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MW Nr. 1». »uer Tageblatt und Anzeiger für da« Erzgebirge, Sonnabend, den 7. Juni L»>L s me (Lärm recyrs- moa. ^rar / lanae «ramosen Im Lande sind, hat er recht!) G» Han- die Mehrheit.st» mK dett sich sa^rade darum, daß die Franzosen au« dem» Parlament iw einer K -(M fest se» H- di« in Se «> bm voi vei M! M der sch gn me wo Pl< vo, rick Fv ten aus Iah und scha Ktr> folg der Nur will brm Hei> zur feiei gesä Nell luni find zu r im sen nenl Geb rum Vor durc ders liche kirch bettr sichti nuS der v o r der (Er st UI Pft" Wan Nico »a zut «es Ml 1« sch v« «u lick Wi s-h dar ist «tt Au Er, ML Sa den ans besi dar schc schc nac ob bot wei der wä! spr> vor Gei die dru teil! Sa< Hm und Spi Spi abe irgk nich soll Gel Land gebracht werden! Venn in anderen Sündern da von gesprochen wird, daß man M^tnmN modu» vivendi gelangen wolle, kann da -er deutsche .Reichskanzler überhaupt je etwa» andere» anstreben, .al» eine ehrliche Verständigung? (Zustimmung -et der Mehrheit.) Wir können nur hoffen, da- die Behandlung, der Tragen er. folgt mit Sachlichkeit und Leidenschaftslosigkeit, .aber nicht au» Parteirücksichten. (Lebhafter Beifall bet den Regierungsparteien.) Abg. Schlange-Schöningen (Dn.)r Auch nach An. nähme de« Gutachten« werden un» die Franzosen von neuem betrügen. Dr. Stresemann hat früher ost von der Aktivität in der Politik gesprochen, er hat sie be wiesen in der Hinsicht, die guten Seiten de» Vachver- stündigengutachten» bervorzuheben und die schlechten zu verschweigen. Wir wollen nicht wieder unser eigene» Todesurteil unterschreiben. Wen« wir un« die aus schlaggebende Stellung -rkümpst haben, Hann werden wir zu einer Politik übergeben, Hie dem Bolle endlich Glaube und Hoffnung wiedergibt. Mbg. Br ei t scheid (Soz.) behauptet, -atz auf -en Atzg. Schlange das Bibelwort nicht zutreffe r »Bleibe klug spie die Schlange und einfältig jvie die Taube". (Heiterkeit.) Dio Sozialdemokratie stimme für da» Gub- achten, stelle aber damit der Regierung Marx weder sine Blankovollmacht aus, noch bekunde sie ihr damit ein allgemeine« Vertrauen. ' Abg. MaSlowiki (Komm.) will, daß diese« Par- lament zum Teufel Leiagt wird. Gr erstrebe die Dikta tur deS Proletariat». l Mbg. Graf Reventlow (Natsok-)r Wir teilen nicht den Optimismus der Regierung und ihrer Par teien. Nur durch einen Umschwung iM völkischen Sinn kann unser Voll gerettet werden. Mbg. v. Kardvrkf (D. Vp.) begründet den Antrag seiner Fraktion auf Uebergang zur Tagesordnung über den Vertrauensantraa der Nationalsozialisten. Mbg. v. Gräfe (Natsoz.) hält an seinem Anträge weil die Regierung ohne das Vertrauen de« Hau- im Amte bleiben wolle. Mbg. Löbe (Soz.) nennt den nationalsozialistischen „Vertrauensantraa" eine Unehrlichkeit sondergleichen. Der Hau'shalttzlan für 1924 wird darauf-em HausbaltauSschutz überwiesen. Die Abftinummge«. Zuerst wird avgestimmt über das deutschnationale Miß. trauensvotum. Dafür stimmten mit den Deutschnationalcn die Nationalsozialisten, die Kommunisten, die wirtschaftliche Vereinigung und die Deutschsozialen. Das Mißtrauensvotum wird mit 239 gegen 104 Stimmen abgelehnt- Auf Antrag des Abg. v. Kardorff (D. Vp.) wird dann über den „Vertrauens an trag" der National sozialisten zur Tagesordnung übergegan- gen. Es folgt dann die Abstimmung über die VilligungSformcl der Regierungsparteien. Dafür stimmten mit den drei Mittelpartcien auch die Sozialdemokraten, die bayrische Volkspartei und die wirtschaftliche Vereinigung. Die Billigungsformel wurde mit 247 gegen 183 Stimmen angenommen. (Lebhafter Beifall bei der Mehrheit). DaS Haus geht