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viiiag» zu «r. 1S4 de« Au« Tageblatt- und Anzeig,r« für da» Erzgebirge. Mittwoch, den IS. AuN 1»»4. qierung erhebt schwer« Abgaben von un». Die verdammten Kirsch« haben un» schon diese Nacht auSgeplündert- Geh« Du doch zu den Nachbar, dessen Besitztum grüß« ist." Und wenn sich der alte Asse auf diese Anrede hin nur noch behaaltcher gütlich tut, dann wagt der Hindu ihn höchsten» durch einig» Hiebe mit dem Stecken in die Luft und durch laute» Weh» Lagen zu verscheuchen. Eerichlksuut. Verleitung um, EeschäftSverrat. Da» Schdsfengericht in Ortenberg lHessen) verhandelte auf Antrag de» Verein» gegen da» Bestechungswesen, Berlin, gegen den Werkmeister Hein» rich Bangert. Der Angeklagte ist bet den Jndustrtewerken in Stockheim tätig, welche die Fabrikation von Fahrradfelgen aufnehmen wollten. Um die Speztalwerkzeuge hierfür nach- zumachen, versuchte Bangert, einen Angestellten letner frühe ren Dienstherrin, der „Kronprinz" A»G. in OhltgS, zum Ge- schäftSverrat zu verleiten. Das Gericht stellte fest, daß Ban gert offenbar auf Veranlassung der Leitung der Industrie- werke in Stockheim zu Zwecken des Wettbewerbes gehandelr Habs und verurteilte ihn zu 800 Goldmark Geldstrafe. Prozeß Nahardt. Nach IStägiger Verhandlung nähert sich der Prozeß gegen den früheren Präsidenten der Berliner Handwerkskammer und Ehrenobermetster Karl Rahardt. des- sen Sohn und mehrere weitere Angeklagte zum Abschluß. Am Dienstag wurden die letzten Sachverständigen zu dem Punkt Preistreiberei vernommen. Am Ende der Woche ist mit dem Urteil zu rechnen. . . Zum Tode verurteilt. Dar Schwurgericht in Halberstadr verurteilte die Landarbeiterin Anna Longnitz aus Hadmers leben zum Tode. Sie hatte eine Liebschaft mit dem Landar- beiter Franz Woyziechowsky angefangen, der sie sedoch wegen ihres vierjährigen Kindes angeblich nicht heiraten wollte. Um das Kind zu beseitigen, beschloß die grausame Mutter, es zu töten. Sie. holte den Jungen aus dem Bett und hielt dessen Kopf solange in einen EimerWasser, bis das Kind erstickt war. Der wegen Anstiftung zum Morde mitangeklagte Wohzie- chowsky wurde fretgesprochen. Die Cinweihungsfeier. Von LiSbeth Dill. Meine Freundin Katharina besitzt drei Wohnungen, eine im besetzten Gebiet, eine Bterzimmerwohnung in der Metropole und einsam Hotel Askania. In der linksrheini schen Villa fitzt ein feindlicher Kapitän, denn die Wohnung wurde „requiriert", und die Bterzimmerwohnung hat sie im Rübenwinter an einen Italiener vermietet mit jährlichem Kontrakt, samt Möbeln, Silber und so weiter... um auf Reisen! zu gehen. Als fie nun ihre Wohnung wieder beziehen wollte, fetzte sich Vieser auf seinen Kontrakt und weigerte sich, auszuziehen. Er reagierte weder aus telephonische Anrufe noch auf Briefe, noch weniger auf persönliche Besuche, zu denen Katharina ihren besten Freund mitnahm, einen Privatdozenten für alte Sprachen, der sanft und geduldig im Schatten Katharinas lebte und den man wegen seiner Neutra lität „das" Adalber'. nannte . . . Katharina bezog zunächst im Askania eine Jnterimswohnung und strengte einen Prozeß an gegen dm Kavalier auf Räumung und gegm dm Kapitän, weil er keine Mete zahlte. Da Katharina sich weder nach Sonnenaufgang noch Untergang richtete, so schellte fie in ihrem Zimmer sehr viel und man hatte ihr, um Ruhe zu haben, die Klingel abgeschnitten, und so hatte sie gleich in der ersten Woche einen Prozeß mit dem Hotelwirt, der ihr schließ lich vorschlug, auszuziehen. Nun aber setzte fie sich auf ihrm IcchreSkontrakt, dmn fie hatte gelernt, daß in diesem Jahr hundert