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Auer Tageblatt : 30.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192407307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-30
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 30.07.1924
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ßk. 1-S. Am Lageblatt «G »Zeiger für da« Gr^ebttg«. Mittwoch, den so. Juli 1»BL «u»ö<chbmtz öo» Waflotw« für «uM findet au^cchm». weise scbyn am Donnerltag, den 81. -mt ta der Stattonskaffe de« Bahnhof« Au» statt. Aßt» >«« PsdVtOßlsbe«. M» oft««« Mort a» dl« deotsch«, «nternedmer. -wisch«» dem Führer der deutschen Unternehmer, Geheimrat vr. Ernst ». Borsi-, und dem Führer der Hirsch-Dunckrr'schen G«werkvenln« lst «tn« öffentlich ln den Fachblättern geführt« Aus- »lnandersetzung übn «trtschastltch« Einsicht geführt worden, dl« all-«meln«o Interesse beanspruchen kann. Wir geben hie» den Gchluhabschnltt der Ausführungen unsere» Freunde« Erkeleng lm Wortlaut wieder: Dl« Gewerkschaften und Insbesondere ihr« Führer haben ln und nach dem Artig« da« Gesamtinteresse der Wirtschaft und de» Staat«» so rückhaltlo«, so offen zum Leitstern ihre» Handeln» -«macht, daß man ohne weitere« sagen kann: hätten ft« a«tan, «a« man ihnen fälschlich vorwirft, nämlich hätten sie oa» AgUationsinteresse, da» Eigentnteresse mehr in den vordemrund gestellt, dann ging es ihnen jetzt erheblich Vesser al» A ihnen wirklich geht. Die Gewerkschaften haben st» d« Inflationszeit sogar nicht nur gegen ihr wirkliche» Interesse, sondern auch gegen da» wirkliche Interesse der deutschen Wirtschaft gehandelt, als sie die Inflation nicht schärf« und rückhaltloser bekämpft haben. Sie waren damals tu .staatsmännisch" geführt. Sir haben im passiven Wider« stand da» Staatsinteresse so eindeutig bevorzugt, wie es leid« in den Reparationskämpfen vorher di« Unternehmerschaft nicht getan hat. Sie waren der Ansicht, und vielleicht war da» ein Fehler, dah man nach der Aufhebung des passiven widerstand«», nach der Stabilisiemng der Mark, jetzt in offen« Gemeinschaftsarbeit die kommende schwere Zeit über winden würde. Das erwies sich als ein Irrtum. Als die Lass«, d« Gewerkschaften durch die Inflation geplündert und le« waren, ul» die Massen in den Betrieben, teils durch die Verhältnisse, teil» durch eine hetzerische Agitation blind und irr« gemacht waren, da verschmähte es leider die führende deutsch« Unternehmerschaft, insbesondere die Schwerindustrie nichts den günstigen Augenblick zu- nutzen, um die Gewerk« schäften, di» Verbündeten von gestern zu zerschlagen- Das, HerrBorflg, «ar vleileicht klug, schien vielleicht klug zu sein, ab« seien wir offen, es war perfide- Damit ist ein unge heure» Matz nationaler Gesinnung, nationaler Opferwilligkeit zerschlagen worden und Sie werden einige Jahrzehnte brauchen, eh« dies« Wunde geheilt werden kann- Nun haben Sie die Frücht« im Reiche: über vier Millionen kommunistische Stimmen, 62 Kommunisten im.Reichstage, schwach^Gewerk- schäften, Zerfahrenheit in der Arbeiterschaft . . . Ich darf au» Ihrer Rede auf der gemeinsamen Tagung Ihrer Ver« bände wohl entnehmen, dah dies Ergebnis nicht Ihrem Wunsch«, auch nicht dem ihrer Verbandsleitung