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Nr. SIS. Auer Tageblatt und Srzetger für da« Erzgebirge. Dienstag, den IS. September 1SSL Die Sowjetmacht in Nöten, vatmy vor dem gell. Mailand. .18. Sept. Der MatMnder ^Corrier« della Gera" meldet au» Ltfli» durch! Funkspruch r Batmn Vcht dar dem Satt. Die rote Besatzung, unterhandelt Mit den Insurgenten. Landon. 18. Seht. Dis Londoner ..Time»" melden au» Konstantinopel r Die Aufständischen im Kaukasus verbreiten einen Funkaufruf der den Uebertritt von zwei Gvwjetregtmentern auf hem Vormarsch der sieg reichen Armee auf Datum meldet^ von dessen Bor- viidten di- Arme« nur zwei Tagemärsche entfernt steht. Trotzki reist an di« Front. London. '13. Seht. Die „Morning Postt^ .meldet aus Moskau» Die schwere Niederlage der bolschewistischen Truphen im Kaukasus hat in Moskau größte Erregung in der Sowjetregierung hervorgerufen. Unter den ge schlagenen Truppen befinden sich die beiden lettischen Eltteregimenter der Sowjets. Ein Teil der russischen Truppen ist zu den Insurgenten übergegangen. Der Nat der WolkSbeauftragten hat sofort den Großen Sowjet einberufen. Trotzki ist an die Kaukasus-Front abgereist. In Moskau sind der Kreml und die staatlichen Gebäude von Maschinengewehrabteilungen besetzt > um Putschver suche im Falle eines weiteren Rückzuges der roten Armee zu dermeide«. , ' i Obwohl die russischen Sowjets erst gestern die Ge rüchte von einer schweren Niederlage ihrer Truppen iw Kaukasus „amtlich" widerrufen haben, dringen nun doch die sehr bestimmten Nachrichten über diese Niederlage in die Oeffentlichkett. Sie sind so genau benannt, daß, Pen Sowjets jetzt jedenfalls ein Widerruf schwer fallen dürfte. Ver schwkmmenüe Staat. Seit dem Abschluß des Vertrages mit China Führt di- Sowietregierung einen bisher erfolglosen Kampf gegen ein geradezu mittelalterlich romantisch gnmuten- deS Gebilde — den „schwimmenden Staat" des Generals Glefow. Auf der Flucht vor den vordringenden Aow- iettruppen die den letzten Rest des Z-arischen Rußland — Wladiwostok am Stillen Ozean — dem Sowjetstern unterwarfen- zogen in einer Herbstnacht 1922 .etwa 1800 Minner und Frauen auf das Meer hinaus : Offi ziere und Rechtsanwälte, .Kosaken und 'kaiserliche Hof damen Matrosen und ehemalige Millionäre.. Sie trei ben seitdem aus vier Kriegsschiffen unter der alten rus sischen Flagge in den chinesischen und japanischen Ge wässern umher. Mn der Spitze dieses „souveränen" Ge- im einwese ns steht General Glebow als Diktator. Er teilt die Regierungslast mit drei Tepartementchefs: für die Verwaltung, hie Ernährung ,und die auswärtigen.'An gelegenheiten (I). Ter.'letztere, hat einen besonders schweren Stand..weil er China ünd den Alliierten ge genüber die Unabhängigkeit des „schwimmenden Staa tes" verfechten Muß. Zn seinen „Noten" setzt er aus einander, ^daß die Schiffe „nur einer künftigen recht- imäßigen russischen Negierung" zurückgegeben,jonst.aber bis auf d-n letzten Blutstropfen verteidigt werden wür den. 4 Vie Tagung Ses Rekchsftä-tebunSes. Der Finanzausgleich zwischen Reich und Gemeinden. Bad Harzburg. 