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Nr. IS1 IS. Jahrgang Dienstag. cken I. Zull 1S24 dk v«M-to R-Ett-llt-««WrS 1» LMtg-rÜ. »i, kptwmMoR» A«tivoll-Hm>WW»» r» So»«n ist stMlschM, atz»» »ich ßlo ZpsllRStmmWto tzo, Rotch»' reglermg abgmoartet wurde, dl«, wie «Men -«neidet, nun 1« erfolgt Ist, a»f dl« Stärk« von IS alliiert«« vfstzleren gebracht «ordn, dl« sittlich «ms R«lch»kosto« i« Hotel Esplanade untergebrmht sind. Ans Relchskosten «mrd« f«rner sed«« «ltglled d«r Kowmlfflo» «in AMowobU zur verstlgnng g«st«M. Reparationslast di« möglichst geringen Schädigungen «kleidet. Zu diesem Lerufe ist es äußerst wünschenswert, daß das Deutsche Reich nicht nm während de» ganzen Verlauf«« der Konferenz auf ihr angemessen vertreten ist, sondern daß auch dies« Vertreter mit denselben Rechten ausgestattet werden wie die anderen Teilnehmer, daß sie insbesondere erforder lichen Falls ausgiebige Gelegenheit haben, durch Geltend machung der deutschen Belange die Beschlüsse zu beeinflussen. Deshalb hätte die gesamte öffentliche Meinung in Deutschland kein anderes Ziel, als in den Gntenteländrrn rin« Stimmung zu schaffen, die es den führenden Männern der Weltmächte gestattet, den deutschen Delegierten eine derartig« Noll« zu übertragen. Da« Gegenteil aber wird erreicht, wenn schon jetzt die deutsche Rechtspresse die dahin gerichteten Be mühungen Herriot» und Macdonalds mit Hohn und Spott behandeln und von vornherein selbst di« deutschen Vertreter in London zu Statisten degradiert, tzoffentltch wird dies« selbstmörderische Taktik erfolglos bleiben. Zort-aa« -ar Mlevmlaftaa. Di« heut« fortgeführten Verhandlungen der Ruhr industriellen mit der Micum lassen leider erkennen, daß diese nur in sekundären Fragen zur Nachgiebigkeit geneigt ist. Sie verlangt im übrigen, di« ungeheure Last der Mteumverträge für unbestimmte Zett der deutschen Muhrindustri» ungeschwächt weiter aufzubürden. Die Kohlrnmengrn sollen in vollem Um fange geliefert werden- Die Mtmm zeigt sich nur geneigt, die Kohlensteuer um etwas herabzusetzen. Diese Nachgiebigkeit ist aber praktisch vollkommen bedeutungslos, weil dir Kohlen bergwerk« der Ruhr noch 18 Millionen Dollar Kohlensteuer schulden. Auch in allen anderen Punkten besteht die Micum auf voller Leistung. Das gilt namentlich für Benzol und ander« Kohlenprodukt«. Di« Belastung de» Kohlenbergbaues wird aufrechterhalten. vl« verläng«ru«g dir MienwveMrä-o steht «och nicht fest, da di« Sechserkommtsston der Ruhrindustri« angesichts der an den Mtcumverträgen beteiligten deutschen Unter nehmungen sich zu einem neuen Abschluß mit der Mtmm nur verstehen kann, wenn tatsächlich wesentlich« Erleichterungen eintreten und wenn ein End« dieser Schwerbelastung der deutschen Industrie in Aussicht gestellt werden kann. Vauksthrr Kaufmannsgehllstntas. Dir groß« Kundgebung de« Deutschnationalen, Hand- lungsgehtlsenverbander, der IS. Deutsch« Kaufmannsgehtlfen- tag, wurd, in Anwesenheit von mehr al» 2000 Vertreter« der deutschen Kaufmannsgehtlfen au« allen Teilen drei Reichs, Deutsch-Oesterreichs und Böhmen» sowie zahlreicher Ehrengäste am Sonntag in Königsberg feierltchst eröffnet. Ministerpräsident a. D. Stegerwald wie» namens des Deutschen Gewerkschaftsbundes und seiner Etnzelver-ände auf di« verantwortungsvollen Aufgaben der christlich-nationalen Arbeitnehmerbewegung hin. Da» deutsche Klassenyolk von heut« müsse sich durchrtngen zum Staatsvoll, zur wirtschaft lichen deutschen Volksgemeinschaft. 