entspricht. Man darf wohl voraussetzen, dah unbeschadet des Gefühls, das viel« Ihrer Kollegen im Herzen tragen, in Ihrem Ver stand« doch die Erkenntnis lebt, daß Sie mit einer staats bewußten, wirtschaftskundigen, gut organisierten Arbeitnehmer schaft die Wirtschaft besser und leichter wieder aufrichten können, als mit einer regellosen Herde verärgerter, verhetzter Radikalinskis. Wenn das Ihrer Anschauung entspricht, dann sagen Sie es bitte Ihren Kollegen, daß man etwas tun muß, um wieder auf diesen Weg zu kommen. Die Schwer industrie ha« Wind gesät und erntet nun Sturm. Mögen der Reichsverband und die Vereinigung daraus lernen. « » « Der Pvrtetvorstand der Deutschen Demokratischen Par- lei hat beschlossen, den nächsten Parteitag in der Zett vom 16. Li« IS. November in Breslau ckbzuhalten. Von Staät unä Lanä. " Aue, 30. Juli. Ums Urb» Srot. Zu den kritischen Perioden, von denen der Ausfall eines Grntejahrr» abhängt, gehören nicht nur die verschiedenen Ab schnitte des Wachstums, sondern die entscheidende Bedeutung kommt erst der Frag« zu, wie eingeerntet werden kann. Nicht «her wagt daher der Landmann von einem guten Ertrag der -Ernt« zu reden, bis die letzten Garben und Puppen trocken in der Scheune geborgen sind. Er weiß, bis zu diesem Zeit punkt, an dem der letzte hochbeladene Erntewagen das Stoppelfeld verläßt, kann noch mancherlei Unheil geschehen, da» die Arbeit eine» Jahres vernichtet. Die Erfahrung hat den Landmann überaus mißtrauisch gemacht gegen die un holden Naturgetster, und in diesem Sommer, in dem die Regenwolken so unheimlich locker hängen, viel mehr noch als in anderen Jahren. Liest er doch fast täglich mit banger Sorge, wie vernichtend di« Unwetter überall im Lande draußen ausgetreten und gehaust haben. Auch unsere Gegend blieb ja von den Wrtterstürmen nicht verschont. Und wenn, wie in den> letzten Tagen, fast Stunde um Stunde immer neue Ge wittergüsse auf die Stadt und ihre Umgebung niederprasselten, so ist es kein Wunder, wenn auch die Nebelschleier des Miß mut», di« seit acht Tagen auf der Bevölkerung lagerten, in den Gemütern der Menschen auch zu schweren Wolken zu verdichten begannen. Die Sorge ums liebe Brot, um die Einbringung der Ernte, beginnt selbst im Städter wach zu werden- Hat er doch im Laufe der letzten zehn Jahre die Abhängigkeit seine» persönlichen Wohle» vom Ernteausfall und in den letzten Monaten auch di» starke wirtschaftliche Abhängigkeit de» städtischen Geschäftslebens vom Wohlergehen de» Lande» nur zu deutlich erkennen müssen. Bi» vor etwa 14 Tagen noch glichen die Aehrenfelder in der näheren und weiteren Umgebung hohen, weichen, wellig bewegten Teppichen von tadelloser Schönheit. Seitdem ab« ist di« stolz« Halmenherrlichkeit immer mehr gedemütigt worden und die schweren Regengüsse drückten ganze Getreide feld« bi» zur Erde nieder- Zwischen den Halmen empor wuchert üppig da« von der Feuchtigkeit und der „stechenden Sonne" in seinem Wachstum gewaltig geförderte Unkraut Der feuchtigkeitsschwer, Kur» der Wetterpolitik der letzten Mach, ist zu einer argen Kalamität geworden, deren Be hebung im Interesse der Getreide«, der Obst« und Beeren- und der «rzgebirgischen Heuernte baldigst zu wünschen