13. Sept. An die Referate über Finanzausgleich zwischen Reich und Gemeinden schloß sich eine ausgiebige Besprechung in der im allgemeinen die Zustimmung zu den von den Rednern gemachten Aus führungen zum Ausdruck kam. Nach Erstattung Les Jahreslassenberichts und der Feststellung des Haushalt- VlaneS für 1924/25 sowie der Neuwahl dcS Gescimt- dvrstandeS sanden u. a. folgende Leitsätze die Zustim mung der Versammlung: „Ten Städten ist.an Stelle der jetzigen AntetlSüberweisungen aus! der Neichsein- kommensteuer ein autonomes Zuschlagörccht zur Etnkvmmensteuer zu gewähren. Die Umsatz- steueranteile sind den Gemeinden auch .über das Jahr 1924 hinan» zu belassen, .und dolle Entschädigung ist .ihnen für den Ausfall durch Herabsetzung Le» Steuer sätze» zu gewähren. Di« Vergnügung«'' .Hunde» und Schankerlaubnissteuer ist.ganz den kreis angehörigen Gemeinden zu überlasten. Da» Recht zur selbständigen Veranlagung der Gewerbesteuer ist allen Gemeinden von 8000 Einwohnern an zu verleihen. Bei der Kreisumlage ist.auch die Gewerbesteuer nach dem Kapital nur mit der Hilfe de» Steuergrundbetrage» zu grunde zu legen. Allen kreisangehörigen Gemeinden ist das Recht der selbständigen Verwaltung Ihrer HauS- Linssteueranteile zu gewähren. Die Anleihen der Gemeinden sind von der Gesetzgebung bezüglich der Aufwertung genau so zu behandeln.wie st« des Reiche» und der Länder. Fall» eine Aufwertung von Reichs-, Staats« und so weiter Obligationen erfolgt.so sind Spekulationsgewinne dadurch auszuschließen daß der Aufwertungsanspruch von dem Eigentum an den Papieren an einem Stichtag (1. ^Januar 19191 abhängig gemacht wird." I In seinem Schlußwort betonte der Vorsitzende noch einmal, daß, -aS Hauptziel der Städte sein müsse. die Wiederherstellung der Selbstverwaltung und Selbstver antwortung zu erreichen. Unbedingt sei von der Ne gierung zu verlangen, daß bei der Ausarbeitung der Gesetze- die durch hie Annahme des Tawesberichtes er forderlich werden die StKdteorgantsationen gebührend zu Nate zu ziehe« sind. Der Zusammenschluß der K.P.D. und S.P.D. in Oberschlesien Hindenburg.(Oberschlesien) 14. Sept. Wie gemeldet wird, hat hier ein von oppositionellen Ortsgruppen des SPD. Oberschlesiens und der KPD. gemeinsam veranstal teter Parteitag stattgefunden, .auf dem auf.Grund einer einstimmig angenommenen Entschließung die sich im wesentlichen gegen das TaweSgutachten richtet, der Zu sammenschluß von 21 oppositionellen Ortsgruppen der SPD. mit der KPD. beschlossen wurde. Das heilsame Attentat. Genf, 10. September. Der österreichische Bundcskcmz. lec Dr. Seipel äußerte Pressevertretern gegenüber, das kürz lich auf ihn verübte. Attentat habe sein Leben gerettet. Bevor er diesen Schuß erhalten habe, habe er acht Prozent Zucker ge habt, aber die Operation und die Behandlung im Kranken hause hätten seine Gesundheit völlig wiederhergestellt. Nus Stuät unä Land. Aue, 15. September. 11. Wünschelrutenforschertagung in Aue. Für die Teilnahme an der Tagung liegt bereits eine große Anzahl von Anmeldungen von ersten Wissen schaftlern und Nutenfvrschern vor, sodaß spie Tagung äußerst interessant zu.werden verspricht. Am Donnerstagabend 8 Uh r ist BcgrüßungS- abend im Hotel Blauer Engel, daran schließt sich ein Lichtbildervortrag Pon Herrn Tr. Behme-Hannover über „die Fähigkeiten des Unterbewußtseitzs.im Lichte neuer phhsikalischer Forschung .unter besonderer Berücksichti gung des Wünschelrutenproblems" an. Am Freitag abend 8 Uhr Mt .im Hotel Blauer Engel Herr Geh. Regierungsrat Prof. Tip. Wal ther von der Universität Halle einen Vortrag, über vulkanische Thermen und Radtumquellen. Freitag- und Sounabcndvormittag finden prak tische Versuche der Nutenforscher