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Donnerstag» äen 11. September 1S24 Nr. 212 IS. Jahrgang bej alle« Kaufleuten» die zu geschäftlichen «Amidierun gen nach Deutschland gekommen seien» «die gwich« Un sicht gefunden, patz «S für jede» Weltwirtschaftliche Land nur empfehlenswert sei. letzt mit Deutschland geschäft liche Verbindungen anzuknüpfen. Die latenten Kräfte Deutschlands Hütten sich seit der Stabilisierung seines Geldes aufs schlagkrüfttgste bestätigt» Gr selbst.hab« die StabllisierungSplüne im Februar nachdrücklichst befür wortet. aber er Hütte nicht erwartet. dast. sie in so kurzer Zeit wirklich zu einer vernünftigen und gesicher ten Stabilisierung geführt werden konnten. Gr wisse nicht, pb ein anderes Volk ein Ho schwieriges Problem mit solcher Kraft und Energie so restlos zu Men ver standen Hütte. Die außerordentliche theoretische und praktische Begabung der Deutschen sei bei diesem „Wun der- wieder eiiimal zum Vorschein gekommen. Man könne den Deutschen nur raten, .wenigstens so viel ^Zu versicht zu sich selber zu fassen, wie daS Ausland .ih nen schon wieder entgegenbringe. Ein bttzchen mehr Op timismus werde ihnen am schnellten wieder Wchhelsen. Die neue Kontrollräte. „Neuorganisation* dm Schutzpolizei verlangt. Rotterdam. S. Sept. Der „Courant" meldet au- Pari» i Der Botschaftern»» hat in seiner Montag-stt- zung sich mit einem Antrag de» General- Walch, hinsicht lich der Entmilitarisierung der Schutzpolizei . befaßt. Dem „Journal de- DebatS" zufolge wird der Kotschaf- terrat eine Vorstellung nach Berlin richten »um Deutsch land an die Erfüllung der Rots dom Mai d. A> zu er innern »die di« Neuorganisation der deutschen Schutz» Polizei vorsieht. " VW Konferenz -er Mettsmkalfter. Ratifizierung de» Washingtoner Atzkowwen« bevorstehend. Bern "S. Sept. Die Konferenz der Arbeit-Minister Deutschland-, Frankreichs. Belgien- und Grotzbritan- niens ging beut« vormittag zu End«. Neber da-l.Er gebnis der Beratungen wird folgende» Nritgeteilt» EI könnt« festgestellt werden, dast in den meisten Punkte« ihr« Auffassungen übereinstimmten «der doch nicht Lest» erheblich voneinander abwichen. Di» Konferenz schloß demnach unter dem allgemeinen Eindruck, daß. «S mög lich sein wird zu einer gemeinsamen Rattftztzerung de» Washingtoner lleberetnkammen» zu gelange«. Tirpitz will enthüllen. Wio aus einer Mitteilung de- CottaMM Verlage- kervorgeht, arbeitet Tirpitz an einem neuen Werke, .ist dem er die Geheimakten seines Archivs- ohne Einschrän kung veröffentlichen will, da da- deutsche Volk ein Rech» darauf habe, ^,die Geheimakten rückhaltlos zu Hennen aus denen sich daS deutsch« Schicksal der letzten M I Jahre größtenteils erklärt". ES ist nicht recht llar wo durch die Veröffentlichung der geheimen Dokument« in «rster Linie getroffen w«rden soT Man könnt« daraus verweisen »daß der ehemalige Kaiser in keinen Pu Dovrn niedergesthriebenen Memoiren Herrn b. Tirpitz nicht tzu sanft behandelt und daß dieser Vergeltung IWen will. Jedenfalls darf man der neuen Publikation mit «tntger Spannung «ntgegensehen. morgen den angekündigten dringende« Schritt del d« vretchrregierung unternehmen, um ei« Pertagung d« KrtegsMuldnot« an die Alliierten