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Auer Tageblatt : 26.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192405265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-26
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 26.05.1924
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Nr. 122. Auer Tageblatt und Anzeiger sUr da« Erzgebirge. Montag, den 26. Mat 1224. der ? sie . . . lllgt wer» sofortige eine we lch ziehen Bürgermeister Hok- der Gilde die Glück- den Bürgern wie in den hat und ae- Darlegungen einem Lindenast. ein Brautführerpaar gegen- Kindem dargestellt, die natürlich nicht zu Fuß auf einem Festwagen saßen. Ebenso aller'iebss Festwagen mit den Jahrmarktsbud n, in de. en ück!" ltelte ;ent- sten ver- Zteinkoh- Sachsen sndustrie- bergleute ng geht gemeinen ische In, encral Dann bschic- te die :n jm FrEiu- n der c der Namen einigung ulpolitik Lehre», egen der gen Leh- Lchrer- Bczirks. nach ist Lehrern erwi- Ht an >- dem rdneten- KPD., en vom Meisters ndeord- ie Ver- sie eine Ztm- «ehen, halb t bo- kann eater große Nad in Schwung gesetzt werden konnte. Elies sehr starken Besuches erfreute sich der Zirkus Sp r- der schon am Sonnabend seine Vorstellungen eröffnet hatte gestern mehrere Male Schau- und Lachlustige Ministerium tsetz verad- raph 1 der ü. Februar erung de» ein« Er- Mtllivnen ig der Ge- die da» ast gelrvs- dtest-s Be ieiter eine ich bringe, l wohl der anschließen im Reiche lag. Tine eines Bc> der EIn- r Zusai». o» Beam- gogelege. > der« oscn- diese erst." chaft. yklub des eine Regierungskrise in Umlauf, die ihren Anlass in dem stark umstrittenen Gesetzentwurf.über das Wahl recht der Frauen bet den Vrovtnztavvahlen Hütten. Die Führer der Mehrheit hätten deshalb beschlossen, die Be ratung -eS Wahlrechtsgesetzes bis zum Herbst .auszu schieben. da man im Augenblick eine Regierungskrise vermeiden wolle, die vielleicht zu einer Auflösung der Kammer führen würde. Die Regierung, so fügt der Be« richterstatter hinzu, werde aber mit einer anwachsenden Opposition und mit einer Auflösung ihrer Mehrheit rechnen müssen. ToS Ergebnis der Wahlen in England habe offenbar auch die fortschrittlichen Elemente in Bel gien ermutigt, und auch die Sozialisten finden wohl den Augenblick für herannahend, um mit Hilfe der Wah- Zandesfür- chtsfählg» „Sächsische -er Wähl end anzu. er Selbst benannten er Wohl- dem Ar- Verwal- ine Mir- ollen gc- des Ver- >er Jnne- hrt, des Verkan te Wischer elbsthttse- rilt auf Manz Zi» «en und der Zestsonntog. „Menn die guten Auer nicht alle Vierteljahre etwas los haben, geht es einfach nicht . . ." sq hörte ich im Vorübergehen einen feingeklcideten Herrn in etwas geringschätzigem Tone sprechen, ung führ um die Zeit, da der Festzug am oberen Bcchergut angelang sein mochte und die biederen Schütze», den ersten Durst und auch Hunger etwas besänftigt haben mochten — „Wenn die guten Auer nicht alle Vierteljahre etwas los haben" — o. mein Herri es ist ganz recht, daß alle Vierteljahre, oder lich, und „ . unter sein Zelt spazieren sah. Der Zirkus ist nicht groß. A ec ein Zirkus „Busch" hätte da oben auf der huckel'gen Festwiese ja nicht einmal Platz. Das, wns der Zirkus rot, war -e - recht nett. Minerva, das