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Nr. ISS Huer Tageblatt MMU Mnzeher für -as Erzgebirge Ls*—« n-n—«ntdattmi- — «ntUch.» Vat»Mach«t-«n »«, Rae»« -« ve°s« nn» — stmes^Rcht» Hy». p^M^-Roaw. mm «,„» «»-'-» Donnerstag» äen 10. Juli 1924 19. Jahrgang Verständigung in Paris. Mac-onal- un- tzerkot auf -em Wege zum Ausgleich. Maedonald and Herriot haben um 3 Uhr nachmit tags dte Presse empfangen.' Der englische Premiermi- nister schickte seinen Erklärungen voraus, daß daS Mitz- Verständnis zwischen Parts und London völlig unöo- gründet gewesen sei. Beiderseits sei gleicherseitS guter Witte vorhanden- ES werde eine Mitteilung gn dte Press« ersehen, die dl« gemeinschaftlichen Empfindungen der beide« Regierungen darlege, wie Ihre Risse und schadhaften Stellen nicht ausfindig, zu machen, .sondern leidenschaftslos im Interesse der beiden Länder zu prüfen seien. Es sei eine Lösung Möglich, .aber sie brauch« Zeit. Man sei beiderseits zu einer eisten Ver ständigung gelangt: „Wir sind keine Feind«, die sich den Anschein von Freunden geben, sondern Freund«, die in den letzten Jahren entstandenen Schwierigkeiten zu beheben. Die Londoner Konferenz ist nach wie vor auf den ZS. Juli angesetzt. ES wäre sehr gefährlich gewesen, si« su vertagen. Wir haben Amerika aufgefvrdert, dar an tetlzunehmen. Wenn wir sie auch nur um einen Lag verschieben, .so würden Sie dte Folgen erleben. Da» Ergebnis unserer Zusammenkunft hat Gestalt an- aenommen in einer gemeinsamen Note, dte an die Stelle tt-r beiden Memoranden, .enthaltend den englischen Standpunkt einerseits und di« französisch« Auffassung andererseits, treten würde. Im Anschluß daran stellte Ministerpräsident Herriot fest, daß.in de« gemeinsamen englisch-französischen Note dte Tagesordnung der Konferenz nicht endgülttg.geregelt worden sei und daß in der Folge vielleicht noch Fra gen von minderer Bedeutung htnzugefügt werden könn te«. . . ' Darauf.ergriff.Premierminister Maedonald noch mals daS Wort und erklärte r Dio franzüstsch.engltfche Note ist eine gemeinsame Erklärung über unsere Absich ten. Sie wird sämtlichen unserer Alliierten zugehen, nicht al« eine endgültige Entscheidung, die st« bietet, sondern al» ein« Reihe von französisch-englischen Vor schlägen. > ' ' > l . s' s Vorschläge herrtots. London. .9. Juli. Die mit der Einladung zur Lon doner Konferenz verbundenen englischen Dokumente sind .bereits gestern abend veröffentlicht worden^ Ihr Jn- lialt.läßt, wie in hiesigen politischen Kreisen betont wird, seinen Zweifel darüber, daß.man zu Mner Eini gung kommen.würde, .falls nicht die ganze Angelegen heit schon durch ein Pariser Dokument erledigt wird. Herriot werde wahrscheinlich fünf Vorschläge machen: 1. Dio Entscheidung.über dte Durchführung -es Fi ¬ nanzberichtes wird der Reparattonskommission über- lassen. ! . 2. WM die Entscheidung der deutsch«« Verfehlungen sott der Mevarationskommtsston verbleiben, .die durch eine amerikanische Stimm« ergänzt werden sott. 3. Streitfragen solle« dem Haager Schiedsgericht überwiesen werden. 