über zu weiteren Punkten der Tagesordnung. Ein Antrag Dr. S cho lz. (D. Vp.) zur Aenderung der Bekanntmachung des Bundesrats über die Geschäfts aufsicht zur Abwendung des Konkurses wird in allen drei Lesungen angenommen. Die Regierung kann mit Zustim mung deS Reichsrats Aenderungen vornehmen, um unlaute ren Elementen zu begegnen. Der Notetat wird in dritter Lesung gegen die Kom. munisten und Nationalsozialisten angenommen. Eine Entschließung des Abg. Scholcm (Kom.), die sich gegen baS Verbot des Roten Tages in Leipzig rich tet, wird gegen die Sozialisten und Kommunisten abgelelmr. Nächste Sitzung Dienstag, den 24. Juni nachm. 3 Uhr. Neue Sefehle für Kommunisten. An alle Mitglieder und Funktionäre der Kommu nistischen Partei ist von ihrer Zentrale ein Befehl „des unbedingten Schweigegebote» bet allen Polizeilichen und gerichtlichen Vernehmungen über alle Parteieinrichtun gen sowie über Parteigenossen" ergangen. Solange die zur Vernehmung vorgeführten oder geladenen Ge nossen oder Genossinnen. Io heißt e» in dem Befehl, nicht ihren von der Partei gestellten Verteidiger und durch diesen die ausdrückliche Genehmigung -er Au«, sage Kon der Parteizentrale erhalten haben, müssen sie jede Aussage verweigern. Mitglieder der Partei. Pie diesem Befehl entgegenhandeln. .Werden au» der Partei ausgeschlossen. Dieser „Befehl" enthält eine direkte Aufforderung zum Meineid. Ferner hat die kommunistische Parteileitung Ln- struktivnen an die kommunistischen Abgeordneten her» ausgegeben, die sich u. a. auf.die Haltung -er Vertre ter in den Stadtverordnetensitzungen beziehen. G» wird die Anweisung erteilt, die Sitzungen zu sprengen, De- monstrationszüge zu organisieren und die GeschüftSdrd. nun? zu durchkreuzen. G» beißt da z. B^r Die kvm» mUnistischen Abgeordneten haben auch in den Millen, wenn es ihrer nur einige im ganzen Parlament gibt, durch ihr ganzes Betragen dem Kapitalismus gegen über ein« herausfordernde Haltung -u zeigen. Sie dürfen nie vergessen, daß nur derfenige de« Namen» eine» Kommunisten würdig ist. der nicht nur in Worten, sondern auch in seinen Taten ein Erzfeind -er bürger lichen Gesellschaft und ihrer svzialpatrtotifthen Hand» langer ist- Kein Kommunist -arf nach den wetteren Be-- stim.Wnäen der Instruktion die Vertraulichkeit in den MMMn respsiileren. Wenn »in Gensfte mit Ger walt «u» »tm-r Aitzun» trichterst ist. haben vis anderen die Verpflichtung, -en Fortgang der Sitzung zu ver- hindern. Haben die Kommunisten in einer Gemeinde die Mehrheit.so müssen st« verfuchen, da- Gemeinde- Keimzelle de» Räteparlament» um- Don Stadt unä Lanü «US, 7. Juni. An die PsingftauSslüglcr! Pfingsten, das liebliche Fest, ist gekommen. Zu Tausen den werden die Menschen hinauszichen, zu Fuß, auf dem Rade, auf maien geschmückten Leiterwagen. „.Fort von der Stadt!" heißt die Losung. Weit draußen dann will man sich im Grünen lagern zu frohem Picknick. Dann strömen die Mafien Wetter, den Platz anderen überlassend. Zwei Tage später erst kann -ie Natur wieder in ihrem gewohnten Schlaf träumen. Aber was für häßliche Bildu dringen dann in ihre Träume! Man glmibt immer, cs könnten nur geistig rege, für Schönheit empfindsame Menschen sein, die in stundenweiten Märschen ein schönes Fleckchen Erde erstreben- Daß dem nicht so ist, muß man mit Bedauern feststellen, wenn man nach dem Feste die schönen Punkte aufsucht, die so viele Menschen anlockten. Es scheint, als ob dort eine Reihe von Pnpierkörben nmgeworfcn morden find, Ei-r. und Apfelsinenschalen bilden ein wüstes Mosaik, Scherben vervoll ständigen dnS Bild eines Rastortes von Kulturmenschen. Ihr Ausflügler, denkt doch