rechnende Pferdchen, verrechnete sich einmal, aber es ist ja schließlich erst zehn Jahre alt, und in dem Alter hat sich auch von uns ma.cher einmal verrechnet bei SXS, und außerdem machte Minerva ja ihren Fehler schnell wieder gut und sorgte obendrein für Heiterkeit, wenn sie „den Hern», der gerne ein Glas Bier trinkt" und die „Dame, die sich gern» eine» guten Täßchens Kaffee erfreut" nach langer, vorsichtige, Prüfung bezeichnete. Viel Beifall erwarben sich auch d-, Hunt>e, die allerhand Sprü ge und Wendungen vorführten, aut den Hinterbeinen liefen, besonders der eine, der sich in der Luft überschlug. So zogen die „guten Auer" und auch Auswärtige genug von einer Bude zur andern, vom Karussel zum Bierz lt, ritten zu Pferds und fielen herunter, brachten das Geld unter die Leut« und freuten sich, daß endlich wieder einmal etwa» los war. Echb«. Ueber die Veranstaltungen am Sonnabend geht un« folgender Bericht zur Für einige Lage steht die Stad» Aue im Zeichen ihrer prtvtl. Schützengtlde, die ihr fünfzigjührige« Be- stehen festlich begeht. Bereit» am Sonnabend nachmtt- taa trafen Abordnungen einiger auswärtiger Schützen vereine ein und bald darauf kündete ein« sich durch di« Straßen bewegende Zapfenstreichmusik, gespielt von der uniformierten Schützenkapell«, der Bevölkerung, eine öe- sondere Veranstaltung «n. Um 8 Uhr begann im Bür gergartensaale der Festkommers, zu dem öffentlich die ganze Bürgerschaft und insbesondere alle Sport freunde etngeladen worden waren. Wenn auch die Mit glieder der Schützengilde mit ihren Frauen den Haupt teil der Besucher stellten, so waren doch aus allen Krei sen der Bürgerschaft und insbesondere auS vielen hiesi gen Vereinen Vertreter, ferner aber auch Abordnungen mehrerer auswärtiger Schützenoereine erschienen, sodaß der große Saal recht gut gefüllt war. Nachdem der von der Kapelle gespielte Solinger Schützenmarsch und ein vom Gesangverein „Ltederhain" gesungenes Lied ver klungen waren, begrüßte der Vorsteher der Gilde, Ma jor Georg Baumann die Festteilnehmer, hervorhebend, daß die Schützengtlde bet ihrer auf die Pflege des Schieß, sports und der treuen Kameradschaft gerichteten Tätig keit sich zwar stets von jedem politischen Getriebe voll kommen fern gehalten, im übrigen aber die Bewegung in den Bahnen guten Bürgersinnes und echter Vater landsliebe für selbstverständlich erachtet habe. D'.e Festrede hielt Bürgermeister Schubert übrigens auch die Leitung Pes Festkommerses übernom men hatte. Er beleuchtete die Entstehung des deutschen Schützenwesens in den Städten des Mittelalters, die Entwst-tlung der Schützengilden und die Entstehung der deutschen Schützenfeste, ihre Herausbildung zu allgemei nen Volksfesten und deren Aufrechterhaltung trotz des Wandels der Zeiten. Seine weiteren Ausführungen gal ten dann der Geschichte der im Jahre gegründeten Schützengildc zu Aue. Er konnte dabei nachweisen, .daß der Schießsport in Aue lange vor der Gründung der Schützengilde an der Stelle, wo gegenwärtig Pas von der Schützengilde, verlassene Schützenhaus am Heidel bergs steht, .geübt worden ist, und daran die Vermutung kntipfen. daß dec Schützengeist bereits in des einst kleinen Städtchens Aue ebenso blühenden Städten