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Str. 866 Aue, «ugedtmt uni« Ni.z,»g,i iu» uu» Eizgrl'ug». Mittwoch veu 8 8epi«mber ittsttz Vrr Pu- «i öle Veit geglückt. Ue AnmAmwr «leb« auf ameriftmische« Boden. Newyork, 1. September. Der amerikanische Flug um di« Welt kann al» geglückt angesehen werden. Fünf Monate und vierzehn Tage nach ihrer iUfahrt von Santa Montcn in Kalifornien haben die zwei amerikanischen Flieger, die von der doppelt so starken Expedition noch übrig geblieben sind» wieder amerikanischen Boden erreicht. Die Armeeflteger landeten nach achtdreiviertelstündigem Fluge, der sie von Jvigtut auf Grönland nach Fee Ttckle tLabrador) brachte, wohlbehalten. Präsident Cooltdge und der Staatssekretär de« Auswärtigen sandte den Fliegern Glückwunschtelegramme. * Zum Granatenfund am Eingänge de« Berliner vvrsenge- bände«, von dem wir gestern berichteten, wird weiter gemel. det: An zuständiger Stelle neigt man der Ansicht zu. daß irgenein dummer Jungenstreich beabsichtigt war, um die Be sucher der Börse, an der man nach der Annahme der DaweS- gesetzt eine Hausse vermutete, in Schrecken zu setzen. Verhaftete Gteuerdefraudanten. Die Erfurter Krimtnal- 'wlizci verhaftete den Fellgroßhändler Walter Engel wegen Steuerhinterziehung in großem Umfange und den Bücher revisor Wilhelm Barth wegen Begünstigung und Beihilfe. Die Angelegenheit wird noch weitere Kreise ziehen, da gegen «ine Anzahl Erfurter und auswärtiger Geschäftsleute Ver fahren wegen Steuerhinterziehung und Uebertretung der Devisenordnung eingelettet worden sind. Schwere Bluttat in Hannover. Nach einer Meldung aus Hannover hat sich dort eine schwere Bluttat zugetragen. Der Musiker GoeLe hat seine Haushälterin, die Witwe Soeser und ihre Tochter ermordet, und zwar hat er der Frau mit einem Rasiermesser den Hals durchgeschnitten und das junge Mäd chen erwürgt. Dann hat er durch Oeffnen der Pulsadern Selbstmord begangen. Ein heldenmütiger Retter. In Schildau bei Torgau brach in einem an der Albert-Lange-Straße gelegenen Schup- pen Feuer aus, das an dem dort lagernden Kleinholz und Stroh reiche Nahrung fand. Dem schnellen tatkräftigen Ein greifen der Wehr und der relativen Windstille ist eS zu verdan ken, daß der Brand auf seinen Herd beschränkt und Schildau vor einem Großunglück bewahrt blieb. In heldenmütiger Weise rettete aus dem bereits,hell! in Flammen stehenden Ge. bäude der 13jährige Walter Sommer seine Jahre alte Schwester, die sonst dem sicheren Erstickungs- und Verbren- nungstode verfallen gewesen wäre. Der Junge erlitt dabe» selbst schwere Brandverletzungen. Eine« Nettogewinn von 442 Millionen Dollar erzielten, wie das „B. T." meldet, die Automobilfabrtken Henry Ford in Detroit im Geschäftsjahre 1923. Die Aktiven beziffern sich auf 568 Millionen Dollar. Eine amerikanische Zeitung schätzt den Wert der Ford-Fabriken auf 5000 Millionen Dollar. Ford könnte jetzt als reichster Bürger der Vereinigten Staaten betrachtet werden. Die Probe. Ein Kaufmann hatte eine Anzeige für einen Laufburschen eingesetzt. Ein unansehnlicher Jüngling meldete sich. „Anetten Sie gern?" fragte der Kaufmann. «Nein, Herr," lautete big überzeugte Antwort. „Sie sollen die Stel lung haben!" sagte der Chef erfreut; „Sie sind der erste un. ter den vielen Bewerbern, der mich nicht anlügt." Folge« deS AlkoholoerbotS. In dem alkoholfreien Finn land erregt zur Zeit ein Trinkerprozetz großes Interesse. Kein Geringerer nämlich als der Präsident des höchsten Ge. richte« in Aabo ist nämlich wegen Trunksucht angeklagt. Die „Trunksucht" wurde darin gefunden, daß der Präsident im Besitze