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Nr. LIS. vuer LagMatt und kwzeigrr für da« Erßgebtrge. Donnerstag, den IS. September ISS«. Irankkrtch mtlttarlsiert Srtrchrnlan-, Dari« »IS. Sept. HavaS berichtet au« Achenr Der sinmyhsisch» Genera! Gutlkuunat Hat di», Einladung d« Regterung. Hie Ansttuktton! de» ^rkchtlchen Leere» tz» leiten..anaenomrmn. hr»n,vsisch-polnlsch« Militärbisprechungin. Gart», 16. Sept. «Antranstgeant berichtete daß Her ssraNzösisch« KrtegDmkntster General Nollet den polni schen Krtegsminister offtztell Xu etnem.Äesuch nach Pa« ri« «tngeladen hat. Die Linvaduna ist angenommen tvordeu. . ' ! . > l! i ! > i der Führer der mazedonischen Revolutionäre ermordet. Wien, IS. September, von der mazedonischen Grenze Mir» gemeldet, daß Theodor Alexandrosf, Mitglied des Zen- tralkomitees der revolutionären mazedonischen Organisation, am 31. August ermordet worden ist. Aus Belgrad wird zu dem Attentat auf Theodor Alexandrosf noch verschiedene Einzelheiten gemeldet. Danach wurde Theodor Alexandrosf getötet, als er eben die Komitat- schi-Banden zwischen Petrie und Djumaja inspizierte. Sein bekannter Parteigenosse Propogerow rettete sich durch Flucht. Die Nachricht von dem Attentat hat in den Belgrader politk- fchen Kreisen das größte Aufsehen hervorgerufen. Die Extra-, blätter, welche am Montagnachmittag herausgegeben wurden, tragen die Ueberschrift „Am Vorabend der Revolution in Bul garien". ES herrscht der Eindruck vor, daß für Bulgarien nunmehr eine Periode von blutigen Ereignissen kommen wevde. Kus Staät unä Lanä. «uo, 17. September. Vas hohe Lkeö vom Leben. Hat dich> ein tiefes Leid bi« ins Lebensmark Karos sen daß du meinst daran verbluten zu müssen so sage nicht r ich kann mein Leben nicht weiter tragen- Dann hast du seinen tiefsten Sinn nicht erfaßt und Hast das Leben nie so geliebt, wie du sS lieben mußt. Tenn lieben mußt du es, sieben und tausendfach! besahen ^daA schöne,.reiche, wilde und grausame Leben, das dich.heute streichelt und morgen schon mit Dornen krönt.. Und hast du noch einen Funken dieser Liebe zum Leben in dir, so wirst du dein Haupt um so HAHler tragen, je tiefer dick! das Schicksal beugt. Tann wiirst du dich Mit deinem ganzen Stolz, mit 'Lebenstrotz wappnen wirst alle deine Kräfte anspannen, um. mit deinem Schicksal fertig.zu werden! Jeden Tag wirst du ringen mit dir und dem Leben, stw dich und um das Leben, Auf di« Sulche wirst du gehen nach.inneren Kräften aufrütteln wirst du viele«, waS ungeweckt in dip schlief. Neu« Wege wirst du gehen, neue Ziels wirst du dtp stecken, arbeiten lernen wirst du. an dir,an der Mensch- hett. Und geht dein Fußj auch! dabei M die Irre und wirfst du dein Dasein ganz herum und mußt von vorn anfängen — nichts ist verloren dabei solange du ,nur bandelst, .kümpfst.ringst UM das Leben. Zähste zusam men. Must« geballt, .fest gestanden — so zwinge dein Schicksal. Und der Lag. wird kommen, wo dir neue ungeahnte Lebensquellen rauschen werden,, wo du stau nend und ergriffen stehen wirst Hör der ewigen, un zerstörbaren Schönheit des Lebens. Und lieben wirst du eS wieder heiß und inbrünstig, tiefer als dst es,se geliebt; mit jener schmerzhaft seligen Lilebe, die nur ein großes Leid dem Menschenherzen gibt. Dann klingt sie dir tzie Melodie des Lebens, rein und voll; und aus tiefster Seele stimmst du ein in das hohe Lied vom Leben. « » » Diesjähriger und vorjähriger Sommer. Der diesjährige Sommer war bedeutend kühler, trüber und regnerischer als der deS vorigen Jahres. Während