Herdetzuführen. Dtze Denwkraten üustern di« gleich« Ansicht. Ihre Lüstren voran Herr Dernburg» betonten, der Schritt de- fmn- z »fischen Botschafter» in Berlin Hütte di« ungeheure GW fahr beleuchtet in di« sich Deutschland iw tetzige« Augenblick durch eine Aufröllung. der Kriegsschuldfrag« degebeu würde. ' , , . gen keinen Besuch ab gestattet habe. Heute und morgen! Stichtage au- dem würden natürlich auch Besuche der fremden Diplomaten aber im Ausland« erfolgen »die aber mit der Krieg-schuldfvag« nicht im Zusammenhang stünden. , Berlin, ü ß-i» heuke nur llkstnb-tkug am -st»»r»Ich!jch»a Gtaat. Wien » 8. Sept. Di« Behörde« sind «in«m rafft« nierten Banknotenschwindel auf di, Spur gekommen,de, den Staat um viel« Milliarde« geschädigt hat. Rach dem Frieden von Saint Germain nämlich sinn die ehe» maligen Staatsschuld«« der Monarchie auf hie Nach» folgestaaten »erteilt worden, und tzder Staat ha- seist Kontingent von Gold- und Bodenrenten gestempelt, weil «r sie einlüfen must. Oesterreich hat fein Kontingent! nicht erreicht und must nun die fehlenden sttücke an deut > notiere« ch. und dies- i Noten' »die in oeswrveich^t« 'Umlauf ^ind! d« el mit chemischen Mittel« entfvnt und die Rote« , > Bari« L Schutt Das „Echo d« Part-" veröffentlicht den Bericht sei nes Berliner Korrespondenten über ein« Unterredung mit dem Retchsbankprüsidenten Dr. Schacht»-« auf die Fragen des Berichterstatter- u. a. folgende» antwortete: . Di« Atmosphäre ist unzweifelhaft besser geworden. Ich bin aus Rom und Genf tzurüchgekehrt» nachdem »ich Mich auch in London umgesehen stab«. Sch hab« setzt voll,« vertrau«« z« dem Erfolg d«r 8OO.Million,n Anleihe, deren Mißerfolg die Londoner Abmachungen hinfällig gemacht Hütte. Natürlich bedauere auch ich eS lebhaft dast di« französischen Unterhändler nicht auf den Ge danken eingegangen sind, einen kürzeren Termin für die Räumung des Ruhrgebietes anzusetzen. In diesem Falls hätte man in der garten Welt die Anleihe mit Enthusiasmus gezeichnet; beim feder hätte den Begriff gehabt dast man in Europa den Frieden ehrlich! will. Lis Anleibe ist durch eine Hypothek auf Deutschland ge sichert.. Pie durch internationale Organe kontrolliert wird. Daraus ist also auf Pen Wert dieser Kapitals anlage zu schließen." ' / Schacht kündigte an. dast er demnächst.ein Buch! Über > io WührungSlage in den letzten zehn Jahren veröffent lichen werde in dem er auch.die Geschichte >er Nentenmark niederschreiben werde. „Mein Ziel war immer die Rückkehr 'zum Gold," erklärte Dr. Schacht. Kel« Abbruch -er Aeppelln-Vrrst. Wie aus griedxichskafen gemeldet wird »ist 'die BW kürchtung dast di« Friedrichshafener Zeppelinwerft nach Ablieferung des Amerika-Zeppelin- auf Grund der Be stimmungen des Versailler Vertrage- geschloffen werd« must erfreulicherweise hinfällig. Arankretch besteht -uv- zeit nur darauf daß! die groß« Hall« L in de» heut- noch der Z. R. .3 verankert ist, abaerisftn wird. Dm gegen sollen di« kleinere Halle und di« sonstig«» Aadrik» anlagen der Werft bestehen bk«iv«n. Die Probefahrten de, ^g. «. tz Friedrichshafen, S. September. Die für heute projektierte dritte Probefahrt wurde wegen »vidriaen Winde», der ein HerauSzichen do» Schiffes äußerst