daran, daß nach euch auch noch Menschen fommen, die einmal rasten wollen, die all diesen Unrat sehen, sie mögen wollen oder nicht und denen tut das weh, daß ihr Bruder Mensch sich! selbst so entwürdigen kann! Oder fühlt ihr euch wohl, wenn ihr an eurem Rastorte der artige Ucbcrrestc vorfindet? Nichts kann hier helfen als gegenseitige Erziehung. Macht die Schänder der Natur auf ihr unsoziales Gehghrcn aufmerksam! Verteidigt euer Recht auf Schönheit! Der vezlrwtag der «mtthauptmannschast Schmarzenberg tagte am 4. Juns 1924 da» letzte Mal in seiner fetzigen Zu sammensetzung. Die Veranlassung bot da» Borliegcn einiger Steuerordnnngcn (Schankerlaubnissteuer, Jagdpachtstrucr, Getränkesteuer), die wegen ihre» z. T. rückwirkenden Jnkraft. tretens noch rechtzeitig verabschiedet werden mußten. Sie wurden durchweg anstandslos angenommen, weil erkannt wurde, daß die vorgesehenen Steuern bei der trüben Finanz lage deS Bezirks notwendig und für die Betroffenen tragbar find. — Gegen den Antrag der Stadt Schneeberg, betr. Aus tritt au- dcm BezirkSverSando, nahm man einstimmig Stellung. - Sine sehr lebhafte Debatte ergab sich bet Vera, tnng de» Vertragsentwurfes über die Auseinandersetzung mit der Stadt A n c anläßlich des Ausscheidens an» dem BezirkSverbande. — Der Ausschreibung einer BezirkSumlag- von M 000 Goldmark auf die Monate April—Juni 1924 irer vevöstemng oustzu-alten yeioesenl wär«. (Lebhaft« Zustimmung.) E» will «tr doch sthetngn, att seien lene tene grvstew wippt» prppvrtipnal der Entfer, besetzten Gebiet. (Stürmischer, an- hattender Beifall nnd Händeklatschen.) Ich! weise au«, drücklich darauf -in, -atz da» Sachverständigengutach ten in dem Satze Mündet, da- Deutschland nicht zuge- »nutet werden könne, «gegenwärtig, und im ersten Jahre« auch nur einen Pfennig LluS seinem Budget zu zahlen, l (Widerspruch rech«.) Eine der schlimmsten Kriegsschuld-1 lügen fvar die von dem betrügerischen Bankrott« Deutschlands, di« Behauptung, Deutschland könne zahlen, .wolle aber nicht. Diese Behauptung Hat Potn- «ave dazu gedient, die Besetzung der Ruhr der Wett plausibel zu machen. Wenn setzt also anerkannt wird, da- Deutschland nicht zahlen könne, dann bricht damit die moralische Grundlage für die Besetzung überhaupt zusammen. Ich hab« alle Veranlassung, die Frage der Wieberaufihebung der Besatzung als die wichtigste in den Vordergrund zu rücken. Ich Weitz, da- -te Sachverstän- digen di« deutschen Leistungen von 1928 an im wesent lichen Matze überschätzt haben. Ich bedaure, -atz die anfänglich« Ziffer von 1750 Millionen nicht an Stelle der heutigen stehen geblieben ist. Die öffentliche Mei nung sieht in dem Gutachten, das unter dem maßgeben den Einfluß Ver amerikanischen Sachverständigen zu stande gekommen ist, -ie wirtschaftliche Bibel der Ge genwart. Wer sich ihr entgegenstellt, mutz damit rech nen, datz er Vie größte Macht gegen sich aufbrtngt! Allen andere« voran ist aber die Frage zu beantworten? ob da» Sachverständiaengutachten dazu angetan ist. unsi hu Sklaven zu machen oder nicht. (Sehr richtig!) Wenn die Vorschläge der Sachverständigen solche Sachleistun gen. Uebertragung von Gold Und Devisen an das Aus land nur dann verlangen. Menn eS ohne Gefährdung' der deutsche« Wirtschaft geschehen kann, so ist das doch ein Brir'ch mit dem bisher vertretenen Systems (Erneut große Unruhe rechts!) Gestern hat Graf Westarp auf die Kreditkrisis hingewiesen. Sie ist nach zwei Richtungen außerordent-' ttch bedenklich. Einmal ist sie infolge der Unübersicht lichkeit der Verhältnisse ob nun daS Sachverständi gengutachten angenommen wird oder nicht — ein Hin dernis für