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Auer Tageblatt : 28.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192409284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Beilagen in falscher Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-28
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 28.09.1924
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)U mißbraucht Gründen «u» ß der Bülter- don vaScon- der der Ber- lUng'Mr 1923 »lan für 1925 iU genehmigen lck. September. »en am Sonn» -'S zu feiern, snn Scheuern ichttge Ernte- Sprüchen den lnn befriedigt Harren, von fen umschließt :ht! Wie oft e den Segen em Regen die Slick bangend nd über das nd sein.War ten Arbeits- Recht treten, ich dabei er- nirgendS an fest de» Dan- Neschens. Die r Demeter le /Cerealien. und die IS- inge der Ge ir das Ernte- -er Grund- rmalS Dank illen Versen Erhalter, ! lter, ! sei! erste.Bahn rlleS gelegen nschenarbeit, gliche getan aber.was wesen > trenn ötnde leitet, »ehrt, Regen Hütte! Dar glocken dan- schallen die e Land hin. tenkirche Au». der Metbo- kte. Musik, ten Zeugen!" . vou Gluck « v. E. Ruh. Z. A. Schulz baute rcligi- nfonico) von Rossow. 8. ! der Mühe war. noch ü zu inter- nur wider st dteÄün t« unrubi r eit deutel- » verstockter M bürsten- iede Mühe Vertrauen d auf Mr -rgeltehene langt und tm übrigen uSgestellt." «resse dar fragte der efttger. vegh /"ine kurz, reund. Fetzt stand n, der von e und der- llktten ditz loswerden aber kürz- ieder teu- l dk MH« men seins nen H> , rd er 4'»; Nr. 227 2. öeilage zum flurr Tageblatt. Sonntag, -en 2S. September 1Y24 ! Hl - .1! I._ ! - H > !!,!!! I ! Äus dtaät unä Lsnä. In«, 27. September. Mttveldersammirr. Hf. Mit dem geht « ebenso WÜe mit der Saure gurkenzeit,.von der neulich ein gelehrter Mann nächste- wiesen hat, daß sie mit sauren Gurken gar nicht- zu tun hat. »a» haben alte Seiber mit dem Sommer zu tun? Der ist für sie längst vorbei und kommt auch -nicht wieder, mögen die Sommerstiden noch so dicht di« Luft durchziehen. ES steht ja ganz hübsch AU» und weht wie ein langflatternder Schleier hinterdrein wena dte wei sen langen Fäden st<b an Kleid und Hut setzen-und da mag auch ein altes Gesicht sich wieder mit einem Hauch der Jugend verklären wie früher, wo man auch so gern irgend etwas in das Haar flocht» waren'» Blumen waren'S wallende Federn. Und wenn ein tugendfrisches Mädchen mit solchen weißen Fäden im Haar yon drau ßen heimkehrt, da sieht es recht.niedlich auS. Was stände denn einem jungen Gesichte nicht? Aber wenn die Fäden sich um ein altes Haupt legen, da vermeh ren sie nur die Zahl der anderen, die auch oh^ne sie immer vorhanden sind, und wehmütige Gedanken rufen sie hervor. Ter Sommer ist vorbei, das sagen sie, trotz ihres Normens. Was "sie noch dann und wann -Vortäu schen, als ob noch einmal warme Sommertage kommen wollten, das ist -och alle» Schein und Trug. Und di« weißen Fäden im Haar reden auch -ine deutliche Spra che. Ta» Beste vom Leben ist.genossen. WaS nun noch kommt. das nimmt man zwar auch noch.froh und dank bar hin; aber eS ist doch nicht mehr dasselbe, als das, da man noch jung war. Die innige Freude, die ein funges Herz erfüllt,.das jauchzende Glück, die Llastizi- tüt des Gemütes, -je Begeisterungsfäyigkett, die Hoff nungsfreudigkeit, damit ist.eS doch zum größten Teil