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/lnzeiger für öas Erzgebirge ^uer Tageblatt >g^ » ^chM- »» N-»U««»»»<f»id>- «n.> f»'—>»-«-,« »I.p.st-nstoU«- H»M MH MMU MM MM MV M M M MV UM MM MV MM MM DMAMPMM MM u«s,,,n» « »»lr-f.-alg«, ««- - „scheut »«".»„Ich. MMKU U^M DUMM ^WMKD M UM »Srti,. B°r«',.n u <"I»„.°«I., «,>V>M«I»> L»gEn fton^o»d!ro». -nkhalten- »I, amtlichen Sikonntmachnngen öes Na.«« üer Wat. noü örs flmtsgertchks M>«. P°alch«k'Ko«w! B« enpzlo «,.,««. Nr. 1öS Donnerstag, äen 17. Juli 1S24 IS. Jahrgang Vie erste Sitzung in London Die ReparattonskommWon Die ersten Ansprachen. London. 16. Juli. Wei der heutigen Eröffnung»« sitzung Per Konferenz saßen die englischen Delegierten aus Maedonald. Schatzkanzler Snowden, Kolvnialmi- ntuer Thomas,'.Str Ehre Crowe bestehend, .in der Mute des hufeisenförmigen Tische». Recht» von der eng lischen Delegation saß Herriot und die französischen ^legationsmitglteder General Rollet, .Mnanzminister Clemente!, . Peretti della Rocca, an welche sich die ita- l< Nischen Delegierten de Stefans, de Nada Martin della oretti und Dr. Tirelli anschlossen. Neben der italte- s .ien Delegation hatten Theuni» und Hyman» Platz nommen. worauf her portugiesische Botschafter folgt. LiukS von Maedonald saß al» erster der Amerikaner „nllogg und Colonel Logan, neben diesen der japanische Botschafter Hahäsht und Vicomte Jshii, Darauf fo^ ten dis Gesandten Griechenland», .Rumäniens und Ser bien». Die Delegierten hatten ihre Sekretäre bet.sich, >och keine Sachverständigen. Die Eröffnung der Sitzung fand zwei Minuten nach 1 Mir statt. Zn der Eröffnungsrede bezeichnete Maedonald e» al» die Aufgabe der Konferenz, den DaweSbericht in hie Wirklichkeit umzu setzen. Zu den wesentlichen Bedingungen de» Gut acht, ns gehören die Wiederherstellung der wirtschaft lichen Einheit Deutschland» und die Schaffungen Si cherheiten für die Zeichner der Anleihe. Mit besonderer Auszeichnung behandelte er die Amerikaner, die Mar« der Konferenz nicht al» Vollmitglieder angehören, .de« ren Anwesenheit aber der Beweis de» guten>Willens Amerika» sei. Nach Maedonald hielt Herriot eine kurz« Ansprache, .in der er Maedonald zum/Vorsitzen- den der Konferenz vorschlug., welche die Aufgabe habe, die Interessen der Böller, welche durch den Krieg gelit ten..mit den Interessen de» .Frieden» zu versöhnen. Der nächst« Redner war der amerikanisch« Botschafter Kel logg. Her ausführte, daß die amerikanischen Delegierten nicht mit gleichen Vollmachten hier säßen wie Hie an deren Delegierten, da Amerika den Vertrag, von Vern sattle» nicht unterzeichnet habe. Di« amerikanischen Delegierten seien aber vom gleichen Willen, zur Hilfe beseelt, und sowohl die amerikanisch« Reriie- rünjg wie das amerikanische Volk hielten die Annahme de» DaweSbericht» für Hen ersten Schritt zur WiederherstellunU.EuropaS. Mi nister de Stefani und der japanische Botschafter ver sprachen die Mitarbeit ihrer Länder. Thqunts drückte schließlich die Hoffnung au», Hast die Konferenz Hein Frieden und die Gerechtigkeit wiederherstellen werde. Maedonald wurde darauf.zum Vorsitzenden der Kon ferenz gewählt. Er sprach der Konferenz seinen Dank dafür au», indem er zugleich bemerkt«, er hoff«, daß di« Konferenz mit einem vollen Erfolg «nden werde.,.Lum Generalsekretär der Konfarenz