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Ar. 20S 1V. Jahrgang ckscdule. lili-r. nä >8. 34. st. Deicht« g, 8 Uhr: tl. Verein Str. 74). t, tl Uhr ttesdlensr. Freund« nck n Trinitatis): Sposaunen- ^2 Uhr: hr Kinder, zum Wuld- n um ihrs wttesdienst gelisationS» -n. Thema: der Evan- über 102 t. lf Dtttlser. ds. 8 Uhr: ds. 8 Uhr: ., abdS. 8 'S. 8 Uhr: 's. 8 Uhr: endmahlS. lstunde im i 'link. Zerrsurth. H., Aue. n. e«n. ren »i iß- asen« Markt. -r«r. !W 4eir- licd. ie. 4UK. Wie der Genfer Sonderberichterstatter des „Petit Jour, nal zu melden in der Lage sein will, wird am Sonnabend die französische und die britische Delegation zu einer gemein schaftlichen Sitzung zusammentreten, um die großen Linien eines allgemeinen Programms festzulegen. Dieser bedeutsamen Zusammenkunft werde ein gemeinsames Essen folgen, bei dem beide Premierminister Reden halten würden. » » » Vie lleSen vor» Theunis nn- öeaefth. Genf 5. Seht. In der NachMittagsfitzüng^sprichit als erster Redner der belgische Ministerpräsident Theu nis Mn lebhaftem Beifall,begrüßt. Düs Merk des Völ kerbundes hat,.sy führte Tlheunis aus, das Sta-ium -er Theorie überwunden. Ein neuer Geist ist geschaffen>das Vertrauen in den Völkerbund und seine Autorität jst gewachsen. Belgien ist bereit, dem Beispiel Englands und Frankreichs, wie es Macdonald und Herriot dar gelegt haben zu folgen. Es Müß die Sicherheit ge schaffen werden, daß, der Angreifer dis Völker geschlos sen gegen sich findet.' ' Mit großem Beifall empfangen, solgt Nr. Benesch» Er ist mit einen» umfangreichen Manuskript bewaffnet. Er widmet dem gaitzen Fragenkomplex eins überaus eingehende Darlegung in der er unter anderem be- tznerkt, wenn die großen Nationen sich, für das obliga torisch« Schiedsgerichtsverfahren aussprechjen ist Pies für die kleinen Staaten schon die Hülste der Sicherung. !lue. fius -an Sahalmaktßn von veesallle». Dio ..Münchener Neuestvn Nachrichten- beginnen mit der Veröffentlichung au» den Geheimakten und Amu- menten de» Versailler Friedenskongresse», und «zwar mit einer »usa,nmenhüng«nd«n Dnrstettung. Wer dw Entwaffnung. Um di» Frage d»r dauernden Entwaff nung Deutschland« »u bekandeln. setzt« der vderste Rat de« Alliierten am IS. Februar lvio ei^ «Wschutz «in. de« au» j» drei !vertretern der, derbllndeöen Re gierungen bestand und unter dem vorsitz^ v^rfchull» Noch tagt». Au» dessen Beratunven und BZchlWn geht hervor daß wir e» Lloyd Georg« tzu krAnkm hakn wenn wir heut« «in Soildheer und kein V^kSHeer ha den daß aber Noch und iklemeneeau es M«fm NW, di« dl« Herabsetzung der ur^rüngttch geplanten Zahl van SVV000 auf 10-000 dutchmlecht hab«n. . Deutschland und der VSNerbund. , Vie Antwoet an Maedonald. Berlin ki. Sept. Zu der dtzdeittsanwu Rede Mae donald» in Genf beabsichtigt die Reichjsregteruna wie di« „Berliner Bvrsenzeitung- hört, )n irgendein«« -vf- fiziellen Form nicht Stellung zu nehmen^in»b«sondere nicht zur Frag» de« EinttM Deutschlands in de« Völkerbund. Die Haltung der deutschen Regierung: Su dtüsem Problem ist ja im iibrigen hinreichend bekannt. Gi« dürfte niemal« im Prtnz!tp sich ablehnend Ver halten. und sowohl der Reichskanzler Marp §lS such Außenminister Lr. Gtreienmnn haben iviederhblt die Bereitwilligkeit Deutschland», ,in den VöMrbund 'etn- zutreten, betont, allerdings stet« unter dem!.Vorbehalt daß Deutschland eine seiner Bedeutung., entsprechend« Stellung jm Völkerbund eingeräumt werden müsse. Die „Zeit", da» Organ GtresemannS, schreibt: Was de« Eintritt