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Nr. S1». Aue, Tageblatt und Anzeiger für da« Erzsikditgr. Donnerstag, den 11. September INA» / Vie Weltgelahr im Osten. !Vte «vrgdng» 1« «hbna >wa istvIMn den MtMK» vvnverneuren dweter Vrovtnpen et» BüraerMea »u». vabrvchen Ist, Ztnd tn der Förmig wie sie uns durch den Nachrichtendienst /ür unser» Kenntnisnahme zugünaig Verde«, lediglich eine kleine Szene hinter der diel grk- H«« und aewaMgere Kräfte anr Werke sind. Zwar kann man diesen Bürgerkrieg, vom 'rein chinesischen Stand- Punkt au« betrachtet als eine treue Phase de» schon seit Jahrhunderten in China immer wieder -sich Mchor-i reuenden Frriheit-kampfe» ansprechen. muL aber doch wie die Dinge heute Liegen, davon überzeugt sein daß di« an China und seinen überreichen wirtschaftlichen Hilfsquellen unmittelbar interessierten Großmächte die sen greibettSkamPf.Mr ihre Bedürfnisse mißbrauchen. Eowöhl in Amerika — waS ein Helle» Schlaglicht auf die Einstellung per Bereinigten Staaten zu den Ereig nissen um Schanghai wirft — wie auch au» amtlichen sowietrussißchen Kreisen vernimmt man. daL sichere 'An zeichen dafür bestehen, patz Tschang-Solin. .der König der Mandschurei, per der chinesischen Negierung in Pe king soeben erst durch etnZirkulartelegramm in aller Form den Krieg, erklärt Kat. in engster Bindung Mit der javanischen Regierung arbeitet, indessen fein Geg ner Wu Pei Au. per hinter deM Wouverneur von, Ktangstu steht , der Exponent einer anderen Weltgroß-, Macht sei. Nach russischer Auffassung Ist diese Weltmacht keine andere al» die Bereinigten Staaten.aus Hie das amtliche Sowjetrußland ja sowieso nickt gerade gut zui sprechen ist. In Verbindung hiermit Dürfte eS aller-, ding» zu mindesten» als eigenartig und .auffällig be zeichnet werden .daß die Bereinigten Staaten ihre ge samt« Flotte konzentriert haben, um so bei einer wvmög- lichen japanischen Intervention in China „.gleich Hei d«r Hand zu sein". Man sieht, '-aß, so betrachtet.die^ Wirren in China Weltgeschehntsse von allergrößten 'Aus maßen nach.sich ziehen können, und man darf wohl an- nebmen .daß diese Geschehnisse auch Eintreffen werden sobald die alliierten Hauptvertragsmächte in chen letzt schwebenden Beratungen eine gemeinsame diplomatische oder gar militärische Intervention beschließen werden. Im Augenblick sind, wie hierzu halbamtlich au» .London gemeldet wird, Pie einem solchen Beschlüsse <entgegen stehenden diplomatischen und technischen Schwierigkeiten zu groß wa» ja auch leicht verständlich.wird, wenn man sich di« soeben gemachten Betrachtungen angsei.gn.et hat. Es ist wieder einmal der berühmte Treppenwitz! der Weltgeschichte wenn gerade jetzt, nachdem auf Her Völ kerbund-Versammlung ^n Mens Hie dazu berufenen Her ren Maedonald und Herrtot die verlockendsten KVelt- friedenSfchalmeien geblasen haben und Maedonald hach seiner Rückkehr au» Genf Hr London erklärt Hat.durch diese Bölkerbundsversammlung Coerde dem abscheulichen KriegSgedanken der letzte und entschiedenste Schlag ver setzt, im Osten sich die dunkelsten Gewitterwolken zusam- Wenballen- deren Blitze wieder eine Hanzy Welt Ln Flammen setzen können. ' ' Einer der größten Gefahrenpunkte scheint dabei die Haltung der russischen Sowietregierung Lu 'sein. Wie eine ihrer amtlichen Stellen im Auslande sichdurchau» nicht gescheut hat, zuzugeben, beabsichtigt sie in der energischsten Form ein Einschreiten in China. „aller dings nicht Militärischer Art". Tie Botschaft hört man Wohl, aber da man weiß. Hatz Sowjetrußland in Peking schon verschiedene diplomatische Möglichkeiten erschöpft hat, um seine Interessen in dem Wh entspinnenden Kon flikt« gewahrt zu sehen, erkennt man 'nicht