der Juli 1923 nur 7 Regentage hatte, hatte der Juli 1924 deren 14, und während jener 7 trübe Tage aufwies, hatte dieser 13 trübe Tage. An hellen Tagen batte der vorjährige Juli um 12 mehr al« der diesjährige. Ganz besonders groß war auch der Temperatur» unterschied, denn der vorjährige Juli hatte 31 Sommertage, wovon ein Tropentag, der diesjährige aber gar keinen Tro pentag, nur 24 Sommertage und dafür 7 Halbsommertago, d. h. Tage, an denen die Temperatur durchschnittlich unter 15 Grad blieb. Auch der August war 1928 wärmer, Heller und trockener als dieses Jahr; es stehen sich gegenüber 1 Tropentag, 8 Hochsommertage, 17 Sommertage, 5 Halbsom. mertage gegen diesjährige 8 Sommertage, 20 Halbsommer tage und 8 Uebergangstage, weiter ein trüber Tag im Vor- jahr gegen 19, ferner 23 niederschlagsfreie Tage im Vorjahr gegen 10. Der diesjährige August war also ein auffallend kühler, nasser und trüber Sommermonat. Woher das komm» und wie das Wetter weiter wird, das können wir noch nicht sagen. Dazu ist die meteorologische Wissenschaft noch zu jung. Vorläufig ist die Hauptaufgabe der Meteorologen noch die Beobachtung, bis es endlich den Menschen gelingen wird, die Rätsel der Witterung völlig zu lösen. Vorkällsiff noch keine Ermäßigung der Fernsprech- und Telegrammgebühren. Die Meldung über eine Herabsetzung der Fernsprech- und Telegrammgebührn ist insofern verfrüht, als die bezüglichen Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind. Eine Herabsetzung der Gebühren ist allerdings, in Aus sicht genommen. Ermäßigung der Expreßgutsätze Entsprechend der Herab setzung der derzeitigen Frachten der Normalllassen der Güter tarife umi 10 Prozent vom 18. d. M. ab werden die Gepäck- und Expreßgutsätze mit Wirkung vom 1. Oktober ebenfalls um 10 Prozent ermäßigt. Die Mindestfrachten bleiben unver ändert. Abendmahlsfeler. Es wird darauf hingewiesen, daß in der Nicolaikirche zu Aue die nächste Abendmahlsfeier kom- menden Sonntag vormittag 8 Uhr mit Gesang stattfindet. Pech hatte ein Ortsfremder, der sich auf der hiesigen Po lizeiwache obdachlos meldete. Bei der Feststellung seiner Per sonalien stellte sich nämlich heraus, daß er zwecks Verbüßung einer Strafe von einer auswärtigen Behörde gesucht wurde. Zein Aufenthalt in der Staatspension wird also etwas länger dauern wie eine Nacht. .Nachtquartier 2. Klasse. Es gibt Obdachlose, die nicht gern mit der Polizei etwas zu tun haben, teils aus diesem, teils aus anderen Gründen. Man kann nie wissenl Also sucht man sich anderweit kostenloses Nachtquartier- Besonderer Vorliebe erfreuen sich in dieser Beziehung die Eisenbahn wagen 2. Klasse mis dem hiesigen Bahnhof, in denen sich sehr gut schlummern läßt. Leider steckt aber die Polizei bei ihren nächtlichen Streifen ihre Nase auch in die Eisenbahnwagen und heute früh gegen 544 Uhr — ein bischen zeitig für ruhe bedürftige Leute — wurde ein in der 2. Wagcnklasse übernach tender Obdachloser in seinem Schlummer gestört und nach der Wache gebracht. Hundesperre. Vielfach wird von Hundebesitzern gegen die Vorschrift gesündigt, ihre Hunde auf der Straße an der Leine zu führen und ihnen einen Maulkorb anzulegen. Verschiedene Hundebesitzer sind deshalb bereits zur Anzeige gebracht wor- dem weshalb an dieser Stell« nochmals auf diese Vorschriften aufmerksam gemacht sei. Bei der Polizei ist ein Maulkorb ab- geliefi'rt worden, dessen Besitzer denselben dort abholcn kann. Volkshochschule. Das neue Vorlesungsverzeichnis der Volkshochschule ist erschienen. Es weist 13 verschiedene