der Umgebung gelebt Pflegt worden ist. Nachdem er an seine den Wunsch geknüpft.hatte, daß unter dem starken und lauteren Bürgersinn ihrer Mitglieder die Gilde bis in die fernsten Zeiten zum Wohle unseres wiederaufzurich tenden Vaterlandes walten und blühen möge, dankte ihm die zahlreiche Zuhörerschaft durch lauten Beifall und 'bekundete durch Anstimmuna des Deutschlandliedes, daß die Worte des Redners in ihren Herzen Widerhall ge sunden hatten. Nachdem sodann der Erste mann namens der Stadt Aue wünsche zu ihrem Jubelfeste ausgesprochen und einen silbernen -Prunkpokal als Festgabe der Stadt überreicht hatte, schloß sich die Ueberreichung weiterer Ehrengaben an, unter denen wir die von den Frauen der Schützen brüder dargebrachte Prächtige Fahnenschleise, .die von der Shützengilde -u Annaberg, von den Vereinigten Militär vereinen, von der Vereinigung vaterländischer Verbände, dem Allgemeinen Deutschen Turnverein, der Freiwilli gen Feuerwehr und dem Keglerverbande gespendeten Festgaben ganz besonders hervorheben wollen. Hervorragende turnerische Vorführungen der Riege „Frisch .Auf" des Allgemeinen Turnvereins und durch ihre Anmut prächtig wirkende Leistungen der Damen riege der Turnerschaft, .mehrere dem Humor Rechnung i tragende Rezitationen des Studienrats Ho h lfe l d t und - trcf l'ch vorgetragcne Lieder deS Gesangvereins Lieder hain. endlich aber die instrumentalen Leistungen der un- j ter Leitung des Kapellmeisters Drechsel stehenden Stadtkapelle boten treffliche Unterhaltungen für die j Kommersteilnehmer, sp daß ganz überraschend die Mit ternacht hcrangerückt war. gls der Kummer» ^ein Ende erreichte. len wieder in die Regierung zurückkehren zu können. ES werde immer wahrscheinlicher, -atz wenn nicht schon im Winter so doch mit Beginn de» kommenden Früh jahrs Kammerwahlen in Belgien vorgenommen werden würden. Die Veröffentlichung de» Briiswechfels Poincare—Maed»n«ld» steht bevor. Pari», LS. Mat. Havas bestätigt die gestrige Meldung, daß Macdonald Poincare schriftlich den Wunsch geäußert hab«, daß die kürzlich zwischen den beiden Premierministern au«ge- tauschie Korrespondenz veröffentlicht «erd«. Da» Ersuch« > von Poincare zustimmend ausgenommen worden und dt« Ver öffentlichung der Dokumente wird in Part» und London zu gleicher Zett erfolgen. » Letzt« französisch, Wahlergebntss«. Part», rs. Mat. Da» Ergebnt» der Ntden letzten noch au-stehenden Stichwahlen tn Belfort und Algier liegt jetzt vor. In Belfort find dt« beiden So-taltstischen Radikalen der letzten Kammer wiedergewählt, in Algier find zwei Link»r«publtkane» gewählt. aus. „Sie stellen sich viel schlimmer, als Sie sind." „Dann laufe ich nicht Gefahr, für zu vorzüglich ge halten zu werden." „Sie wissen ja. .Herr Leutnant Rosenkrantz, daß der Oheim uns beide gerne miteinander verheiraten möchte. Gott, was Sie für einen unerträglichen Ehemann ab geben würden!" Er verbeugte sich. „D'-on haben wir ja schon früher gesprochen," sagte er. „Aber daraus wird gewiß nichts werden." „Warum nicht?" „Ich glaube, .Sie wollen' Mich nicht haben." Sie lachte. „Vielleicht haben Sie überhaupt keine Lust zu hei raten, gnädiges Fräulein?" „Doch." „Aber mich nicht?" „Nein, Sie nicht." Er machte eine bedauernde