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ES ist allgemeiner Brauch, bah nach! einer Zusam menkunft von Staatsoberhäuptern oder Regierungs chefs die beflissenen »Mziösen Federn in wühlstilisier ten Erklärungen die vollständige Uebereinstimmung der Anschauungen, di« sich bet den Unterredungen ergeben Labe. und die daraus entspringende Uebereinstimmung der Ziels tzervvrhüben. Obgleich der englische Minister- Präsident Macdonald ebenso wie sein französischer Kollege Herriot in ihr Programm eine Aenderung der bisherigen diplomatischen Methoden ausgenommen haben >ist man nach der Zusammenkunft dieser beiden Staatsmänner auf -em Landsitz der englischen Minister präsidenten von diesem Brauch nicht abgewichen. Wie derum sind die Zeitungen voll von Berichten über die Herzlichkeit und Aufrichtigkeit der Aussprache zwischen den beiden Staatslenkern und eS fehlt.nicht an schivniiz- r ollen Stimmungsbildern und pathetischen od.r senti mentalen Einzelheiten, die den Berichten für das große Publikum Farbe und Eindruckskraft verleihen sollen. Tiefes Mal hat man auch in den üblichen diplomatischen Wortschatz ein neu geprägtes Gebilde eingefügt, um dis Beziehungen zu kennzeichnen, die auf Grand der Zusammenkunft von ChcgucrS künftig.zwischen den beiden Regierungschef- und ihren Ländern bestehen wer den. Ter französische Ministerpräsident hat das Wort nesprochen datz ein „moralischer Pakt beständiger Zu sammenarbeit" zwischen England und Frankreich ab geschlossen werden solie und Macdonald hat dieses Wort bereitwillig ausgenommen und sich zu.eigen ge macht. ' . Bedeutet dieser von dem literarisch befähigten fran zösischen Ministerpräsidenten geschaffene neue Ausdruck nur ebensoviel oder vielmehr ebensowenig, wie die an deren Redewendungen, hinter denen die zünftige Diplo matie ihre Gedanken zu verbergen pflegt? Wir.möch ten annehmen, -atz in dem vorliegenden Falle doch etwas mehr hinter dieser schönklingenden Phrase zu suchen ist. Wir glauben dies umsomehr, als dieses Wort durchaus der politischen Lage und der Eigenart der beiden Staatsmänner entspricht. Die Zusammen kunft von Chequers war eine rein persönliche Fühlung nahme und eS war von vornherein ausgeschlossen, datz dort irgendwelche endgültige Abmachungen materieller Art getroffen wurden. Denn England und Frankreich sind in dieser Beziehuna ja an die Zustimmung der an deren Alliierten gebunden, -te allerdings kaum auA- bleiben dürfte,.wenn beide Mächte sich vollkommen einig sind. Infolgedessen legt der Ausspruch des ftanzösi- schon Ministerpräsidenten auch den besonderen Nach druck auf das Wort moralisch. ES sind keine Doku mente in Chcguers unterzeichnet worden, keine Bünd nisse abgeschlossen keine Mtlitärkonventtonen verab redet. Aber es ist -ort offenbar festgestellt worden, datz die beiden führenden Politiker der Westmächte in den Grundanschauungen über die Erfordernisse der politi schen Lage überetnsttmmen. Beide glauben, datz die Schwierigkeiten Europa» nur erfolgreich bekämpft werden können durch eine Politik -er Zusammenarbeit der Na« tionen und der Einschränkung -er Rüstungen, durch eine demokratische und friedensfreundltche Politik, die dem Bölkerhatz und dem Militarismus den Boden entzieht und so die Grundlage sür einen wirklichen Frieden in der Welt logt. Die beiden Führer der westlichen Demo kratie sind in Ehequer» übereingekomMen, in ständiger Zusammenarbeit der Verwirklichung dieser Grundsätze zuzustreben. An die Stelle