wurde Str Maurice Han- keh Wwählt. ES fand sodann eine Diskussion darüber statt.wieviel Sachverständige jede» Land stellen werde. Dann wurde das englisch-französische Memorandum vom 11. Juli durchgesprochen» Ferner wurden drst.Kom missionen errichtet. Die Eröffnungssitzung war um,1 Ubr m Ende. l ! j ! I Beim Verlassen des Foreign Offtes stellten sich die Delegierten auf her Freitreppe auf. ^»m photographiert m werden. Wenn da» Mienenspiel der einzelnen De legierten al» Informationsquelle über den Verlaus der Konferenz anzusehen wäre, .dann ließe sich sagen, daß Maedonald frisch und vergnügt aussah. während der französische Ministerpräsident Herriot, .der «inen, schwar zen Unzug und schwarzgelben Gchlip» und im Knopf« loch da» rot« Band der Ehrenlegion trug, angestrengt und verdrießlich, ja fast niedergeschlagen aussah. Die ser heiter« Abschluß der ernsten Verhandlungen währte ein« geraum« Lett, Bald darauf.sand tm Auswärtigen Amt «in PrWsmpsang statt. M London,.16. Tust. Mach dem heute abend heraus- «geben«» amtlichen Kommunique«, Pa» den Wortlaut der Ansprache Macdonalds bekanntgibt, sagt« her eng lisch« Ministerpräsident noch» Der im April d. I. sertiggepellte Sachverständigenbertcht legt un» .allen durch sein« Einstimmigkeit «in« gebieterische, verpflich- tun» auf, ihn unverzüglich zur Durchführung zu Hrtn- «n. wir haben bisher «in« Politik verfolgt, die nicht nur nicht dtt erwarttten Reparationen eingsüracht hat, sondern di» als Folg« W einer Unbeständigkeit per bereitet Hindernisse. müter bei den in Betracht kommenden Böllern geführt hat. ES ist unsere Pflicht, die» zu beenden und glück lichere Aussichten zu schaffen, Ach unterschätz« keines wegs die Schwierigkeiten unserer Aufgabe. Der.Sach- verständiaenbericht ist vielleicht in keinem seiner.Vor schläge anfechtbar, aber wir sind von den Sachverstän digen gewarnt worden, daß er als «in Ganze» genom men werden muß. Wir dürfen nicht versuchen, seine Bestimmungen M ändern, sonst Fallen wir wieder in die Meinungsverschiedenheiten, in denen wir,un» be funden haben. Der Bericht fordert nicht nur Verpflich tungen Deutschlands sondern auch Verpflichtungen von uns. Wir müssen ihm eine Chance bieten. Wir. müs sen unsere Maßnahmen so verwenden, daß wir Bedin gungen schaffen, .unter denen der Plan arbeiten wird, und von diesen Bedingungen sind zwei wesentlich r 1) daß die wirtschaftliche und fiskalische Einheit Deutschland» > wiederhergestellt wird, 2j daß angemessene.Sicherheit den Gläubigern gegeben wird, die ersucht werden sollen, eine sehr große Anleihe vorzustrecken, welche die Grund lage de» Vlane» ist. Äch bin überzeugt, daß die Schwierigkeiten überwunden werden können. Wir müs sen damit rechnen, .daß wir alle anderen Fragen als die reine und einfache Anwendung des Berichte». Heiseite stellen. Die verhängnisvolle Gewohnheit, eine Frage mit einer anderen zu verbinden, ist zum größten Teil verantwortlich für den -Mißerfolg per Vergangenheit. Der DaweSbericht ist nicht an sich eine endgültige LösUng aller Prübleme. .aber lassen Sie un» jetzt den Boden fretmachen. .indem wir diesen Bericht zur Durchführung bringen/ Danach bin ich bereit, .mit Ihnen für die anderen Fragen eine Lösung M suchen.., Wenn unsere besten Absichten erfüllt werden sollen, so müssen wir einig sein. Ohne