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-k. l-s. Auer Zmn Besuch, Hughes la Berlin. Barlin, 8t. Jult. Der amerikanische GtaatSsekretSr Hughes wird am Sonnabend hier erwartet. Der amerika nisch« Botschafter Houghton ist, von London kommend, hin «ingettoffen. Botschafter Hougthon wird zu Ehren Hughc» ein Diner geben, an dem die Mitglieder des RetchSkabinettS teilnehmen werden. Dann wird deutscherseits ein Mahl ver anstaltet, und zwar, fall» am Sonntag Reichskanzler und Autzenmmtster noch nicht nach London aögereist fein sollten, voraussichtlich bet einem von beiden, im anderen Falle bei ehnems anderen prominenten Mitglied der RetchSregterung. «In deutscher Pretest in pari». Berit», 81. Jult. Die Reichsregierung hat gegen die neuen Kriegsgerichtsurtetle tm französisch-belgischen Befehls bereich am Mittwoch erneut Protest bei den alliierten Mächten erheben lasse». Der Protest des deutschen Botschafters in Part» ist am Mittwoch vormittag in Abwesenheit Herriots bet dem französischen Justizminister erfolgt. In der Zeit vom 18- bis 25. Jult sind im französischen Besatzungsgebtet 82 Kriegsgerichtsurteile gegen Deutsche gefällt worden. Reichsbanner Schwarz-Rot-Eold. Die Organisation des Reichsbanners Schwarz-Rot-Eold ist in Sachsen nahezu beendet. Gestern abend konstituierte sich in Dresden der Gau Ostsachsen mit den Unterbezirken Zittau, Löbau, Bautzen, Dresden, Freital, Meißen, Pirna und Freiberg. In Meißen ist die Gründung der Ortsgruppe bereits erfolgt, in den anderen Bezirken findet sie in den nächsten Tagen statt. Zum ^Vorsitzenden für Ostsachsen wurde Kreishauptmann Buck-Dresden gewählt. Die Beteiligung ist außerordentlich groß und die Stimmung innerhalb der Arbeiterschaft für die neue Organisation günstig. Die Amnestie kn Bayern abgelehnt. München, 31. Juli. Dec bayerische Landtag hat die völkischen, sozialdemokratischen und kommunistischen Anträge auf Amnestie für die politischen Gefangenen und ihre sofortige Haftentlassung abgelehut. Juftizininisler Dr. Gärtner bestritt, daß die politischen Gefangenen in Niederschönenfeld ungleich mäßig behandelt werden. Ebenso wurden die Anträge auf Aus hebung des Verbots der kommunistischen Presse und Rückgabe des tm kommunistischen Fraktionszimmer beschlagnahmten Materials abgelehnt. Aommunlftische Revolutionsoorbereitungeu. Berlin, 31. Juli. Aus Hamburg, München und Kiel liegen Nachrichten vor über aufgehobene kommunistische Agi tationskomitees. Die kommunistischen Vorbereitungen für den 4. August werden von der „Roten Fahne" offen zugegeben mit dem Hinweis an die Regierung, den Revolutionswillen der deutschen Arbeiter nicht immer zu unterschätzen. Der 9. No- vember 1918 könne "sich leicht wiederholen. Kündigung des Lohntarifs durch den Zechenverband. Essen, 31. Juli. Der Zechenverband hat an die vier Bergarbeiterverbände folgendes Schreiben gerichtet: Unter Bezugnahme auf die Verhandlungen am 28. d .M. über die Lohnregelung auf den südlichen Randzcchen kündigt der Ze chenverband hiermit die zurzeit gültige Lohnordnung zu Ende August d. I. (WTB.) SMichkeitsverbrachen französischer Soldaten. > Berlin. 31. Juli. Das französische Kriegsgericht in Mainz verurteilte einen Infanteristen des 8. französischen In fanterie-Regiments, der am 13. Mai bei Wcißkirchen an einem 17jährigen Mädchen ein Sittlichkeitsverbrechen beging, zu 5 Jahren Zwangsarbeit, Degradation und Landesverweisung, ferner einen Schützen vom 31. französischen Regiment wegen eines ähnlichen Verbrechens zu zehn Jahren Zwangsarbeit, Degradation und Landesverweisung. 