Deutschland» in den Völkerbund betrisft, so ist unser« Stellung dazu gegeben. Er kann nur erfolgen, wenn der Weg so geebnet ist, daß er ohne Demütigungen und ohne volle An- erkeunung de» Versailler vertrage», besonders ohne «nerken. nung der Lüge von Deutschland» Kriegsschuld erfolgen kaum Bi» es soweit ist. .wird Wan bei uns güt tun.groß» Zurückhaltung M üben und sich nicht zu etwas zu dran gen. ävas Wv richtigen Zeit von jselM kommt. < Die amtliche Notifizierung der deutschen Note gegen die Kriegsschuldlüge. Die von der Reichsregierung in ihrer Kundgebung vom 29. 8. angekündigte Note über die Kriegsschuldlüge wird voraussichtlich am Montag der nächsten Woche den Mächten übergeben werden. An dem Wortlaut der Note wird zurzeit in den zuständigen Ressorts »och gearbeitet. In der Haupt sache wird sich ihr Anhalt an die Veröffentlichungen der Reiths regierung anlehnen, die am Tage nach der Abstimmung über die DaweSgesetze im Reichstage veröffentlicht worden ist. Die deutsche Regierung wird der im Versailler Vertrag enthaltenen Feststellung, daß Deutschland den Weltkrieg durch seinen An. griff entfesselt habe, als den Tatsachen der Geschichte wider sprechend die Anerkennung verweigern. Die Note wird durch die diplomatischen Vertreter des Reiches an alle in Frage kommenden Staaten überreicht werden und zwar sollen dabei nicht nur die direkt am Wettkrieg beteiligten Länder die Note erhalten, sondern auch neutrale Staaten. Irgendwelche Rück. Wirkungen auf die Stellungnahme der ReiMregierung Ansicht- lich des Versailler Vertrags wird die Erklärung der Reichs regierung jedoch nicht haben. Dies gilt namentlich von den materiellen Verpflichtungen, die Deutschland durch den Ber. sailler Vertrag eingegangen ist. Der Wortlaut der Note wird der deutschen Oeffentlichkeit unterbreitet werden, wenn die Note bei den verschiedenen auswärtigen Regierungen über reicht worden ist. " Generalinspektion -er -rutschen Nüskungsbestän-e. WTB. meldet amtlich: Am Montag, den 8. September, beginnt die vön der deutschen Regierung mit der Note vom 30. Juni d. I. zuge standene sogenannte Generalin spettion des deutschen Rüstungsstandes. Die Generalinspektion ist als abschließender Akt der tntcrallllerten Kontrolle gedacht. Nach den bindenden Erklärungen der Gegenseite, insbesondere der Ministerpräsi denten von England und Frankreich, kann damit gerechnet werden, daß das System der interalliierten Kontrolle! mit seinen in zahlreichen Städten Deutschlands residierenden Uv. berwachungSkomnlissionen verschwindet, wenn die Generalin- spektton zufriedenstellend und reibungslos verläuft. Dl« NcichSregterung erwartet hiernach von der gesamten Bevöl kerung, daß sie alle- unterläßt, was irgendwie als Obstruktion oder als feindselige Handlung gegenüber den Kontrollkom- Missionen oder ihren Mitgliedern gedeutet werden könnte. Jede Handlung dieser Art beschwört die Gefahr herauf, dass sich der jetzige Zustand mit all seinen demütigenden Begleiter- chelnungen verewigt. Jedermann muß jetzt, wie er auch immer auf die Vorgänge des Augenblicks gefühlsmäßig reagieren mag, sein Tun und Lassen ausschließlich danach eiurlchten, daß das Ziel erreicht, d. B daß di» GeneralinsPAtion wirklich zum Schlußakt dec interalliierten Kontroll« wird. Genf 5. Sept. Tie gestern begonnene und heute fortgesetzte Debatte über die Sicherheitsfrage wird noch den größten Teil des morgigen Tages ausfüllen. Wahr scheinlich am Montag wird die allgemeine Aussprache Über den Ratsbericht wieder ausgenommen und /be endet werden ^worauf sich' dis Hauptarbeiten Mr die nächsten Tage auf die Kommissionen verteilen werden und die Versammlung Zeitweise eingestellt wird. ' . a Genf. 8. Sept. De« heutige Veryandlungstag der Dölkerbundsversammlung hat in der StcherheitS- und Gavantiepaktfrage bereits wichtige Anregungen ge bracht. Drei Punkte stehen zur Debatte: 1. Schiedsver fahren. 2. wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen ü. militärische Sanktionen. Uvber die ersten beiden Punkto sind sich alle einig.nur gegen den dritten Punkt erhoben die Engländer Anspruch. Nachdem die sechs Redner, .die noch Nwrgen in dieser Frage sprechen sollen sich ebenfalls zu den drei Problemen geäußert haben werden wird der dritte Ausschuß der Versammlung der die Frage der MMnnaSbeschr-änkttnaen zu bearbei ten hat, eine Neberbrückung der Must linden müssen di« zwischen den Anhängern und den Gegnern der mi litärischen Sanktionen klafft. Man glaubt, daß vielen Einwänden gegen den Garauttepakt die Spitze abgebro chen werden könnte dadurch, daß thM umrnE da» Schiedsverfahren angegliedert wild. Gin grundsähll- chew Ergebnis dürft« vorläufig feststehen: D«mi! Schi«d* Verfahren soll eine Moll« «ingeräumt werden. Di« Am- g«, um di« sich all«» dreht ist sedgch. wie der Schted«- gedanke Praktisch verwirklicht wird, wie «r^tch durch setzt oder wi« wett er durch Militärisch« Bündnisse oder «in Sankttonssystem geMmt Mrd. der Konflikte mitzuwirken. Der Völkerbundpakt sei selbst ein Vertrag Mr gegenseitigen Hilfeleistung« i NichtSdestowmIger , * . "" dem Garantiepaktsentwurf mitgearbettet, ohne sich dabei zugleich die Schwierigkeiten zn verhehlen, die vor allem aus der Ueberweisung allzu wichtiger Funktionen an den Völkerbundsrat und aus den Sonder abkommen ent stehen könnten. Um zu dem gewünschten Ziele zu gelangen, sei aber eine genaue Festlegung des obligatorischen Schieds gerichtsverfahrens nötig. Wenn neue internationale Ver sammlungen für Abrüstungen stattsinden sollten, werde sich Italien an ihnen aufrichtig beteiligen. Lord Parmoor nahm im Namen der englischen Negierung den von Herriot entwickelten Gedanken an, daß die Tatsache eines Angriffes durch das Haager Schiedsgericht festgestellt werden soll. /lu-r Tageblatt LMM Anzeiger für -as Erzgebirge MW p«stich»ck.st»«I», k«t Ittpzi, n».1«ee Pari» iw«« -rrriot« Red. vesri.digt. Pari», 8. ««Pt. Li« Med« Herriot» NatlnGAM politischen Kreisen einen günstigen Eindruck hmterkaften und a»,ch bei der Opposition gewissen Anklang.aefun- den. Pr.ssekommentare liegen noch nicht vor. Nur ! ,Journal de» D«bat»" Y«M«st daß^-rriot denTva- dittoven Frankreich» tr«u blt«b. daßpll Grundsätze absolute« Gleichheit und der Demokrat« für de» Völkerbund maßaovend sein Büßten. Sonntag» äen 7. September IS24 Herriots Antwort an Macdonald. Srq«ch«tt, Schl«d.o«r,ahr.n und Abrüstung »l, d., W«lt,rl«d.n.. Aompromißluft in Gens. Denker Konferenz, standen sich di« aenüb?r die franMMe Thesk Uilvermtttelt ve- England stellte den Gedanken des iSchied«!- Rüb?