auf den Radtum- guellen in Oberschlema und Wtsmuth- Kobalt- und Nickelerzgängen in Zschorlau statt. Zu den .Vorträgen und praktischen Versuchen hat jedermann gegen Ent richtung einer Einlaßkarte Zutritt. Milchutttersuchung. Infolge wiederholter Klagen über gewässerte bezw. zu fettarme Milch wurden heute bei sämtli chen Milchhändlern Milchproben entnommen, die einer Prü fung durch den NahrnngSinittelchemiker unterzogen werden. Ncntenbankumlage bctr. Die Gewerbekmnmer schreibt uns: Nach einem Urteil des Reichsfinanzhofes vom 9. Mat 1021 sind Lehrlinge allgemein als Arbeitnehmer im Sinne der Bestimmungen über die Rentrnbankumlag« mizuschrn, deren Beschäftigung in dem Betriebe den Unternehmer rentenbank- -süchtig macht, sofern sie mit Rückficht auf die dem Lehrherrn n seinem Betriebe zu leistenden Arbeiten ein Entgelt, sei r» n tzar oder in Wohnung und Beköstigung, erhalten. Ar: tue- er Ausfassung HM ein anderer erkennender Senat de» Reichs- finanzhofeS eine wesentliche Einschränkung. gemacht, indem er entschieden hat, daß ein geringfügiger Betrag (etwa wöchent lich 2 Mark al» Kostgeldzuschuß oder WtrtschaftZLethilfe) für sich allein als „Arbeitsentgelt" nicht angesehen werden kann, da jener Betrag nicht ein Entgelt für die von dem Lehrling im Betriebe des Lehrherrn zu leistenden Arbeiten, sondern nur eine Unterhaltungsbethilfe darstellt. Politische Werbung in den Zügen. Seit einiger .,ett macht sich wieder eine Belästigung der Reisenden durch ein« lebhafte politische Werbung in den Zügen, besonders in der 4. Wagenklasse, bemerkbar. Sie wird meist von jungen Leu- ten betrieben, die durch Umsteigen von einem Wagen in den anderen den ganzen Zug zu bearbeiten versuchen. Die deut sche Reichsbahn hat daher ihr Personal angewiesen, derartigen Bestrebungen mit allem Nachdruck entgegenzutreten, insbe sondere die Verbreitung von Flugblättern unter allen Um ständen zu verhindern und gegen Zuwiderhandelnde bahnpolt- zeilich einzuschreiten. Bäckerei-Inhaber, Achtung! Die Gesellschaft für moder- nes Neklamewesen G. m. b. H. in Halle versendet gedruckte Schreiben, in denen sie eine Teigknetmaschine bei sofortiger Einsendung von 50 Mark liefern will. Der Betreffende hat als Gegenleistung für den geringen Preis sich nur zu ver pflichten, sie auszuprobieren und das Ergebnis nach einem Jahre mitzuteilen. Nach Erkundigungen in Halle existi i eine derartige Firma überhaupt nicht. Die Summe, die p - lagernd eingesandt werden soll, wird wahrscheinlich verlmm sein. Der staatliche Kriminalposten warnt vor der „Firma" und erbittet etwaige Wahrnehmungen an seine Dienststelle oder die zuständige Polizeibehörde. Aufgefundenes Diebesgut. Am Sonntag nachmittag wurde im Walde am GleeSbcM ein Rucksack mit etwa LV Pfund Wurst als Inhalt aufgefunden. Außer, der Wurst ent hielt der.Rucksack noch eine Aktentasche mit Taschentüchern, Taschenlnmpenbcrtterien. Die Sachen scheinen von einem in der letzten Zeit in hiesiger Gegend verübten Diebstähle herzu rühren. ' Eine gewaltige Kesselexvloston zerstörte heute früh kurz vor 8 Nhr das alte Kesselhaus der Papierfabrik Bernsbach A.