der Besitzlose regiert und der Besitz bestraft wird. Die Klingel wurde wieder hergestellt und der Kamps tobte nun um eine Schreibtischplatte, auf der Katharina ihren Thee kochte, und um einen Koffer, in dem eine Maus ihr die russischen Rubel zerbissen hatte. Sie hatte die Mau» nicht mjlgebracht, der Hotelwirt sagte, ein Koffer sei kein Geld schrank, und die Zimmermädchen freuten sich Von diesem Guerillakrieg ließ sich Katharina nicht ab schrecken, im Gegenteil. In dem Prozeß mit dem Kapitän waren, schon drei Rechtsanwälte auf der Streck» geblichen, aber sie verlor dm Mut nicht. — Eine» Abend» erschien ihr Freund. Tr fand Katharina noch um sieben Uhr im Bad» mantel und ohne Locken, aber er Var da» gewöhnt. Gr halt» eine Wohnung gefunden, die in der Kurfürstmsttake lag und in die man sofort einziehen konnte... Sie ging hin und war entzückt, die Lage ideal, ein vornehme» Ha» d> boh-n Räum«, in dmm man endlich einmal wird«'- ' u<> geben konnte. Mit einem EinwethungSfest u>Ün>e ihr» Wohnung eröffnen, e« sollte fabelhaft werden . . . Die Anstreicher wurden bestellt. Sie übermalten die Taperen mit Farben, die Katharina b> -i.'mte, dann erschien der Maurer und riß eine Wand ein, sr!ust die Oefen wurdm angestrichen, dann kam der Schornsteinfeger, den man ver gessen hatte und setzte die Oefm in Stand und übergoß alle« mit dickem Ruß und die Anstreicher kämm zum dritten Male. Da zu dem neuen Anstrich die alten Möbelbezüge nicht mehr paßten nahm ein Tapezierer die Sessel mit fort, um ste neu zu beziehen. Katharina verbrachte ihre Tag« in der leeren Wohnung und gab Anleitungen über das Malm von Decken, das Aufpolstern von SofaS und daS Reintgm von Kachelöfen. In den Tiefen des HauseS lebte ein schwarzhaariger Pör- tier, dem es ein teuflisches Vergnügen bereitete, die Haustür abzuschlteßen und wenn er öffnete, dafür 50 Pfennig „Ang- treh" zu nehmm. Aus diese Weise verschwendete Katharina viel Geld und hatte viel Aerger mit diesem Manne, der ihre Besucher einfach in dm Fahrstuhl setzte, auf einen Knopf drückte, die Tür dieses Käfigs kräftig zuschlug und sie him melwärts entschweben ließ. Das EinwethungSfest beschäftigte >erweil dm Bekann- tenkreis Katharinas, denn ihre Feste wucen berühmt und das größte Wunder bestand darin, daß sie überhaupt zustande kamen. Dieses Fest sollte alles dagewesene übertreffen. Sie hatte sich hierzu ein neues Eß-Service gekauft von einer Dame, die schwerhörig war, deren Tochter in Aegyptm weilte und ihrm Haushalt auflösen wollte. Katharina ließ es gleich in ihr» Wohnung schaffen und stellte es dort in einem stehengebliebe» nen herrenlosen Schrank auf, an dm fie ein Hängeschloß legen ließ. Inzwischen war der Anstrich soweit trocken geworden, daß man nicht mehr daran kleben blieb und der Umzug konnte vor sich gehen. Natürlich gab es dabet ein großes Durcheinan der. Inmitten dieser Verwirrung erschien eine ältere Dame mit einem Hörrohr, die nach dem Porzellan suchte, das ste voreilig hergegebm hatte, dmn ihre Tochter hatte sich in zwischen in Aegyptm verlobt und wollte ihre Einrichtung be halten. Während ste sich noch darüber stritten, erschien der Hundefänger mit dem neuen Griffon, der noch nicht stuben rein war und furchtbar kläffte. Er war sechs Zentimeter lang und eS ging kein Mensch durch das Zimmer, der ihm nicht auf dm Schwanz trat. Die neugemietete Köchin fragte, worauf fie dmn das Essen lochen solle, .da der Herd keine Türm und ste keine Kohlen habe. Katharina erregte sich über die gestohlenm Herdtüren, der Hund heulte, die Packer stampften an ihr vorbei, die Schwer, hörige rüttelte an dem Hängeschloß