recht.wie dick neue Intervention Sowjetrußland» eigentlich! Aussehen soll. Man darf sich da vielleicht noch auf verschiedene Ueberraschungen gefaßt machen, die das drohende Ge witter noch eher zur Entladung bringen könnten, .al» Man «S bisher befürchtete. n VW Landungen der Großmächte in Schanghai. Newhork, 9. Sept. Amerika, England, Italien und Japan haben bet Schanghai insgesamt 1100 Matrosen gelandet. Die ausländischen FreiwtlligenkorpS der Stadt sind mobilisiert. Die Truppen de» Gouverneur» der Mandschurei haben aktiv in den Kampf Ftnaegriffen und marschiere« auf Peking. Da!» Gelände auf der Linie Peking—Mukden ist zum Kriegsschauplatz, gewor den. Die „Newhork World" meldet, daß zwar keine mi litärische, wohl aber eine politische Intervention in China möglich wäre. Politische Kreise erörterten außer dem die Möglichkeit einer China-Konferenz der.Groß Mächte. ' ' ' ! ZaschWsche Kufmarfchplän» k Pari«. .10. Sept, Ein römischer Berichterstatter de» ./Paris Goir" macht aufsehenerregende Angaben über «ine bevorstehende Zusammenziehung faschistischer Ab teilungen in Rom, die an den Gegnern des Faschismus blutig« Vergeltung .üben wollen. Die 'nattonalfaschisti- sch« Miliz habe Befehl erhalten, ,0m 20. und 21. Sep tember 25 000 Mann in Rom und Umgebungen kon zentrieren. Dies« Konzentrierung soll in der Leit Hom 12.—18. September vor sich gehen. UM über Pie Bil dung per faschistischen Trupp» hinwegzutäuschen soll Äm 14. und 18. d». Mt». in Rom «in Kongreß per Mit den Faschisten sympathisierenden Ardtti» abgehalten werden. Di« Ardtti werden mit dem Aufgebot der fa- schistischen Miliz gemeinsame Sache machen. Außerdem wird ein« 1000 Mann starke Kolonne von angeworbenen Goldstern in Lueea, per 7. faschistischen Zone, nach.Rom aufbrechen mit dem formellen Auftrag gelegentlich der z« erwartenden Unruhen die Feinde de» gaschi-muS niederzumachen. Diese sensationellen Angaben de» Be richterstatter» de» Pariser Blatte« müssen überraschen weg« de» bestimmten Einzelheiten^dis st« enthalten. di« Urbtrlaftang Ser ZknaazbrhörSea. Kl« Putschten de» Berwafinngeabbaukommission. Berlin . L Sept. Eist Gutachten der Verwaltung»- abbaukommijsion üb« di» Vereinfach««» der Gesetz- gsbung und Verwaltung auf -ent Gebiet« der direkten Steuern ist setzt erschienen. Die Denkschrift beschäftigt sich in ibrem ersten Teil« Vitt der Fragzi de» Finanz, Hoheit von Reich Länder und Gemeinden und kommt auf Grund eingehender Würdigung sämtlicher mitspre chend« Umstände zu dem Ergebnis daß im gegenwär tigen Zeitpunkt unbedingt an einer einheitlichen Steuer gesetzgebung und Verwaltung -urch da» Reich fest»uh al ten ist. Le» weiteren unterzieht da» Gutachten die Steuergesetzgebung p« letzten Jahr« einer Kritik ^wobet e» die Hauptursach« für unser verwtckelte» Steuervecht einmal in den Begleiterscheinungen der Inflation ^'fer ner auch darin erblickt, daß die Steuergesetz«, .zu ka suistisch geworden seien, und den Finanzbehörden ein« nicht zu bewältigende Massenarbeit gebracht hätten^ Als Wirksame Abhilfe empfiehlt die VerwaltungSabbaukvm- Mission Gesetze,.die nur die Grundsätze de» Steuerrecht» festlegen und der Lokalinstanz für den einzelnen Mall »mehr als bisher freie Hand lassen ,die Entlastung der Finanzämter von der Massenarbeit durch stärkere Heran ziehung von lokalen SchKtzungSyuSschüssen bei Einschrän kung per Steuererklärungen und der individualen Ver anlagung. s < i' > ! i !' Aus Staät unä Lemä. Aue, 10. September. vom Haushalten. Die Klage: Ich kann nicht anskommen, ist Welt verbreitet. Ihre Entstehung verdankt sie den verkehrten Verhältnissen von Einnahmen und Ausgaben. Freilich ist diese Klage keines. Wegs immer auf das Konto des