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Auer Lageblatt u»d Anzeiger für da« Erzgebirge. Mittwoch, den IS. Junt ttztz«. Nr. 140. ft»»« dtz, dbtrtscheü Industrie vrtttfft. Ueber da« Goldnotmbankgesetz sind dt, »«rhandlunaen am dwttesten vooaeschrttten. E» liegt ein vollkommener Ge- fttzeniwurf vor, »u dem da« Reich skabtnett bereit» Stel- bmp «enommen hat. E« dürfte VÄ Mitte Juli da» DurchMrunaittzesetz dem Reichstag vorgelegt werden Vinnen. Gleichzeitig.idll eine Reihe von Steuer««, setzentwürfen dem Reichstag unterbreitet werden gm ReichSfinan-Mtnisterium wird an einer grundsätz lichen Reform einiger Steuerarten gearbeitet, Ayr al- lem gilt da» kür die Umsatzsteuer und Mr die Einkom mensteuer. .bei der die Vorauszahlungen fortfallen.sol len. Die Reform beider Gteuerarten soll vor allem dem Preisabbau dienen. Her auch durch die Beseitigung der Mieumvertrüge eine Förderung erfahren dürfte. Den Notwendigkeiten de» Preisabbaues dürften ferner auch Post.mW StfenbaLn im Rahmen de» Möglichen Rechnung Berlin, ,18. Juni. Gestern nachmittag.haben in den Räumen des ReichSwirtschaftSrateS die Besprechun gen zwischen den deutschen und den ausländischen Sach verständigen über die Frage der Neuorganisation der Reichsbahn auf Grund des Sachverständigengutachtens begonnen. Nach Abschluß der Beratungen dürste eine offizielle Mitteilung veröffentlicht werden. Die Sitzung äes Auswärtigen Ausschusses. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages trat am Dienstag vorm. um 10 Uhr unter Vorsitz des Aog. Müller- Franken (Soz.) zusammen. Von den 28 Mitgliedern waren bei Beginn der Sitzung die Abgeordneten Hergt (Dn.) und von Tirpitz (Du.), Dr. Br eit scheid (Soz.). Scheid » mann (Soz.) und Frau Golk (Ruth Fischer) nicht erschienen. Von der Neichsrcgierung waren anwesend die Minister Dr .Stresemann, Dr. Jarres, Dr. Luther, Hamm und für den Minister Oeser der Staats sekretär des Verkehrsministerium Voigt. Auch der Reichs bankpräsident Schacht sowie der Reichstagspräsident WalI- r a f waren anwesend. Der Reichsrat war vertreten durch dlt- Mitglieder von Preger (Bayern), Dr. Gradnauer (Sachsen), Hildenbrand (Württemberg), von Biegeleben (HesseiH, Dr. Tischbein (Mecklenburg), Boden (Braunschweig), Nebeltau (Bremen) u. a. Zu den Gegenständen, die zur Beratung kom men. gehören "naturgemäß die mit dem Sa chver ständi ge ngutachten zusammenhängenden Fragen und die mit ihm verbundenen Gesetzentwürfe, die Lage, wie sie sich in Pa. rts zeigt und die Möglichkeit zur Beilegung des deutsch russischen Streitfalles. Bor Eintritt in die Tagesordnung wies der Vorsitzend? darauf hin, daß die Sitzungen des Auswärtigen Ausschusses nicht öffentlich seien, sofern der Ausschuß nicht die Oeff-ntlich^. keit von Fall zu Fall ausdrücklich beschließen sollte. Wie dem Vorsitzenden zu Ohren gekommen sei, habe die Kommunistische Partei ihre Mitglieder angewiesen, daß auch dann, wenn die Vorkommnisse in den Kommissionen als vertraulich gekenn zeichnet seien, die Vertraulichkeit nicht gewahrt werden solle. Wir richten deshalb an dir kommunistischen Mitglieder des Ausschußes die Frage, ob sie gewillt sind, die Vertraulichkeit zu wahren. ' Abg. Stöcker (Kom.) protestiert gegen ide Fragestellung und erhob auch Protest dagegen, daß am Nachmittag vor dem Sitzungstag des Auswärtigen Ausschusses der Außen minister die Führer sämtlicher Parteien mit Ausnahme der Deutschvölkischen und der