vorbei. Man ist.eben alt geworden. Und doch liegt auch etwas wie Trost in dem Altweibersommer. Kleine Spinnen haben ihn gewebt,.sich dran gehängt,und der leichte Faden trägt sie wie ein Luftballon und hilft ihnen ihre Reife zu machen. Auch uns alle trügt ein Faden, anscheinend zart und dünn, und doch ßo fest daß wir unser ganzes Leben dran hüngen können. DaS ist das Gottvertrauen, das nie zerreißt. Gerade, wenn eS Herbst wird und die beste Jugendkraft vorbei ist ge rade dann ist es tröstlich, sich an diesen Faden zu klam mern der .sich alle Tage erneut, bis das Reiseziel yr-, reicht ist. — Wie dis Sauregurkenzeit ist übrigens auch der Altweibersommer durch ein Mißverständnis entstan den. Er heißt eigentlich: Spätfrauenfommer, und mit der Frau ist Maria gemeint, als deren Haar das Kolk sinnig Pie Sommerfäden bezeichnet hat. AuS Frauen sind Weiber geworden und aus spät r alt, und so ist.der Altweibersommer entstanden. , Achtung, Dacharbeit! In den Straßen der Stadt ein alltäglicher, warnender Hinweis darauf, daß man Achtung haben soll, von herabfallenden Ziegelteilen oder auch Hand werksgerät des Dachdeckers, um nicht etwa getroffen und ver- letzt zu werden. In der Tat liegen mich unter einem in Re paratur befindlichen Dache alle möglichen Abfallteile zerstreut. Baupolizeilich und im Interesse der öffentlichen Sicherheit ist die Absperrung und der warnende Hinweis tadellos in Orb- nung und von dem jeweiligen Dachdcckermeister streng innege- halten. Doch wie verhält sich das Publikum zu dieser Maß nahme? Man könnte fast glauben, daß diese Tafeln als ohn» weiteres ins Stadtbild gehörig betrachtet werden, wie etwa ein Hydrant, Kandelaber oder eine Reklamesäule. Mit Leicht sinnigkeit sieht man Kinder dort spielen, sieht man Erwachsene plaudern, sieht man selbst Mütter mit Kinderwagen dicht vorü berfahren, und daß sich oft der gesamte Verkehr achtlos, sorg los da nbwickelt, wo jeden Augenblick das Verhängnis über ihm lauert. Jeder Kommentar ist eigentlich überflüssig, der Krug geht ja immer nur solange zum Wasser bis er brichh aber es ist Pflicht eines jeden Menschen, mit darauf zu ach ten, daß ein anderer nicht zu Schaden kommt, und an dieser Stelle kann dieser Pflicht wohl am besten genügt werden. Ein getretene Unglücksfälle haben sich die Betroffenen selbst zuzu schreiben und natürlich auch selbst dafür aufzukommen, denn die B^örde al» solch« und -je ausführende Firma genügen Ihrer Pflicht dem Schutze de» Publikum» gegenüber in jeder wieder Ftttfeift in AmtSräumru. Auch die sächsisch« Staatsverwaltung geht Allmählich zum FriedenSzustand über. Neuerding» hat da» Gesamtmintsterium die Wiederberettstel- lung von fetthaltiger Seife in den AmtSräumen der gesamten Staatsverwaltung bi» zu einer Menge von IbO Gramm je Kopf und Jahr genehmigt. Handtücher dürfen in beschränktem Maße angejchafft werden, wenn die Neuanschaffung unbedingt erforderlich ist. Zschorlau. ,Die G«mei>ndevervrd>!neten- sttzunq am 83. September nahm zunächst Kenntnis von einer Einladung des Erzgebirgszweiqvereius zu dessen Beran- staltung mn 4. Oktober und entsprach dessen Gesuch um aus- nahmsuvisen Kartensteucrevläß. Für Teilnahme eines Lehrers am Ausbildungskursus für den Arbettsschulunterrichr bewilligte man eine lUnkosten'ckeih-ilfe. Von einem Anschluß an den Wirtschaftsverband