Handbewegnng. als ob er sagen wollte: Tann wird also nicht- au» der Sache. Augenscheinlich war davon schon mehr zwischen ihnen die Rede gewesen, denn Luise ging leicht und unbefangen 'u etwas anderem über. „Und was tun Sih, nachdem Sie im Theater ge wesen sind?" „Das habe ich Ihnen doch schon oft erzählt. Dann esse ich zu Nacht." „Und dann?" „Tann ist e» ungefähr drei Uhr." „Und dann?" „Tann gehe ich in den Klub und lese die Morgen. Leitungen!" „Uff! Gute Nacht, Sie unerträglicher Herr Baron!" „Gute Nacht, gnädiges Fräulein, vergessen Sie unsere Schlittenfahrt morgen nicht!" (Fortsetzung folgt.) ärung abgegeben hatten. Die Sitzung wurde, da Beschluß. Ski gleit vorhanden war, fortegesetzt. Riederhaßlau. Ein Letrtlbenider Unglücksfall reignete sich am 21. d. M. tn der Königin-Marien-Hütte > latn-dorf, wo der öS Jahr« alte Brückenjchmted Wehrmann von ier während eine» Gewitterregen, «tn auf dem Dach« de» Ma- azin» befindlich«» Oberlicht, in dem sich ein« schadhaft« Stelle befand, mit Blech verdecken wollte. Bei dieser Arbeit ist er ver- gütlich infolge Schreck- über einen heftigen Donnerjchlag zu i gekommen und durch das Oberlicht 6 Meter tief auf den Luden de» Magazin» gestürzt, wobei er außer anderen schweren Lerlehungen auch eine» Sck-ädelbruch erlitt. Er wurde noch lebend aufgefundew, ist aber auf dem Transport« nach dem Nr mkenstift verstorben. Er hinterläßt Frau und drei Kinder. Werdau. Stürmische Aussprache. In der letzten adtverordiietensiitzung kam cs bei der Besprechung von Er werbslose» frage» zu häßliche« Auseinandersetzungen zwischen den Link»Parteien, in deren Verlauf der Vorsteher die Räumung der Zuhöreriribllne, die sich an den Schimpf, reien lebhaft betei ligte, viermal «»drohte. Man hörte die Worte „Verbrecher", „gottserbärmlicher Mansch" und ein Vertreter dcr Kommunisten ,:,ing zum tätlichen Angriff auf einen VSPD.-Mann über. Nur dem energischen Vorgehen des Vorstehers war es zu danken, daß lar Streit geschlichtet wurde. Bürgermeister Rudolph erklärte, »aß das Essen in der Liolksküche stets gut gewesen fei. Keine L mdt habe für die Erwerbslosen so viel getan wie Werdau. Die Lage der Rentner sci trostloser wie die dcr Erwerbslosen. Für die Erwerbslpsen wurden weitere erhebliche Zuwendungen an Feuerungsmaterial und Kleidungsstückem bewilligt. Weit r wurde beschlossen, zur Schaffung weiterer Badegelegenheiten den I. Landmehrteich zum Baden freizugcbcn, auch einen Rettung», sahn und Aufsichtsperson zu beschaffen. Leipzig. Verurteilung wegen Hochverrat», stör dem Staatsgerichishose znni Schutze der Republik hatte sich i».-r 21jährige Sekretär der kommuitstischen, Jugend in Breslau, Wichard Mondn«, wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu ver- .ntworten. Nach der Anklage war die Tätigkeit Mondens, der ach seit Ende Oktober ». I. in Haft befindet, dar uf gerichtet, »an der kommunistischen Partei beabsichiigie gewaltsame Aen- erung der-Verfassung des Deutschen Reiches entsprechend Den chiweisnngen . der Zentrale vorzubereiten. Dem Angeklagten wurden mildernde Umstände zugebilligt, da er aus politischen, Idealismus les gibt eben verschiedene Idealisten!