Kommunisten zu sich geladen habe, um mit ihnen vertraulich die außenpolitischen Probleme durchzusprechen. Das sei ein Verstoß gegen den Auswärtigen Ausschuß des Reichstages, mit der Absicht, die Deutschvölkische Partei und die Kommunistische Partei von der parlamen tarischen Arbeit auszuschalten. Gleichzeitig stellte der Redner den Antrag, für die Sitzungen des Auswärtigen Ausschusses die Oeffentltchkett zu beschließen. - Außenminister Dr. Stresemann betont, daß die Verhandlungen am Montag mit einzelnen Parteiführern vor allem der Klärung der Frage gedient hätten, inwieweit die Regierung noch in der Lage sei, dem Auswärtigen Ausschuß vertrauliche Auskünfte zu geben. Nach längerer Geschäftsordnungsdebatte beschloß der Ausschuß gemäß einem Antrag de» Abg. Grafen Westarp (Dn.), daß die Erklärung der kommuntsttsch - n Mitglieder über die Vertraulichkeit der Verhandlungen nicht als ausreichend betrachtet werden könne. Der Reichstag solle deshalb eine Aenderung des Paragraphen 2« der Geschäfts» rdnung in Erwägung -icheu. Dieser Beschluß geht an das Plenum des Reichstages und wird von dort dem GeschäftSordnungSauSschnß überwiesen werden. Der kom munistische Antrag auf Oeffentlichkcit der Sitzungen wurde abgelehnt. Die nun folgende politische Aussprache eröffnete bon den RrgierungSvertretern zunächst Staatssekretär Voigt oom Reichsverkchrsministcrium mit einer Erläuterung der Fragen, die mit den R e t ch s e lf en bahn e n zusammen, hängen. ES ging daraus hervor, daß das Organisations komitee für die Neugestaltung der Reichsbahnen bereits in Paris vor Pfingsten getagt habe. Netchsbankpräsident Dr. Schacht hofft die im Zusam menhang mit dem Organisationskomitee stehenden Arbeiten noch im Laufe dieser Woche zu beenden. Die Reichsbank werde erhalten und werde entsprechend ihren neuen Ausgaben orga- Gesandter Dr. Ritter sprach dann über die im Gut achten vorgesehene Ausgab» von I n d u st r t e o b l i g a- tton en. , . . Außenminister Dr. Stresemann behandelte nun- mehr in ausführlichen Darlegungen das Sachverständigen gutachten. Reichsftnanzmtnister Dr. Luther machte Mitteilungen über den Stand der Vorarbeiten für die mit der Reparations kommission aufzunehmenden Verhandlungen soweit die Bei. brauchsabgaben und Zölle hierbei in Betracht kommen. Schließlich wurde der deutsch-russische Zwi schenfall von den Kommunisten zum Gegenstand einer Anfrage gemacht. Neichsaußenniinistcr Dr. Stresemann wies in der Erwiderung darauf hin, daß die Verhandlungen über die Beilegung des Zwischenfalls zurzeit schweben. Die gesamten Verhandlungen des Ausschusses haben bei den beteiligten Abgeordneten den Eindruck erweckt, daß die Reichsregierung mit Rücksicht auf die unsichere Haltung der Kommunisten geflissentlich vermieden habe, irgend etwas Ver trauliches im Ausschuß zu sagen. Vie Vorlage über -ke Verschärfung öer Heschäftsorönung öes Reichstags. Bald nach seinem in der nächsten Woch- wieder erfol genden Zusammentritt wird der Reichstag sich auch mit einer neuen Geschäftsordnung beschäftigen, die dem Präside i- len sehr wirkungsvolle Maßnahmen zur Durchführung der Sitzungen und zur Wahrung ihrer Würde in die Hand geben soll. Die Geschäftsordnungskommission wird dem Reichstag insbesondere hinsichtlich der Ausnahmefälle von der Immuni tät voraussichtlich Vorschläge machen, die erheblich von der bisherigen Parlamentspraxis abwcichen. Die Praxis des Reichstages mit Rücksicht auf