-G. in Lauter. Bon dem Kesselhaus, das unmittelbar an der Bcchnlinie liegt, wurde die Stirnwand herausgewor fen und der darnnliegende Kohlenschuppen weggerissen. Auch das neben dem Kesselhaus liegende Kontorgebäude wurde teil weise arg mitgenommen. Die Stein- und Eisenteile wurden weit über das Eisenbahngelände bis auf Neuweiler Gebiet geschleudert. Menschenleben sind glücklicherweise nicht zu be klagen. Weder war zurzeit der Explosion jemand in dem Kesselhaus anwesend, noch in dem Kohlenschuppen. Glück licherweise passier,te auch kein Zug die Unfallstelle, sonst hätte das Unglück einen bösen Ausgang haben können. Der Betrieb der Fabrik ist durch die Explosion nicht behindert, da außer dem alten Kesselhaus noch ein neues vorhanden ist. Sächsischer Philologenverein. Der Sächsische Philolo- genverein wird seine diesjährige Vertreter- und Hauptver sammlung am 25. bis 28. September 1924 in Meißen abhal- tcn. Der erste Tag ist der Vertreterversammlung gewidmet, während am Wend die einzelnen Schulgattungen verschieden« sie besonders betreffende Fragen behandeln werden. Im Mittelpunkte des zweiten Tages steht die öffentliche Festver- sammlung im Festsaal der Fürstenschule, wobei Professor Dr. Litt von der Universität Leipzig den Festvortrag über „Bildung und Arbeit" halten wird. Der Nachmittag ist im wesentlichen für Versammlungen der Krankenkasse und der Vegräbnishilfe bestimmt. Ein geselliger Abend mit Damen und Gästen im Hamburger Hof- beschließt den Tag. Sonn abend, den 27. September, finden die Beratungen der Fach gruppen statt. Hervorgehoben seien die geplanten Be sprechungen der Fachgruppe für Erziehung („Fähigkeits- und KenntniSprüsurg bei der Aufnahme") und der Fachgruppe für neuere Sprachen („Die Frage der ersten modernen Fremd sprache")" Ferner sind zahlreiche Führungen durch Meißen vorgesehen. Am Abend wird im Hamburger Hof eine öffent liche Versammlung stattftnden, bet der Vorträge über „Das Auslandsdeutfchtum und die höhere Schule" vorgesehen sind, Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung Meißens be- schlichen dle Tagung. Die Herrveghr. Roman von Ltesbet Dill. Oopyrlgkt by zi. ?eucütvanxer birlls «. 8- <8l. Fortsetzung.) Die Stimmung an ätten Tischen war fröhlich man hört« zwischen dem Lachen und GMserklirren die schwe bende Musik. Die Schrammeln spielten entzückend, mau summte die Melodien mit. Ach-, kenn das der Wetruö wüßte... > . Und der General stimmte mit einem Augenzwin- kern nach Grete an: „Ach kenn das Herr Herwegh küßte..." ' - ! ! ! ' > il Liane erzählte von Rom. Sie Kar.zurückgc kehrt zwar wieder ohne Verlobungsrtng, wie Fräulein Schmidt feststellte. aber „in Rom heiratet man nicht" sagte Liane. ' ' „Was tut man Nicht in Rom?" fragte die neugierige alt« Kollin. Und Herbert schrie ihr ins Ohr r „Heiraten l" Der dicke Weinhändler hatte Streit mit einer auf geregten Dame am Nachbar tisch' die fortwährend auf stand. nm sich einen anderen Stuhl heranzurücken, auf diesen erst ihren Schal legte, dann ihn wieder fortnähM ünd ein Kissen heranbrachte, Pas aber zu.härt war. Er bedeutete ihr.daß er nicht Lust habe-sW.fortwäh rend den Hut dum Kopfe stoßen Ku lassen. „Und ein Plüschsofa wird ja doch wahrscheinlich! kicht —",.