4. Die DurchfllhrungSkrag« sott mit der Sicherheit»« fra^e und der alliierten VchuldenregelUng .verbunden werden. ü. Die Beschlüsse per Londoner Konferenz.sotten für Frankreich erst dann Geltung.erlangen, .wenn sie vom Parlament gebilligt worden sind. Ei« englisches Weißbuch, London. .9. Juli. Da» gestern abend dem Unterhaus vorgelegte Weißbuch enthält den Schriftwechsel Klüg lich der am 13. Juli in London geplanten Konferenz. Die veröffentlichten Schriftstücke bestehen au» den Ein- laduna-brtefen Maedonald» an dte Regierungen der alliierten und assoziierten Mächte. Außer Mesen Brie fen enthält da» Weißbuch Wetter eine Not« Sir Ehre Crewe» an da» französisch« Ministerium für auswär tige Angelegenheiten, .in der Str Ehr« Crewe di« Hauptpunkt« de» tn Aussicht genommenen Protokoll» vorschlägt. Maedonald» Vorschläge sind tm einzelnen in einem Brief« an den belgjfchen Botschafter barg«- lech. Sn diesem Briefe heißt e», .seine «Empfehlungen werden in ihre» Gesamtheit Deutschland' Verpflichtungen auferlegen, .di« über da» Maß dessen LinauSgehen, wa» im Versailler Vertrag bestimmt ist- v» erscheint daher erforderlich, -aß.sie tn einer Art amtlichen Schriftstück» »her Abkommen« zusammenaefaßt werden, da» von den Mächten, -i« für ihr« Ausführung -«rantwortltch sind, unterzeichnet werden müßte. . Mae-onal- verzichtet auf Issitoanng -er Naumuu-Ofnst. Die »Msio Zürcher Zeitung? Meldet Zu- Pari»: Lee erste »eg Hs» Maed^ldHchvWchM is. ge- äen findet kein günstige» Echo in der Pariser Bresse. In den Wandelgängen der Kammer versichert man je doch allgemein, -aß -ie Frist, dte Deutschland zur An nahme des DaweSplaneS gestellt wird, Mon am 31. Juli zu Ende gehen soll.. Mit besonderer Genugtu- ung stellt der „TempS" fest, datz Maedonald aus -ie wichtigste Differenzfrage, .di« Festsetzung -er.militäri schen RSumungjSfrtsten, endgültig verzichtet hat. Vie Micumverträge. Kein« Verlängerung durch die Industrie? In Düsseldorfer maßgebenden Kreisen der Schwer industrie nimMt man an. -ah das DaweSgutachten am 31. Juli kaum unter Dach und Fach gebracht sein wird und datz es Ende diese» Monat» zu neuen Verhand lungen über dte Verlängerung de» Vertrage« für. den Monat August kommen wird. Ein Tragen der Lasten durch die Schwerindustrie wird für unmöglich erklärt. Komplikationen können nur vermieden werden« wenn entweder da» Reich einen Teil der Lasten wie zuletzt wieder übernimmt, .oder die Besatzungsmächte sich! ent schließen, -en Betrag auf -ie Annahme de» Dawe-gut- achten» -in zU diskontier««. ver Umbau «er «rutschen finanWiM. Reu« Uteuermithoden. — Neu« wirtschaftlich« Beziehungen zum Ausland«. Berlin, S. Juli. Im ReichSstnanz- Md Wirtschaft»- Ministerium in Verbindung mit dem Auswärtig«« Amt finden zurzeit kehr wichtige Besprechungen Katt, die darauf .abzielen, .einen UMbau unserer ganzen .Wirt schaft«» und Finanzpolitik im Hinblick auf -ie Notwen digkeiten. dte sich aus der Annahme dsS Sachverständi gengutachten» ergeben, oinzuleiten. Diese bisher aller dings ganz unverbindlichen Erwägungen beziehen stch nicht nur auk Maßnahmen zur Umgestaltung des Steuer wesen», sondern auch darauf, die wirtschaftlichen.Be- ztehunaen zum Au-lande wieder aufzunehmen. Mit dem kommenden Jahre fällt bekanntlich «tn .gewisser Teil der Hemmungen des Friedensvertrages fort. Man wird dies dazu benutzen, Handelsverträge mit den üb rigen Staaten abzuschlietzen. Hierbei ist namentlich da» Außenministerium beteiligt-- Wa» den Umbau de» Steuersystems betrifft, so wird e» sich zunächst darum handeln. Mt den Maßnahmen, hie dte JnflationSPerto- d« entstehen ließen, gründlich