einer Flasche Kognak war. Er behauptet zwar, daß er diesen Kognak auf regulärem Wege als Medizin gekauft habe, aber da» Nüchternheitsamt schenkte dem Präsidenten keinen Glauben, sondern sorgte dafür, daß Anklage gegen ihn erho ben wurde. Sollte er verurteilt wergen, so vertiert er wegen der Flasche Kognak sein Amt. Aunst unä Wlslenlchast Anton Bruckners 160. Geburtstag. Hundert Jahre ist es <rn 4. September, daß in dem kleinen Oertchen Ansfelden un weit Linz Anton Bruckner zur Welt kam. Als Sohn eines österreichischen Schullehrers (die Mutter war Steiermärkerin), als ältester von zwölf Geschwistern. Anton Bruckners Stel lung alK Sinfoniker ist heute unantastbar. Seine neun Sin. fonien haben sich die Welt erobert, Unzähligen sind sie eine Quelle der Freude und Erhebung. Und nur sie kommen in Be tracht, denn die Miessen und daS Ledeum werden bei all ihren Schönheiten nur selten aufgeführt, und Opern und Oratorien Konzert-, Klaviermusik und Lieder hat Bruckner nicht ge schrieben. Aber in den Sinfonien haben wir einen wertvoll sten Schatz der deutschen Orchestermusik. Karl von Perfall s. Nach einer Drahtmeldung au« Köln ist dort der bekannte Romanschriftsteller Karl Freiherr von Perfall im Alter von 74 Jahren gestorben. Sprechsaal. DI<!« Rubrik »>«nl »nm sr«>«n M«tnung»au»taulch unlrrrr DI« »chrlftl«itun, übernimmt dasür nur di, pr«s»a,tzttch« vrramwortun-. Hundesperre. Unsere vierbeinigen Hausfreunde „seufzen" von Tag zu Tag vernehmlicher über den amtlichörsettS über sie verhängten Hausarrest, bezw. Maulkorbznxmg und Leinenführung. Die Herren „Lord", „Schnauzerl" und ihre Freundinnen Frl. ..Molly", „Fisst" usw. protestieren energisch gegen die thier, gegenüber angewandten Zwangsmaßnahmen. „Waul Toll, wut bet diesem Hundewetteri Lächerlich! Wir sind bis setz: noch nicht toll geworden, können es aber leicht werden, wenn dieser Ausnahmezustand gegen uns nicht bald aufgehober» wird." — Die Hundebesitzer sind ebenfalls der Meinung, daß die Hundesperre baldigst aufgehoben wird und verweisen auf eine Erklärung zur Tollwutgefahr, die vom Vorstand des Vereins für Deutsche Schäferhunde in Meißen veröffentlicht worden ist. ES heißt darin: „Von mancher Seite wird die Forderung, aufgestellt, daß jeder seinen Hund innerhalb sei- ner vier Pfähle zurückhalten soll. Dies würde unseres Erach- .tenS an Tierquälerei grenzen. Ein Hund braucht, wie jedes andere Lebewesen, die Möglichkeit, sich in freier Luft zu be wegen, sonst geht er zugrunde. Bei Hunden stellt sich dann, genau wie bei kleinen Kindern, die Rachitis (englische Krank heit) ein. Wir sind die ersten, die ev. Tollwut-Schutzvorschrif- ten strickte innehalten würden, schon um unsere eigener, zumeist wertvollen Tiere zu schützen. Wir glauben sogar, die Behauptung aufstellen zu können, daß jeder, der einen Hund als treuen Freund schätzt, ihn nicht aufsichtslos auf der Straße Herumlaufen läßt. Diese Art Hunde sind es erfahrungsgemäß auch nicht, die die Tollwut weiterverbreiten und die Menschen gefährden. Es sind dies diejenigen, die sich den ganzen Tag draußen umhertreiben, raufen, Menschen und Radfahrer be lästigen, Haarkrankheiten und Staupe verbreiten, schlecht oder gar nicht erzogen und gepflegt, schmutzig und Träger vor, Ungeziefer sind. DaS sind keine Haus- oder Schutzhunde mehr, und sie verdienen auch nicht irgendwelche Rücksichten. Man möge alle diese „zu Vielen" als Luxushunde erklären und mir zehnfacher Steuer belegen; denn wer keine Pflichten gegenüber der Allgemeinheit anerkennt, vermag auch diese Steuer zu tragen. Man schreibe außerdem vor, daß alle tzundebesitzcr, deren