Lehrgänge auf. Jedermann erhält es im Konsumverein Wet- tinerstraße odxr bei Buchhändler Rothe. — Außerdem sei an die letzte Sommerwanderung der Volkshochschule erinnert. Sie wird am Sonnabend, den 20. September nach mittags 3 Uhr vom Hotel Eiche abgehen und geschichtliche Studien unter Dr. Siebers Leitung vornehmen. Auch wer noch nicht mitgewandert ist, kann sich beteiligen. Sächsischer Gemeindebeamtentag. Der Sächsische Gemein debeamtenbund, in dem über 24 000 der sächsischen Gemeinde, beamten, Anwärter und dauernd Angestellten organisiert sind, hält seine diesjährige Hauptversammlung am 20. und 21. September in Annaberg ab. Der Tagung voraus geht am 19 September 1924 der 4. Gewerkschaftskursus, in dem Vor»! träge geboten werden. Am 20. September finden die Haupt versammlungen sämtlicher Fachgruppen des Bundes und eine Frauentagung statt. In der Hauptversammlung am 20. Sep tember werden nur geschäftliche Angelegenheiten behandelt, während im Mittelpunkt der Tagung am 21. September die TageSfragen der Beamtenschaft stehen werden. Mit der Ta gung ist eine Aurstellung moderner Betriebsmittel für di« E' meindebetrieb« und Verwaltungen verbunden. Der Sächsische Gemeindebeamtenöund ist di« stärkste sächsische Beamtenp«. werkschast und über den RetchSbund der Kommunalbeamttn und -angestellten Deutschland» dem Deutschen Beamtenbuniv angvschlossen. SrzfftbirgSverein. Auf di« vom Zwickauer ErzgebirgS- Zweigvereine an die Bruderveretne der näheren und wetteren Umgegend gerichtete Einladung sand am Sonntag im „Deutschen Kaiser" in Zwickau eine freundschaftliche Aus sprache über verschiedene, den Gesamtveretn betreffende wich tige Punkte statt. Etliche Vereine hatten sich schriftlich ad meist zustimmend geäußert, die größeren Vereine aber hl -en Abgeordnete entsandt. Bezüglich der Bildung von Gauen in nerhalb des Gesamtvereins wurde die z. T. gefürchtete Gefahr einer Spaltung als irrig zurückgewiesen und auf die ent sprechende Organisation anderer großer Verbände Bezug ge nommen. In den Hauptversammlungen sollen auch die kleine ren Zweigvereine zur Geltung kommen, abgesehen von den geschäftlichen Vorteilen. Man sprach sich daher einstimmig für die -Gaue aus. Eine umfängliche Erörterung löste das Prob lem deS Fichtelberghauses aus. Man will das Volkstümliche erhalten oder wieder hergestellt haben. Die alten, einfachem Verhältnisse lassen sich aber nicht wieder erreichen, nachdem infolge wiederholter Umbauten und großer Werbearbeit das Berghaus weithin im Reiche als ein sehr anziehender Ver- ckehrspunkt geschätzt wird. Und obschon dem Bergwirt für seine Wirtschaft Anerkennung nicht vorenthalten wurde, ko heischen doch die Verhältnisse eine baldige einschneiden Aenderung. Um das in gründlicher, nachhaltender Weise erreichen, wurde von Zwickauer Seite (Direktor Geigenmüll 1 die Errichtung eines besonderen großzügigen WanderheimS empfohlen, wo die wanderfrohen Kreise und jedermann gute und billige Unterkunft abseits des Hotelbetriebes finden kön nen. Das Hotel soll dazu die Verzinsung»- und Tilgung gelder liefern. So würden die immer wieder hervorgetrete- nen Meinungsverschiedenheiten und Wünsche wohl in bester Weise Berücksichtigung finden. Nach Erledigung noch ver schiedener anderer Anregungen wurde die erfolgreich ver laufene Versammlung vMl Vorsitzenden Oberstudlenrak Prof. Hoffmann geschlossen. * « * Kekne Aufhebung Ser pollzeistmrüe tn Sachfen. Tas sächsische Ministerium de« Innern Hatte «nk sprechend einer Aufforderung de« sächsischen Gemeinde tages