de» ausgesprochenen Miß trauen». Pa» zwischen Macdonald und Herrtot» Vor gänger Potneare bestand, ist.ein gute» Persönliche» Ber» trauen»verhältni» getreten, dessen Auswirkung auf die Politik zweifellos» nicht unbeträchtlich sein wird. Da mit ist -er erste Schritt zur Wiederherstellung der eng- ltsch-französischen Entente getan, di« bekanntlich einer der Hauptpunkte im Regierungsprogramm de» franzö sischen Ministerpräsidenten ist. Diese Annäherung der beiden Weltmächte ist eine politische Tatsache von allergrößter Bedeutung, wenn e» Herrtot gelingt, die parken nationalistischen wider stände in Pari» zu überwinden und diese Linie Wetter folgerichtig rinzuhalten, sp wird damit eine neue Epoche in der europäischen Politik eingereitet. Für Deutsch land braucht sich darau» keineswegs «ine Verschlechte rung seiner politischen Lag« du ergeben. Denn di« di« vloma tische Geschichte -er letzten Jahr« hat un» gezeigt datz wir leider nicht die Rolle de» sich freuenden Dritten spielen können, .wenn England und Frankreich sich strei ten. Wir haben vielmehr zu unserem Leidwesen ftst» s ellen müssen, .datz -te enMsch-sranzüstschen AuNinan- Versetzungen stet» auf Mserem Rüche« -»«getragen wor den sind. I« weiter England von Frankreich abrückte, umso Mähr verschärfte diese« seine« Druck auL Deutsch ¬ land und keine englischen Proteste haben Frankreich hindern können, seine Politik der Sanktionen und Ge walttaten zu verwirklichen. Erst als mit -em Arbeiter führer Macdonald ein neuer Geist.in die englische Po litik einzvg. traten auch in Frankreich die ersten An sätze zu einer Aenderuna der bisherigen Politik hervor. Nichts wäre allerdings verfehlter, .als ein über triebener Optimismus, der nun schon den Anbruch eine neuen goldenen Zeitalters für Deutschland ankündtgen sollte. Nahe beieinander wohnen die Gedanken, aber es ist nun einmal so, datz die Tinge sich hart am Raume stotzcn. Die Interessen der verschiedenen Nationen sind nun einmal vielfach entgegengesetzt und e» wird auch bei allseitigem guten Willen langer mühevoller.Arbeit bedürfen um einen einigermaßen erträglichen Aus gleich Herbetzuführen. Tie Wahl DoumergueS zum französischen Präsidenten und de Selbe» zum SenatÄ- vräsidenten hat gezeigt, datz Herriot» Stellung nicht unangefochten ist und datz die nationalistischen Einflüsse in Pari» immer noch stark sind. Und diese Einflüsse scheinen zum Teil auch auf den französischen Minister präsidenten etnaewirkt zu haben und infolgedessen sind nicht alle Ergebnisse der Konferenz von Ehequer» für un» zufriedenstellend. Trotzdem dürfen wir den gro ßen Fortschritt nicht verkennen, der darin liegt, -atz Herrtot im Gegensatz zu Potneare die Politik der wirtschäftlicheii Pfänder ein für alle Mal uu- vorbehaltlos aufgeben will und datz.er auch zur Räumung des Ruhrgebiets bereit ist, wenn da» Sachverständigengutachten in Funktion tritt... Bedauer lich sind nur die Vorbehalte, die er mit Bezug auf die Rh einland Lahnen gemacht hat, und über die keine Einigkeit mit Macdonald erzielt werden konnte. Vos Ergebnis -ek Sefprechung von Chequers. Ta» offizielle Kommuniques Über die Begegnung in Ehequers ist.inzwischen bekannt geworden. Der letzte Satz, -er den Entschluß der beiden Regierungen ankün- digt „einen moralischen Vertrag beständiger Zusam menarbeit zu schließend ist -vn Herriot vorgeschlagen und von Macdonald sofort angenommen worden. Sauer wein, der mit Herriot und Macdonald gesprochen hat, gibt im „Mattn" folgende Darstellung'^ Er hält die Bedeutung -er Abmachungen für sehr groß und glaubt daß -et Männern wie Macdonald und Herrtot Lin „ängstliches Mißtrauen" keine Berechtigung habe auch .wenn noch nicht all« Schwierigkeiten über wunden seien. Da die Schilderung des „Matin" am aenauesten auf die Einzelheiten eingeht, sei nach diesem Bericht gesagt, was in ChequevS beschlossen worden ist: „1. Die beiden Premierminister sind darüber^ einig daß der Hachver'stündigenp lan sofort zur"Au S- führung gebracht werden soll, ..