Tiere ohne Aufsicht Herumstreifen, d. h. außer Hör- und Sehweite des Besitzers sich befinden, zur Anzeige gebracht und bestraft werden bezw. diese Hunde weggefangen werden möch ten. Mit einem Schlage würden es nirgends mehr zu viel Hunde sein, würden Belästigungen und häßliche Bilder von den Straßen verschwinden. Vor allem aber, sollte je ein toll wütiger Hund unsere Stadt passieren, so trifft er keine Ob. jette, mit denen er raufen, die er verletzen und durch die er die Tollwut weiterverbreiten kann. Nur so kann die Tollwut und ihre Gefahren von unserer Stadt ferngehalten werden." au» Deutschland geflüchtet. Mpn har«u«»t^dat Mm. e» mit einem der Mörder ErtzHepggpg zu tun Latz. 10—ILprozenttgr «rmWgua» der «iseabahMarift. Berlin. S. Geht. Lu der bevorstehenden Mr- Wäßigung tzer Eisenbahntarife die da» RetchUkabinett beschlossen hat. wollen di« VPttev erfahren haben, dich die Ermäßigung .10—15 Protzent betragen wird. Eröffnung de« internationalen Mittelstand«kvagressek. Bern, 2. Sept. In Anwesenheit von-200 Dele gierten au« 18 Staaten, zahlreichen Vertretern der Be hörden und de« diplomatischen stoch» wurde der Inter- nationale Mit te Island «kongpeß eröffnet. Leiter der.Ver- handlungen ist der Präsident der internationalen Mit- tekstandsunton Dr. Lschumi. ? Massenkündigungeu von Angestellten in der Düsseldorfer Industrie. Düsseldorf 2. Sept. Leitung-Meldungen zu folge sind am gestrigen Tag« bei verschiedenen Firmen in Düsseldorf Massenkündigungen von Angestellten er folgt. ' . ' „Der Eintritt der Deutschnationalen in die Regierung." Berlin. 3. Sept. Unter der angeführten lieber- fchrift bringt die „Berliner BÄsenzettung" einen län geren Artikel von einem nicht mit Namen genannten Demokraten. Dieser betont^ daß. grundsätzlich gegen den Eintritt der Teuischnationalen in die Regierung nichts oinzuwenden und überhaupt an ihm nicht» mehr zu ändern ist. Die Eisenbahnergewerkschasten verlangen Amnestie. Berlin, .3. Sept. Ter Gesamtberband Deutscher Beamtengewerkschaften und die Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner haben an die Hauptverwaltung der Reich«, bahn die Fächerung gestellt, .sämtliche Disziplinarver fahren nicderzuschlagen und die Straftevmerke jn den Personalakten zu löschen. Nene Loh«sord«>u"g,n im Rnhrbrrgdou. Essen 2. Sept. Die Bergarbeiterorganisattonen ha ben gestern abend in 18 Revierversammlungen den Ein tritt in eine neue Lohnbewegung beschlossen. Gefordert wird ein 30prozentiger Zuschlag zu den bisherigen Süh nen ab 1. Oktober. Ein Aufruf des SPD.-VorftandeS. Berlin.. 3. Sept. Der „Vorwärts" veröffentlicht einen längeren Aufruf an die Partei, worin die Reichs- tagSauflösung.gefordert wird. Zusammenstoß zwischen AM» und Meßzug. Berlin, 3. September. Ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Automobil und einem Leipziger Meßzug er eignete sich gestern abend bei der Station Gräfenhainichen in der Nähe von Wittenberg. Ein mit r> Personen besetztes Automobil wollte die Bahnstrecke kreuzen und fuhr gegen den Postwagen des in voller Fahrt befindlichen Zuges. Das Automobil wurde vollständig zertrümmert. 