> gehandelt habe. Das Urteil lautete auf I Jahr «i Monate Festung und Mar' Geldstrafe. Der Vertreter der Neichsanwaltfchaft Witte 2 Jahre Monate Festung beantragt. Leipzig, li n Einbrecher verhaftet. In der Um gebung Leipzigs, vor altem in der Umgebung von Zwenkau, basten in den letzten Jahren.die Diebstähle, Einbrüche, Banven- überfälle einen geradezu unheimlichen Umfang angenommen, ahne daß es gelungen wäre, die einzelnen Fälle anfzuklären. piiälüg wurde ein Einbruch aus der Weihnachtszeit aufgelecki, ra!s '»em sich »fach den weiteren Erörterungen auch dte übrigen Einbrüche, bei denen ganze Bonden mitwirkten, aufzuklären scher- in ii. Die mit den Zwenkauer Diebstählen und Einbrüchen b - fi-anlen Leipziger Kriminalbeamten schritten nun zur Verhaftung non l;l> Personen, denen etwa zwanzig solcher Straftaten iiach- pewiesen werden konnten, 3l Personen davon befinden stcy noch in Untersuchngshaft. Um ein Bild von dem Umfange -er Diebstähle zu gewinnen, sei erwähnt, daß den Dieben und Einbrechern u. a. 22 Sch-aeim 8 Schaf-, 3 Kälber, IM Hühner, tn Gänse, Truthühner, über a Kaninchen, Gebrauchsgegenständr aller Art und größere Mengen Nahrungsmittel, sowie Kleidung»- und Mirtschaftsgegenstände und Handwerkszeug in die Hand« si len. — Von fünfRorvdies überfalle'n. Am 18. "ai nachts gegen 2 Uhr ist ein 28jähriger Kaufmann in der »1 -ndorferstr. in L.-Lindenan, von fünf jungen Burschen über listen worden. Diese hielten sich in der Nähe von dessen Moh- . nng auf. Als der Kaufmann die Haustüre von innen wieder verschließen wollte, wurde dies durch die Burschen mit Eewast verhindert. Sie drangen, in das Haus ein und schlugen den R ann ohne ersichtlichen Grund. Mutmaßlich liegen politische Gründe vor. Der Kaufmann, der mit Genehmigung der Behörde istncn Revolver führt, erwehrte sich der Täter so gut er konnte mit der Waffe, oben nicht durch Schießen, sondern durch Ckn- sblagen auf die Angreifer mit ihr. Dabei hat er mutmaßlich o-'nen der Burschen so schwer am Kopfe verletzt, daß dies r auf d e Straße gefallen und von einem der Mitbeteiligten wegge- führt worden ist. all« acht, all« vier Woche« etwa» Io» ist. Da» bringt Lebe« in di» Bude! Da» bringt Glanzpunkt«, in da» Dasein de» einfachen Manne», deren er sich gern, erinnert bi» tn» Alter hinein! Und da, Leben de» Volke, ist fönst «inKkkg genug, wieviel« von denen, dte gestern im Festzug marschierten, stehen denn sonst Tag für Tag htntzerm Ladentisch oder an Maschinen und — werden gelebt. Feine Leut«, wie jener, der von den «guten Auern" sprach, haben auch manchmal wa» lo» und nichr nur alle Vierteljahrs. Und es ist jedem zu gönnen, wenn er etwa» „lo»hat". Uitd darum ist e» nur zu begrüßen, wenn so und soviel« Schlltzengjilden de, Erzgebirge» nach Aue kamen, um unserer Schützengtlde zu ihrem SO. Geburtstage zu gratulieren und um über Kimme und Korn in einen friedlichen Wett- bewerb miteinander zu treten. Die ausgesetzten Preise — «m. jeder wird st« schon mit stillem Neid oder banger Hosfnung be trachtet haben — sind obendrein ein Anreiz, sichere» Auge und sichere Hand zu bewahren. Zuerst aber der Festzug, der recht originell zusammer.gr- stellt war. Voran das Auge des Gesetzes hoch zu Pferd. Dann dl« Feuerwehr. Dann Kutschen, iß denen ordengeschmllckte Per- sönlichkeltcn saßen, oftmals Eharakterköpfe. Ich will nicht ver- raten, an welche Bilder von Defregger sie mich erinnerten. Ein geschlossene» Kabinett war leer. Möglich, daß es für die Presse berechnet war, die sich lieber schlicht unter dem spalterbildenden Publikum aufhielt, wo sie auch htngehörte. Etngeladen war sie nämlich nicht. Dann folgten mit ihren Fahnen die verschiedenen Schützcngilden, teilweise mit biumengeschmllckten Gewehren. Boni Innenministerium war ja i.