beim Netchsarbeitsministeriuw die .Aufhebung, der Polizeistunde beantragt. Dia« Reichsarbeitsministerium Kat darauf ^geantwortet,. daß die Apolitischen und wirt schaftlichen Nöte Deutschlands gegenüber den Verhält nissen wie sie zur Zeit der Verabschiedung-deS Not gesetzes vom >24. Februar 1923 bestanden. eine wesent liche Aenderung nicht erfahren haben. Der ReichSar« beitsminister sehe sich deshalb nicht in der Lage denk gestellten Antrag näherzutreten. Auch! der preußische Innenminister habe ihm ausdrücklich erklärt, daß ev gegen die Beseitigung der Aufhebung Her Polizeistunde entschieden Widerspruch erheben müsse. Im übrigen weist der Reichsarbeitswinister daraus hin. hast die Landesregierungen in der .Festsetzung, der Polizeistunde für ihr Staatsgebiet freie Hand Haben und daher in der Lage sind, etwa hervortretenden Miße ständen durch eigene Anordnungen entgegenzuwirken. AngesWts der zahlreichen Eingaben in der letzten Zett tn denen sogar eine Vorverlegung der Polizeistunde auf 11 Ukr. abends gefordert wird, erscheine e« deM Reichs- arbettsminister nicht erwünschte daß sächsischerseit« die Polizeistunde später als 1 Uhr morgen« festgesetzt würde. Nach dieser Antwort des RetchsministertumS hält e» das sächsische Ministerium de« Innern nicht für angän gig, dem Antrag guf .Aufhebung zrder Verlängerung der Polizeistunde zurzeit nahezutreten, da die Polizeistunde tn Sachsen bereits allgemein aus.1 Uhr nachts! festge setzt ist» ! Moäerne Sibyllen. W«l«-«it der Hintertreppe. — Kartenhere und Hell- sehertn. — Irrweg« der Gemüter. — An den Stätten der schwarzen Kunst. Sie sind nicht auSzurotten Hie Sibyllen. Einst orakelten sie tn FelSgrotten oder an heiligen Quellen. Heute Hause« sie tn Mietskasernen oder in den Wink« ligen Däusern der Vorstädte. Kartenlegen - Lesen aus d^n Kaffeesatz, TrauMdeutett — auch! der sonst so ..auf geklärte" Mensch des 20. Jahrhunderts hat diese Ne- auisiten mittelalterlichen Aberglauben« noch nicht in die Rumpelkammer gesperrt. E» ist erstaunlich. Betrüblich, Lachhaft und nach denklich machend zugleich. Hier sitzt die Kellertreppe voll kichernder junger Mädchen, da hocken aus -er Bank im Korridor die reife Frau, die Geschiedene ,die Witwe di« besorgte Ehehälfte und dort lugen vom Vorsaal di« Wißbegierigen durch da« Guckloch ob sie nicht bald dran sind. Je unruhiger die Zelten, desto lebhafter da» Verlangen, einen Zipfel de» Schleiers zu lüften der die Zukunft wohltätig verhüllt. Und sie sind im mer bereit, die Sibyllen, dem ahnungschauernden.Ge müt die kommenden Ereignisse auszulegen. Zwar kehren di« Argumente oft wieder r Die blutigen, politischen Un ruhen. der Diebstahl die große Reise, da« Glück in Her zenssachen. der „blonde, mittelblonde oder schwarze" Störenfried üsw. — aber der gläubige Ausleger dreht und wendet den Schuh so lange, bi» er' ihm paßt. wenn sich di« Besucherinnen (es soll auch Besucher aeben) einmal die Mühe machten, -as Gehörte aufzu- schreiben und dann zu vergleichen, die Schwarzkünstle- rinnen müßten bald Konkurs annvelden und „stempeln gehen". Oder auch nicht. Denn manche.Zeitgenossen können da» gelinde Gruseln nicht missen, da« ihnen bet Eröffnung der ZukunstsgehetMntsse übex den Nük- ken läuft. Zierden der Kultur» In den Weltstädten sind sie Inhaberinnen eleganter Talons,in den Nestern schnuddlig» Tunten mit Brille und Katze, .in den Mittel städten zumeist freundliche Matronen, -ie daS Gewerbe von Mutter und Großmutter übernahmen, die es von der Nachbarin lernten oder die au« Profttsuchit