2 Insassen waren Verletzten ist im Laufe des Vormittags seinen Verätzungen erlegen. sofort tot, 3 weitere wurden in schwerverletztem Zustande in das Wittenberger Krankenhaus gebracht. Grubenunglück. Mährisch-Osttau, 2. September. Auf der Grube Louise in Wttkowitz stieß der Förderkorb bet der Einfahrt im dritten esiic Ittaftmschrichten. Der Reichspräsident an Schwarz-Rot-Gold. Gelsenkirchen .3. Sept. Der Retchch-räsident „ , _ hat da« ihm vom Reichsbanner SchwarA-Rot^vold über-1 Stock auf die Auflaßvorrichtung. Don den einfahrenden Berg- mittelte Telegramm wie Et beantwortet: „Der ersten g leuten wurden 10 schwer, und^gleicht verletzt. ^Eincr der HauptgrapPe de» Reichsbanner» Schwarz?Rot-Gold in Gelsenkirchen übermittele ich herzlichen Dank für -ihr Treuegelöbni» und viele Wünsche für «ine gedeihliche Arbeit de» Reichsbanner». Möge, da» Reichsbanner im Rheinlands und Westfalen ein starkes Bollwerk «egen Absonderungsbestrebungen und zugleich gegen Anschläge gegen die deutsche Republik werden." Verhafteter Sr-bergermvrder? Wien 2. Sept. Die Blätter Melden au» Belgrad daß bei Fiume auf jugoslawischem Boden ein deutsche» Staatsangehöriger verhaftet wurde deck sich nicht au»- weisen konnte und deshalb bei de» Agramer Polizei eingeliefert wurde. Er gab an. Han» Stark zu Heiden und Mitglied eine» völkischen Kampfbund«« gewesen zu sein. Wegen verschiedener LorfiäÜe in Schlesien sei iw Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Arthur Herrfurth. Druck u. Verl.: Auer Druck- u. BerlagSgesellsch. m. b. H., Aue. 8an»torium v.Hmmorm«mn'mriw 8Wung viwmnttr 24. I-mI- NSdrnI»--. Vor-SrUckr Xur«Inr!cktun»n. InüIvI6u«II- ««dnülun-. S«U»rbe 0eeln«u,§un,. 8r»i« PN«»«. 0«k»nül«n- von N-i-v-n- u. illrn 0r«nlel<len, Spulen», KN, oickt? «b-um», 2uck-rkn>n»kel«, er.u-nl-lgrn, Ubmun-en, liebe, lÄepelU. r«Iepbon ri» dielirr«: V-. Bunte Zeitung. Vrr schiefe Hut. „Wer den Hut schief auf dem Kopfe hat, hat etwas im Kopfe." Diese Ulte Redensart wird durch die neuesten psycho. logischen Forschungen bestätigt, die der Londoner Stadtarzt Dr. C. W. KtmminS veröffentlicht. Er glaubt die Tatsache enthüllt zu haben, daß sich der Charakter eines Mannes nirgends Deutlicher ausprägt, als in der Art, wie er seinen vut nufsetzt. „Wenn ich meinen Hut gerade und sorgsam über meiner Stirn trage» so gibt mir das ein feierliches und nach denkliches Aussehen", erklärt Dr. KimminS. „Wenn ich ihn etmns aus der Stirn heraus nach hinten rücke, so weiß die ganze Welt, daß ich guter Laune und zu allerlei Streichen aufgelegt bin. Rücke ich den Hut nach der rechten Sette aufs Ohr, so bin ich nichts als ein Bummler. Aber wenn ich den nt auch nur ein wenig nach der linken Sette rücke, dann ver irre ich völlig meine gesellschaftliche Stellung und jedermann muß glauben ,daß cS bet mir nicht richtig ist." Diese bcson- d reu'Gepflogenheiten, die der Psychologe bei sich beobachte: hat, meint er auf die Allgemeinheit übertragen zu können und behauptet, daß die sorgfältige oder liederliche, die «legaite und pedantische Art des Hutsitzes viel von der Wesensart dev -Trägers enthüllt. Sehr viel überraschendes wird un» durch d ese Entdeckung nicht gerade mttacteilt. Londoner tzuthänd. ler erklären daher, daß sie diese Beobachtung schon lange vor lmmtnS gemacht haben. „Wenn ein Kunde in meinen Laden kommt," sagt z. B. ein Hutmacher, „dann sehe ich mir zunächst m, wa« für einen Hut er ha« und wie er ihn aufietzt, und ich riß sofort, wa« ich für ein Menschenkind vor mir hab«. Ein Herr, der einen feinen weichen Hut nach vorn über da» rechte Aug« gezogm trägt, will «in« elegante Kopfbedeckung haben und fragt nicht viel nach dem Preise. Der Herr aber, der einen steifen Hut ganz gerade und akurat aufsetzt, wird sehr genau nach dem Preise fragen und vor allem eine praktisch« Kopfbedeckung haben wollen. Leut«, die den Hut nach der lin. ken Seit« gerückr tragen, find am seltensten; st» find meist Sow derlinge, die etwa» Besondere» haben wollen und sehr schwie- ng zu bedienen sind." Nu» bl» zum Kal»! Die Pariser Modeschöpfer machen für di« Herbstsaison einen