^als plötzlich an.diesen Tisch zwei Herren traten, die eben mit der Straßenbahn gekommen waren. „Haben -Sie schon gehört, der Rechtsanwalt v. Herwegs Lst «Den verhaftet worden!" . . ' T» hatte sich alle» so überraschend abgespielt daß Herweg!) sich erst auf die Einzelheiten besinnen kvnnte al» er im geschlossenen Wagen neben dem Poltzetbe- amten saß. uni ins Untersuchungsgefängnis überführt zu werden. : ! ' '<!!!! Er war am Nack) mittag vom Bahnhof in sein Haus gekommen und dort von Polizetbeamteu empfangen und verkästet worden. Der Haftbefehl ging vom Gericht aus auf.Antrag der Staatsanwaltschaft die Fluchtver dacht annahm. Der Bürovorsteher war nicht mehr auf zufinden weder im Büro noch in iseiner Wohnung.Nenee Gimpel war verschwunden, ohne eine Spur zu hinter lassen. . - > ! ! s ' ! Kollege Ehrlich hatte ihn zu Fall gebracht. Auf eine Anzeige der Witwe Adelheid Rumpf und einer Kapitänleutnantswitwe, deren derangterts Verhältnisse der Gegenstand verwickelter Verhandlungen zwischen Gimpel und dieser im Ausland umherreisenden Dame war. Sie konnte sich nie entschließen, ihre Adresse an zugeben und die Briefe folgten ihr halbe Jähre lang nach, ohne sie zu finden. Sie befand sich in steter Geld verlegenheit wollte hohe Zinsen haben, aber kaum war das Geld fcstgclegt, als Telegramme von ihr einliesen ihr umgehend Geld zu schicken, .und man mußte die Pa piere wieder mit Verlust abstoßen. Sie brauchte -immer zu den ungeeignetsten Zetten Geld und überließ es ih rem Anwalt, es zu beschaffen. Gimpel hatte diese auf regende Korrespondenz geführt, und Herwegh war froh, nichts mehr davon zu hören. Bon Adelheid Rumpf war ihm Kur eine ungewisse Vorstellung geblieben an eine« federgeschmückten Tur ban und einen feisten Mops, mit dem sie zu ihm auf das Büro kam, an verworrene Prozeßgeschichten mit nichtzahlenden MietSlcuten, sie überfordernden Hand werkern und MMtreuen Bankiers, die sie eiche Räuber bande nannte. Sie warf mit diesen Titeln sehr frei gebig um sich und war sich.mist Herrn Girnpel schon ost deshalb in die Haare geraten, denn dieser war auch nicht auf den Mund gefallen. Die beiden Witwen hat ten sich zufällig im Vorzimmer getroffen und ihr Geld zurückverlangt. Herwegh plädierte auswärt» und hatten sie Gimpel mit einer Klage gedroht. G» Katt» einen erregten Disput gegeben, und die Schreiber «. bleichten, denn sie wurden alle samt und Fonder* von Frau Rumpf „Schubiacke" getauft. Tann gingen die zwei Witwen kurz entschlossen zu Rechtsanwalt Ehrlich um ihre Klagen vovzubriugen. daß man sie betrogen hatte. . > U - 1 >. i CS waren in der letzten Zett von mehreren Seiten ähnlich« Klagen über dis entsetzliche Unordnung, die in dem Herweghschen Büro Herrschte, eingelausen,gnd Ehsr- lich fackelte nicht lange, er zeigte di« Sache der Staats anwaltschaft an und dies« schritt Kur Verhaftung. Man fand schon den Bürovorsteher nM mehr.aber Herwegh war ihnen gerade in die Arme gelaufen. Der Stein war nun im Rollen. Er konnte nicht» mehr daran ändern. Der Wagen bog jn die eng« Badhausgasse ein.Plötz lich .sah man viele Menschen vorüberlaufen und hört« aus der Ferne ein Sttmmengebvau» und Hurm. . . Ter Wagen mußte Schritt fahre«. „Was ist denn los?" fragte Herwegh den Polizisten. Tiefer bog.sich- zum Wagenfenster hinaus» „Der Kaiser ist eben angekommen." In demselben Augenblick hielt der Wagen und Her- we-gh erblickte ein Schaufenster mit blinkenden Instru menten. Wie ein Lichtstrahl! glänzte es itt seiner Seele auf. Mustkalten... Er -öffnete den Schlag sprang heraus stürmte die Treppe hinauf an dem-verdutzten Stolzenberg vorüber, .riß «ine Geige von der Wand, rief Stolzenberg Lin paar Worte zu und sprang in de« Wagen zurück. Da» war so schnell gescheh««, daß her Beamte v» erst merkte, gl» der Anwalt jsta^mit Kiner Geige im Arm wieder gegenübersaß. (Fortsetzung folgt)