und bestand auf Heraus gabe der Porzellans und im Türrahmen stand der Freund, der wissen wollte, waS mit dm achtzehn Hutschachteln geschehen sollte. Der Umzug dauerte drei Wochen, denn die Packer waren inzwischen in irgend einen Sympathiestreik getreten. Indessen warm endlich die Vorhänge aufgesteckt und die Tep piche gelegt und die Einladungskarten abgesandt worden zu Sonntag, dm 3. März. Dann begab sich Katharina zur Stabt, um Einkäufe zu machen, während sich ihr Freund in seine Ar- beit über indische Sprachen vertteffte. Er trug Antiphone in den Ohrm aus Korallen und so hörte er nicht, wa» nebenan in KaharinaS Bibliothek vor sich ging. Dort war nämlich die Schrankbesitzerin erschienen und wollte ihn abholen. Da mar» das Hängeschloß nicht aufbrachte, schraubte der Portier ein- fach die Rückwand des Schrankes ab. Der Schrank wurde geleert, ein grüner Dtenstmann nahm ihn auf dm Rücken und trug ihn fort. Auf der Treppe stieß man mit zwei Damen in Trauer zusammen, wovon die Aeltere ein Hörrohr trug, die Jüngere eine Brille. Diese Damm stellten sich der Köchin al» Besitzerinnen de» Porzellan» da» auf der Erde im Vorsaal stand. Sie nahmen e» gleich mit und hinterließen der Köchin fünf Mark. Al» Katharina nach Hause kam, waren Schrank und Por zellan fort. Ste erhob laute Klagen, wurde aber von dem Hau! wir, unterbrochen, der den Mietkontrakt brachte. Ueber alle» hatte man gesprochen, nur nicht über den Preis der Wohnung, bald kämm au» Katharina» Zimmer raube Töne, denn diu HauSwtrt und fie sprachen immer zu gleicher Zett, wa» die Angelegenheit nicht aufklärte. Katharina wollte dm HauS wtrt wegen Wohnungswucher, er fie wegen Beleidigung verklagen . . . - Katharina hatte nun ihre Vorräte, aber fie hatte "ein Porzellan, fie hatte neue tzerdtüren, aber keine Fohlen, km re etnm Portier, der keinem Gast mehr die Tür öffnete, seit :im für seine Schrankösfnung die Klage zugegangen war. Ste hatte eine Wohnung mit Morgensonne, aber es reg nete seit Wochen, ste hatte e.in Badezimmer, jn dem kc» Wasser nickst lief, hatte eine Brause, die nicht brauste, cUren Griffon, der nicht stustbenrein war und einen HauSwtrt, mit dem fie in zwei Prozessen lag. Er gegen fie und sie gegm chn. In dem SÄon, wo die Gesellschaft stattfinden sollte, stand vor läufig dank eines Tapezierers, der nicht wtedergekömmen wir, nur eine leere Vitrine aus dem 18. Jahrhundert mit ange leimten Betnm und an der Decke schwebte eine alte staubige EchiffSlaterne. Der gemietete Diener war nie erschienen, und die Köchin hatte schon am dritten Tage das Haus verlassen. So speisten sie wieder im Restaurant und morgens kochte sich Katharinn ihren Tee im Bademantel auf der Maschine. Eines Tages fanden ste, daß man im Hotel ruhiger, bequemer und auch billiger lebe, und die grünm Möbelwagen erschienen wieder vor der Tür, um die Möbel abzuholen. Da in ihrem Hotelzimmer sich unterdessen ein Bot schafts-Sekretär eingenistet hatte, stellte ste ihre Möbel bet einem Spediteur unter und reiste nach Barcelona. Die geladenen Gäste, die man über diesen Stürmen ver gessen hatte, warm pünktlich am 8. März zur Stelle und der schwarze Portier ließ es sich nicht nehmen, fie eigenhändig mit dem List heraufzufahren, um sich vor der geschlossenen Tür an ihren verblüfften Blicken zu weiden . . . Die Welt will betrogen lein. von Han» Runge. Jn alter Zett hatte zwischen Hamburger Jahrmarkts buden ein wandernder Kurpfusch« sein Zett aufgebaut und empfahl von einem Podium herab, der Sttt« damaliger Zett entsprechend, seine Mixturen, Heilpflästerchm, Pillen und LtebeStränke. Schaulustige und viele