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DK. ISS. Auer Lageblatt und Anzeiger für da» Arz-etkg«. Freitag, den August ISÜL - von allen entfernte, die in den engen Wänden neben 4 »<»«- men vor ihm stand, in dem e» nur Schönheit Mb und -schwiegen und der letzte Orgelton verklang. Harmonie. Die Musik löst« alle Gedanken aut in zarten »wachte wie au» einem Traum. Lr sah die Serk lS3! In A am Ui Heid gekonu m a bet« sem ihm gen seine feier Arbe gech ! Wohllaut sie Hinterliek einen Schmerz, der in, ihm! erhoben, den Mittelgang herunter strömten dunkeln» wühlte her aber süß war. Er Mhlte, wie er sich weit kleidete Menschen mit ergriffenen Mienen dem AuSgang stellli amt — I »ung neu. 13. i kostei lione der i bezw Neue kung< 1,38 habe, SO I Schw kaffe Dort, meist, big ii schäft! nach beidei tzaftb zu I E st-h also Ruf find in t Lun Wa« Lun Rea weit sie c des direkt vom Ruhei gedaä mit h Hunde treue gewal ihre r veran Segn: des S Stadt von e Muße „W^I der 2 broche Enkel! auS d Verles Unters Spure T liche Krank und T nalitä! wahrs« Gewie denen alsbali men, l notwei der D V Am D treffM Täter runter Brücke der W Glück« dRtttsth« Diottrufchcm la Swtrmmüah«, vom 4. bi» 10. September wird zum ersten Mal« wieder seit Kriegsende di« gesamt, deutsch« Kriegsflotte im Hasen von Swtmmünde vereinigt werden- zu. Und er ging, den Hut in der Hand, noch ggnz be-> nonnnen hinter ihnen her. »v. F» ' > * « « Das Ehepaar hatte sich.wieder versöhnt. . In seiner weichen Stimmung erschien es Ernst eine Pflicht den Verdacht, der ihn von seiner Frau /g» trennt hatte, zu überwinden, .er wollte nicht mehr an den verschwundenen Smaragden denken, .und Grete machte es ihm leicht. Sie war jetzt sehr liebenswürdig und kam ihm entgegen. Seiner offenen Natur wider« strebte dieses feindlichen Neben einanderkben, .und st« war erlöst, -atzM keine tragische Mene mehr bet Tisch zur Schau tragen mutzte. E» war ihr viel -wichtiger datz sich Ernst Jun wieder seiner Arbeit züwandte und nichts merkt« von den kleinen Briefen, welch« Dienst männer in grünen Blusen in» Hau« brachten,, von der leichten Nervosität, die Grete umschwebte, der ewiqen Unruhe, in der sie sich befand, seit ihr Leben eine wem düng genommen batte, «L, ' S-lt Grete so diel spazieren ging, per Arzt hatte Blutarmut bei ihr entdeckt, di« sogenannte blühende Bleichsucht, die sich picht Äußerlich kmdgtbt. Hatte sie jedes Interesse an ihrem Haushalt verloren. < Man syh ihrem Salon an, daß ihn «in« gleichgül tig« Jungfer aufräumte. da» Kopenhagener Porzellan war nicht mehr vbgeyaubt, in den Jardtnteren vertrock neten die Begonien und alle Uhren waren stShen ge blieben, gl» ftinden sie e» nicht mehr der.Müh» wert wetter zu ticken .» . Wes« Spaziergänge zogen sich meist bi» zum Abend hin, di« gemütlich« Teestun-a la ihrem Salon hatte man längst aufgegeben. Gwtttvwa salgL.) Rus Staät unä Lanä. »ne. 2». August, -»sthlchtttchrs üb« -l» -ahrmSrkt». . JahrmarltSzauber! wer hätte Mn nicht, .nament lich in seiner Jugend, auf sich wirken lassen ? Ueberjäet war der Marktplatz de» kleinen Heimatsiädtchen» mit Schau- und Verkaufsbuden, tznd offenen MtzndeA und gläubigen Herzen» umstand die Jugend di« mit gro tesken Bildern bemalten Buden und lauschte den fremd klingenden. .wunderbaren Erzählungen Utzd Anpreisun- -aen der Ausrufer — gerade so wie heut«! Di« einzel nen Schaustellungen Krügen sich der modernen Zett sn- gepaßt haben, der Jahrmarkt als Ganze» ist der alte geblieben und wird «» noch lange bleiben. — Li» Ge schichte der Märkte und Messen reicht west ztzrück, bi» über di« Zetten der Gtüdtegründungen hinaus, .wenn auch in den Städten die Märkte erst, zur rechten Geltung kamen. Bekanntlich verdankend Insere deut schen Märkte (Messen) ihre Entstehung! den Heiligen Messen der katholischen Kirche. Di« „Missa" versam melte stet» «ine protz« Ptlgerschar an. geweihten.