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Nr. ISS. Aller Tageblatt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Mittwoch, kn 4. Junt LVL4. PELent Wallraf «Enet die Gttzvna daher mit folamden Warten r Ich stelle fest, da- der AL«. Rem* mele sich wiederholt «eweigert hat. Meinen Mordnun- «en Folge zu leisten. Somit Ist Lein Au»l.chlutz nach der Geschäft-ordnung auf 20 TltzungStage erfolgt. Sch bitte den Aeltestenrat, sofort zusammenzutreten lMg. Thälmann (Komm)r Und dich als unfähigen Präsiden ten aWrsetzen!) und heb!e die heutige SitzuNs^uf. Gegen ü Uhr verlassen allmählich die Abgeordneten den SttzunMaal. !/ : . I u I ! i > i ' Das Aabinett Marx bleibt im Amte. Berlin, 8. Juni. Der Reichspräsident Hai den bis. herigen Reichskanzler Dr. Marx in seinem Amte und ans Vorschlag de» Reichskanzlers auch die bisherigen ReichSmiul» fter in ihren Aemttrn neu bestätigt. ' - G Außenminister Dr. Str cs em ann hat gestern zu Ab- geordneten des besetzten Gebiets erklärt, ein bürgerliches Minoritätskabinett hätte nur die Aufgabe, dktz Gesetze für den Sachverständigenbericht Und die Reparationsregelung im Reichstage zu verabschieden, um dann neuen Männern Platz zu machen, >. > .: ÄrH Skst rheinischer Mahn» un- Warnungsruf an -en Reichstag. Der OLerpräsident der Rüeinprovknz Reichsmini- ster a. D. Fuchs, hat nachstehendes Telegramm an den Reichspräsidenten gerichtet: „Millionen Deutscher können Kurzeit angefichtS der ftrrchtbaren Geldnot nicht leben und nicht sterben. Le diglich hie Hoffnung auk baldigste Lösung de» RepdraiivnsproblemS hält den gänzlichen Zu sammenfall der Wirtschaft auf. Mit sehnsüchtigem Ver trauen erwartet die Bevölkerung des besetzten Gebietes das umgehende Zustandekommen einer Regierung, die auf der Grundlage des Programm!» der Parteien der Mitte die bevorstehenden, .für Deutschlands Zu kunft entscheidenden Verhandlungen führen soll. Die Bevölkerung des Rheinlands» würde es unverständlich finden, .wenn parteipolitische Erwägungen die Lösung der entsetzlichen Krise auch nur um einen weiteren Taa verschieben würden. Zustände wie die des Jahres 1923 würden die Rheinlands nicht noch! einmal siegreich über winden. Die Erbitterung ist umso größer, .weil man auf der anderen Seite ein merkliches Einlenken sicht, da» man nicht durch! parteipolitische Halsstarrigkeit Von Volksvertretern, die die Bedeutung de» MetnlandeS und seiner Mot offenbar nicht richtig würdigen, .zer schlagen wissen möchte. Als Leiter der bedrängten Wir nShwe« uhu» Isdsn Htutergsdanken dek Suchderstärrdi«enLericht an. Unser« Par tei hat die Politik der Isolierung und der Gewalt be kämpft. di« zur Ruhrbesetzung führte und zur Ergrei fung personeller Pfänder. Er bet dem Zustande, in dem sich Deutschland gegenwärtig befinde«, und bei der /Notwendigkeit, nicht nur Frankreich, sondern auch alle Länder zu Mützen,.glaubt unsere Partei, datz .es nicht mög lich ist, da» Ruhrgebiet zu räumen, bevor die Si cherheiten, di« in dem Sachverständigenbericht vor- Wsehen sind, wtrksqm werden,. und bewr sie von den internationalen Organisationen di« damit beauftragt sind. Hw M verwalte«,, übernom men woroe« sind. : i > < ! i i , I ! l ! »_i Sine Räumung de« Ruhrgebiets glicht denkbar*. Paiklede, per am kommenden Mittwoch aller Boraussicht nach Präsident der Kammer werden wird, er klärte einem ZaitungSvertreter zur Ruhrfvage, .datz eine Räumung des Ruhrgebiet», wie sie ein Teil der deut schen Presse als Voraussetzung zur Eröffnung von Ver handlungen wolle, nicht denkbar sei. Die französischen Sozialisten gegen eine v Teilnahme a« der Negierung. Paris, 3. Junt. Der sozialistische.Parteitag hat in seiner gestrigen Abendsitzung Zins vom ResoluttonSauS. schütz beschlossene Tagesordnung Angenommen, .durch die die Beteiligung an der Regierung abgelehnt wird. Eine Rechtsregierung in Württemberg. Das Land Würt temberg hat von heute an eine Nechtsregicrung. Der Land, tag hat heute nachmittag den Kandidaten der Rechten, den Abgeordneten Bazille, mit 44 Stimmen zum Staatspräsiden ten gewählt. 