Käufer hatten sich ein. gefunden und uns« wandernder Marktschreier und Kuv» pfusch« machte glänzende Geschäft«. Da ging der berühmte, wett üb« Hamburgs Grenzen bekannte StadtphysikuS Doktor Biester vorüb« und verlang samte vor Kem Schauzelte seines fahrenden Konkurrenten die Schritte. Der Kurpfuscher bekam etnm Mordsschreck, als er dm berühmten Arzt erblickte; hatte « doch gerade wieder etnm Trank als besonders wirksam bezeichnet, der aus allen mög lichen wertlosen Zusammensetzungen bestand. Doch der ge rissene fahrende Gesell wußte sich zu helfen: „Seht, Ihr lieben Lmte!" rief er mit schallend« Stimme, „dort kommt uns« hochgelehrter Herr StadtphysikuS daher» Aus seinem Munde sogar werdet Ihr hören, daß meine neue Medizin Wund« üb« Wunder wirkt! — — Nicht wahr, Herr Hochgebietmd« PhhflkuS? MuntuS vult decipi?"*) „Leider GotkeS", ries Dr. Biest«, der nur die beiden letzten Sätze gehört hatte, und ging vorüber. „Seht Ihr! Da habt IHM" schrie nach einem Weilchen d« Kurpfuscher. „Er ist ordentlich neidisch, daß meine Medi zin besieg ist, als seine neum Magentröpfchen!" *) Die Welt will betrogen sein. Die Herweghr. Roman von Liesbet Dill. Lopxrigdt d> öl. ?euckiv»nger blslle s. 8. Und werdet die Wahrheit «kenn« und die Wahrheit wird Euch frei machen. Im allgemeinen kümmerte sich Ernst P. Heraewh nicht darum, wa» in d« Mainzer Straße vvrüing. Er hatte e» immer so eilig, wen« er de» Morgen», -le Mappe unter« Er«, di« Handschuh» zuknüpfend, auf das Büro de» Justizrat» Ehrlich lies, .und de» Wend» mußte er sich erst recht eilen, um »och ein.paar Wo» bettsstunden für sich zu erübrigen, .denn er bereitete sich auf den Assessor vor.' Heute war e» besonder» spät ge worden. Sein Freund Stolzenberg ^n d« BadhauS- gasse hatte neue Noten bekommen und -er hatte ,noch rasch im Kursaal dm Schluß der Don^Fuan^Sinfonte angehört. Al» er in die neblig« Straße einbog. brann ten die Laternen, dicker Rhetnnebel kroch zwischen den entlaubten Kastanien und in dem letzten Eckhaus« strahli- ten die Fenster hell in die Nacht Hinan» -dort wurde Klavier gespielt, wie jeden Abend, und auf dem Bahn hof, schickte sich eben die Lokomotive Mt einem!' langen Pfeifen an .ihre Fahrt nach dem Taunus anzutreten. Unwillkürlich verlangsamte er kein» Schritt« chei dem Klans He» Klaviere» und blieb unter den »rleuch- teten.Fenstern sieben, um zu lauschen. „Steh, .nun schweigen, die Wellen de» Meere», nun schweigen die wind», Aber e» schweiget mir nie im inneren Busen der Kummer, v Sondern.um jenen vergeh' ich, in Glut'.. . ES war da» Erotikon von Jensen, er erkannte o» sofort. Unter Hunderten Hütt« er „ihren" Anschlag Her- autzgehört, diese perlende Geläufigkeit, di« .Verve und da« Temperament ihre» Vorträge» und ihre maßvoll« Klarheit, mit der die Begleitung die Melodie trug. „Seitdem ich dich sah, -»erd' ich der Ltrbe nimmer lo» . . , Kassandra ..." Er achtete nicht darauf, daß ihm der Nebel den .Mantel durchfeuchtet«, .die Noten an sich gepreßt, wartete er, bi» der letzte Ton verklang. Dann schritt « rasch quer über di« Straße auf Pa» letzte Hau» zu. dessen Hautztor weit offen stand Die Herweghsch« Haustür« stand immer offen.Sie hatte da» so an sich. Und e» nutzte auch nicht», .daß die Generalin, die im ersten Stock auf Ordnung Hielt, ste hinter den HinauSjgehenden wieder -»schloß, und die Hausbesitzerin, .Fräulein Schmidt im zweiten Stock, sech» Hausschlüssel hatte machen lassen. Ilie waren sa doch immer verlegt oder verloren. Da die WohnungSi- türe gleichfalls offen stand, versetzte der mit Mappe und Noten bepackte Referendar dieser gastlichen Pforte einfach