^Städ ten, wie e» setzt noch! an katholischen Wallfahrtsorten der Fall ist. 'Dom flachen Land« strömten Eutzfertige und Neugierige zu' einer Kapelle auf dem Berg«, M einem Kirchlein iw Tal. Da.war e» denn kein Wun der. patz alsbald findige Leute mit allen möglichen Dingen in der Nähe des Gotteshauses feilhielten. Nach der heiligen Handlung begann das Feilschen, und Han deln,.Trinkgelage und Tanz, — „denn man war sa selten so beisammen",, wie es in einer alten Chronik heißt. Tas mußte auSgenützt werdens so entstanden denn unsere Märkte. Die Verleihung, -es MarktrechtS an die Städte war ein Vorrecht der Fürsten, Unser« Stadt Aue erhielt am 27. Juni 1627 vom Kurfürsten Johann Georg .1. da» Recht verliehen, -alljährlich zu Bartholomäus (24. August) einen Markt abzuhalten und fünf Jahre später, 1632 erhielt hi« -Stadt cha» Recht zu einem zweiten Jahrmarkt, -en sogen. Katha- rinenmartt (25. November). ' Ein lustig Lieblein über di« VeÄethunL-per beiden Marktrechte singt Johanne» Koch in seinem anläßlich des StadtfubiläuMS im vorigen Jahre im Verlag der Auer Truck- und Verlagsgesellschaft erschienenen Büch lein „Glück auf" worin es heißt; Ach, .da» ist ein rechtes Fest für die Auer einst gewest, al» Fürst Georg ihrer Stadt einen Markt bewilligt hat. O, wie freut« das die Leute! Und wer kennte ihn nicht heute?. Nach Bartholomäi wird er stet» gefeiert,und auch Mrder mög den Jungen und den Alten ihn de» .Schicksal- Gunst.erhalten. Wo'S die heißen Würstle gibt, die Mit Recht sy sehr beliebt. Nicht der Fischchen zu vergessen, die auf Semmeln wohl zu essen, wo man kann aus Ka russellen rund herum im Kreise schnellen, und die Auer, welche spürten, daß die Spesen sich rentierten, baten freundlich und bescheiden ihren Herrn «Meinenizwet» ten, und gefällig gab der ihnen noch.den .Markt tzu Sankt Katb'rinen. Kurfürst Georg mtztz hoch.ein güt'ger Herr gewesen kein. ' i - Später erhielten die Jahrmärkte, die besonder» IM Mittelalter, zu Dürers und Hans Sach'S Leiten Und ferner durch die deutsche Hansa, .den berühmten Vor gänger des heutigen HansabundeS. .zu hoher Bedeu tung ^gelangt waren. durch ^allerlei Schaustellungen und Lustbarkeiten ein besonderes Gepräge. Meist wtzr- den eigene Flächen — Plärre, Miese, .Dult — Mr Oer fügung der Schausteller freigegeben. In neuerer Leit wollen manche die Kram- und Jahrmärkte eingeschränkt sehen. Gewiß,ibre Bedeutung ist.in der heutigen Zett gesunken, aber man würde mit ihrer EiUziohung «jN gutes Stück alten Volksleben» ztz Grab« tragen, Ha» mindestens noch ebenso viele treue Freunde und Aw Hänger hat, .als Gegner. Darum werden die Jochv- thm lebten, er hüllte sich stumw in seinen -Mantel ein, um seine Seele darin zu bergen, .als wolle er sie retten. Er saß andächtig wie ein Kind in diesen Bänken- mit geschlossenen Augen lauschend. In dieser Welt war er daheim. Und das Heimweh fiel von Mr ab. Wie aus fernen Welten ertönten die himmlischen Gesänge und die Posaunen liehen ihre Stimme jubelnd erklingen fanfarengleich, Es umfing ihn wie Vergessen, ein