Sächsischer Gemeinden wurde abgesehen. Die für die vom Rentenausschuß vorgeschlagene Erhöhung der Unterstützungen an die Sozial- und Klein rentner erforderlichen Mittel wurden bewilligt. Die Bock haltungsverträge wurden genehmigt. Im weiteren wurde dem Gemeinderat Ermächtigung erteilt, laufende Instand setzungsarbeiten an Gebäuden und Straßen von sich aus vor nehmen zu lassen. Den Gemeindeverordneten ist davon Mit teilung zu nmchen. Dem Vorschläge des Bürgermeisters aus Einführung elektrischer Straßenbeleuchtung stimmte das Kol legium zu; Kostenanschläge sollen eingefordert werden. Etn Antrag auf Herabsetzung des Wasserzinses wurde dem Be- triebsausschutz überwiesen. vetzerun. Einen Schaufen st erwettbewrrb veranstaltet der hiesige Bürgerverein am kommenden Sonntag. Penig. Verband der sächsischen Gewerbe- und Handwerkervrreinc. Der Verband der sächsischen Gewerbe« und Handwerkervereine, der in Meißen tagte, beschloß, seinen nächstjährigen Verbandstag in Penig abzuhalten. Genannter Verband vereinigt 128 sächsische Gewerbe- und Handwerker vereine mit 22000 Mitglieder. Der diesjährige Verbandstag in Meißen war von nnhrerm Hundert Vertretern besucht Dresden. DiebeSfrechhsit. In Vorstadt Plauer, stieg ein Dieb mittags in ein Hochparterrefenster hinein und entwendete aus der Wohnung elnen Herrenanzug, während die Wohnungstnhcrber sich in der Küche aufhielten. Der Spitz bube verließ durch die Torsaaltür die Wohnung, ohne daß er angehalten worden wäre, trotzdem ihm Hausbewohner begeg neten. Gerichtssaal. Verworfene Berufung. Vor dem Landgericht Zwickau wurde über eine Berufung des 1899 geborenen, wiederholt vorbestraften Kaufmann Ernst Schl, verhandelt, der bis zur Eröffnung des! Konkurses in Lößnitz i. E. einen eigenen Han del mit Kaffee und Seife betrieb und jetzt als Reisender tätig ist und seinen Wohnsitz in Hartenstein hat. Er ist vom Amts gericht Lößnitz wegen Betrugs zu drei Wochen Gefängnis verurteilt worden. Auf der Leipziger Messe hat er einen! Kaufmann L. kennengelernt und bei diesem für über 600> Mk. Kernseife und Seifenpulver bestellt und sich auf die Frage! des Lieferanten als zahlungsfähig ausgegebcn, wiewohl die Ware nur wenige Tage vor der Konkurseröffnung bei ihm ein traf. L. hätte nicht geliefert, wenn er die wahre Sachlage ge kannt hätte. Die.Forderung wird jedenfalls ganz ausfallcn. Das Gericht verwarf die Berufung des Angeklagten und ließ es bei der Gefängnisstrafe von drei Wochen, die mit einer in anderer Sache verhängten Gefängnisstrafe von drei Wochen zu einer Gesamtstrafe von einem Monat Gefängnis zusammen gezogen wurde. Erfolgreiche Berufung. Der 1883 g-borene Kraftwagen führer Paul Oskar Willy Ludwig R. in Zwickau ist vom Amtsgericht Aue wegen fahrlässiger Körperverletzung mit 4v Mark Geldstrafe, an deren Stelle im Uneinbringlichkeitsfalle sechs Tage Gefängnis zu treten haben, belegt worden. Der Verurteilte hat dagegen Berufung eingelegt und erzielte vor der Berufungskammer s-tne Freisprechung. R. fuhr am 2V. Mai d. I. mit einem schiverbeladenen Lastkraftwagen in Aue unbemerkt einen Radfahrer an, dessen Rad an das linte Rad Kes Kraftwagens stieß, wobei der Radfahrer an Kopf und Schulter gestreift und zu Boden geworfen wurde und an der linken Kopfseite und mn linken Auge blutige Verletzungen erlitt und den linken Goldfinger brach, der