Einigkeit keine Sicherheit, ohne -StP cherheit kein Friede.' Einigkeit kann jedoch nur durch Vereinbarungen erzielt werden, welche die einsichtige und moralische Zustimmung der Nationen Find^ .Die Verantwortlichkeit wird jeder tragen müssen, der nicht mitmacht und der nicht danach strebt, .zu einer Verein barung LU gelangen. Wir wünschen den amerikani schen Vertretern ein besondere» Willkommen darzubie- ten. Wir werden Amerika bitten, nicht al» Regierung, sondern al» Kolk mit zahlreichen Hilfsquellen Anteil an den finanziellen Plänen zu nehmen, die Mr Durchs- führung gebracht werden müssen, wenn ein baldiger Wiederaufbau Europas stattsinden soll.. GS wird Vie li- leicht in der Lago fetNv an kritischen Tagen mit freieren Ansichten und ruhigerem Urteil zu Helsen als wir sie haben, .die wir inmitten der Gefahren stehen. Darauf »erklärte Maedonald die Konferenz, für er öffnet und gab dem französischen Ministerpräsidenten Herriot das Wort. Herriot führte u. a. au», .es han dele sich darum, Pie Interessen der Menschen, die in gleicher Weise und während langer Leit durch den grau samen Krieg.gelitten haben..zu versöhnen mit der Not wendigkeit. -en von ihnen ersehnten Frieden herzu stellen. Die Aufgabe, welche dis Konferenz habe, fei außerordentlich schwierig, ober all« Delegierten würden soviel wie möglich darauf hinarbeiten, eine Lösung.zu erreichen. Zum Schluß bat Herriot Maedonald. .das Amt de» Vorsitzenden SU übernehmen. Vie „lloraursetzlmgen" »er geparailsnr- iroimnWs». Sin« Rot« an di« ttriegslastenfommission. Bart», s6. Juli. Die ReparattonskomMission hatte gestern den ganzen Tag über beraten, um die.im Pa riser Protokoll verlangten „Anregungen" für di« Or ganisation de» DaweSplaneS zu geben. Die Kommis sion Hatto zwei Fragen zu behandeln; Die Bestimmun gen der Termine für den UeberganL de» bisherigen Garantteshstem» »um Organismus de» Sachverständigen- bericht» und di« Feststellung, wann die Durchführung de» DaweSberichtS durch Deutschland tatsächlich Kl» .Dsgonnen" gelten soll. Ueber di« erst« Frage wurde nach längerer Beratung ein« Einigung nicht erzielt. Die ReparationskomMsston will „neue Aufklärungen" von den Regierungen erbitten, d- h. sie will es -er Konfe renz von London überlassen, .sich über die RäumungB- fristen zu verständigen; dagegen ift^ber den Beginn der Sachverständigenorganisation «in Beschluß gefaßt worden. Er ist,in einer Note der deutschen Kriegslasten- kommission mitgeteilt worden, .der folgenden Worttau! Hst; Ms Rcparattsnsrvmmisstön hat unter Aorsttz de» Loui» Barthou einstimmig beschlossen, daß Mr die Fest, stellung her Inkraftsetzung de» Gachverständigenbertcht» durch Deutschland folgende BovauSsttzgmgen zu erfül len find r. i i' - > t 1. Die ReichSeisenbahNgeseVschLkt Muß kvnktituiert kein; - - i-, . - l 2. Ebenso die Goldrentenbank; 3. da» System der Jndustrteobllgationen Mutz or ganisiert sein: 4. die Eisenbahn- und Jndustrieobligationen müs sen dem von der ReparationskoMmission ernannten Truste für die Reparationszahlungen abgetreten sein. ö. die Ausländsanleihe von 800 Millionen Gold mark mutz untergebracht sein. Dieser letzte Punkt hat zu den lebhaftesten Grörtm rungen Anlaß gegeben. Der englische Delegierte hat erklärt.daß die Unterbringung der Anleihe.schwierig, wenn nicht unmöglich sein