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4, vormittag» M lmbermlmt' «bbrig» Sach« big sind, wich verabfviMi« !. von d«u v di« sie au» och nehme«, Anzetgs M ,Me. en 11. d. M. dieslährlgeo ug mi^ö> >unkt 1 Uhr. t und allere Zeppeline r Dunkelheit und Gönner echt herzlich Beteiligung »schuh. nold. ne 300 qm Tagcbl. 0 n.llue,«, «»««» »I, für Nuewürtt,« »I, p.stanstalt«« — erscheint »,,kt«,ltch. je »sprech - huschln- Nr. SS. Mzeiger für -as Erzgebirge N»»N,«n»n>s», dt» petUzitl« NN -tn,«i»e« «« H»e «»» Um«,,,,» »» «u» »«««I» N»z»I,»a »» «»I-pfnmt,«, N«tlam»-P.tttzttli «4 «»ltpfenolD« «mtttch« Seil» « »»ltpfemetg«. s »grammer Tageblatt flueerzgeblrg». Enthalten- -le amtliche« Skkanntmachungea -es Nates -er Sta-t ««- -es Amtsgerichts -i«e. Postscheck-Konto, Natt Leip^g Nr. 14«« Nr. 184 Ireitag, cken S. August IS24 IS. Jahrgang Rasche Fortschritte in London. Marx und Stresemann bei Herriot. — Beginn der Raumungsverhandlungen. Besrieäigenäer Fortgang äer Aonserenz. Ms rshiae .Sachlichkeit des Reichskanzlers Dr. Marx hat in London einen ersten Erfolg erzielt: Es ist eine Atmosphäre geschaffen worden, die gereizte Aus brüche wenig.begünstigt und sachgemäßes Arbeiten und methodisches Fortschreiten wesentlich erleichtert. ES Ist ein hohes Lob für die deutsche Delegation, menn duS nationalistische „Echo de Paris" entrüstet behauptet, die deutschen Delegierten führten eine Sprache, als ob alle Erinnerungen an den Krieg ausgelöscht seien und als ob sie die Sache des Rechts und der Gerechtigkeit verträten. In der Tat kann man hie Aufgabe der deutschen Dele gation nicht besser charakterisieren, als es in die!en 'Aus führungen des journalistischen Schildknappen Poincares geschieht. Die Konferenz kann nur zu einem guten Ergebnis führen, wenn alle Erinnerungen au das Ver engerte gebannt und die Blicke der Delegierten ledig lich in die Zukunft gerichtet werden. Was den sachlichen Verlauf der Verhandlungen angeht, so hat sich gezeigt daß man doch nicht ganz auf die Mitarbeit von Sach verständigenausschüssen verzichten kann. An diese sind die Fragen überwiesen worden, die mehr technischen Cha rakter tragen während die Vollversammlung der De legationsführer, die „großen Vierzehn", sich die Be-^ Handlung -er eigentlichen politischen Fragen Vorbehal ten haben. Auf diesem Gebiet scheinen auch die größten Schwierigkeiten zu liegen, während die Erledigung -er mehr technischen Fragen keine allzu großen Schwierig keiten verursachen dürfte. Wir verzeichnen über den Gang der gestrigen Ver handlungen folgende Meldungen: London, 7. August. Der heutige Vormittag, war in der Hauptsache Kommissionsberatungen gewidmet. Die „Großen Vierzehn",, die um 11 .Uhr im Ziin- mer des Premierministers im Unterhaus zusammentra ten, berieten das Problem der Verfehlungen und.Sank tionen. In der Frage der Verfehlungen wurde der deutsche Vorschlag, wie vorauSzusehen war, angenom men. Die Verfehlung muh böswillig sein und als Be trug festgestellt werden. In der GanktionSfrage hat man sich ebenfalls geeinigt. Die Fragen über, das Schiedsgericht und die Amnestie wurden angeschnitten. Um V,4 Uhr nachmittag» erschienen der Reichskanz ler Dr. Marx und Dr. Stresemann bei Herriot zum Besuch. Herriot erwiderte diesen Besuch um V,5 Uhr. Besuche der deutschen TelegationSführer bei den ^Bel giern und Italienern werden folgen. In der Frage der Amnestie sind eingehend« Ver handlungen geführt worden. Man kann