser Melde. Wie wir hören- wird der Reichsfinanzminister Dr. Luther sich heute nach London begeben. Die Verhand lungen ,die in London über den Abschluß der Airleihe geführt wurden und an denen von deutscher Sette -er ReichSbankprästdent Dr. Schacht teilgenommen hat, find soweit gediehen, -ast. mit einem unmittelbar bevorstehen den Abschluß gerechnet werden dürfte. Das Gerücht daß die Zeichnung her Anleihe erst.nach der Präsidenten wahl tn Amerika erfolgen werde. Hat sich erfreulicher weise nicht bewahrheitet. Ist London weilen bereits feit einiger Zett Morgan und andere amerikanische Großbankiers. Ter Zinsfuß der Anleihe wird 7 Pro- zent betragen, die Anleihe wird zu einem Kurse von 97 aufgelegt werden. Diese Bedingungen sind 6twaS günstiger.als zuerst angenommen wurde. Merlin, 80. Sept. Zur weiteren T-urchführuna -e» DaweSPlan«» wurde heute im ReichSwirtschaftSMiniste- rtum die im JndustriebelastungSgesetz vom 80. August 1934 vorgesehene Bank für deutsch« Jndusttteobltgatio- nen gegründet, di« di« im Sachverständigengutachten , vorgesehen« Belastung der deutschen Wirtschaft mit v Milliarden Obligationen durchzuführen hat. Zur Grün dung Hat sich «in Konsortium au» einer Reih, führender Andustriellen und vanMrm»n «bildet. Verbraucher liefern (Kleinhandelsbetrieb). Gegenständ« des hauswirtschastlichen Bedarfs (HauSwirtschaftSgegen- stände) sind solche, die ihrer Beschaffenheit nach zum Gebrauch oder Verbrauch itt der Hauswirtschaft be stimmt sind. Hierzu gehören auch Gegenstände, die zur Befriedigung solcher Bedürfnisse geeignet sind, die so wohl in der Hauswirtschaft gl« auch gelegentlich der Ausübung einer gewerblichen oder beruflichen Tätigkeit bestehen (z. B. Etnrichtungsgegenstände Schreibpapier- Lieferungen von Wasser, GaS, Elektrizität, Holz, Kohle, lebendes Vieh, einschließlich Pferde, jedoch mit Aus nahme de» Federviehs, sind von der KletnyandelSsteuer befreit. Die Kleinhandelssteuer wird gemäß dem.Ent wurf durch Gteuermarken (A-Marken) entrichtet, die in Höhe de» SteuerbetragS aus. den LteferungSschein zu kleben sind. Personen, deren Gewerbebetrieb die Ver arbeitung oder gewerbliche Veräußerung -on Gegen ständen de» hauswirtschastlichen Gebrauchs mit -sich bringt die im Kleinhandel-Verkehr erworben wett)en, erhalten für diese Artikel eine Bescheinigung ihre» M- nanzamteS. Sie sind auf Mund dieser Bescheinigung berechtigt beim Einkauf der ist der Bescheinigung ge nannten Artikel die Verwendung besonders gekennzeich neter Steuermarken (B-Marken) auf den ihnen erteilten Lieferung-schetn zu berlangen, deren voller wert, ver mindert um den Betrag der allgemeinen UMfatzYeuer ihnen bet den ginanzkassen gegen Vorlegung -er Sie- ferunoSschetn» erstattet wird. Reibungsloser Verlauf öer AUlktärkontrolle. Im Verlaufe -er vergangenen Woche sind von der interalliierten Kontrollkommission das ReichSwehrmint- stertum, die Stäbe der Wehrkreiskommandos 1 und.3 die dritte Kavalleriedivision und einige Truppenteile tn Schweidnitz. Stettin und Swinemünde besucht worden. Fernerhin besichtigten sie einige Befestigungswerke! in Geestemünde und Kuxhaoen, außerdem verschieden« Ver- vflegungs« und BekletdungSämter, fernerhin Zplläinter und die Polizei verschiedener Regierungen. Die Be sichtigungen verliefen völlig.reibungslos!. Halbamtlich! wird gemeldet daß da alle Abrüstung»- fragen soweit sie sich auf dle Marine beziehen nun mehr erledigt sind, die interalliierte Marinekontroll- kommtsston laut Beschluß -er Botschafterkonferenz am 80. September ausgelLst worden ist. dle Schwierigkeiten ln Senf gelöst. Genf 80. Sept. Heute vormittag Mang e» heM Sonderkomitee -aS sich au» Str Cecil Hearst Loucheur Gcialoia Fernendet und Baron Adatscht zufammensetzt in der Angelegenheit des japanischen Zusatzantrag« zum SchtedSgertcht und Abrüstung-Protokoll zu einer Eini gung zu gelangen. Die Zustimmung -er Vertreter der britischen Dominion» steht noch au«, wird fedoch ckaum au» ernste SchwtertLketwn stoßen.