31 Zettel wurden weiß abgegeben, 2 Stimmen waren zersplittert, nur 3 Abgeordnete fehlten. Es haben sich demnach den 25 Stimmen des Nechtsblocks noch die des Zen trums, der Deutschen Volkspartei und der Deutschvölkischen angeschlossen. Die neue Regierung hat also zur Führung der Geschäfte eine ausreichende Mehrheit. Eine neue russische Note. Wie verlautet, ist eine neue iNote Rußlands in der bekannten Angelegenheit der russischen /Handelsvertretung in Berlin übergeben worden, die aber zur Stunde in Berlin noch nicht vorliegt. Soweit bekannt, hält !fle inhaltlich die alten Forderungen vollkommen aufrecht, j womöglich in noch Prätenziöscrcr Form. s Das Befinden Dr. Seipels. Die letzten Meldungen von dem Krankenlager des Bundeskanzlrs lauten erfreulicherweise weiterhin günstig. Die Aerzte haben große Hoffnung, Dr. Seipel am,Lebcn zu erhalten, nur innere Komplikationen /könnten den Heilungsprozeß ungünstig beeinflussen. ZusaunUentritt des Völkerbundes. Der Völkerbundsrar Rheinprovinz mit 7 Millionen Menschen erhebe ich warnend und beschwörend in letzter Stunde meine Stim me. Wir haben bisher alle Leiden für daS Vaterland gern ertragen, aber man soll mit unserer Liebe zum Vaterlands keine ELperimente machen. Vas Ende -es Ruhrfiretks» . Die Wiederaufnahme der Arbeit ist allgemein. Die volle Ruhrförderung kann aber erst am 10. Juni wieder er reicht werden. In Hamborn wurde das Aktionskomitee der kommunistischen Betriebsräte polizeilich aufgelöst. Die bel gische Besatzungsbehörde verbot ferner die Veröffentlichung von Beschlüssen und Aufrufen, die sich gegen die Wiederauf nahme der Arbeit.erklären. yerrkots Negkerungsprogramm. Herriot hat an den Führer der Sozialisten Blum einen Brief gerichtet, .in dem er das politische Programm seiner Partei darleat. Auf.innerpolittschem Gebiete verlangt er Abschaffung per Verordnungen, hie unter dem Ermächtigungsgesetz entstanden sind. Aufrechter haltung deS Streichholzmonovol's, .allgemeine Amnestie, soziale Befriedung, »Aufhebung der Botschaft an dein Vatikan Beschränkung per Militärdienstzett. Auf fi. nanziellem Gebiet verlangt er zunächst die Aufstellung eines JnventartumS, das sozusagen ein Vorwort zu dem unter der neuen Regierung aufzustellenden ersten Budget darstellt. Weiter erklärt sich Herriot als prinzipieller Anhänger der strengsten Aufrechterhaltung peS Budget gleichgewichts. Auf außenpolitischem Gebiete ist , die Partei entschlossen, mit allen Mitteln den Frieden Lurch Verständigung unter den Böllern aufrichtzuerhalten. Dieser Frieden, so heißt es in dem Brief, für den wir mit unserer ganzen Kraft arbeiten werden, wird nur wirksam sein, wenn Frankreich, getreu Leiner demokra tischen Mission und sefner Verpflichtungen, .die es wäh rend de» Krieges übernommen hat, die Rolle des Völ kerbundes verstärkt und erweitert sowie die Wirksam keit der internationalen Institutionen, wie des Gerichts hofes im Haag und de» internationalen Arbeitsamtes. Der Böllerbund kann nicht von sich aus die Rolle spie len die wir erwarten und die uns vor den Schrecken eine» Krieges bewahren kann, sondern nur dann, wenn er alle Völker umfaßt, -te entschlossen sind, sein Sta tut zu respektieren. wird am 11. Juni in Genf zusammentreten. Auf der Tages ordnung stehen wiederum verschiedene Fragen, die u- a. Dam zig. das Saargebiet, die Minderheiten in Polen, Abrüstung, Mandatsausübung usw. betreffen, ferner das Wiederaufbau problem in Oesterreich und Uygarn, der Bericht der