auch hier fest stellen, datz die Parteien sich auch in dieser Frage näher gekommen sind, so dah nur noch die entsprechenden tu- risttschen Formeln fehlen. Das politisch Entscheidende ist.aber doch der Besuch den der Reichskanzler und der Außenminister bei hen Führern der übrigen Delegationen, insbesondere beim französischen Ministerpräsidenten Herriot, gemacht ha ben. Man darf annehmen, dah damit der Versuch einer Einleitung unmittelbarer Verhandlungen zwischen den an der Nuhrbesetzung beteiligten Mächten gemacht wor den ist. England wird in diesem Falle voraussichtlich den Vermittler spielen. Schon in den letzten Tagen waren dauernd Bemühungen im Gange, eine Formel zu finden, die eine derartige Aussprache etnleiten sollte. Ta die deutsche Delegation als letzte in London angekom- men ist, war e» nach diplomatischem Brauch ihre Auf gabe, zunächst ihre Karte bet den Führern der übrigen Delegationen abzugcben Man muh nun abwar en, ob aus diesem formellen Besuch, der nur kurze Zeit dauerte und der nicht Gelegenheit zu einer Besprechung der brennendsten Fragen bot, sich gute Möglichkeiten ergeben Pari». 7. August. In der Frage der militärischen Näumnna de» Ruhrgebiet» findet nach dem „Quotidien" heute autzerbalb de» Rahmen» der KonferenzItn erster Meinungsaustausch zwischen den deutschen, französischen und belgischen Delegierten statt. Dt« deutsche Regierung wolle die Zurückziehung Her Truppen bi» zum 31. De zember beendet sehen und sei bereit, dafür große Opfer zu bringen. Nebenher gehen di» Verhandlungen der Bankier», mit denen der Reichsbankpräsident Dr. Schacht sott Mitd« woch sich in Verbindung gesetzt hat. Er hat darüber der Delegation am Donnerstag berichtet. Usber diese Ver handlungen liegen abschließende Ergebnisse noch nicht vor. ES ist denn auch verfrüht, irgend einen Zeitpunkt anzugeben, an dem die Konferenz zu Ende gehen könn te: man rechnet aber im allgemeinen damit, -atzt voraus sichtlich Mitte nächster Woche das Schlutzprotokoll un terzeichnet werden kann. London, 7. Aug. Dr. Breitscheid erklärte in einem im „Eventna.Standard" veröffentlichten Interview, wenn die deutsche Delegation mit dem Entwurf.einer Regelung zurückkehre, die nicht ein Verbrechen sofor tiger Zurückziehung der französischen Truppen aus dem Ruhrgebiet sowie eine Amnestie kür die wegen HeS passiven Widerstandes Eingekerkerten einschließe, so be stehe wenig Aussicht^ dah -ie auf den TaweSplan be züglichen Gesetzentwürfe durch den Reichstag angenom men würden. ! > i I Vie Aufgaben -er Ausschüsse Zum Verständnis ist »S vielleicht nützlich, einmal die wichtigsten Punkte, die zunächst,in den Ünterkorn- mtssionen verbandelt werden, herauSzuschälen. Bei dem ersten juristischen Aus schütz bilden -ie Protokolle der alliierten Mtnisterkonferenz^weitev- hin die Grundlage der Verhandlungen. Im Vorder grund steht die Frage, was unter einem^Verschulden Deutschlands zu verstehen ist. GS ist darauf hinzuweisen, datz Pas Gutachten selbst immer nur von ^etnem bös willigen Verschulden Deutschlands spricht^ so -4>aK also eine genauere Begriffsbestimmung folgen mutz, Weiter ist hier die wichtige Frage zu klären, ob Sondersank- tionen, die wir selbstverständlich ablehnen, künftig doch möglich sind. Bor allem mutz für solche Fälle ein be sonderes Uebereinkommen mit ün» getroffen werden, damit nicht eines Tages Sanktionen über unseren Kopf hinweg -erhängt werden. Im zweiten Ausschuß geht die Debatte