2n einer groß angelegten Red, sprach sodann Verbandsvrrtrrttr Hans Lechly über .Volk, Staat und Wirtschaft". Er führte u. a. ausr Durch Ursachen, di« tief in unserer Vergangenheit wurzeln, unterlag das deutsch« Volk geistig allzu l«icht dem Stegeszug de» Kapitalismus. Nur über di« G«sinnungsg<m«inschast inner halb brr beruflichen Gruppierung und alle« Schichten unter- K einander führt der Weg zu wahrer volksgemetnschaft, tzW da» pN-tß Las* düi EWach. IK GDWNch» 400 «ollnohwe» »«haftet. Der kommunistisch« Retchsarbetterkongreß »Rot« TagM^ 'E sollt« bekanntlich bereit» am S Juni und dann später, M um SS. Juni in L«ipzig stattftnWM.L Ek« neues Eutente-lktak malen unser« völkischen an di« Wand, um neuen Stoff zu demagogischer Hetz« gegen di« deutsch, Regtemng und zur Hintertreibung geordneter Zustände in dem verhältni» Diutschland» zu den früheren Fetndstaaten zu gewinnen. Sn dt«s«m Sinn« wird schon jetzt di« bevorstehend« Londoner Konferenz au»g«schlacht«t, obwohl noch gamtcht» an Einzel- betten über diesen Kongreß feltsteht und sich am allerwenigsten heut« bereit» darüber etwas sagen läßt, in welch« Form di« zu «rwartendin Beschlüsse den beteiltgten Staaten, vor allem dem Deutschen Reich«, zur Ratifikation unt«rbr«it,t werden. Trotzd«m M«n di« Deutschnatsonalen und die Deutsch- vblktschenj büß di, beutschen Delegierten, wenn sie überhaupt in yondoft hugtlassen werden, dort weiter keine Aufgabe haben Rußlands wahres Gesicht, von A»el Schmidt. In Deutschland gibt es weite Kreis«, die von einer deutsch russischen Zusammenarbeit in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht schwärmen. Selbst der Bozrnhardt-Zwtschenfall, der doch zur Genüge zeigte, daß nicht wirtschaftliche Dinge, sondem weltrevolutionär« Pläne die bolschewistische Regiemng be herrschen, Kat dies« vorlieb« nicht beseitigen können. Jetzt bringt die polnische Presse interessante Enthüllungen, die in der deutschen Press» bislang viel zu wenig Beachtung gefunden haben. Ein Berliner Blatt hat sich kürzlich au» Moskau melden lass««, daß die polnische Diplomatie den Plan hege, Ostpreußen als Ersatz für eine Entäußerung der weiß- mthentschen und ukrainischen Gebiete Polen» zu anektirren. An sich ist es ja nur zu bekannt, daß di« Nationaldemokraten mit gierigen Augen nach dem festen osipreußischen Bissen schielen, hat doch seinerzeit ihr Führer Dmowskt in seinem Blatt „Rzeczpolta" dies« Provinz al» »unbefreite» Polen" bezeichn«», das „Gedanken und Lippen de» befreiten Polens" beschäftigen müsse. Neu ist aber, daß nach einer Mitteilung der „Gaz. Warcz." de» offiziösen Blatte» der politischen Regierung di« sowjetrusstsch« Vertretung in Marschall im Herbst 1S2S dem polnischen auswätttgen Amte deutliche An spielungen gemacht hat, daß Moskau nicht» gegen eine Besetzung Ostpreußens durch Polen hätte, wenn es dafür der russischen Armee gestatten würde, einen Sprung durch da» polnisch» Gebiet an die deutsche Grenze zu machen, um den d«utsch«n Kommunisten bewaffnete Hilfe zu leisten. An einer .Weigerung der polnischen Diplomatie soll dieser Vorschlag gescheitert sein. Der Grund für dir Ablehnung liegt auf der Hand. Polen al» Etappe für die rote Arme» wär» natürlich bei einem Glücken des bolschewistischen Planes in den roten Strudel htneingezogen worden, wenn auch in Deutschland die Weltrevolution zum Ausbruch gekommen wäre. Bet einer Niederlage Sowjet-Rußland wäre aber Polen das Kampfgebiet geworden. Hier interessieren jedoch nicht Polen» Gründe, sondem Sowjet-Rußlands Absichten. DM« Enthüllung bringt denjenigen, die schon mehrfach auf die antideutsch« Außen politik Sowjet-Rußland» und die versuche einer französisch russischen Annäherung htngewtesen haben, nicht» Neue». Hat doch Herriot nach demj Siege der Linken in Frankreich End, Mat einem japanischen Korrespondenten erklärt, daß er den Wunsch hege, die Beziehungen zu Sowjet-Rußland wieder aufzunehmen. Die Modalitäten für di« Wiederaufnahme könne er freilich nicht Mitteilen, weil dies« von der Haltung