28. deutscher Krankenkassentag in Hamburg. Berlin, 29. Juli- In Hamburg ist unter starker Be teiligung von Vertretern aus allen Gauen Deutschlands der 28. Deutsche Krankenkassentag zusammengetreten. Staats minister a. D. Kirchhoff führte in Vertretung des erkrankten Präsidenten Fräßdorf den Vorsitz. Als erster Referent sprach Ministerialdirektor Dr. Erieser über den Umbau der Sozial versicherung. Er verneinte u. a- die Frage, ob nicht die Ver sicherung heute zu teuer sei und verwies darauf, daß die er hobenen Prozentsätze von den Erundlöhnen zwar höher als vor dem Kriege seien, die Löhne selbst um viel höhere Prozent sätze gesunken seien. Grundsätzlich sei daran festzuhalten, daß die Eenossenschaftskasse die ideale Form der Krankenver sicherung sei. Für die Leistungen forderte er Abstufungen nach dem Familienstands und Ausbau des vorbeugenden Heilverfahrens. Ferner sei eine engere Zusammenarbeit der Kranken-, Invaliden- und Unfallversicherung erforderlich. Ueber die Wiederaufnahme der sozialhygienischen Arbeiten sprach Tageblatt und Anzeiger für bat Erzgebirge. Mittag, dir Prof. Dr. Grotjahn, Berlin. -- Der zweit« Perhandlungstag wurde von Gtadtrat Ähren* in Berlin eröffnet und bracht« ein Referat de» Geschäftsführer» de» tzauptverbandes Deut scher Krankenkassen, Lehmann, über die Aerzte-Fragr. Ein Antrag, den Sitz de» Hauptoerbündes von Dresden nach Berlin zu verlegen, fand einstimmig Annahme. Zum 1. Vorsitzenden wählte man Stadtrat Ahrens (Berlin), zu Stellvertretern Staatsministrr a- D- Kirchhoff (Dresden), Albert Kohn (Berlin) und Hermann Lehmann (Dresden). Die Schwächung äer Links» uuä RechtsrRaäikalen. Berlin, 81. Jult. Der preußische Innenminister Tevering sprach sich einem Zeitungsvertreter gegenüber über di« innere Lage aus. Er befaßte sich auch mit der Gefahr, di« die Kommunisten bilden, und erklärte, daß die Anziehungskraft der Partei nach außen stark abgenommen hat. Zahlreiche Angehörige haben der Partei den Rücken gekehrt. Die Ge heimbefehle und sonstigen Geheimdokumente über angebliche bevorstehende kommunistische Putsche hält der Minister für gefälscht oder stark übertrieben. Die Gefährlichkeit der kommunistischen Terrorbanden sei aber die gleiche geblieben. Die Gefahr, daß diese Terrortaktik sich noch steigere, bestehe offenbar. Ein Verbot der kommunistischen Partei wäre das dümmste, was jetzt getan werden könnte und würde vermut lich zu einer Gesundung der kommunistischen Partei führen. Man hat manchmal den Eindruck, daß es die Kommunisten geradezu darauf anlegen, verboten zu werden. Im ganzen kann ich feststellen: Die Kommunistische Partei ist geschwächt. Sie ist keine Massenbewegung mehr. Nur unter dem ver stärkten Druck der wirtschaftlichen Not und falscher Politik könnte sie vorübergehend erstarken. Ueber die Vorgänge in der rechtsradikalen Bewegung äußerte sich Minister Severing wie folgt: Die rechtsradikale Bewegung ist auch in Preußen zweifellos im Rückgang be griffen. Zersetzungserscheinungen sind bei den Rechtsradikalen vielfach bemerkbar. Eine starke Gegenwirkung übt das Reichsbanner Schwarz-Rot-Eold, das jetzt schon über eine Million Mitglieder zählt und am 10. und 11. August große Kund- gedungen für Reichseinheit und Reichsverfassung veranstalten wird. Wie mir berichtet wird, sind in Hannover und Schlesien ganze Mitgliedschaften des „Stahlhelm" zum Reichs banner Schwarz-Rot-Eold übergegangen. Die Organisation ist vollkommen öffentlich und den Behörden selbstverständlich willkommen. Die Vaterländischen Verbände des Herrn Geisler habe ich nie ernst genommen. Ihre Stärke liegt lediglich in der Abfassung von Resolutionen und