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In ihrem Zorn über eine Notiz der.sozialdemokratischen Blätter r „ES geht bergab mit der KPD." schreibt die kommunistische Presse zu der Behauptung, kommunisti sche Landtagsabgeordnete tummelten sich in Bad Elster herum, folgendes: „ES ist der kommunistischen Landtags fraktion bekannt daß BestechungSbersuche unternommen worden sind. Zwei Mitglieder der kommunistischen Landtagsfraktion sind Freikarten, dem einen für eine halbe, dem anderen für eine ganze Kur in Bad Elster zur Verfügung gestellt worden.. Beide Mitglieder der kommunistischen LandtaMraktion haben selbstverständlich diese Versuche, die kommunistischen FraktionSmitglteder in die Korruption mit htneinzuziehen, zurückgewiesen, sie haben die Freikarten den betreffenden Stellen wie der zur Verfügung gestellt. Kein Mitglied der kommu nistischen LandtaMraktion, .noch viel weniger die ge samte Landtagsfraktion hat sich in Bad Elster wie ein. Bourgeois herumgedrückt. Wir stellen fedoch fest, datz verschiedene Mitglieder der soztaldemokrat schen Land tagsfraktion fahrein jahraus auf Kosten der Allgemein heit sich in Bad Elster Herumdrücken. Wenn die „Volks stimme" will, dann können wir Namen nennen. Auch in diesem Jahre haben mehrere Mitglieder der sozialdemo- > krattschen LandtaMraktion und, soweit wir unterrichtet sind, nicht nur die Landtagsabgeordneten selbst, sondern auch ihre Frauen die Freikarten in Anspruch genom men. Tie sozialdemokratischen Arbeiter brauchen sich bloß einmal Sonntags in Bad Elster umzuschauen, und sie würden manch einen ihrer Führer sehen können, wie er mit satten Bourgeois herrlich und in Freuden lebt." — Wenn die gegenseitigen Enthüllungen Wettergehen, wird man vielleicht noch manches Interessante erfahren. Die deutschnatlonale „Kreuzzeitung" veröffentlicht zum 100. Geburtstag des Philosophen Kuno Fischer einen -ausgezeichneten Artikel, Ter Verfasser spricht von der Absicht Kuno Fischers, im Jahre 1855 sich in Berlin zu habilitieren und bemerkt dazu: „Das war nun freilich leichter gesagt als getan. Für einen Dozenten von der kritischen Schürfe und dem stetfnackigen UnabhüngigkettSsinn Fischers, der überdies von den Theologen, des Pantheismus und des Skeptizismus verdächtigt wurde, war in dem Won der Reaktion beherrschten Preußen, in dem Männer wie Friedrich Julius Stahl, der Wortführer der kon servativen Partei, die Umkehr der Wissenschaft for derten, am allerwenigsten ein Platz. Vergebens setzte sich Alexander v. Humboldt bei König Friedrich Wil helm IV. für die Zulassung.Fischers ein. Die eng herzige Feindseligkeit des Ministers v. Raumer kämpfte gegen ibn und den einmütigen Willen der philoso phischen Fakultät mit verbohrter Hartnäckigkeit. Dem unerquicklichen Streit machte erst Fischers Berufung als Professor nach Jena ein Ende, eine Berufung, Pie Humboldt zu dem melancholischen Ausspruch peran- latzte r „So hat das kleine Jena wieder wie, Ehre Deutschlands gerettet. ES ist ein großer Verlust für Berlin, dem Fischer angehören mutz, .wenn es hier einst besser wird." Dazu sollte es aber nicht mehr stimmen." Der Erkenntnis von den Gefahren der konservativen Reaktion hat die „Kreuzzeitung" bisher nur unter dem Strich Raum gegeben. Wir hoffen, datz Pas deutsch nationale Organ diese Einsicht auch in seinem politi schen Teil beherzigen Mrd. In Tilsit will man den 10. Jahrestag der Befreiung Ostpreußens von den Russen festlich begehen, aber das Pro gramm für die Feier war derart, daß die Tagung vom Ober präsidenten verboten wurde, weil sie jeden überparteilichen Charakter vermissen ließ. Darob große Entrüstung im nationalen" Lager. Auch die „Deutsche Allgemeine Zeitung würde es zwar für richtiger halten, wenn die Parteipolittk ausgeschaltet würde, aber sie wünscht trotzdem die Abhaltung diese« „nationalen" Feste». Mit Verlaub, wir sind ganz ent- qegengesetzter Ansicht. National ist für un» da», was unser ganzes Holk umfaßt. Jede Ausschließung Deutscher von einem solchen Fest macht e« zu einer parteipolitischen Beran, staltung; die in einer solchen Zeit aufreizend und gefährlich ist. Bet Tannenberg kämpften nicht nur Dakenkreuzlee und Deutschnationale sondern Angehörige aller Stände, Parteien und Konfessionen. Ostpreußen verdankt allen seine Be freiung, und e» heiß geradezu