heut« noch nicht wieder voll gürauchtzfähig ist. wegen Meineids hatte sich vor dem Schwurgericht Zwik- kau die 18 Jahre alte Haustochter Gertrud Pernat au» Lauter zu verantworten. Sie soll der Wahrheit zuwider in einen. Allmentattonsprozetz vor dem Amtsgericht Schwarzenberg den Verkehr während ihrer kritischen Zett vom 9. Mat bi» 7. September mit einem Bekannten dr» KtndeSvaterS unter Eid bestritten haben. Da der Zeuge sich in Widersprüche ver wickelte, kam da» Gericht zur Freisprechung. Der Vertrete» der Staatsanwaltschaft hotte die Verurteilung der Angell rg- ten beantragt. Die P. wurde auS der Haft entlassen. Anir-t «nd wlsferrsetzaft. künstlicher Zucker? Ithaka (Neuyork), 24. September. Dem Professor der Chemie an der Universität Liverpool Dr. Baly ist es gelungen, mit Hilfe ultravioletten Lichtes auf rein chemischem Wege Zucker herzustellen. Nahrungsmittel aus Holz. An der IubtläumStagung des Franklininstitutes in Philadelphia nimmt der berühmte deut sche Chemiker Professor Dr. Fritz' Haber, Direktor der Kaiser- Wilhelm-Akademie für physikalische Chemie teil, der während des Krieges bekanntlich in der Giftgasproduktion eine füh rende Rolle spielte. Professor Haber hielt im Franklininstitut eine Rede, in der er ausführte, die Aufgabe der chemischen Wissenschaft müsse dahin gehen, die Ernährungsmlttel zu ver einfachen. Er gab einige interessante Beispiele über die neue sten Errungenschaften der Ernährungstechnik. Es werde in Zukunft möglich sein, nicht nur aus Früchten und Pflanzen menschliche Nahrung herzustellen, sondern auch aus Stengeln und Stämmen. Weiterhin sei es gelungen, sogar Holz in Nahrungsmittel umzuwandeln! und für menschlichen Genuß brauchbar zu machen. Am Ende seines Vortrages trat Pro fessor Haber für den internationalen Zusammenschluß aller Gelehrten ein, um eine vermehrte und verbilligte Waren produktion durch Austausch und Zusammenarbeit zu erzielen. Spsvt rrird Spiel Sportverein »Alemannia" (AntzbaM. Hierdurch sei nochmal» auf die morgen stattfindenben ersten Berbandsspiele der »weilen Runde hingewiesen. In den Ausstellungen beider Mann schaften ist noch eine kleine Aenderung elngetreten, und spielen beide nun wie folgt: 1 Mannschaft: Bretschneiber D , Bretschnelbrr P., Knirtzsch, May, Gärtner, Krausewalb, Heyl M , Heyl G, Schelbner, Stoll, Lauckner. 2 Mannschaft: Bretschneiber W-, Reich G. Reich M., Rötter, Geißler, Georgi, Salzer R., Salzer F., Weibflog, Gerlach, Winkler. All» Nähere sie in der heutigen Nummer dies«« Blatte». LttrehHirirsrehürietztHir. Gemeinschaft»-««- (Bockauer Straße 1 d). Sonntag: »/,11 Uhr Sonntagsschule. 2 llbr Beteiligung an der Einweihung de» Diakonissen- und Erholungsheime». 8 Uhr Abend versammlung- Dienstag: 8 Uhr Blaukreuzverein (Pred. Krause- Herrnhut). Mittwoch!: 7—v Uhr Iuaendbund. Donnerstag: 8Uhr Bibel- u. Debetsstunbe. Freitag: 8 Uhr Iugendbunb f. jg. Männer. Neuapoftollfch« Gemeind« Aue (Kapelle Schneeberg. Str. 74). Sonntag, 28. 9.: 9 Uhr vorm. Hauptgottesdienst, 11 Uhr Kinder » Gottesdienst r Abend 8 Uhr Gottesdienst. Mittwoch, abends 8 Uhr Evangelisationsgottesdienst. Freunde und Gönner sind herzlich willkommen. Katholische Kirche. 28. September: 8 Ubr Kommunionmesse mit Altarrrde, 1410 Hauptgottesdienst, abends 6 Segensandacht. Werktag» hl. Messe früh 7, im Oktober mit Rosenkranz. 