Wohlbehagen durchströmte seinen Körper. Musik! Sie gab ihm wieder, was er einst.besessen hatte.. Er hatte eine Zuflucht gefunden, und In dieser Stund« ge lobte er ihr Treue, seiner Göttin, der Musik. Du sollst mich halten, wenn ich mich perltere, du sollst mich 'schützen, wenn ich.furchtsam werde, fei du mein Trost IN meiner Einsamkeit und meine Zuflucht. Wenn alles mir verloren geht, dann bleibe du Mir, und meine dunklen Jahre Weitz sch nicht. Der Himmel hatte sich über ihm aufgetan, er fühlte Unendlichkeit Her»« überwehen. > - ! l „Wenn ich einmal soll scheiden," sang, getragen der Chor. ' ! i Neben ihm weinte eine alte Frau. Und dann vernahm er keine Worte mehr,, sondern nur noch Musik. Tas Schicksal hatte ihn heute hierher geführt. Es war gnädig mit ihm, dem armen, ein fachen Menschen per sich gbmühte, seinem Leben pin«n Inhalt zu geben, und kämpfte, uv» nicht unterzugehen. Gr vergaß die Umgebung. Gr schaute in di« flak- kernden Kerzenlichter und lauschte dem -Schlutzchor. „Wir setzen un» mit Tränen nieder —" bi» di« Stimmen . ... — Sr d» 'wachte wie aü» einem Traum. Lr sah die Letzte.sich 4-stttisehs Ritir-seha«. Zur Frage der Aufwertung von Relchsanleihen. Berlin. 21. Aug. Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, hält man e» im ReichSfinänzMinisterium für unausführbar, die Reichsanleihen auf den Kurs auf- zUwerten, zu dem sie zurzeit an der Börse gehandelt, werden. Erwogen wird, ^entweder die Reichsanleihen auf 1 pro Mille aufzuwerten, was aber bereits Pie Reichsfinanzen mit einem Betrage von 700 Millionen Mark belasten würde, .oder den Kleinbesitzern eine mä ßige lebenslängliche Rente ^u gewähren. Kommunistische Interpellationen. Won der kommunistischen Reichstagssraktion wird dis Reichsregierung in einer Interpellation gefragt, ob sie das Verbot der kommunistischen Presse billige, insbesondere auch die Verfügung pes Reichsinnenmi nisters. -atz die Begründung des Verbots der „Roten Fahne" nicht veröffentlicht werden dürfe. Eine zweite Interpellation der Kommunisten verlangt die sofor tig« Entfernung, und Bestrafung des hannoverschen Ober präsidenten Stoske. Der Heimlichs Republikaner. In der soeben erscheinenden Nr. 8 der vortrefflich ge leiteten bayerischen jungdemokratischen Zeitschrift „Echo" (Ver lag Nürnberg, Zufuhrstr. 9) schreibt der Herausgeber Otto Stündt bemerkenswerte Worte über die Pflicht zum repu blikanischen Bekenntnis. „Es gibt heute einen heimlichen Re publikaner, staatsbürgerlich-politisch wie gesellschaftlich-menschlich. Er ist in den verschiedensten Parteien wie Lagern zu finden, aber er muß freier, stolzer, selbstbewußter werden, auf daß sich seine Partei formen kann, auf daß man auch da? kulturelle und gesellschaftlich? Leben im Volk nach ihm benennen kann- Die Zeit des allzu vorsichtigem Tastens muß zu Ende gehen. Man beginne mutig vorwärts zu schreiten und dis republika nischen Tatsachen und Forderungen bewußt in dieses Leben zu stellen. S»st»s«ngsf»Ia» la Offenburg. Berlin. LI. Aug, Wie die „B. Z." meldet, Land «estemr abend in Offenburg in der städtischen Festhattel ein« Befreiung»fei.er statt, tn der der badische Stkgt»^ Präsident Dr. Köhler vor der in außerordentlich großer Zahl erschienenen Bevölkerung «ine Ansprache hielt. Gr überbrachte im Auftrag« des Reichskanzlers die Glück wünsche und den Dank de» Reiche» und gleichzeitig Pie Glückwünsche der badischen Regierung und de» badischen Bolle» ztzr Befreiung Porr dein 