aufzuräumen< .Für dte Steuerzahlungen sollen Methoden eingeführt werden, di« her veränderten wirtschaftliches " Lage entsprechen. Da» bisherige Shstem der VorauAzahlung der Einkom men» und Vermögenssteuer dürft« .höchstwahrscheinlich verschwinden. Eingehenden Prüfungen unterliegt auch da» schwierig« Problem, wie die aus den Reparations verpflichtungen sich ergebenden riesigen Lasten von der deutschen Wirtschaft getragen werden sollen, chw. wt« die neuen Steuerlasten, .di« hierzu notwendig, sind, ver teilt werden sollen. VW Erörterung der Stinerproblmu» verschöbe« Berlin, 9. Juli. Hur gestrigen ergebnislosen Bera tung -er Ftnanzmintster der Länder wird noch mitge- tetlt. -atz nur über die Frage verhandelt wurde, wie die Rechte der Länder, Mo früher selbständige Eisenbahn verwaltungen hatten, angesichts der geplanten Inkraft setzung de» Sachverständigengutachtens gewahrt werden können. Li« ursprünglich tn Aussicht. genommenen Steuerfragen wurden von der Tagesordnung, abgesetzt. Die Vertreter der einzelnen Länder werden nunmehr zunächst Mit ihren Landesregierungen Fühlung nehmen, und in der nächsten Woch« soll voraussichtlich am Juli sine neue Konferenz in Berlin stattfinden, die stern erörterten Fragen endgültig zu klären. Gedenkfeier am 3. August 1924. Wie bereit» mttgeteilt wurde, Hal die ReichSregir- rung beschlossen am Sonntag, den S. August «1924 aus Anlaß der zehnjäbrtOM Wiederkehr de» Kriegst- beainns eine Gedenkfeier für die Opfer deS Weltkriege» zu veranstalten. Zweck und Gedanke dieser Feier ist. an dem für die Geschichte Deutschlands ko bedeutungs vollen Tag der Ehrfurcht vor den Gefallenen und dem Dank für die Opfer, -ie da» ganze deutsch« Boll tm Kriege gebracht hat, in würdiger Weise Ausdruck zu ge ben. Mt Politik hat die Feier nicht» zu Mn. Die Retchsregtemng hofft, -atz die gesamte Bevölkerung, die in allen ihren Teilen durch Opfer im WeltkrimiM- troffen ist, ohne Rücksicht auf politische und wirtschaft liche «Gegensätze Anteil an der Feier nehmen wird. Für Berlin ist -er Verlauf der Gedenkfeier so ge dacht. -aß in den Morgenstunden sämtliche öffentlichen und möglichst auch privaten Gebäude halbmast geflaggt die Kriegergräber auSgeschmückt und all« Kriegevehrun- aen (Denkmäler. .Gedenksteine »sw.) bekränzt werden. Vormittag- wird in den Kirchen TrauergotteSdten ^ ab gehalten.' Mischen 11 und 12 Uhr findet por dem ReichStagSgebäude eine öffentlich« Feier statte Di« Ge denkreden werden die beiden Feldpropste halten* Der V«rr Reichspräsident wird in kurzen Worten d« Be deutung -e» Tage» gedenken. Einige Minuten vor 12 Uhr beginnen die Ktrchenglocken zu läuten? gleichzeitig wird ein APilleriesalut abgegeben. Punkt 12 Uhr setzt ein allgemeine», -er Trauer uM die Kriegsopfer ge widmete» Schweigen von zwei Minuten Mt allgemeiner Verkehr-stille ein. Sodann gehen die Flaggen in die Höhe. Der ursprünglich« Plan, dte Feier mit der Grundsteinlegung eines NationaldenkmaW sür di« Ge fallenen zu verbinden, .hat abgegeben werden müssen, weil die Angelegenheit noch nicht genügend-geklärt ist. Der Gedanke der Errichtung eine» solchen tn einfachen Formen zu haltenden Srtnnerung-Male« bleibt iedoch bestehen. Zur Beschaffung -er hierzu erforderlichen Mittel sott an dem Gedenktage «in« Volksversammlung anaeregt werden.' Um einm würdigen Verlauf -er