fchwteriq Maltet, auf morgen verschoben. Die große Probefahrt ist noch Imme, unbestimmt. Da» Luftschiff wird auf dieser Fahrt seinen Hf«, weg voraussichtlich über Westfalen und Hamburg «One». Anfang Oktober Reichstag. Dl« S. P. v. drängt zum Völkerbund. Berlinds. Sept. Nach den heute vorliegenden Diw vofttionen wird der Reichstag in der ersten Oktoberwvch« zusammentreten. Unmittelbar nach der Rückkehr ' pe» Reichskanzlers Marx soll eine Sitzung de- Auswärti gen Ausschusses stattsinden. Di« sozialdemokrattfche Retch-tag-frattion hat ei« Schreiben an den Reichskanzler gerichtet, ha« unter Be zugnahm« auf die Zuschrift des sozialdemokratische« ReichstagSabgeordneten Löbe an den Außenminister Dr. Stresemann vyn der ReichSregierung sofortige.Schritte fordert, die die Aufnahme Deutschlands in den B-Ker« bund betreffen. ' Di- Kri-g-schuldfrag». Di» Wag« der Auftollung der 'Kriegsschuld««»,, legenveit will noch immer nicht zur Muhe kommen, Irgendwelche amtliche Schritte konnten bisher noch nicht unternommen werden da weder der Reichskanzler, noch de« Reichsaustenmtniste« in Berlin weilen, wie neuer dings verlautet wird jedoch de« Reichskanzler voraus sichtlich .in der »wetten Hälft» dieser Woche in Berlin wieder etntrefftn. Mit der Mitckkh« des Reichsausten« Minister» rechnet man erst Ende der Woche» oder »An fang P« nächst««. Von Berliner amtlicher Stell« wird erklärt, dast der italienisch« Botschafter Graf Postart dem Staatssekretär ,, , v. Maltzahn gestern entgegen anderslautenden Meldun- > nicht srreicht und must nun die Menden Stück gen keinen Besuch ab-<Wttet habs. Peute Md ^ ! Sttchtag, au» d«n Au-land« einwtzn. .Sie Differenz habe« Vie solchen Noten »die . Sept, »vn den grasten Parteien liegt Stempel mit ... di, Stellungnahms der Sozialdemokraten über die Grenz« geschmuggelt. Etwa, IS Peekonen stnd und der Demokraten »u» Kriegsschuld frage vor. De», an dm« Geschäft betelligt da- Pe tzinemhalv WWP MaweWcheattsch» Paot-Mrstpnd wird E.H»uG üde-I vstriÄm HMni. . ' > MNW /Anzeiger für -as Erzgebirge r-i.sramme, «agwla« ftoewMttem. Enthalten- -l» amtlichen Sekaaotmachongr« -z- Rate» -es Stadt ua- -e» ^mtsgrricht» fiur. p»slsch«ck--«u», ftnn Lewst« W.wes. Schacht über Anleihe und Goldwährung. Ver Reichsbankpräst-ent glaubt au üra Erfolg -er Anleihe. — Er tritt filr eine wkrtjHastllche verstüa-igung Veutschlan-s und Zrankrelchs ein. Auch Frankreich könne die Rückkehr hum Gvldfranken nicht vermeiden. Er hab« die ileberzeugung dast di« Herstellung normaler wirtschaftlicher Beziehungen zwi schen Frankreich und Deutschland unbedingt notwendig seien..um den wirllichen Wieden 'zu schaffen. Die Ver bindung des französischen EisenS mit 4>er deutschen Kühl« erössne besonders verlockend« Perspektiven. ' 'ventschland «nd Frankreich müßten sich ans wirtschaftliche« Gebiet« verständigen. Mus dtp Wage. Hb ein französisch-deutsche« Abkommen sich mit den Interessen Englands vereinigen lassen wer de. antwortete Dr. Schacht: „Ich behaupte» dast eine Lösungsmöglichkeit dafür besteht den Interessen der drei Länder Rechnung. !zu tragen. Ich Hann die Berech tigung des Standpunktes nicht anerkennen, -dast Eng land unter einem französisch-deutschen Handelsvertrag