haupt sächlich um die zeitliche Reihenfolg- und da» Tempo der wirtschaftlichen Räumung. Die deutsche Regierung ist der Ansicht, -atz die Räumung schneller vollzogen wer den kann, als im Gutachten vorgesehen ist. Finanz- und tVerkehrsministertum halten sich für stark genug, in etwa acht Tagen den gesamten Dienstbetrieb wieder ausnehmen zu können, -a die erforderlichen Beamten bereitgestsllt sind. Außerdem ist ^n dem Gutachten ein Zeitunter schied zwischen der Rückgabe der Eisenbahn im besetzten und unbesetzten Gebiet gemacht, während wir die gleich zeitige Rückgabe der gesamten Eisenbahnen /ordern. Hinsichtlich der Technik der Räumung, .geht unser Vor schlag §uf die Zusammensetzung eine» Ausschusses ein, der den Umfana der Räumung aller dabei getroffenen Maßnahmen zu überwachen hat. Hier wird such das Thema der Amnestie angeschnitten werden, wobei sich die Franzosen stark für die Begnadigung -er in Deutschland verurteilten Separatisten einsetzen, eine Forderung» auf die sich die deutsche Regierung schwer etnlassen kann. Auch hier geht unser Vorschlag auf ein Schiedsgericht unter neutralem Vorsitz au». Die technisch am stärksten verwickelten Probleme bie tet der Bericht de» dritten Ausschusses über die Heber- tragungSbestimmungen. Generell hält Deutschland -an der Auffassung.fest, datz -ie Zumutungen, die hier an unV gestellt werden, wett über den Versailler Vertrag htnausgehen. l Infolgedessen stehen vorläufig die Vorschläge der Alliierten und die deutschen Gegenvorschläge stich noch stark und unausgeglichen gegenüber. Auch hierbei macht Deutschland, wieder den Vorschlag, ein internationale» Schiedsgericht einzusetzen. Darüber hinaus aber ver langt die deutsche Regierung, datz sie bet der Organist». . on und der Auswahl der Persönlichkeiten herange- o.un wird, vor allem, datz die personell« Auswahl de» Schiedsgericht«, da» über „böswillige Manöver" Deutsch lands zu entscheiden hat, nur mit deutscher Zustimmung er'olgt Daneben laufen natürlich noch eine /ganze Reihe von geringfügigeren Einwänden, MM die sich aber vermutlich sehr rasch eine Verständigung «rjzielen lassen wird. I London. 7. August. Reuter erfährt au» zuderlässt- ger Queller Die Sachverständigen, die Über den Be richt de» -wetten Ausschuss«» beraten haben, .haben hetzte ein volle» Uebereinkommen erreicht. Ter dritte Ausschptz wird wie man erwartet, seine Arbeiten.mor gen früh «-schließen. E» verlautet, daß setzt her Towe*- bericht 10 Ta?» früher wirksam werden könne, al» ^ur sprünglich beabsichtigt gewesen sei, nämlich LM-ö. Ob tober statt am 1L. Oktober. Die» sei da» Ergebnis Lev dringenden Vorstellungen der deutschen Delegation, daß der DaweSbericht zu dem frühestmöglichen Zeitpunkt in Wirksamkeit trete. l London, 7. Awgust. Die Abendpresse betont, e» sei letzt klar, datz die Londoner Konferenz länger Hauern werde, .als ursprünglich angenommen wurde, .und.datz sie nicht vor Dienstag odex Mittwoch zu Ende gehen werd«. I i > Newhork, 7. August. In hiesigen Bankkreisen wird erwartet, datz die großen amerikanischen Korporationen sich an der Zeichnung -er deutschen Anleihe, fall» dies« innerhalb der nächsten Monate auf den Markt ckommt, in großem Umfange beteiligen werden, da gegenwärtig ein Mangel an Neuemtssionen herrscht und innerhalb der nächsten Wochen keine umfangreiche Neuftnanzteruna zu erwarten steht. London. 