wäre. DI, Lande»w«tt«rwarte verkündet beginnende „Aufklärung". Öffentlich läßt diese nicht mehr lang, auf sich «arten. Letzte Drahtnachrichten. Kein« Flucht de» Kais«, au» Holland. Amsterdam, 30. Juli. Zu der vom Paris «Midi verbreiteten Nachricht, daß der frühere Kaiser Wilhelm Holland verlassen habe und sich bereit» auf hoher See an Bord eines transatlantischen Dampfers befinde, erfährt die Niederländisch« Telegraphen-Agentur aus zuverlässigster Quelle, daß dies« Meldung nicht den Tatsachen entspricht. Der frühere Kaiser befinde sich nach wie vor auf Schloß Doorn. Herrlot über den Stand d« Konferenz. Paris, 29 Juli- In Kammer und Senat, die beide heute nachmittag ihre Sitzungen wieder ausgenommen hatten, wurde ein Telegramm Herriots aus London verlesen, in dem er über den Stand der Arbeiten der Konferenz Bericht erstattet. Von der ersten Kommission berichtete Herriot, sie habe noch keinen endgültigen, neuen Beschluß gefaßt- Die französische Delegation sei bereit, den Anleihezeichnern all«/ Sicherheiten zu geben, die sie zu beanspruchen hätten, sie wache aber darüber, daß weder dem Frledensvertrag von Versailles noch, für den Fall, daß eine gemeinsame Aktion nicht durchgeführt werden könne, den Rechten Frankreich» Abbruch geschehe. Von der zweiten Kommisson bleibt öt« Frage der französischen und belgischen Eisenbahner, die auf dem linken Rheinufer zurückgelassen werden sollen, noch zu regeln- Die dritte Kommission, die sich mit den Sach lieferungen und den Transferierungen zu beschäftigen hat. sei auch noch zu keinem Ergebnis gekommen- Der „Temps'' schließt, die französische Regierung werde mit dem besten Willen die Verteidigung der Rechte Frankreichs, di« Wieder herstellung eines interallierten Einverständnisses und die Ver teidigung des Friedens fortsetzen. Vie Millitärkontrolle soll verewigt «erden. Parts, 29. Juli- Im Senatausschuß für auswärtig« Angelegenheiten hat beute vormittag Senator Honnorat di« Frage der millttärischen Kontrolle in Deutschland aufgewor fen. Er stehe auf dem Standpunkt, das auch in Zukunft ständige Kontrollausschüss« in Deutschland notwendig seien, die den Völkerbund bet seiner Aufgabe zu unterstützen hätten. Ein dahingehender Vorschlag wird, swi« Hava» meldet, d« Regierung unterbreitet werden, Lroßfener in Nürnberg. Nürnberg, SO. Juli. Gestern nachmittag brach in einer Halle in der Bahnlinie nach Ansbach «in Feuer au», das an aufgestapeltrn Benzol- und Oelfässery reiche Nahrung fand. Auch einige Güterwagen gerieten in Brand und wurden brennend von einer Maschine abgrschleppt. Reichswehr leistete bei der Bekämpfung de» Feuers Hilf«. D« Schadet ist b«. deutend. Raubmörder Betz« In Selpzi- feslgenowwen. Amtlich wird gemeldet: Der Schloss« Erich Beyer, der zu dem im Zellaer Walde bet Freiberg an dem Maurer Wolter verübten Raubmord al» Täter tn Frag« kommt und von der Staatsanwaltschaft Freiberg steckbrieflich verfolgt wurde, ist tn der Nacht zum Dienstag im städtischen Obdach' losrnhause tn Leipzig festgenommen und zunächst dem Polizei- gefängnt» zugeführt worden. Beierfeld. Am Sonntag fand hier zum Vogelschießen und 41. Jahrestage der Schützengescllschaft 1 die Weihe der neuen Fahne statt. Im Beisein vieler