viele Verhandlungen mit ausländischen Kre ditgebern. Zweitens ist der Angelpunkt des Gutachtens daS Zustandekommen der internationalen Anleihe von 800 Millionen Mark. Diese MO Millionen Mark fließen der deutschen Währung zu. Damit kann die Währungs bank ihrs Notenausgabe ausbauen. Wenn Sie nicht in diese» vollkommen auSgedörrte Flußbett ganz neue Ge- i Wässer hineinletten, werden wir alle mit verdorren !! Tier Minister weist hin auf die Neugestaltung der > Verwaltung der deutschen Reichsbahnen, .bet der wir Um das Ueberyewicht in der Verwaltung zu ringen ha ben werden. Selbstverständlich werden Sie -te Reichs regierung da an der Seite derjenigen finden, die eine erträgliche Aenderung -er schweren und gefährlichen Bestimmungen erreichen wollen. Als Meinung -er Re gierung möchte ich! zum Ausdruck bringen, daß die Wie- d!evherst«llung der VerwaltungSeinheit.tm- plieite in die Herstellung der Souveränität oink>eschlos.sen ist. Ich nehme nun einmal balgenden Vorschlag an, .wo bei ich willkürliche Termine ansetze r Annahme der betreffenden Gesetze in Deutschland am. 1. Juli. Aufhebung aller Bestimmungen Frankreich» bezüglich der Zollinie usto. innerhalb 14 Tagen, also am 14. Juli. Wir können selbstverständlich keine Leistung über nehmen, «he wir wissen, daß diese Voraussetzung für uns sichergestellt ist. Die Fragen der Freilassung -er Gefan genen und der Rückkehr der Ausgewiesenen sind in dein Sachverständigengutachten nicht behandelt und konnten nicht behandelt werden, da das Gutachten sich nur auf wirtschaftliche Fragen bezieht. Ueber diese Fragen ste hen wir seit Wochen mit den übrigen Regierungen in Verbindung und sind dabet auf.Verständnis der anderen Nationen für diese Fragen gestoßen. Die militärisch« Räumung des besetzten Ge bietes ist «ine Prestigefrage. Aber in dem Sachverstän digengutachten ist gesagt, datz die Sachverständigen keine andere Kontrolle zulassen könnten, al» die, die sie selbst in dem Gutachten genannt haben. Da» bedeutet, daß die Sachverständigen eine militärische Kontrolle, ein militärische- Eingreifen in die Wirtschaftsverhält- nisse nicht billigen. Ich komme nun zu der Frage der AnNähm'e oder Ablehnung -es Sachvcr-! ständigengutachtens im Ganzen. Angenommen haben wir den Bericht nur al» Schema. Aber Nicht annahm« deS unteilbaren Ganzen würde bedeuten, daß jode Nation au» diesem Kuchen die Rosinen herauSptckt, die ihr gerade passen. (Sehr wahrt) Dann gibt e» keine französische Regierung, die unsere Vorbehalte anerken nen wird. Au» wirtschaftlichen Interessen werden die Nationen aber für un» etntreten, -atz diese» unteilbare Ganz« auch von der Gegenseite innegehalten wird. (Abg. Liuaatz (Dn.)r Ein gute» Plädoyer für die Gegenseite!) Dem Außenminister vorzuwerfen, -atz er fremde Intern «ssen vertrete, ist da» Imfamste, wa» einem Minister geboten werden kann! (Beifall in der Mitte und bei den Sozialdemokraten und stürmisch« Pfui-Rufe.) Ich mache kein Hehl darau», datz ich da» Sachverständigengutach ten für einen Fortschritt halte gegenüber dem bisheri gen Zustand«. (Widerspruch und Lärm.recht» ) Tie Aus führungen die Herr v. Gräfe gestern gemacht hat. find außerordentlich verantwortungslos gewesen. (Unruhe r«bt».) Wie kann man. wenn der Reichttamler von einer ehrlichen dmtsch-franzöfiM? derstSMmm« spricht, die notwendig ist, trkUrrsn. -ts RE» kll» ÄM «Ker verdorren, al» datz e» zu einer Verständigung kom me. (Lärni recht», «bg. Grak Westarp (Dn.) ruftr S^ zuwandrln. Bei der Entsendung »ine» UegierungGmn millar» tollen Massendemonstrationen inszeniert werden. Els-nbahn-kstr-lt ln Gicht. Sn fünk Eisenbahnerdersammlungen