deren Abdruck in der deutschnationalen Presse. Im ganzen konstatiere ich eine im Interesse der Staats- gemalt und im Interesse einer ruhigen, wirtschaftlichen wie politischen Entwicklung erfreuliche Schwächung der radikalen und putschistischen Elemente links und rechts. Don Staüt unä Lanä. Aue, 1. August. Meöer ,golüenen* Zetten entgegen. Die gesetzlichen Maßnahmen über Deutschlands künftige Währung, wie sie der Dawes-Bericht vorsieht, das künftige Bankgesetz und ein neues Münzgesetz, sind bekanntlich im Ent wurf fertiggestellt. Danach soll Deutschland wieder eine reine Goldwährung erhalten, die in ihren wesentlichsten Punkten mit dem Zustand übereinstimmt, der vor dem Kriege herrschte. Freilich sind daneben in einer ganzen Reihe von Einzelheiten Abweichungen gegenüber der alten Währungsverfassung vor handen. Das künftige deutsche Geld soll sich nur aus vier .verschiedenartigen Gruppen zusammensetzen: aus Goldmünzen und Neichsbanknoten, aus Silber- und Kupfermünzen. Alleinige gesetzliche Zahlungsmittel bleiben die Goldmünzen und die Reichsbanknoten. Die Goldmünzen zu 10 und 20 Mk. sollen mit demselben Feingehalt und feststehenden nationalen Präge bestimmungen wie früher hergestellt werden. Die alten Gold- münzen sollen wieder als gesetzliches Zahlungsmittel in Kraft treten und werden den neuen gleichgestellt. Ob allerdings in absehbarer Zeit Goldmünzen geprägt und in den Verkehr kommen werden, ist überaus fraglich. Die Stückelung der künftigen Banknoten soll bis auf 10 Mark heruntergehen, während vor dem Kriege die kleinste Banknote auf 20 Mark lautete. Geld unter 10 Mark erhält nur den Charakter einer Scheidemünze. Dieses Kleingeld zwischen einem Pfennig und 6 Mark wird wesentlich anders aussehcn als vor dem Kriege. Das Nickclgeld soll vorläufig 1. «ugust L0»4. fehlen, ebenso die silbernen öO-Pfennig-Stücke. Uni« einer Mark soll «» zunächst nur ttupfergeld geben, da» wt, bteher au» verschiedenen Legierungen, einmal für Ein- und Zwei- Pfennigstück«, sodann für 8-, 10« und öO-Pfennig-Stücke be stehen soll. Dt, alten Kupfermünzen zu einem und zwei Pfennig sollen in Geltung bleiben, während da» Nickelgeld und dt, Ersatzstückr au« Eisen, Aluminium usro. außer Kraft gesetzt bleiben sollen. Auch bet den Silbermünzen soll «» tm wesentlichen bei dem jetzigen Zustand, bleiben. Auch st, sollen künftig auf Netch»mark lauten und auch di« Prägung von Jünfmarkstücken au» Silber soll wieder erfolgen- Die Le- gierung soll um die Hälfte schlechter bleiben al» vor dem Krieg«, so daß di« Münzen an Silbrrwert nur etwa den vierten Teil des Nennbetrages wert sind, worau» sich für da» Reich au» der Schaffung der Kupfer- und Stlbermünzrn groß« Gewinn« ergeben. Da» Inkrafttreten dieser Währung setzt allerdings voraus, daß zunächst einmal der Daw«»-V«richt von Deutsch land angenommen wird. * * Zur Feier de» 8. August. In der FrtedenSktrche findet nächsten Sonntag vorn«. 9 Uhr FestgotteSvtenst zuyr GedäA» nis an den Ausbruch de« Weltkrieges vor 10 Jcchren und dt« gefallenen und vermißten Krieger statt. Die Vereine der Ge meinde halten Kirchenparadc. Der Gesangverein Sängerhorr unter Leitung von Herrn Kantor Kern hat die Chorgesangs. Vorträge liebenswürdigst übernommen. Er trägt dabet u. a. das „BolkSgeöet" vor, das bei der deutschen Bundesversamm lung in Hannover dieses Jahr vom Massenchor gesungen wer den wird. — In der Nikolaikirche findet vormittags S Uhr »gleichfalls Gedenkfeier verbunden mit Kirchenmusik, geboten vom Männer-Gesangverein Liederkranz, statt. Reichswehr und Gedenkfeiern. Der ReichSwehrmtntster hat angeordnet, daß am 