^ Vordergrund und verwarf Pie von ä>rd beherrschenden Einfluß Vas franzWschen Oberstleutnants Requtn auSgearbettew Zdee eines GarantiepakteS zur Sicherung Eropä- ^chEN^Friedens. Macdonald wollte den Grundsatz Paß internationalen Streitigkeiten ebenso wie, die Streitigkeiten zwischen Angehörigen ein- und desselben Z^ates in den Formen und E den Grundsätzen deS ""d der Gerechtigkeit ausgetragen werden muß. Teshaw lehnt er Vor allen Dingen mit besonderem Nach- druck die militärischen Sonderabmachungen zwischen einzelnen Teilhabern des Garantiertes ab. Frank- E dagegen war vor allem bestrebt, nicht die richter liche Instanz des Schiedsgerichts, sondern den VMer- bunderat zum ausschlaggebenden Faktor zu machen. Die Sicherung seiner Machtstellung im VMerbundsrat soll vor allen Dingen die Aufrechterhaltung per Sonder bündnisse mit seiner Klientel iM Osten und Südosten Europas dienen. Macdonald hatte in feiner Rede den ersten Schritt zu einer Annäherung an den französi schen Standpunkt getan^ indem er den Gedanken eines GarantiepakteS nicht mehr unbedingt ablehnte, sondern die Zustimmung Englands dazu von der Ausgestaltung dieses Gedankens abhängig machte. Auch die Re-e herriot, die dieser am Freitag unter großem Beifall der VÄller- bundsversammlung hielt steht bereits im Zeichen des Kompromisses. Ter französische Ministerpräsident ver teidigt zwar Mit großer Wärme den Völkerbund und seine bisherigen Leistungen. Er hält ein beredtes! Plä doyer für den Gedanken des GaranNepaltessend sucht die Schwierigkeiten, Pie in der Feststellung de» Angreifers liegt. Lu bewältigen. Er detont den Fort schritt der darin liegt daß der Angriffskrieg, als! ein internationales Verbrechen gekennzeichnet^ und daß ^in das internationale Recht der Begriff des! Verbrechens vingeführt wird. Er detont das Recht auch -es kleinsten Volles auf Sicherheit, womit er offenbar ein, aller dings nicht überzeugendes Argument zugunsten der Bündnisse Frankreichs mit den Staaten der kleinen Entente gewinnen will. ' In soweit hält er also den französischen Standpunkt aufrecht, er sucht den Engländern über entgegenzu kommen, .indem er in seinen weiteren Ausführungen sich sehr warm für den sSkhiedSgerichtSge- danken einsetz t. Seine Forderung. daß derjenige! der das Schiedsgericht ablehnt, .künftig alS Angreifer gelten soll > bedeutet allerdings einen ungeheuren Fort schritt in der Entwicklung -es internationalen Rechtes. IM Gegensatz 2» Macdonald, -er die Lösung -er Frage der Schiedsgerichtsbarkeit einer besonderen Konferenz »übertragen möchte hält er aber daran fest, daß-der Völkerbund die berufene Instanz, zur Bewältigung die ses Problems sei. Schiedsgerichtsbarkeit, Sicherheit und Abrüstung sind sür ihn nur drei verschiedene Setten ein und desselben Problem», Pa» mach feiner Auffassung nur in seiner Gesamtheit gelöst werden kann. Much Herriot übersieht Nicht, daß der Völkerbund diese Aufgabe nur lösen, kann, wenn er universal ge staltet wird., und er hegt die kühne Hoffnung, daß auch die Veretnigten Staaten ihm Vetlreten werden. Be dauerlich ist daß er in Bezug auf die Ausngimw Deutschlands einen rein formallsttschen Standpunkt «in- nimmt. Macdunnld hatte in seiner Red« erkennen lassen daß auch der Böikervund und dt«! Alliierten etwa» an Deutschland gutmmmMn Haven, «tu» M- kenntni». -«« man in den Ausführungen "«» IranO- °Änd!Ä'"M^ Völkerbund »Pakte«. Lio Regel« de« Paktes sind -,da» ewig« Esse- dem wir folgen müssen. Nattens Ltan-punkt. «alnndra, der nach Herriot sprach, stimmte ins^ dm von Frankreich und England vorge chlagenen Anregungen VN, betont, aber zngl.tch, daß dt, Völker vorläufig auf ihre Machtmittel noch nicht verzichten könnten. Nachdem er einen Ueb.rbltck Über dl« MstungSVeschr-än- kungen, di« Italien bereit» vorgenommen habe. gtt^Rn van«, erklärte Salandra die B.rtttwilligkttt Italien«, ^ den im Völkerbund sanktionierten Grundsätzen »ur friedlichen Lösung iung. Ball iuk.