3. Oktober (Herzjesufreitag) früh' 8,1b hl. Messe, Herzsesulitanei und sakr. Segen. „Die Kunst kahl zu werden" könnte man die allgemein übliche Art der Haarpflege nennen. Das tägliche Waschen de» Haare, die Melimeterfrisur der Herren, das Etnfetten mit Haarölen und Pomaden bedeutet ebenso „vorzeitigen Haar tod", dessen Folgeerscheinung die Glatze ist, wie die Anwendung stark alkoholhaltiger Kopfwasser. Diese Erkenntnis h^. den Gebrauch des Javol gefördert, das sich, wie wissenschaftliche Versuche und langjährige Erfahrungen bestätigen, al» milde» Anregungsmittel für den Haarboden und die Entwicklung der Haarkeime bewährt hat. Was äie Hrau interessiert, die Logik -er Zrau. Man nennt die Frauen oft unlogisch, und mancher gal lige Schriftsteller kann sich kaum genug tun, ihre Launenhastig, keil, ihre sprunghafte llrteilsweise hervorzukehren und ihnen » eile Ueversicht, zähe Denk-Folgerichtigkeit abzusprechen. Be sonders neckische Autoren sind auf den Gedanken gekommen, das damit zu beweisen, baß die Frauen, nach einwandfreien Messungen, im Durchschnitt ein paar Gramm Gchirnmasse weniger haben als ihre Brüder der Schöpfung. Statistik ist ja bekanntlich die Wissenschaft, init deren Hilfe man sede be liebige Behauptung beweisen kann. Warum nicht auch dies«? Deutlich steht das absolute Gewicht eines Frauenhtrns dem eines männlichen um reichlich 100 Gramm nach. Jawohl. Man kann aber die Statistik auch anderörum machen. Wenn man nicht das absolute Hirngewicht ansetzt, sondern die Hirnmenge im Vergleich zur Körpergröße mißt, so ergibt sich auf einmal, da die Frauen im Durchschnitt etwas kleiner sind als die Minner, daß bei ihnen die Gehirnmenge im Verhält nis zur Körpergröße nicht nur der entsprechenden Verhältnis zahl Lbim Manne gleichkommt, sondern sie sogar noch um ein weniges überflügelt. Jawohl. Eine gewisse Klugheit, Lebcnsklughell der Frauen pflegt nie angetastet zu werden. Die haben zu viele Männer au- eigener Erfahrung kennengclernt. Aber strenge Logik, objek tives Denken? Die hat der liebe Gott nur der anderen Menschenhälftc In Pacht gegeben. Was ist das eigentlich für ein vertracktes Ding' Logik? Es heißt: Dinge an ihrem Platz richtig sehen, und in ihre Umgebung richtig einordnen. Das kann im allgemeinen jeder Mensch ordentlich nur auf dem Gebiet, da- ihm durch man nigfaltige Erfahrungen überschaubar geworden ist. Da die Betätigungssphäre des Mannes von der der Frau immer verschieden war und sein wird, so werden beide natürlich manche Dinge abweichend beurteilen, den» sie schauen sie von einem ganz verschiedenen Erfahrungsboden auS an. Wenn das Eigengebiet der Frau enger abgestellt zu sein pflegt als das des Mannes, so hat das seine natürliche Ursache in Art und Bestimmung ihres Körpers, der außerdem durchaus nicht alle dreißig Tage dcS Monats hindurch allen Anforde rungen so gleichmäßig gegenübersteht, wie der des Mannes. In ihrem eigensten Gebiet Pflegen die Frauen sehr richtig zu sehen und zu handeln- Durchaus nicht „unlogisch". Ucberhaupt handelt cs sich bei der ganzen Frage nicht um mehr oder minder, vielmehr um so geartet und anders ge artet. Die Frau steht dem' Leben und der Erde näher. Sie be zieht alle Dinge auf sich und auf den Kreis, dem sie angehört. Waö bei Kew Papuanegern geschieht oder wie die Erde in bl)O Jahren aussehen wird, Ist