„mit den Ergän zungen. .an denen setzt die Reparattonskommtssion ar beitet". Dazu muß gesagt werden, daß wahrscheinlich! die Ergänzungen gemeint sind, .welche die Organisa tionsausschüsse im Augenblick ausarbeiten. Aenderun- gen de» Planes durch die Reparattonskommtsston wi dersprechen den Gedanken der Sachverständigen., Die In formationen über die Vorbereitungen zur Ausführung -es Bericht», die Macdonald und Herrtot guS Berlin erhalten haben, .sind optimistisch. ES wird nicht mehr befürchtet -aß -er Reichstag.die notwendigen Gesetze äblehnen könnte. 2. Sobald die nach dem Sachverständigenplan ge schaffenen Organisationen in Funktion treten, wird die wirtschaftliche Einheit de» Reiche« wteder- yhrgestellt, . und da« .französisch-belgische AutzbeulungSshyem hört auf. Ueber diese oet- den Punkte besteht Einigkeit. Ander» verhält e« sich mit dem -ritten Punkt» der militärischen Räumung. Hier will Herriot eine Garantie.. ^Frankreich soll die Kontrolle gewisser strategischer Eisenbahnlinien erhalten, damit die französische Regierung im Notfall wieder Truppen nach Deutschland schaffen kann. Macdonald Ist anderer Meinung. Er will für den Fall einer Vertragsverletzung Deutschland» treu, zu Frankreich halten .aber er glaubt, daß eine Kontrolle auch -nur eine» Teile» der Eisenbahnlinie durch französisch-belgi sche« Regtepersvnal unpraktisch! ist. Die interalliierte Rheinlandkvmmission genüge zur Kontrolle. Dieser Punkt de» gemeinsamen Programm« wird erledigt wer den, wenn 3. im Juli eine zweit« Konferenz einberufen wird, .diesmal mit veteikijgunL der Bclgser, Italiener und vielleicht auch! d«r vereinigten Staaten. Auch die Deutschen sollen an dieser Kon ferenz teilnehmen, allerdings« nur zur Unterzeichnung de« Schlußprotokoll». Diese Konferenz IM -am IS. Juli in London -«vinnen, vorausgesetzt, -aß -ie anderen Verbündeten mit diesem Datum einverstanden sftch. Li« foll sjch nur mit der DmchMnma de« LaA verständigen-lane» beschäftigen, dagegen alle anderen Probleme^ die Sicherheitsfrage, die Kriegsschulden der Alliierten, die Verteilung -er Reparationssumme auf eine Mtere Beratung vertagen, die wahrscheinlich in Parts stattftnden werde. Nur die militärische Uebev« wa'chüno her deutschen Rüstungen verträgt kei nen Aufschub. Ueber diese Frage besteht Einigkeit. 4. Macdonald und Herriot sind beide der Meinung, datz die von der Botschafterkonserenz verlangte Bestand aufnahme der deutschen Wehvoerhältnisse durch eine UeberwachuwaSkvmmtssion sofort erfolgen mutz, IN die. ser Beziehung »ist -er englische Premierminister noch fe ster entschlossen als Herriot. Wenn die Antwort aus Berlin, die bis zum 30. Juni erfolgen mutz, nicht be friedigt Hürd die Erfüllung der von der Botschafter konferenz gestellten Forderungen von allen Verbünde ten gemeinsam energisch -erlangt werden., Erst nach der Aufnahme de» Inventar« kann die Ueberwachung dem Völkerbund übertragen werden. 