die geschichtliche Wahrheit ver fälschen, wenn jetzt auf den Schlachtfeldern, die von Gräbern aller Partetangehbrigen bedeckt sind, wieder Reden gegen die Deutsche Republik und die zahllosen Mitkämpfer de« Welt kriege» in den anderen Parteien gehalten werden. Ganz ab gesehen von dem außenpolitischen Schaden, der bet solchen Ge. legenhetten von unverantwortlichen Festrednern gestiftet wird. Nachdem der Reichstag, wie an anderer Stelle dieses Blattes berichtet wird, die Sozialdebatte zu -Ende ge führt hatte, kam er zu der Aussprache über die Außen politik. .Abg. Fehrenbach (Zentr.) verliest eine Erklärung, in der es heißt: Tie Fraktionen des Zentrums, der De mokraten und der Deutschen Volkspartei halten eine große außenpolitische Debatte in diesem Augenblick nicht für zweckmäßig. (Unruhe und Aha '.-Rufe rechts.) Die genannten Fraktionen beschränken sich auf die Erklärung, daß sie die Politik des Reichskabinetts billigen, als deren Ziel sie die Regelung der Reparationsfrage auf der Grundlage des Sachverständigengutachtens vetrach- ten. (Zurufe der Natsoz.: Landesverrat!, Lachen.) Das Gutachten darf aber nicht nur insoweit durchgeführt werden, als es Deutschland Lasten auferlegt, .sondern es muß auch den Bestimmungen Rechnung getragen wer den, die auf.Deutschlands Lage Rücksicht nehmen. Als Voraussetzung, für die LetstungsMigkeit Deutsch lands bezeichnen die Sachverständigen die.Herstellung der wirtschaftlichen und finanziellen Hoheit tm gesamten Staatsgebiet. Deshalb mutz das über den Vertrag von Versailles hinaus besetzte Gebiet wirtschaftlich und mi litärisch ,geräumt (Zuruf rechts: Da könnt Ihr lange warten!), der VertragSzustand im altbesetzten Gebiet wtederhergestellt, die Gefangenen befreit.(Beifall), die AuSaewiesenen zurückgeführt (erneuter Beifall), und die deutsche Souveränität und die vom Rheinlandabkom men anerkannten Rechte der rheinischen Bevölkerung wiederhergestellt werden. (Lärmende Zwischenrufe auf der Rechten.) Die Erklärung »der drei Parteien ist .M ernst, um auf solche törichten Störungen einzugehen; wir haben gedacht, -atz wir es hier d'och mit politisch reifen Män nern zu tun haben. (Lebhafte Zustimmung Z, d. Mehr heit.) Ferner müssen bei der Durchführung, des Gut achtens die Grenzen der Leistungsfähigkeit Deutschlands einaehalten werden, nach dem Gutachten selbst sind Zahlungen nur in dem Umfange zu leisten, daß dadurch weder die Lebenshaltung des deutschen Volkes unter den Stand anderer Kulturnattonen herabgedrückt noch die Stabilität der deutschen Während an den interna tionalen Börsen erschüttert wird. Tie Verpflichtun gen, die Deutschland eingehen soll, gehen über die Be stimmungen des Versailler Vertrages hinaus, sie können aber von Deutschland nur tm Wege eines freien Ver trages übernommen und niemals als Diktat aufgezwun- gen werden. Die bisherige Entwicklung.hat bewiesen, datz.die Reparationsfrage nicht durch Gewalt, sondern nur auf dem Woge verständnisvoller Zusammenarbeit Deutschlands Einladung beschlossen. Part-, ,25. Juli. Ter Sonderberichterstatter der Agentur Havas in London meldet: Der au» einem französischen und einem englischen Rechtssachverftändt« aen zusammengesetzte Ausschutz (Fromageot und Str Ceetl Hurst), der ein Gutachten über die Hinzuziehung deutscher Vertreter erstatten soll, hat festgestellt, daß dtp Deutschen berufen werden und zu gewissen Modalitäten der Durchführung -eS Sachverständigenplanes Stellung nehme» mützten. Nächst, Vollsitzung am Montag. London, 28. Ault. Die nächste Vollsitzung ist «auf Montag nachmittag 4 Uhr festgesetzt worden. Auf .die ser Sitzunc^soll die Frage der deutschen Einladung be handelt und entschieden werden. E» . ist bestimmt mit einer Einladung Deutschlands zu rechnen. Sollte in zwischen kein neue» Hindernis auftreten, wird die An kunft der deutschen Delegation um Mittwoche und die erste Konferenz unter deutscher Beteiligung am Don nerstag yattftnden. Mittelbar ergibt sich darau» sine Ueberbrückuna der Gegensätze- Wenn auch-kein« Sit zung -e» politischen Komitee» stattgefunden hat, jeden- fall» keine offiziellen Verhandlungen mit der Banst wett, so sind die oertraulichen Besprechungen fortgesetzt worden und werden, wie man hofft,. im Laufe de« nächsten Tage so weit gefördert werden, um die voll» sttzuno und damit auch die