die zahlreichen kommunistischen Fälle von Hoch- und Landesverrat wird deshalb einer baldi gen Reform unterworfen werden in der Richtung, daß der Reichstag von dem bisher befolgten Grundsatz der Aufrecht erhaltung der Immunität und Nichtzulassung der Strafver. folgung bei politischen Verbrechen planmäßig abweicheu wird. Landes- und Hochverrat sollen in Zukunft nicht mehr den Schutz der Immunität genießen. Auch die Geschäftsordnung selbst wird einer Reform unterzogen werden, die gegen Sitzungsstörungen mit harten Ahndungen vorgeht. In parlamentarischen Kreisen wird mit Ausschließungen von sehr langer Dauer und der Enr- ziehung nicht nur der Diäten, sondern auch der Eisenbnhnfrei- kartcn gerechnet. Dem Präsidenten dürfte ferner auch die Möglichkeit gegeben werden, nötigenfalls gegen obstruierende Abgeordnete mit Polizeigewalt einzurschretten. Bayerischer Demokralentag. Zum ersten Parteitag der bayrischen Demokraten nach der Landtags- und der Reichstagswahl trafen sich die Vorstände und Vertreter der Partei am Sonnabend und Sonntag in Regensburg. Der von vielen Red nern bekräftigte Entschluß zu neuer fruchtbringender Ovganisations- und Werbearbeit führte dazu, daß zum Leiter des geschäftsführenden Vorstandes der bisherige Reich»taMabg. Stadtschulrat Weiß, Nürnberg kttwßhV wurde. Ihm «elana e», die zeitweise erregten Wogen der Aussprache geschickt und klu« und mit einem War» men Appell an den demokratischen Jdealisnut» zu MV ten. Es wurde beschlossen, schleunig» die Vorarbeiten in die Hand zu nehmen und in allen Wahlkreisen Partei* sekretartate einzusetzen. Die geistige Einstellung de» Parteitage» wurde am Vesten durch die Worte de» -fäl- zischen Vertreter» charakterisiert r „Wir sind Mi deutsch und wir sind gut bayrisch, solange Bayern deutsch« Pop lttik macht." Air der Spitze, aller Besprechungen stand das unumwundene Bekenntnis zur Retchseinhett, ihns folgte das offenherzige Bekenntnis zur deutschen Demo kratie und zur deutschen Republik. Dia Demokratische Partei ist eine republikanische Partei, .sie steht einheit lich zu den Reichsfaröen schwarz-rot-goLd. Ma« der eine oder der andere Parteianhänger au» den Tradi tionen seiner Kindheit herau» diese» Bekenntnis mehr aus politischer Vernunft als aus innerer Ueberzeugung ablogen, so kann lind darf die Partei als solche auf diesem Gebiet keinerlei Schwankungen zeigen. Da» Be kenntnis zum sozialen Staatsgedauken war der dritte Hauptbestandteil der ganzen Beratung. In diesem wie in allen anderen Plinkten, so wurde betont, dürfe man sich nicht an die scweiliaen Konjunkturen anpassen und dürfe an radikale Strömungen von links und recht» keinerlei Konzessionen machen. Die Außenpolitik der Reichsregieruna wurde entschieden gebilligt.. Die Hal tung der Rcichstagsfraktton in den Verhandlungen der letzten Wochen fand ebenfalls einmütige Zustinnnung. Der Vertreter der ReichSpartetleitung, Abg. Erkelenz, gab der Ueberzeugung Ausdruck, paß da» jetzige Kabinett auf dem beschrittenen Wege entschlußkräftig und ener gisch wetterschreiten muß. Es müsse nötigenfalls auch den Appell an die Wählerschaft nicht scheuen, um eine klare Mehrheit für eine auf.den Realitäten der Lage fußende Außenpolitik zu gewinnen. Abg. Erkelenz gab auch der Meinung Ausdruck,, daß im Zusammenhang mit dem Umschwung, der in der französischen Politik anscheinend einsetzt, der Beitritt Deutschlands zum Völ kerbund erneut Gegenstand praktischer Politik