Ge denkfeier zu gewährleisten, ist §» unerläßlich, daß von den Teilnehmern an der Feier alle» unterlassen Mrd. was di« Gegensätze im deutschen Botte zu betonen und zu verschärfen geeignet ist. All« Vereine und Verbände, die gewillt und bereit sind, sich an der Feier zu be teiligen, müssen deshalb auf -te Mitnahme Mer, SG- nen verzichten. Mehnliche Feiern wie in Berlin sotten im übrigen Reich« abgHalten werden. Verhandlungen mit den Länderregierungen sind ausgenommen. Um dte in Betracht kommenden Verbände und Organisationen Über da- Programm der Gedenk feier zu unterrichten und mit ihnen ihre Beteiligung daran zu erörtern sand tm Reich-ministerium de« In nern unter Vorsitz de» Reich-Minister» Tr. Jarre» Mt den Spitzenvevbänden eine Besprechung statt. Nach einer eingehenden Aussprache stimmten die Vertreter der ver bände dem Grundgedanken der Retchsregierung, über dte Reichsfeter zu und gaben dte bindende Erklärung ab, datz -te an der Feier teilnehmenden Verbände sich an die von der Reich-re gierung gegebenen Richtlinien hak ten würden.' Sie erklärten sich auch! bereits für die Ge denkfeiern außerhalb Berlins ihren Organisationen im Reich« eine entsprechende Mitteilung LUgehen zu lassen. Nach diesem Ergebnis der Aussprache kann Mt Si cherheit damit gerechnet werden, daß sich die Gedenkfeier unter reger Anteilnahme der Bevölkerung veibunüSlü» und würdig vollziehen wird. Ulöltro politische Meldtrn-eir. Da« Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Auf ein von der Gründung-Versammlung de- Reichsbanner» Schwarz-Rot- Gold tn München an den Reich-Präsidenten gerichtete» Leie» gramm ist heute vom Reich-Präsidenten Ebert dte folgende telegraphische Antwort etngelaufenr „Mt herzlichem Dank für ihr freundliche» Gedenken be grüße ich -te republikanischen Krteg»teilnehmer, die sich zur Pflege kameradschaftlichen Triste» und zum Schutze der Reich-Verfassung im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold zusan» mengeschlossen haben. Möge diese Gründung Mtthelfen, Zwie tracht und Hader im deutschen Volke zu überwinden und den Gedanken stärken, daß nur auf dem Boden der Weimarer Verfassung und im Bewußtsein der Schicksal-gemeinschaft de» Deutschen Reiche» ein« Wiedererstattung Deutschland» er, reicht werden kann. ,tz"derun«n der sächsischen Landwirtschaft. Der ständig, wrate» hat tn seid« letzten Sitzung dem unter Hinweis auf die trostlose Mahnung -»» sächsischen Zinanzmlnlsiers -u» Dparsamkelt. Dresden, 9. Full. Den Dienststellen tm Bereiche d«r sächsischen Staat-Verwaltung.ist «tn« Anordnung de» sächsischen Ftnanzmintster» bekanntgegeben worden. In der «nwr Htnwet» auf -te äußerst ^spannt, Finanz« läge de» Staate», dte durch dte neuen Besoldung»«,- Höhungen noch wesentlich verschärft wird, dringend ge beten Mrd, .dafür Sorg« zu tragen, .daß aller Ort«, dte.größte Sparsamkeit geübt und tn-besondere dabin v8rmsMn."mtt d«wn°btt dm^tzÄwlMngdchEstat» g d^R^en?na^°uf°^ nicht gerechnet worden ist, Mbedtngt durch Einsparung UttMichsw Dwa.VwW Äen m andttw Ausgabe« auGugkeichen. Äedenfakü Mrd sich- lassetE?wted«Llt !°"igung der Zugvieh- und Mtetzin-steuer. vefrttunq dm Artiktt 47 der VMajßmg dt» denkbar grüßt« Zurückhal» Landwirtschaft von der Gewerbe und de, Kmfatzftum auf nmg auferlegen Mston. notwendige Nahrungsmittel, unverzügliche Aendeumg dit