3. August Soldaten lediglich an den von den Behörden, geleiteten Feiern teilnehmen. Dasselbe gilt auch für den 11. August. Dienstjubiläum. Der Techniker Emil Dupont, wohnhaft in Aue, Wettinerplatz 4, feiert heute sein 25jähriges Dienst, subiläum bei der Firma Ernst Geßner, Aktiengesellschaft. Aus diesem Anläße wurde er von der Direktion beglückwünscht und ihm ein Geldgeschenk ausgehändigt. Auch die Angestellter, der Firma erfreuten den Jubilar durch Geschenke und Schmückung seines Arbeitsplatzes. Gendarmerie-Perfonalien. Bezjirksobergendarmerie-Kom- missar Schmidt-Werdau wird unterm 1. Oktober 1924 als Grenzobergeudarmerie-Kommtssar nach Ebersbach versetzt wev. den. An seine Stelle wird an diesem Tage Gendarmerie- Kommissar Hörning vom Gendarmerie-Posten Aue zum Bezirksobergendarmerie-Kommissar befördert und nach Wer dau versetzt werden. Einen fröhlichen Abend in Raths Kaffeehaus bereitete gestern abend allen Besuchern dieses beliebten und gern be suchten Etablissements der Dialekthumorist und Sänger zur Laute Rudi Sieber. Ein Original in seiner Art, verstand es dieser Vortragsmeister, kaum daß er seine ersten Witz raketen hatte steigen lassen, eine behagliche, humorgeschwängerle Stimmung zu verbreiten, wobei sich alle Besucher offensicht, lich wohlfühlten. Mit einem köstlich gezeichneten und meister, haft vorgetragenen ^Stilleben in einer oberbayrischen Kneipe" begann Rudi Sieber seine gestrige Serje^ und dann folgte Schlager auf Schlager, so das Bei^ckKr Tanzlied vom kessen Jungen, die lustigen Fiakerlteder in den verschiedensten Mundarten, die prächtig angelegte und überaus drollige Gv. rtchtsszene in Moabit, das Berliner Schustersungenlied von „de scheensten Beenecken" und so fort in reichster Abwechslung. Sieber ist Meister des Dialekts, ob Berliner oder Wiener, ob bayrische oder böhmische Mundart, er singt und spricht sie alle, wie es gerade verlangt wird. Die Vortragsfolge ist durchaus dezent und wo hier und da mit ein wenig Paprika gewürzt ist, wird die Stimmung dadurch nur gehoben, nicht herabge drückt. Der beste Beweis dafür war der gern und reichlich gespendete Beifall, den Rudi Sieber nach jeder Nummer schmunzelnd einheimscn konnte. Den übrigen Teil des heite ren Abends füllte die Kapelle mit entsprechender Unterhal tungsmusik in votrefflichster Weise aus. Ein Besuch des heu tigen letzten Gastspielabends ist nur wärmstens zu empfehlen. Das Wetter im August. Der August bringt am 23. da» Ende der tzundstage, die als heißeste Tage im Jahre gelte». Sie haben am 22. Juli begonnen und sind bis heute sehr wetterwendisch gewesen. Dem hundertjährigen Kalender zu- folge sollen die ersten acht Tage des August sehr schön und warm sein, dann kommen drei unfreundliche Tage, worauf wieder schönes Wetter eintreten und bis zum Ende des Mo- nats August anhalten soll. Hoffentlich behält der „190jährige'' recht. , Lotterie der Jugendherbergen. Der Hauptgewinn der Lotterie des Ausschusses der sächsischen Jugendherbergen fiel auf Nummer 52 208. Ale Herwcghs. Roman von Ltesbet Dill. Lopyn'gdt b> N. feucktwsnger klslis a. 8» <14. Fortsetzung.) An den Opernabenden, .sobald sich die HauStür hin ter ihrer Mutter geschlossen hatte, verschwand auch Liane; sie nabm einen Wagen am Bahnhof, und liest sich durch die KurhauSallee zu ihrer Freundin tragen, und der Lümmel benutzte die Gelegenheit, das Kaffee Alca zar zul besuchen, in dessen türkischen Gemächern.Bauchs tänzerinnen ihre Künste Preisgaben. Gr hatte den Ma nager auf der Niersteiner Kirmest kennen gelernt. Gr betrieb die Beschleunigung des Abendessens,, begab sich in Hut und