10 Monate andauernden Joch der Besetzung. Im Bezirksamt hatten.sich nach- mtttaa» die Staatsbeamten und Bürgermeister der be setzt 'gewesenen Gemeinden versammelt, . an di« der Staatspräsident eine herzliche Ansprache richtete, tn der er seine Freude über die Befreiung, der Stadt tznd der umliegenden Ortschaften zum Aufdruck brachte. Di« erst« Auswirkung de» Amnestlevertrage». Da» Kriegsgericht der dritte'» Division tn Essen hat gestern alle Fälle nach kurzer Verhandlung vertagt. Hierin ist wohl die erste Folgeerscheinung des demnächst zu.verwirklichenden Amneftievertrages zu erblicken. Die bevorstehenden Anleihe- Verhandlungen. Aus Berlin wird gemeldet: Nach der erfolgten Annahme der Londoner Beschlüsse wird sich Reichsfinanzminister Dr. Luther abermals nach London begeben, um dort die Unter schrift Deutschlands unter das Protokoll der Konferenz zu setzen und die Verhandlungen über die 800-Miilionen-Anleihe aufzunehmen. Wie wir hören, rechnet die Rsichsregierung damit, daß die Anleiheverhandlungen nicht länger als eine Woche dauern werden. Während ursprünglich als Termin der Auflegung der Anleihe der 15. September in Aussicht genommen war, muß man jetzt damit rechnen, daß die Auf legung erst im Laufe des Monats Oktober erfolgen kann- Diese Verzögerung war unvermeidlich, da die Londoner Konferenz viel länger gedauert hat, als man ursprünglich voraussehen konnte. In den deutschen Finanzkreisen betont man, daß über die Notwendigkeit der Anleihe zwischen allen beteiligten europäischen Regierungen volle Uebereinstimmung besteht. Die Entscheidung hängt also einzig und allein von den Bankiers ab. Es ist sehr wahrscheinlich, daß bei den Vereinbarungen über die Anleihe seitens der beteiligten Regierungen eine moralische Garantie für die Rückzahlung gegeben wird. Der Rotterdamer „Courant" meldet aus Neuyork: Die Hausse tn deutschen Anleihen hat an der Neuyorker Börse am Mittwoch erneut eingesetzt Man sieht bisher kein Nb- -rnlot vor -er Kammer. Mari», LI. Var. In der KeaieruniMrWrunL die Herriot 1» d«r Kammer verlesen hat, .verwies Lr de- iiügüch der Sachlieserungen ans den Dawesschen Plan und fuhr fort; Da» Abkommen zwischen den alliierten «eaterunaen und der deutschen Regierung Ist.nach un serer Ansicht da» Kernstück der Konteren». (Beifall link» Unruhe rechts.) Der ernste Charakter der Konvertte- runpSsraa« wird von niemand übersehen. Lia» Liepa- rattonsvroblem ist Lin Konvertierunqsvroblem .wie die Sachverständigen selbst zugegeben haben. Die Londoner Konferenz, di« allen Schwierigkeiten entschlossen zu Leibe gegangen ist. hat auch hier nicht diktiert «ine Methode, die zwar die Eitelleit befriedigt, bi« aber bei der Durchführung selbst hinderlich wirkt. Bet Bespre chung der Räumung de- Ruhrgebtote» erklärte Herriot: G» habe nicht von ihm und vielleicht auch.nicht von Maedonald abgehangen, diese.'Frage beiseite zu lassen. E» sei der französischen Delegation jedoch klar gewor den, Paß die für die Durchführung, des DaweSschen Pla ne» notwendigen Vereinbarungen «unmöglich ohne befrie digende Lösung de» Ruhrproblom» zu verwirklichen war. Obwohl er sich Igeweigert habe, diese Frage auf Has Pro- oravntt der Londoner Konferenz setzen zu lassen habe er diese» Problem doch nicht beisetteschteben Zäunen. Der französische Ministerrat habe Hann eine Höchstfrist von 1 Jahr beschlossen. Darüber hinauszugehen hätte aebeitzen Pen Abbruch der Konferenz riskieren. Man Mutzte wählen zwischen