8. Ramsay Macdonald und Hervtot werden, wie in dem Kvmmuniquee erwähnt ist, .im September zusam men auf der Tagung -e» Völkerbünde» in G«nf.er scheinen um die Umwandlung der Ueberwachung in di« Aufsicht de» Völkerbunde« einzuleiten und -ie wette ren Aufgaben des Bundes aufbruen zu helfen." die üeutsche Negierung zur Milltärkontrolle. Die „National-Zeituna" teilt mit, -atz nicht daran zu zweifeln sei, -atz -te deutsche Reichsrevteriung hinsichtlich der Milttärkontrolle eine Antwort an die Entente erteilen werde, die die Grundlage für eine reibungslose Erledigung -«» Programms bilden könne. Die deutsche Reaterung /et der Ueberzeugung, /»atz auch ein« erneute Generalkvntrolle ihxer sämtlichen militärischen Einrichtung zu einem beide Teil« befriedigenden Ergebnis führen müsse, .da Deutsch land nichts unterhalte, wa» mit den vertragsmäßi gen Bestimmungen nicht in vollem Einklang, steht. Schwierigkeiten würden nur darin erblickt, datz -ie Kon- trollmatznahmen bisher immer zu Zwischenfällen führ ten. Die RetchSregierung glaube aber auch in »diesem Punkt der Entente die Sicherheit geben zu können, .daß sie ihre Kvntrollmatznahme vollkommen .unbehindert durchführen könne, vorausgesetzt, daß sie die tatsächlich letzte Kontrollmaßnahme sei und vertragsmäßig di« Mit- lttärkontrolle dann an den Völkerbund übergeben werd«. Das gleiche Blatt teilt dann noch! mit, daß nach den Eindrücken des sich zurzeit in Berlin aufhaltenden Botschafters v. Hoesch, von Deutschland in der Frage dieser Note eine Haltung eingenommen werden müsse die e» dem neuen französischen Ministerpräsidenten al» ausgeschlossen erscheinen lasse, daß .der französischen Sicherheit von Deutschland irgendeine Gefahr droben könnte. Hoesch bei Strrftmonn. Der deutsche Botschafter in Part» v. Hoesch ist au« Pari» in Berlin einaetrofsen und hat sofort dem Außenminister Dir. Gtresemann eingehend Bericht über seine Eindrücke erstattet. Einzelheiten darüber werden an amtlicher Stelle begreiflicherweise nicht mttgetetlt. schon weil die» die Stellung.unsere» Botschafter» in Paris erschweren könnte. Ein Amerikaner über -i» sirlegsschulüsrage. Beim Jahresschlußfest de» berühmten amerikanischen Robertkollege in KonstanNnoPel Kielt der Pro fessor Earl« von der Columbia-Universität «ine wun dervolle Rede, -te auch politisch von Bedeutung, war. Zn seinen Ausführungen, die darin gipfelten, datz da« Ziel der Jugenderziehung Humanität sein müsse, .kam er auch auf die Krteia-schuldfraa« zu sprechen und sagter „Bis in die allerletzt« Zett herrscht« Hi« Sitte, die ganze Schuld am Weltkriege auf die- Mittel mächte zu werfen, die. wie man sagte, -t« KriegSfurie auf da» nicht vorbereitet« und gutgläubige Europa lo»« gelassen hätten. In dieser naiven Geschichtsauffassung der letzten fünf Jahre schloß.man di« Augen vor der Kriegsschuld saft aller grotzen Mächte, deren fehlerhafte System« de» Nationalismus, de» J'mperialtsmu« und de» Militarismus« den Frieden verneinten. E» ist ein Glück, daß die süngsten Urteile über den Ursprung de» Kriege« die ge meinsamen Fehler der europäischen Zivilisation erkannt haben. Ein Kriea kann notwendig sein für die Er haltung der nationalen Existenz, aber auf di« Tauer werden stet» die Nationen, die da« Schwert ziehen, durch da» Schwert zugrunde geben. Di« vaterlandltebe ist an sich eine schöne Empfindung, .aber sie kann gefährlich werden. wenn sie di« Menschenliebe erstickt. Per Welt krieg hat nur zerstört. Ihr Jungen ha-t die Aufgabe, da« Unglück wiedergutzumachen."