Völker- .Lundsdetegativw iu Budapest und der erste Bericht des Völ. kcrbundskommissars in Ungarn. Von Siaät unä Lanä. Aue, 4. Juni ! kreishauptmann Vr. Morgenstern in Nuhestan-. Kreis Hauptmann Dr. Morgenstern ist mn 1. Juni 1024 auf Grund des Gesetzes über den Personalab bau in den einstweiligen Ruhestand getreten. Mit der etnst- ! welligen Leitung der Kreishauptmannschaft ist durch Verord- inung des Ministeriums des Innern vom 30. Mat 1924 Oberreg ter nngZrat Zimmer beauftragt worden. Nach einem Acccß von einem Monat bei der Kreishaupt- mannschast Leipzig war Dr. Morgenstern von 1891 bis 1894 als Bezirks-Assessor bei der Amtshauptmannschaft Rochlitz, 'dann bis 1897 als stellvertretender Vorsitzender bei dem Lchiedsgericht für Unfall-, Alters- und Invalidenversicherung !iu Dr sdeu tätig. Von 1897 bis 1899 war er als Regierungs- asseßor und später als Regicrungsrat der Kreishauptmann. ! schäft Zwickau zngewiesen und wurde darauf als Hilfsarbei ter in das Ministerium des Innern, Abteilung für Ackerbau, ^Gewerbe und Handel berufen. 1901 wurde er zum Amts- 'Hauptmann in Flöha, 1904 zum Amtshauptmnnn in Chem nitz ernannt. 1,910 wurde er als Vortragender Rat wiederum in die Abteilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel des Ministeriums des Innern berufen und tvar darin nach dem von diesem Ministerium das Wirtschaft?- und Arbeltsmlniste» rtum abgezweigt worden war, in diesen beiden Ministerien in gleicher Eigenschaft tätig. Am 1. Juli 1919 wurde ihm die Leitung der Kreishauptmannschaft Zwickau übertragen. * * * Kein Verbot -es «.Noten Pfingsttages* in Leipzig. Nur öffentliche Versammlungen und Umzüge untersagt. DaS sächsische Ministerium Les Innern wacht bekannt: „Nach der Verordnung des Reichspräsidenten vom 28. Fe bruar 1924 find öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzüge auf öffentlichen Straßen und Plätzen verboten. Nach den vorliegenden Meldungen steht zu crwar. ten, daß versucht werden wird, dieses Verbot aus Anlaß des «kommunistischen „Roten TageS" in Leipzig am 8. und 9. Junt KU übertreten. Da» Ministerium de» Innen, weist darauf hin, datz keinerlei «uöna-mebewilltgungen von dem Verbot der Versammlungen unter freiem Himmel und Aus. zügen auf öffentlichen Stratzen und Plätzen au» Anlatz de» „Roten TageS" in Leipzig erteilt worden ist, daß demzufolge derartige Versammlungen und Aufzüge nicht gestattet find" Wiedererrichtung der sächsischen Gesandtschaft in Mün. chen. Bet Beratung des Etatkavitels Ministerium der aus. wärtigen Angelegenheiten im HauShaltausschuß A de- säch sischen Landtages mn Dienstag wurde nachdrücklichst auf die Wiedererrichtung der sächsischen Gesandtschaft in München hingewiesen. Die Regierung vertrat hierbei den gleichen Standpunkt. Vermutlich ist noch im Lause diese» Jahre» mit der Wiedererrichtung zu rechnen. Der Wehrwolf, Bund deutscher Männer und Front, krieger, Aue bittet unS um Bekanntgabe folgender Erklärung. „Der Wehrwolf, Bund deutscher Männer und Front krieger hatte, seine Mitglieder zu einem Vertrrtertag an der historischen Stätte des Lönsschen RomanS in der Lüneburger Heide tbet Hermannsburg) eingeladen. Mit diesem Vertreter, tag sollt.e ein Feldgottesdienst verbunden sein. Das preußi sche Innenministerium hat nun nicht nur den Feldgottes- dienst verboten, sondern dem Wehrwolf überhaupt untersagt, eine Bundesvertretertagung abzuhalten. Vaterländische Vereine dürfen also nach dem Willen de» Herrn Severing noch nicht einmal zu einer Bundesvertretertaqung zusammen, kommen. Wir haben es mit der Freiheit und Gleichheit und Brüderlichkeit weit gebracht. Diese Stellungnahme ist um so verwunderlicher, als mit dieser Tagung kein deutscher Tag oder eine ähnliche, öffentliche, den Kommunisten Aerger- nis bietende