Klagenden zu setzen; denn cs gibt leider viele Menschen, denen es am Nötigsten mangelt, die bet angestrengtester Arbeit, Sparsamkeit und Fleiß auf keinen grünen Zweig kommen. Aber wiederum ist auch nicht in Abrede zu stellen, daß viele selbst schuld sind, wenn sie sagen müssen: Ich kann nicht anskommen. Biele rennen und jagen und sp,rnnen alle Kräfte an, um nur die nach ihrer Meinung nötigsten Ausgaben bestreiten zu können. Wäre es da nicht besser, etwas weniger Bedürfnisse zu haben und desto mehr zu sparen? Die Wünsche kann man doch nicht alle erfüllen; denn werden einige befriedigt, so stellen sich Haid andere ein. Wenn es auch nur kleinere Summen sind, die man zurücktegt, so kann mit der Zett doch etwas erreicht werden, denn viele wenig machen doch ein Viel. Die Zufrie denheit ist eS, die das Sparen leicht macht. Wenn man nur immer dm Lebenszweck im Auge behält, dann kann man auch manches leicht entbehren, ohne es zu vermissen. Da stellt bei spielsweise die Erziehung, der Kinder Ansprüche an uns. Die Kinder sollen brauchbare Menschen werden und etwas ordent liches lernen. Das kostet aber Geld, und man muß deshalb auf manches verzichten. Ist aber das Ziel erreicht und man kann mit Stolz auf seine Kinder blicken, dann findet man auch reichsten Ersatz für die entbehrten Genüsse. Bet vielen Leuten ist es tatsächlich Neigung zu sinnlichen Genüssen, die einen hohen Bruchteil der Einnahmen verschlingen. DaS Ge. wohnheitstrinken, die Vorliebe für Leckereien, die Ver gnügungssucht, sie beeinflussen das Gleichgewicht zwischen Ein nahme und Ausgabe in recht ungünstiger Weise. Schließlich dürfte auch der Mangel an gewissen Tugenden die Schuld tragen. Was hilft eS dem Menschen, wenn er auf der einen Seite durch Fleiß erwirbt und auf der anderen Seite durch Mangel an Ordnungsliebe und Reinlichkeit verliert. Beson. derö kommen hier die wirtschaftlichen Tugenden der Hausfrau in Betracht, die den Geivinn mit ordnendem Sinn mehren soll. WaS Hilst aller Fleiß des ManneS, wenn des Weibe- Tun diesem Fletße nicht entspricht. ES ist keineswegs not- wendig, daß die Frau direkt erwerbend tätig.ist. Wenn sie in weiser, berechnender Wirtschaftlichkeit den Erwerb des Man. nes zu Rate hält, durch Sparsamkeit unnötige Ausgaben vermeidet, dann dürste sie da« Hauswesen mehr gefördert haben, als wenn sie durch Nebenarbeit scheinbar mehr der. dient. So sehen wir, wie verschieden die Ursachen sind, wenn eö im Haushalt nicht vorwärts gehen will. Hf. O « » » Wertbeständiges Eisenbahnnotgeld aafgerufen. Der Reich»' fincmMinistcr hat im Einvernehmen mit dem ReichsverkehrS. Minister das wertbeständige, a>if Goldmark und Dollar lau tende Notgeld der deutschen Reichsbahn mit dem Ausgabe, datum vom 23. Oktober und 7. November 1023 mit Wirkung vom 15. September 1024 aufgcrufen. Die EtnlüsungSfrtst läuft bis einschließlich 15. Oktober 1024. Die Einlösung kann bei sämtlichen Kassen der deutschen Reichsbahn, Fahrkarten-, Gepäck-, EilguU, Güter-, Stattons. und Hauptkassen erfolgen. Damit ist nunmehr das gesamte von der deutsche Reichsbahn auSgegebene, mif Paptermark und Dollar lautende Notgeld zum Aufruf gelangt. Mutterabend. Der nächste vom Wohlfahrtsamte veran staltete Mitterabend findet erst wieder am Donnerstag, den 25. September 1024, abend» 8 Uhr im SäugltngSfürsorge. ziinmer statt. Der morgige Abend fällt aus. Die Beralnngsftunden der BerufSöeratnngSstelle An« bei dem Oeffentl. Arbeitsnachweis Aue u. Umg. finden diese Woche ausnahmsweise bereits am Donnerstag, nachm. 5 bis 6 Uhr statt. Die nächsten BeratungSstunden werden wieder regel mäßig nm Freitag einer jckden Woche von nachm. 