der Wiederherstellung^ der in teralliierten Entente und der Aufrechterhaltung der isolierten Aktion. Er habe die Wahl getroffen. Aber die ganz« Angelegenheit bleibe tn der Schwebe -und da» Parlament werde seinerzeit seine Wahl treffen können. Herriot erklärte dann weiter, daß über «inen deutsch-französischen Handelsvertrag, am 1. Oktober in Part» verhandelt werden solle. Tie Londoner Konfe renz bedeute nur eine Etappe auf dem Woge zum wah ren Frieden. Ter Völkerbund habe das begonnene Werk weiter fortzusetzen. Tie Schlußworte des Ministerprä sidenten wurden wiederholt von starken Beifallskund gebungen auf der Linken unterbrochen. Eine von dem Abgeordneten BokanowSki.eingebrachte Tagesordnung des Inhalts, .die Besprechung der Interpellationen über die Londoner Abmachungen Ku vertagen, bis der Kam mer die Beschlüsse der zuständigen Kommissionen zu- gegangen seien, wurde .nachdem Herriot den Antrag entschieden bekämpft und erklärt hatte, die Regierung wünsche.daß alle notwendigen Erklärungen vor den Ohren des Volkes abgegeben werden, mit 323 gegen/ 209 Stimmen abgelehnt. flauen der Spekulattonsbewegung. Da« Interesse der Öffent lichkeit an der deutschen Anlelhefrage zeigt sich darin, daß di« großen Zeitungen „World" und „Sun" «in« eigen« Rubrik für di« deutschen Anleihen eingerichtet haben, in der sie täg lich lang« Kabrltelegramme au« Berlin über die Aufwertungs frag« und die Wiederaufnahme de« Zinjendienstes bringen. Neue Zusammenstöße in Neapel. Neapel 21. Aug. Der Generalinspektor de» Mi nisteriums doS Innern, -er von der Regierung beauf- tragt worden ist, «ine Untersuchung über di« Vorgänge vom Sonntag Horzunehmon, hatte mit sämtlichen Be hörden Unterredungen. 52 Mitglieder der National miliz, wurden verhaftet, 20 von ihnen nach.Mer Ver nehmung .wieder freigelassen. ZN der vergangenen Nacht fanden an verschiedenen Punkten Zusammenstöße zwischen Sozialisten, und Faschisten statt. Tie Polizei stellte die Ordnung aber bald wieder her. ' Di« Herrvegtzr. Roman von Liesbet Dill. Lopyrlgüt b> ti. feucbtvsnger Halle s. 8. , - lSI. Fortsetzung.) Damals hatte Ernst sich kaum eigentlich! etwa» Be sonderes unter den Worten denken können. Heute Vor stand er ihren tiefen, ernsten Sinn. ES war, als müsse, er die Knie beugen — auf seinen Scheitel legte (ich eine! sanfte Hand und segnete ihn. Er nahm die Passion in sich auf wie ein heiliges Abendmahl. > Die tiefste aller Künste hielt ihn,jn ihvem Bkn,n.' Den Kopf .in die Hände begrabe», saß er da wie einer,' der sich au» kosendem Meer auf «inen Felsen gerettol hat und der Brandung lauscht, die ihn Umrauscht. Einer, der endlich "einmal zu sich,gekommen ist, um sich auf.sich selbst zu besinnen.. Wer bist Hu, und was tust du warum lebst du« und wa» wirst Hu hinterlassen ? Zum ersten Male fragte er sich-heute, ^ist HivseS wirklich da» Leben, da» du wolltest? , Nein. nein. All diese staubigen Akten, die sich vor Ihm häuften, Mit ihren Klagen und Verleumdungen, der beständige Verkehr mit Menschen, Hi« sich.bekämpf ten und betrogen, hatten ihn mürbe gewacht. Er war müde von allem. Er sah .sich iinnrer von Händen um ringt. Hie sich! flehend nach, ihm ausreckten, Geld, Geld, Geld ... ., l Ach. da» einmal Mnz loswerden, sich Heinigen, baden In -Schönheit und Kunst, .sNehen atz» den engen Wänden, die sich Immer enger um ihn schlossen, .frei werden gut und rein wie al» Kind. Die Sehnsucht stieg in ihm auf.nach einem fernen Land, da» tn seinen Dräu-