der Russen abhängen. Rylow ist aus diese liebenswürdige Offerte di« Antwort nicht schuldig geblieben, sondem hat er klärt, daß der Steg der Linken berufen sei, di« Beziehungen zwischen Sowjet-Rußland und Frankreich von Grund auf umzugestalten. And der Kommissar für auswärtige An gelegenheiten Tschitscherin ist noch «inen Schritt weiter gegangen und hat Herriot telegraphisch zum „Stege der französischen Demokratie" seinen Glückwunsch ausgesprochen. Auf dem letzten kürzlich beendeten Kongreß der Komm»- ntstenpartei in Moskau hat Sinowjew, der maßgebend« Mann in auswärtigen Fragen nach Lenin» Lod, folgende Direktiven für di« russisch« Außenpolitik aufgestellt r „In den Fragen der Außenpolitik noch mehr Festigkeit, Vorsicht, Zurückhaltung in der Konzesstonsfrag«, Verbindung einer klugen Lavierung»- Politik zwischen Felsen und Klippen mit der Bereitschaft, in einen wilden Angriff überzug«hen, wenn die v«rhältntsse zum Angriff im revolutionären Kampf« heranr«tf«n. Bet einer Wiederholung der deutschen Situation zum Angriff blasen." Zwar ist nicht Sinowjew Letter der au»wärttg«n Polt- tik, sondem Tschitscherin, aber bt»h«r ist «» doch stet» so ge- wts«n, daß da« geschah, was der Vorsitzende der Dritten International, Sinowjew wollt«. Und di, Absetzung der gemäßigten Kommuntstensührer in Deutschland durch die Dritte International« hat nur dann Zweck, wenn Sinowjew« Losung von der Weltrrvolutton in Deutschland wenigstens versucht würde verwirflicht zu werden. Hier mutz auf da» Zirkular Nr. S des Politbüro an di« thüringisch« kommuni stisch« Organisation htngewtesen werden, datz der vorwärts kürzlich veröffentlicht«. Sm Zirkular hi«tz es u. a.r „Sn Deutschland ist de« geh,im, Bürgerkrieg immer mehr in «inen offenen überzugehen im Begriff«. Daher erweist es sich al» nötig, so schnell al» möglich den Parteiapparat auf tNeaal« Grundlage umzustellen. Vst erst« Aufgabe der Kommunisten mutz in der Vernichtung der Sozialdemokratie bestehen. E» muß daher ein« wild« Hetz« gegen all dies« Severino», Hör- sing» und Runge», wie auch gegen all, übrigen sazialdemo- Vkratischen Führer begonnen «erden. Di« Vernichtung der Sozialdemokratie ist di» Vorbedingung für den Erfolg der Revolutionierung Deutschland» " Diese» Zirkular müßt«, s größten Schwärm zu denken geben. Segen -ie Uakerürückuog -er -rutschen Lustfahrt. Regierung. Aus London wurde kürzlich gemeldet, daß die deutsche Regiemng in einer Note ein Verbot der Landung englischer Flugzeuge ab 1. Juli angedroht habe, falls die Maschinen nicht genau den Vorschriften des Versailler Friedensvertrags ent sprechend befunden werden, nachdem die Entente im Frieden», vertrag hinsichtlich des deutschen Flugzeugbaues eine die Mo- torstärke sowie die Steigung-- und Tragfähigkeit umfassende BerechnunaSformel aufgestellt hat, deren Ueberschreiten Deutschland verboten ist. Die deutsche Regtemng hat sich auf den Standpunkt gestellt, daß unter diesen Umstände, auch ausländische Flugzeuge, die über die Bestimmungen der En tente hinsichtlich der Motorstärke usw. HtnauSgehen. in Deutschland nicht fliegen dürfen, weil sie ja sonst als Kriegs, flugzeuge nach Auflassung der Entente zu betrachten seien. Unter diesem Gesichtspunkt ist dann auch wiederholt die Beschlagnahme von notlandenden Flugzeugen der Franko, rumänischen Luftverkehrsgesellschaft in Süddeutschland er- folgt. Eine Ausnahme wurde dagegen hinsichtlich des zurzeit der Aufstellung der erwähnten Bestimmungen bereits im Be- triebe befindlichen engltschi-deutschen Luftverkehrs auf der Linie London—Amsterdam—Berlin gemacht. Auf dieser Linie fliegen englische Maschinen vom Typ-H«vjlland 84. die an Motorenstärke und Größe über das für Deutschland erlaubte Matz nicht HtnauSgehen. Deutscherseits