neuen Versuch, den.kurzen Rock in Aufnahme zu brin gen und zwar ist der Rock der neuen Modelle kürzer al» je vorher, reicht nur wenig über das Knie oder nur bis ans Knie. (!) Man will die kurze Rock-Mode der KriegSzett noch übertrumpfen und die Mannequin«, die in den neuen Model len sich vor au-gowählten Kunden zeigen, lassen die ganze Schönheit ihrer Waden sehen. Ob freilich diese neue Mode allgemeine Annahme finden wird, bleibt fraglich, denn die Röcke sind außerdem noch außerordentlich eng und die gerade Linie im Schnitt der Toiletten, die seit langem herrscht, wird besonders stark betont. Die Mehrzahl der Frauen dürfte sich gegen diese wenig kleidsame Tracht wehren, und wenn man auch den langen Rock der letzten Mode aufgeben wird, so dürfte man wohl doch nur zu einer Rocklängr zurückkchren, dle etwck 7 bi» 8 Zoll über dem Boden liegt. Werden die Röcke kürzer, so werden die Jacken länger. Man unterscheidet hier zwei nege Formen, die ganz kurze, kaum über die Hüsten gehende Jacke, die vortrefflich zu dem kurzen, gefältelten Rock paßt, und die lange Jackq. die bi» über die Waden herunter fällt und in vielen Fällen länger ist al» der Rock. Sl» sagt -Nein*. Bish« hat man es Immer nur für «inen Witzblatt- scheptz gehalten, patz der «in« Ttzil eine» aus dem Stani txsamt »ur Trauung erWenenen PaarEnqch M Ietz° ten Augenblick „Nein" saA. Hab. die« auch ljn MrD- ltchkeit Vorkommen bann, »ist» sich Fürstlich -us «in«, Standesamt in Osterod«. Zur sprachlosen Ueberruschun- de» Bräutigam». de» Staadesbeamttn und Aller Unge hörigen sagte s..Gie" nchmlich „Nein" und iniederhott, da» am M« SrUtzv dus «WchßßbMNtM UUWaM -»üb lich. Da aber zur richtigen Eheschließung die Zustim mung -etder Teile gehört, mußte der StandeSLecunta da» Paar nach Haus« schicken.' Der Flüster-Walzer". Amerika, das uns seit einigen Jahren mit neuen Tänzen versorgt, sendet auch in dieser Saison einige Neuschöpfungrn der Tanzkunst nach der alten Welt, die aber nichts mehr mit dem schnellen Rhythmus und der zappeligen Lebendigkeit von Foxtrott und Shimmy zu tun haben, sondern ganz lang sam, träumerisch gehalten sftd. Der wichtigste dieser neuen Tänze ist der sogenannte ,Lslüster".Walzer, der einen melo- dtsch hlnschmelzenden, leisen Takt hat. Ein anderer Ton» heißt „Raggedy Ann",.der ebenfalls mit möglichst viel Gefühl und möglichst wenig Bewegungen ausgesührt werden soll. Rache ist süß. Wie ein Schelmenstück aus einem mittel alterlichen Schwankbuch mutet ein Vorfall an, der aus Waging im Bayrischen berichtet wird. Zog da neulich abends ein Bauersmann ruhig seine» Wege» durch den Wald nach Hause. Plötzlich stürzten sich aus dem Walde zwei zerlumpte Landstreicher auf ihn, prügelten ihn durch und beraubten ihn seiner Zwtebeluhr und der wohlgespickten Geldkatze. Im ersten Schreck hatte sich daS Bäuerlein zwar von den beiden Maro, deuren überraschen lassen, aber darob die Courage nicht ver loren. E» riß sich, anstatt die hohe Obrigkeit in Gestalt der Gendarmerie um Hilfe anzurufen, einen derben Ast vom näch sten Baum und zog damit Mein hinter den Räubern her. Wirklich entdeckte es nach kurzer Zett schon die beiden, al« sie friedlich lagerten. Dieweil fie sich gerade gütlich taten an Spei» und Trank, konnte e» unbemerkt an fie herankommen, stürzte sich plötzlich auf fie und drosch so lang« wacker darauf ein. bi» die Burschen ihr« Sinne verloren. Dann nahm de» bäuerliche Held den Leiden den Raub wieder ab. band fie mit einem Vchsenstrick zusammen und überantwottete fie nach nochmaliger gehöriger Stäupung der hohen Obrigkeit. Möge es jsdmn Landstörzer asso ergehen!