auswärtiger Bruder vereine wurde dieser feierliche Akt in würdiger Weise voll zogen. Im Anschluß hieran durchzog der stattliche Festzug unseren Ort. Wildenfels. Dem Werkmeister Ernst Robert Weck in Wildenfels ist anläßlich seiner 25jährigen Tätigkeit bet de» Firma Wildenfelser Bürstenfabrtk Alfred Loewel, G. m. b. H., von der Handelskammer Plauen das von den sächsischen Handelskammern gestiftete tragbare Ehrenzeichen für Treu» in der Arbeit verliehen worden. Eibenstock. Am Freitag feierten Traugott Richter und Gattin die goldene Hochzeit, umgeben von Kindern und Ktndcskindern. Die kirWchc Einsegnung des biederem Paa res fand im Hause statt, da Richter durchs Krankheit ans Zinn, mer gefesselt ist. Seine Ehefrau dagegen erfreut sich noch gu- ter Rüstigkeit. Planitz. Feueralarm ertönte tn der 8. Morgenstunde der Sonntagnacht tn unserem Ort. Auf noch nicht aufge» klärte Weise war im Haus des RohproduktenhändlerS Grüll an der unteren Zwickauer Straße ein Stubenbrand auSgcbrochen, durch welchen eine Anzahl Möbelstücke vernichtet wurden. Nur der Geistesgegenwart der Hausbewohner ist cS zu danken, daß dieser Brand größere Dimensionen nicht annahm. Zwick«». Mähten zum Bezirkstag. Vergan gene Woche sanden die Wahlen zum Bezirkstag für die Amts- hanptmannschast Zwickau statt. Da» vorläufige Ergebnis zeigt folgend«! Bud. Gewählt wurden SO Vertreter de» Bürgerlichen. 12 Vertreter der SPD, 8 Vertreter der KPD. Ts stehen.also den 20 Bürgerlichen die gleiche Anzahl von Vertretern der Linken gegenüber. Im letzten LezirNta» batte di« EPD. di» absolute Mehrheit. Da» Ergebnis ist ein» Auswirkung der Verschiebung der Plätze tn den Gemrtndepar» lammten, di« durch die Gemeindewahlen zu Beginn des Iah. res stattfand. Da» endgültige Ergebnis wird erst dies« Woche nach. Prüfung der Wahlprotokolle veröffentlicht. Crimmstscha» verfchlechtlerusng , d'ev i Witrt» sch oft «läge. Im AmsSgertchtSbezirk Trimmitschau haben von VOOO Textilarbeitern und Textilarbeiterinnen rund 6Ü0V zur Kurzarbeit übergehen müssen. Innerhalb drei Wochen har sich die Zahl der Kurzarbeiter in der Textilindustrie mehr al» verdoppelt. Nunmehr sind die Gewerkschaften btzj den Reichs stellen vorstellig geworden, um für die Kurzarbeiter die Un terstützungsgelder wieder zu erlangen. Da». Reich stellt den Regierungen der einzelnen Länder die Unterstützung für Kurz arbeiter anheim. Da beispielsweise Sachsen picht tn der Lag« ist, die Unterstützungen ohne Zuschuß der RetchSstellen zu gewähren, kann zunächst auch nicht» versprochen werden. Schirm«. Kreuzotternbitz. Hier wurde ein sechs- fahriger Knabe von einer Kreuzotter in den Fuß gebissen. Aerztlich« Hilfe war nicht sofort zu erlangen und der Knatw. starh trotz Anwendung der üblichen Hausmittel am nächsten Tage. Leipzig. RauNüberfaßl. Am Montag wurde eine b8jährige Frau, die für eine Manufakturwarenhandlung regelmäßig kleinere Geldbeträge einkassiert, in einem Hause in der Emilienstraße von einem jungen Burschen überfallen und ihrer Aktentasche, in der sich etwa 64 Mark, eine Kunden, liste und 2ö OutttungSmarken über je 2 Mark befanden, be raubt. Riesa. Kommugttpile Toden bsstattiung^' Am 1. August wird die Totenbestaltung durch die Stadt über