wurde aber der eng. ltschen Regtemng mitgeteilt, daß die Zulassung dieser Ma schinen nur für eine bestimmte Frist erfolgen könne, es se» denn, datz England ein« entsprechende Aenderung der dem -deutsche»». Flvgzeilghcm Bestimmungen durchsetzen könne. England erklärte sich hierzu auch bereit, doch scheinen die Bemühungen zur Milderung der einschränkenden Besttm- mungen ergebnislos gewesen zu sein. Unter diesen Umstanden hat sich die deutsche Regiemng veranlaßt gesehen, vom 1. Juli ab keine englischen Flug, zeuge mehr zuzulassen, die den Vorschriften nicht ent sprechen. sollen, altz zum Schluß die Deutschland auferlegten Br» da» verboten war, dingungen demütig zu unterschretden. Auch bei dieser Ge- Bride Veranstaltungen wurden durch den Reichsmtntktt« — müßt«, sollt« man meinen, auch dem legenheit zeigt sich wieder, daß unser, Rechtsradikalen völligjInnern verboten. Di»Kommunisten beschlossen, denKone »er für «in« deutsch-russisch« gemeinsam« Front außerstand« sind, selbst in den für da» Vaterland wichtigen nunmehr geheim abzuhalten. -» kam der THÜW - außenpolitischen Fragen über ihre Parteibrtll« htNwegzugehen. Re-iemng zur Kmntnt», daß die Leil ' Nach der Annahme de« Daw«»-Gutacht«n» durch da» Kabinett truppweise al» Touristen nach GtsMG Mars kommt jetzt all,» darauf an, di, «uifQhmna diese» ihnen »in, bestimmt, Marschroute vorge Gutachten», da» sich in vielen Punkt«, nur auf prinzipielle l SLSring« LantzmpoWö-«- ist Erklärung^, beschenkt, so zu gestalten, daß die politisch, ünd -z-m Z Uhr KU ersW Zusam wirtschaftlich, Lage Deutschland» durch di« Abtragung sm i umveit d^Vra-mschlticht, teil. Bi« s ilmhmer sich W hegebm «olltcht, «schrieben wär. dlo Zlnaazlaga -er Neichsbaha. In einer längeren Darlegung, di» durch das wolfflch« Bureau veröffentlicht wird, wendet sich der Reichsverkehr»- Minister Oeser gegen di« Anschauung, daß in dieser Zett der allgemeinen Geld» und Kredttnot di« finanziell« Lag« der Reichsbahn «in« recht günstig« sei, da die Reichsbahn doch sogar über flüssig« Gelder verfüg«. Leider sei dem nicht so. Im Gegenteil, die Reichsbahn drückten manch« Schulden, deren Begleichung noch aussteh«. Der Minister nennt den Wechselkredit der Lisenbahnlieferanten-D. m- b. H., das noch umlaufendehwrrtbeständige Notgeld, die Schulden beim Reichs- finanzminister usw- Es sei ganz falsch, au» dem Umstande, datz an einzelnen Tagen di« Einnahmen der Reichsbahn ihre Ausgaben übersteigen, auf ihre besonder« Geldflüsstgkett zu schließen. Di« mit Jahresbeginn durchgeführten Erhöhungen der Löhne und Gehälter hätten ein Maß erreicht, da» die vor gesehenen HSü-halt»mittel recht" erheblich übersteigt. «M diese Summen müßten aus dem vetrteb entnommen werdest. " Größer« Bauten, die ein« Lubstanzvennehmng darstellend wurden früher auf dem Anleiheweg« finanziert. Dies« Mög lichkeit ist uns heut« verwehrt. Wir haben deshalb dest größten Leil der begonnenen Bauten sttllegen müssen, neu« Bestellungen nur noch im allergeringsten Umfang« heraus geben können. Zur Finanzierung der Bauten und der Be schaffungen, di« zur Aufrechterhaltung de» Betriebe» not wendig sind und nicht entbehrt werden können, stehen wiedemm Mr di« laufenden Einnahmen zur Verfügung. Der Minister schließt! „Wir leben im wahrsten Sinne de» Worte» von der Hand in den Mund. Man muß sich stet» vor Augen halten, daß da» Verkehrswesen nur ein Glied der- deutschen Volks- und Privatwirtschaft ist, und datz di, deutsch« Reichsbahn viel enger, al» es mancher draußen Stehend« annimmt, mit dem Wohl und Wehe der Wirtschaft verbunden > ist. Die bedrängte Lage der deutschen Wirtschaft ist bekannt und wirkt sich tu vollem Maß« auf die deutsch« Retch»bahn au«." /luer Tagev Mnzetger kür Sas Erzgebirge - «IDM» «EM»