4 bis 6 Uhr abgehalten. Verdorben — gestorben. Der kürzlich wegen sinnlose» Trunkenheit in polizeilichen Gewahrsam genommene Orts fremde ist im Krankcnhause, wohin er überführt werden mußte, gestorben, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Der Mann war, wie aus Aeutzerungen eine« Verwandten zu ent. nehmen war, völlig dem Trünke ergeben und trieb sich schon seit längerer Zeit herum. Verhafteter Falschmünzer. In der Weinböhlaer Falsch münzeraffäre, über die wir kürzlich berichteten, ist auch eine berüchtigte Auer Persönlichkeit verwickelst Es ist dies ein ge» wisser Sobe, früherer Bücherrevisor in Aue, in dessen Hau« in Weinböhla die zur Falschmünzerei benützten Maschinen vorgefunden wurden. Sie waren im Garten vergraben und Sobe ist unter dem Verdacht der Mitwisserschaft verhaftet worden. UebrtgenS war Sobe schon früher einmal an einer FälschungSgeschichte beteiligt. Damals handelte eS sich um die Fälschung von Steuerbanderolen, wobei Sobe «in« länger« Frecheipöstrafs zudtviert bekam, di« ab« wenig gefruchtet zu haben scheint, wie der neue Satz beweist. VR- mutltch scheint auch da» Seid, mit dem ficht Vob« kn Wein böhla ein Hau» kaufen konnte, au» den Erträgnissen de» Falschmünzerei herzurühren. Tob« dürft« nunmehr La längsten Hausbesitzer gewesen sein. Wucher mit möblierte« Zimmer». Di» herrschend« Woh nungsnot, unter der bekanntlich auch die «möblierten Herrn" zu leiden haben, suchen einzeln». Zimmervermieterinnen durch wucherische Mietpreise auSzubeuten. So wird unS heute «in Fall bekannt, in welchem die betr. Vermieterin sür ein nicht etwa luxuriös ausgestattetes Zimmer eine monatliche Miete von Mst SO.— fordert, noch dazu ohne Bettwäsche. Gegen diese Ausbeutung einer Notlage muß entschieden Front gemacht werden, umsomehr, wenn man den geringen Mietzins zum Vergleich heranzieht, den die Vermieterin an den tzauiüvirt zahlt. Die Zimm erpresse müssen, in einem entsprechenden Verhältnis zur WohnungSmtete stehen. Die Vermieterinnen von möblierten Zimmern seien deshalb gewarnt, unberechtigt hohe Zimmerpreise zu fordern, andernfalls sie sich der Gefahr der Bestrafung wegen Mietwuchers auSsetzen. Aus dem Wochenmarkt war heute uur wenig Betrieb. Angebot war genügend da in Obst, Gemüse und wa» sonst Herz und Magen begehrte, wenn nur da» Geld nicht so knapp wäre, welche Kalamität die Hausfrauen zwingt, sich soviel al» möglich etnzuschränken. Die Preise für Pflaumen haben eine weitere Ermäßigung erfahren. Sie kosteten pro Pfund 20 Pfg. Alle Übrigen Preise waren- wenig oder gar nicht ver. ändert. Der Verband Deutscher Gebirgs. »nd Wanderoereiue, dem 100 Vereine mit rund 450 000 Mitgliedern angehören, hat auf seinem in HerSfeld abgehaltenen VerbandStage be» schlossen, den nächstjährigen Deutschen Wandertag in Schnee, berg abzuhalten. Die Durchführung derselben liegt in den Härchen des Schneeberger Erzgeötrgsveretn». Zur Ermäßigung der kohlenpreise. Die Nachricht über die voraussichtliche Herabsetzung der Kohlenpreise scheint sich zu bestätigen. Wle wtr von zuständiger Sette erfahren, ist die Frage einer allgemeinen Herabsetzung t^r Kohlenpreise Gegenstand eingehender Beratungen zwischen den hierfür zu ständiges Stellen. Ueber die Höhe der Herabsetzung und den Zeitpunkt des Inkrafttretens sind noch keine Einzelheiten be» kannst Vorbedingung für die Ermäßigung der Kohlenpresse ist jedoch die gleichzeitige Herabsetzung der Gütertarife die ein» Besserung d^r Absatzmöglichkeiten versprichst Die Neuregelung der Erwerbslofmunterstützung enthält, wie der „Amtliche Preußische Pressedienst" einem Erlaß d«S Ministers für Volkswohlfahrt entnimmt, abgesehen von der allgemeinen Erhöhung der Sätze und der stärkeren Steigerung der Unterstützungen für Frauen sowie der