nommen. Der kommunalen Totenbestattung haftet nicht der Charakter der Armenunterstützung an, sie ist vielmehr für alle Einwohner, ob arm oder reich, bestimmt Oschatz. Sängers Tod. Während der Gesangsstunde des -Männergesangvereins „Concordia" erlitt der Gastwirt Schwartz aus Görzig einen Gehirnschlag, der seinem Leben so fort ein Ende setzte. Das letzte Lied, das der Verstorben» mttsang, war „Bis! hierher hat mich Gott gebracht". Amna. Nächtlicher Raubüberfall in der' Tränksmühle. Ein räuberischer Uebersall hat sich, nach dem „Geraer Tageblatt", am 28. Juli früh A2 Uhr in der alleingelegenen Tränksmühle ereignet. Um genannte Zeit drangen sechs verkappte Männer in die Kammer, wo die Mägde schliefen, mit schußbereiten Revolvern, ein. Hier stellten nun die Räuber an die Mädchen das Verlangen, ihnen die Zimmer zu zeigen, wo Geld zu finden sei und wo die Besitzersleute schliefen. Pa ein Widerstand infolge der großen Zahl der Räuber aussichtslos war, wurde ihnen die verfügbare Geldsumme von ca. 150 Mark gegeben, außerdem nahmen sie die vorhandenen Fletsch- und Wurstwaren, zirka 60—70 Pfund Fleisch und Speck und 30 Pfund Wurst mit. Schließlich verließ diese mit Schußwaffen und elektrischen Taschenlampen ausgerüstete „feine Gesellschaft" ihr unsaube- res Arbeitsfeld und entkam unerkannt. Hoffentlich gelingt e- bald, der Räuber habhaft zu werden. Bo« Wochenmarkt. Bon Markttag zu Markttag wächst die Zufuhr an frischem Obst und Gemüs« und e» ist eine Lust zu kaufen, wenn der Geldbeutel e» sonst zuläßt. Di« segens reichen^, Auswirkungen eine» reichlichen Angebot» kann man am besten bet einem Rundgang Über bin Wochenmarkt beo bachten. Die Jahre, tn denen alle» Frtschgemüse und de» größte Teil de« Obste» tn die Konserven« und Marmelade, fabrtken wanderte, scheinen vorüber. Schon die Geldknapp heit schiebt hier einen Riegel vor. Man ist bestrebt, dir Ware tunlichst schnell umzusetzen und die Folge ist, daß sich die Preise wieder mehr den Vorkriegsverhältnissen anpasscn. Be sonder» der Obstfreund wird dies begrüßen. Die ersten Aep- sek für Lü Pfg. das Pfund sind auf den Markt gekommen, daneben Birnen ebenfalls von 2Ü Pfg. an. Kirschen kosten 80 bis 40 Pfff. je nach Qualität. Reichlich sind die Vorräte an Gemüsen, wie Bohnen, Weißkraut, Blumenkohl, Gurken zu durchaus normalen Preisen. Wir verzeichneten folgende Preise: für Bohnen 86 Pjg., Weißkraut 1k, Rotkraut 2b, Blumenkohl 80 bis 70 Pfg., Mohrrüben 20 Pfg., Gurken b Pfund 1 Mark, auch 8 bis 4 Pfund bO Pfg.« Dio beliebten To maten kosten 20 bis 30 Pfg. Pilze, und zwar die beliebten Pfifferlinge 60 Pfg. das Pfund. Die Kartoffelernte scheint nicht schlecht zu sein. Die Preisentwicklung für Frühkartoffeln zeigt eine Abwärtsbewegung, die einen günstigen Rückschluß auf die Winterware erlaubt, heute konnte man 10 Pfund gutr Ware für 60 Pfg. bekommen. Der Fleisch- und Fettmarkk verzeichnete folgende Preise: Rindfleisch 90, Schwein 1,16, Kalb 1,20. Hammel-1,30, Speck 1,—, Butter 1,10, Eier 8 Stück 1 Mark. Heringe kosteten 10 Stück bO Pfg. bis 1 Mark. Der Besuch des Marktes ließ zu wünschen übrig. Die Freiwillige Feuerwehr hielt gestern abend auf dem Schulhof der Bürgerschule eine ihrer regelmäßigen UeLungen