sei und das darüber Klarheit geschaffen werden müsse.. Reichs minister H a m m sprach am Sonntag besonders auch über die wirtschaftlichen Nöte und über die Folgerungen, die sich daraus für die Innen- und Außenpolitik ergeben. Das Referat über die Reichspolitik wurde vom Reichs te,gSabg. SParrer-Nürnberg erstattet, der Bericht über die bayrische Landespolitik von dem LandtagSabg. Eisenheiß-Nürnberg, Es bestand Einigkeit darüber, .daß die Vertreter der Partei im Bayrischen Landtag.mitt aller Rücksichtslosigkeit den Reichsgedanken und die Ein« ordnuna.Bayerns in das Reichsgefüge vertreten müßten und daß in dieser Beziehung keinerlei sogenannte staats männische Erwägungen die Haltung -er Landtagsfrak« tion beeinflussen dürfen. In einer Reihe von Ent schließungen, die sich besonders auch mit der Frage der Beamtengelder, des Wohnungswesens, der Mittelstands- Politik und der Sozialpolitik beschäftigten, .wurde die Meinung des Parteitages niedergelegt. Ein glänzendes anseuerndcS Schlußworts Prach dann der neue Vorsit zende. ^Stadtschulrat Weiß-Nürnberg. Man darf ohne Uebcrtreibung sagen, daß der diesmalige bayrische Par teitag ein ausgezeichneter Auftakt zu dem Neuaufbau der Partei in Bayern gewesen ist. Reichsüeutscher Mittelstan-stag. Gründliche Aenderung der Steuerpolitik. Der Reichsdeutsche Mittelstandstag in Bremen hat zur Steiiürpolütik solgejnde NstsMeßung angenommen!: Der Hauptausschuß des Reichsdeutschen MittelstandS- tngeS, versammelt am 14. Junt 1924 im Parkhause zu Bre. men. stellt das Verlangen an die deutsche Reichsregterung, die Steuerpolitik, wie sie gegenwärtig gehandhabt wird, einer gründlichen Aenderung zu unterziehen, und zwar muß 1. verlangt werden, daß die sämtlichen Steuergesetze da raufhin nnchgcprüft werden, welche der bestehenden Steuern einen wirklichen Ueberschnß für das Reich ergeben und bet welchen die Erhebung mehr Kosten verursacht, als die Steuer eiubringt, imik letztere müßen unbedingt abgebmit werden; Da» Lhanrälesir. Von Sven Elvestad. Autorisierte Uebersetzung von Gertrud Bauer. <38. Fortsetzung.) „ES tut mir sehr leid, daß .ich -aS zur Sprache gebracht habe," sagte er. „Aber ich habe wirklich keine Ahnung davon gehabt, daß hier vom Bruder des Herrn Generals die Rede ist. Sonst .hätte ich selbstverständlich geschwiegen, wenn —" Asbjörn Krag unterbrach ihn. Er wandte sich an den General und sagte indem er auf den Stumpf des Hakens deutete, der noch in der Wand steckte: „Herr General, der Haken ist allmählich -urchge- rostet, das ist d.te ganze Erklärung.. Früher oder später mußte das Bild einmal zu Boden fallen. Der Zufall, daß es gerade in diesem Augenblick geschah, ist ja höchst merkwürdig, das gebe ich zu, aber es ist.einer von den Zufällen, die häufig Lm Leben Vorkommen.. Stellen Sie sich einmal ein Fatz mit einer Million schwarzer Ku geln vor und eine einzige weiße darunter. Nehmen Sie an, Sie stecken mit verbundenen Augen die Hand ein einzige» Mal hinein und ziehen die Weiße Kugel her au» Pa haben Sie denselben Zufall." Leutnant Rosenkrantz, der merkte, daß Asbjörn Krag nur die Gedanken des Generals von der Unhetmlichkett diese« Augenblick» ableMen wollte, .fügte rasch hinzu: „Genau so: und in Monte Carlo habe ich einmal «in ähnliche» Spiel de« Zufall» zu beobachten Gelegen heit Sehavt. Der verdrehte russische Fürst Aabin fetzte zwetunddrettztgmal hintereinander auf Rot. gewann je desmal und sprengte während