7. August. „Daily Telegraph" zufolge herrschte gestern in amerikanischen Kreisen entschiedener Optimismus. Staatssekretär Hughes hätte.Europa mit der Ueberzeugung verlassen, datz alle» gut gehen werde. Berliner Eroßbankier» nach London. Berlin, 7. August. Wie verlautet, sind DtenStag abend drei höhere Beamte der Reichsbank und mehrer« Berliner Grotzbankter» nach London abgereist. Ihre Reise steht in Verbindung mit dem Wunsche der in London versammelten Bankier», auch deutsche Pertreter vor einer Abänderung -er bisherigen Konferenzbeschlüss« anzuhören. Di« Abbaugefah' für die Eisenbahn«» an« dem Sntachte'. Berlin. 7. August. Wie verlautet, .sind von den deutschen Etsenbahnervrganisationen Schritte cbet , de» Reichsregierung unternommen worden, um die Beibe haltung de» fetzigen Beamten« und Arbeiterstande» bei einer Internationalisierung.sicherzustellen. Die Ein gaben behaupten, datz nach einer amerikanischen Presse meldung her Prozentsatz de» Abbaue» 80 Prozent be tragen soll. Freilassung der Gefangenen von Pirmasens. München, 7. August. Diem Vernehmen nach ist je» gelungen, di« Freilassung der Pirmasenser Gefangenen zu erreichen. E» sind 44 Personen. Gegen weitere SO Personen war ein Verfahren eingeleitet, auch piese» wurde niedergeschlagen, so datz im ganzen 104 Personen nutzer Verfolgung gesetzt worden sind. Berlin, 8. August. Nach Blättermeldungen ans d,<r Pfalz ist der dortigen Regierung von der Rheinlandkammisston eine neue Liste mit 1116 Ausgewtesrnen überreicht wardru, denen die Rückkehrerlaubnis erteilt worden ist. Ans der Liste befinden sich auch die Namen von Pfälzern, die seinerzeit wegen Abwehr der Separattstenbewegung auogewlesen worden sind. h-stitifet-e Rrrndsiharr. Reichsverfassnngefeie» in Weimar. Mben den BerfassungSfeiern, die »um 11. August dieses Jahr aller Orten begangen werden sollen, ist ein« große, eindrucksvolle Reichsverfassungsfeier in Weimar am 10. August geplant, die vom „Reichsbanner Schwarz. Rot,Gold" vorbereitet wird. Das Programm dieser Feier ist schon in allen Einzelheiten auSgearbettet. Ei» steht vor» Zapfenstreich am Sonnabend, den S. August, abend» .8 Uhr Wecken am 10. August.früh.6 Uhr, Fest akt im Deutschen Nationaltheater von S—11 Uhr mit Eröffnungsansprache de» Oberpräsidenten Hürstng und Reden von Prof. Dr. Hugo Preutz, General v, Deim ling, Generaltnspekteur Körner^Dien, .Reichskanzler a. D. Febrenbach, Reich»tag»abg. Löb« und Dr. Ludwig Haa». Gesang»* und Orgeldorträge, sowie Rezitationen rahmen die Festreden ein. Nebenher geht «ine Toten feier für die gefallenen Freiheitskämpfer der Republik am Denkmal der Märzgefallenen in Weimar, von 11 bi» 12 Uhr findet eine BolkSfeter auf -em Platz vor dem Deutschen Nattonaltheaher statt, di« mit Umzug, der Ber- bände und Vorbeimarsch vor dem Bundesvorstand und den geladenen Gästen auf dem KarlSplatz endet. Am Nachmittag sind Gartenfest« in verschiedenen Weimarer Lokalen geplant. Ein eigener Ordnerdienst -es Reich», banner» Weimar wird die Polizei in der Aufrechterhal tung von Zucht und Ordnung unterstützen. Fünf H/l wN «>,, Wenn in den Tagen vom S.—11. August -er Ab» schlutz der Weimarer Verfassung gefeiert wird, kann auch die Flagge Schwarz-Rot^dold ihr fünfjährige» Zubi- läum feiern, wenigsten» al» offizielle Farben de» deut schen Reich«». Ihr Alter ist sonst.ehrwürdig »genug, haben sie doch schon dt« Lützowschen Zager im Freiheit* kriege gegen Napoleon geführt, war st« .doch Zährzehnw hindurch, von den Behörden verfolgt, da» Symbol der . ... —