würde, wenn die Deutsche Wirtschaftseinheit nicht vorher wiederhergestellt worden sei. Um Sir John Bradbury zu überzeugen, habe Bav> thou seine ganz? UeberredungSkunst.in» Feld geführt, wobei er von dem belgischen Delegierten Delacroix.kräst tia unterstützt worden sei. ' Owen Uonngh Sachwalter für Reparationszahlung««. Paris, ^6. Juli. Die ReparationSkomMisswn er nannte gestern das amerikanische Mitglied de» Tachver- ständigenausschusseS Owen Moungh zu dem ipt Sacht« verständigenbericht vorgesehenen Sachwalter für Repara- tionSzahbangrn. u '' i t Diese Entscheidung ist bedeutungsvoll und darf.mit Vertrauen begrüßt werden, denn Owen Aoungh ist einer der maßgebenden Mitarbeiter des Berichts» gewesen und e» ist sicher, daß.er die wirtschaftliche Organisation de» Plane» nicht durch politische Eingriffe stör«n las sen wird. > ' ! I ! j l lI l ! I Vie Grgankfatkonsgefetze fertlggesiellt. ««Versendung an di« Reparationekommission. Di« drei OrganisationSpesetze Mr Bank, .Eisenbahn und Jndustrieobligationen sind nach eingehenden Be ratungen fertiggestellt und werden nunmehr der Repa- rationSkommisston überreicht werden. G Zu der falschen Meldung.eine» Berliner Blatte», datz die Regierung die Vorlegung eines Mantelgesetze» mit neuen Ermächtigungen beabsichtige, .erfährt da» B. T.,.datz von einer solchen Absicht keine Rede .sein kann. Anscheinend liegt eine Verwechslung.mit deM natürlich notwendigen Einführungsgesetz vor, .durch da» wie Üb lich der Zeitpunkt des Inkrafttreten» der Organisations gesetze festgesetzt werden wird. Wiederzusammentritt de« Reichetag« am 22. Juli. Die nächste Sitzung de» Reichstage« ist nunmehr auf Dienstag, den 22. Juli, nachmittag» S Uhr, berufen worden. > . ! U ' j! > l' 1."^ I .i -vorsichtiger Optimismus* ln London. London 16. Juli. Nach.der heutigen Sitzung der Konferenz — von welcher Konferenz Pie Press« wieder einmal etnmütti versichert,, sie sei die wichtigste seit Versailles — werden wahrscheinlich relativ wenig. Voll sitzungen stattfinden. Politische Fragen werden wieder die Häupter der vier Hauptdelqgatiowen tn geheimen privaten Besprechungen entscheiden, während gleichzeitig wahrscheinlich vier Unterausschüsse di» technischen und juristischen Fragen behandeln werden. Der diploma tische Vertreter des „Daily Harald" Lagt, in ministeriel len Kreisen herrsche eine Stimmjung vorsichtigen Op timismus. d«v auf Pie Tatsache gegründet sei, daß nun erstmals in der langen Geschichte der NachkrtegSkonfe- renzen ein starker allgemeiner Wille zu Settlement» Hw stehe. Er konstatiert aber gletchzaitig sehr richtig, daß di« Stimmung der City anhaltend pessimistisch sei. Gin Leitartikel de» „Daily Harald" erklärt«, England Sönne nicht» Bessere« tun, ul» seinerseits aus Alle Trtbutzah- lungen zu verzichten. Ueberall nehm« di« Einsicht zu, datz di« Reparationen schltetzlich mehr Fluch al» Segen bringen. Auch Frankreich werde da» noch «tnschen. Uebriyen« sind die Ausführungen de« Presse mehr Aul druck höflicher Hoffnung als wirklicher Uebeozauguna- Ueberall wird der Gesichtspunkt stärksten» hervorWho- ben. Hatz per Erfolg d«r Konferenz davon abhäng«, daß ihr« Beschlüsse di« Zustimmung der vorauSstchMchW Unleihezeichner finden Und datz ^«de Entscheidung. ,dtt «in« Wiederholuna de« Ruhraktion «möglich«, verhäng nisvoll wäre.