zu leiden haben würde." Beim Abschied des Besucher wiederholte Dr. Schacht die Versicherung» dast er viel Mehr Vertrauen in die Zukunft habe als noch vor eini gen Monaten. ' < ! Paris, S. Sept. Nach einer Meldung deS „Petit Journal" aus Rewhork finden zur Vorbereitung -er deutschen Anleihe in der Zeit vom 15. hiS 20» Septem ber in London wichtige Besprechungen statt» an denen vor allem der amerikanische Bankier Morgan »-rin Teil haber Lammont und der Gouverneur der Bank pvn England Norman tetlnehmen werden. Die Aufhebung der Zollgrenze zum besetzten Gebiet. Die Zollschranke ist gefallen! Bereits am Dienstag war «in außerordentliche» Anschwellen des Warenverkehr» zwischen besetztem «nd unbesetztem Gebiet zu bemerken. Bereits sei: Wochen lagern Ms den Bahnhöfen an der Grenze de» unbesetz ten Gebietes ungeheure Warenvorräte, die jetzt ins besetzte Gebiet eingeführt werden. Ma« befürchtet lebhaft, daß der Eisenbahn e» nicht möglich sein wird, den plötzlich elnsetzenden Warenftrom zu meistern. Augenblicklich werden tn Koblenz Verhandlungen fortge führt, um eine Aufhebung des interalliierten Ein. und Aus- fuhramtS tn Bad EmS bereits vor dem ursprünglich festgesetzt ten Termin, den 21. Oktober, zu erreichen. Bedeutungsvoll ist weiterhin die von Deutschland gestellte Forderung, daß alle von den Besatzungsmächten bisher erzielten Zolleinnahmen dem Deutschen Reiche gutgeschrieben werden. Die Franzosen stellen sich demgegenüber auf den Standpunkt, sie hätten auch persönliche und sachliche Ausgaben gehabt, die zunächst abge zogen werden müßten. Vk-er -eutsthe Justizhoheit km Vesten. Berlin. 0. Sept. Die «Mpsftsthe Zeituna" meldet au» Köln» Da» französisch«! Militärkommando In Dük- seldorf»hat durch eine Bekanntmachung hie seinerzeitige Perordnung aufgehoben, wonach gerichtliche versöüguna wogen politischer Vergehen durch U>ie deutsche Bvhürde erst einer Genehmigung selten» der BesatzungSbehörde bedurfte. Damit Ist dem Separatismus ein Varker Nie- gel vorgeschoben. ' ' t 70 Prozent vm Slsendahnir zurück. Berlin, 0. Sept. Bi» Sonntag abend waren 70 Prozent der ausgewiesene« Eisenbahner In da- Ruhr gebiet zurückgekehrt. Nach! einem in Berlin vorliegen den Bericht werden di« Kriegsgerichte im Nuhrvevter am 1. November zur teilweisen Aushebung gelangen. Glaud-n an D-utfchland. «nsne Da««, e»««t,i raschen Vusschwnug, . ' Berlin, S. Sept., De» Stellvertreter dr- ReparattonStzeneralagenten Voung Rufus Sutle« Dawe», de» Bruder de» General* ha».Sonntag de« BerNner Korrespondenten der ame rikanischen Press« ei« Interview aegeven und gesagt da» Moment, da- Deutschland» Wiederaufstieg.heute noch am meisten behindere, sei der Pessimismus pnd die Schwarzseher«» de« Deutschen selber. St« könnten Ich nach ömmer nicht »u einer gerechtforttgten Zuversicht in ihr« Kraft und vegadung auftaffen. Dabei haben di« Amerikaner. Pie letzt »ur Ausführung de- ^awes- plane» nach Berlin entsandt wurden, schon nach.kurzer Prüfung dZr seit dem Februar erfolgten Kntwicklung di« Ueberzeugung gewonnen, dast veutschllmd «mvitteltm »o» eine« I«n» ««ßeeeedeutttchee >«fsch»n«tz sieh« und heute für jeden Kaufmann der Welt »in Minter- «ssanw» unk viMw^ech-nde- Kant» fti. W habe auch