deutsch« Einladung.»» er möglichen. GS sind aber im Augenblick di« vorhandenen Schwierigkeiten noch keineswegs gang überwunden. AnS- aller Nationen zu lösen ist. Wir vertrauen darauf, datz die Reichsregierung in diesem Geiste in die Londo ner Verhandlungen etntritt. Wir billigen e», daß die Reichsregierung Pie Kriegsschuldfrage aufgegrtfßen hat. (Beifall.) Wir sind bereit, sie bet der Fortführung ihrer seither konseauent verfolgten Politik mit allen Kräften M unterstützen. (Erneuter Beifall bet der Mehrheit.) Reichskanzler Dr. Marr: Bei einem Teile dieses HaUse» scheint Man wirklich noch in Unkenntnis zu sein Über die Stellung, die da» Reichskabinett in der auswärtigen Politik etnniiMMt. Ter Außenminister hakt m der Sitzung de» auswärtigen Ausschuss?» auf.zahlreiche an ihn gerichtete Fragen ein gehende Auskunft gegeben und auch sonst unsere Aust fassunM über die außenpolitische Lage in eingehender Weise dargelegt. Angesichts der autzenpolitischen Lage und angesichts namentlich der Tatsache, daß zurzeit Aber die Ergebnisse der Londoner Konferenz noch nicht» Be stimmte», Feststehende» zu sagen ist. hält die -ReichSre- aierung .es nicht für zweckmäßig, Hier in eine nähere eingehende Darlegung.etnzutreten (Zustimmung bet den Regierungsparteien), namentlich, ha unser Standpunkt ganz genau derselbe ist, den ich in meiner Regierungs erklärung am 4. Juni d. I. eingehend dargelegt habe. Ich habe, um das gleich zu bemerken, gegenüber gewissen Zwischenrufen auch bezüglich der Gchuldlüg« eine.Stel lung eingenommen, die dann noch ausgiebig vom Herrn Außenminister erweitert worden ist, und die so ist,, daß ich heute auch nicht das geringste htnzuzusetzen -ab«. Ich beschränke mich deshalb heute aus. die Erklärung, daß die Wünsche und Forderungen, die der Vorredner zur Sprache gebrächt hat. und die sicherlich auch von der großen Mehrheit deS hohen Hause» und vom ge samten deutschen Voll gebilligt werden, von Mir gern entargengenommen werden und daß die ReichSregierung bestrebt sein wird, sich in allen Fällen für ihre Durch führung einzusetzen. (Lebhafter Beifall bei den Regie rungsparteien.) Abg. Berndt Tn.) hätte ein« etwa» entschiedener« Erklärung der Reichsregierung gewünscht, gerade fetzt, wo die Blicke der Welt auf den Reichstag gerichtet sind. Leider hat auch der Außenminister es unterlassen, sich erschöpfend zu äußern. Da di« Regierung eine klare Stellungnahme vermieden hat, behalte seine Fraktion sich ebenfalls ihre Haltung durchaus vor. Gegen di« Schuldlüge müsse der Kampf mit allen Kräften ausge nommen werden. Ter Redner fordert, datz Pie Regte- runa in London ihre Pflicht tue. ES gelt« die Wre de» deutschen Namens. (Fortsetzung nächste Sette.) besondere ist die Bankwelt noch nicht zufrtedengestellt. Angeblich soll die BermittlungSaktton der Belgier Aus sicht auf einen Erfolg haben. Man rechnet damit, daß die Paragraphen des Friedensvertrage», wonach die Re- varattonSkommtssion ihre Rechte auf weitere Kommis sionen übertragen kann, die Brücke bilden werden. Die Hauptdeleaierten trafen sich heute früh in Dow» ntngstreet zu Formellen Besprechungen und Zusammen künften mit den Bankier». Die Sitzungen dauerten in den ersten NachmtttaMtunden noch an. Aber eS jst.un möglich, irgend etwa» wie einen Fortschritt M,s«hen oder zu sagen, welche» Ergebnis dies« Besprechungen haben werden. Die Ausschüsse haben jetzt alle Men zuaewiesenen Arbeiten fertiggestellt und müssen sich nun mit den großen Fragen beschäftigen. Ren« Umgrenznng de» Konferenzproqramm». London. 28. Juli. Herriot und Maedomald haben sich, wie berichtet wird, darüber geeinigt, daß sich di« Konferenz, um sich nicht weiter in« vferlof« zu ver lieren, auf di« Entscheidung folgender fünf Punkte be schränken soll: 1. Die wirtschaftlich« Räumung der.Ruhr. 2. Die militärische Räumung der Ruhr. 3. Di« im Januar aktuell werdende Frage der Räu mung der Kölner Zone durch di« Engländer. 4. Die Frage des individuellen Sanktionsrecht». 6 Die Frage der geforderten 4000 französtsch-bel- kischen Eisenbahner tm Rheinland. Herriot soll dabet gesagt haben, daß,r in jedem dieser fünf «unkte den engltsch^rmerikanischen wünß-en so weit wie möglich entgegenkommen wolle, doch Müsse er dann, um keine parlamentarische Loge überhaupt halten zu können, einige Konzessionen erhalte».