FamtlienzuschläA gegenüber dem früheren Rechtszustande folgende Abweichun gen: Gleichstellung derjenigen weiblichen Erwerbslosen Übe» 21 Jahre mit den Männern, die Nachweisen, daß sie Familien» angehörige zu ernähren haben; geminderte Höchstgrenze für die Famtltenzuschläge der den Männern gleichgestellten Frauen und allgemein zur Vermeidung von Ueberschneidungen mit den Löhnen: die Möglichkeit bei der Auszahlung ans durch 5 teilbare Pfennigbeträge aufzurunden. Kindlicher Fronest In letzter Zett mehren sich die Ueber. fälle auf Auto« durch hinterlistiges Stellen von Fallen ufw. Aber auch Kinder belästigen ost di« Fahrer dadurch, daß sie mit Steinen und Erde nach ihnen werfen und die Insassen schwer verletzen. Ost ist e» vorgekommen, daß der Führer am Auge beschädigt wurde. Wenn er nun die Herrschaft über sein Gefährt verliert, kann das größte Unglück entstehen. Ts liegt im Interesse deS Selbstschutzes aller wenn Kinder ernstlich davor gewarnt werden, die Führer irgendwie zu belästigen, vor allem ihnen Schaden zuzufügen. Kein Schutz gegen den Mädchenhandel? Nach einem Be richt deS Vorsitzenden des internationalen Weltkongresse» zur Bekämpfung deS Mädchenhandel» sind in der Zeit vom 1. Ol. tober ISIS bis 1. Mai 1020 in den deutschen Großstädten allein rund 3700 junge Mädchen und Frauen spurlos ver schwunden. Die meisten sind Mädchenhändlern in die Hände gefallen. , , , Chemnitz. Torgefahren. Die zehnjährige Ruth Sehfert, Tochter de» Direktor» Seyfert von den Prestowerken .in Chemnitz, wurde auf der Annaberger Straße von einem itadtwärts fahrenden Auto überfahren und starb alSbald an den schweren Verletzungen. Augustusburg. Ohne Bürgermeister. Die Ge» meindeverordneten beschlossen mit 6 Stimmen der Sozialdemo kraten, Kommunisten und Partellosen gegen fünf bürgerliche Stimmen den Bürgermeister Liebtchen au« seinem Amte abzu. Drusen. Die einstweilig« Leitung d« Geschäfte hat Stadtrm Max Otto übernommen. Werdau. Wasserhose. Am Freit« in der Mittags stunde entlud sich über Stöcken ein heftige» Gewitter mit wol- .fenbruchartlgem Regen. Augenzeugen sahen, daß in westlicher Richtung über dem Walde sich eine Wasserhose entlud, ehe das Wetter in Stöcken zum vollen Ausbruch kam. Bald brachten dann alle Bäche und Rinnsale kolossale Wassermen- gen, die auch die Straßen in Bäche, den Wiesengrund in einen See verwandelten. Meuselwitz. Dankbar« Tewittttar. Ein alte» Mütterchen hat in der letzten Staatslotterie «inen großen, Ge winn gemacht, ehne ein Lo» zu besitzen. Sie hatte die be treffende Nummer geträumt und war zur Einnahmestelle ge kommen, um sich den Gewinn zu holen. Da sie da» nach jeder Klasse wiederholte, kamen die Angestellten auf den Gedanken, dnS noch vorhandene halbe LoS der betreffenden Nummer gemeinsam zu spielen. Dar Lo» kam mit einem Hundert» tausender heraus und die Gewinner überließen dem! alten Mütterchen, dem sie den Gewinn zu verdanken hatten, davon 10 000 Goldmark, dieses aber mchm die Summ» mit der Be merkung an sich: „Das mußte so kommen; denn tch Hobe e» ja träumt." Freital. Gilberbergbau im Plauenschen Grunde? Beim Treiben de» Stollen für da» neue Frei- taler Wasserkraftwerk in der Nähe von Edle Krone find Fund« gemacht worden, die darauf Hinweisen, daß in jener Gegend noch Gilberadem von erheblicher Mächtigkeit de» Aufschlusses harren. Trotzdem ist iN nächster Zett mit einer Wicherjnbe. triebmchme der asten.Bergwerk« wie „Unverhofft Glück" u. a. nicht zu rechnen. Dresden. Hoch,«st tm «hemaligen König*. Hause. Am 4. Oktober findet im Schloß Sybillenort dtz Trauung der jüngsten Tochter de» chemaligen König» von Sachsen Anna Pta Monte« mit dem früheren österreichische» Erzherzog Joseph Fran, statt.