diese» Spiel» die Bank verschieden« Male. Jedermann weiß, wie einzig da- stehend solch ein Zufall ist, .zweiunddreißigmal hinter-t einander Rot, und da hörte er auf,, und beim dreiund- dreißigstenmal kam Schwarz heraus. Fürst Babtn Wal der Löwe des Tages und bekam das Stanislauskrcuz vom Großfürst Wladimir, der ebenfalls anwesend war. Da hören Sie. meine Herren, solche außerordentliche Launen des Schicksals sind immerhin möglich, und ich bin glücklich .daß.ich, wenn auch in anderer Weise,.noch! einmal dasselbe erlebe." „Höchst merkwürdig!" fiel augenblicklich Asbjörn! Kraa ein. „Ich möchte Ihnen raten, Herr General, alle! anderen Bilderhaken von Hans Christian untersuchen zu lassen Tn« Haus war längere Zeit unbewohnt, und das Plötzliche Erwärmen hat die Feuchtigkeit hervor-, gerufen." .'! ! Diesen Bl"dsinn brachte er zutage, ohne mit der Wtmver zu zucken. „Es könnte den Bildern schaden, wenn sie herunter fallen, und hier sind ja verschiedene schöne Sachen Tics da zum Beispiel, ist Pa» nicht ein —" Asbjörn Kraa. oer sich von seiner Unterhaltung übe: die Malkunst an einen Namen erinnerte, war im Begriff ihn auSzusPrechen: aber Rosenkrantz, der etnsah, wo hin das führen würde, rettete ibn vor Spott und Schau de, indem er etnfiel: „Ein Whistler, .ganz richtig." Auf diese Weise, und indem sie fortfuhren, weite von den anderen Bildern zu sprechen, gelang es dei beiden entschlossenen Herren, die Gesellschaft wieder ii bessere Stimmung zu versetzen. Der General ging Wil , ltg darauf ein, den Auftritt von vorhin in Vergessen; heit geraten zu lassen, und bald darauf waren die Her ! ren wieder im Rauchzimmer um den Tisch versammelt ' Rosenkrantz hatte der Haushälterin eilten Wink gegeben ' und das Wasser ^um ToddH. diesem vortrefflichen Ge- sellschaftstrunk auf dem Lande, kam herein.. Aber trotz aller Anstrengungen blieb die Unterhaltung schleppend. Der General gab freilich hie und da eine neue Geschichte zum Besten aber es konnte Vorkommen, daß er geistes abwesend mitten in der Geschichte stecken blieb und mit forschendem, beinahe entsetztem Blick unter seinen bu. schigcn Brauen hervor ins Wette starrte. Zeitig brach die Gesellschaft auf, und bereits um elf Uhr konnten Asbjörn Krag und Rosenkrantz die Treppe zu ihren eigenen Zimmern htnaufgehen. Ehe sie sich zur Ruhe begaben, .hielten sie noch ein Plauder stündchen am Kamin des Leutnants ab. „Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, Ihre Tage hier auf dem Gute würden boll gesegneter Ruhe und Langeweile für Sie verlaufen," bemerkte der Leutnant. .Aber jetzt fange ick' an zu glauben, daß ich mich gründ lich verrechnet habe. Hier erlebt man ja wirklich aller« zand. Haben Sie den General beobachtet?" „Ja; ich hätte nicht gedacht, .daß der alt« Soldat 'in solches Erlebnis auf diese Weise auffassen würde. Lr hat ja förmlich Angst gehabt, jedenfalls fühlte er sich intzerst unangenehm berührt. Das war deutlich spürbar." „So geht das leicht mit diesen alten Haudegen," rwidcrte der Baron. „Sie fürchten nichts Lebendiges vcnn sie aber etwas Rätselhaftem oder Unheimlichem egeuüberstehen, sträuben sich ihnen sofort die Haare, lnd Sie dürfen nicht vergessen, Paß mit dem Tode sei« ,e» Bruder» wirklich unbehaglich« Umstände verknitpft varen. Das Unheimliche eine» Selbstmorde» in einer Zamtlte wird noch nach Jahren gefühlt — besonder» vcnn man auf so auffallende Weise daran ^erinnert vird." (Fortsetzung fvla> >