eben auch „ein Geschäft aufmachten". Manch« glauben sel ber an den Hokuspokus und lassen sich immer tiefer das Geheimnisvolle suggerieren? andere wissen, daU der Mensch. betrogen sein will und Handeln danach. Zu weilen tauchen hier und da Personen auf,die auch dem Skeptiker durch überraschend aüsgeführte Gedanken- und Gefühlsübertragung durch geschicktes AuSnutzen dex „Koinzidenz" ein gewisses Maß von Interesse abnötigxn Treten wir einen Rundgang bet den Sibyllen der Gegenwart an. Das Haus sieht stanz solid aus. Und bürgerlich sauber ist -er Korridors. Freundlich! lächelnd nötigt die HM Käme zum Platz nehmen. Dreimal abheben. Dann liegen die, Karten. „Also in drei Wochen erfüllt sich eine groß« Hoff nung. Gutes haben Sie zu erwarten von einem schwar zen Herrn, .einem blonden, einem wetterten." (Man staunell „Aber hier liegt ein Bubenstreich. Sehen Sie sich vor einer dunklen Familie 'vor. Gefahr ist.im An zug! Sie werden eine Reise Wachen und eine hell blonde Dame kennen lernen. Wohlstand wird bet' Ihnen sein. Auch das große Lo« liegt hier! Ein Montag Ist Ihr Glückstag. Da« Glück wird von. einem Schrift stück kommen. Großes Glück werden 'Sie in der Ehe finden. Noch stehen Aerger und Gefahr bevor. Aber im vierten Jahr haben sich alle IHV« Wünsche .erfüllt." Ttefgerührt von so viel Glück drück» tch Her ewig lächelnden Sphinx -te Hände. Di« nächst« arbeitet ohne Karten. ' „Wenn Sie fortziehen, Hann wohnen Sie nicht zu nah am Wasser. Bon England wird eine große Sturmflut ftnnmen und viel vernlchlen. Ihre Frau ist noch nicht stvrchfret. Aber sie wird bald ntederkonr- men. Außerdem ist.Ihr« Frau brustkrank; Sie müssen sie gut in acht nehmen." Enttäuscht schleiche ich! von dannen. Gerade dies« Dawe stand im Geruch! besonderer Intelligenz. Aber leider war ich nie verheiratet. ' Um das Ansehen de« edlen Gewerbe« in meine« Meinung wiederherzustellen, schlage tch mich nach -er nächst« Gasse durch 'und betrete da» Heiligtum der Achtzigjährigen, die frisch und lebendig, wie eine Lüuf- zigjäbrige ist. ' Dann tönt da» Orakel» ' „Sie missen nur was unternähm' tn'n R-Mvnaten. Wann hammsen JeburtSdag? Sähstsel Da.lijjt däv Sadurn! Das iS Ihr Gltcksschtärn. Ich guck« nämlich »iff -e Schtärn«. Da iS schon de GongurrenzMt mir ftwäsen und wollte was lärn. IchHawe awer jefacht r Setzt Eich sülber uff de Hosen, Hasser poch so wett gonnntl" '> Gehorsam ziehe ich zwölf Karten und lege sie-auf einen Haufen. „Na. -a Lassens« Wal M Hier Vttt N schwarzer Igel; da» i« Ihr Feind. Awer hier lacht das Glicke! Sachense sich immer» D« willst da sannst do mutzt! Tenn gomm' Se ooch durch. Nü wimmerns« ruhs .so weider. Biel Jeld sollnse Kam unn Piel Ur- ko Ich. Hier iS ooch ä jude« Frauchen« Die haltens» tefälltjst in Aehrnl" (Ich nahm an, sie meint» irr Ehren.) ' - >! ! !! l ! . l Nun bin ich versöhnt mit der edlen Kunst, Watz nach der Meinung alle« drei Damen eine „blonde.ekn» mittelblonde oder eine dunkle Person" Handelnd in mein Leben eingreifen soll, ist wir ein erschütternde« Beweis für die Glaubwürdigkeit de« Prophezeiungen. Manch« heitere Stunde hstbsn di« Matronen schon dem bereitet. ,der die Sache al« JahrmarktSschevz aus- saßts. Manche« Unhell aber wurde schon angerichtet biet solchen Naturen, die Stein und Bein aus Hi» „Pro phezeiungen" schwärten. Mißtrauen taucht» plötzlich aus Freunden und Angehörigen gegenüber, die sich die Ver änderung nicht erklären konnten. Im ganzen bvtrachtet r di» Sibyllen der Gegenwart sind ein beschämende» Ka pitel im Büch -er neuen Zeit.