« letzter Stunde am Sonnabend mittag noch dte Erlaubnis zum Tragen der Unter, und Oberge- wehre eingetroffen. Auch einige Innungen von Aue zogen neben Turnern, Radfahrern und wer kann gleich wissen, wem noch, mit: di« Fleischer, die einen guirlandengeshmückten Ochsen, einen Fllederbusch aus seinem Schädel und an die beiden Hörner st- eine Zitrone gespießt, sowie zur sinnigen Erinnerung an dir verblaßte Zwangswirtschaftsperiode eine nicht eben korpulente Kuh beruniführien: die Bäcker, die einen Niesenstollen spazieren trugen. Etwas ganz B stmderes hatte,z sich die ausgedacht, die in ihr-ni Wappen den Hubel führen. Um recht eindrucksvoll dem Publikum zu demonstrieren, daß sie den Manschen von der Ge burt bis zum Grabe begleiten, trugen sie erst eine Wiege, zuletzt einen kl inen Sarg mit folgender Trauerg.-setlschast, die aller dings recht heiteren Gesichtes hinter dem leeren Totenbehnltnis einhermarschierte. In der Mitt? . n-:i zwischen den beiden Ex tremen der Höhepunkt les menschlichen Lebens: Braut und Verlobter, sie in Myrthe und Schleier, er in schwarz und Zylinder, unter, über, alles von gingen, sondern war der andere „ , „ . sauber gekleidete kleine Bcbos der Käufer harrten. Auch der Zug von Kinderbogenschützen gefiel außerord ntlich: neben tww-n ein Junge ritt und zwar sicher wie ein Kavallerieleutnant, von manchem kleiner.-., Mädchen schon daraufhin schwärmerisch prog nostiziert. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung ritten auch einige stilechte Landsknechte mit, ganze Kerle mit richtigen Landsknechtsphysiognomien und, wie ich dann vor dem großen Bierzelte auf dem Festplatz beobachten konnte, mit richtigem Landsknechtsdurste. „Menn die guten Auer nicht alle Vierteljahre etwas kos haben" — Soviel scheint mir gewiß: wenn der Herr den Festzug gesehen hätte, wie er so durch die'fahnen^eschmücktec; Straßen zog. wi? Blumen aus den Fenstern auf ihn geworfen wurden — er hätte etwas And res und Besseres zu sagen gewußt. Großer Rummel war draußen auf dem Feslplatz, wo dichte Menschenmassen langsam hin- und herflwteten. Die Karussells waren bei jeder Tour wieder neu besetzt. Vor len Mürst-I- buden sammelten sich die Hungrigen, in den Lotteriestände« rasselte das schnarrende Rad des Glücks und die Losver äuf r boten immer wieder die „drei letzten Lose" aus, warcn diese ab gesetzt, noch einmal die „letzten vier", waren diese an d n Mann gebracht, noch einmal die „letzten fünf", bis dann erneut das Bom Schützenjubiliium FünfzlgjShriges Bestehe« der GchützengUde von Ane Loftlo Drai)tngchr''1Vc>n Drohend« belgische Reglerungskrisi». Paris. 25. Mat. T«r Brüsseler Korrespondent „Temps" berichtet tn Brüssel seien Gerüchte Wer
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