ihr gleichgültig. Waö in der Nähe geschieht, was mit ihren Kindern sein, wird, daS ist ihr wichtig. Und trifft sie tiefer als den Mann. Sie will von jedem Ding wissen, welchen Sinn eS für sie ftclbst und ihren nahen Kreis haben kann. Isij ein solcher nicht greifbar deut- lich, dann gibt sie auch nicht Nächt« oder Jahre ihre» Lebens dahin, um ihn vielleicht doch zu ergrübeln. Sie will nicht einen Sinn, ein wett draußen liegende» Ziel erfüllen, sondern will „Leben" erfüllen, Stunde nm Stunde. Sie will sei n. Der Mann ist heimatloser in Blut undi Leben. Er will t u n. Nicht so sehr sich erfüllen, al» vielmehr eine Aufgabe erfüllen. Und ist deshalb unter den nahen Dingen d«S Dasein» oft. viel fremder. Zwischen Mann und Weih bestehen Unterschiede der Ar tung, nicht de» Grades. Beide verkörpern mit gleicher Sicher heft und Abrundung jede» eine Seite de- Leben». ! Bei einem Pendel kann man auch nicht sagen, ob der Ausschlag nach recht» oder link» der richtigere sei. Noch nie mand hat diese Frag« aufgeworfen. Sie sind eine Einheit. So sind auch Mann und Weib nur Pendelschwünge der ewigen Natur. Und erst beide gemeinsam find die wahrhaft« Einheit: Mensch. —rf. Warum Männer gingst vor -er Ehe haben. „Warum fürchten sich heutzutage so viele Männer vor der Ehe?" fragt! Sarah Speed in einem englischen Blatt, und sie hebt hervor, daß die Junggesellen von heute häufig aus ganz anderen Gründen nicht betraten, als die erbitterten Frauen feinde von früher. „Fast jede Frau", fährt sie fort, „kennt einige nette kluge Männer zwischen 80 und 40 Jahren, die gut« Tänzer sind, alle möglichen Gesellschaften besuchen und doch nicht die geringste Neigung zum Heiraten zeigen. Wohl gibt eS auch eingefleischte Junggesellen, die au» Ueberzeugung die Ehe melden, weil sie frei bleiben wollen, jede Veränderung fürchten nnd die Ehe hassen. Aber solche Junggesellen au» Notwendigkeit sind selten. Der moderne Junggeselle, dr» Mann, der eigentlich zur Ehe gemacht ist, läßt sich meisten» durch falsche Anschauungen vom Heiraten abschrecken. Tine wichtige Rolle spielt dabei der Glaube, daß die Frauen große Ansprüche machen und daß die Männer sehr reich sein müßten, um solchen Wesen etn luxuriöse» Dasein zu gewähren. Sic gehen aber dabei von irrigen Voraussetzungen auS. Ich hörte kürzlich in einem Badeort einige Herren von einer Dame sprechen, die sie für eine vortreffliche Hausfrau und Gattin erklärten, wenn sie heiraten würde. Aber etn Junggeselle warf sofort ein, mm müsse dazu sehr reich sein, denn die junge Dame ginge Immer so gut angezogen. Ich kenne da» betref fende Mädchen ganz genau. Ich weiß, daß sie sich alle ihre Kleider selbst macht und ihre Eleganz für sehr wenig Geld er reicht, daß ste «ine vorzügliche Köchin ist, die den sparsamen Haushalt von grundauf kennt. Die Männer aber sehen sie nux in ihren hübschen Toiletten, wenn sie mit ihnen über aller lei Luxu-dinge plaudert. Da» Mädchen von heute ist besser angezogen al» ihre Großmutter, interessiert sich für Sport, Kunst und alle möglichen Dinge. Deshalb erscheint sie dem unerfahrenen Junggesellen weniger häuslich und vexlchwen» dorischer, Tatsächlich aber ist sie dem Manne ein besserer Ge fährte al» die Frau van früher, de« ihm im Haushalten und Sparen tapfer zur Seite steht.
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