in Berlin wurde einstimmig eine Resolution angenommen für -en Beginn de» Eisenbavnerstretk» am 1ö. Juni. Die Ver sammlungen Verliesen autzervrdentltch .stürmisch .und standen ganz unter kommunistischen Terror. Die Vertreter der Gewerkschaften waren vorgestern beim Retch»arbett»Minister. Sie verlangten außervv» deutlich« und beschleunigte Matznahmen für »inen Preis abbau. wenn eine neue große Lohn« und Streikbewe gung im ganzen Reich« vermiede« werden solle. Dl- Antwort de» ReichsarbettSminister» war insofern zu stimmend, al» er die Berechtigung der Forderungen an erkannte und einen KabinettSbeschlutz tu der Frage dr» Preisabbau«» in AuSstcht Hellte. Ein Engländer über da» Ruhrgebiet. In einem vom UeberseehandelSamt veröffentlichten Bericht des britischen Handelssekretärs für die besetzten Gebiet- betont dieser die große Bedeutung der Industrie des Rhcinlandes und des Nuhrgebietes und erklärt, infolge der schweren Verpflichtun- qen mis den Micumverträgen sei die Produktivität der Kohlenpfänder so gut wie erloschen. Amerikas Mißtrauen. In amerikanischen Regierungs kreisen verlautet, daß in der Geschäftswelt die Unlust wächst, Geld In Europa und besonders in Mitteleuropa anzulegen. Ein Vertreter der Regierung erklärte einem Mitarbeiter der „United Preß", angesichts der Schwäch- „des Kabinetts Marx und der täglichen Szenen im Reichstag sei es unvermeidlich daß die Aussichten für das Zustandekommen der im Dawes- Plan vorgesehenen Anleihe sich verringerten. Das Bestreben, Geld anzulegen, richte sich jetzt auf Südamerika. — Lam Senderkabel der „United Preß" für die „Kölnische Zeitung" ist der Antrag des Senators Dial, der Vorschläge 150 Milli, onen Dollar des sequestrierten fremden Eigentums zur Wiederbelebung des Handels mit Deutschland, Oesterreich und Ungarn zu verwenden, ebenfalls abgelehnt worden. Jnternaliogale Arbeiterkonferenz. Am 16. Juni beginn» in Genf die 6. Tagung der internationalen Arbeitskonferenz. Auf der Tagesordnung stehen folgende Gegenstände: 1) Be nutzung -vs Freiheit der Arbeiter. 2) Gleichbehandlung aus. ländischer und einheimischer Arbeiter bei Arbeitsunfällen. 3) 24stündige wöchentliche Betriebsruhe in Glasfabriken mit Wannenöfen. 4) Nachtarbeit in den Bäckereien sowie einige kleinere Fragen. Deutschland wird auf dieser Konferenz durch eine Abordnung vertreten sein. Arbeiterkongreß ln Wien. Am Freitag trat hier die Exe kutive der sozialistischen Arbeiterintcrnationale zusammen. Die Vertreter Deutschland werden erst für heute 'erwartet. Vandervelde wurde zum Vorsitzenden des Kongresses gewählt, worauf in die Beratung der Tagesordnung eingetretcn wurde.. Diese umfaßt u. a. die politische Lage, den Achtstun dentag und eine Antikriegsdemonstration. Einmarsch der «riechen in Albanien? Londoner Blätter melden aus Konstantinopel, daß Griechenland in Albanien einmarschieren werde, falls Serbien seine angekündigte Ab sicht auf Besetzung einiger albanischer Grenzstädte durchfüh ren sollte. Die Entwickelung der albanischen Frage wird als gefahrdrohend bezeichnet und besonders die Haltung Italiens von mehreren Seiten mit steigendem Mißtrau-n betrachtet- Die Solidarität der aelbea Raff«. Me SavaSagentur meldet aus Tokio: Der Mikado empfing den chinesischen Gesandten, der ihm die Solidarität Chinas zum Aus. druck gebracht hat, in der Auffassung, daß durch daS amerika nische Einwanderungsverbot der gelben Rasse eine schwere Kränkung zugefügt worden sei. Die sapanische Presse mißt dem Besuch '.'ine außerordentliche politische Bedeutung bet, während die Regierungsauslassung nur von einer persön lichen Stellungnahme des Gesandten spricht.