Kundgebung geplant war. Aber manchen Krei sen ist sa schon das Wort vaterländisch ein Greuel. Eigen, artig ist ja auch die Behandlung der Eingabe. Am 7. März hatte der Wehrwolf direkt sowohl als auch durch die Orts- Polizei um die Genehmigung gebeten. Es hat drei Monat« gedauert, bis die Entscheidung getroffen wurde, und erst 5 Tage vor Beginn der Veranstaltung wurde sie dem Wehrwolf bckanntgegeben." Noch keine Beilegung des Konflikts im sächsischen Berg- bau. Nach einer amtlichen Auskunft ist die Lage im Zwickau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier im Ge gensatz zur Wiederaufnahme der Arbeit im Ruhrgebiet am Dienstag noch unverändert. Im staatlichen Steinkoh» lenwcrk Zauckerode macht sich eine zunehmende Arbeits willigkeit bemerkbar. An einen geregelten Betrieb ist noch nicht zu denken, da in der Hauptsache die Notstands, und AufräumungSarbeiten verrichtet werden. Man rechnet aber mit. dem Streikende ftzx die nächsten Tage. Zu welchem un geheuerlichen Terror die Kommunisten greifen, geht daraus hervor, haß in einer Belegschaftsversammlung in Zauckerode von einem kommunistischen Redner aufgesordert wurde, die Namen der Arbeitswilligen in der kommunistischen Presse zu brandmarken und die Arbeitswilligen tot zu schlagen. Von staatswegen werden alle Machtmittel bereitqestellt, um täi- liche Angriffe zu verhindern und die Arbeitswilligen z« schützen. Postsendungen mit ungenügender Anschrift. Mängel in der Aufschrift von Postsendungen, namentlich daS Fehlen von Straße und Hausnummer, sowie Nummer der Zustellungspost > anstatt bei Sendungen nach Großstädten, wie Berlin, Bres lau, Dresden. Hamburg, München, wirken für Post und Publikum außerordentlich nachteilig. Briefscndungen nach großen Orten, die keine Straße nnd Hausnummer tragen, zählen bei seder größeren Zustellungspostanstalt täglich nach Tausenden. Man stelle sich vor, welche ungeheure Mühe und welchen Aufwand an Zeit und Kosten es bei der Post erfor dert, täglich solche Massen von Sendungen durch Benutzung von Nack-schlagwerken aller Art untcrzubringen- In der Regel tritt dadurch noch eine Verzögerung in der Zustellung solcher Sendungen ein. Abhilfe kann der Absender fchafscn, wenn er bei Postsendungen, namentlich nach großen Orten, stets die genaue Wohnungsangabc des Empfängers hinzu fügt. Zur Erzielung vollständiger Aufschriften kann ieder- mann viel beitragen, wenn er b^i den von ihm ausgehenden Postsendungen auf den Briefbogen, Briefumschlägen. Rech nungen usw. stets der Ortsangabe seine Straße und Haus nummer hinzufüat. Werden diese oft wiederholten Hinweis: von den Postbcnutzern nicht beherzigt, so wird man es der Reichspost nicht verübeln können, wenn sie die ihr meist durch Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit entstehenden, die Allge, meinheit belastenden Kosten durch Erhebung einer besonderen Gebühr anf die Schultern derjenigen abbürdet, die jene un nötige Arbeit verursachen. Zur Bekämpfung der Bisamratte hat der Bezirksausschuß beschlossen, für jede im Bezirke erlegte Bisamratte eine Fangprämic von 3 Mark zu bewilligen. Bisamratten find bei der Ämtshauptmannschaft vorzulegen, wenn dies aber der Entfernung und der damit verbundenen Kosten wegen nicht möglich sein sollte, bei dem Stadtrate oder dem Herrn Bür. gcrmeistcr. Lotteriegewlnn. In der heutigen Ziehung der Sächsischen Landes-Lotterie fiel in die Lotterie.Einnahme von Otto Leistncr auf Nr. 18 664 ein Gewinn von 10000 Mark. von Sen Auer Llchtsplelbüdnen. Apollo-Lichtspiele. Der Heftny Porten-Maxim-Film der Deul'g „DaS Geheimnis vom Brinkenhof", ein Filmwerk, das vom 5. bi- 8. Juni im Apvllotheater zur Aufführung ge langt, gibt Henny Porten, der großen Charakterdarstellerin vr. » A»ls«vpuiv«r VyAnem- «tn» «O PIA.