Mantel selbst in die Speisekammer und holte einen Laib Brot, eine Wurst und die Butterdose. ,.Brtn- oen Sie wat Bier, Trina. ich habe Eile, wichtige Ge schäfte rufen mich." ' „Ach ja, würden Sie lieber Ihre Aufgaben machen," sagte Trina, die bei der einsamen Lampe im.Badezim mer fast und Strümpfe stopftet „Was haben Sie denn davon?" . ' ! > ' , ! ,D«von verstehe» Si« nichts, Trina. Ich sehe dort die „switzcnde Säule", das ^falte Fenster" und andere Dinge, derentwegen der alte Erker erst nach.dem Orient gondeln mutz. Wir rauchen TÜttn aus dem TWbuk. und wenn wir un» verabschied«», lag»» wir nicht adle», sondern Frieden aber dir." ,lDa» wird wa» Schöne» sei«.,. Ma Nest «» denn?" fragte Trina. ,. i i > i I > , i , i > „In der Rue Woiwoda, Die gibt es nicht? .Ihr habt ja alle keine Ahnung vom Leben, und Sie täten auch gescheiter, statt Strümpfe zu stopfen, in die ,Rhein- anlagcn zu gehen und dort wertvolle Bekanntschaften anzuknüpfen." Aber daran hatte Trina nun mal „keinen Spaß", Von den Nheinanlagen hatte sie die Nase voll, denn dort hatte sie fa jenen Herrenschneider kennen gelernt, mit dem sie so hereingefallen war. Ter mußte auch immer in diesen miserablen Kaffees Herum sitzen, das «falsche. Luder". „Nun, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen," sagte der Lümmel. Gr Katta einen tatenretchen Tap binter sich, hatte Tante Betty, .die alles von Berlin kommen lieh, ihre Kiste in der Mainzer Straße aus getragen. was er sich gut bezahlen liest, hatte Lutz «inen Brief „Nixe hauptpostlagernd" abgoholt und der Kol- lin, .„GrnstS Schwiegerpanther", den Kleiderschrank mit dem Dietrich kunstvoll geöffnet, .denn die Rheinauer Schlosser zeichneten sich dadurch au», hast sie nie kamen, wenn man sie rief. Tann hatte er zwei Kaninchenfelle ip der Goldgasse bet seinem Freund Levy zähe, aber Mit Gewinn verhandelt. Sie entstammten seiner Zucht, die er iM Hose, zu Fräulein Schmidt» Kummer, unterhielt und schltktzlich Hatte e» Mama» Wranatschmuck, der in einer verMensn Kassette et?* fnchwse» Dasein führte, verkMst. Stritt wellte er tuich «MM jwn seinem Samstagabend haben, „Schiffolar alsum, Trina s TW» heisttr Wohl be komm'» " Gr drückte den Hut aus den Kopf und Netz Trtna allein mit ihren dteLen LtrüMfeu. Und di» Haustür« liest er. da man ihr» den Schlüssel entUMo hatte hinter sich weit, offen. GrnstS Praxis hatte sich allmählich. auSgebaut. GS gab in dieser Stadt eine Menge wohlhabender Witwen, die sich das Jahr hindurch meist auf.Reisen befanden und nur heimzukehren schienen, um die Mab- festspiele mitzumachen. ' Diese hatten ihren Weg zu HerweghS Büro gefunden. GS gab leinen liebenswürdigeren Berater wie Herwegh. Gr war so recht das Gegenstück zu dem groben Justtzrat Ehrlich, per einen nie ausreden liest« Und er legt« einem das Geld austerdem besser an wie irgendein Ban kier. Man bekam fünf bis sechs Prozent, bei HettvsM. Gr hatte immer Hypotheken auf Goldenbergsche Häuser zu vergeben, denn diesem siel e» nicht ein, .sein Geld auf Häusern rosten zu lassen. Häuser in der Kochbrun» nenstratze waren Gold wert, und die Witwen scheuten auch vor einer dritten Hypothek nicht zurück!, wen» iL- nen Herwegh dazu riet. Gy war eines Tage» Frau Adelheid Rumpf, di» Ceklotant«, in Herwegh» Büro erschienen. Reich, .geizig, gichtig, in Helle Mäntel gepreßt, auf dem Kopf einen turbanartigm Kopfputz, der mit Federn oder Reiber« geschmückt war. einen steifen, .feisten Müp» an dtztz Vein» führend. bW-anete «itm ihr ÜVerM, auf de» Promenade, in den Küsste», im Mwgavten und Theater. Sie kam in einer diskreten Angelegenheit. lSWÄÄVM» folgtl