ab, die immer eine Anzahl Zuschauer anlocken. Die große Zahl der an den Uebungen teilnehmenden Mannschaften, gegen 122, ist ein erfreuliches Zeichen für das wachsende In teresse der männlichen Bevölkerung der Stadt für die Frei willige Feuerwehr und die einzelnen Uebungen wurden, sehr erakt ausgeführt. Nach Beendigung der Uebung setzte sich das Musikkorps der Wehr an die Spitze der Kolonne und mir flotter Marschmusik gings durch die Straßen der Stadt nach dem Versammlungslokal in der Wettinerstraße, wo sich eine Versammlung anschloß. Mutterabend. Donnerstag, den 31. Juli abends 8 Uhr findet im Stadthaus, Säuglingsfürsorgezimmer, wieder ein Mutterabend statt, zu dem alle jüngeren Mütter unserer Stad: herzlichst eingeladen werden. Für Steuerzwecke sollten^ nach der Verordnung der Reichsministerß der Finanzen vom 30. April 1924 die Er öffnungsbilanzen und in bestimmten Fällen die Inventare ber den Finanzämtern bis zum 15. August 1924 eingereicht wer- den. Durch Verordnung vom 26. Juli 1924 hat der Reichs minister der Finanzen bestimmt, daß die Eröffnungsbilanzen oder Hie sonstigen Unterlagen erst bis zum 30. September 1924 bei den Finanzämtern einzureichen sind. Die letzten Sommersonderzüge. In der ersten August hälfte verkehren die letzten der diesjährigen Sommer-Sonder züge. So wird am 14. August ein letzter Sonderzug nach Oberbayern geführt^ ab Chemnitz Hbf. 6 Uhr abds., ab Zwickau 7,20 abends, an München 4,47 vorm. Rückfahrkarten hierzu werden ab 4. August nach München Berchtesgaden, Garmisch- Partenkirchen, Oberstdorf mit sechzigtägiger Gültigkeit ausge geben. Weiter verkehrt noch ein Sonderzug nach der Ostsee, am 16. August ab Leipzig Hbf. 8,45 vorm. bis Carlshagen- Trassenheide (an 6,43 abends) und Saßnitz über Stralsund (an 7,28 abends). Hierzu werden ab 5. August ermäßigte Rückfahrkarten nach allen am Beförderungswege liegenden Ostseebadeorten ausgegeben. Endlich ist noch Gelegenheit zur Reise nach Südwestdeutschland (Baden und Bodensee) gebyten am 2. August im Sonderzug ab Berlin 4,15 nachm. (An schlußzug ab. Leipzig Hbf. 6,08 abends), nach Heidelberg, Karlsruhe, Baden-Baden, Offenburg, Triberg, Freiburg, Konstanz, Basel (Ankunft 10,17 vorm.), zu dem in Leipzig Hbf. wie auch in Weimar (ab 9,31 abends) Sonderfahrkarten erhältlich sind. Keine Invalidenversicherung der Notstandsarbeiter. Die Unterstützungsbeträge, Zuschläge und Prämien de: Notstands arbeiter sind nicht als Entgelt im Sinne der Invaliden oder Angestelltenversicherung anzusehen. EZ sind deshalb auch keine Beiträge zu den beiden Versicherungen von diesen Beträgen zu entrichten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Rundschreiben des Reichsarbeitsministers an die obersten Lan desbehörden für Erwerbslosenfürsorge, vorausgesetzt, daß eine andere Entscheidung im Pechtszugtz getroffen! wird. Nach dem Willen des Gesetzgebers ist also dies Vorschrift, wonach unter gewissen Voraussetzungen die Unterstützung von einer Arbeitsleistung „abhängig gemacht" werden kann, dahin zu verstehen, daß diese Arbeitsleistung ein dem Versicherung-, ^wang unterliegendes freies WelchLftigungffberhällnts nicht« begründet. ,
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