einen Fußtritt. Er legte die Sachen in der «nae« Diel« ab. Mid da der Kleiderständer mit Män teln .Schirme« und Hüte« bereit» überfWt war, stülpte er einer.lächelnden Mora au!» Gip»^ seinen Filzhut über und betrat da» Wohnzimmer. v» war leer. Die Lamp« strahlte über einem halb abgeräumten Eßtisch und niemand kam, Hn zu begrüßen, .al» der Terrier, d« von dem Sofa auf ihn ßufprang. Er schellte Sturm, penn er hatte Hunger. Darauf hin «schien Trina mit einem Teetablett, auf.dem einige verdeckte Schüsseln standen. „Die Frau Major iS in der Freischütz/ erklärt« ste, während ste dem warmen Kartoffelsalat noch einiae .in heißem Wasser jchwimmende Wiener Würstchen htnzuMgte und der dicken braunen Teekanne di« violette Bischofsmütze aufstülpte. E» war zwar hmt« nicht „ihr Lag" ..aber di« Frau General hatte heruntergeschtckt, sie habe da» Nähmädchen ^md könnte nicht in» Theater gehen, ,und man will die Karr doch nit verderbe lass«/ „Und Fräulein Liane?" ,Me ist bei ihrer Jräfin, die hat hmt ihren Jour." E» war einer Hom Theater dort, „Materdnnskh oder so —" .als Rheinländerin war e» Trina unmöglich, «inen Namen zu Lebalten. „Er deklamierte Jöthe." „Und Herr Lutz?" Der war schon seit f«ch» Mr mit dem Hausschlüssel fort.« hatte Kommer» und al» „Erstschangierter od« wie dat hieß" di« Arxanaement» zu Messen. Und Per Kleine, .setzt« sj« rasch Hinz«, da ste auf Herrn Ernst» Stirn Wolken aufßiehen sah, der war nur mal rasch zu einem Freund gegangen wegen dem lateinischen Äxten* Vvral«.., Damit entfernte sich Trina. Ernst tafelt» allein. . In diesem Zimmer da» mit schweren geschnitzten Eich en, und zierlichen Mahagonimöbeln vollgestellt war. waren zwei Einrichtungen zusammengekommen, ».die nicht zueinander paßte«. „ ' Der Salon nebenan war verschlossen und kalt, .« wurde nur Sonntag» geheizt, .und da» Balkonzimmer hatte sich Liane genommen, .während Mama mit Herr Jüngsten hinter der spanischen wand in deM HKiter- ßtnoüer schlief. Lutz hatte «in schmale» Gelaß neben dem Badezimmer, Ha» für die seltenen Stunden, die er zu Haufe zubrachte, .genügte, und Ernst bewohnt« Proben in d« „Eisregion" eine Mansarde. Ueber die Hängelampe hatte jemand in genialer Weise ein Stück kirschroter.Seide drapiert, .da» einen Lampenschirm «geben sollte, .aber vorläufig, mit Stech nadeln zusammengesteckt war. Der Kanarienvogel schlief bereit» in seinem schwebenden Käfig, über d«M Nähtisch. « trillerte Gott sei Dank nicht mehr, denn er hatte die Gewohnheit, .nur dann sein« Stimme zu erheben» wenn andere sprachen. Auf dem offenen Klavier fuh ren Noten herum. .Couplet» und „Die Hochzeit von Troltoa" -Lis einzige.Frucht von Lutz.' elfjährigem Kla vierunterricht und zwischen den Gedecken lag?« verstreut die Blätter der Familie. Mama» Wiener Mode, et» > illustriertes Spvrtblatt, Liane» „Revue hebdomadaire". ein Band „Teddys neunzehnte» Abenteuer",, mit einem Titelbild.auf pem ein Mann mit gespanntem! .Nevol- v« über mondbeglänzte Dächer stieg, und Trina» „Rat geber für christlich« Jungfrauen", der al» Unterkatz Mr die Teekanne benutzt wurde. Auf pem Sofa lag «der „Kurier". Ernst war etwa« enttäuscht, daß,er an sei nem Geburtstag Niemand van seiner Familie vorfand, di« er den ganzen Tag Mich kaum gesehen, hatten An Samstagen speiste man, Trina» wegen, in der Stadt in den ,D«et Hasen", . dem Stammlokal Fyäuletn Schmidt». ' Man hatte ihn einfach vergesse«. Daß sich sein jüngster Bruder, -er Tertianer, «och jetzt auf -er Straße herumtrieb, stqurte ihn, an da» Extemporale glaubte er ebensowenig wie Trina. aber diese» „Produkt versehlttr Erziehung" hatte er aufge- geben,